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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 2685 Den God wil beraden, de en kan kommen to vro oder to spade. -Fuchs und Hahn, 5, I in Haupt, Zeitschrift, V.

2686 Den Gott nicht zeucht, dem kann kein Mensch helffen. - Aventin, Chronik, XVb.

2687 Der liebe Gott straft nur die Dummen, die Klugen helfen sich selbst.

2688 Der liebe Gott wird seine liebe Noth mit ihr haben, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihn damit tröstete, dass er sie zu sich gerufen habe.

2689 Der traut Gott allzuviel, der auf seine Gnade sündigt. - Fischer, Psalter, 5b.

2690 Des wird sich Gott erbarmen, der willig gibt den Armen. - Schmitz, 167, 3.

2691 Durch Gottes Gnade wendet sich alter Schade. - Fischer, Psalter, 29c.

2692 Ehe der liebe Gott eine alte Jungfer lässt verderben, lieber lässt er zehn Männern die Frauen sterben. (Breslau.)

Trost für Jungfrauen, die schon ältlich werden und deren Geduld zu Ende geht.

2693 Ein Gott ist aller Gott.

Lat.: Idem omnium parens Deus. (Sailer, Sprüche, 151, 15.)

2694 Ein jeder fangs mit Gott recht an, so wird es wohl im Hause stahn. - Monatsbl., VI, 175c.

2695 Es gibet Gott an Einem Tag mehr als ein Kaiserthum vermag. - Gerlach, 34.

2696 Es ist besser mit Gott sein Geschäft abmachen als mit seinen Heiligen.

2697 Es ist Gottes und des Kaysers Reich getheilet wol vnd auch gleich. - Nigrinus, Inquisition, Vorrede.

Lat.: Diuisum imperium cum Jovi Caesar habet.

2698 Es würden viele zu Gott beten, wenn man ein l einflicken könnte.

" ....und schier keiner auch unter uns Christen zu finden ist, der dem Wörtlein Gott nicht gern in der Mitte ein l einflicken und seine Andacht nach dem Beutel richten wollte." (Gottfried.)

2699 Fürchte Gott und denk dabei, dass jeder Tag der letzte sei.

Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) (Philippi, II, 66; Schonheim, O, 10; Froberg, 505.)

2700 Fürchte Gott und werde dreiste, sagen sie in Ostfriesland.

2701 Gades rike hefft nummer uttrede. - Freybe, Redentiner Spiel, 368.

Gottes Reich währt ohne Ende.

2702 Gebe Gott, was sie mir gönnen, allen Menschen, die mich kennen.

Hausinschrift.

2703 Gib, Gott, uns einen guten Freund, auch uns wird neben ihm wohl sein. - Frischbier, 4260.

Poln.: Daj Boze nam przyjaciela dobrego, bedzie i nam dobrze kole niego. (Frischbier, 4260.)

2704 Gibt dir's Gott nicht scheffelig, so dank auch für löffelig. - Wunderlich, 14.

2705 Gibt Gott Augen, so gibt er auch Licht.

2706 God hat den einen Dag sau grus erschaffen as den andern. - Schambach, II, 223.

Gegen Tagewählerei, vgl. Mittwochsbraut.

2707 God kan vele weisen un wänig gewen. - Schambach, II, 224.

2708 Got de mach vorsterven nycht. - Freybe, Redentiner Spiel, 397.

Gott kann nie sterben, lebt in Ewigkeit.

2709 Got hats beschert, das ich begert; Got hats gefoigt, das mir genoigt. - Weinsberg, 88.

2710 Got vnd eheliche beywonung schlichten der dinge viel. - Sarcerius, 455.

2711 Got vnd glück lauffen dem Fliehenden nach. - Franck, Paradoxa, 55b.

Lat.: Insequitur fortuna fugientem.

2712 Gott allein weiss, wozu er die Läuse und die Zigeuner erschaffen. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4592.

[Spaltenumbruch] 2713 Gott befreie uns vor Zweien: vom Hakim (Richter) und Hekim (Arzt). - Merx, 113.

2714 Gott behüte mich vor einem armen Edelmann und einer Gattin, die lateinisch kann.

It.: Dio ti guardi da nobil poverino e da donna che sa di latine. (Giani, 556.)

2715 Gott behüte mich vor Nachbarn, vor denen ich mich muss neigen, und vor Leuten, welche lernen geigen.

It.: Dio ti salvi da un cattivo vicino, e da un principiante di violino. (Giani, 1743.)

2716 Gott berath die seinen über nacht. - Gruter, I, 44.

2717 Gott bessere alles, was baufällig ist. - Herberger, II, 380.

2718 Gott brätet keinem eine besondere Wurst.

Jüd.-deutsch: Dü bist nit kein Ben-juchid' bei Gott. (Warschau.) D. i.: einziger Sohn. Du darfst nicht über dein Schicksal klagen, Gott kann ja deinetwegen keine Ausnahme machen.

2719 Gott der Gerechte, is de Welt verrückt, klagte Itzig, mei Fraa sitzt 'n ganze Tag im Sorgenstuhl und ich hab de Sorgen.

2720 Gott die Ehre und dem Pfaffen die Wurst.

Böhm.: Bohu slava a polt slanin popu. (Celakovsky, 336.)

2721 Gott, Fleiss und die Gelegenheit beherrschen Menschen, Welt und Zeit. - Gerlach, 297.

2722 Gott gab, Gott nam, sagt Job, der gute man.

Lat.: Dat Deus et recipit saepe quod ipse dedit. (Loci comm., 40.)

2723 Gott geb ihr die ewige Ruh und die Hölle dazu, sie sass so gern warm, sagte der Bauer, als ihm die Frau starb. (Oberlausitz.)

2724 Gott gebe dem, der verkaufet Rauch, dass er im Rauch ersticken muss. - Alamod. Polit., I, 84.

2725 Gott gebe dir ein gutes Jahr. - Kern, 1181.

Altfries.: Gued jehr werd di.

2726 Gott gebe euch viel Glück und Segen. - Kern, 1180.

Altfries.: Gode ryhck jou feyl glick uhn zayhn.

2727 Gott gibt, auch wenn es an Nehmern fehlt.

D. h. solchen, welche die Gabe verdienen.

Böhm.: Pan buh vzdycky rozdava, i kdyz nema komu. (Celakovsky, 5.)

2728 Gott gibt dem einen einen Haas, dem andern eine Gans.

Böhm.: Nejednako buh rozdava, jednomu hus, druhemu pava. (Celakovsky, 5.)

2729 Gott gibt den Ochsen, aber nicht bei den Hörnern.

2730 Gott gibt die Ehre dem Mann, der sie ertragen kann.

Böhm.: Dej boze tomu cest', kdo ji umi snest'. (Celakovsky, 105.)

2731 Gott gibt, Gott nimmt, wer wess, wie's kimmt.

2732 Gott gibt Sonnenschein und Regen.

Lat.: Cum Deo quisque et gaudet et flet. (Philippi, I, 102.)

2733 Gott gibt Würden, Gott gibt Bürden.

Böhm.: Od boha dustojnost. (Celakovsky, 18.)

2734 Gott gibt zu Zeiten einen Storch. - Frischbier, 3649.

"Wollte auch lieber von allen (Hochmeistern) das Beste gesetzt haben, wo sie nur auch alle fromb waren gewesen, doch so mus vnser lieber Herr Gott zu zeiten einen Storch vmb vnsere sünden willen geben." (Henneberger, Kurze und einfältige Beschreibung aller Hochmeister u. s. w., Königsberg 1534, S. 4.)

2735 Gott hängt vns wie den Hunden den knüppe an, dass wir nicht zu frech vnd geil werden vnd vber die Zeune springen. - Fischer, Psalter, 230, 1.

2736 Gott hat den Himmel erhöht, damit des Zaren Haupt nicht daran stosse.

Sagen die Russen.

2737 Gott hat die Hände gegeben, dass man nehmen kann.

Poln.: Bog dal rece, zeby brac. (Celakovsky, 48.)

2738 Gott hat viel gegeben, aber (dem Geiz) nicht genug.

Böhm.: Dal buh mnoho, a chce se vzdy vice. (Celakovsky, 51.)

2739 Gott helf mir von dem alten Hanrey, hat jene gesungen, einen jungen wolle er mir geben,

[Spaltenumbruch] 2685 Den God wil beraden, de en kan kommen to vro oder to spade. –Fuchs und Hahn, 5, I in Haupt, Zeitschrift, V.

2686 Den Gott nicht zeucht, dem kann kein Mensch helffen.Aventin, Chronik, XVb.

2687 Der liebe Gott straft nur die Dummen, die Klugen helfen sich selbst.

2688 Der liebe Gott wird seine liebe Noth mit ihr haben, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihn damit tröstete, dass er sie zu sich gerufen habe.

2689 Der traut Gott allzuviel, der auf seine Gnade sündigt.Fischer, Psalter, 5b.

2690 Des wird sich Gott erbarmen, der willig gibt den Armen.Schmitz, 167, 3.

2691 Durch Gottes Gnade wendet sich alter Schade.Fischer, Psalter, 29c.

2692 Ehe der liebe Gott eine alte Jungfer lässt verderben, lieber lässt er zehn Männern die Frauen sterben. (Breslau.)

Trost für Jungfrauen, die schon ältlich werden und deren Geduld zu Ende geht.

2693 Ein Gott ist aller Gott.

Lat.: Idem omnium parens Deus. (Sailer, Sprüche, 151, 15.)

2694 Ein jeder fangs mit Gott recht an, so wird es wohl im Hause stahn.Monatsbl., VI, 175c.

2695 Es gibet Gott an Einem Tag mehr als ein Kaiserthum vermag.Gerlach, 34.

2696 Es ist besser mit Gott sein Geschäft abmachen als mit seinen Heiligen.

2697 Es ist Gottes und des Kaysers Reich getheilet wol vnd auch gleich.Nigrinus, Inquisition, Vorrede.

Lat.: Diuisum imperium cum Jovi Caesar habet.

2698 Es würden viele zu Gott beten, wenn man ein l einflicken könnte.

„ ....und schier keiner auch unter uns Christen zu finden ist, der dem Wörtlein Gott nicht gern in der Mitte ein l einflicken und seine Andacht nach dem Beutel richten wollte.“ (Gottfried.)

2699 Fürchte Gott und denk dabei, dass jeder Tag der letzte sei.

Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) (Philippi, II, 66; Schonheim, O, 10; Froberg, 505.)

2700 Fürchte Gott und werde dreiste, sagen sie in Ostfriesland.

2701 Gades rike hefft nummer uttrede.Freybe, Redentiner Spiel, 368.

Gottes Reich währt ohne Ende.

2702 Gebe Gott, was sie mir gönnen, allen Menschen, die mich kennen.

Hausinschrift.

2703 Gib, Gott, uns einen guten Freund, auch uns wird neben ihm wohl sein.Frischbier, 4260.

Poln.: Daj Boźe nam przyjaćiela dobrego, będzie i nam dobrze kole niego. (Frischbier, 4260.)

2704 Gibt dir's Gott nicht scheffelig, so dank auch für löffelig.Wunderlich, 14.

2705 Gibt Gott Augen, so gibt er auch Licht.

2706 God hat den einen Dag sau grus erschaffen as den andern.Schambach, II, 223.

Gegen Tagewählerei, vgl. Mittwochsbraut.

2707 God kan vêle wîsen un wänig gêwen.Schambach, II, 224.

2708 Got de mach vorsterven nycht.Freybe, Redentiner Spiel, 397.

Gott kann nie sterben, lebt in Ewigkeit.

2709 Got hats beschert, das ich begert; Got hats gefoigt, das mir genoigt.Weinsberg, 88.

2710 Got vnd eheliche beywonung schlichten der dinge viel.Sarcerius, 455.

2711 Got vnd glück lauffen dem Fliehenden nach.Franck, Paradoxa, 55b.

Lat.: Insequitur fortuna fugientem.

2712 Gott allein weiss, wozu er die Läuse und die Zigeuner erschaffen. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592.

[Spaltenumbruch] 2713 Gott befreie uns vor Zweien: vom Hâkim (Richter) und Hêkim (Arzt).Merx, 113.

2714 Gott behüte mich vor einem armen Edelmann und einer Gattin, die lateinisch kann.

It.: Dio ti guardi da nobil poverino e da donna che sa di latine. (Giani, 556.)

2715 Gott behüte mich vor Nachbarn, vor denen ich mich muss neigen, und vor Leuten, welche lernen geigen.

It.: Dio ti salvi da un cattivo vicino, e da un principiante di violino. (Giani, 1743.)

2716 Gott berath die seinen über nacht.Gruter, I, 44.

2717 Gott bessere alles, was baufällig ist.Herberger, II, 380.

2718 Gott brätet keinem eine besondere Wurst.

Jüd.-deutsch: Dü bist nit kein Ben-juchid' bei Gott. (Warschau.) D. i.: einziger Sohn. Du darfst nicht über dein Schicksal klagen, Gott kann ja deinetwegen keine Ausnahme machen.

2719 Gott der Gerechte, is de Welt verrückt, klagte Itzig, mei Fraa sitzt 'n ganze Tag im Sorgenstuhl und ich hab de Sorgen.

2720 Gott die Ehre und dem Pfaffen die Wurst.

Böhm.: Bohu sláva a polt slanin popu. (Čelakovský, 336.)

2721 Gott, Fleiss und die Gelegenheit beherrschen Menschen, Welt und Zeit.Gerlach, 297.

2722 Gott gab, Gott nam, sagt Job, der gute man.

Lat.: Dat Deus et recipit saepe quod ipse dedit. (Loci comm., 40.)

2723 Gott geb ihr die ewige Ruh und die Hölle dazu, sie sass so gern warm, sagte der Bauer, als ihm die Frau starb. (Oberlausitz.)

2724 Gott gebe dem, der verkaufet Rauch, dass er im Rauch ersticken muss.Alamod. Polit., I, 84.

2725 Gott gebe dir ein gutes Jahr.Kern, 1181.

Altfries.: Gued jehr werd di.

2726 Gott gebe euch viel Glück und Segen.Kern, 1180.

Altfries.: Gode ryhck jou feyl glick uhn zayhn.

2727 Gott gibt, auch wenn es an Nehmern fehlt.

D. h. solchen, welche die Gabe verdienen.

Böhm.: Pán bůh vždycky rozdává, i když nemá komu. (Čelakovský, 5.)

2728 Gott gibt dem einen einen Haas, dem andern eine Gans.

Böhm.: Nejednako bůh rozdává, jednomu hus, druhému páva. (Čelakovský, 5.)

2729 Gott gibt den Ochsen, aber nicht bei den Hörnern.

2730 Gott gibt die Ehre dem Mann, der sie ertragen kann.

Böhm.: Dej bože tomu čest', kdo ji umí snést'. (Čelakovský, 105.)

2731 Gott gibt, Gott nimmt, wer wêss, wie's kimmt.

2732 Gott gibt Sonnenschein und Regen.

Lat.: Cum Deo quisque et gaudet et flet. (Philippi, I, 102.)

2733 Gott gibt Würden, Gott gibt Bürden.

Böhm.: Od boha důstojnost. (Čelakovský, 18.)

2734 Gott gibt zu Zeiten einen Storch.Frischbier, 3649.

„Wollte auch lieber von allen (Hochmeistern) das Beste gesetzt haben, wo sie nur auch alle fromb waren gewesen, doch so mus vnser lieber Herr Gott zu zeiten einen Storch vmb vnsere sünden willen geben.“ (Henneberger, Kurze und einfältige Beschreibung aller Hochmeister u. s. w., Königsberg 1534, S. 4.)

2735 Gott hängt vns wie den Hunden den knüppe an, dass wir nicht zu frech vnd geil werden vnd vber die Zeune springen.Fischer, Psalter, 230, 1.

2736 Gott hat den Himmel erhöht, damit des Zaren Haupt nicht daran stosse.

Sagen die Russen.

2737 Gott hat die Hände gegeben, dass man nehmen kann.

Poln.: Bóg dal ręce, žeby brać. (Čelakovský, 48.)

2738 Gott hat viel gegeben, aber (dem Geiz) nicht genug.

Böhm.: Dal bůh mnoho, a chce se vždy více. (Čelakovský, 51.)

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[[683]/0695] 2685 Den God wil beraden, de en kan kommen to vro oder to spade. –Fuchs und Hahn, 5, I in Haupt, Zeitschrift, V. 2686 Den Gott nicht zeucht, dem kann kein Mensch helffen. – Aventin, Chronik, XVb. 2687 Der liebe Gott straft nur die Dummen, die Klugen helfen sich selbst. 2688 Der liebe Gott wird seine liebe Noth mit ihr haben, sagte der Bauer, als der Pfarrer ihn damit tröstete, dass er sie zu sich gerufen habe. 2689 Der traut Gott allzuviel, der auf seine Gnade sündigt. – Fischer, Psalter, 5b. 2690 Des wird sich Gott erbarmen, der willig gibt den Armen. – Schmitz, 167, 3. 2691 Durch Gottes Gnade wendet sich alter Schade. – Fischer, Psalter, 29c. 2692 Ehe der liebe Gott eine alte Jungfer lässt verderben, lieber lässt er zehn Männern die Frauen sterben. (Breslau.) Trost für Jungfrauen, die schon ältlich werden und deren Geduld zu Ende geht. 2693 Ein Gott ist aller Gott. Lat.: Idem omnium parens Deus. (Sailer, Sprüche, 151, 15.) 2694 Ein jeder fangs mit Gott recht an, so wird es wohl im Hause stahn. – Monatsbl., VI, 175c. 2695 Es gibet Gott an Einem Tag mehr als ein Kaiserthum vermag. – Gerlach, 34. 2696 Es ist besser mit Gott sein Geschäft abmachen als mit seinen Heiligen. 2697 Es ist Gottes und des Kaysers Reich getheilet wol vnd auch gleich. – Nigrinus, Inquisition, Vorrede. Lat.: Diuisum imperium cum Jovi Caesar habet. 2698 Es würden viele zu Gott beten, wenn man ein l einflicken könnte. „ ....und schier keiner auch unter uns Christen zu finden ist, der dem Wörtlein Gott nicht gern in der Mitte ein l einflicken und seine Andacht nach dem Beutel richten wollte.“ (Gottfried.) 2699 Fürchte Gott und denk dabei, dass jeder Tag der letzte sei. Lat.: Omnem crede diem tibi diluxisse supremum. (Horaz.) (Philippi, II, 66; Schonheim, O, 10; Froberg, 505.) 2700 Fürchte Gott und werde dreiste, sagen sie in Ostfriesland. 2701 Gades rike hefft nummer uttrede. – Freybe, Redentiner Spiel, 368. Gottes Reich währt ohne Ende. 2702 Gebe Gott, was sie mir gönnen, allen Menschen, die mich kennen. Hausinschrift. 2703 Gib, Gott, uns einen guten Freund, auch uns wird neben ihm wohl sein. – Frischbier, 4260. Poln.: Daj Boźe nam przyjaćiela dobrego, będzie i nam dobrze kole niego. (Frischbier, 4260.) 2704 Gibt dir's Gott nicht scheffelig, so dank auch für löffelig. – Wunderlich, 14. 2705 Gibt Gott Augen, so gibt er auch Licht. 2706 God hat den einen Dag sau grus erschaffen as den andern. – Schambach, II, 223. Gegen Tagewählerei, vgl. Mittwochsbraut. 2707 God kan vêle wîsen un wänig gêwen. – Schambach, II, 224. 2708 Got de mach vorsterven nycht. – Freybe, Redentiner Spiel, 397. Gott kann nie sterben, lebt in Ewigkeit. 2709 Got hats beschert, das ich begert; Got hats gefoigt, das mir genoigt. – Weinsberg, 88. 2710 Got vnd eheliche beywonung schlichten der dinge viel. – Sarcerius, 455. 2711 Got vnd glück lauffen dem Fliehenden nach. – Franck, Paradoxa, 55b. Lat.: Insequitur fortuna fugientem. 2712 Gott allein weiss, wozu er die Läuse und die Zigeuner erschaffen. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592. 2713 Gott befreie uns vor Zweien: vom Hâkim (Richter) und Hêkim (Arzt). – Merx, 113. 2714 Gott behüte mich vor einem armen Edelmann und einer Gattin, die lateinisch kann. It.: Dio ti guardi da nobil poverino e da donna che sa di latine. (Giani, 556.) 2715 Gott behüte mich vor Nachbarn, vor denen ich mich muss neigen, und vor Leuten, welche lernen geigen. It.: Dio ti salvi da un cattivo vicino, e da un principiante di violino. (Giani, 1743.) 2716 Gott berath die seinen über nacht. – Gruter, I, 44. 2717 Gott bessere alles, was baufällig ist. – Herberger, II, 380. 2718 Gott brätet keinem eine besondere Wurst. Jüd.-deutsch: Dü bist nit kein Ben-juchid' bei Gott. (Warschau.) D. i.: einziger Sohn. Du darfst nicht über dein Schicksal klagen, Gott kann ja deinetwegen keine Ausnahme machen. 2719 Gott der Gerechte, is de Welt verrückt, klagte Itzig, mei Fraa sitzt 'n ganze Tag im Sorgenstuhl und ich hab de Sorgen. 2720 Gott die Ehre und dem Pfaffen die Wurst. Böhm.: Bohu sláva a polt slanin popu. (Čelakovský, 336.) 2721 Gott, Fleiss und die Gelegenheit beherrschen Menschen, Welt und Zeit. – Gerlach, 297. 2722 Gott gab, Gott nam, sagt Job, der gute man. Lat.: Dat Deus et recipit saepe quod ipse dedit. (Loci comm., 40.) 2723 Gott geb ihr die ewige Ruh und die Hölle dazu, sie sass so gern warm, sagte der Bauer, als ihm die Frau starb. (Oberlausitz.) 2724 Gott gebe dem, der verkaufet Rauch, dass er im Rauch ersticken muss. – Alamod. Polit., I, 84. 2725 Gott gebe dir ein gutes Jahr. – Kern, 1181. Altfries.: Gued jehr werd di. 2726 Gott gebe euch viel Glück und Segen. – Kern, 1180. Altfries.: Gode ryhck jou feyl glick uhn zayhn. 2727 Gott gibt, auch wenn es an Nehmern fehlt. D. h. solchen, welche die Gabe verdienen. Böhm.: Pán bůh vždycky rozdává, i když nemá komu. (Čelakovský, 5.) 2728 Gott gibt dem einen einen Haas, dem andern eine Gans. Böhm.: Nejednako bůh rozdává, jednomu hus, druhému páva. (Čelakovský, 5.) 2729 Gott gibt den Ochsen, aber nicht bei den Hörnern. 2730 Gott gibt die Ehre dem Mann, der sie ertragen kann. Böhm.: Dej bože tomu čest', kdo ji umí snést'. (Čelakovský, 105.) 2731 Gott gibt, Gott nimmt, wer wêss, wie's kimmt. 2732 Gott gibt Sonnenschein und Regen. Lat.: Cum Deo quisque et gaudet et flet. (Philippi, I, 102.) 2733 Gott gibt Würden, Gott gibt Bürden. Böhm.: Od boha důstojnost. (Čelakovský, 18.) 2734 Gott gibt zu Zeiten einen Storch. – Frischbier, 3649. „Wollte auch lieber von allen (Hochmeistern) das Beste gesetzt haben, wo sie nur auch alle fromb waren gewesen, doch so mus vnser lieber Herr Gott zu zeiten einen Storch vmb vnsere sünden willen geben.“ (Henneberger, Kurze und einfältige Beschreibung aller Hochmeister u. s. w., Königsberg 1534, S. 4.) 2735 Gott hängt vns wie den Hunden den knüppe an, dass wir nicht zu frech vnd geil werden vnd vber die Zeune springen. – Fischer, Psalter, 230, 1. 2736 Gott hat den Himmel erhöht, damit des Zaren Haupt nicht daran stosse. Sagen die Russen. 2737 Gott hat die Hände gegeben, dass man nehmen kann. Poln.: Bóg dal ręce, žeby brać. (Čelakovský, 48.) 2738 Gott hat viel gegeben, aber (dem Geiz) nicht genug. Böhm.: Dal bůh mnoho, a chce se vždy více. (Čelakovský, 51.) 2739 Gott helf mir von dem alten Hanrey, hat jene gesungen, einen jungen wolle er mir geben,

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [683]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/695>, abgerufen am 23.11.2024.