Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Hinterstiche. * Der ist mit Hinterstichen genäht. - Auerbach, Neues Leben, I, 225. Hinterstübchen. * Einem ins Hinterstübel gucken. Ihn durchprügeln. Hinterthür. *7 Mer lässt em d' Hinterthür offa. - Michel, 273. Man wünscht, dass er geht, und kann es doch nicht geradezu sagen. Hinterthürlein. *6 Einen für das hinterthürlein weisen. - Ayrer, IV, 2406, 23. *7 Ich thu jms Hinderthürlein auff. - Eyering, I, 65. Hinum. 1 Nim kimmt wieder rim. (Oberharz.) Hinum kommt wieder herum. Bei Wiedervergeltung im Ernst wie im Scherz. 2 Was hinum ist, kommt herum. In dem Sinne: Heute an mir, morgen an dir. Hinumbinden. * Einem numbinden. (Schwaben.) So viel wie betrügen, überlisten, hintergehen. Hinumlichteln. * Ich werde dir eins hinumlichteln. (Nordböhmen.) Androhung von Schlägen. Hinwollen. 4 Wo du hinwillst, da bin ich schon lange gewesen. Hinziehen. 3 Wo ich hinzeuch, das weiss ich wol, aber nicht, wenn ich wiederkommen sol. - Loci comm., 83. Lat.: Itur, quo scitur: nescitur, quando reditur. Hiob. 5 Der heilige Hiob ging über Land, er nahm den Stab in seine Hand. Warum bist du so traurig? Weil mir mein Mund thut faulen. So nimm das Wasser in den Mund und lass es laufen durch den Schlund. Im Namen Gottes u. s. w. - Neue illustr. Zeitung, 1879, I, 10. Schwäbischer Zaubersegen gegen Mundfäule. Hirn. *26 'S hat im Hiarn g'schnellt. (Oberschwaben.) Wenn die Schwaben im vierzigsten Jahre gescheit werden, thut es angeblich einen Schnall (Knall) im Hirn. Hirnkasten. * Es fehlt ihm im Hirnkasten. Hirnschmalz. * Das kostet (nicht) viel Hirnschmalz. Hirse. 5 Dem, der Hirse ausgeschüttet hat, ist das Zusammenklauben schwer. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4592. 6 Hab' ich Hirse, so fehlt mir das Salz; hab' ich Salz, so fehlt mir der Hirse. - Schuller, 36. Hirsebrei. 7 Hirsebrei mit brauner Butter ist das beste Bauernfutter. - Klix, 26. Hirt. 80 Der Hirt hat keinen Sonntag, die Waise keinen Feiertag. (Finnisch.) - Bertram, 40. 81 Ein Hirt nimmt die Wolle und lässt die Haut. Bei Tunnicius (1254): Ein herde nimt de wulle unde let en de haut. (Pastor ovis lanam, non pellem suscipit aequus.) Hist. *3 Er weiss net Hist und net Hott. (Ulm.) Hitze. 31 Bei der jetzigen Hitze saufen die Kühe, sagte die Bäuerin, als eine Frau klagte, dass die Milch so wässerig sei. 32 Die Hitze fängt nicht mit dem anbrechenden Tage an. - Schuppius, Schriften, I, 71. 33 Hitze hat se, sagt se, hätt se; Kühlung, sagt se, braucht se, möcht se. - Klix, 26. 34 Hüt dich vor Hitz, meyd Arbeit gross' iss kalt, bad nit, dein Blut nicht lass. Misch den Wein mit ein Wassertrunk, wenig auch schlaff, das ist gesundt. Treib Schäfer dein beschornes Schaf, jetzt in den kühlen Schatten: [Spaltenumbruch] und halte deinen Mittagsschlaf, das Gras kommt dir zu statten. - Egerbote, Juni, 1877. 35 In de Hitz kumme wie en Kühbauer. - Zeller, Vetter aus der Palz, 249. *36 Er hat Hitz im Kopp. - Nadler, Fröhlich Palz, 24. Hitzig. *6 Hitzig wie die Katzen um Lichtmess. - Storch, Freiknecht, III, 33. Hitzpickel. Hä hat 'n groten Hitzpickel up 'm Rüggen. - Schlingmann, 619. Von einem Buckligen. Hm. 4 Hm, ist die Mondsprache. - Klix, 26. 5 Hm, spricht der Kuh ihr Mann. - Klix, 26. Hoch. 74 Der kommt bald hoch, der nur etwas taugt. Altfries.: Saagt hoog, dear man doogt. ( Hansen, 16.) 75 Wer hoch ist, der felt g'meinlich hoch. 76 Wer hoch kommen will, der muss nider anfahen. - Birlinger, Alemannia, III, 294. 77 Wer hoch will sein auf dieser Erd, der seh, dass ihm viel Weisheit werd. - Pauli, Schimpff, 108. Lat.: Qui vult esse sublimatus, prudens fiat accusatus. 78 Zwischen Hoch und Niedrig ist der beste Platz. Lat.: Inter utrumque vola. (Ovid.) (Philippi, I, 206.) *79 Wie hoch ist der Berg Sinai? (Köthen.) Beim Spieltisch, um zu sagen: Wie hoch gilt's? Hochmuth. 49 Hochmuth ohne Geld gilt wenig in der Welt. - Markolf, 67. 50 Hochmuths Vater ist die Unwissenheit. - Schuppius, Schriften, III, 392. 51 Homud is en ambegyn aller sunde. - Freybe, Redentiner Spiel, 1937. 52 Meinen Hochmuth lass ich nicht sinken und wenn mich der Hunger an alle Wände anschmeisst. (Schles.) *53 Er hat Hochmuth, grösser als der murbacher Hund. - Ueber Land und Meer, 1874, 775. "Es ward den Gecken allen kund, die stift Murrbach hat einen schwarzen Hund, der hat irer viel gebissen." (Lied vom Bauernkriege von Lienhart Ott.) Hochzeit. 74 Die Hochzeiten werden in der Stille gefeiert, der Lärm fängt in der Ehe an. 75 Helt man lange Hochzeit, so seufft man lang. - Sarcerius, 465. 76 Späte Hochzeiten, frühe Waisen. 77 Wer zur Hochzeit geht, muss seine Suppe theuer bezahlen. *78 Die Hochzeit ist zu spät gewesen. Wenn ein Mädchen als Jungfrau getraut, aber zu zeitig Mutter geworden ist. Dän.: Aske-brud bliver aldrig kirke-brud. (Prov. dan., 40.) *79 Es ist eine Hochzeit ohne Musik. Jüd.-deutsch: A Chassene (Hochzeit) uhn Klesmer (Musikanten). *80 Vor der Hochzeit zu Gevatter bitten. Hochzeitsschmaus. 2 Beim Hochzeitsschmaus und an der Todtenbahr erkennt man es, wer Freund uns war. It.: Alle nozze e ai mortori si conoscon gli amici. (Giani, 59.) 3 Wer nur beim Hochzeitsschmaus erscheint und nicht am Krankenbette, ist kein Freund. It.: Chi ti visita alle nozze, e non nella infermita, non t' e amico in verita. (Giani, 58.) Hochzeitszug. Ein öffentlicher Hochzeitszug ist ein Festtag. - Merx, 18. Höcker. 2 Ein jeder sieht wol den Höcker auf fremdem Rücken, aber nicht auf dem eigenen. Holl.: Een ander heeft altijd de schult, geen mensch en siet sijn eygen bult. (Cats, 256.) Hoek. Hoek1 un Boek2 un Bäk3 dat is en quade Strek; de nix hett un kan nix kriegen, mot to Hoek un Boek un Bäk utbliefen. - Kern, 41. 1) Königshoek. 2) Broekzetelerfehn. 3) Jheringsbäck. [Spaltenumbruch]
Hinterstiche. * Der ist mit Hinterstichen genäht. – Auerbach, Neues Leben, I, 225. Hinterstübchen. * Einem ins Hinterstübel gucken. Ihn durchprügeln. Hinterthür. *7 Mer lässt em d' Hinterthür offa. – Michel, 273. Man wünscht, dass er geht, und kann es doch nicht geradezu sagen. Hinterthürlein. *6 Einen für das hinterthürlein weisen. – Ayrer, IV, 2406, 23. *7 Ich thu jms Hinderthürlein auff. – Eyering, I, 65. Hinum. 1 Nim kimmt wieder rim. (Oberharz.) Hinum kommt wieder herum. Bei Wiedervergeltung im Ernst wie im Scherz. 2 Was hinum ist, kommt herum. In dem Sinne: Heute an mir, morgen an dir. Hinumbinden. * Einem numbinden. (Schwaben.) So viel wie betrügen, überlisten, hintergehen. Hinumlichteln. * Ich werde dir eins hinumlichteln. (Nordböhmen.) Androhung von Schlägen. Hinwollen. 4 Wo du hinwillst, da bin ich schon lange gewesen. Hinziehen. 3 Wo ich hinzeuch, das weiss ich wol, aber nicht, wenn ich wiederkommen sol. – Loci comm., 83. Lat.: Itur, quo scitur: nescitur, quando reditur. 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Hinterstiche.
* Der ist mit Hinterstichen genäht. – Auerbach, Neues Leben, I, 225.
Hinterstübchen.
* Einem ins Hinterstübel gucken.
Ihn durchprügeln.
Hinterthür.
*7 Mer lässt em d' Hinterthür offa. – Michel, 273.
Man wünscht, dass er geht, und kann es doch nicht geradezu sagen.
Hinterthürlein.
*6 Einen für das hinterthürlein weisen. – Ayrer, IV, 2406, 23.
*7 Ich thu jms Hinderthürlein auff. – Eyering, I, 65.
Hinum.
1 Nim kimmt wieder rim. (Oberharz.)
Hinum kommt wieder herum. Bei Wiedervergeltung im Ernst wie im Scherz.
2 Was hinum ist, kommt herum.
In dem Sinne: Heute an mir, morgen an dir.
Hinumbinden.
* Einem numbinden. (Schwaben.)
So viel wie betrügen, überlisten, hintergehen.
Hinumlichteln.
* Ich werde dir eins hinumlichteln. (Nordböhmen.)
Androhung von Schlägen.
Hinwollen.
4 Wo du hinwillst, da bin ich schon lange gewesen.
Hinziehen.
3 Wo ich hinzeuch, das weiss ich wol, aber nicht, wenn ich wiederkommen sol. – Loci comm., 83.
Lat.: Itur, quo scitur: nescitur, quando reditur.
Hiob.
5 Der heilige Hiob ging über Land, er nahm den Stab in seine Hand. Warum bist du so traurig? Weil mir mein Mund thut faulen. So nimm das Wasser in den Mund und lass es laufen durch den Schlund. Im Namen Gottes u. s. w. – Neue illustr. Zeitung, 1879, I, 10.
Schwäbischer Zaubersegen gegen Mundfäule.
Hirn.
*26 'S hat im Hiarn g'schnellt. (Oberschwaben.)
Wenn die Schwaben im vierzigsten Jahre gescheit werden, thut es angeblich einen Schnall (Knall) im Hirn.
Hirnkasten.
* Es fehlt ihm im Hirnkasten.
Hirnschmalz.
* Das kostet (nicht) viel Hirnschmalz.
Hirse.
5 Dem, der Hirse ausgeschüttet hat, ist das Zusammenklauben schwer. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4592.
6 Hab' ich Hirse, so fehlt mir das Salz; hab' ich Salz, so fehlt mir der Hirse. – Schuller, 36.
Hirsebrei.
7 Hirsebrei mit brauner Butter ist das beste Bauernfutter. – Klix, 26.
Hirt.
80 Der Hirt hat keinen Sonntag, die Waise keinen Feiertag. (Finnisch.) – Bertram, 40.
81 Ein Hirt nimmt die Wolle und lässt die Haut.
Bei Tunnicius (1254): Ein herde nimt de wulle unde let ên de hût. (Pastor ovis lanam, non pellem suscipit aequus.)
Hist.
*3 Er weiss net Hist und net Hott. (Ulm.)
Hitze.
31 Bei der jetzigen Hitze saufen die Kühe, sagte die Bäuerin, als eine Frau klagte, dass die Milch so wässerig sei.
32 Die Hitze fängt nicht mit dem anbrechenden Tage an. – Schuppius, Schriften, I, 71.
33 Hitze hat se, sagt se, hätt se; Kühlung, sagt se, braucht se, möcht se. – Klix, 26.
34 Hüt dich vor Hitz, meyd Arbeit gross' iss kalt, bad nit, dein Blut nicht lass. Misch den Wein mit ein Wassertrunk, wenig auch schlaff, das ist gesundt. Treib Schäfer dein beschornes Schaf, jetzt in den kühlen Schatten:
und halte deinen Mittagsschlaf, das Gras kommt dir zu statten. – Egerbote, Juni, 1877.
35 In de Hitz kumme wie en Kühbauer. – Zeller, Vetter aus der Palz, 249.
*36 Er hat Hitz im Kopp. – Nadler, Fröhlich Palz, 24.
Hitzig.
*6 Hitzig wie die Katzen um Lichtmess. – Storch, Freiknecht, III, 33.
Hitzpickel.
Hä hât 'n groten Hitzpickel up 'm Rüggen. – Schlingmann, 619.
Von einem Buckligen.
Hm.
4 Hm, ist die Mondsprache. – Klix, 26.
5 Hm, spricht der Kuh ihr Mann. – Klix, 26.
Hoch.
74 Der kommt bald hoch, der nur etwas taugt.
Altfries.: Saagt hoog, dear man doogt. ( Hansen, 16.)
75 Wer hoch ist, der felt g'meinlich hoch.
76 Wer hoch kommen will, der muss nider anfahen. – Birlinger, Alemannia, III, 294.
77 Wer hoch will sein auf dieser Erd, der seh, dass ihm viel Weisheit werd. – Pauli, Schimpff, 108.
Lat.: Qui vult esse sublimatus, prudens fiat accusatus.
78 Zwischen Hoch und Niedrig ist der beste Platz.
Lat.: Inter utrumque vola. (Ovid.) (Philippi, I, 206.)
*79 Wie hoch ist der Berg Sinai? (Köthen.)
Beim Spieltisch, um zu sagen: Wie hoch gilt's?
Hochmuth.
49 Hochmuth ohne Geld gilt wenig in der Welt. – Markolf, 67.
50 Hochmuths Vater ist die Unwissenheit. – Schuppius, Schriften, III, 392.
51 Homud is en ambegyn aller sunde. – Freybe, Redentiner Spiel, 1937.
52 Meinen Hochmuth lass ich nicht sinken und wenn mich der Hunger an alle Wände anschmeisst. (Schles.)
*53 Er hat Hochmuth, grösser als der murbacher Hund. – Ueber Land und Meer, 1874, 775.
„Es ward den Gecken allen kund, die stift Murrbach hat einen schwarzen Hund, der hat irer viel gebissen.“ (Lied vom Bauernkriege von Lienhart Ott.)
Hochzeit.
74 Die Hochzeiten werden in der Stille gefeiert, der Lärm fängt in der Ehe an.
75 Helt man lange Hochzeit, so seufft man lang. – Sarcerius, 465.
76 Späte Hochzeiten, frühe Waisen.
77 Wer zur Hochzeit geht, muss seine Suppe theuer bezahlen.
*78 Die Hochzeit ist zu spät gewesen.
Wenn ein Mädchen als Jungfrau getraut, aber zu zeitig Mutter geworden ist.
Dän.: Aske-brud bliver aldrig kirke-brud. (Prov. dan., 40.)
*79 Es ist eine Hochzeit ohne Musik.
Jüd.-deutsch: A Chassene (Hochzeit) uhn Klesmer (Musikanten).
*80 Vor der Hochzeit zu Gevatter bitten.
Hochzeitsschmaus.
2 Beim Hochzeitsschmaus und an der Todtenbahr erkennt man es, wer Freund uns war.
It.: Alle nozze e ai mortori si conoscon gli amici. (Giani, 59.)
3 Wer nur beim Hochzeitsschmaus erscheint und nicht am Krankenbette, ist kein Freund.
It.: Chi ti visita alle nozze, e non nella infermità, non t' è amico in verità. (Giani, 58.)
Hochzeitszug.
Ein öffentlicher Hochzeitszug ist ein Festtag. – Merx, 18.
Höcker.
2 Ein jeder sieht wol den Höcker auf fremdem Rücken, aber nicht auf dem eigenen.
Holl.: Een ander heeft altijd de schult, geen mensch en siet sijn eygen bult. (Cats, 256.)
Hoek.
Hoek1 un Boek2 un Bäk3 dat is ên quade Strêk; de nix hett un kan nix kriegen, môt to Hoek un Boek un Bäk utbliefen. – Kern, 41.
1) Königshoek.
2) Broekzetelerfehn.
3) Jheringsbäck.
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