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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 1036 Weiber nehmen ist kein Pferdehandel. (S. Freien 26.) - Pistor., VII, 13; Simrock, 11288.

1037 Weiber, Nüss' und Eselsrücken lassen selten ihre Tücken.

Engl.: The wife, the horse and the sword may be shewed but not lent.

Lat.: Nux, asinus, mulier simili sunt lege ligati: haec tria nil recte faciunt, si verbera cessent. (Philippi, II, 58.)

1038 Weiber, Pferd' und Uhren soll man nie verleihen. - Jähns, I, 80; Masson, 93.

1039 Weiber, Priester und Hühner werden nie satt.

Engl.: Women, priests and poaltry never have enough. (Bohn I, 23.)

It.: Donne, preti, e polli non son mai satolli. (Bohn I, 93.)

1040 Weiber putzen sich noch mehr für ihre Feindinnen als für ihre Freundinnen. - Witzfunken, IVb, 108.

1041 Weiber reden, Männer fehden.

1042 Weiber regieren ist eine schwere Kunst. - Pistor., X, 98.

1043 Weiber regiert der Augenblick, Männer der Verstand.

It.: La donna all' improvvivo, e l'uomo a caso pensato. (Bohn I, 105.)

1044 Weiber reich an Hirn, Weiber schön an Stirn überwiegen Lasten aller vollen Kasten. (Wurmlingen.) - Birlinger, 533.

1045 Weiber sagen (oft) das Beste nicht.

It.: Le donne voglione esser intex senza parlare. (Pazzaglia, 264, 45.)

1046 Weiber sagen stets die Wahrheit, aber nie die ganze.

It.: Le donno di cono sempre il vero, ma non lo di cono tutto intero. (Bohn I, 108.)

1047 Weiber schlagen gibt schlechte Ehre. - Simrock, 11395.

1048 Weiber schlägt man mit dem Pfeifenrohr, Männer mit dem Kugelrohr.

Sagt man in Montenegro. (Vgl. Unsere Zeit, 11. Jahrg., S. 770 fg.)

1049 Weiber schminken sich, um nicht zu erröthen.

It.: Le donne si fanno rosse per non arrossire. (Bohn I, 108.)

1050 Weiber, Seife und Eingemachtes soll man nicht vergleichen.

1051 Weiber seynd aussen mit stoltzen Kleydern und innerlich mit Falschheit gefüttert. - Sutor, 458.

1052 Weiber sind alle gut, es sei zu etwas, oder zu nichts.

Engl.: All women are good, either good for something or good for nothing. (Bohn II, 44.)

1053 Weiber sind den Juden ein Vogelleim, ein Basilisk den Augen klein.

1054 Weiber seynd die beste Doctores; in einem Augenblick haben sie eine neue List und corrigiren eim das Argument.

Lat.: Uxorem tenero qui ducit victus amore, arbitrii non est amplius ille lui. (Sutor, 455.)

1055 Weiber, sie sind gut oder böse, müssen Schläge haben.

1056 Weiber sind Aecker, nicht zu ruhen, sondern zu bauen und zu fruchten. - Wirth, I, 459.

1057 Weiber sind anfangs leicht, werden aber immer schwerer. - Simrock, 11284.

1058 Weiber sind ausser dem Haus Gemälde, im Zimmer Glocken, in der Küche wilde Katzen. - Eiselein, 635.

Lat.: In triclineo casa, in cubiculo nola. (Eiselein, 635.)

1059 Weiber sind das Paradies der Augen, das Fegefeuer des Beutels und die Hölle der Seele.

It.: Tali e quali donne sono il paradiso dell' occhio, il purgatorio della borsa, e l'inferno dell' anima. (Pazzaglia, 102, 28.)

1060 Weiber sind des Teufels Kloben, damit er fahet, was aufsitzt. - Simrock, 11349; Eiselein, 634.

1061 Weiber sind die Fackeln und brände, so anzünden gottes tempel. - Geiler, Alsatia, 1862-67, 456.

Auf die Frage: Was ist ein Weib? lässt E. Eckstein (s. 1063) den pietistischen Theologen antworten: "Die [Spaltenumbruch] Freude der Verlorenen, die Schlange an des Sünders Brust, ein Abgrund längs dem Pfade der Erkorenen, Verkörperung verworfener Lust. Von ihren buhlerischen Lippen fliesst süss des Weltsinns tödlich Gift. Heil uns, dass wir aus diesen Höllenklippen in Gotteshafen eingeschifft."

1062 Weiber sind ein Wildpret für Mönch und Pfaffen. - Luther, Kirchenpostille.

1063 Weiber sind Heilige in der Kirche, Engel, wenn man sich ihnen nähert, Teufel im Hause, Eulen am Fenster, Elstern in der Thür und Ziegen im Garten. - Demokritos, II, 315.

Die Frage: Was ist ein Weib? hat Ernst Eckstein (Excertitium Salamandris, Leipzig 1876) von sieben verschiedenen Standpunkten, und zwar von Philosophen, Juristen, Naturforschern, pietistischen Theologen, Mathematikern, Pessimisten und Liebenden beantworten lassen.

Lat.: Mulieres in ecclesia sanctae, angeli in accessu, in domo daemones, in fenestra bubones, in porta picae, in horto caprae.

1064 Weiber sind im Bettgelubde katholisch, sie halten mehr auf die Werke als den Glauben. - Fischart.

1065 Weiber sind in der Kirche Heilige, auf den Strassen Engel und zu Hause Teufel.

Frz.: Femme sont a l'eglise saintes, es rues anges, a la maison diablesses. (Leroux, I, 147.)

1066 Weiber sind in eim fall gut Lutherisch (Calvinisch), sie predigen lieber, als dass sie Mess hören. - Gruter, III, 101; Lehmann, II, 867, 106.

"Darumb Bruder Nass niht vnrecht sagt; das die Weiber in dem fall fast Lutherisch sind, lieber Predigen, dann Stillmess hören, aber sonst in anderm Bettgelübde besser Catholisch, mehr auf die werck dann den Glauben halten." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 128.)

1067 Weiber sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.

Mhd.: Recht als eyn wib die yren lib hie gen mir bleckt, mich forne leckt vnd duot mich hinden kratzen. (Muskatblut.) (Zingerle, 166.)

1068 Weiber sind Katzen mit glatten Bälgen und scharfen Tatzen. - Simrock, 11348; Körte, 6558; Reinsberg I, 6; Masson, 93.

Frz.: Caresses de femme, caresses de chatte. - Il n'est si petit chat qui n'egratigne. - Rien n'est plus dangereux qu'une femme lorsqu'elle emploie les caresses. (Masson, 93.)

1069 Weiber sind klug von Natur und Närrinen aus Neigung (List).

Engl.: Women are wise on a sudden, but fools upon premeditation. (Bohn II, 23.)

It.: Savie all' impensata, alla pensata pazze son le donne. (Bohn I, 125.)

1070 Weiber sind lieber schön als fromm.

Schwed.: Qvinnan wil heller wara skjön än from. (Grubb, 677.)

1071 Weiber sind nie ohne Rede.

1072 Weiber sind offt so fürwitzig, ob sie schon wissen, dass jhre Hüner allweg Eyer legen, so begreiffen sie doch, ob sie nahe vor der thür seyn. - Lehmann, 225, 9.

1073 Weiber sind Schafsart, sie lassen jhnen gern an die wollen greiffen. - Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 107.

1074 Weiber sind schnell gewonnen (erobert).

Schwed.: Qvinna är snart lockad. (Grubb, 678.)

1075 Weiber sind Spiegel, welche die Jugend verbrennen. - Chaos, 533.

1076 Weiber sind Treiber. (Leipzig.)

1077 Weiber sind übrig, wenn sie zugegen, und werden vermisst, wenn sie fehlen.

Port.: As molheres, onde estao, sobejao, e onde nao estao faltao. (Bohn I, 267.)

1078 Weiber sind Uhren, die einen beim hellen Tag verführen. - Chaos, 535.

1079 Weiber sind unrichtige Uhren. - Körte, 6556; Simrock, 11373.

Ein Weiberfeind hat folgendes Lateinisches Alphabet ihrer Eigenschaften zusammengestellt: Avidissimum animal, bestiale barathrum, concupiscentia carnis, duellum damnosum, aestuans aestus, falsa fides, garrulum guttur, herinnis armata, invidiosus ignis, kaos calumniarum, lepida lues, mendacium monstrosum, naufragium vitae, odii opifex, peccati auctrix, quietis quassatio, regnorum ruina, silva superbiae, truculenta tyrannis,

[Spaltenumbruch] 1036 Weiber nehmen ist kein Pferdehandel. (S. Freien 26.) – Pistor., VII, 13; Simrock, 11288.

1037 Weiber, Nüss' und Eselsrücken lassen selten ihre Tücken.

Engl.: The wife, the horse and the sword may be shewed but not lent.

Lat.: Nux, asinus, mulier simili sunt lege ligati: haec tria nil recte faciunt, si verbera cessent. (Philippi, II, 58.)

1038 Weiber, Pferd' und Uhren soll man nie verleihen.Jähns, I, 80; Masson, 93.

1039 Weiber, Priester und Hühner werden nie satt.

Engl.: Women, priests and poaltry never have enough. (Bohn I, 23.)

It.: Donne, pretí, e polli non son mai satolli. (Bohn I, 93.)

1040 Weiber putzen sich noch mehr für ihre Feindinnen als für ihre Freundinnen.Witzfunken, IVb, 108.

1041 Weiber reden, Männer fehden.

1042 Weiber regieren ist eine schwere Kunst.Pistor., X, 98.

1043 Weiber regiert der Augenblick, Männer der Verstand.

It.: La donna all' improvvivo, e l'uomo a caso pensato. (Bohn I, 105.)

1044 Weiber reich an Hirn, Weiber schön an Stirn überwiegen Lasten aller vollen Kasten. (Wurmlingen.) – Birlinger, 533.

1045 Weiber sagen (oft) das Beste nicht.

It.: Le donne voglione esser intex senza parlare. (Pazzaglia, 264, 45.)

1046 Weiber sagen stets die Wahrheit, aber nie die ganze.

It.: Le donno di cono sempre il vero, ma non lo di cono tutto intero. (Bohn I, 108.)

1047 Weiber schlagen gibt schlechte Ehre.Simrock, 11395.

1048 Weiber schlägt man mit dem Pfeifenrohr, Männer mit dem Kugelrohr.

Sagt man in Montenegro. (Vgl. Unsere Zeit, 11. Jahrg., S. 770 fg.)

1049 Weiber schminken sich, um nicht zu erröthen.

It.: Le donne si fanno rosse per non arrossire. (Bohn I, 108.)

1050 Weiber, Seife und Eingemachtes soll man nicht vergleichen.

1051 Weiber seynd aussen mit stoltzen Kleydern und innerlich mit Falschheit gefüttert.Sutor, 458.

1052 Weiber sind alle gut, es sei zu etwas, oder zu nichts.

Engl.: All women are good, either good for something or good for nothing. (Bohn II, 44.)

1053 Weiber sind den Juden ein Vogelleim, ein Basilisk den Augen klein.

1054 Weiber seynd die beste Doctores; in einem Augenblick haben sie eine neue List und corrigiren eim das Argument.

Lat.: Uxorem tenero qui ducit victus amore, arbitrii non est amplius ille lui. (Sutor, 455.)

1055 Weiber, sie sind gut oder böse, müssen Schläge haben.

1056 Weiber sind Aecker, nicht zu ruhen, sondern zu bauen und zu fruchten.Wirth, I, 459.

1057 Weiber sind anfangs leicht, werden aber immer schwerer.Simrock, 11284.

1058 Weiber sind ausser dem Haus Gemälde, im Zimmer Glocken, in der Küche wilde Katzen.Eiselein, 635.

Lat.: In triclineo casa, in cubiculo nola. (Eiselein, 635.)

1059 Weiber sind das Paradies der Augen, das Fegefeuer des Beutels und die Hölle der Seele.

It.: Tali e quali donne sono il paradiso dell' occhio, il purgatorio della borsa, e l'inferno dell' anima. (Pazzaglia, 102, 28.)

1060 Weiber sind des Teufels Kloben, damit er fahet, was aufsitzt.Simrock, 11349; Eiselein, 634.

1061 Weiber sind die Fackeln und brände, so anzünden gottes tempel.Geiler, Alsatia, 1862-67, 456.

Auf die Frage: Was ist ein Weib? lässt E. Eckstein (s. 1063) den pietistischen Theologen antworten: „Die [Spaltenumbruch] Freude der Verlorenen, die Schlange an des Sünders Brust, ein Abgrund längs dem Pfade der Erkorenen, Verkörperung verworfener Lust. Von ihren buhlerischen Lippen fliesst süss des Weltsinns tödlich Gift. Heil uns, dass wir aus diesen Höllenklippen in Gotteshafen eingeschifft.“

1062 Weiber sind ein Wildpret für Mönch und Pfaffen.Luther, Kirchenpostille.

1063 Weiber sind Heilige in der Kirche, Engel, wenn man sich ihnen nähert, Teufel im Hause, Eulen am Fenster, Elstern in der Thür und Ziegen im Garten.Demokritos, II, 315.

Die Frage: Was ist ein Weib? hat Ernst Eckstein (Excertitium Salamandris, Leipzig 1876) von sieben verschiedenen Standpunkten, und zwar von Philosophen, Juristen, Naturforschern, pietistischen Theologen, Mathematikern, Pessimisten und Liebenden beantworten lassen.

Lat.: Mulieres in ecclesia sanctae, angeli in accessu, in domo daemones, in fenestra bubones, in porta picae, in horto caprae.

1064 Weiber sind im Bettgelubde katholisch, sie halten mehr auf die Werke als den Glauben.Fischart.

1065 Weiber sind in der Kirche Heilige, auf den Strassen Engel und zu Hause Teufel.

Frz.: Femme sont à l'église saintes, es rues anges, à la maison diablesses. (Leroux, I, 147.)

1066 Weiber sind in eim fall gut Lutherisch (Calvinisch), sie predigen lieber, als dass sie Mess hören.Gruter, III, 101; Lehmann, II, 867, 106.

„Darumb Bruder Nass niht vnrecht sagt; das die Weiber in dem fall fast Lutherisch sind, lieber Predigen, dann Stillmess hören, aber sonst in anderm Bettgelübde besser Catholisch, mehr auf die werck dann den Glauben halten.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 128.)

1067 Weiber sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen.

Mhd.: Recht als eyn wib die yren lib hie gen mir bleckt, mich forne leckt vnd duot mich hinden kratzen. (Muskatblut.) (Zingerle, 166.)

1068 Weiber sind Katzen mit glatten Bälgen und scharfen Tatzen.Simrock, 11348; Körte, 6558; Reinsberg I, 6; Masson, 93.

Frz.: Caresses de femme, caresses de chatte. – Il n'est si petit chat qui n'égratigne. – Rien n'est plus dangereux qu'une femme lorsqu'elle emploie les caresses. (Masson, 93.)

1069 Weiber sind klug von Natur und Närrinen aus Neigung (List).

Engl.: Women are wise on a sudden, but fools upon premeditation. (Bohn II, 23.)

It.: Savie all' impensata, alla pensata pazze son le donne. (Bohn I, 125.)

1070 Weiber sind lieber schön als fromm.

Schwed.: Qvinnan wil heller wara skjön än from. (Grubb, 677.)

1071 Weiber sind nie ohne Rede.

1072 Weiber sind offt so fürwitzig, ob sie schon wissen, dass jhre Hüner allweg Eyer legen, so begreiffen sie doch, ob sie nahe vor der thür seyn.Lehmann, 225, 9.

1073 Weiber sind Schafsart, sie lassen jhnen gern an die wollen greiffen.Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 107.

1074 Weiber sind schnell gewonnen (erobert).

Schwed.: Qvinna är snart lockad. (Grubb, 678.)

1075 Weiber sind Spiegel, welche die Jugend verbrennen.Chaos, 533.

1076 Weiber sind Treiber. (Leipzig.)

1077 Weiber sind übrig, wenn sie zugegen, und werden vermisst, wenn sie fehlen.

Port.: As molheres, onde estão, sobejão, e onde não estão faltão. (Bohn I, 267.)

1078 Weiber sind Uhren, die einen beim hellen Tag verführen.Chaos, 535.

1079 Weiber sind unrichtige Uhren.Körte, 6556; Simrock, 11373.

Ein Weiberfeind hat folgendes Lateinisches Alphabet ihrer Eigenschaften zusammengestellt: Avidissimum animal, bestiale barathrum, concupiscentia carnis, duellum damnosum, aestuans aestus, falsa fides, garrulum guttur, herinnis armata, invidiosus ignis, kaos calumniarum, lepida lues, mendacium monstrosum, naufragium vitae, odii opifex, peccati auctrix, quietis quassatio, regnorum ruina, silva superbiae, truculenta tyrannis,

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[[24]/0036] 1036 Weiber nehmen ist kein Pferdehandel. (S. Freien 26.) – Pistor., VII, 13; Simrock, 11288. 1037 Weiber, Nüss' und Eselsrücken lassen selten ihre Tücken. Engl.: The wife, the horse and the sword may be shewed but not lent. Lat.: Nux, asinus, mulier simili sunt lege ligati: haec tria nil recte faciunt, si verbera cessent. (Philippi, II, 58.) 1038 Weiber, Pferd' und Uhren soll man nie verleihen. – Jähns, I, 80; Masson, 93. 1039 Weiber, Priester und Hühner werden nie satt. Engl.: Women, priests and poaltry never have enough. (Bohn I, 23.) It.: Donne, pretí, e polli non son mai satolli. (Bohn I, 93.) 1040 Weiber putzen sich noch mehr für ihre Feindinnen als für ihre Freundinnen. – Witzfunken, IVb, 108. 1041 Weiber reden, Männer fehden. 1042 Weiber regieren ist eine schwere Kunst. – Pistor., X, 98. 1043 Weiber regiert der Augenblick, Männer der Verstand. It.: La donna all' improvvivo, e l'uomo a caso pensato. (Bohn I, 105.) 1044 Weiber reich an Hirn, Weiber schön an Stirn überwiegen Lasten aller vollen Kasten. (Wurmlingen.) – Birlinger, 533. 1045 Weiber sagen (oft) das Beste nicht. It.: Le donne voglione esser intex senza parlare. (Pazzaglia, 264, 45.) 1046 Weiber sagen stets die Wahrheit, aber nie die ganze. It.: Le donno di cono sempre il vero, ma non lo di cono tutto intero. (Bohn I, 108.) 1047 Weiber schlagen gibt schlechte Ehre. – Simrock, 11395. 1048 Weiber schlägt man mit dem Pfeifenrohr, Männer mit dem Kugelrohr. Sagt man in Montenegro. (Vgl. Unsere Zeit, 11. Jahrg., S. 770 fg.) 1049 Weiber schminken sich, um nicht zu erröthen. It.: Le donne si fanno rosse per non arrossire. (Bohn I, 108.) 1050 Weiber, Seife und Eingemachtes soll man nicht vergleichen. 1051 Weiber seynd aussen mit stoltzen Kleydern und innerlich mit Falschheit gefüttert. – Sutor, 458. 1052 Weiber sind alle gut, es sei zu etwas, oder zu nichts. Engl.: All women are good, either good for something or good for nothing. (Bohn II, 44.) 1053 Weiber sind den Juden ein Vogelleim, ein Basilisk den Augen klein. 1054 Weiber seynd die beste Doctores; in einem Augenblick haben sie eine neue List und corrigiren eim das Argument. Lat.: Uxorem tenero qui ducit victus amore, arbitrii non est amplius ille lui. (Sutor, 455.) 1055 Weiber, sie sind gut oder böse, müssen Schläge haben. 1056 Weiber sind Aecker, nicht zu ruhen, sondern zu bauen und zu fruchten. – Wirth, I, 459. 1057 Weiber sind anfangs leicht, werden aber immer schwerer. – Simrock, 11284. 1058 Weiber sind ausser dem Haus Gemälde, im Zimmer Glocken, in der Küche wilde Katzen. – Eiselein, 635. Lat.: In triclineo casa, in cubiculo nola. (Eiselein, 635.) 1059 Weiber sind das Paradies der Augen, das Fegefeuer des Beutels und die Hölle der Seele. It.: Tali e quali donne sono il paradiso dell' occhio, il purgatorio della borsa, e l'inferno dell' anima. (Pazzaglia, 102, 28.) 1060 Weiber sind des Teufels Kloben, damit er fahet, was aufsitzt. – Simrock, 11349; Eiselein, 634. 1061 Weiber sind die Fackeln und brände, so anzünden gottes tempel. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 456. Auf die Frage: Was ist ein Weib? lässt E. Eckstein (s. 1063) den pietistischen Theologen antworten: „Die Freude der Verlorenen, die Schlange an des Sünders Brust, ein Abgrund längs dem Pfade der Erkorenen, Verkörperung verworfener Lust. Von ihren buhlerischen Lippen fliesst süss des Weltsinns tödlich Gift. Heil uns, dass wir aus diesen Höllenklippen in Gotteshafen eingeschifft.“ 1062 Weiber sind ein Wildpret für Mönch und Pfaffen. – Luther, Kirchenpostille. 1063 Weiber sind Heilige in der Kirche, Engel, wenn man sich ihnen nähert, Teufel im Hause, Eulen am Fenster, Elstern in der Thür und Ziegen im Garten. – Demokritos, II, 315. Die Frage: Was ist ein Weib? hat Ernst Eckstein (Excertitium Salamandris, Leipzig 1876) von sieben verschiedenen Standpunkten, und zwar von Philosophen, Juristen, Naturforschern, pietistischen Theologen, Mathematikern, Pessimisten und Liebenden beantworten lassen. Lat.: Mulieres in ecclesia sanctae, angeli in accessu, in domo daemones, in fenestra bubones, in porta picae, in horto caprae. 1064 Weiber sind im Bettgelubde katholisch, sie halten mehr auf die Werke als den Glauben. – Fischart. 1065 Weiber sind in der Kirche Heilige, auf den Strassen Engel und zu Hause Teufel. Frz.: Femme sont à l'église saintes, es rues anges, à la maison diablesses. (Leroux, I, 147.) 1066 Weiber sind in eim fall gut Lutherisch (Calvinisch), sie predigen lieber, als dass sie Mess hören. – Gruter, III, 101; Lehmann, II, 867, 106. „Darumb Bruder Nass niht vnrecht sagt; das die Weiber in dem fall fast Lutherisch sind, lieber Predigen, dann Stillmess hören, aber sonst in anderm Bettgelübde besser Catholisch, mehr auf die werck dann den Glauben halten.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 128.) 1067 Weiber sind Katzen, die vorn lecken und hinten kratzen. Mhd.: Recht als eyn wib die yren lib hie gen mir bleckt, mich forne leckt vnd duot mich hinden kratzen. (Muskatblut.) (Zingerle, 166.) 1068 Weiber sind Katzen mit glatten Bälgen und scharfen Tatzen. – Simrock, 11348; Körte, 6558; Reinsberg I, 6; Masson, 93. Frz.: Caresses de femme, caresses de chatte. – Il n'est si petit chat qui n'égratigne. – Rien n'est plus dangereux qu'une femme lorsqu'elle emploie les caresses. (Masson, 93.) 1069 Weiber sind klug von Natur und Närrinen aus Neigung (List). Engl.: Women are wise on a sudden, but fools upon premeditation. (Bohn II, 23.) It.: Savie all' impensata, alla pensata pazze son le donne. (Bohn I, 125.) 1070 Weiber sind lieber schön als fromm. Schwed.: Qvinnan wil heller wara skjön än from. (Grubb, 677.) 1071 Weiber sind nie ohne Rede. 1072 Weiber sind offt so fürwitzig, ob sie schon wissen, dass jhre Hüner allweg Eyer legen, so begreiffen sie doch, ob sie nahe vor der thür seyn. – Lehmann, 225, 9. 1073 Weiber sind Schafsart, sie lassen jhnen gern an die wollen greiffen. – Gruter, III, 101; Lehmann, II 867, 107. 1074 Weiber sind schnell gewonnen (erobert). Schwed.: Qvinna är snart lockad. (Grubb, 678.) 1075 Weiber sind Spiegel, welche die Jugend verbrennen. – Chaos, 533. 1076 Weiber sind Treiber. (Leipzig.) 1077 Weiber sind übrig, wenn sie zugegen, und werden vermisst, wenn sie fehlen. Port.: As molheres, onde estão, sobejão, e onde não estão faltão. (Bohn I, 267.) 1078 Weiber sind Uhren, die einen beim hellen Tag verführen. – Chaos, 535. 1079 Weiber sind unrichtige Uhren. – Körte, 6556; Simrock, 11373. Ein Weiberfeind hat folgendes Lateinisches Alphabet ihrer Eigenschaften zusammengestellt: Avidissimum animal, bestiale barathrum, concupiscentia carnis, duellum damnosum, aestuans aestus, falsa fides, garrulum guttur, herinnis armata, invidiosus ignis, kaos calumniarum, lepida lues, mendacium monstrosum, naufragium vitae, odii opifex, peccati auctrix, quietis quassatio, regnorum ruina, silva superbiae, truculenta tyrannis,

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/36>, abgerufen am 24.11.2024.