Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 1278 Wer ein junges Weib und ein altes Haus hat, hat genug zu flicken. - Winckler, I, 13. It.: Chi tiene moglie bella, vigna in strada e castello in frontiera mai guerra gli marca. (Pazzaglia, 229, 11.) 1279 Wer ein reich Weib nimmt, verkauft seine Freiheit. "Ich hab' ein reychs weib genommen." "Geitzigkeit hat gelt zu der Ee genummen." - "Ich hab ein wolredend weyb." - "Kann sie denn auch schweygen?" - "Ich hab ein schön weib." Dz ist schwerlich zu behalten, das vil begeren. - "Ich hab ein zornig weib." "Weibszorn wirt bass mit spot, dan mit den stecken abgelegt." (Wachter, Aiij.) 1280 Wer ein reiches Weib genommen, ist um die Herrschaft im Hause gekommen. Wend.: Bohatu zonu sem sej wzal, ale s tem sem knejstwo psedal. - Bogatu zonu som wozel, s tim som mojo knestwo psedal. (Celakovsky, 388.) 1281 Wer ein schönes Weib, ein festes Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Strasse hat, ist niemals ohne Anfechtung (oder: dem fehlt es nie an Krieg). - Winckler, XIII, 92. 1282 Wer ein schönes Weib hat, braucht mehr als zwei Augen. Engl.: Who hath a fair wife, needs more than two eyes. (Bohn II, 7.) 1283 Wer ein schönes Weib hat, ist nie ohne Sorgen. (S. Pferd 723.) Böhm.: Krasna zena zbytecna starost. (Celakovsky, 386.) 1284 Wer ein schönes Weib und ein weisses Pferd hat, dem wird es nie an Verdriesslichkeiten fehlen. - Sammlung moral und satir. Meisterstücke (Leipzig 1787). 1285 Wer ein sparsames (haushälterisches) Weib hat, der sterbe zuerst. Frz.: D'une bonne femme et mesnagere le mary aille premier en terre. (Leroux, I, 144.) 1286 Wer ein ubel Wib hab, der tue sich ihr enziten ab, empfel sie dem Rito und leg sie uf ein Slito, und kouf ihr ein Bästli und henk sie an ein Aestli und henke dabi zween Wolf oder dri. Wer sah je Galgen mit wiesern Balgen? Es war denn, ob man den Tiufel fing und ihn auch darzue hing. - Liedersaal; Eiselein, 631. 1287 Wer ein unzüchtig Weib heilt in allen Wegen, der wäscht die Ziegelsteine zu Degen. 1288 Wer ein Weib am Halse hat, der muss auch pfeifen. Frz.: Quand on est une fois marie, il faut chanter. (Kritzinger, 122a.) 1289 Wer ein Weib beschämt, hat ihre Rache zu fürchten. Lat.: Mulier saevissima tunc est, cum stimulos odio pudor admovet. (Juvenal.) (Philippi, I, 259.) 1290 Wer ein Weib fürchtet, ist schlechter als ein Weib. (Serb.) 1291 Wer ein Weib gehabt hat, verdient eine Krone der Geduld, wer ein zweites nimmt, eine Narrenkappe. Holl.: Die eene vrouw heeft gehad, verdient eene kroon van lijdzaamheid, die er twee heeft gehad, van dwaasheid. (Harrebomee, I, 409a.) It.: Chi ha havuto una moglie merita una corona di patienza, e chi ne ha havuto due, ne merita due di pazzia. (Pazzaglia, 229, 5.) 1292 Wer ein Weib hat, hat Plage genug. Wer kann, denke sich daher in die Lage eines Morgenländers, der zwei geschwätzige und zänkische Weiber hat. Von einem solchen sagt ein ägyptischer Sprichwort: Der Gatte von zwei Weibern und der Nacken zwischen zwei (ihn nämlich prügelnden) Stöcken sind gleich unglücklich. (Burckhardt, 314.) 1293 Wer ein Weib hat, hat viel Sorgen, wer keins hat, muss gar erworgen. 1294 Wer ein Weib hat mit viel Geld, hat das grösste Elend in der Welt. (Wend. Lausitz.) 1295 Wer ein Weib hat, wollt, dass er keins hett. - Luther's Tischr., 212a. 1296 Wer ein weib kennt (sihet), der kennt (sihet) sie alle. - Franck, II, 95a. 1297 Wer ein Weib lobt, verdirbt es. Böhm.: Zena prechvalena uz jest zavedena. (Celakovsky, 392.) [Spaltenumbruch] 1298 Wer ein Weib nemen wil, der sol zuuor ein eigen Herd vnd Pflug haben. - Petri, II, 705. 1299 Wer ein Weib nimmt beim Wort und einen Aal beim Schwanz, heisst Gottlieb oder Hans. 1300 Wer ein Weib nimmt blos aus Liebe, hat gute Nächte, aber die Tage sind trübe. It.: Chi si marita per amore ha buone notti, e cattivi giovni. (Pazzaglia, 215, 3.) 1301 Wer ein Weib nimmt, der fasst Feuer im Busen. Der Philosoph Mirtus, als er gefragt wurde, warum er nicht heirathe, sagte: "Nehm' ich eine fromme Frau, so muss ich sie doch im Tode verlassen; ist sie bös, so muss ich viel von ihr leiden; ist sie arm, so muss ich sie ernähren; ist sie reich, so muss ich mich von ihr trutzen lassen; ist sie hässlich, so muss ich ihr Feind werden; ist sie schön, so muss ich sie verwahren. Wer ein unverständiges, närrisches, geschwätziges, versoffenes, gefrässiges, hoffärtiges, liederliches, faules u. s. w. Weib bekombt, dem wäre besser, dass er ein Leibeigener wäre eines ehrlichen Mannes, als ein Mann eines solchen Weibes." (Chaos, 518.) 1302 Wer ein Weib nimmt, der nimmt Aerger und Verdruss. Holl.: Die een wijf neemt, neemt verdriet. (Harrebomee, II, 459a.) 1303 Wer ein Weib nimmt, der zieht Unglückshosen an. 1304 Wer ein Weib nimmt, muss ein beherzter Mann sein. "Es ist ein alt und gemein Sprichwort, dass man sagt: Der ein Weib nehme, müsse ein geherzter Mann oder ein Thor sein." (Wendvnmut, V, 84.) 1305 Wer ein Weib nimmt, thut wohl; wer's nicht nimmt, thut besser. 1306 Wer ein Weib nimmt und versteht es nicht, macht sich dünn die Beine und lang das Gesicht. 1307 Wer ein Weib nimmt zur Ehe, dem fehlt es nicht an Wehe. "Nymbt ainer ain weib zu der Ee, dem was vor wol, nun ist jm wee, spricht maniger muter chind." (Hätzlerin, II, 13, 118-120.) Frz.: Qui femme a nois'a. (Leroux, I, 151.) It.: Chi ha moglie ha doglie. (Pazzaglia, 102, 2.) 1308 Wer ein Weib nimpt, der darff nicht müssig seyn. - Petri, II, 706. 1309 Wer ein Weib (oder einen Mann) nimpt, der hat gute Tag, aber sie sind bald gezehlt. - Petri, II, 706. 1310 Wer ein weib schlegt, der schlegt jhr drey feiertag, jhm selbst aber drei fasttag. - Franck, II, 95a; Gruter, I, 80; Petri, II, 700; Henisch, 1015, 36. "Denn drei Tage lang thut sie nichts und gibt niemand ein gutes Wort." Lat.: Foeminae naturam regere, omnium desperare. (Binder II, 1168; Steinmeyer, 330.) 1311 Wer ein Weib will nehmen, denke dran, dass man es nicht wie Schuhe wieder ausziehen kann. Böhm.: Chleb se sni a pivo se vypije; ale beda, komu se zena neuda. - Zena nejsou housle, aby pohrav na stenu povesil. - Zena neni strevic, s nohy neodhodis. (Celakovsky, 383.) 1312 Wer einem alten Weibe mit einem Finger den Arsch kraut, dem bescheisst sie zum Dank die Hand. Holl.: Zoo als de oude wijven, zei Maarten, als men haar een' vinger aan den aars krabt, besch .... ze de geheele vuist tot dankbaarheid. (Harrebomee, II, 460b.) 1313 Wer einem gemeinen Weib vertrawt, dessgleichen auff das Eyss bawt vnd einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner Vernunfft beraubt. - Eyering, III, 345 u. 485; Petri, II, 699; Zinkgref, IV, 349; Pauli, Schimpff, 252; Gerlach, 23. 1314 Wer einem schönen Weibe glaubt, setzt den Fuss in eine Schlinge. 1315 Wer einem Weibe glaubt, ist seiner Sinne beraubt. Frz.: Qui femme croit et asne meine, son corps ne sera ja sans peine. - Qui folle femme croit, asnes et oisons mene, ne peut estre sans fatigue et peyne. (Leroux, I, 151.)
[Spaltenumbruch] 1278 Wer ein junges Weib und ein altes Haus hat, hat genug zu flicken. – Winckler, I, 13. It.: Chi tiene moglie bella, vigna in strada e castello in frontiera mai guerra gli marca. (Pazzaglia, 229, 11.) 1279 Wer ein reich Weib nimmt, verkauft seine Freiheit. „Ich hab' ein reychs weib genommen.“ „Geitzigkeit hat gelt zu der Ee genummen.“ – „Ich hab ein wolredend weyb.“ – „Kann sie denn auch schweygen?“ – „Ich hab ein schön weib.“ Dz ist schwerlich zu behalten, das vil begeren. – „Ich hab ein zornig weib.“ „Weibszorn wirt bass mit spot, dan mit den stecken abgelegt.“ (Wachter, Aiij.) 1280 Wer ein reiches Weib genommen, ist um die Herrschaft im Hause gekommen. Wend.: Bohatu žonu sém sej wzał, ale s tém sém knĕjstwo pśedal. – Bogatu źonu som wozel, s tim som mojo knĕstwo pśedal. 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1278 Wer ein junges Weib und ein altes Haus hat, hat genug zu flicken. – Winckler, I, 13.
It.: Chi tiene moglie bella, vigna in strada e castello in frontiera mai guerra gli marca. (Pazzaglia, 229, 11.)
1279 Wer ein reich Weib nimmt, verkauft seine Freiheit.
„Ich hab' ein reychs weib genommen.“ „Geitzigkeit hat gelt zu der Ee genummen.“ – „Ich hab ein wolredend weyb.“ – „Kann sie denn auch schweygen?“ – „Ich hab ein schön weib.“ Dz ist schwerlich zu behalten, das vil begeren. – „Ich hab ein zornig weib.“ „Weibszorn wirt bass mit spot, dan mit den stecken abgelegt.“ (Wachter, Aiij.)
1280 Wer ein reiches Weib genommen, ist um die Herrschaft im Hause gekommen.
Wend.: Bohatu žonu sém sej wzał, ale s tém sém knĕjstwo pśedal. – Bogatu źonu som wozel, s tim som mojo knĕstwo pśedal. (Čelakovsky, 388.)
1281 Wer ein schönes Weib, ein festes Schloss an der Grenze und einen Weinberg an der Strasse hat, ist niemals ohne Anfechtung (oder: dem fehlt es nie an Krieg). – Winckler, XIII, 92.
1282 Wer ein schönes Weib hat, braucht mehr als zwei Augen.
Engl.: Who hath a fair wife, needs more than two eyes. (Bohn II, 7.)
1283 Wer ein schönes Weib hat, ist nie ohne Sorgen. (S. Pferd 723.)
Böhm.: Krásná žena zbytečná starost. (Čelakovsky, 386.)
1284 Wer ein schönes Weib und ein weisses Pferd hat, dem wird es nie an Verdriesslichkeiten fehlen. – Sammlung moral und satir. Meisterstücke (Leipzig 1787).
1285 Wer ein sparsames (haushälterisches) Weib hat, der sterbe zuerst.
Frz.: D'une bonne femme et mesnagère le mary aille premier en terre. (Leroux, I, 144.)
1286 Wer ein ubel Wib hab, der tue sich ihr enziten ab, empfel sie dem Rito und leg sie uf ein Slito, und kouf ihr ein Bästli und henk sie an ein Aestli und henke dabi zween Wolf oder dri. Wer sah je Galgen mit wiesern Balgen? Es war denn, ob man den Tiufel fing und ihn auch darzue hing. – Liedersaal; Eiselein, 631.
1287 Wer ein unzüchtig Weib heilt in allen Wegen, der wäscht die Ziegelsteine zu Degen.
1288 Wer ein Weib am Halse hat, der muss auch pfeifen.
Frz.: Quand on est une fois marie, il faut chanter. (Kritzinger, 122a.)
1289 Wer ein Weib beschämt, hat ihre Rache zu fürchten.
Lat.: Mulier saevissima tunc est, cum stimulos odio pudor admovet. (Juvenal.) (Philippi, I, 259.)
1290 Wer ein Weib fürchtet, ist schlechter als ein Weib. (Serb.)
1291 Wer ein Weib gehabt hat, verdient eine Krone der Geduld, wer ein zweites nimmt, eine Narrenkappe.
Holl.: Die eene vrouw heeft gehad, verdient eene kroon van lijdzaamheid, die er twee heeft gehad, van dwaasheid. (Harrebomée, I, 409a.)
It.: Chi hà havuto una moglie merita una corona di patienza, e chi ne hà havuto due, nè merita due di pazzia. (Pazzaglia, 229, 5.)
1292 Wer ein Weib hat, hat Plage genug.
Wer kann, denke sich daher in die Lage eines Morgenländers, der zwei geschwätzige und zänkische Weiber hat. Von einem solchen sagt ein ägyptischer Sprichwort: Der Gatte von zwei Weibern und der Nacken zwischen zwei (ihn nämlich prügelnden) Stöcken sind gleich unglücklich. (Burckhardt, 314.)
1293 Wer ein Weib hat, hat viel Sorgen, wer keins hat, muss gar erworgen.
1294 Wer ein Weib hat mit viel Geld, hat das grösste Elend in der Welt. (Wend. Lausitz.)
1295 Wer ein Weib hat, wollt, dass er keins hett. – Luther's Tischr., 212a.
1296 Wer ein weib kennt (sihet), der kennt (sihet) sie alle. – Franck, II, 95a.
1297 Wer ein Weib lobt, verdirbt es.
Böhm.: Žena přechválena už jest zavedená. (Čelakovsky, 392.)
1298 Wer ein Weib nemen wil, der sol zuuor ein eigen Herd vnd Pflug haben. – Petri, II, 705.
1299 Wer ein Weib nimmt beim Wort und einen Aal beim Schwanz, heisst Gottlieb oder Hans.
1300 Wer ein Weib nimmt blos aus Liebe, hat gute Nächte, aber die Tage sind trübe.
It.: Chi si marita per amore hà buone notti, e cattivi giovni. (Pazzaglia, 215, 3.)
1301 Wer ein Weib nimmt, der fasst Feuer im Busen.
Der Philosoph Mirtus, als er gefragt wurde, warum er nicht heirathe, sagte: „Nehm' ich eine fromme Frau, so muss ich sie doch im Tode verlassen; ist sie bös, so muss ich viel von ihr leiden; ist sie arm, so muss ich sie ernähren; ist sie reich, so muss ich mich von ihr trutzen lassen; ist sie hässlich, so muss ich ihr Feind werden; ist sie schön, so muss ich sie verwahren. Wer ein unverständiges, närrisches, geschwätziges, versoffenes, gefrässiges, hoffärtiges, liederliches, faules u. s. w. Weib bekombt, dem wäre besser, dass er ein Leibeigener wäre eines ehrlichen Mannes, als ein Mann eines solchen Weibes.“ (Chaos, 518.)
1302 Wer ein Weib nimmt, der nimmt Aerger und Verdruss.
Holl.: Die een wijf neemt, neemt verdriet. (Harrebomée, II, 459a.)
1303 Wer ein Weib nimmt, der zieht Unglückshosen an.
1304 Wer ein Weib nimmt, muss ein beherzter Mann sein.
„Es ist ein alt und gemein Sprichwort, dass man sagt: Der ein Weib nehme, müsse ein geherzter Mann oder ein Thor sein.“ (Wendvnmut, V, 84.)
1305 Wer ein Weib nimmt, thut wohl; wer's nicht nimmt, thut besser.
1306 Wer ein Weib nimmt und versteht es nicht, macht sich dünn die Beine und lang das Gesicht.
1307 Wer ein Weib nimmt zur Ehe, dem fehlt es nicht an Wehe.
„Nymbt ainer ain weib zu der Ee, dem was vor wol, nun ist jm wee, spricht maniger muter chind.“ (Hätzlerin, II, 13, 118-120.)
Frz.: Qui femme a nois'a. (Leroux, I, 151.)
It.: Chi hà moglie hà doglie. (Pazzaglia, 102, 2.)
1308 Wer ein Weib nimpt, der darff nicht müssig seyn. – Petri, II, 706.
1309 Wer ein Weib (oder einen Mann) nimpt, der hat gute Tag, aber sie sind bald gezehlt. – Petri, II, 706.
1310 Wer ein weib schlegt, der schlegt jhr drey feiertag, jhm selbst aber drei fasttag. – Franck, II, 95a; Gruter, I, 80; Petri, II, 700; Henisch, 1015, 36.
„Denn drei Tage lang thut sie nichts und gibt niemand ein gutes Wort.“
Lat.: Foeminae naturam regere, omnium desperare. (Binder II, 1168; Steinmeyer, 330.)
1311 Wer ein Weib will nehmen, denke dran, dass man es nicht wie Schuhe wieder ausziehen kann.
Böhm.: Chléb se sní a pivo se vypije; ale bĕda, komu se žena neudá. – Žena nejsou housle, aby pohráv na stĕnu povĕsil. – Žena není střevic, s nohy neodhodís. (Čelakovsky, 383.)
1312 Wer einem alten Weibe mit einem Finger den Arsch kraut, dem bescheisst sie zum Dank die Hand.
Holl.: Zoo als de oude wijven, zei Maarten, als men haar een' vinger aan den aars krabt, besch .... ze de geheele vuist tot dankbaarheid. (Harrebomée, II, 460b.)
1313 Wer einem gemeinen Weib vertrawt, dessgleichen auff das Eyss bawt vnd einem Schottenpfaffen glaubt, der ist seiner Vernunfft beraubt. – Eyering, III, 345 u. 485; Petri, II, 699; Zinkgref, IV, 349; Pauli, Schimpff, 252; Gerlach, 23.
1314 Wer einem schönen Weibe glaubt, setzt den Fuss in eine Schlinge.
1315 Wer einem Weibe glaubt, ist seiner Sinne beraubt.
Frz.: Qui femme croit et asne meine, son corps ne sera jà sans peine. – Qui folle femme croit, asnes et oisons mène, ne peut estre sans fatigue et peyne. (Leroux, I, 151.)
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