Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 2092 Vier ding soll jeder thuen, der recht herrschen wil: tugend ehren, tugendhafften erheben, vbelthäter vnterdrucken, unterdruckten auffhelfen. - Rasch, 98. 2093 Vier ding soll man gar nit bewegen, oder nötigen vnd anraizen: niestung; zornhafftigkait;leibswind; hund, nagend am bain. - Rasch, 253. 2094 Vier ding soll man merken im gab nemen: was es sey, wer der geber dey, was er begehre, die vrsach des begehrens. - Rasch, 198. 2095 Vier ding soll man nicht ausleihen: guets ross, pfluegochs; verständigs, züchtigs weib; treuen knecht; guetes Schwerd. - Rasch, 261. 2096 Vier dingen soll man nit vrsach sein: des todtschlags, dervnzämben zungen, der vngebierlichkait aines weibs; eines lauffenden ross an einem gächstoltzigen ort. - Rasch, 254. 2097 Vier ding sollen allzeit zu hauss bleiben: ofen; essigkrug; henn; katz, weib. - Rasch, 225. 2098 Vier ding sollen am richter sein: weishait, gottsforcht, lieb der warhait, hass dess guetgeitzes. - Rasch, 121. 2099 Vier ding sollen im höchsten kriegsfürsten sein, summo Imperatore: wissenhait des kriegswesens; krafft, macht, gwalt, gelds gnueg; ansehenhait, giltung; glückseligkait, höchst gerechtigkait. - Rasch, 115. 2100 Vier ding soln die anfüerer handlen: wer der sey, der krieg füert; wider wem man ausziehet; vrsach, warumb man kriege, was man ausrichten werde. - Rasch, 108. 2101 Vier ding soltu wol legen an, die niemand widerbringen kan: die zeit vnd Jungkfrawschafft, ich sag; geredte wort vnd Jungetag. - Loci comm., 100. Lat.: Bis duo notaui, quae non possunt reuocari: Virginitas, tempus, dictum uerbumque, iuuentus. 2102 Vier ding stehen einem amtsgenossen an: herrschung im schloss, treulieb des ehweibs, gwins erhaltung, nutzschaffen; in der schüssel haisshungrig. - Rasch, 159. 2103 Vier ding stehn den Alten wol an: nutzbare wort vernemen lassen, heilsame räht ausgeben, die vnainigen ainig machen, den ainfeltigen guet lehr erthailen. - Rasch, 147. 2104 Vier ding stehn einem haussknecht zue: sorgsam im dienen, gschwind im thuen; holdselig, freundlich im reden, frelich in händeln. - Rasch, 141. 2105 Vier ding stehn zue dem recht fastenden: mässig essen, laster meiden, himlische sach gedenken, den armen ausspenden. - Rasch, 36. 2106 Vier ding thuen die alten: geben guet räht aus, beschulden den haischern gar kalt; bezahlen das lob; lindern die klag mit gsprächen. - Rasch, 145. 2107 Vier ding thuen die tyrannen: verstehren die gueten frumben; erheben die beesen, hassen die armuet, erstecken die tugendten. - Rasch, 117. 2108 Vier ding treiben aus dem hauss: rauch; dachtropf, gstank; bess weib; kinder on brod. - Rasch, 228. 2109 Vier ding treiben die junggsellen: missbrauchen jhr erbguet, vnachtsam zu gewinnen, verwickeln sich in lastern, wollen nit gezüchtiget werden. - Rasch, 153. 2110 Vier ding treiben zu verbrechen: zorn, hass, noth, begierd. - Rasch, 86. 2111 Vier ding tödten den menschen vor der zeit: vnkeusch weib; raitzung der traurigkait; wenigerung der speis, gefelschte lufft. - Rasch, 188. [Spaltenumbruch] 2112 Vier ding verändern sich offt: weiber will, wind un lufft; glük bey glükhafftigen, rach oder straff in verbrechungen. - Rasch, 214. 2113 Vier ding verbergen sich zu keiner zeit: Stroh, das in den Schuhen leit, eine Stadt gebauet auf einen Berg, der Narren Rat und Buhlerwerk. - Rasch, 63. Lat.: Quatuor esse solent res, quae se tempore nullo circumtare quennt, nec tacita esse volunt: Consillum fatui, structa urbs in vertice montis, actus amatoris, stramen et in crepida. (Eiselein, 616.) 2114 Vier ding verblendten die augen des richters, widersprechen vnd verhintern das recht vrtail: lieb, gunst; neid, feindschafft; forcht; gab, gwin. - Rasch, 123. 2115 Vier ding verderben ein Haus: ein müssig Hertz, flache Hand, neschig Meulein vnd leise trittlin. - Petri, II, 216. 2116 Vier ding verrichten ein ding recht: lehr der kunst; nachfolg der verständigen; achthabung des brauchs oder ybung; zierliche herfübringung. - Rasch, 250. 2117 Vier ding vergehn nit, weil die welt steht: brodbachen, hochen; kinderzeugen, weiber nemen; bartscheren; geld münzen. - Rasch, 213. 2118 Vier ding verhindern der tyrannen regierung oder wüetterey: aintracht der Burger, menge der reichen, vorsehung der verständigen, küenhait der mächtigen. - Rasch, 119. 2119 Vier ding verhindern gemeinen Nutz: eigennutz, heimlicher Neid, junger Rath und nichts verschweigen. - Petri, II, 576. 2120 Vier Ding verkheren gemüets vernunfft: lieb, gunst; trunkenhait; guetgeitz, zinssgüld; hass, forcht. - Rasch, 241. 2121 Vier ding verlassen die Stat: krieg, zwitracht; neid, missgunst; mangel der mannwaid; vertribne gerechtigkait. - Rasch, 222. 2122 Vier ding vermähren des gemainen nutzes stand: rathhauss, schergenhauss, schuel, vhr. - Rasch, 223. 2123 Vier ding vernichten das guet geschray aines fürsichtigen manns: wisslich grobe that begehn, verdienten die gerechtigkait versagen, andere ungebürtig verachten, liederig glauben der gemainen sag. - Rasch, 5. 2124 Vier ding vertreiben die schamheit: abgang der sinn, närrisch sein; überhauffter reichtumb; fürtrefflich macht vnd gwalt; weltlich ehr, oder kunst, die sich selbst ob der wissenheit wundert. - Rasch, 40. 2125 Vier ding vertreiben einn Tyrann: der Burger eynigkeyt; vil man, so recht zusamen setzen thun; der weisen rath gehärt auch daran; vnd so's der mechtig wagt gar kün. - Frank I, 79 b: Latendarf III, 340. 2126 Vier ding verwahren den fürsichtigen: beschaidene red - glimpff; erbare nahrungsgesuech; erlangung der kunst vnd wissens; inhaltung, mässigung seiner selbst. - Rasch, 6. 2127 Vier ding, wenn sie bestehn, sind lobenswerth: ein alte Brücke, ein fales Pferd; ein Schwager vnd ein Erlen bogen; ein schnelle That, nicht wol bewogen. - Petri, II, 225. 2128 Vier ding werden im krieg gehandelt: steit, schlacht; flucht, sig, frid. - Rasch, 111. 2129 Vier ding zaigen an des menschen stand: herfürbringung der red; leibstracht; gemütsbewegung, verrichtung der händel, thaten. - Rasch, 45. 2130 Vier ding zaigen an einen löblichen ausgang oder verricht der sachen: der räht brauchen vnd niessen; aigens schwaiss sich nehren; mit den geplagten mitleiden, almos austhailen. - Rasch, 47.
[Spaltenumbruch] 2092 Vier ding soll jeder thuen, der recht herrschen wil: tugend ehren, tugendhafften erheben, vbelthäter vnterdrucken, unterdruckten auffhelfen. – Rasch, 98. 2093 Vier ding soll man gar nit bewegen, oder nötigen vnd anraizen: niestung; zornhafftigkait;leibswind; hund, nagend am bain. – Rasch, 253. 2094 Vier ding soll man merken im gab nemen: was es sey, wer der geber dey, was er begehre, die vrsach des begehrens. – Rasch, 198. 2095 Vier ding soll man nicht ausleihen: guets ross, pfluegochs; verständigs, züchtigs weib; treuen knecht; guetes Schwerd. – Rasch, 261. 2096 Vier dingen soll man nit vrsach sein: des todtschlags, dervnzämben zungen, der vngebierlichkait aines weibs; eines lauffenden ross an einem gächstoltzigen ort. – Rasch, 254. 2097 Vier ding sollen allzeit zu hauss bleiben: ofen; essigkrug; henn; katz, weib. – Rasch, 225. 2098 Vier ding sollen am richter sein: weishait, gottsforcht, lieb der warhait, hass dess guetgeitzes. – Rasch, 121. 2099 Vier ding sollen im höchsten kriegsfürsten sein, summo Imperatore: wissenhait des kriegswesens; krafft, macht, gwalt, gelds gnueg; ansehenhait, giltung; glückseligkait, höchst gerechtigkait. – Rasch, 115. 2100 Vier ding soln die anfüerer handlen: wer der sey, der krieg füert; wider wem man ausziehet; vrsach, warumb man kriege, was man ausrichten werde. – Rasch, 108. 2101 Vier ding soltu wol legen an, die niemand widerbringen kan: die zeit vnd Jungkfrawschafft, ich sag; geredte wort vnd Jungetag. – Loci comm., 100. Lat.: Bis duo notaui, quae non possunt reuocari: Virginitas, tempus, dictum uerbumque, iuuentus. 2102 Vier ding stehen einem amtsgenossen an: herrschung im schloss, treulieb des ehweibs, gwins erhaltung, nutzschaffen; in der schüssel haisshungrig. – Rasch, 159. 2103 Vier ding stehn den Alten wol an: nutzbare wort vernemen lassen, heilsame räht ausgeben, die vnainigen ainig machen, den ainfeltigen guet lehr erthailen. – Rasch, 147. 2104 Vier ding stehn einem haussknecht zue: sorgsam im dienen, gschwind im thuen; holdselig, freundlich im reden, frelich in händeln. – Rasch, 141. 2105 Vier ding stehn zue dem recht fastenden: mässig essen, laster meiden, himlische sach gedenken, den armen ausspenden. – Rasch, 36. 2106 Vier ding thuen die alten: geben guet räht aus, beschulden den haischern gar kalt; bezahlen das lob; lindern die klag mit gsprächen. – Rasch, 145. 2107 Vier ding thuen die tyrannen: verstehren die gueten frumben; erheben die beesen, hassen die armuet, erstecken die tugendten. – Rasch, 117. 2108 Vier ding treiben aus dem hauss: rauch; dachtropf, gstank; bess weib; kinder on brod. – Rasch, 228. 2109 Vier ding treiben die junggsellen: missbrauchen jhr erbguet, vnachtsam zu gewinnen, verwickeln sich in lastern, wollen nit gezüchtiget werden. – Rasch, 153. 2110 Vier ding treiben zu verbrechen: zorn, hass, noth, begierd. – Rasch, 86. 2111 Vier ding tödten den menschen vor der zeit: vnkeusch weib; raitzung der traurigkait; wenigerung der speis, gefelschte lufft. – Rasch, 188. [Spaltenumbruch] 2112 Vier ding verändern sich offt: weiber will, wind un lufft; glük bey glükhafftigen, rach oder straff in verbrechungen. – Rasch, 214. 2113 Vier ding verbergen sich zu keiner zeit: Stroh, das in den Schuhen leit, eine Stadt gebauet auf einen Berg, der Narren Rat und Buhlerwerk. – Rasch, 63. Lat.: Quatuor esse solent res, quae se tempore nullo circumtare quennt, nec tacita esse volunt: Consillum fatui, structa urbs in vertice montis, actus amatoris, stramen et in crepida. (Eiselein, 616.) 2114 Vier ding verblendten die augen des richters, widersprechen vnd verhintern das recht vrtail: lieb, gunst; neid, feindschafft; forcht; gab, gwin. – Rasch, 123. 2115 Vier ding verderben ein Haus: ein müssig Hertz, flache Hand, neschig Meulein vnd leise trittlin. – Petri, II, 216. 2116 Vier ding verrichten ein ding recht: lehr der kunst; nachfolg der verständigen; achthabung des brauchs oder ybung; zierliche herfübringung. – Rasch, 250. 2117 Vier ding vergehn nit, weil die welt steht: brodbachen, hochen; kinderzeugen, weiber nemen; bartscheren; geld münzen. – Rasch, 213. 2118 Vier ding verhindern der tyrannen regierung oder wüetterey: aintracht der Burger, menge der reichen, vorsehung der verständigen, küenhait der mächtigen. – Rasch, 119. 2119 Vier ding verhindern gemeinen Nutz: eigennutz, heimlicher Neid, junger Rath und nichts verschweigen. – Petri, II, 576. 2120 Vier Ding verkheren gemüets vernunfft: lieb, gunst; trunkenhait; guetgeitz, zinssgüld; hass, forcht. – Rasch, 241. 2121 Vier ding verlassen die Stat: krieg, zwitracht; neid, missgunst; mangel der mannwaid; vertribne gerechtigkait. – Rasch, 222. 2122 Vier ding vermähren des gemainen nutzes stand: rathhauss, schergenhauss, schuel, vhr. – Rasch, 223. 2123 Vier ding vernichten das guet geschray aines fürsichtigen manns: wisslich grobe that begehn, verdienten die gerechtigkait versagen, andere ungebürtig verachten, liederig glauben der gemainen sag. – Rasch, 5. 2124 Vier ding vertreiben die schamheit: abgang der sinn, närrisch sein; überhauffter reichtumb; fürtrefflich macht vnd gwalt; weltlich ehr, oder kunst, die sich selbst ob der wissenheit wundert. – Rasch, 40. 2125 Vier ding vertreiben einn Tyrann: der Burger eynigkeyt; vil man, so recht zusamen setzen thun; der weisen rath gehärt auch daran; vnd so's der mechtig wagt gar kün. – Frank I, 79 b: Latendarf III, 340. 2126 Vier ding verwahren den fürsichtigen: beschaidene red – glimpff; erbare nahrungsgesuech; erlangung der kunst vnd wissens; inhaltung, mässigung seiner selbst. – Rasch, 6. 2127 Vier ding, wenn sie bestehn, sind lobenswerth: ein alte Brücke, ein fales Pferd; ein Schwager vnd ein Erlen bogen; ein schnelle That, nicht wol bewogen. – Petri, II, 225. 2128 Vier ding werden im krieg gehandelt: steit, schlacht; flucht, sig, frid. – Rasch, 111. 2129 Vier ding zaigen an des menschen stand: herfürbringung der red; leibstracht; gemütsbewegung, verrichtung der händel, thaten. – Rasch, 45. 2130 Vier ding zaigen an einen löblichen ausgang oder verricht der sachen: der räht brauchen vnd niessen; aigens schwaiss sich nehren; mit den geplagten mitleiden, almos austhailen. – Rasch, 47.
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2092 Vier ding soll jeder thuen, der recht herrschen wil: tugend ehren, tugendhafften erheben, vbelthäter vnterdrucken, unterdruckten auffhelfen. – Rasch, 98.
2093 Vier ding soll man gar nit bewegen, oder nötigen vnd anraizen: niestung; zornhafftigkait;leibswind; hund, nagend am bain. – Rasch, 253.
2094 Vier ding soll man merken im gab nemen: was es sey, wer der geber dey, was er begehre, die vrsach des begehrens. – Rasch, 198.
2095 Vier ding soll man nicht ausleihen: guets ross, pfluegochs; verständigs, züchtigs weib; treuen knecht; guetes Schwerd. – Rasch, 261.
2096 Vier dingen soll man nit vrsach sein: des todtschlags, dervnzämben zungen, der vngebierlichkait aines weibs; eines lauffenden ross an einem gächstoltzigen ort. – Rasch, 254.
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2099 Vier ding sollen im höchsten kriegsfürsten sein, summo Imperatore: wissenhait des kriegswesens; krafft, macht, gwalt, gelds gnueg; ansehenhait, giltung; glückseligkait, höchst gerechtigkait. – Rasch, 115.
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2101 Vier ding soltu wol legen an, die niemand widerbringen kan: die zeit vnd Jungkfrawschafft, ich sag; geredte wort vnd Jungetag. – Loci comm., 100.
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2102 Vier ding stehen einem amtsgenossen an: herrschung im schloss, treulieb des ehweibs, gwins erhaltung, nutzschaffen; in der schüssel haisshungrig. – Rasch, 159.
2103 Vier ding stehn den Alten wol an: nutzbare wort vernemen lassen, heilsame räht ausgeben, die vnainigen ainig machen, den ainfeltigen guet lehr erthailen. – Rasch, 147.
2104 Vier ding stehn einem haussknecht zue: sorgsam im dienen, gschwind im thuen; holdselig, freundlich im reden, frelich in händeln. – Rasch, 141.
2105 Vier ding stehn zue dem recht fastenden: mässig essen, laster meiden, himlische sach gedenken, den armen ausspenden. – Rasch, 36.
2106 Vier ding thuen die alten: geben guet räht aus, beschulden den haischern gar kalt; bezahlen das lob; lindern die klag mit gsprächen. – Rasch, 145.
2107 Vier ding thuen die tyrannen: verstehren die gueten frumben; erheben die beesen, hassen die armuet, erstecken die tugendten. – Rasch, 117.
2108 Vier ding treiben aus dem hauss: rauch; dachtropf, gstank; bess weib; kinder on brod. – Rasch, 228.
2109 Vier ding treiben die junggsellen: missbrauchen jhr erbguet, vnachtsam zu gewinnen, verwickeln sich in lastern, wollen nit gezüchtiget werden. – Rasch, 153.
2110 Vier ding treiben zu verbrechen: zorn, hass, noth, begierd. – Rasch, 86.
2111 Vier ding tödten den menschen vor der zeit: vnkeusch weib; raitzung der traurigkait; wenigerung der speis, gefelschte lufft. – Rasch, 188.
2112 Vier ding verändern sich offt: weiber will, wind un lufft; glük bey glükhafftigen, rach oder straff in verbrechungen. – Rasch, 214.
2113 Vier ding verbergen sich zu keiner zeit: Stroh, das in den Schuhen leit, eine Stadt gebauet auf einen Berg, der Narren Rat und Buhlerwerk. – Rasch, 63.
Lat.: Quatuor esse solent res, quae se tempore nullo circumtare quennt, nec tacita esse volunt: Consillum fatui, structa urbs in vertice montis, actus amatoris, stramen et in crepida. (Eiselein, 616.)
2114 Vier ding verblendten die augen des richters, widersprechen vnd verhintern das recht vrtail: lieb, gunst; neid, feindschafft; forcht; gab, gwin. – Rasch, 123.
2115 Vier ding verderben ein Haus: ein müssig Hertz, flache Hand, neschig Meulein vnd leise trittlin. – Petri, II, 216.
2116 Vier ding verrichten ein ding recht: lehr der kunst; nachfolg der verständigen; achthabung des brauchs oder ybung; zierliche herfübringung. – Rasch, 250.
2117 Vier ding vergehn nit, weil die welt steht: brodbachen, hochen; kinderzeugen, weiber nemen; bartscheren; geld münzen. – Rasch, 213.
2118 Vier ding verhindern der tyrannen regierung oder wüetterey: aintracht der Burger, menge der reichen, vorsehung der verständigen, küenhait der mächtigen. – Rasch, 119.
2119 Vier ding verhindern gemeinen Nutz: eigennutz, heimlicher Neid, junger Rath und nichts verschweigen. – Petri, II, 576.
2120 Vier Ding verkheren gemüets vernunfft: lieb, gunst; trunkenhait; guetgeitz, zinssgüld; hass, forcht. – Rasch, 241.
2121 Vier ding verlassen die Stat: krieg, zwitracht; neid, missgunst; mangel der mannwaid; vertribne gerechtigkait. – Rasch, 222.
2122 Vier ding vermähren des gemainen nutzes stand: rathhauss, schergenhauss, schuel, vhr. – Rasch, 223.
2123 Vier ding vernichten das guet geschray aines fürsichtigen manns: wisslich grobe that begehn, verdienten die gerechtigkait versagen, andere ungebürtig verachten, liederig glauben der gemainen sag. – Rasch, 5.
2124 Vier ding vertreiben die schamheit: abgang der sinn, närrisch sein; überhauffter reichtumb; fürtrefflich macht vnd gwalt; weltlich ehr, oder kunst, die sich selbst ob der wissenheit wundert. – Rasch, 40.
2125 Vier ding vertreiben einn Tyrann: der Burger eynigkeyt; vil man, so recht zusamen setzen thun; der weisen rath gehärt auch daran; vnd so's der mechtig wagt gar kün. – Frank I, 79 b: Latendarf III, 340.
2126 Vier ding verwahren den fürsichtigen: beschaidene red – glimpff; erbare nahrungsgesuech; erlangung der kunst vnd wissens; inhaltung, mässigung seiner selbst. – Rasch, 6.
2127 Vier ding, wenn sie bestehn, sind lobenswerth: ein alte Brücke, ein fales Pferd; ein Schwager vnd ein Erlen bogen; ein schnelle That, nicht wol bewogen. – Petri, II, 225.
2128 Vier ding werden im krieg gehandelt: steit, schlacht; flucht, sig, frid. – Rasch, 111.
2129 Vier ding zaigen an des menschen stand: herfürbringung der red; leibstracht; gemütsbewegung, verrichtung der händel, thaten. – Rasch, 45.
2130 Vier ding zaigen an einen löblichen ausgang oder verricht der sachen: der räht brauchen vnd niessen; aigens schwaiss sich nehren; mit den geplagten mitleiden, almos austhailen. – Rasch, 47.
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [585]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/597>, abgerufen am 16.07.2024. |