Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Abbeuteln.

* Abibeudln wie da Hund Fleh. (Oberösterr.) - Brumig, 80.

Etwas, z. B. eine Rüge, abschütteln.


Abbitte.

4 Abbitte ist die beste Busse. - Simrock, 8; Graf, 351, 403.

Dän.: Afbede er beste bod. (Prov. dan., 16; Molbeck, 133.)

Lat.: Errantia medicina confessio. (Rhodin, 2.)

Schwed.: Afbedja är bästa bot. (Rhodin, 2; Wensell, 1; Grubb, 4.)


Abbitten.

Abbitten ist besser als leugnen.


Abblitzen.

* Hei öss afgeblötzt. - Frischbier, I, 11.

Er hat einen Korb bekommen.


Abborgen.

Wer dir abborgen wil, dem leih, doch merk vor, wer er sey. - Petri, II, 696; Henisch, 455, 31.


Abbrechen.

4 As man bricht sich ab auf heissen, bluft man auf kalten. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Wenn man den Körpertheil verbrennt hat, bläset man auch das kalte.

5 Wer sich etwas abbricht, der erwirbt etwas.

6 Wiltu abbrechen, so bau auch wieder. - Petri, II, 793.


Abbrennen.

*1 Abgebrannt wie ein Mohr.

"Ich bin abgebrannt wie ej Muhr." (Larisch, 25.)

*2 Er ist kalt abgebrannt. (Litauen.) - Frischbier, II, 3.

Von denen, die kurz vor dem gerichtlichen Zwangsverkaufe ihres Grundstücks die Gebäude mit Hülfe von Freunden niederreissen, und das Material, wie das Inventar und Mobilar fortschaffen, damit die Gläubiger nichts erhalten können.


Abc.

16 Das Abc macht dem Pfarrer das meiste Weh.

17 Mit einem Abc kan man Krieg vnnd grosse sachen schlichten. - Lehmann, 728, 29.

18 Wie fein ist es, wenn einer das Abc hinder sich vnd vor sich gelernt hat vnd auffsagen kan, sagte jener als er truncken die Treppe herabgefallen war. - Zinkgref, IV, 504.

*19 A hot's Abc om Puck'l aufgeschmeirt. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 443.

*20 Er ist das kleine und grosse Abc durch.

Er hat viel erfahren, ist durchtrieben.

*21 Er ist noch (nicht) im Abc.

Er hat noch nicht die ersten Schritte zur Bildung gethan, hat noch nicht einmal den äussersten Vorhof der Wissenschaft betreten. Cicero sagt: Ne eruditum quidem illum pulverem attigit. (Faselius, 156.)

*22 Er ist über's kleine Abc hinaus.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Er känn in die kleine Ojssielech. Er ist gebildet, hat etwas gelernt. Ojssielech ist eine Verkleinerungsform vom hebräischen Oss = Zeichen, Buchstabe.


Abconterfeien.

* Ich will dich abconterfeyen. - Franck, II, 92a.


Zu Abc-Teufel.

"So unverschämt zugreift, das ist entweder ein junger ABC Teuffel oder Schulteuffelin." (Luther's Werke, VI, 341a.)


Abdanken.

* Er hat abgedankt wie der ulmer Kuhhirt. (Rottenburg.)

Der seinen Dienst kündigte, als er vernahm, dass man ihn absetzen oder entlassen wolle.


Abdecken.

* Einen abdecken. - Frischbier, II, 5.

Ihn durchprügeln.


Zu Abderitenstreiche.

Vgl. Wieland's Abderiten, bei uns sprichwörtlich geworden.

Lat.: Abderitanae pectora plebis. (Martial.) (Binder II, 28.)


Abdruck.

* Der letzte Abdruck.

Das Verb "abtrucken" in diesem Sinne findet sich in Simplic., IV, 600.

Lat.: Extremus vitae habitus. (Frisch, 208b.)

*2 Er ist zum Abdrucke reif. - Frischbier, II, 3.

Sein Tod steht nahe bevor.


Abel.

3 "Christ sein und ohne Ursach gehasset werden, gehört zusammen." (Heinrich von Schubert in Altes und Neues aus dem Gebiete der Seelenkunde, Leipzig 1851, I, 208.)

[Spaltenumbruch] 4 Was konnte der fromme Abel davor, dass sein Bruder ein Schalck war. - Grimmelshausen, Vogelnest, I.


Abelsch.

* Heb di nich so abelsch. - Dähnert, 2a.

Stell dich nicht so albern.


Abend.

1 Für Ostfriesland Kern, 1217. - In Siebenbürgen: Et äs noch net aler Dag Owend. (Schuster, 704.)

Dän.: Alle dages aften er ikke endnu kommen. (Prov. dan., 17.)

Isl.: Ekki er aldra daga komid kvöld. (Jonssyni, 65.)

Norw.: Dat kjem dag etter denne dag. - Der fleire dagar atter i aust. (Trondhjem.) (Aasen, 176.)

Schwed.: Alla dagars afton är ännu icke kommen.

15 Schwed.: Aftonen kröner dagen. (Sv. Ordspraksbok, 2.) - Aftonen kröner morgonen. (Wensell, 5.)

18 Böhm.: Vecer ukaze, jaky den byl. (Celakovsky, 197.)

22 Dän.: En aften lystigere end mange morgener. (Prov. dan., 17.)

26 Lat.: Nescimus quid serus vesper vehat. (Schonheim, 16.)

34 Je später up'n Abend, je schöner de Lüde. (Schütze, I, 13.)

Dän.: Je sildigere om aftenen, je smukkere folk.

Frz.: Le dernier venu est le mieux aime. (Leroux, II, 247.)

Schwed.: Ju längere pa dagen, ju wackrare folk. (Rhodin, 83; Sv. Ordspraksbok, 50.)

37 Lat.: Rubrum vesper, album mane peregrino. (Bovill, I, 47.)

Frz.: Rouge soir et blanc matin, renjoye au coeur de pelerins. - Rouge vespre et blanc matin est la joie au pelerin. (Leroux, I, 71.)

38 Engl.: An evening red and a morning grey is a sign of a fair day. (Bohn II, 36.)

It.: Sera rosso e negro mattino allegra il pellegrino. (Bohn II, 36.)

46 Wenn ich genug habe, wenn mir's leid ist, hör' ich auf.

48 Schonheim, A, 8.

Dän.: Om aften som en biörn, om morgen som en skudt örn. (Prov. dan., 17.)

49 Böhm.: Nevis, co vecer v sebou prinese. (Celakovsky, 197.)

Dän.: Man veed ei, hwad inden aften vil hendes. (Prov. dan., 17.)

Lat.: Quid vesper ferat, incertum est. (Faselius, 217.)

54 Am Aba nit nid'r, am Morga nid auf, isch all'r fule Lüüte Bruch. (Bern.) - Zyro, 56.

55 Ander dag Abend is noch nich e kommen. (Braunschweig.)

56 Auf einen fröhlichen Abend folgt ein trauriger Morgen. - Petri, II, 24.

Hier ist hauptsächlich der Polterabend gemeint.

57 Auf einen traurigen Abend kann ein fröhlicher Morgen folgen. - Herberger, I, 732.

58 Besser sind drey abend als sieben morgen. - Henisch, 320, 13.

59 Der Abend preisst den Tag, der Tod das Leben. - Winckler, III, 9.

60 Der Abend roth, und weiss das Morgenlicht; dann trifft den Wanderer böses Wetter nicht. - Breslauer Hauskalender.

61 Des Abends den Tag in die Nacht und des Morgens die Nacht in den Tag tragen.

Des Abends lange aufbleiben und morgens spät aufstehen.

62 Des Abends ein Menuet, doch Nachts im Bett.

Dän.: En god aftens-mand som gider lange seddet og rallet om aftenen, det kand dog gesai til ad vaere god aftens mand non ei antmand. (Prov. dan., 18.)

63 Des Abends soll man frölich seyn, auff den morgen sol man von Klugheit reden.

64 Det Aens warren (werden) de Fülen fleitig. (Strelitz.) - Firmenich, III, 71, 39.

65 Det Awends nich to vollbringen, det Morgens nich to fingen. (Danzig.) - Frischbier, I, 5.

66 Die am Abend lustig singen, am Morgen oft die Hände ringen.

Dän.: God aften-sang giör tit sonigfuld ottesang. (Prov. dan., 17.)

67 Ein guter Abend ist besser als drei schlechte Morgen.

Mhd.: Hell ein abens des er gat, er waers tausent morgen wert. (Freidank.) (Jung, 145.)

68 Es ist besser, bei Abend anfangen als gar nicht. - Altmann VI, 394.

69 Gegen den Abend gehen die Visch. - Henisch, 4, 46; Petri, II, 326.

70 Je later up 'n Avend, je moier (schöner) de Lü (de). (Ostfr.) - Frommann, VI, 284, 729.

[Spaltenumbruch]
Abbeuteln.

* Abibeudln wie da Hund Fleh. (Oberösterr.) – Brumig, 80.

Etwas, z. B. eine Rüge, abschütteln.


Abbitte.

4 Abbitte ist die beste Busse.Simrock, 8; Graf, 351, 403.

Dän.: Afbede er beste bod. (Prov. dan., 16; Molbeck, 133.)

Lat.: Errantia medicina confessio. (Rhodin, 2.)

Schwed.: Afbedja är bästa bot. (Rhodin, 2; Wensell, 1; Grubb, 4.)


Abbitten.

Abbitten ist besser als leugnen.


Abblitzen.

* Hei öss afgeblötzt.Frischbier, I, 11.

Er hat einen Korb bekommen.


Abborgen.

Wer dir abborgen wil, dem leih, doch merk vor, wer er sey.Petri, II, 696; Henisch, 455, 31.


Abbrechen.

4 As man bricht sich ab auf heissen, bluft man auf kalten. (Jüd.-deutsch. Brody.)

Wenn man den Körpertheil verbrennt hat, bläset man auch das kalte.

5 Wer sich etwas abbricht, der erwirbt etwas.

6 Wiltu abbrechen, so bau auch wieder.Petri, II, 793.


Abbrennen.

*1 Abgebrannt wie ein Mohr.

„Ich bin abgebrannt wie ej Muhr.“ (Larisch, 25.)

*2 Er ist kalt abgebrannt. (Litauen.) – Frischbier, II, 3.

Von denen, die kurz vor dem gerichtlichen Zwangsverkaufe ihres Grundstücks die Gebäude mit Hülfe von Freunden niederreissen, und das Material, wie das Inventar und Mobilar fortschaffen, damit die Gläubiger nichts erhalten können.


Abc.

16 Das Abc macht dem Pfarrer das meiste Weh.

17 Mit einem Abc kan man Krieg vnnd grosse sachen schlichten.Lehmann, 728, 29.

18 Wie fein ist es, wenn einer das Abc hinder sich vnd vor sich gelernt hat vnd auffsagen kan, sagte jener als er truncken die Treppe herabgefallen war.Zinkgref, IV, 504.

*19 A hôt's Abc om Puck'l ûfgeschmîrt. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 443.

*20 Er ist das kleine und grosse Abc durch.

Er hat viel erfahren, ist durchtrieben.

*21 Er ist noch (nicht) im Abc.

Er hat noch nicht die ersten Schritte zur Bildung gethan, hat noch nicht einmal den äussersten Vorhof der Wissenschaft betreten. Cicero sagt: Ne eruditum quidem illum pulverem attigit. (Faselius, 156.)

*22 Er ist über's kleine Abc hinaus.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Er känn in die kleine Ojssiëlech. Er ist gebildet, hat etwas gelernt. Ojssiëlech ist eine Verkleinerungsform vom hebräischen Oss = Zeichen, Buchstabe.


Abconterfeien.

* Ich will dich abconterfeyen.Franck, II, 92a.


Zu Abc-Teufel.

„So unverschämt zugreift, das ist entweder ein junger ABC Teuffel oder Schulteuffelin.“ (Luther's Werke, VI, 341a.)


Abdanken.

* Er hat abgedankt wie der ulmer Kuhhirt. (Rottenburg.)

Der seinen Dienst kündigte, als er vernahm, dass man ihn absetzen oder entlassen wolle.


Abdecken.

* Einen abdecken.Frischbier, II, 5.

Ihn durchprügeln.


Zu Abderitenstreiche.

Vgl. Wieland's Abderiten, bei uns sprichwörtlich geworden.

Lat.: Abderitanae pectora plebis. (Martial.) (Binder II, 28.)


Abdruck.

* Der letzte Abdruck.

Das Verb „abtrucken“ in diesem Sinne findet sich in Simplic., IV, 600.

Lat.: Extremus vitae habitus. (Frisch, 208b.)

*2 Er ist zum Abdrucke reif.Frischbier, II, 3.

Sein Tod steht nahe bevor.


Abel.

3 „Christ sein und ohne Ursach gehasset werden, gehört zusammen.“ (Heinrich von Schubert in Altes und Neues aus dem Gebiete der Seelenkunde, Leipzig 1851, I, 208.)

[Spaltenumbruch] 4 Was konnte der fromme Abel davor, dass sein Bruder ein Schalck war.Grimmelshausen, Vogelnest, I.


Abelsch.

* Heb di nich so abelsch.Dähnert, 2a.

Stell dich nicht so albern.


Abend.

1 Für Ostfriesland Kern, 1217. – In Siebenbürgen: Et äs nôch net aler Dâg Ôwend. (Schuster, 704.)

Dän.: Alle dages aften er ikke endnu kommen. (Prov. dan., 17.)

Isl.: Ekki er aldra daga komid kvöld. (Jonssyni, 65.)

Norw.: Dat kjem dag etter denne dag. – Der fleire dagar atter i aust. (Trondhjem.) (Aasen, 176.)

Schwed.: Alla dagars afton är ännu icke kommen.

15 Schwed.: Aftonen kröner dagen. (Sv. Ordspråksbok, 2.) – Aftonen kröner morgonen. (Wensell, 5.)

18 Böhm.: Večer ukáže, jaký den byl. (Čelakovsky, 197.)

22 Dän.: En aften lystigere end mange morgener. (Prov. dan., 17.)

26 Lat.: Nescimus quid serus vesper vehat. (Schonheim, 16.)

34 Je später up'n Abend, je schöner de Lüde. (Schütze, I, 13.)

Dän.: Je sildigere om aftenen, je smukkere folk.

Frz.: Le dernier venu est le mieux aimé. (Leroux, II, 247.)

Schwed.: Ju längere på dagen, ju wackrare folk. (Rhodin, 83; Sv. Ordspråksbok, 50.)

37 Lat.: Rubrum vesper, album mane peregrino. (Bovill, I, 47.)

Frz.: Rouge soir et blanc matin, renjoye au cœur de pélerins. – Rouge vespre et blanc matin est la joie au pélerin. (Leroux, I, 71.)

38 Engl.: An evening red and a morning grey is a sign of a fair day. (Bohn II, 36.)

It.: Sera rosso e negro mattino allegra il pellegrino. (Bohn II, 36.)

46 Wenn ich genug habe, wenn mir's leid ist, hör' ich auf.

48 Schonheim, A, 8.

Dän.: Om aften som en biörn, om morgen som en skudt örn. (Prov. dan., 17.)

49 Böhm.: Nevíš, co večer v sebou přinese. (Čelakovsky, 197.)

Dän.: Man veed ei, hwad inden aften vil hendes. (Prov. dan., 17.)

Lat.: Quid vesper ferat, incertum est. (Faselius, 217.)

54 Am Aba nit nid'r, am Morga nid ûf, isch all'r fule Lüüte Bruch. (Bern.) – Zyro, 56.

55 Ander dag Abend is noch nich e kommen. (Braunschweig.)

56 Auf einen fröhlichen Abend folgt ein trauriger Morgen.Petri, II, 24.

Hier ist hauptsächlich der Polterabend gemeint.

57 Auf einen traurigen Abend kann ein fröhlicher Morgen folgen.Herberger, I, 732.

58 Besser sind drey abend als sieben morgen.Henisch, 320, 13.

59 Der Abend preisst den Tag, der Tod das Leben.Winckler, III, 9.

60 Der Abend roth, und weiss das Morgenlicht; dann trifft den Wanderer böses Wetter nicht.Breslauer Hauskalender.

61 Des Abends den Tag in die Nacht und des Morgens die Nacht in den Tag tragen.

Des Abends lange aufbleiben und morgens spät aufstehen.

62 Des Abends ein Menuet, doch Nachts im Bett.

Dän.: En god aftens-mand som gider lange seddet og rallet om aftenen, det kand dog gesai til ad vaere god aftens mand non ei antmand. (Prov. dan., 18.)

63 Des Abends soll man frölich seyn, auff den morgen sol man von Klugheit reden.

64 Det Âens warren (werden) de Fülen flîtig. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 39.

65 Det Awends nich to vollbringen, det Morgens nich to fingen. (Danzig.) – Frischbier, I, 5.

66 Die am Abend lustig singen, am Morgen oft die Hände ringen.

Dän.: God aften-sang giör tit sonigfuld ottesang. (Prov. dan., 17.)

67 Ein guter Abend ist besser als drei schlechte Morgen.

Mhd.: Hell ein âbens des er gat, er waers tûsent morgen wert. (Freidank.) (Jung, 145.)

68 Es ist besser, bei Abend anfangen als gar nicht.Altmann VI, 394.

69 Gegen den Abend gehen die Visch.Henisch, 4, 46; Petri, II, 326.

70 Je lâter up 'n Avend, je moier (schöner) de Lü (de). (Ostfr.) – Frommann, VI, 284, 729.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0357" n="[345]"/>
        <cb n="689"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abbeuteln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Abibeudln wie da Hund Fleh.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Brumig, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas, z. B. eine Rüge, abschütteln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abbitte.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Abbitte ist die beste Busse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 8; Graf, 351, 403.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Afbede er beste bod. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 16; Molbeck, 133.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Errantia medicina confessio. (<hi rendition="#i">Rhodin, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Afbedja är bästa bot. (<hi rendition="#i">Rhodin, 2; Wensell, 1; Grubb, 4.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abbitten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Abbitten ist besser als leugnen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abblitzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Hei öss afgeblötzt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat einen Korb bekommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abborgen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer dir abborgen wil, dem leih, doch merk vor, wer er sey.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 696; Henisch, 455, 31.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abbrechen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 As man bricht sich ab auf heissen, bluft man auf kalten.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn man den Körpertheil verbrennt hat, bläset man auch das kalte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wer sich etwas abbricht, der erwirbt etwas.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wiltu abbrechen, so bau auch wieder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 793.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abbrennen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*1 Abgebrannt wie ein Mohr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ich bin abgebrannt wie ej Muhr.&#x201C; (<hi rendition="#i">Larisch, 25.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist kalt abgebrannt.</hi> (<hi rendition="#i">Litauen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von denen, die kurz vor dem gerichtlichen Zwangsverkaufe ihres Grundstücks die Gebäude mit Hülfe von Freunden niederreissen, und das Material, wie das Inventar und Mobilar fortschaffen, damit die Gläubiger nichts erhalten können.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abc.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Das Abc macht dem Pfarrer das meiste Weh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Mit einem Abc kan man Krieg vnnd grosse sachen schlichten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 728, 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Wie fein ist es, wenn einer das Abc hinder sich vnd vor sich gelernt hat vnd auffsagen kan, sagte jener als er truncken die Treppe herabgefallen war.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 504.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 A hôt's Abc om Puck'l ûfgeschmîrt.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 443.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Er ist das kleine und grosse Abc durch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat viel erfahren, ist durchtrieben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Er ist noch (nicht) im Abc.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er hat noch nicht die ersten Schritte zur Bildung gethan, hat noch nicht einmal den äussersten Vorhof der Wissenschaft betreten. <hi rendition="#i">Cicero</hi> sagt: Ne eruditum quidem illum pulverem attigit. (<hi rendition="#i">Faselius, 156.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*22 Er ist über's kleine Abc hinaus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Jüdisch-deutsch in Warschau: Er känn in die kleine Ojssiëlech. Er ist gebildet, hat etwas gelernt. Ojssiëlech ist eine Verkleinerungsform vom hebräischen Oss = Zeichen, Buchstabe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abconterfeien.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich will dich abconterfeyen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 92<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head>Zu Abc-Teufel.</head>
          <p rendition="#et">&#x201E;So unverschämt zugreift, das ist entweder ein junger ABC Teuffel oder Schulteuffelin.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther's Werke, VI, 341<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abdanken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er hat abgedankt wie der ulmer Kuhhirt.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Der seinen Dienst kündigte, als er vernahm, dass man ihn absetzen oder entlassen wolle.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abdecken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einen abdecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn durchprügeln.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head>Zu Abderitenstreiche.</head>
          <p rendition="#et">Vgl. <hi rendition="#i">Wieland's Abderiten,</hi> bei uns sprichwörtlich geworden.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Abderitanae pectora plebis. (<hi rendition="#i">Martial.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 28.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abdruck.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Der letzte Abdruck.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Verb &#x201E;abtrucken&#x201C; in diesem Sinne findet sich in <hi rendition="#i">Simplic., IV, 600.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Extremus vitae habitus. (<hi rendition="#i">Frisch, 208<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er ist zum Abdrucke reif.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sein Tod steht nahe bevor.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et">3 &#x201E;Christ sein und ohne Ursach gehasset werden, gehört zusammen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Heinrich von Schubert in Altes und Neues aus dem Gebiete der Seelenkunde, Leipzig 1851, I, 208.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="690"/>
4 Was konnte der fromme Abel davor, dass sein Bruder ein Schalck war.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimmelshausen, Vogelnest, I.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abelsch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Heb di nich so abelsch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 2<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Stell dich nicht so albern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Abend.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et">1 Für Ostfriesland Kern, 1217. &#x2013; In Siebenbürgen: Et äs nôch net aler Dâg Ôwend. (<hi rendition="#i">Schuster, 704.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Alle dages aften er ikke endnu kommen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Isl.</hi>: Ekki er aldra daga komid kvöld. (<hi rendition="#i">Jonssyni, 65.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Norw.</hi>: Dat kjem dag etter denne dag. &#x2013; Der fleire dagar atter i aust. (<hi rendition="#i">Trondhjem.</hi>) (<hi rendition="#i">Aasen, 176.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Alla dagars afton är ännu icke kommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2">15 <hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Aftonen kröner dagen. (<hi rendition="#i">Sv. Ordspråksbok, 2.</hi>) &#x2013; Aftonen kröner morgonen. (<hi rendition="#i">Wensell, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">18 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ve&#x010D;er uká&#x017E;e, jaký den byl. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">22 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: En aften lystigere end mange morgener. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">26 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nescimus quid serus vesper vehat. (<hi rendition="#i">Schonheim, 16.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">34 Je später up'n Abend, je schöner de Lüde. (<hi rendition="#i">Schütze, I, 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Je sildigere om aftenen, je smukkere folk.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le dernier venu est le mieux aimé. (<hi rendition="#i">Leroux, II, 247.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ju längere på dagen, ju wackrare folk. (<hi rendition="#i">Rhodin, 83; Sv. Ordspråksbok, 50.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">37 <hi rendition="#i">Lat.</hi>: Rubrum vesper, album mane peregrino. (<hi rendition="#i">Bovill, I, 47.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Rouge soir et blanc matin, renjoye au c&#x0153;ur de pélerins. &#x2013; Rouge vespre et blanc matin est la joie au pélerin. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 71.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">38 <hi rendition="#i">Engl.</hi>: An evening red and a morning grey is a sign of a fair day. (<hi rendition="#i">Bohn II, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sera rosso e negro mattino allegra il pellegrino. (<hi rendition="#i">Bohn II, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">46 Wenn ich genug habe, wenn mir's leid ist, hör' ich auf.</p><lb/>
          <p rendition="#et">48 <hi rendition="#i">Schonheim, A, 8.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Om aften som en biörn, om morgen som en skudt örn. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">49 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Neví&#x0161;, co ve&#x010D;er v sebou p&#x0159;inese. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 197.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man veed ei, hwad inden aften vil hendes. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quid vesper ferat, incertum est. (<hi rendition="#i">Faselius, 217.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Am Aba nit nid'r, am Morga nid ûf, isch all'r fule Lüüte Bruch.</hi> (<hi rendition="#i">Bern.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Zyro, 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Ander dag Abend is noch nich e kommen.</hi> (<hi rendition="#i">Braunschweig.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Auf einen fröhlichen Abend folgt ein trauriger Morgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hier ist hauptsächlich der Polterabend gemeint.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Auf einen traurigen Abend kann ein fröhlicher Morgen folgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 732.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Besser sind drey abend als sieben morgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 320, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Der Abend preisst den Tag, der Tod das Leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, III, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Der Abend roth, und weiss das Morgenlicht; dann trifft den Wanderer böses Wetter nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Breslauer Hauskalender.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Des Abends den Tag in die Nacht und des Morgens die Nacht in den Tag tragen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Des Abends lange aufbleiben und morgens spät aufstehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Des Abends ein Menuet, doch Nachts im Bett.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En god aftens-mand som gider lange seddet og rallet om aftenen, det kand dog gesai til ad vaere god aftens mand non ei antmand. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Des Abends soll man frölich seyn, auff den morgen sol man von Klugheit reden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Det Âens warren (werden) de Fülen flîtig.</hi> (<hi rendition="#i">Strelitz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 71, 39.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 Det Awends nich to vollbringen, det Morgens nich to fingen.</hi> (<hi rendition="#i">Danzig.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Die am Abend lustig singen, am Morgen oft die Hände ringen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: God aften-sang giör tit sonigfuld ottesang. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Ein guter Abend ist besser als drei schlechte Morgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Hell ein âbens des er gat, er waers tûsent morgen wert. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Jung, 145.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Es ist besser, bei Abend anfangen als gar nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 394.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Gegen den Abend gehen die Visch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 4, 46; Petri, II, 326.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Je lâter up 'n Avend, je moier (schöner) de Lü (de).</hi> (<hi rendition="#i">Ostfr.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 284, 729.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[345]/0357] Abbeuteln. * Abibeudln wie da Hund Fleh. (Oberösterr.) – Brumig, 80. Etwas, z. B. eine Rüge, abschütteln. Abbitte. 4 Abbitte ist die beste Busse. – Simrock, 8; Graf, 351, 403. Dän.: Afbede er beste bod. (Prov. dan., 16; Molbeck, 133.) Lat.: Errantia medicina confessio. (Rhodin, 2.) Schwed.: Afbedja är bästa bot. (Rhodin, 2; Wensell, 1; Grubb, 4.) Abbitten. Abbitten ist besser als leugnen. Abblitzen. * Hei öss afgeblötzt. – Frischbier, I, 11. Er hat einen Korb bekommen. Abborgen. Wer dir abborgen wil, dem leih, doch merk vor, wer er sey. – Petri, II, 696; Henisch, 455, 31. Abbrechen. 4 As man bricht sich ab auf heissen, bluft man auf kalten. (Jüd.-deutsch. Brody.) Wenn man den Körpertheil verbrennt hat, bläset man auch das kalte. 5 Wer sich etwas abbricht, der erwirbt etwas. 6 Wiltu abbrechen, so bau auch wieder. – Petri, II, 793. Abbrennen. *1 Abgebrannt wie ein Mohr. „Ich bin abgebrannt wie ej Muhr.“ (Larisch, 25.) *2 Er ist kalt abgebrannt. (Litauen.) – Frischbier, II, 3. Von denen, die kurz vor dem gerichtlichen Zwangsverkaufe ihres Grundstücks die Gebäude mit Hülfe von Freunden niederreissen, und das Material, wie das Inventar und Mobilar fortschaffen, damit die Gläubiger nichts erhalten können. Abc. 16 Das Abc macht dem Pfarrer das meiste Weh. 17 Mit einem Abc kan man Krieg vnnd grosse sachen schlichten. – Lehmann, 728, 29. 18 Wie fein ist es, wenn einer das Abc hinder sich vnd vor sich gelernt hat vnd auffsagen kan, sagte jener als er truncken die Treppe herabgefallen war. – Zinkgref, IV, 504. *19 A hôt's Abc om Puck'l ûfgeschmîrt. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 443. *20 Er ist das kleine und grosse Abc durch. Er hat viel erfahren, ist durchtrieben. *21 Er ist noch (nicht) im Abc. Er hat noch nicht die ersten Schritte zur Bildung gethan, hat noch nicht einmal den äussersten Vorhof der Wissenschaft betreten. Cicero sagt: Ne eruditum quidem illum pulverem attigit. (Faselius, 156.) *22 Er ist über's kleine Abc hinaus. Jüdisch-deutsch in Warschau: Er känn in die kleine Ojssiëlech. Er ist gebildet, hat etwas gelernt. Ojssiëlech ist eine Verkleinerungsform vom hebräischen Oss = Zeichen, Buchstabe. Abconterfeien. * Ich will dich abconterfeyen. – Franck, II, 92a. Zu Abc-Teufel. „So unverschämt zugreift, das ist entweder ein junger ABC Teuffel oder Schulteuffelin.“ (Luther's Werke, VI, 341a.) Abdanken. * Er hat abgedankt wie der ulmer Kuhhirt. (Rottenburg.) Der seinen Dienst kündigte, als er vernahm, dass man ihn absetzen oder entlassen wolle. Abdecken. * Einen abdecken. – Frischbier, II, 5. Ihn durchprügeln. Zu Abderitenstreiche. Vgl. Wieland's Abderiten, bei uns sprichwörtlich geworden. Lat.: Abderitanae pectora plebis. (Martial.) (Binder II, 28.) Abdruck. * Der letzte Abdruck. Das Verb „abtrucken“ in diesem Sinne findet sich in Simplic., IV, 600. Lat.: Extremus vitae habitus. (Frisch, 208b.) *2 Er ist zum Abdrucke reif. – Frischbier, II, 3. Sein Tod steht nahe bevor. Abel. 3 „Christ sein und ohne Ursach gehasset werden, gehört zusammen.“ (Heinrich von Schubert in Altes und Neues aus dem Gebiete der Seelenkunde, Leipzig 1851, I, 208.) 4 Was konnte der fromme Abel davor, dass sein Bruder ein Schalck war. – Grimmelshausen, Vogelnest, I. Abelsch. * Heb di nich so abelsch. – Dähnert, 2a. Stell dich nicht so albern. Abend. 1 Für Ostfriesland Kern, 1217. – In Siebenbürgen: Et äs nôch net aler Dâg Ôwend. (Schuster, 704.) Dän.: Alle dages aften er ikke endnu kommen. (Prov. dan., 17.) Isl.: Ekki er aldra daga komid kvöld. (Jonssyni, 65.) Norw.: Dat kjem dag etter denne dag. – Der fleire dagar atter i aust. (Trondhjem.) (Aasen, 176.) Schwed.: Alla dagars afton är ännu icke kommen. 15 Schwed.: Aftonen kröner dagen. (Sv. Ordspråksbok, 2.) – Aftonen kröner morgonen. (Wensell, 5.) 18 Böhm.: Večer ukáže, jaký den byl. (Čelakovsky, 197.) 22 Dän.: En aften lystigere end mange morgener. (Prov. dan., 17.) 26 Lat.: Nescimus quid serus vesper vehat. (Schonheim, 16.) 34 Je später up'n Abend, je schöner de Lüde. (Schütze, I, 13.) Dän.: Je sildigere om aftenen, je smukkere folk. Frz.: Le dernier venu est le mieux aimé. (Leroux, II, 247.) Schwed.: Ju längere på dagen, ju wackrare folk. (Rhodin, 83; Sv. Ordspråksbok, 50.) 37 Lat.: Rubrum vesper, album mane peregrino. (Bovill, I, 47.) Frz.: Rouge soir et blanc matin, renjoye au cœur de pélerins. – Rouge vespre et blanc matin est la joie au pélerin. (Leroux, I, 71.) 38 Engl.: An evening red and a morning grey is a sign of a fair day. (Bohn II, 36.) It.: Sera rosso e negro mattino allegra il pellegrino. (Bohn II, 36.) 46 Wenn ich genug habe, wenn mir's leid ist, hör' ich auf. 48 Schonheim, A, 8. Dän.: Om aften som en biörn, om morgen som en skudt örn. (Prov. dan., 17.) 49 Böhm.: Nevíš, co večer v sebou přinese. (Čelakovsky, 197.) Dän.: Man veed ei, hwad inden aften vil hendes. (Prov. dan., 17.) Lat.: Quid vesper ferat, incertum est. (Faselius, 217.) 54 Am Aba nit nid'r, am Morga nid ûf, isch all'r fule Lüüte Bruch. (Bern.) – Zyro, 56. 55 Ander dag Abend is noch nich e kommen. (Braunschweig.) 56 Auf einen fröhlichen Abend folgt ein trauriger Morgen. – Petri, II, 24. Hier ist hauptsächlich der Polterabend gemeint. 57 Auf einen traurigen Abend kann ein fröhlicher Morgen folgen. – Herberger, I, 732. 58 Besser sind drey abend als sieben morgen. – Henisch, 320, 13. 59 Der Abend preisst den Tag, der Tod das Leben. – Winckler, III, 9. 60 Der Abend roth, und weiss das Morgenlicht; dann trifft den Wanderer böses Wetter nicht. – Breslauer Hauskalender. 61 Des Abends den Tag in die Nacht und des Morgens die Nacht in den Tag tragen. Des Abends lange aufbleiben und morgens spät aufstehen. 62 Des Abends ein Menuet, doch Nachts im Bett. Dän.: En god aftens-mand som gider lange seddet og rallet om aftenen, det kand dog gesai til ad vaere god aftens mand non ei antmand. (Prov. dan., 18.) 63 Des Abends soll man frölich seyn, auff den morgen sol man von Klugheit reden. 64 Det Âens warren (werden) de Fülen flîtig. (Strelitz.) – Firmenich, III, 71, 39. 65 Det Awends nich to vollbringen, det Morgens nich to fingen. (Danzig.) – Frischbier, I, 5. 66 Die am Abend lustig singen, am Morgen oft die Hände ringen. Dän.: God aften-sang giör tit sonigfuld ottesang. (Prov. dan., 17.) 67 Ein guter Abend ist besser als drei schlechte Morgen. Mhd.: Hell ein âbens des er gat, er waers tûsent morgen wert. (Freidank.) (Jung, 145.) 68 Es ist besser, bei Abend anfangen als gar nicht. – Altmann VI, 394. 69 Gegen den Abend gehen die Visch. – Henisch, 4, 46; Petri, II, 326. 70 Je lâter up 'n Avend, je moier (schöner) de Lü (de). (Ostfr.) – Frommann, VI, 284, 729.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/357
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [345]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/357>, abgerufen am 23.11.2024.