Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] sei und dem Feinde den Rücken gewandt habe. - Harssdörffer, 1872. 104 Nicht mit dem Rücken tritt man vor die Welt, das Gesicht ist's, das man ihr entgegenhält. - Schuller, 48. 105 Wat ünner 'n Rüggen sitt, hört ok tum Minschen, sä old Kasper. - Schröder, 129. *106 Den Rücken mit Knütteln traktiren. Mhd.: Er sloug in daz diu scheitel ime zerclacte sam ein ei. (Otto mit dem Barte, 144.) - (Zerklecken = zerspalten, bersten.) *107 Einen im Rücken auslachen. Lat.: Postica sanna. (Pers.) (Erasm., 204; Philippi, II, 103.) Rückhalt. *4 Einen guten Rückhalt haben. Lat.: Alieno ferox praesidio. (Philippi, I, 19.) Rückwärts. *8 Niemals rückwärts. Dieser Sinnspruch in Latein: Nunquam retrorsum, findet sich als Inschrift eines Vereinsthalers vom Jahre 1861 Georg V. Königs von Hannover. Rudern. 13 Das Rudern richtet sich nach dem Wasser. - Bertram, 53. Die Lebensart nach dem Vortheil. Rudolstadt. * Es geht nichts über Rudolstadt. "An dies thüringische Sprichwort wurde bei der Gelegenheit erinnert, als vor dem fürstlichen Kreisgericht ein Process wegen Majestätsbeleidigung gegen den Chemiker Erdmann deshalb verhandelt wurde, weil er mit seinem Wagen nicht ausgewichen sei, als der Fürst hinter ihm hergefahren sei." (Niederschlesische Zeitung, 1875, Nr. 278.) Ruf. 25 Guter Ruf ist besser als Gold oder Gut. Bei Tunnicius (915): Gaut geruchte is beter dan gelt of gaut. (Candida fama decus, gemmas excellit et aurum.) Lat.: Bona opinio hominum tutior pecunia est. (P. Syr.) 26 Wer in dem Rufe steht, dass er die Wahrheit rede, dessen Lügen werden geglaubt; von dem man sagt, dass er Lügen spricht, dem glaubt man die Wahrheit nicht. - Harssdörffer, 728. Rufen. 25 Man kann lange rufen, eh' ein Todter Antwort gibt. Die Alten hatten dafür die Redensart: Hylam inclamare. (Philippi, I, 184; Hanzely, 134.) Hylas war ein Knabe, den sich Hercules zum Gefährten gewählt hatte und den er sehr liebte. Beim Wasserholen an der Grenze Ioniens hatte er ihn verloren. Man stellte ihm später an Brunnen und Quellen ein Opferfest an, wobei ohne Unterlass mit starker Stimme der Name Hylas, selbstverständlich erfolglos, gerufen wurde. Daher braucht man die Redensart, wenn man sich vergeblich bemüht, eine verlorene Sache wieder zu bekommen. 26 Wer ruft: "ach Gott!" der ist betrübt; wer ruft: "zum Teufel!" sich ihm gibt; wer ruft: "weh mir!" der ist verliebt. It.: Chi chiama Dio, non e contento; chi chiama il diavolo e disperato; e chi dice: ohime! e innamorato. (Giani, 348.) Ruhe. 69 Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer; ich bin Hessenkasseler. 70 Ruhe der Seele ist Anfang alles Erdenglücks. Lat.: Felicitas unica, intus nil strepere. (Sailer, Sprüche, 96, 22.) 71 Ruhe ist mehr werth, als ein Talent Silbers. - Scheffel, Ekkehard, I, 108, 199. Lat.: Commoditas talentum valet. 72 Wer andern ihre Ruhe stört, dem wird auch nimmer Ruh' gewährt. It.: Chi altri tribola, se non posa. (Bohn I, 78.) 73 Wer in Ruhe leben kann, ist ein glücklich Mann. 74 Wer liebt Ruh und Schlaf zu sehr, der hat bald sein Brot nicht mehr. Ruhen. *11 Er ruht, wenn der Wind nicht geht. In Bezug auf einen Gehenkten. [Spaltenumbruch] Ruhm. 42 Der Ruhm lebt für die Lebenden und ist todt für die Todten. It.: La fama e viva ai vivi, e morta ai morti. (Giani, 643.) 43 Ruhm stillt den Hunger nicht. It.: La fama non leva la fame. (Giani, 641.) 44 Was nützt Ruhm ohne Brot. Lat.: Eum laborem sumas, laudem qui tibi ac fructum ferat. (Philippi, I, 141.) Rühmen. 28 Der sich rühmet, dass er alles kann, der kann auch wacker lügen. - Wirth, I, 397. 29 Wä ruöhmt war'n will, mött starwen; wä beschnakt war'n will, mött fri'n. - Schlingmann, 1201. Rum. 5 Rum, Rum! riefen die Kosaken, als der Oberst vor der Schlacht sie fragte, ob sie Ruhm oder Schande wollten. Rund. *22 Rund und richtig. - Herberger, I, 812. Runge. Man kann ihm eine Runge im Arsch zerbrechen. - Frischbier, I, 129. So gesund und stark ist er. Russ. 14 Russ und Rauch gehören zu Einer Sippschaft. Poln.: Kopec i Skumina, to jedna rodina. (Kijew, 31.) Russe. 8 Ein Russe ist so pfiffig wie vier Juden. (S. Russe 5.) - Beiche, 235b. 9 Lass' den Russen nicht sterben, und er wird dich nicht leben lassen. - Neue Freie Presse, Nr. 5208. Sagen die Rumänen. 10 Trag' den Russen den ganzen Tag auf deinem Rücken, und er wird sich abends über Müdigkeit beklagen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 5208. 11 Wenn der Russe stiehlt, so stiehlt er, dass er für sich auf einen Tag genug hat; stiehlt aber einmal der Deutsche, so stiehlt er so viel, dass auch für seine Kinder und für morgen bleibe. Der deutsche Reichskanzler Fürst Bismarck führt dies in einer Unterredung, die er 1874 mit dem ungarischen Publicisten Jokai hatte, als Sprichwort an. (Schles. Presse, 1874, Nr. 109, S. 4.) 12 Wenn man dem Russen den Firniss abkratzt, so kommt der Tatar (auch: Barbar) heraus. 13 Wir müssen den Russen zeigen, dass wir auch Helden sind, sagte der Rumäne; da schlug er den Juden todt. - Kladderadatsch, 1877, S. 28. Russland. 2 In Russland stiehlt alles ausser Gott und dem Zar. Nach der Leipziger Volkszeitung (1879, Nr. 13) ein bekanntes Sprichwort. Rusterwein. Rusterwein, ein Musterwein; Tokayersaft - Befreierkraft, Schaumwein - Traumwein. - Frieske, 10. In der dritten Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause. Ruthe. 109 Das Kind die Ruthe lehrt, die Noth den Mann bekehrt. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581. 110 Die böse Ruth' thut bösen Buben gut. Rüthlein. *5 Das rüthlein füren. - Ayrer, I, 55, 18. Rykman. Rykman ist todt, Trzaskin abgesetzt; wer von uns wird nun die Schweine hüten? Poln.: Rykman ryk, Trzaskin trzasl, kto z nas swinie bedzie pasl? (Kijew, 60.) - In W. war Trzaskin Bürgermeister, Rykman Polizeiverwalter, die für die Reinlichkeit der Stadt sorgten und die Schweine der Bürger verfolgten. Als einer von ihnen starb, der andere seine Stelle verlor, entstand und blieb jenes Sprichwort [Spaltenumbruch] sei und dem Feinde den Rücken gewandt habe. – Harssdörffer, 1872. 104 Nicht mit dem Rücken tritt man vor die Welt, das Gesicht ist's, das man ihr entgegenhält. – Schuller, 48. 105 Wat ünner 'n Rüggen sitt, hört ôk tum Minschen, sä old Kasper. – Schröder, 129. *106 Den Rücken mit Knütteln traktiren. Mhd.: Er sloug in daz diu scheitel ime zerclacte sam ein ei. (Otto mit dem Barte, 144.) – (Zerklecken = zerspalten, bersten.) *107 Einen im Rücken auslachen. Lat.: Postica sanna. (Pers.) (Erasm., 204; Philippi, II, 103.) Rückhalt. *4 Einen guten Rückhalt haben. Lat.: Alieno ferox praesidio. (Philippi, I, 19.) Rückwärts. *8 Niemals rückwärts. Dieser Sinnspruch in Latein: Nunquam retrorsum, findet sich als Inschrift eines Vereinsthalers vom Jahre 1861 Georg V. Königs von Hannover. Rudern. 13 Das Rudern richtet sich nach dem Wasser. – Bertram, 53. Die Lebensart nach dem Vortheil. Rudolstadt. * Es geht nichts über Rudolstadt. „An dies thüringische Sprichwort wurde bei der Gelegenheit erinnert, als vor dem fürstlichen Kreisgericht ein Process wegen Majestätsbeleidigung gegen den Chemiker Erdmann deshalb verhandelt wurde, weil er mit seinem Wagen nicht ausgewichen sei, als der Fürst hinter ihm hergefahren sei.“ (Niederschlesische Zeitung, 1875, Nr. 278.) Ruf. 25 Guter Ruf ist besser als Gold oder Gut. Bei Tunnicius (915): Gût geruchte is beter dan gelt of gût. (Candida fama decus, gemmas excellit et aurum.) Lat.: Bona opinio hominum tutior pecunia est. (P. Syr.) 26 Wer in dem Rufe steht, dass er die Wahrheit rede, dessen Lügen werden geglaubt; von dem man sagt, dass er Lügen spricht, dem glaubt man die Wahrheit nicht. – Harssdörffer, 728. Rufen. 25 Man kann lange rufen, eh' ein Todter Antwort gibt. Die Alten hatten dafür die Redensart: Hylam inclamare. (Philippi, I, 184; Hanzely, 134.) Hylas war ein Knabe, den sich Hercules zum Gefährten gewählt hatte und den er sehr liebte. Beim Wasserholen an der Grenze Ioniens hatte er ihn verloren. Man stellte ihm später an Brunnen und Quellen ein Opferfest an, wobei ohne Unterlass mit starker Stimme der Name Hylas, selbstverständlich erfolglos, gerufen wurde. Daher braucht man die Redensart, wenn man sich vergeblich bemüht, eine verlorene Sache wieder zu bekommen. 26 Wer ruft: „ach Gott!“ der ist betrübt; wer ruft: „zum Teufel!“ sich ihm gibt; wer ruft: „weh mir!“ der ist verliebt. It.: Chi chiama Dio, non è contento; chi chiama il diavolo è disperato; e chi dice: ohimè! è innamorato. (Giani, 348.) Ruhe. 69 Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer; ich bin Hessenkasseler. 70 Ruhe der Seele ist Anfang alles Erdenglücks. Lat.: Felicitas unica, intus nil strepere. (Sailer, Sprüche, 96, 22.) 71 Ruhe ist mehr werth, als ein Talent Silbers. – Scheffel, Ekkehard, I, 108, 199. Lat.: Commoditas talentum valet. 72 Wer andern ihre Ruhe stört, dem wird auch nimmer Ruh' gewährt. It.: Chi altri tribola, sè non posa. (Bohn I, 78.) 73 Wer in Ruhe leben kann, ist ein glücklich Mann. 74 Wer liebt Ruh und Schlaf zu sehr, der hat bald sein Brot nicht mehr. Ruhen. *11 Er ruht, wenn der Wind nicht geht. In Bezug auf einen Gehenkten. [Spaltenumbruch] Ruhm. 42 Der Ruhm lebt für die Lebenden und ist todt für die Todten. It.: La fama è viva ai vivi, e morta ai morti. (Giani, 643.) 43 Ruhm stillt den Hunger nicht. It.: La fama non leva la fame. (Giani, 641.) 44 Was nützt Ruhm ohne Brot. Lat.: Eum laborem sumas, laudem qui tibi ac fructum ferat. (Philippi, I, 141.) Rühmen. 28 Der sich rühmet, dass er alles kann, der kann auch wacker lügen. – Wirth, I, 397. 29 Wä ruöhmt war'n will, mött starwen; wä beschnakt war'n will, mött fri'n. – Schlingmann, 1201. Rum. 5 Rum, Rum! riefen die Kosaken, als der Oberst vor der Schlacht sie fragte, ob sie Ruhm oder Schande wollten. Rund. *22 Rund und richtig. – Herberger, I, 812. Runge. Man kann ihm eine Runge im Arsch zerbrechen. – Frischbier, I, 129. So gesund und stark ist er. Russ. 14 Russ und Rauch gehören zu Einer Sippschaft. Poln.: Kopeć i Skumina, to jedna rodina. (Kijew, 31.) Russe. 8 Ein Russe ist so pfiffig wie vier Juden. (S. Russe 5.) – Beiche, 235b. 9 Lass' den Russen nicht sterben, und er wird dich nicht leben lassen. – Neue Freie Presse, Nr. 5208. Sagen die Rumänen. 10 Trag' den Russen den ganzen Tag auf deinem Rücken, und er wird sich abends über Müdigkeit beklagen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 5208. 11 Wenn der Russe stiehlt, so stiehlt er, dass er für sich auf einen Tag genug hat; stiehlt aber einmal der Deutsche, so stiehlt er so viel, dass auch für seine Kinder und für morgen bleibe. Der deutsche Reichskanzler Fürst Bismarck führt dies in einer Unterredung, die er 1874 mit dem ungarischen Publicisten Jókai hatte, als Sprichwort an. (Schles. Presse, 1874, Nr. 109, S. 4.) 12 Wenn man dem Russen den Firniss abkratzt, so kommt der Tatar (auch: Barbar) heraus. 13 Wir müssen den Russen zeigen, dass wir auch Helden sind, sagte der Rumäne; da schlug er den Juden todt. – Kladderadatsch, 1877, S. 28. Russland. 2 In Russland stiehlt alles ausser Gott und dem Zar. Nach der Leipziger Volkszeitung (1879, Nr. 13) ein bekanntes Sprichwort. Rusterwein. Rusterwein, ein Musterwein; Tokayersaft – Befreierkraft, Schaumwein – Traumwein. – Frieske, 10. In der dritten Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause. Ruthe. 109 Das Kind die Ruthe lehrt, die Noth den Mann bekehrt. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581. 110 Die böse Ruth' thut bösen Buben gut. Rüthlein. *5 Das rüthlein füren. – Ayrer, I, 55, 18. Rykman. Rykman ist todt, Trzaskin abgesetzt; wer von uns wird nun die Schweine hüten? Poln.: Rykman ryk, Trzaskin trzasł, kto z nas świnie będzie pasł? (Kijew, 60.) – In W. war Trzaskin Bürgermeister, Rykman Polizeiverwalter, die für die Reinlichkeit der Stadt sorgten und die Schweine der Bürger verfolgten. Als einer von ihnen starb, der andere seine Stelle verlor, entstand und blieb jenes Sprichwort <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0857" n="[845]"/><cb n="1689"/> sei und dem Feinde den Rücken gewandt habe.</hi> – <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1872.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">104 Nicht mit dem Rücken tritt man vor die Welt, das Gesicht ist's, das man ihr entgegenhält.</hi> – <hi rendition="#i">Schuller, 48.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">105 Wat ünner 'n Rüggen sitt, hört ôk tum Minschen, sä old Kasper.</hi> – <hi rendition="#i">Schröder, 129.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*106 Den Rücken mit Knütteln traktiren.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Er sloug in daz diu scheitel ime zerclacte sam ein ei. (<hi rendition="#i">Otto mit dem Barte, 144.</hi>) – (Zerklecken = zerspalten, bersten.)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*107 Einen im Rücken auslachen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Postica sanna. (<hi rendition="#i">Pers.</hi>) (<hi rendition="#i">Erasm., 204; Philippi, II, 103.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rückhalt.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Einen guten Rückhalt haben.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Alieno ferox praesidio. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 19.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rückwärts.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*8 Niemals rückwärts.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Dieser Sinnspruch in Latein: Nunquam retrorsum, findet sich als Inschrift eines Vereinsthalers vom Jahre 1861 Georg V. Königs von Hannover.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rudern.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Das Rudern richtet sich nach dem Wasser.</hi> – <hi rendition="#i">Bertram, 53.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Die Lebensart nach dem Vortheil.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rudolstadt.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es geht nichts über Rudolstadt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„An dies thüringische Sprichwort wurde bei der Gelegenheit erinnert, als vor dem fürstlichen Kreisgericht ein Process wegen Majestätsbeleidigung gegen den Chemiker Erdmann deshalb verhandelt wurde, weil er mit seinem Wagen nicht ausgewichen sei, als der Fürst hinter ihm hergefahren sei.“ (<hi rendition="#i">Niederschlesische Zeitung, 1875, Nr. 278.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ruf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Guter Ruf ist besser als Gold oder Gut.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (915)</hi>: Gût geruchte is beter dan gelt of gût. (Candida fama decus, gemmas excellit et aurum.)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bona opinio hominum tutior pecunia est. (<hi rendition="#i">P. Syr.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Wer in dem Rufe steht, dass er die Wahrheit rede, dessen Lügen werden geglaubt; von dem man sagt, dass er Lügen spricht, dem glaubt man die Wahrheit nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Harssdörffer, 728.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rufen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">25 Man kann lange rufen, eh' ein Todter Antwort gibt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Alten hatten dafür die Redensart: Hylam inclamare. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 184; Hanzely, 134.</hi>) Hylas war ein Knabe, den sich Hercules zum Gefährten gewählt hatte und den er sehr liebte. Beim Wasserholen an der Grenze Ioniens hatte er ihn verloren. Man stellte ihm später an Brunnen und Quellen ein Opferfest an, wobei ohne Unterlass mit starker Stimme der Name Hylas, selbstverständlich erfolglos, gerufen wurde. Daher braucht man die Redensart, wenn man sich vergeblich bemüht, eine verlorene Sache wieder zu bekommen.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Wer ruft: „ach Gott!“ der ist betrübt; wer ruft: „zum Teufel!“ sich ihm gibt; wer ruft: „weh mir!“ der ist verliebt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi chiama Dio, non è contento; chi chiama il diavolo è disperato; e chi dice: ohimè! è innamorato. (<hi rendition="#i">Giani, 348.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ruhe.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">69 Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer; ich bin Hessenkasseler.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">70 Ruhe der Seele ist Anfang alles Erdenglücks.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Felicitas unica, intus nil strepere. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 96, 22.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Ruhe ist mehr werth, als ein Talent Silbers.</hi> – <hi rendition="#i">Scheffel, Ekkehard, I, 108, 199.</hi></p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Commoditas talentum valet.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">72 Wer andern ihre Ruhe stört, dem wird auch nimmer Ruh' gewährt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi altri tribola, sè non posa. (<hi rendition="#i">Bohn I, 78.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">73 Wer in Ruhe leben kann, ist ein glücklich Mann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Wer liebt Ruh und Schlaf zu sehr, der hat bald sein Brot nicht mehr.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ruhen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*11 Er ruht, wenn der Wind nicht geht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Bezug auf einen Gehenkten.</p><lb/> <cb n="1690"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ruhm.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Der Ruhm lebt für die Lebenden und ist todt für die Todten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La fama è viva ai vivi, e morta ai morti. (<hi rendition="#i">Giani, 643.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Ruhm stillt den Hunger nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La fama non leva la fame. (<hi rendition="#i">Giani, 641.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Was nützt Ruhm ohne Brot.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Eum laborem sumas, laudem qui tibi ac fructum ferat. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 141.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rühmen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Der sich rühmet, dass er alles kann, der kann auch wacker lügen.</hi> – <hi rendition="#i">Wirth, I, 397.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Wä ruöhmt war'n will, mött starwen; wä beschnakt war'n will, mött fri'n.</hi> – <hi rendition="#i">Schlingmann, 1201.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rum.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Rum, Rum! riefen die Kosaken, als der Oberst vor der Schlacht sie fragte, ob sie Ruhm oder Schande wollten.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rund.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Rund und richtig.</hi> – <hi rendition="#i">Herberger, I, 812.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Runge.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Man kann ihm eine Runge im Arsch zerbrechen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, I, 129.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">So gesund und stark ist er.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Russ.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Russ und Rauch gehören zu Einer Sippschaft.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kopeć i Skumina, to jedna rodina. (<hi rendition="#i">Kijew, 31.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Russe.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Ein Russe ist so pfiffig wie vier Juden.</hi> (S. Russe 5.) – <hi rendition="#i">Beiche, 235<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Lass' den Russen nicht sterben, und er wird dich nicht leben lassen.</hi> – <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, Nr. 5208.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Sagen die Rumänen.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Trag' den Russen den ganzen Tag auf deinem Rücken, und er wird sich abends über Müdigkeit beklagen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) – <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 5208.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Wenn der Russe stiehlt, so stiehlt er, dass er für sich auf einen Tag genug hat; stiehlt aber einmal der Deutsche, so stiehlt er so viel, dass auch für seine Kinder und für morgen bleibe.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Der deutsche Reichskanzler Fürst Bismarck führt dies in einer Unterredung, die er 1874 mit dem ungarischen Publicisten Jókai hatte, als Sprichwort an. (<hi rendition="#i">Schles. Presse, 1874, Nr. 109, S. 4.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Wenn man dem Russen den Firniss abkratzt, so kommt der Tatar (auch: Barbar) heraus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wir müssen den Russen zeigen, dass wir auch Helden sind, sagte der Rumäne; da schlug er den Juden todt.</hi> – <hi rendition="#i">Kladderadatsch, 1877, S. 28.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Russland.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 In Russland stiehlt alles ausser Gott und dem Zar.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Nach der <hi rendition="#i">Leipziger Volkszeitung</hi> (1879, Nr. 13) ein bekanntes Sprichwort.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rusterwein.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Rusterwein, ein Musterwein; Tokayersaft – Befreierkraft, Schaumwein – Traumwein.</hi> – <hi rendition="#i">Frieske, 10.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">In der dritten Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ruthe.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">109 Das Kind die Ruthe lehrt, die Noth den Mann bekehrt.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) – <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">110 Die böse Ruth' thut bösen Buben gut.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rüthlein.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Das rüthlein füren.</hi> – <hi rendition="#i">Ayrer, I, 55, 18.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Rykman.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Rykman ist todt, Trzaskin abgesetzt; wer von uns wird nun die Schweine hüten?</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Rykman ryk, Trzaskin trzasł, kto z nas świnie będzie pasł? (<hi rendition="#i">Kijew, 60.</hi>) – In W. war Trzaskin Bürgermeister, Rykman Polizeiverwalter, die für die Reinlichkeit der Stadt sorgten und die Schweine der Bürger verfolgten. Als einer von ihnen starb, der andere seine Stelle verlor, entstand und blieb jenes Sprichwort</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[845]/0857]
sei und dem Feinde den Rücken gewandt habe. – Harssdörffer, 1872.
104 Nicht mit dem Rücken tritt man vor die Welt, das Gesicht ist's, das man ihr entgegenhält. – Schuller, 48.
105 Wat ünner 'n Rüggen sitt, hört ôk tum Minschen, sä old Kasper. – Schröder, 129.
*106 Den Rücken mit Knütteln traktiren.
Mhd.: Er sloug in daz diu scheitel ime zerclacte sam ein ei. (Otto mit dem Barte, 144.) – (Zerklecken = zerspalten, bersten.)
*107 Einen im Rücken auslachen.
Lat.: Postica sanna. (Pers.) (Erasm., 204; Philippi, II, 103.)
Rückhalt.
*4 Einen guten Rückhalt haben.
Lat.: Alieno ferox praesidio. (Philippi, I, 19.)
Rückwärts.
*8 Niemals rückwärts.
Dieser Sinnspruch in Latein: Nunquam retrorsum, findet sich als Inschrift eines Vereinsthalers vom Jahre 1861 Georg V. Königs von Hannover.
Rudern.
13 Das Rudern richtet sich nach dem Wasser. – Bertram, 53.
Die Lebensart nach dem Vortheil.
Rudolstadt.
* Es geht nichts über Rudolstadt.
„An dies thüringische Sprichwort wurde bei der Gelegenheit erinnert, als vor dem fürstlichen Kreisgericht ein Process wegen Majestätsbeleidigung gegen den Chemiker Erdmann deshalb verhandelt wurde, weil er mit seinem Wagen nicht ausgewichen sei, als der Fürst hinter ihm hergefahren sei.“ (Niederschlesische Zeitung, 1875, Nr. 278.)
Ruf.
25 Guter Ruf ist besser als Gold oder Gut.
Bei Tunnicius (915): Gût geruchte is beter dan gelt of gût. (Candida fama decus, gemmas excellit et aurum.)
Lat.: Bona opinio hominum tutior pecunia est. (P. Syr.)
26 Wer in dem Rufe steht, dass er die Wahrheit rede, dessen Lügen werden geglaubt; von dem man sagt, dass er Lügen spricht, dem glaubt man die Wahrheit nicht. – Harssdörffer, 728.
Rufen.
25 Man kann lange rufen, eh' ein Todter Antwort gibt.
Die Alten hatten dafür die Redensart: Hylam inclamare. (Philippi, I, 184; Hanzely, 134.) Hylas war ein Knabe, den sich Hercules zum Gefährten gewählt hatte und den er sehr liebte. Beim Wasserholen an der Grenze Ioniens hatte er ihn verloren. Man stellte ihm später an Brunnen und Quellen ein Opferfest an, wobei ohne Unterlass mit starker Stimme der Name Hylas, selbstverständlich erfolglos, gerufen wurde. Daher braucht man die Redensart, wenn man sich vergeblich bemüht, eine verlorene Sache wieder zu bekommen.
26 Wer ruft: „ach Gott!“ der ist betrübt; wer ruft: „zum Teufel!“ sich ihm gibt; wer ruft: „weh mir!“ der ist verliebt.
It.: Chi chiama Dio, non è contento; chi chiama il diavolo è disperato; e chi dice: ohimè! è innamorato. (Giani, 348.)
Ruhe.
69 Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer; ich bin Hessenkasseler.
70 Ruhe der Seele ist Anfang alles Erdenglücks.
Lat.: Felicitas unica, intus nil strepere. (Sailer, Sprüche, 96, 22.)
71 Ruhe ist mehr werth, als ein Talent Silbers. – Scheffel, Ekkehard, I, 108, 199.
Lat.: Commoditas talentum valet.
72 Wer andern ihre Ruhe stört, dem wird auch nimmer Ruh' gewährt.
It.: Chi altri tribola, sè non posa. (Bohn I, 78.)
73 Wer in Ruhe leben kann, ist ein glücklich Mann.
74 Wer liebt Ruh und Schlaf zu sehr, der hat bald sein Brot nicht mehr.
Ruhen.
*11 Er ruht, wenn der Wind nicht geht.
In Bezug auf einen Gehenkten.
Ruhm.
42 Der Ruhm lebt für die Lebenden und ist todt für die Todten.
It.: La fama è viva ai vivi, e morta ai morti. (Giani, 643.)
43 Ruhm stillt den Hunger nicht.
It.: La fama non leva la fame. (Giani, 641.)
44 Was nützt Ruhm ohne Brot.
Lat.: Eum laborem sumas, laudem qui tibi ac fructum ferat. (Philippi, I, 141.)
Rühmen.
28 Der sich rühmet, dass er alles kann, der kann auch wacker lügen. – Wirth, I, 397.
29 Wä ruöhmt war'n will, mött starwen; wä beschnakt war'n will, mött fri'n. – Schlingmann, 1201.
Rum.
5 Rum, Rum! riefen die Kosaken, als der Oberst vor der Schlacht sie fragte, ob sie Ruhm oder Schande wollten.
Rund.
*22 Rund und richtig. – Herberger, I, 812.
Runge.
Man kann ihm eine Runge im Arsch zerbrechen. – Frischbier, I, 129.
So gesund und stark ist er.
Russ.
14 Russ und Rauch gehören zu Einer Sippschaft.
Poln.: Kopeć i Skumina, to jedna rodina. (Kijew, 31.)
Russe.
8 Ein Russe ist so pfiffig wie vier Juden. (S. Russe 5.) – Beiche, 235b.
9 Lass' den Russen nicht sterben, und er wird dich nicht leben lassen. – Neue Freie Presse, Nr. 5208.
Sagen die Rumänen.
10 Trag' den Russen den ganzen Tag auf deinem Rücken, und er wird sich abends über Müdigkeit beklagen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 5208.
11 Wenn der Russe stiehlt, so stiehlt er, dass er für sich auf einen Tag genug hat; stiehlt aber einmal der Deutsche, so stiehlt er so viel, dass auch für seine Kinder und für morgen bleibe.
Der deutsche Reichskanzler Fürst Bismarck führt dies in einer Unterredung, die er 1874 mit dem ungarischen Publicisten Jókai hatte, als Sprichwort an. (Schles. Presse, 1874, Nr. 109, S. 4.)
12 Wenn man dem Russen den Firniss abkratzt, so kommt der Tatar (auch: Barbar) heraus.
13 Wir müssen den Russen zeigen, dass wir auch Helden sind, sagte der Rumäne; da schlug er den Juden todt. – Kladderadatsch, 1877, S. 28.
Russland.
2 In Russland stiehlt alles ausser Gott und dem Zar.
Nach der Leipziger Volkszeitung (1879, Nr. 13) ein bekanntes Sprichwort.
Rusterwein.
Rusterwein, ein Musterwein; Tokayersaft – Befreierkraft, Schaumwein – Traumwein. – Frieske, 10.
In der dritten Nische des Weinkellers im neuen berliner Rathhause.
Ruthe.
109 Das Kind die Ruthe lehrt, die Noth den Mann bekehrt. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.
110 Die böse Ruth' thut bösen Buben gut.
Rüthlein.
*5 Das rüthlein füren. – Ayrer, I, 55, 18.
Rykman.
Rykman ist todt, Trzaskin abgesetzt; wer von uns wird nun die Schweine hüten?
Poln.: Rykman ryk, Trzaskin trzasł, kto z nas świnie będzie pasł? (Kijew, 60.) – In W. war Trzaskin Bürgermeister, Rykman Polizeiverwalter, die für die Reinlichkeit der Stadt sorgten und die Schweine der Bürger verfolgten. Als einer von ihnen starb, der andere seine Stelle verlor, entstand und blieb jenes Sprichwort
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |