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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *9 Einem eine Klette (Schandfleck) anhangen. - Dietrich, II, 171.

*10 Er hängt wie a Klett' an Eine (Einem). (Schwaben.)


Klimmen.

6 Wer am höchsten klimmet, bricht zuerst den Hals.

Bei Tunnicius (304): We hogest klimmet, brikt ersten den hals. (Ardua scandentes perdunt cum pectore collum.)


Klimpern.

5 Klimpert's nicht, so klappert's doch.


Klinge.

25 Die Klinge schneidet nicht in ihre eigene Hülse. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25.


Klingelbeutel.

*3 Du hast wol den Klingelbeutel ausgeräumt.

Wenn jemand viel kleines Kupfergeld bei sich führt.


Klingen.

32 Wer do hatt dy, die do clingen, der vint auch, dy do singen. - Hofmann, 31, 54.

*33 Es klingt wie der glog'sche Brand. - Schles. Provinzialblätter, 1869, S. 561.

Vom schlechten Gesang. Zur Erklärung s. Brand 23.

*34 Es klingt, wie wenn Grossvaters Mütze von der Ofenbank fällt. - Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239.


Klipp.

* Klipp und klar. - Broschüren-Cyclus, XI. Jahrg., Münster 1376, 1. Hft., S. 8.


Klippe.

12 An der Klippe immer noch weiter ist schon manches Schiff gescheitert.

Frz.: Les ambitieux font toujours naufrage au - plus ultra. (Kornmann, II, 100.)


Kloben.

3 Wie die Klobe, so der Keil; wie der Nachlass, so der Theil; wie das Brot, so ist die Rinde, wie der Vater, sind die Kinde.

Poln.: Jaka sztuka taki klin, jaki ojciec, taki syn; jaki bochen, taka skorka, jaka matka, taka corka. (Frischbier, 4286.)


Klopf.

2 A Klopp1 vergeht, a Wort besteht. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Klopf, Schlag. Um zu sagen: Worte schmerzen oft mehr als Schläge.


Klopfen.

10 Alles Klopfen und Blasen ist von ihm. (Jüd.-deutsch.)

Er masst sich alle Ehrenämter an.

11 Ein jeder klopfe seinen eigenen Pelz aus. - Herberger, II, 324.


Klops.

* Klops mit dem Stock!

Danziger Sprichwort; wird den Kindern zugerufen, wenn sie Näschereien haben wollen und Prügel verdienen.


Kloster.

71 In diesem Kloster ist eine gesunde Luft, sagte Klaus zu seinem Begleiter, als er vorbei ging, es ist seit hundert Jahren keine Jungfrau drauss gestorben. - Wirth, I, 301.

72 Im Kloster und Weinschank steht eine Zechbank. - Storch, Freiknecht, I, 372.

73 Wenn nur das Kloster Brot hat, die Mönche finden es.

*74 Es is nit du (da) kein jüdisch Klojster.

Wird Mädchen zugerufen, die nicht heirathen wollen. - Du kannst ja nicht das Gelübde der Keuschheit ablegen, denn es gibt kein jüdisches Kloster.


Klot.

Lat lopen de Klot1, Jan Wewer is dod. - Kern, 139.

1) Klot ist eine hölzerne Kugel zum Wurfspiel, Klotscheten oder Kegeln ein Ballwerfen um die Wette mit hölzernen Kugeln oder Kloten, ein in Ostfriesland gebräuchliches Spiel bei der männlichen erwachsenen Jugend. (Stürenburg, 112b.)


Klotz.

*27 Es is a Klotz vün 'm Bojdem1. (Warschau.)

1) Heuboden. - Eine unerwartete Sache von betäubender Wirkung, wie ein vom Heuboden heruntergefallener Balken.


[Spaltenumbruch]
Klotzhase.

* Es ist ein Klotzhaas. - Germania, V, 322.

Für Grobian.


Klosterlatein.

* Es ist Klosterlatein. (S. Küchenlatein.)

Lat.: Clestrale latinum. (Zinkgref, 81.)


Klosterzwirn.

* So fein wie Klosterzwirn. - Simplic., I, 754.


Klüfern.

He klüfert as 'n Bur de plündert is. - Kern, 282.

In ironischer Anwendung; klüfern heisst vorwärtskommen, während ein geplünderter Bauer rückwärts gekommen ist.


Klug.

137 Der ist klug, der sich weiss warm zu halten genug.

Engl.: He is wise enough that can keep himself warm. (Bohn II, 21.)

138 Der ist klug, welcher so viel verstanden hat, um einem klugen Manne zu folgen. - Harssdörffer, 303.

139 Es ist niemand so klug, er hat noch Thorheit genug.

It.: Non e mai gagliardia, che non abbia un ramo di pazzia. (Giani, 1302.)

140 Ich will nicht klug, ich will nur ehrlich sein, sagte der Neffe, als ihm der Oheim den Spruch zur Beachtung empfahl: "Wer ehrlich ist, freit früh, wer klug ist, nie." - Brennecke.

141 Klug ist, wer den Käse vergisst.

Frz.: Il est bien sage, qui ne mange point fromage. (Zeiler, II, 16.)

142 Klug wie keiner ist der Michel; wenn er schlafen geht, macht er jedesmal die Augen zu. - Steffen, Hausfreund, 1846, S. 463.

143 So du dich achtest klug vnd weiss, so leg auff zergenklichs kein fleiss, sonder schlags alles in den wind, auff das du seyst ein Gotteskind. - Loci comm., 137.

Lat.: Peruigili cura peti gaudia non petitura. - Quod breuiter durat, quis prudens quaerere curat? Vive Deo soli, quod amat cur quaerere noli. (Loci comm., 137.)

144 Wer klug ist, gibt nichts aus für Dinge, die er selber hat.

Lat.: Metire censu impensam et arca, si sapis. (Sailer, Sprüche, 162.)

145 Wer klug ist und braucht es, dem nützt es. - Schulfreund, 85, 32.

146 Wer klüger werden mag, kanns werden jeden Tag. - Devisenbuch, 25.

*147 Du bist ja so klug, hast wol heut unter den Hühnern geschlafen. - Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239.

*148 Er ist am klügsten, wenn er schläft.

*149 Hä is so klok as de Sparling up de Achterdöär. - Schlingmann, 1313.

*150 He is so klok as 9 Geestdörper. (Dithmarschen.)

*151 He ward nich klok, un wenn he ok hundert Jahr in Donnersbarg old ward. - Wochenblatt für Schlesw.-Holst., 25.

*152 Klug wie der Tag.

"Man sagt immer: Klug wie der Tag, und doch ist die Nacht viel klüger, denn sie ist keines Menschen Freund." (Blumenthal, Ungezogenheiten, S. 91.)


Kluge (der).

62 As a Klüger benarrescht1 sich, is er a Narr. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Sich benarreschen = eine Dummheit begehen.

63 Auch dem Klugen kann ein Unglück begegnen, der Dumme aber hat's in der andern Hand. - Bertram, 69.

64 De Klökere giwt nah, sä de Osse, do töög he an. - Schröder, 822.

65 Der Kluge gibt dem Mächtigen nach.

It.: Al piu potente ceda il prudente. (Giani, 1387.)

66 Der Kluge lebt heut, der Narr will morgen leben.

Lat.: Cras vives, hodie jam vive, Posthume serum est. Hoc sapit quisquis, Posthume vixit heri. (Martial.) (Philippi, I, 95.)

[Spaltenumbruch] *9 Einem eine Klette (Schandfleck) anhangen.Dietrich, II, 171.

*10 Er hängt wie a Klett' an Eine (Einem). (Schwaben.)


Klimmen.

6 Wer am höchsten klimmet, bricht zuerst den Hals.

Bei Tunnicius (304): We hogest klimmet, brikt êrsten den hals. (Ardua scandentes perdunt cum pectore collum.)


Klimpern.

5 Klimpert's nicht, so klappert's doch.


Klinge.

25 Die Klinge schneidet nicht in ihre eigene Hülse.Neue illustrirte Zeitung, V, 25.


Klingelbeutel.

*3 Du hast wol den Klingelbeutel ausgeräumt.

Wenn jemand viel kleines Kupfergeld bei sich führt.


Klingen.

32 Wer do hatt dy, die do clingen, der vint auch, dy do singen.Hofmann, 31, 54.

*33 Es klingt wie der glog'sche Brand.Schles. Provinzialblätter, 1869, S. 561.

Vom schlechten Gesang. Zur Erklärung s. Brand 23.

*34 Es klingt, wie wenn Grossvaters Mütze von der Ofenbank fällt.Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239.


Klipp.

* Klipp und klar.Broschüren-Cyclus, XI. Jahrg., Münster 1376, 1. Hft., S. 8.


Klippe.

12 An der Klippe immer noch weiter ist schon manches Schiff gescheitert.

Frz.: Les ambitieux font toujours naufrage au – plus ultra. (Kornmann, II, 100.)


Kloben.

3 Wie die Klobe, so der Keil; wie der Nachlass, so der Theil; wie das Brot, so ist die Rinde, wie der Vater, sind die Kinde.

Poln.: Jaka sztuka taki klin, jaki ojciec, taki syn; jaki bochen, taka skórka, jaka matka, taka córka. (Frischbier, 4286.)


Klopf.

2 A Klopp1 vergeht, a Wort besteht. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Klopf, Schlag. Um zu sagen: Worte schmerzen oft mehr als Schläge.


Klopfen.

10 Alles Klopfen und Blasen ist von ihm. (Jüd.-deutsch.)

Er masst sich alle Ehrenämter an.

11 Ein jeder klopfe seinen eigenen Pelz aus.Herberger, II, 324.


Klops.

* Klops mit dem Stock!

Danziger Sprichwort; wird den Kindern zugerufen, wenn sie Näschereien haben wollen und Prügel verdienen.


Kloster.

71 In diesem Kloster ist eine gesunde Luft, sagte Klaus zu seinem Begleiter, als er vorbei ging, es ist seit hundert Jahren keine Jungfrau drauss gestorben.Wirth, I, 301.

72 Im Kloster und Weinschank steht eine Zechbank.Storch, Freiknecht, I, 372.

73 Wenn nur das Kloster Brot hat, die Mönche finden es.

*74 Es is nit du (da) kein jüdisch Klojster.

Wird Mädchen zugerufen, die nicht heirathen wollen. – Du kannst ja nicht das Gelübde der Keuschheit ablegen, denn es gibt kein jüdisches Kloster.


Klôt.

Lât lôpen de Klôt1, Jan Wewer is dôd.Kern, 139.

1) Klôt ist eine hölzerne Kugel zum Wurfspiel, Klôtschêten oder Kegeln ein Ballwerfen um die Wette mit hölzernen Kugeln oder Klôten, ein in Ostfriesland gebräuchliches Spiel bei der männlichen erwachsenen Jugend. (Stürenburg, 112b.)


Klotz.

*27 Es is a Klotz vün 'm Bojdem1. (Warschau.)

1) Heuboden. – Eine unerwartete Sache von betäubender Wirkung, wie ein vom Heuboden heruntergefallener Balken.


[Spaltenumbruch]
Klotzhase.

* Es ist ein Klotzhaas.Germania, V, 322.

Für Grobian.


Klosterlatein.

* Es ist Klosterlatein. (S. Küchenlatein.)

Lat.: Clestrale latinum. (Zinkgref, 81.)


Klosterzwirn.

* So fein wie Klosterzwirn.Simplic., I, 754.


Klüfern.

He klüfert as 'n Bur de plündert is.Kern, 282.

In ironischer Anwendung; klüfern heisst vorwärtskommen, während ein geplünderter Bauer rückwärts gekommen ist.


Klug.

137 Der ist klug, der sich weiss warm zu halten genug.

Engl.: He is wise enough that can keep himself warm. (Bohn II, 21.)

138 Der ist klug, welcher so viel verstanden hat, um einem klugen Manne zu folgen.Harssdörffer, 303.

139 Es ist niemand so klug, er hat noch Thorheit genug.

It.: Non è mai gagliardia, che non abbia un ramo di pazzia. (Giani, 1302.)

140 Ich will nicht klug, ich will nur ehrlich sein, sagte der Neffe, als ihm der Oheim den Spruch zur Beachtung empfahl: „Wer ehrlich ist, freit früh, wer klug ist, nie.“Brennecke.

141 Klug ist, wer den Käse vergisst.

Frz.: Il est bien sage, qui ne mange point fromage. (Zeiler, II, 16.)

142 Klug wie keiner ist der Michel; wenn er schlafen geht, macht er jedesmal die Augen zu.Steffen, Hausfreund, 1846, S. 463.

143 So du dich achtest klug vnd weiss, so leg auff zergenklichs kein fleiss, sonder schlags alles in den wind, auff das du seyst ein Gotteskind.Loci comm., 137.

Lat.: Peruigili cura peti gaudia non petitura. – Quod breuiter durat, quis prudens quaerere curat? Vive Deo soli, quod amat cur quaerere noli. (Loci comm., 137.)

144 Wer klug ist, gibt nichts aus für Dinge, die er selber hat.

Lat.: Metire censu impensam et arca, si sapis. (Sailer, Sprüche, 162.)

145 Wer klug ist und braucht es, dem nützt es.Schulfreund, 85, 32.

146 Wer klüger werden mag, kanns werden jeden Tag.Devisenbuch, 25.

*147 Du bist ja so klug, hast wol heut unter den Hühnern geschlafen.Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239.

*148 Er ist am klügsten, wenn er schläft.

*149 Hä is so klok as de Sparling up de Achterdöär.Schlingmann, 1313.

*150 He is so klôk as 9 Geestdörper. (Dithmarschen.)

*151 He ward nich klok, un wenn he ok hundert Jahr in Donnersbarg old ward.Wochenblatt für Schlesw.-Holst., 25.

*152 Klug wie der Tag.

„Man sagt immer: Klug wie der Tag, und doch ist die Nacht viel klüger, denn sie ist keines Menschen Freund.“ (Blumenthal, Ungezogenheiten, S. 91.)


Kluge (der).

62 As a Klüger benarrescht1 sich, is er a Narr. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Sich benarreschen = eine Dummheit begehen.

63 Auch dem Klugen kann ein Unglück begegnen, der Dumme aber hat's in der andern Hand.Bertram, 69.

64 De Klökere giwt nah, sä de Osse, do töög he an.Schröder, 822.

65 Der Kluge gibt dem Mächtigen nach.

It.: Al più potente ceda il prudente. (Giani, 1387.)

66 Der Kluge lebt heut, der Narr will morgen leben.

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[[753]/0765] *9 Einem eine Klette (Schandfleck) anhangen. – Dietrich, II, 171. *10 Er hängt wie a Klett' an Eine (Einem). (Schwaben.) Klimmen. 6 Wer am höchsten klimmet, bricht zuerst den Hals. Bei Tunnicius (304): We hogest klimmet, brikt êrsten den hals. (Ardua scandentes perdunt cum pectore collum.) Klimpern. 5 Klimpert's nicht, so klappert's doch. Klinge. 25 Die Klinge schneidet nicht in ihre eigene Hülse. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25. Klingelbeutel. *3 Du hast wol den Klingelbeutel ausgeräumt. Wenn jemand viel kleines Kupfergeld bei sich führt. Klingen. 32 Wer do hatt dy, die do clingen, der vint auch, dy do singen. – Hofmann, 31, 54. *33 Es klingt wie der glog'sche Brand. – Schles. Provinzialblätter, 1869, S. 561. Vom schlechten Gesang. Zur Erklärung s. Brand 23. *34 Es klingt, wie wenn Grossvaters Mütze von der Ofenbank fällt. – Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239. Klipp. * Klipp und klar. – Broschüren-Cyclus, XI. Jahrg., Münster 1376, 1. Hft., S. 8. Klippe. 12 An der Klippe immer noch weiter ist schon manches Schiff gescheitert. Frz.: Les ambitieux font toujours naufrage au – plus ultra. (Kornmann, II, 100.) Kloben. 3 Wie die Klobe, so der Keil; wie der Nachlass, so der Theil; wie das Brot, so ist die Rinde, wie der Vater, sind die Kinde. Poln.: Jaka sztuka taki klin, jaki ojciec, taki syn; jaki bochen, taka skórka, jaka matka, taka córka. (Frischbier, 4286.) Klopf. 2 A Klopp1 vergeht, a Wort besteht. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Klopf, Schlag. Um zu sagen: Worte schmerzen oft mehr als Schläge. Klopfen. 10 Alles Klopfen und Blasen ist von ihm. (Jüd.-deutsch.) Er masst sich alle Ehrenämter an. 11 Ein jeder klopfe seinen eigenen Pelz aus. – Herberger, II, 324. Klops. * Klops mit dem Stock! Danziger Sprichwort; wird den Kindern zugerufen, wenn sie Näschereien haben wollen und Prügel verdienen. Kloster. 71 In diesem Kloster ist eine gesunde Luft, sagte Klaus zu seinem Begleiter, als er vorbei ging, es ist seit hundert Jahren keine Jungfrau drauss gestorben. – Wirth, I, 301. 72 Im Kloster und Weinschank steht eine Zechbank. – Storch, Freiknecht, I, 372. 73 Wenn nur das Kloster Brot hat, die Mönche finden es. *74 Es is nit du (da) kein jüdisch Klojster. Wird Mädchen zugerufen, die nicht heirathen wollen. – Du kannst ja nicht das Gelübde der Keuschheit ablegen, denn es gibt kein jüdisches Kloster. Klôt. Lât lôpen de Klôt1, Jan Wewer is dôd. – Kern, 139. 1) Klôt ist eine hölzerne Kugel zum Wurfspiel, Klôtschêten oder Kegeln ein Ballwerfen um die Wette mit hölzernen Kugeln oder Klôten, ein in Ostfriesland gebräuchliches Spiel bei der männlichen erwachsenen Jugend. (Stürenburg, 112b.) Klotz. *27 Es is a Klotz vün 'm Bojdem1. (Warschau.) 1) Heuboden. – Eine unerwartete Sache von betäubender Wirkung, wie ein vom Heuboden heruntergefallener Balken. Klotzhase. * Es ist ein Klotzhaas. – Germania, V, 322. Für Grobian. Klosterlatein. * Es ist Klosterlatein. (S. Küchenlatein.) Lat.: Clestrale latinum. (Zinkgref, 81.) Klosterzwirn. * So fein wie Klosterzwirn. – Simplic., I, 754. Klüfern. He klüfert as 'n Bur de plündert is. – Kern, 282. In ironischer Anwendung; klüfern heisst vorwärtskommen, während ein geplünderter Bauer rückwärts gekommen ist. Klug. 137 Der ist klug, der sich weiss warm zu halten genug. Engl.: He is wise enough that can keep himself warm. (Bohn II, 21.) 138 Der ist klug, welcher so viel verstanden hat, um einem klugen Manne zu folgen. – Harssdörffer, 303. 139 Es ist niemand so klug, er hat noch Thorheit genug. It.: Non è mai gagliardia, che non abbia un ramo di pazzia. (Giani, 1302.) 140 Ich will nicht klug, ich will nur ehrlich sein, sagte der Neffe, als ihm der Oheim den Spruch zur Beachtung empfahl: „Wer ehrlich ist, freit früh, wer klug ist, nie.“ – Brennecke. 141 Klug ist, wer den Käse vergisst. Frz.: Il est bien sage, qui ne mange point fromage. (Zeiler, II, 16.) 142 Klug wie keiner ist der Michel; wenn er schlafen geht, macht er jedesmal die Augen zu. – Steffen, Hausfreund, 1846, S. 463. 143 So du dich achtest klug vnd weiss, so leg auff zergenklichs kein fleiss, sonder schlags alles in den wind, auff das du seyst ein Gotteskind. – Loci comm., 137. Lat.: Peruigili cura peti gaudia non petitura. – Quod breuiter durat, quis prudens quaerere curat? Vive Deo soli, quod amat cur quaerere noli. (Loci comm., 137.) 144 Wer klug ist, gibt nichts aus für Dinge, die er selber hat. Lat.: Metire censu impensam et arca, si sapis. (Sailer, Sprüche, 162.) 145 Wer klug ist und braucht es, dem nützt es. – Schulfreund, 85, 32. 146 Wer klüger werden mag, kanns werden jeden Tag. – Devisenbuch, 25. *147 Du bist ja so klug, hast wol heut unter den Hühnern geschlafen. – Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 239. *148 Er ist am klügsten, wenn er schläft. *149 Hä is so klok as de Sparling up de Achterdöär. – Schlingmann, 1313. *150 He is so klôk as 9 Geestdörper. (Dithmarschen.) *151 He ward nich klok, un wenn he ok hundert Jahr in Donnersbarg old ward. – Wochenblatt für Schlesw.-Holst., 25. *152 Klug wie der Tag. „Man sagt immer: Klug wie der Tag, und doch ist die Nacht viel klüger, denn sie ist keines Menschen Freund.“ (Blumenthal, Ungezogenheiten, S. 91.) Kluge (der). 62 As a Klüger benarrescht1 sich, is er a Narr. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Sich benarreschen = eine Dummheit begehen. 63 Auch dem Klugen kann ein Unglück begegnen, der Dumme aber hat's in der andern Hand. – Bertram, 69. 64 De Klökere giwt nah, sä de Osse, do töög he an. – Schröder, 822. 65 Der Kluge gibt dem Mächtigen nach. It.: Al più potente ceda il prudente. (Giani, 1387.) 66 Der Kluge lebt heut, der Narr will morgen leben. Lat.: Cras vives, hodie jam vive, Posthume serum est. Hoc sapit quisquis, Posthume vixit heri. (Martial.) (Philippi, I, 95.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [753]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/765>, abgerufen am 23.11.2024.