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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Fünftes Kapitel.

In geringer Höhe über dem Boden sind vier schmiedeeiserne
röhrenförmige Ansätze von 2,5zm Oeffnung angenietet, die durch

[Abbildung] Fig. 451.
Korke zu verschließen sind. Der untere Raum bis zur Höhe der
vier Oeffnungen ist mit einer Holzscheibe ausgefüllt. Die Ueber-
tragung des Druckes auf den Sand geschieht durch cylindrische
Stempel von Eichenholz, 28zm im Durchmesser, 21zm hoch und oben
und unten mit eisernen Ringen versehen. Sämmtliche Holz- und
Eisentheile sind mehrmals mit Oelfarbe angestrichen, um das Ein-
dringen von Feuchtigkeit zu verhüten.

Zum Gebrauch wurden die vier Ansätze der Blechcylinder mit
gesunden Korken fest verschlossen und die Cylinder so hoch mit Sand
gefüllt, daß der darauf gestellte hölzerne Stempel noch wenigstens
so weit aus dem Cylinder hervorragte, als die Senkung des Bogens
voraussichtlich betragen könnte. Der dazu verwandte Sand ist am
Feuer getrocknet; anfangs wurde feiner weißer Streusand genommen,
später etwas gröberer. Mit beiden Sorten ging das Ausrüsten
nachher sehr gut.

Nachdem der Sand lose eingefüllt und so geebnet war, daß die
eingesetzten Stempel bei den vier zu einem Leergerüste gehörigen

Fünftes Kapitel.

In geringer Höhe über dem Boden ſind vier ſchmiedeeiſerne
röhrenförmige Anſätze von 2,5zm Oeffnung angenietet, die durch

[Abbildung] Fig. 451.
Korke zu verſchließen ſind. Der untere Raum bis zur Höhe der
vier Oeffnungen iſt mit einer Holzſcheibe ausgefüllt. Die Ueber-
tragung des Druckes auf den Sand geſchieht durch cylindriſche
Stempel von Eichenholz, 28zm im Durchmeſſer, 21zm hoch und oben
und unten mit eiſernen Ringen verſehen. Sämmtliche Holz- und
Eiſentheile ſind mehrmals mit Oelfarbe angeſtrichen, um das Ein-
dringen von Feuchtigkeit zu verhüten.

Zum Gebrauch wurden die vier Anſätze der Blechcylinder mit
geſunden Korken feſt verſchloſſen und die Cylinder ſo hoch mit Sand
gefüllt, daß der darauf geſtellte hölzerne Stempel noch wenigſtens
ſo weit aus dem Cylinder hervorragte, als die Senkung des Bogens
vorausſichtlich betragen könnte. Der dazu verwandte Sand iſt am
Feuer getrocknet; anfangs wurde feiner weißer Streuſand genommen,
ſpäter etwas gröberer. Mit beiden Sorten ging das Ausrüſten
nachher ſehr gut.

Nachdem der Sand loſe eingefüllt und ſo geebnet war, daß die
eingeſetzten Stempel bei den vier zu einem Leergerüſte gehörigen

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[310/0322] Fünftes Kapitel. In geringer Höhe über dem Boden ſind vier ſchmiedeeiſerne röhrenförmige Anſätze von 2,5zm Oeffnung angenietet, die durch [Abbildung Fig. 451.] Korke zu verſchließen ſind. Der untere Raum bis zur Höhe der vier Oeffnungen iſt mit einer Holzſcheibe ausgefüllt. Die Ueber- tragung des Druckes auf den Sand geſchieht durch cylindriſche Stempel von Eichenholz, 28zm im Durchmeſſer, 21zm hoch und oben und unten mit eiſernen Ringen verſehen. Sämmtliche Holz- und Eiſentheile ſind mehrmals mit Oelfarbe angeſtrichen, um das Ein- dringen von Feuchtigkeit zu verhüten. Zum Gebrauch wurden die vier Anſätze der Blechcylinder mit geſunden Korken feſt verſchloſſen und die Cylinder ſo hoch mit Sand gefüllt, daß der darauf geſtellte hölzerne Stempel noch wenigſtens ſo weit aus dem Cylinder hervorragte, als die Senkung des Bogens vorausſichtlich betragen könnte. Der dazu verwandte Sand iſt am Feuer getrocknet; anfangs wurde feiner weißer Streuſand genommen, ſpäter etwas gröberer. Mit beiden Sorten ging das Ausrüſten nachher ſehr gut. Nachdem der Sand loſe eingefüllt und ſo geebnet war, daß die eingeſetzten Stempel bei den vier zu einem Leergerüſte gehörigen

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/322>, abgerufen am 28.11.2024.