Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Schmieren.

34 Schmieren das rad zum gang wol richt; Gott dienen schadet nimmer nicht.

Lat.: Non unctura rotam, nec tardat missa dietam. (Loci comm., 41.)

*35 Dar schmeert mit fremdem Fett.


Schmierfinke.

* Er ist ein Schmierfinke. (Köthen.)


Schmücken.

8 Wer sich zu sehr schmückt, Gottes Ebenbild erdrückt.

It.: Guasta la figura di Dio chi troppa s' orna. (Bazar, 1876, Nr. 2.)

*9 Das schmückt wie ein gülden Borte den Sawrüssel. - Nigrinus, Vorr., Bl. 27a.


Schmuz.

14 Alter Schmuz ist schwer wegzuwaschen.

15 Der Schmuz spritzt nicht bis zur Sonne.

16 Es hat jeder ä bissel Schmuz in Hemm. (Oberharz.)

Jeder hat seine weniger bekannten Fehler.

17 Wer in Schmuz fällt, steht nicht rein auf.

*18 Einem Schmuz in die Suppe rühren. - Gotthelf, Käthi, 109.

*19 Schmuz am Aermel kriegen. - Gotthelf, Uli der Pächter, 323.

Schaden erleiden.


Schmuzbartel.

* Es ist ein Schmuzbartel. - Frischbier, I, 247.

Ein Schmierfinke.


Schmuzig.

6 Wenn schmuzige Leute sauber werden, scheuern sie die Pfanne von hinten.

Holl.: Als morsige lieden kuys worden, soo schmeren se de panne van achteren. (Cats, 171.)

*7 Schmuzig wie ein Rohmkater.


Schnabel.

32 Aus dem Schnabel kommt das Ei.

Gute Fütterung thut's.

*33 Er hat den Schnabel begossen. - Ayrer, IV, 2457, 27.

*34 Noch keinen trocknen Schnabel haben.

In dem Sinne: Noch nicht trocken hinter den Ohren, ein Gelbschnabel sein.

It.: Non aver rasciutti gli occhi. (Giani, 1855.)

*35 Seinen Schnabel in alles stecken. (S. Nase.)

It.: Mettere il becco da per tutto. (Giani, 1853.)


Schnäbeln.

Gschnäbelt is noch nit buckt.


Schnack.

*11 Das is en Stück Snack as en Stück Supp. - Wochenblatt f. Schlesw.-Holstein, 8.

Von ungereimten Dingen.


Schnake.

6 Vor Schnaken kommt man nicht über den Rhein. (Rheinpfalz.)


Schnalle.

*5 Sich keine Schnalle drum scheren. - Simplic., I, 753.


Schnallendrücken.

* Der (die) geht auch lieber Schnallendrücken als in die Arbeit. (Wien.)

Wer das Betteln dem Arbeiten vorzieht.


Schnäppisch.

Schnöppisch mit dem maul, sonst stinkend faul. - Monatsblätter, V, 158, 9.


Schnappsack.

3 Ab ab, mein Schnappsack, i n in, 's ist nichts drin, u m um, 's wird wieder was nei kumm.


Schnaps.

4 Ein Schnaps im Haus hilft gegen Zorn und Maus. - Willkomm, Der Bauer, 67.


Schnarchen.

6 Wenn man schnarcht, muss me a lang net schlofe.

Lat.: Non omnes stertentes dormient.

*7 Schnarchen wie ein Gaul. - Ayrer, I, 99, 15.


Schnarcher.

*2 Einen Schnarcher (langen Schlaf) machen.

Poln.: Uciac Chrapowickiego. (Kijew, 10.)


Schnaufen.

16 So lange einer schnauft, ist er net g'storbe. (Schwaben.)

[Spaltenumbruch] *17 Dees verleid't 's Schnaufe net, wie beim Federhandel. (Schwaben.)


Schnauze.

*10 Die Schnauzen einziehen. - Dietrich, I, 993.


Schnecke.

45 Besser d' Schneckn auf d' Schwänz schlagn, als gar nex thun.

Lat.: Melius est pisciculos cepisse, quam desidia omnino torpere.

46 Schneck, Schneck, schnür aus, reck' d' Hörner alle vier raus.

Kinderspruch in der Gegend von Böhmisch- Friedland.

*47 Eine Schnecke wäre eher gekommen.

Lat.: Palmo prius venisset. (Plautus.) ( Philippi, II, 115.)


Schnee.

96 Auf dem Schnee und auf dem Eber wird mir mein Sach' wäger. - Gartenlaube, 1860, S. 586b.

Alter Weidspruch.

97 Fällt Schnee, wenn schon die Blätter treiben, dann hat er wenig Lust zu bleiben.

It.: Quando la neve vien sulle foglie, il fioccar perde le voglie. (Giani, 1158.)

98 Liegt der Schnee im Sonnenschein, wird Schnee auf Schnee in den Wegen sein.

It.: Quando il sole la neve indora, neve, neve e neve ancora. (Giani, 1160.)

99 Schnee, der erst im Märzen weht, abends kommt und morgens geht.

It.: Neve marzolina dura dalla sera alla mattina. (Giani, 1030.)

100 Schnee düngt die Felder.

It.: La neve ingrassa i campi. (Giani, 1155.)

101 Schnee im April darf lang nicht währen, soll er die Knospen nicht versehren. - Payne, 21.

102 Schnee in der Christnacht bringt gute Hopfenernte. - Prager Kalender, 1877.

103 Unter dem Schnee im März, schlägt ein warmes Herz. - Marienkalender, 1879, S. 13.

104 Viel Schnee, kleines Wasser.

Diese von der Erfahrung abgeleitete Wetterregel stammt aus einer Zeit, wo die Bodenverhältnisse in Böhmen günstigere waren; sie hat grosse, dichte Waldungen, ausgedehnte Torfmoore als natürliche Reservoirs und viele grosse und kleine Teiche zur Voraussetzung. (Bohemia, 1876, Nr. 56, Beilage.)

105 Wenn Schnee im Winter bedeckt die Erd', ist der Sack mehr als der Weizen werth.

It.: Quando la neve s' inverna in piano, val piu il sacco che non vale il grano. (Giani, 1159.)

*106 Das ist mit Schnee versiegelt vnd bestehet, wie Butter an der Sonne. - Theatr. Diabolorum, 508a.


Schneiden.

30 Vom Schneiden der Wassermelone wird das Herz nicht erfrischt, man muss sie essen. - Merx, 229.

*31 Zu tieff schneiden vnd zu weit greiffen. - Mathesius, Postilla, CCXVIIb.


Schneider.

99 Dem Schneider hat man's aus Versehen geschenkt; man hat den Zimmermann statt seiner gehenkt. - Schuller, 49.

100 Der Schneider kriegt das Meiste.

"Es gehet den Friedfertigen (die zum Frieden rathen) wol offt nach dem Sprichwort: Der Schneider krieget das Meiste; denn was sich zwischen Thür und Angel setzt, wird gewöhnlich gequetscht."

101 Der Schneider warf in seinem Haus ein Stück Tuch nach der Maus. - Hans Sachs, IV, LXIIII, 2.

102 Die Schneider machen in unsern Tagen nichts Haltbares mehr, sagte der Professor in Tübingen, als er vierzig Jahre ein paar Lederhosen getragen hatte und eine Naht aufgegangen war. - Wirth, I, 388.

103 Dreissig Schneider, dreissig Verwalter und dreissig Müller sind zusammen einundneunzig Spitzbuben.

It.: Trenta sarti, trenta fattori e trenta mugnai son novantun ladri. (Giani, 1649.)

104 Loat 'n Schneider reiden, söä de Jong, doa ret 'r up 'ne oll Koh. - Schlingmann, 721.

[Spaltenumbruch]
Schmieren.

34 Schmieren das rad zum gang wol richt; Gott dienen schadet nimmer nicht.

Lat.: Non unctura rotam, nec tardat missa dietam. (Loci comm., 41.)

*35 Dar schmeert mit fremdem Fett.


Schmierfinke.

* Er ist ein Schmierfinke. (Köthen.)


Schmücken.

8 Wer sich zu sehr schmückt, Gottes Ebenbild erdrückt.

It.: Guasta la figura di Dio chi troppa s' orna. (Bazar, 1876, Nr. 2.)

*9 Das schmückt wie ein gülden Borte den Sawrüssel.Nigrinus, Vorr., Bl. 27a.


Schmuz.

14 Alter Schmuz ist schwer wegzuwaschen.

15 Der Schmuz spritzt nicht bis zur Sonne.

16 Es hat jeder ä bissel Schmuz in Hemm. (Oberharz.)

Jeder hat seine weniger bekannten Fehler.

17 Wer in Schmuz fällt, steht nicht rein auf.

*18 Einem Schmuz in die Suppe rühren.Gotthelf, Käthi, 109.

*19 Schmuz am Aermel kriegen.Gotthelf, Uli der Pächter, 323.

Schaden erleiden.


Schmuzbartel.

* Es ist ein Schmuzbartel.Frischbier, I, 247.

Ein Schmierfinke.


Schmuzig.

6 Wenn schmuzige Leute sauber werden, scheuern sie die Pfanne von hinten.

Holl.: Als morsige lieden kuys worden, soo schmeren se de panne van achteren. (Cats, 171.)

*7 Schmuzig wie ein Rohmkater.


Schnabel.

32 Aus dem Schnabel kommt das Ei.

Gute Fütterung thut's.

*33 Er hat den Schnabel begossen.Ayrer, IV, 2457, 27.

*34 Noch keinen trocknen Schnabel haben.

In dem Sinne: Noch nicht trocken hinter den Ohren, ein Gelbschnabel sein.

It.: Non aver rasciutti gli occhi. (Giani, 1855.)

*35 Seinen Schnabel in alles stecken. (S. Nase.)

It.: Mettere il becco da per tutto. (Giani, 1853.)


Schnäbeln.

Gschnäbelt is noch nit buckt.


Schnack.

*11 Das is en Stück Snack as en Stück Supp.Wochenblatt f. Schlesw.-Holstein, 8.

Von ungereimten Dingen.


Schnake.

6 Vor Schnaken kommt man nicht über den Rhein. (Rheinpfalz.)


Schnalle.

*5 Sich keine Schnalle drum scheren.Simplic., I, 753.


Schnallendrücken.

* Der (die) geht auch lieber Schnallendrücken als in die Arbeit. (Wien.)

Wer das Betteln dem Arbeiten vorzieht.


Schnäppisch.

Schnöppisch mit dem maul, sonst stinkend faul.Monatsblätter, V, 158, 9.


Schnappsack.

3 Ab ab, mein Schnappsack, i n in, 's ist nichts drin, u m um, 's wird wieder was nei kumm.


Schnaps.

4 Ein Schnaps im Haus hilft gegen Zorn und Maus.Willkomm, Der Bauer, 67.


Schnarchen.

6 Wenn man schnarcht, muss me a lang net schlofe.

Lat.: Non omnes stertentes dormient.

*7 Schnarchen wie ein Gaul.Ayrer, I, 99, 15.


Schnarcher.

*2 Einen Schnarcher (langen Schlaf) machen.

Poln.: Uciąć Chrapowickiego. (Kijew, 10.)


Schnaufen.

16 So lange einer schnauft, ist er net g'storbe. (Schwaben.)

[Spaltenumbruch] *17 Dees verleid't 's Schnaufe net, wie beim Federhandel. (Schwaben.)


Schnauze.

*10 Die Schnauzen einziehen.Dietrich, I, 993.


Schnecke.

45 Besser d' Schneckn auf d' Schwänz schlagn, als gar nex thun.

Lat.: Melius est pisciculos cepisse, quam desidia omnino torpere.

46 Schneck, Schneck, schnür aus, reck' d' Hörner alle vier raus.

Kinderspruch in der Gegend von Böhmisch- Friedland.

*47 Eine Schnecke wäre eher gekommen.

Lat.: Palmo prius venisset. (Plautus.) ( Philippi, II, 115.)


Schnee.

96 Auf dem Schnee und auf dem Eber wird mir mein Sach' wäger.Gartenlaube, 1860, S. 586b.

Alter Weidspruch.

97 Fällt Schnee, wenn schon die Blätter treiben, dann hat er wenig Lust zu bleiben.

It.: Quando la neve vien sulle foglie, il fioccar perde le voglie. (Giani, 1158.)

98 Liegt der Schnee im Sonnenschein, wird Schnee auf Schnee in den Wegen sein.

It.: Quando il sole la neve indora, neve, neve e neve ancora. (Giani, 1160.)

99 Schnee, der erst im Märzen weht, abends kommt und morgens geht.

It.: Neve marzolina dura dalla sera alla mattina. (Giani, 1030.)

100 Schnee düngt die Felder.

It.: La neve ingrassa i campi. (Giani, 1155.)

101 Schnee im April darf lang nicht währen, soll er die Knospen nicht versehren.Payne, 21.

102 Schnee in der Christnacht bringt gute Hopfenernte.Prager Kalender, 1877.

103 Unter dem Schnee im März, schlägt ein warmes Herz.Marienkalender, 1879, S. 13.

104 Viel Schnee, kleines Wasser.

Diese von der Erfahrung abgeleitete Wetterregel stammt aus einer Zeit, wo die Bodenverhältnisse in Böhmen günstigere waren; sie hat grosse, dichte Waldungen, ausgedehnte Torfmoore als natürliche Reservoirs und viele grosse und kleine Teiche zur Voraussetzung. (Bohemia, 1876, Nr. 56, Beilage.)

105 Wenn Schnee im Winter bedeckt die Erd', ist der Sack mehr als der Weizen werth.

It.: Quando la neve s' inverna in piano, val più il sacco che non vale il grano. (Giani, 1159.)

*106 Das ist mit Schnee versiegelt vnd bestehet, wie Butter an der Sonne.Theatr. Diabolorum, 508a.


Schneiden.

30 Vom Schneiden der Wassermelone wird das Herz nicht erfrischt, man muss sie essen.Merx, 229.

*31 Zu tieff schneiden vnd zu weit greiffen.Mathesius, Postilla, CCXVIIb.


Schneider.

99 Dem Schneider hat man's aus Versehen geschenkt; man hat den Zimmermann statt seiner gehenkt.Schuller, 49.

100 Der Schneider kriegt das Meiste.

„Es gehet den Friedfertigen (die zum Frieden rathen) wol offt nach dem Sprichwort: Der Schneider krieget das Meiste; denn was sich zwischen Thür und Angel setzt, wird gewöhnlich gequetscht.“

101 Der Schneider warf in seinem Haus ein Stück Tuch nach der Maus.Hans Sachs, IV, LXIIII, 2.

102 Die Schneider machen in unsern Tagen nichts Haltbares mehr, sagte der Professor in Tübingen, als er vierzig Jahre ein paar Lederhosen getragen hatte und eine Naht aufgegangen war.Wirth, I, 388.

103 Dreissig Schneider, dreissig Verwalter und dreissig Müller sind zusammen einundneunzig Spitzbuben.

It.: Trenta sarti, trenta fattori e trenta mugnai son novantun ladri. (Giani, 1649.)

104 Loât 'n Schnîder rîden, söä de Jong, doa rêt 'r up 'ne oll Koh.Schlingmann, 721.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0868" n="[856]"/>
          <cb n="1711"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmieren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Schmieren das rad zum gang wol richt; Gott dienen schadet nimmer nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non unctura rotam, nec tardat missa dietam. (<hi rendition="#i">Loci comm., 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*35 Dar schmeert mit fremdem Fett.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmierfinke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Schmierfinke.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmücken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Wer sich zu sehr schmückt, Gottes Ebenbild erdrückt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Guasta la figura di Dio chi troppa s' orna. (<hi rendition="#i">Bazar, 1876, Nr. 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 Das schmückt wie ein gülden Borte den Sawrüssel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nigrinus, Vorr., Bl. 27<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmuz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Alter Schmuz ist schwer wegzuwaschen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Der Schmuz spritzt nicht bis zur Sonne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Es hat jeder ä bissel Schmuz in Hemm.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Jeder hat seine weniger bekannten Fehler.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wer in Schmuz fällt, steht nicht rein auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Einem Schmuz in die Suppe rühren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Käthi, 109.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Schmuz am Aermel kriegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Uli der Pächter, 323.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Schaden erleiden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmuzbartel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Es ist ein Schmuzbartel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 247.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Schmierfinke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schmuzig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wenn schmuzige Leute sauber werden, scheuern sie die Pfanne von hinten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als morsige lieden kuys worden, soo schmeren se de panne van achteren. (<hi rendition="#i">Cats, 171.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Schmuzig wie ein Rohmkater.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnabel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Aus dem Schnabel kommt das Ei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Gute Fütterung thut's.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Er hat den Schnabel begossen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2457, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*34 Noch keinen trocknen Schnabel haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne: Noch nicht trocken hinter den Ohren, ein Gelbschnabel sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non aver rasciutti gli occhi. (<hi rendition="#i">Giani, 1855.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*35 Seinen Schnabel in alles stecken.</hi> (S.  Nase.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mettere il becco da per tutto. (<hi rendition="#i">Giani, 1853.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnäbeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Gschnäbelt is noch nit buckt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Das is en Stück Snack as en Stück Supp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wochenblatt f. Schlesw.-Holstein, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von ungereimten Dingen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnake.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Vor Schnaken kommt man nicht über den Rhein.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnalle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Sich keine Schnalle drum scheren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 753.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnallendrücken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Der (die) geht auch lieber Schnallendrücken als in die Arbeit.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer das Betteln dem Arbeiten vorzieht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnäppisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Schnöppisch mit dem maul, sonst stinkend faul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 158, 9.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnappsack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 <hi rendition="#g">Ab</hi> ab, mein Schnappsack, i n in, 's ist nichts drin, u m um, 's wird wieder was nei kumm.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnaps.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Ein Schnaps im Haus hilft gegen Zorn und Maus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Willkomm, Der Bauer, 67.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnarchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Wenn man schnarcht, muss me a lang net schlofe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non omnes stertentes dormient.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Schnarchen wie ein Gaul.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, I, 99, 15.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnarcher.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Einen Schnarcher (langen Schlaf) machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Uci&#x0105;&#x0107; Chrapowickiego. (<hi rendition="#i">Kijew, 10.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnaufen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 So lange einer schnauft, ist er net g'storbe.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1712"/>
*17 Dees verleid't 's Schnaufe net, wie beim Federhandel.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnauze.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Die Schnauzen einziehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, I, 993.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnecke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Besser d' Schneckn auf d' Schwänz schlagn, als gar nex thun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Melius est pisciculos cepisse, quam desidia omnino torpere.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">46 Schneck, Schneck, schnür aus, reck' d' Hörner alle vier raus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Kinderspruch in der Gegend von Böhmisch- Friedland.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*47 Eine Schnecke wäre eher gekommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Palmo prius venisset. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>) ( <hi rendition="#i">Philippi, II, 115.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schnee.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">96 Auf dem Schnee und auf dem Eber wird mir mein Sach' wäger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gartenlaube, 1860, S. 586<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Alter Weidspruch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">97 Fällt Schnee, wenn schon die Blätter treiben, dann hat er wenig Lust zu bleiben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando la neve vien sulle foglie, il fioccar perde le voglie. (<hi rendition="#i">Giani, 1158.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">98 Liegt der Schnee im Sonnenschein, wird Schnee auf Schnee in den Wegen sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando il sole la neve indora, neve, neve e neve ancora. (<hi rendition="#i">Giani, 1160.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">99 Schnee, der erst im Märzen weht, abends kommt und morgens geht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Neve marzolina dura dalla sera alla mattina. (<hi rendition="#i">Giani, 1030.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">100 Schnee düngt die Felder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La neve ingrassa i campi. (<hi rendition="#i">Giani, 1155.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Schnee im April darf lang nicht währen, soll er die Knospen nicht versehren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Payne, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Schnee in der Christnacht bringt gute Hopfenernte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Prager Kalender, 1877.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">103 Unter dem Schnee im März, schlägt ein warmes Herz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Marienkalender, 1879, S. 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">104 Viel Schnee, kleines Wasser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese von der Erfahrung abgeleitete Wetterregel stammt aus einer Zeit, wo die Bodenverhältnisse in Böhmen günstigere waren; sie hat grosse, dichte Waldungen, ausgedehnte Torfmoore als natürliche Reservoirs und viele grosse und kleine Teiche zur Voraussetzung. (<hi rendition="#i">Bohemia, 1876, Nr. 56, Beilage.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">105 Wenn Schnee im Winter bedeckt die Erd', ist der Sack mehr als der Weizen werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quando la neve s' inverna in piano, val più il sacco che non vale il grano. (<hi rendition="#i">Giani, 1159.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*106 Das ist mit Schnee versiegelt vnd bestehet, wie Butter an der Sonne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Theatr. Diabolorum, 508<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schneiden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Vom Schneiden der Wassermelone wird das Herz nicht erfrischt, man muss sie essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 229.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 Zu tieff schneiden vnd zu weit greiffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, CCXVII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schneider.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">99 Dem Schneider hat man's aus Versehen geschenkt; man hat den Zimmermann statt seiner gehenkt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">100 Der Schneider kriegt das Meiste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es gehet den Friedfertigen (die zum Frieden rathen) wol offt nach dem Sprichwort: Der Schneider krieget das Meiste; denn was sich zwischen Thür und Angel setzt, wird gewöhnlich gequetscht.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">101 Der Schneider warf in seinem Haus ein Stück Tuch nach der Maus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, IV, LXIIII, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">102 Die Schneider machen in unsern Tagen nichts Haltbares mehr, sagte der Professor in Tübingen, als er vierzig Jahre ein paar Lederhosen getragen hatte und eine Naht aufgegangen war.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 388.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Dreissig Schneider, dreissig Verwalter und dreissig Müller sind zusammen einundneunzig Spitzbuben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Trenta sarti, trenta fattori e trenta mugnai son novantun ladri. (<hi rendition="#i">Giani, 1649.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">104 Loât 'n Schnîder rîden, söä de Jong, doa rêt 'r up 'ne oll Koh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 721.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[856]/0868] Schmieren. 34 Schmieren das rad zum gang wol richt; Gott dienen schadet nimmer nicht. Lat.: Non unctura rotam, nec tardat missa dietam. (Loci comm., 41.) *35 Dar schmeert mit fremdem Fett. Schmierfinke. * Er ist ein Schmierfinke. (Köthen.) Schmücken. 8 Wer sich zu sehr schmückt, Gottes Ebenbild erdrückt. It.: Guasta la figura di Dio chi troppa s' orna. (Bazar, 1876, Nr. 2.) *9 Das schmückt wie ein gülden Borte den Sawrüssel. – Nigrinus, Vorr., Bl. 27a. Schmuz. 14 Alter Schmuz ist schwer wegzuwaschen. 15 Der Schmuz spritzt nicht bis zur Sonne. 16 Es hat jeder ä bissel Schmuz in Hemm. (Oberharz.) Jeder hat seine weniger bekannten Fehler. 17 Wer in Schmuz fällt, steht nicht rein auf. *18 Einem Schmuz in die Suppe rühren. – Gotthelf, Käthi, 109. *19 Schmuz am Aermel kriegen. – Gotthelf, Uli der Pächter, 323. Schaden erleiden. Schmuzbartel. * Es ist ein Schmuzbartel. – Frischbier, I, 247. Ein Schmierfinke. Schmuzig. 6 Wenn schmuzige Leute sauber werden, scheuern sie die Pfanne von hinten. Holl.: Als morsige lieden kuys worden, soo schmeren se de panne van achteren. (Cats, 171.) *7 Schmuzig wie ein Rohmkater. Schnabel. 32 Aus dem Schnabel kommt das Ei. Gute Fütterung thut's. *33 Er hat den Schnabel begossen. – Ayrer, IV, 2457, 27. *34 Noch keinen trocknen Schnabel haben. In dem Sinne: Noch nicht trocken hinter den Ohren, ein Gelbschnabel sein. It.: Non aver rasciutti gli occhi. (Giani, 1855.) *35 Seinen Schnabel in alles stecken. (S. Nase.) It.: Mettere il becco da per tutto. (Giani, 1853.) Schnäbeln. Gschnäbelt is noch nit buckt. Schnack. *11 Das is en Stück Snack as en Stück Supp. – Wochenblatt f. Schlesw.-Holstein, 8. Von ungereimten Dingen. Schnake. 6 Vor Schnaken kommt man nicht über den Rhein. (Rheinpfalz.) Schnalle. *5 Sich keine Schnalle drum scheren. – Simplic., I, 753. Schnallendrücken. * Der (die) geht auch lieber Schnallendrücken als in die Arbeit. (Wien.) Wer das Betteln dem Arbeiten vorzieht. Schnäppisch. Schnöppisch mit dem maul, sonst stinkend faul. – Monatsblätter, V, 158, 9. Schnappsack. 3 Ab ab, mein Schnappsack, i n in, 's ist nichts drin, u m um, 's wird wieder was nei kumm. Schnaps. 4 Ein Schnaps im Haus hilft gegen Zorn und Maus. – Willkomm, Der Bauer, 67. Schnarchen. 6 Wenn man schnarcht, muss me a lang net schlofe. Lat.: Non omnes stertentes dormient. *7 Schnarchen wie ein Gaul. – Ayrer, I, 99, 15. Schnarcher. *2 Einen Schnarcher (langen Schlaf) machen. Poln.: Uciąć Chrapowickiego. (Kijew, 10.) Schnaufen. 16 So lange einer schnauft, ist er net g'storbe. (Schwaben.) *17 Dees verleid't 's Schnaufe net, wie beim Federhandel. (Schwaben.) Schnauze. *10 Die Schnauzen einziehen. – Dietrich, I, 993. Schnecke. 45 Besser d' Schneckn auf d' Schwänz schlagn, als gar nex thun. Lat.: Melius est pisciculos cepisse, quam desidia omnino torpere. 46 Schneck, Schneck, schnür aus, reck' d' Hörner alle vier raus. Kinderspruch in der Gegend von Böhmisch- Friedland. *47 Eine Schnecke wäre eher gekommen. Lat.: Palmo prius venisset. (Plautus.) ( Philippi, II, 115.) Schnee. 96 Auf dem Schnee und auf dem Eber wird mir mein Sach' wäger. – Gartenlaube, 1860, S. 586b. Alter Weidspruch. 97 Fällt Schnee, wenn schon die Blätter treiben, dann hat er wenig Lust zu bleiben. It.: Quando la neve vien sulle foglie, il fioccar perde le voglie. (Giani, 1158.) 98 Liegt der Schnee im Sonnenschein, wird Schnee auf Schnee in den Wegen sein. It.: Quando il sole la neve indora, neve, neve e neve ancora. (Giani, 1160.) 99 Schnee, der erst im Märzen weht, abends kommt und morgens geht. It.: Neve marzolina dura dalla sera alla mattina. (Giani, 1030.) 100 Schnee düngt die Felder. It.: La neve ingrassa i campi. (Giani, 1155.) 101 Schnee im April darf lang nicht währen, soll er die Knospen nicht versehren. – Payne, 21. 102 Schnee in der Christnacht bringt gute Hopfenernte. – Prager Kalender, 1877. 103 Unter dem Schnee im März, schlägt ein warmes Herz. – Marienkalender, 1879, S. 13. 104 Viel Schnee, kleines Wasser. Diese von der Erfahrung abgeleitete Wetterregel stammt aus einer Zeit, wo die Bodenverhältnisse in Böhmen günstigere waren; sie hat grosse, dichte Waldungen, ausgedehnte Torfmoore als natürliche Reservoirs und viele grosse und kleine Teiche zur Voraussetzung. (Bohemia, 1876, Nr. 56, Beilage.) 105 Wenn Schnee im Winter bedeckt die Erd', ist der Sack mehr als der Weizen werth. It.: Quando la neve s' inverna in piano, val più il sacco che non vale il grano. (Giani, 1159.) *106 Das ist mit Schnee versiegelt vnd bestehet, wie Butter an der Sonne. – Theatr. Diabolorum, 508a. Schneiden. 30 Vom Schneiden der Wassermelone wird das Herz nicht erfrischt, man muss sie essen. – Merx, 229. *31 Zu tieff schneiden vnd zu weit greiffen. – Mathesius, Postilla, CCXVIIb. Schneider. 99 Dem Schneider hat man's aus Versehen geschenkt; man hat den Zimmermann statt seiner gehenkt. – Schuller, 49. 100 Der Schneider kriegt das Meiste. „Es gehet den Friedfertigen (die zum Frieden rathen) wol offt nach dem Sprichwort: Der Schneider krieget das Meiste; denn was sich zwischen Thür und Angel setzt, wird gewöhnlich gequetscht.“ 101 Der Schneider warf in seinem Haus ein Stück Tuch nach der Maus. – Hans Sachs, IV, LXIIII, 2. 102 Die Schneider machen in unsern Tagen nichts Haltbares mehr, sagte der Professor in Tübingen, als er vierzig Jahre ein paar Lederhosen getragen hatte und eine Naht aufgegangen war. – Wirth, I, 388. 103 Dreissig Schneider, dreissig Verwalter und dreissig Müller sind zusammen einundneunzig Spitzbuben. It.: Trenta sarti, trenta fattori e trenta mugnai son novantun ladri. (Giani, 1649.) 104 Loât 'n Schnîder rîden, söä de Jong, doa rêt 'r up 'ne oll Koh. – Schlingmann, 721.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/868
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [856]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/868>, abgerufen am 03.12.2024.