Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Bogengerüste. punkt finden. Der Gewölbedruck wurde durch die 5zm starken Schal-bretter auf jede Bogenhölzer übertragen; diese ruhten an den Enden [Abbildung]
Fig 450 auf 8zm langen Sattelhölzern, welche durch die radialen StrebenB. direct unterstützt wurden. Weil die Sattelhölzermit Langholz auf dem Hirnholze der Streben lagen, so sind sie über den drei mittleren Stützpunkten, wo sie einen Druck bis über 6500 Kilogr. zu über- tragen haben, aus Eichenholz gemacht. Die Streben standen in einem Schuh aus Eichenholz, ihn unterstützte das Schwellholz, welches mit den Enden etwa 21zm ins Mauerwerk reichte und aus zwei Hälften hergestellt werden mußte. In der Mitte stoßen diese beiden Hälften stumpf voreinander und sind durch seitlich angebrachte (16zm) Laschen verbunden. Die untersten Bogenhölzer am Kämpfer stützten sich mittelst eichener Keile auf die Schwellhölzer. Die Verbindung der Hölzer durch Zapfen ist nur an den Fußpunkten der Streben in Anwendung gebracht, sonst sind die Hölzer ungeschwächt gelassen und durch Laschen und Bolzen verbunden. Die Leergerüste haben sich von dem Augenblicke an, wo man anfing, sie mit Backsteinen zu belegen, bis zum Ausrüsten 1,2--2zm gesenkt. Die Dimensionen der Hölzer waren ziemlich gut getroffen, nur hätten die Entfernungen der Bögen größer als 1,1m sein können. Bei einer größeren Weite 20*
Die Bogengerüſte. punkt finden. Der Gewölbedruck wurde durch die 5zm ſtarken Schal-bretter auf jede Bogenhölzer übertragen; dieſe ruhten an den Enden [Abbildung]
Fig 450 auf 8zm langen Sattelhölzern, welche durch die radialen StrebenB. direct unterſtützt wurden. Weil die Sattelhölzermit Langholz auf dem Hirnholze der Streben lagen, ſo ſind ſie über den drei mittleren Stützpunkten, wo ſie einen Druck bis über 6500 Kilogr. zu über- tragen haben, aus Eichenholz gemacht. Die Streben ſtanden in einem Schuh aus Eichenholz, ihn unterſtützte das Schwellholz, welches mit den Enden etwa 21zm ins Mauerwerk reichte und aus zwei Hälften hergeſtellt werden mußte. In der Mitte ſtoßen dieſe beiden Hälften ſtumpf voreinander und ſind durch ſeitlich angebrachte (16zm) Laſchen verbunden. Die unterſten Bogenhölzer am Kämpfer ſtützten ſich mittelſt eichener Keile auf die Schwellhölzer. Die Verbindung der Hölzer durch Zapfen iſt nur an den Fußpunkten der Streben in Anwendung gebracht, ſonſt ſind die Hölzer ungeſchwächt gelaſſen und durch Laſchen und Bolzen verbunden. Die Leergerüſte haben ſich von dem Augenblicke an, wo man anfing, ſie mit Backſteinen zu belegen, bis zum Ausrüſten 1,2—2zm geſenkt. Die Dimenſionen der Hölzer waren ziemlich gut getroffen, nur hätten die Entfernungen der Bögen größer als 1,1m ſein können. Bei einer größeren Weite 20*
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Die Bogengerüſte.
punkt finden. Der Gewölbedruck wurde durch die 5zm ſtarken Schal-
bretter auf jede Bogenhölzer übertragen; dieſe ruhten an den Enden
[Abbildung Fig 450 B.]
auf 8zm langen Sattelhölzern, welche durch die radialen Streben
direct unterſtützt wurden. Weil die Sattelhölzermit Langholz auf dem
Hirnholze der Streben lagen, ſo ſind ſie über den drei mittleren
Stützpunkten, wo ſie einen Druck bis über 6500 Kilogr. zu über-
tragen haben, aus Eichenholz gemacht. Die Streben ſtanden in einem
Schuh aus Eichenholz, ihn unterſtützte das Schwellholz, welches
mit den Enden etwa 21zm ins Mauerwerk reichte und aus zwei
Hälften hergeſtellt werden mußte. In der Mitte ſtoßen dieſe beiden
Hälften ſtumpf voreinander und ſind durch ſeitlich angebrachte (16zm)
Laſchen verbunden. Die unterſten Bogenhölzer am Kämpfer ſtützten
ſich mittelſt eichener Keile auf die Schwellhölzer. Die Verbindung
der Hölzer durch Zapfen iſt nur an den Fußpunkten der Streben in
Anwendung gebracht, ſonſt ſind die Hölzer ungeſchwächt gelaſſen und
durch Laſchen und Bolzen verbunden. Die Leergerüſte haben ſich
von dem Augenblicke an, wo man anfing, ſie mit Backſteinen zu
belegen, bis zum Ausrüſten 1,2—2zm geſenkt. Die Dimenſionen der
Hölzer waren ziemlich gut getroffen, nur hätten die Entfernungen
der Bögen größer als 1,1m ſein können. Bei einer größeren Weite
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Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/319>, abgerufen am 16.02.2025. |