Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Hessen. 6 Im Land zu Hessen ist wenig zu essen, hohe Berg und tiefe Thal, sauren Wein überall. Hetzebär. * A Hetzebär. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Zu den polnischen Volksbelustigungen gehört auch der Hetzebär, der durch seine plumpen Sprünge das Volk ergötzt, weshalb der obige Ausdruck von komischen Menschen und Dingen gebraucht wird. Hetzen. 2 Ich will zwar nicht hetzen, aber ksch, ksch! Sagt man, wenn zwei nahe daran sind, sich zu streiten. Heu. 72 Dat ist schön Heu, söä' de Öäsel, doa fratt' r' Pöäperkoken. - Schlingmann, 1108. 73 Hei wat, Stroh un Water satt, sä de Baur, do sprok he latin. - Kern, 287. Ein sogenannter lateinisch oder hochdeutsch sprechender Bauer gab dem Stallknecht in Kürze Anweisung zur Viehfütterung: Heu etwas, Stroh und Wasser aber satt. 74 Wer ins Heu geht, braucht nicht blos Rechen, sondern auch eine Gabel. *75 Er hat Heu auf der Bühne. (Schwaben.) Besitzt Verstand. *76 Er hat sein Heu 'rein. - Klix, 26. *77 Er kommt schon wieder in mein Heu. D. h. ich werde es ihm gelegentlich schon fühlen lassen. *78 Er sieht ein Fuder Heu für eine Pudelmütze an. - Klix, 19. *79 Mit Heu kommen, wenn das Pferd todt ist. Engl.: When the horse is starved, you bring him oats. Frz.: Apres la mort le medecin. It.: Dopo morte non val medicina. Lat.: Post bellum auxilium. Heuboden. *1 Das hat auf dem Heuboden nicht Platz. (Breslau.) Wenn jemand recht viel redet und dabei aufschneidet. *2 So was kreucht auf dem Heuboden nicht herum. Etwas sehr Dummes. Heuchelfasten. Heuchelfaste, Fressfaste vnd Geizfaste tügen nichts. - Petri, II, 379. Heuchler. 34 Ein heuchler kan viel schmeichlerey, ist doch kein rechte Freud darbey. - Loci comm., 88. Lat.: Laudat adulator, sed non est uerus amator. 35 Heuchler und Johanniswürmer leuchten wol, wärmen aber nicht. - Harssdörffer, 1530. Heuen. 3 Man muss heuen, wenn die Sonne scheint. Holl.: Hooi toch, terwijl de zon schijnt. (Harrebomee, II, 507a.) Heuhaufen. * Zwischen zwei Heuhaufen sein. - Gotthelf, Hans Joggeli, 46. In dem Sinne: Zwischen Thür und Angel. Heulen. 18 Wir wollen nicht heulen, ehe wir geschlagen werden. - Froschweiler Chronik des Jahres 1876 von K. Klein (Nördlingen 1877). *19 Er heult wie eine Leichenfrau. Die es für Geld thut. Heumonat. 3 Fault im Heumonat eine Bürde Heu, so wächst eine Fahrt Trauben zu. (Eifel.) 4 Im Hewmon viel Artzney schadt, nicht lass, schlaff wenig, selten bad. Der Mässigkeit thue dich ergeben, liebstu das Alter vnd das Leben. - Egerbote, Juli, 1877. Heupferd. 2 Heupferd - Keipferd, Haferpferd - Arbeitspferd. Frz.: Cheval de foin, cheval de rien; cheval d'avoine, cheval de peine; cheval de paille, cheval de bataille. (Leroux, I, 101.) Heuschrecke. 9 Heuschrecken machen das Fleisch wohlfeil. Die Mauren in Afrika wollen damit sagen, dass ein Reichthum oder Ueberfluss von Waaren das Sinken der Preise zur Folge hat. *10 Die Heuschrecke wird eher einen Ochsen gebären. Lat.: Prius locusta bovem pariet. (Erasm., 366; Philippi, II, 107.) [Spaltenumbruch] Heute. 147 Heut felt einer, morgen der ander. - Petri, II, 370. 148 Heut in Gnaden vnnd Lieb, morgen ein Schelm vnd Dieb. - Dietrich, I, 855. 149 Heut sind wir's, morgen ist's ein andrer. - Petri, II, 380. 150 Heut wie morgen, frische Sorgen. 151 Heute bei Sang und Gelage, morgen in Trauer und Klage. It.: Oggi in canto, domani in pianto. (Giani, 1187.) 152 Heute roth, gesund und stark, morgen hesslich, krank vnd im Sarg. - Petri, II, 380. 153 Heute will ich nicht fluchen, aber morgen sollst du die tausend Schwerenoth kriegen. 154 Heute wird noch der schönste Tag; die Hunde werden sich noch um den Schatten beissen. 155 Nur heute nicht, heute hab' ich es schon einer andern Sau versprochen, sagte Hans, als die Magd ihm zurief: Kannst mi in 'n Oars lecken. - Schlingmann, 1091. 156 Wenn heute nichts mehr wird, so freue ich mich auf morgen. 157 Wer das Heute will verstehen, muss zum Gestern in die Schule gehen. Lat.: Ex praeteritis praesentia aestimantur. (Faselius, 79.) Heutnicht. Der Heutnicht ist morgen ein Lumpensammler geworden. - Horn, Spinnstube, 1857, S. 186. Hexe. 14 Die Hexe kommt schon 'raus, klopft man nur die Tücher tüchtig aus. Man muss der Sache auf den Grund gehen, wenn man ins Klare kommen will. It.: A battere i panni, compare la strega. ( Giani, 1594.) Hexen. 4 Hex, Podex, dass nicht zu viel wächs(t). (Breslau.) Zauberformel beim Spiel, wenn es den Anschein hat, als wolle des Gegners Ball viel Kegel nehmen. *5 Er kann hexen, wie eine Kuh klettern. Holl.: Hij toovert als eene Spaansche koe. (Harrebomee, II, 283a.) Hexenlob. * Das ist Hexenlob. Wenn die Hexen etwas loben, so geschieht es in der Absicht, dass das Lob ein Ungemach herbeiführe, was gewöhnlich durch "Beschreien" ausgedrückt wird. Lat.: Fascinantium more laudare. (Faselius, 86.) Hexenrauch. Es ist der beste Hexenrauch, besorg' dein Vieh und schon' es auch. Hexenschuss. * Er hat en Hexenschuss kriegt. Hieb. *22 Einem die Hiebe heimgehen. *23 Hiebe aus dem ff (oder: aus dem Salze, nach Noten). - Fliegende Blätter, V, 5. Hier. 10 Was hie, was da. *11 Er ist hier, sein sinn sind im busch. - Henisch, 568. Hierher. 2 Bis hierher, sagt man am grossen Sabbat. Jüd.-deutsch: Ad kan ojmrim be-Schabbes ha gudel. (Warschau.) Am grossen Sonnabend, welcher dem Osterfeste vorangeht, wird ein Theil der Hagada gelesen und die obigen Worte sind eine Anmerkung in dem Buche, bis zu welcher Stelle gelesen wird. 3 Bis hierher und nicht weiter. Jüd.-deutsch: Ad kan (bis hierher) Tchüm-Schabbes (Sabbatgrenze). So heisst nämlich eine 2000 Ellen lange Strecke, über welche hinaus die Juden am Sonnabend nicht gehen dürfen. Hiesel. * Einen zum Hiesl haben. - Westermann, 25, 620. Einen aufziehen, hänseln. Hiesl = Matthias. Hieseln. * Einen hieseln (hänseln). Hildebrand. *2 Den Hildebrand singen. - Pfeiffer, Germania, XVI, 100. [Spaltenumbruch]
Hessen. 6 Im Land zu Hessen ist wenig zu essen, hohe Berg und tiefe Thal, sauren Wein überall. Hetzebär. * A Hetzebär. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Zu den polnischen Volksbelustigungen gehört auch der Hetzebär, der durch seine plumpen Sprünge das Volk ergötzt, weshalb der obige Ausdruck von komischen Menschen und Dingen gebraucht wird. Hetzen. 2 Ich will zwar nicht hetzen, aber ksch, ksch! Sagt man, wenn zwei nahe daran sind, sich zu streiten. Heu. 72 Dat ist schön Heu, söä' de Öäsel, doa fratt' r' Pöäperkôken. – Schlingmann, 1108. 73 Hei wat, Stroh un Water satt, sä de Bûr, do sprôk he latin. – Kern, 287. Ein sogenannter lateinisch oder hochdeutsch sprechender Bauer gab dem Stallknecht in Kürze Anweisung zur Viehfütterung: Heu etwas, Stroh und Wasser aber satt. 74 Wer ins Heu geht, braucht nicht blos Rechen, sondern auch eine Gabel. *75 Er hat Heu auf der Bühne. (Schwaben.) Besitzt Verstand. *76 Er hat sein Heu 'rein. – Klix, 26. *77 Er kommt schon wieder in mein Heu. 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Heuhaufen. * Zwischen zwei Heuhaufen sein. – Gotthelf, Hans Joggeli, 46. In dem Sinne: Zwischen Thür und Angel. Heulen. 18 Wir wollen nicht heulen, ehe wir geschlagen werden. – Froschweiler Chronik des Jahres 1876 von K. Klein (Nördlingen 1877). *19 Er heult wie eine Leichenfrau. Die es für Geld thut. Heumonat. 3 Fault im Heumonat eine Bürde Heu, so wächst eine Fahrt Trauben zu. (Eifel.) 4 Im Hewmon viel Artzney schadt, nicht lass, schlaff wenig, selten bad. Der Mässigkeit thue dich ergeben, liebstu das Alter vnd das Leben. – Egerbote, Juli, 1877. Heupferd. 2 Heupferd – Keipferd, Haferpferd – Arbeitspferd. Frz.: Cheval de foin, cheval de rien; cheval d'avoine, cheval de peine; cheval de paille, cheval de bataille. (Leroux, I, 101.) Heuschrecke. 9 Heuschrecken machen das Fleisch wohlfeil. Die Mauren in Afrika wollen damit sagen, dass ein Reichthum oder Ueberfluss von Waaren das Sinken der Preise zur Folge hat. *10 Die Heuschrecke wird eher einen Ochsen gebären. 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Hessen.
6 Im Land zu Hessen ist wenig zu essen, hohe Berg und tiefe Thal, sauren Wein überall.
Hetzebär.
* A Hetzebär. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
Zu den polnischen Volksbelustigungen gehört auch der Hetzebär, der durch seine plumpen Sprünge das Volk ergötzt, weshalb der obige Ausdruck von komischen Menschen und Dingen gebraucht wird.
Hetzen.
2 Ich will zwar nicht hetzen, aber ksch, ksch!
Sagt man, wenn zwei nahe daran sind, sich zu streiten.
Heu.
72 Dat ist schön Heu, söä' de Öäsel, doa fratt' r' Pöäperkôken. – Schlingmann, 1108.
73 Hei wat, Stroh un Water satt, sä de Bûr, do sprôk he latin. – Kern, 287.
Ein sogenannter lateinisch oder hochdeutsch sprechender Bauer gab dem Stallknecht in Kürze Anweisung zur Viehfütterung: Heu etwas, Stroh und Wasser aber satt.
74 Wer ins Heu geht, braucht nicht blos Rechen, sondern auch eine Gabel.
*75 Er hat Heu auf der Bühne. (Schwaben.)
Besitzt Verstand.
*76 Er hat sein Heu 'rein. – Klix, 26.
*77 Er kommt schon wieder in mein Heu.
D. h. ich werde es ihm gelegentlich schon fühlen lassen.
*78 Er sieht ein Fuder Heu für eine Pudelmütze an. – Klix, 19.
*79 Mit Heu kommen, wenn das Pferd todt ist.
Engl.: When the horse is starved, you bring him oats.
Frz.: Après la mort le médecin.
It.: Dopo morte non val medicina.
Lat.: Post bellum auxilium.
Heuboden.
*1 Das hat auf dem Heuboden nicht Platz. (Breslau.)
Wenn jemand recht viel redet und dabei aufschneidet.
*2 So was kreucht auf dem Heuboden nicht herum.
Etwas sehr Dummes.
Heuchelfasten.
Heuchelfaste, Fressfaste vnd Geizfaste tügen nichts. – Petri, II, 379.
Heuchler.
34 Ein heuchler kan viel schmeichlerey, ist doch kein rechte Freud darbey. – Loci comm., 88.
Lat.: Laudat adulator, sed non est uerus amator.
35 Heuchler und Johanniswürmer leuchten wol, wärmen aber nicht. – Harssdörffer, 1530.
Heuen.
3 Man muss heuen, wenn die Sonne scheint.
Holl.: Hooi toch, terwijl de zon schijnt. (Harrebomée, II, 507a.)
Heuhaufen.
* Zwischen zwei Heuhaufen sein. – Gotthelf, Hans Joggeli, 46.
In dem Sinne: Zwischen Thür und Angel.
Heulen.
18 Wir wollen nicht heulen, ehe wir geschlagen werden. – Froschweiler Chronik des Jahres 1876 von K. Klein (Nördlingen 1877).
*19 Er heult wie eine Leichenfrau.
Die es für Geld thut.
Heumonat.
3 Fault im Heumonat eine Bürde Heu, so wächst eine Fahrt Trauben zu. (Eifel.)
4 Im Hewmon viel Artzney schadt, nicht lass, schlaff wenig, selten bad. Der Mässigkeit thue dich ergeben, liebstu das Alter vnd das Leben. – Egerbote, Juli, 1877.
Heupferd.
2 Heupferd – Keipferd, Haferpferd – Arbeitspferd.
Frz.: Cheval de foin, cheval de rien; cheval d'avoine, cheval de peine; cheval de paille, cheval de bataille. (Leroux, I, 101.)
Heuschrecke.
9 Heuschrecken machen das Fleisch wohlfeil.
Die Mauren in Afrika wollen damit sagen, dass ein Reichthum oder Ueberfluss von Waaren das Sinken der Preise zur Folge hat.
*10 Die Heuschrecke wird eher einen Ochsen gebären.
Lat.: Prius locusta bovem pariet. (Erasm., 366; Philippi, II, 107.)
Heute.
147 Heut felt einer, morgen der ander. – Petri, II, 370.
148 Heut in Gnaden vnnd Lieb, morgen ein Schelm vnd Dieb. – Dietrich, I, 855.
149 Heut sind wir's, morgen ist's ein andrer. – Petri, II, 380.
150 Heut wie morgen, frische Sorgen.
151 Heute bei Sang und Gelage, morgen in Trauer und Klage.
It.: Oggi in canto, domani in pianto. (Giani, 1187.)
152 Heute roth, gesund und stark, morgen hesslich, krank vnd im Sarg. – Petri, II, 380.
153 Heute will ich nicht fluchen, aber morgen sollst du die tausend Schwerenoth kriegen.
154 Heute wird noch der schönste Tag; die Hunde werden sich noch um den Schatten beissen.
155 Nur heute nicht, heute hab' ich es schon einer andern Sau versprochen, sagte Hans, als die Magd ihm zurief: Kannst mi in 'n Oars lecken. – Schlingmann, 1091.
156 Wenn heute nichts mehr wird, so freue ich mich auf morgen.
157 Wer das Heute will verstehen, muss zum Gestern in die Schule gehen.
Lat.: Ex praeteritis praesentia aestimantur. (Faselius, 79.)
Heutnicht.
Der Heutnicht ist morgen ein Lumpensammler geworden. – Horn, Spinnstube, 1857, S. 186.
Hexe.
14 Die Hexe kommt schon 'raus, klopft man nur die Tücher tüchtig aus.
Man muss der Sache auf den Grund gehen, wenn man ins Klare kommen will.
It.: A battere i panni, compare la strega. ( Giani, 1594.)
Hexen.
4 Hex, Podex, dass nicht zu viel wächs(t). (Breslau.)
Zauberformel beim Spiel, wenn es den Anschein hat, als wolle des Gegners Ball viel Kegel nehmen.
*5 Er kann hexen, wie eine Kuh klettern.
Holl.: Hij toovert als eene Spaansche koe. (Harrebomée, II, 283a.)
Hexenlob.
* Das ist Hexenlob.
Wenn die Hexen etwas loben, so geschieht es in der Absicht, dass das Lob ein Ungemach herbeiführe, was gewöhnlich durch „Beschreien“ ausgedrückt wird.
Lat.: Fascinantium more laudare. (Faselius, 86.)
Hexenrauch.
Es ist der beste Hexenrauch, besorg' dein Vieh und schon' es auch.
Hexenschuss.
* Er hat en Hexenschuss kriegt.
Hieb.
*22 Einem die Hiebe heimgehen.
*23 Hiebe aus dem ff (oder: aus dem Salze, nach Noten). – Fliegende Blätter, V, 5.
Hier.
10 Was hie, was da.
*11 Er ist hier, sein sinn sind im busch. – Henisch, 568.
Hierher.
2 Bis hierher, sagt man am grossen Sabbat.
Jüd.-deutsch: Ad kân ojmrim be-Schabbes ha gudel. (Warschau.) Am grossen Sonnabend, welcher dem Osterfeste vorangeht, wird ein Theil der Hagada gelesen und die obigen Worte sind eine Anmerkung in dem Buche, bis zu welcher Stelle gelesen wird.
3 Bis hierher und nicht weiter.
Jüd.-deutsch: Ad kân (bis hierher) Tchüm-Schabbes (Sabbatgrenze). So heisst nämlich eine 2000 Ellen lange Strecke, über welche hinaus die Juden am Sonnabend nicht gehen dürfen.
Hiesel.
* Einen zum Hiesl haben. – Westermann, 25, 620.
Einen aufziehen, hänseln. Hiesl = Matthias.
Hieseln.
* Einen hieseln (hänseln).
Hildebrand.
*2 Den Hildebrand singen. – Pfeiffer, Germania, XVI, 100.
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