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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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1402 Wo ein Weib geht hinein, kann kein Friede mehr sein.

Weiberfeindliche Ansicht. "Hier kann die Wohnung des Friedens nicht sein, es ging ein Weib hinein." (Witzfunken, IIb, 49.)

1403 Wo ein Weib ist ohne Mann, da ist ein leib vnnd kein haupt daran. - Lehmann, 742, 37 u. 869, 9.

1404 Wo jedes Weib eine Apotheke hat, da kann der Kirchhof nicht begrasen. - Sprichwörtergarten, 227.

Je grösser an einem Orte die Zahl derjenigen ist, welche das Heilhandwerk (Quacksalberei) treiben, desto mehr Personen werden früher, als es sonst geschehen würde, auf den Kirchhof gefördert.

1405 Wo mieh Wiewer sind als Schorresten, do dog et net. (Bedburg.)

1406 Wo viel Weiber, da, viel Wort. - Petri, II, 817.

It.: Dove sono donne o oche, non vi sono parole poche.

1407 Wo Weiber beisammen sind, da werden die Leute ausgericht.

Lat.: Vixdum conveniunt Catharina, Johanna, Sibylla, garrire incipiunt et ab hoc, et ab hac, et ab illa. (Binder II, 3591.)

1408 Wo Weiber, da Mehrlein. - Petri, II, 817.

1409 Wo Weiber, da Nähnadeln.

1410 Wo Weiber führen das Regiment, das Kind die Birkenruth nicht kennt, und ungebüsst das Ross hin rennt, da nimmt die Sache kein gut End. - Chaos, 636.

1411 Wo Weiber füren das Regiment, da nimpst selten ein gut end. - Lehmann, 679, 22 u. 872, 53; Hollenberg, II, 12; Närrin, II.

Ung.: Jaj annak a' haznak, hol tehen bikanak jarmot vethet nyakaban.

1412 Wo Weiber, Kinder und Gänse sind, da ist Geschwätz die Fülle.

Frz.: Caquet y est a grand foison. (Kritzinger, 307b.)

1413 Wo Weiber regieren, da regiert (spielt hinter ihnen) jhr Vhrsteller. - Lehmann, 680, 227; Eiselein, 634.

1414 Wo Weiber sind, da ist Streit.

It.: Ove feminine son, son liti e risse.

1415 Wo Weiber sind, ist Zank und Klatsch, wo Gänse, da ist Stank und Quatsch.

Böhm.: Kde husy, tu smrad a stebety, kde zeny, tu svar a klevety. (Celakovsky, 395.)

Poln.: Zona rzadko bez gomona. (Celakovsky, 395.)

1416 Wo Weiber sind und Gänse, da finden sich auch Hänse.

Der Markt und der Lärm ist fertig.

1417 Wo Weiber Sprenkel legen, bleiben nie alle sitzen. - Gutzkow, Ritter vom Geist, IV, 268.

1418 Wo Weiber und Hasen zu Felde blasen, da müssen sie abzieh'n mit langen Nasen (oder: da geht's ab nur mit langen Nasen). - Simrock, 11367; Eiselein, 634.

Lat.: Mulier imperator et mulier miles. (Philippi, I, 259.)

1419 Wo Weiber und Wein, da lieb' ich es, dabei zu sein.

"Wo schöne Damen und der Wein in dem Gelag beisammen sein, pfleg ich nach einer alten Sitt fast allezeit zu sein der Dritt." (Gerlach, 192.)

1420 Wo zwei Weiber sind im Haus, da ist eine zu viel; und kommt eine dritte dazu, so wird's des Teufels Spiel.

1421 Wü dus Weib regiert, werd män übergeführt.

D. h. betrogen, benachtheiligt.

Poln.: Gdzie kobieta szadzi, tam djabet bladzi.

1422 Zehn alte Weiber, elf Krankheiten.

Böhm.: Sto bab - sto nemoci. (Celakovsky, 307.)

1423 Zu einem frommen Weibe gehören sechs K (s. d.).

1424 Zu einem frommen Weibe gehört viel.

1425 Zu einem hässlichen Weibe kommt der Teufel nicht zuerst.

Holl.: De leelijkheid is een schut voor de kuischheid. (Harrebomee, I, 457a.)

1426 Zuk Wuf, zuk Huis. (Franz. Flandern.) - Firmenich, III, 698, 14.

Solch Weib, solch Hans.

[Spaltenumbruch] 1427 Zu einem Weibe und zu Unglück kann man leicht kommen.

It.: Malanno e moglie non manca mai.

1428 Zum Weibe bin ich zu gering, zur Hure zu gut, sagte die arme schöne Magd zu einem Herrn, dem sie dienen sollte.

Aehnlich bei Wirth, I, 106.

1429 Zwei Weiber im Haus brüten selten was Gutes aus.

Schwed.: Qvinna mä ey Edsöre bryta. (Grubb, 676.)

1430 Zwei Weiber in Einem Haus, zwei Katzen und Eine Maus, zwei Hunde an Einem Knochen werden nicht viel gute Suppen zusammenkochen.

1431 Zwei Weiber in Einem Haus, zwei Katzen und eine Maus, zwei Hunde und ein Schinkenbein, die können niemals einig sein.

Ung.: Nem jo egy hajlekba ket gazdaszszony. (Gaal, 990.)

1432 Zwei wiber und ein ganss machen ein wochenmarkt. - Geiler, Alsatia, 1862-67, 468.

Frz.: Deux femmes font un plaid, trois un grand caquet et quatre un plein marche.

1433 Zwischen der Weiber Ja und Nein geht keine Nadelspitze hinein. - Simrock, 11358.

Auf ähnliche Weise lässt Shakespeare im König Lear den Edgar, als er die Aufforderung der Goneril an Edmund, ihren Gemahl aus der Welt zu schaffen, gelesen hat, die Worte ausrufen: "Wie nah' grenzt Nein an Ja im Weiberwillen."

Span.: Entre el Si y el No de la muger no me atreveria y a poner una punta de alfiler, porque no cabria. (Don Quixote.)

1434 Zwoa Weiber in 'ra Kuche thend nie guet. - Birlinger, 527.

*1435 Alte Weiber jung machen. - Eyering, I, 160.

*1436 Alter weiber theding. - Franck, I, 51b; Eyering, I, 39.

Leeres, gehalt- und sinnloses Geschwätz. (S. Gramanzen.)

*1437 Bei ihm geht dus Weib in Spodek. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Pelzmütze der polnischen Juden.

*1438 Bei ihm geht dus Weib in Hojsen (Hosen). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

*1439 Bei ihm heisst dus Weib Rebb-Jontef1. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Herr Feiertag. - Diese drei Redensarten werden von Frauen gebraucht, die das Regiment im Hause führen, das Heft in Händen haben.

*1440 Da bleibt kein alt Weib am Spinnrade.

Holl.: Dan blijft er geen oud wijf aan haar spinnewiel. (Harrebomee, II, 458b.)

*1441 Das alte Weib tanzt. - Körte, 6580a; Eyering, I, 200 u. 370.

*1442 Das ist, als wenn die alten Weiber ins Tanzen kommen. (Mewe.)

Es ist an kein Aufhören zu denken.

*1443 Das ist mehr als ein Weib ertragen kann. - Gotthelf, Leiden, II, 68.

*1444 Das kann ein alt Weib mit dem Stock fühlen. - Fr. Reuter, Schurr-Murr, 100.

*1445 Das sind alter Weiber Träume. - Eiselein, 632.

*1446 Das Weib hat d' Hosen an. - Birlinger, 843.

In Ostfriesland: Dat Weif hett de Büxe an. (Kern, 256.)

Holl.: Het wijf heeft de broek aan. (Harrebomee, II, 459b.)

*1447 Das weib kan nit böss sein. - Franck, II, 21a.

Ironische Verneinung für Bejahung. (S. Krüppel 15.)

*1448 Das weib kan nit reden. (S. Krüppel 15.) - Franck, II, 21a.

*1449 Dat sall em koamen, ass wie bie de olle Wiewer de Melk. - Schlingmann, 1451.

*1450 De oallen Weiwer schütt' et Bedde ut. - Woeste, 87, 145.

Es schneit.

*1451 De aulen Weiwer het viel Heen tocket. - Lyra, 32.

Für: Es hatte seit kurzem viel geschneit. "Das nam he mi es met, dat ik de Lüchte driägen moste, as de aulen Weiwer kortens sau viele Heen tocket harren, dat 'r 'n unweise depen Schnei lag." (Lyra, 32.)

*1452 Der ist ein altes Weib.

Er schwatzt viel.

[Spaltenumbruch]

1402 Wo ein Weib geht hinein, kann kein Friede mehr sein.

Weiberfeindliche Ansicht. „Hier kann die Wohnung des Friedens nicht sein, es ging ein Weib hinein.“ (Witzfunken, IIb, 49.)

1403 Wo ein Weib ist ohne Mann, da ist ein leib vnnd kein haupt daran.Lehmann, 742, 37 u. 869, 9.

1404 Wo jedes Weib eine Apotheke hat, da kann der Kirchhof nicht begrasen.Sprichwörtergarten, 227.

Je grösser an einem Orte die Zahl derjenigen ist, welche das Heilhandwerk (Quacksalberei) treiben, desto mehr Personen werden früher, als es sonst geschehen würde, auf den Kirchhof gefördert.

1405 Wo miéh Wiewer sind als Schorrestên, do dôg et net. (Bedburg.)

1406 Wo viel Weiber, da, viel Wort.Petri, II, 817.

It.: Dove sono donne o oche, non vi sono parole poche.

1407 Wo Weiber beisammen sind, da werden die Leute ausgericht.

Lat.: Vixdum conveniunt Catharina, Johanna, Sibylla, garrire incipiunt et ab hoc, et ab hac, et ab illa. (Binder II, 3591.)

1408 Wo Weiber, da Mehrlein.Petri, II, 817.

1409 Wo Weiber, da Nähnadeln.

1410 Wo Weiber führen das Regiment, das Kind die Birkenruth nicht kennt, und ungebüsst das Ross hin rennt, da nimmt die Sache kein gut End.Chaos, 636.

1411 Wo Weiber füren das Regiment, da nimpst selten ein gut end.Lehmann, 679, 22 u. 872, 53; Hollenberg, II, 12; Närrin, II.

Ung.: Jaj annak a' haznak, hol tehén bikának jármot vethet nyakában.

1412 Wo Weiber, Kinder und Gänse sind, da ist Geschwätz die Fülle.

Frz.: Caquet y est à grand foison. (Kritzinger, 307b.)

1413 Wo Weiber regieren, da regiert (spielt hinter ihnen) jhr Vhrsteller.Lehmann, 680, 227; Eiselein, 634.

1414 Wo Weiber sind, da ist Streit.

It.: Ove feminine son, son liti e risse.

1415 Wo Weiber sind, ist Zank und Klatsch, wo Gänse, da ist Stank und Quatsch.

Böhm.: Kde husy, tu smrad a štĕbety, kde ženy, tu svár a klevety. (Čelakovsky, 395.)

Poln.: Zona rzadko bez gomona. (Čelakovsky, 395.)

1416 Wo Weiber sind und Gänse, da finden sich auch Hänse.

Der Markt und der Lärm ist fertig.

1417 Wo Weiber Sprenkel legen, bleiben nie alle sitzen.Gutzkow, Ritter vom Geist, IV, 268.

1418 Wo Weiber und Hasen zu Felde blasen, da müssen sie abzieh'n mit langen Nasen (oder: da geht's ab nur mit langen Nasen).Simrock, 11367; Eiselein, 634.

Lat.: Mulier imperator et mulier miles. (Philippi, I, 259.)

1419 Wo Weiber und Wein, da lieb' ich es, dabei zu sein.

„Wo schöne Damen und der Wein in dem Gelag beisammen sein, pfleg ich nach einer alten Sitt fast allezeit zu sein der Dritt.“ (Gerlach, 192.)

1420 Wo zwei Weiber sind im Haus, da ist eine zu viel; und kommt eine dritte dazu, so wird's des Teufels Spiel.

1421 Wü dus Weib regiert, werd män übergeführt.

D. h. betrogen, benachtheiligt.

Poln.: Gdzie kobieta sządzi, tam djabet błądzi.

1422 Zehn alte Weiber, elf Krankheiten.

Böhm.: Sto bab – sto nemocí. (Čelakovsky, 307.)

1423 Zu einem frommen Weibe gehören sechs K (s. d.).

1424 Zu einem frommen Weibe gehört viel.

1425 Zu einem hässlichen Weibe kommt der Teufel nicht zuerst.

Holl.: De leelijkheid is een schut voor de kuischheid. (Harrebomée, I, 457a.)

1426 Zuk Wuf, zuk Huis. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 14.

Solch Weib, solch Hans.

[Spaltenumbruch] 1427 Zu einem Weibe und zu Unglück kann man leicht kommen.

It.: Malanno e moglie non manca mai.

1428 Zum Weibe bin ich zu gering, zur Hure zu gut, sagte die arme schöne Magd zu einem Herrn, dem sie dienen sollte.

Aehnlich bei Wirth, I, 106.

1429 Zwei Weiber im Haus brüten selten was Gutes aus.

Schwed.: Qvinna mä ey Edsöre bryta. (Grubb, 676.)

1430 Zwei Weiber in Einem Haus, zwei Katzen und Eine Maus, zwei Hunde an Einem Knochen werden nicht viel gute Suppen zusammenkochen.

1431 Zwei Weiber in Einem Haus, zwei Katzen und eine Maus, zwei Hunde und ein Schinkenbein, die können niemals einig sein.

Ung.: Nem jó egy hajlékba két gazdaszszony. (Gaal, 990.)

1432 Zwei wiber und ein ganss machen ein wochenmarkt.Geiler, Alsatia, 1862-67, 468.

Frz.: Deux femmes font un plaid, trois un grand caquet et quatre un plein marché.

1433 Zwischen der Weiber Ja und Nein geht keine Nadelspitze hinein.Simrock, 11358.

Auf ähnliche Weise lässt Shakespeare im König Lear den Edgar, als er die Aufforderung der Goneril an Edmund, ihren Gemahl aus der Welt zu schaffen, gelesen hat, die Worte ausrufen: „Wie nah' grenzt Nein an Ja im Weiberwillen.“

Span.: Entre el Si y el No de la muger no me atreveria y á poner una punta de alfiler, porque no cabria. (Don Quixote.)

1434 Zwoa Weiber in 'ra Kuche thend nie guet.Birlinger, 527.

*1435 Alte Weiber jung machen.Eyering, I, 160.

*1436 Alter weiber theding.Franck, I, 51b; Eyering, I, 39.

Leeres, gehalt- und sinnloses Geschwätz. (S. Gramanzen.)

*1437 Bei ihm geht dus Weib in Spodek. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Pelzmütze der polnischen Juden.

*1438 Bei ihm geht dus Weib in Hojsen (Hosen). (Jüd.-deutsch. Warschau.)

*1439 Bei ihm heisst dus Weib Rebb-Jontef1. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Herr Feiertag. – Diese drei Redensarten werden von Frauen gebraucht, die das Regiment im Hause führen, das Heft in Händen haben.

*1440 Da bleibt kein alt Weib am Spinnrade.

Holl.: Dan blijft er geen oud wijf aan haar spinnewiel. (Harrebomée, II, 458b.)

*1441 Das alte Weib tanzt.Körte, 6580a; Eyering, I, 200 u. 370.

*1442 Das ist, als wenn die alten Weiber ins Tanzen kommen. (Mewe.)

Es ist an kein Aufhören zu denken.

*1443 Das ist mehr als ein Weib ertragen kann.Gotthelf, Leiden, II, 68.

*1444 Das kann ein alt Weib mit dem Stock fühlen.Fr. Reuter, Schurr-Murr, 100.

*1445 Das sind alter Weiber Träume.Eiselein, 632.

*1446 Das Weib hat d' Hosen an.Birlinger, 843.

In Ostfriesland: Dat Wîf hett de Büxe an. (Kern, 256.)

Holl.: Het wijf heeft de broek aan. (Harrebomée, II, 459b.)

*1447 Das weib kan nit böss sein.Franck, II, 21a.

Ironische Verneinung für Bejahung. (S. Krüppel 15.)

*1448 Das weib kan nit reden. (S. Krüppel 15.) – Franck, II, 21a.

*1449 Dat sall em koamen, ass wie bie de olle Wiewer de Melk.Schlingmann, 1451.

*1450 De oallen Wîwer schütt' et Bedde ut.Woeste, 87, 145.

Es schneit.

*1451 De aulen Wîwer het viel Hêen tocket.Lyra, 32.

Für: Es hatte seit kurzem viel geschneit. „Das nam he mi es met, dat ik de Lüchte driägen moste, as de aulen Wîwer kortens sau viele Hêen tocket harren, dat 'r 'n unwîse dêpen Schnei lag.“ (Lyra, 32.)

*1452 Der ist ein altes Weib.

Er schwatzt viel.

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[[33]/0045] 1402 Wo ein Weib geht hinein, kann kein Friede mehr sein. Weiberfeindliche Ansicht. „Hier kann die Wohnung des Friedens nicht sein, es ging ein Weib hinein.“ (Witzfunken, IIb, 49.) 1403 Wo ein Weib ist ohne Mann, da ist ein leib vnnd kein haupt daran. – Lehmann, 742, 37 u. 869, 9. 1404 Wo jedes Weib eine Apotheke hat, da kann der Kirchhof nicht begrasen. – Sprichwörtergarten, 227. Je grösser an einem Orte die Zahl derjenigen ist, welche das Heilhandwerk (Quacksalberei) treiben, desto mehr Personen werden früher, als es sonst geschehen würde, auf den Kirchhof gefördert. 1405 Wo miéh Wiewer sind als Schorrestên, do dôg et net. (Bedburg.) 1406 Wo viel Weiber, da, viel Wort. – Petri, II, 817. It.: Dove sono donne o oche, non vi sono parole poche. 1407 Wo Weiber beisammen sind, da werden die Leute ausgericht. Lat.: Vixdum conveniunt Catharina, Johanna, Sibylla, garrire incipiunt et ab hoc, et ab hac, et ab illa. (Binder II, 3591.) 1408 Wo Weiber, da Mehrlein. – Petri, II, 817. 1409 Wo Weiber, da Nähnadeln. 1410 Wo Weiber führen das Regiment, das Kind die Birkenruth nicht kennt, und ungebüsst das Ross hin rennt, da nimmt die Sache kein gut End. – Chaos, 636. 1411 Wo Weiber füren das Regiment, da nimpst selten ein gut end. – Lehmann, 679, 22 u. 872, 53; Hollenberg, II, 12; Närrin, II. Ung.: Jaj annak a' haznak, hol tehén bikának jármot vethet nyakában. 1412 Wo Weiber, Kinder und Gänse sind, da ist Geschwätz die Fülle. Frz.: Caquet y est à grand foison. (Kritzinger, 307b.) 1413 Wo Weiber regieren, da regiert (spielt hinter ihnen) jhr Vhrsteller. – Lehmann, 680, 227; Eiselein, 634. 1414 Wo Weiber sind, da ist Streit. It.: Ove feminine son, son liti e risse. 1415 Wo Weiber sind, ist Zank und Klatsch, wo Gänse, da ist Stank und Quatsch. Böhm.: Kde husy, tu smrad a štĕbety, kde ženy, tu svár a klevety. (Čelakovsky, 395.) Poln.: Zona rzadko bez gomona. (Čelakovsky, 395.) 1416 Wo Weiber sind und Gänse, da finden sich auch Hänse. Der Markt und der Lärm ist fertig. 1417 Wo Weiber Sprenkel legen, bleiben nie alle sitzen. – Gutzkow, Ritter vom Geist, IV, 268. 1418 Wo Weiber und Hasen zu Felde blasen, da müssen sie abzieh'n mit langen Nasen (oder: da geht's ab nur mit langen Nasen). – Simrock, 11367; Eiselein, 634. Lat.: Mulier imperator et mulier miles. (Philippi, I, 259.) 1419 Wo Weiber und Wein, da lieb' ich es, dabei zu sein. „Wo schöne Damen und der Wein in dem Gelag beisammen sein, pfleg ich nach einer alten Sitt fast allezeit zu sein der Dritt.“ (Gerlach, 192.) 1420 Wo zwei Weiber sind im Haus, da ist eine zu viel; und kommt eine dritte dazu, so wird's des Teufels Spiel. 1421 Wü dus Weib regiert, werd män übergeführt. D. h. betrogen, benachtheiligt. Poln.: Gdzie kobieta sządzi, tam djabet błądzi. 1422 Zehn alte Weiber, elf Krankheiten. Böhm.: Sto bab – sto nemocí. (Čelakovsky, 307.) 1423 Zu einem frommen Weibe gehören sechs K (s. d.). 1424 Zu einem frommen Weibe gehört viel. 1425 Zu einem hässlichen Weibe kommt der Teufel nicht zuerst. Holl.: De leelijkheid is een schut voor de kuischheid. (Harrebomée, I, 457a.) 1426 Zuk Wuf, zuk Huis. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 14. Solch Weib, solch Hans. 1427 Zu einem Weibe und zu Unglück kann man leicht kommen. It.: Malanno e moglie non manca mai. 1428 Zum Weibe bin ich zu gering, zur Hure zu gut, sagte die arme schöne Magd zu einem Herrn, dem sie dienen sollte. Aehnlich bei Wirth, I, 106. 1429 Zwei Weiber im Haus brüten selten was Gutes aus. Schwed.: Qvinna mä ey Edsöre bryta. (Grubb, 676.) 1430 Zwei Weiber in Einem Haus, zwei Katzen und Eine Maus, zwei Hunde an Einem Knochen werden nicht viel gute Suppen zusammenkochen. 1431 Zwei Weiber in Einem Haus, zwei Katzen und eine Maus, zwei Hunde und ein Schinkenbein, die können niemals einig sein. Ung.: Nem jó egy hajlékba két gazdaszszony. (Gaal, 990.) 1432 Zwei wiber und ein ganss machen ein wochenmarkt. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 468. Frz.: Deux femmes font un plaid, trois un grand caquet et quatre un plein marché. 1433 Zwischen der Weiber Ja und Nein geht keine Nadelspitze hinein. – Simrock, 11358. Auf ähnliche Weise lässt Shakespeare im König Lear den Edgar, als er die Aufforderung der Goneril an Edmund, ihren Gemahl aus der Welt zu schaffen, gelesen hat, die Worte ausrufen: „Wie nah' grenzt Nein an Ja im Weiberwillen.“ Span.: Entre el Si y el No de la muger no me atreveria y á poner una punta de alfiler, porque no cabria. (Don Quixote.) 1434 Zwoa Weiber in 'ra Kuche thend nie guet. – Birlinger, 527. *1435 Alte Weiber jung machen. – Eyering, I, 160. *1436 Alter weiber theding. – Franck, I, 51b; Eyering, I, 39. Leeres, gehalt- und sinnloses Geschwätz. (S. Gramanzen.) *1437 Bei ihm geht dus Weib in Spodek. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Pelzmütze der polnischen Juden. *1438 Bei ihm geht dus Weib in Hojsen (Hosen). (Jüd.-deutsch. Warschau.) *1439 Bei ihm heisst dus Weib Rebb-Jontef1. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Herr Feiertag. – Diese drei Redensarten werden von Frauen gebraucht, die das Regiment im Hause führen, das Heft in Händen haben. *1440 Da bleibt kein alt Weib am Spinnrade. Holl.: Dan blijft er geen oud wijf aan haar spinnewiel. (Harrebomée, II, 458b.) *1441 Das alte Weib tanzt. – Körte, 6580a; Eyering, I, 200 u. 370. *1442 Das ist, als wenn die alten Weiber ins Tanzen kommen. (Mewe.) Es ist an kein Aufhören zu denken. *1443 Das ist mehr als ein Weib ertragen kann. – Gotthelf, Leiden, II, 68. *1444 Das kann ein alt Weib mit dem Stock fühlen. – Fr. Reuter, Schurr-Murr, 100. *1445 Das sind alter Weiber Träume. – Eiselein, 632. *1446 Das Weib hat d' Hosen an. – Birlinger, 843. In Ostfriesland: Dat Wîf hett de Büxe an. (Kern, 256.) Holl.: Het wijf heeft de broek aan. (Harrebomée, II, 459b.) *1447 Das weib kan nit böss sein. – Franck, II, 21a. Ironische Verneinung für Bejahung. (S. Krüppel 15.) *1448 Das weib kan nit reden. (S. Krüppel 15.) – Franck, II, 21a. *1449 Dat sall em koamen, ass wie bie de olle Wiewer de Melk. – Schlingmann, 1451. *1450 De oallen Wîwer schütt' et Bedde ut. – Woeste, 87, 145. Es schneit. *1451 De aulen Wîwer het viel Hêen tocket. – Lyra, 32. Für: Es hatte seit kurzem viel geschneit. „Das nam he mi es met, dat ik de Lüchte driägen moste, as de aulen Wîwer kortens sau viele Hêen tocket harren, dat 'r 'n unwîse dêpen Schnei lag.“ (Lyra, 32.) *1452 Der ist ein altes Weib. Er schwatzt viel.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [33]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/45>, abgerufen am 24.11.2024.