Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 763 Jung Weif gift Teidverdreiv (Zeitvertreib). (Ostfries.) - Eichwald, 2051; Frommann, VI, 284, 749; Schlingmann, 1450. 764 Junge Weiber schwatzen, alte klatschen gern. 765 Junge Weiber und gute Pferde holt man am sichersten aus bekannten Ställen. - Winckler, I, 73. 766 Junge Wiber chome nie z' früh i d' Chindbett, si händ nur z' lang nit g'hüratet. (Luzern.) 767 Junge Wifer un ole Hüse, da is jümmer wat an to flicken. (Oldenburg.) - Goldschmidt, II, 157. 768 Junges Weib ist einem alten Manne das Postpferd zum Grabe. - Simrock, 11285; Braun, I, 4958. "Jung'sche Weiewer sin für alle Kierls de Postpier to'r Ewigket." (Schlingmann, 1445.) Frz.: Vieillard qui fait l'amour est un agonisant en chemise de noces. (Masson, 182.) Lat.: Est in canitie ridiculosa Venus. (Masson, 182.) 769 Junges Weib und alter Mann sehen einander übel an. 770 Kann das alte Weib nicht mehr trinken, so mag es bald zu Grabe hinken. Holl.: Als het oude wijf niet meer drinken kan, mag zij wel om haar graf denken. (Harrebomee, II, 458b.) 771 Kein Weib hält sich selbst für hässlich. Lat.: Pessima sit, nulli non sua forma placet. (Ovid.) (Binder I, 1359; II, 2564; Kruse, 829.) 772 Kein Weib heisst Hure, ausser ihr Mann beschuldigt sie. (S. Eheweib 4 und Weib 739.) - Graf, 352, 416. 773 Kein Weib nimmt einen alten Mann um Gottes willen. - Agricola II, 689. Oder um des guten Rathes, sowenig als einen jungen der Prügel oder des Zankes willen. Böhm.: Stareho pro radu, mladeho pro vadu. (Celakovsky, 389.) 774 Kein Weib ohne ein nisi, die beste, so es bedeckt. - Simrock, 11348; Braun, I, 4950. 775 Kein Weib ohne List, kein Pferd ohne Tücke. 776 Kein Weib ohne Teufel. 777 Kein Weib ohne W (Wehe). It.: Chi ha moglie ha doglie. (Pazzaglia, 229, 1.) 778 Kein Weib und Pferd, es ist mit Fehlern beschwert. 779 Keinem Weib solt du was heimlichs sagen, dann sie kan nichts bey sich tragen. - Gruter, III, 58; Lehmann, II, 320, 40. 780 Keiner nimmt ein Weib um Gottes willen. - Eiselein, 631; Simrock, 11290. 781 Kommt das Weib an des Mannes Bett, so hat es die Hälfte ohne alle Aufgabe. - Graf, 153, 84. Von der ehelichen Gütergemeinschaft. (S. Decke 17.) Das Sprichwort ist aus den thüringischen Rechten entlehnt, wo es mittelhochdeutsch lautet: "Wen ein wib kompt an des mannes bette, so hat sy dy helffte in sien guet an alle offgabe." (Michelsen, 156.) 782 Leichtsinnige Weiber kosten blos, aber lieben nicht. Frz.: Folles femmes n'ayment que pour pasture. (Leroux, I, 147.) 783 Liebe dein Weib wie deine Seele, aber schüttele es wie einen Birnbaum. Böhm.: Zenu miluj jak svou dusku, a tres jako hrusku. (Celakovsky, 391.) 784 Lieber ein bärtig Weib als ein gelehrtes. 785 Listig Weib gibt dem Manne ihre Schürze um den Leib und ein paar Hörner an den Kopf. Frz.: La femme a semence de cornes. (Leroux, I, 148.) 786 Mager Weib ist zähe. 787 Man darf sein Weib nit prügeln, ein Teufel jagt man hinaus und neun schlagt man hinein. (Steiermark.) - Sonntag. 788 Man fahet gar wol ein Weib vnd ein Mann, Gedancken niemand fahen kan. - Petri, II, 445. 789 Man hat eines schönen Weibs Controfet gern am Halss, deste lieber das original. - Lehmann, 706, 31. [Spaltenumbruch] 790 Man muss den Weibern den Zaum nicht zu lang werden lassen. "Wenn man jhn den Zaum zu lang lasset, so werden sie muthwillig vnd geil dardurch." (Geiler, Nsch., in Kloster, I, 401.) 791 Man muss keinem Weibe glauben, wenn sie auch todt ist. Engl.: Seldom is the devil dead in a ditch. - There is no trust to be given to a woman's word. (Masson, 95.) Frz.: Il ne faut pas se fier meme a femme morte. (Masson, 95.) Lat.: Mulieri ne credas, ne mortuae quidem. - Nec mulieri nec gremio credi oportet. (Masson, 95.) 792 Man muss sich vom Anblick (Gesicht) eines Weibes keine Mahlzeit verderben lassen. Engl.: Let no woman's painting breed thy stomach's fainting. (Bohn II, 16.) 793 Man soll den Weibern nicht alles auf die Nase binden. - Sutor, 904. Lat.: Non sit in arcanis mulier tibi conscia rebus. (Binder I, 1205; II, 2238.) 794 Man soll ein Weib nicht blos mit den Augen, sondern auch mit den Ohren nehmen. - Wirth, I, 565. 795 Man soll einem Weibe nicht sagen, dass es schön ist. "Wie schön, wie fromm, wie wandels frey, wie lieb dir ein weib sey, was dir an leib vnd Er gat, sag ir das nicht, ist mein rat." (Hätzlerin, I, 34.) 796 Man sucht von Weibern und von Fischen das Mittelstück gern zu erwischen. - Eiselein, 635; Simrock, 11321. Lat.: In medio uxores et pisces sunt meliores. (Eiselein, 635.) 797 Manch Weib ist freundlich wie ein Ohrwurm oder: wie rauch im aug, wie ein faust vffm aug. - Lehmann, 872, 43. 798 Manche Weiber sind gemacht, wie der Mond nur für die Nacht. - Witzfunken, Ib, 13. 799 Manche Weiber ziehen sich eher ein Paar Schuhe an und setzen eine Haube auf, ehe sie sich blos sehen lassen. 800 Mancher meint, er habe ein schönes Weib gefischt und bekommt doch gedroschen Stroh. - Wirth, I, 550. 801 Mancher verdampt vmb Weib vnd Kinder willen Leib vnd Seele. - Lehmann, II, 405, 69. 802 Mancher von Weibern übel red't, und weiss nicht, was seine Mutter thät. Und dennoch lässt niemand gern seine Mutter beleidigen. Nach Mungo Park ist es unter afrikanischen Negern, oder doch unter einem Stamme derselben, die grösste Beleidigung für den Sohn, wenn man von seiner Mutter schlecht spricht. "Schlage mich, aber beschimpfe meine Mutter nicht", sagen sie im Sprichwort. Man beschuldigt sie mit Unrecht der Gefühllosigkeit gegen ihre Aeltern. 803 Manches Weib ist inwendig voll Dornen, auswendig eine Rose. 804 Mann sihet eines schönen Weibs Conterfei gern, viel lieber den Leib. - Lehmann, 149, 129. 805 Mein Weib ist's Leben schon gewohnt, sie ist verhärtnet drin; und doch weiss ich nicht, wenn sie unser Herrgott unta an den Füessen hielt und ich müesst oba halta, i liess schnappa. - Birlinger, 534. 806 Mein Weib ist wie 's Echo, sagte Klaus, sie will immer das letzte Wort haben. 807 Mein Weib weiss wohl zu reden, sagte jener Mann, aber schweigen kann sie nicht. "Ich hab ein wol redend weyb, kann sie denn auch schweygen?" (Wachter.) 808 Mein Weib wiegt über einen Centner, sagte der Ehemann, als ihm der Pfarrer empfahl, sein Kreuz zu tragen. Er hatte demselben sein Leiden mit dem bösen Weibe geklagt und den Rath erhalten, sein Kreuz zu tragen. 809 Mit bösen Weibern ist der Teufel aus der Hölle zu treiben. 810 Mit einem alten Weibe führt der Teufel keinen Process. Böhm.: S babou i cert soud prohral. (Celakovsky, 309.)
[Spaltenumbruch] 763 Jung Wîf gift Tîdverdrîv (Zeitvertreib). (Ostfries.) – Eichwald, 2051; Frommann, VI, 284, 749; Schlingmann, 1450. 764 Junge Weiber schwatzen, alte klatschen gern. 765 Junge Weiber und gute Pferde holt man am sichersten aus bekannten Ställen. – Winckler, I, 73. 766 Junge Wiber chome nie z' früh i d' Chindbett, si händ nur z' lang nit g'hüratet. (Luzern.) 767 Junge Wifer un ôle Hüse, da is jümmer wat an to flicken. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 157. 768 Junges Weib ist einem alten Manne das Postpferd zum Grabe. – Simrock, 11285; Braun, I, 4958. „Jung'sche Wîewer sin für alle Kierls de Postpier to'r Ewigkêt.“ (Schlingmann, 1445.) Frz.: Vieillard qui fait l'amour est un agonisant en chemise de noces. (Masson, 182.) Lat.: Est in canitie ridiculosa Venus. (Masson, 182.) 769 Junges Weib und alter Mann sehen einander übel an. 770 Kann das alte Weib nicht mehr trinken, so mag es bald zu Grabe hinken. 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763 Jung Wîf gift Tîdverdrîv (Zeitvertreib). (Ostfries.) – Eichwald, 2051; Frommann, VI, 284, 749; Schlingmann, 1450.
764 Junge Weiber schwatzen, alte klatschen gern.
765 Junge Weiber und gute Pferde holt man am sichersten aus bekannten Ställen. – Winckler, I, 73.
766 Junge Wiber chome nie z' früh i d' Chindbett, si händ nur z' lang nit g'hüratet. (Luzern.)
767 Junge Wifer un ôle Hüse, da is jümmer wat an to flicken. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 157.
768 Junges Weib ist einem alten Manne das Postpferd zum Grabe. – Simrock, 11285; Braun, I, 4958.
„Jung'sche Wîewer sin für alle Kierls de Postpier to'r Ewigkêt.“ (Schlingmann, 1445.)
Frz.: Vieillard qui fait l'amour est un agonisant en chemise de noces. (Masson, 182.)
Lat.: Est in canitie ridiculosa Venus. (Masson, 182.)
769 Junges Weib und alter Mann sehen einander übel an.
770 Kann das alte Weib nicht mehr trinken, so mag es bald zu Grabe hinken.
Holl.: Als het oude wijf niet meer drinken kan, mag zij wel om haar graf denken. (Harrebomée, II, 458b.)
771 Kein Weib hält sich selbst für hässlich.
Lat.: Pessima sit, nulli non sua forma placet. (Ovid.) (Binder I, 1359; II, 2564; Kruse, 829.)
772 Kein Weib heisst Hure, ausser ihr Mann beschuldigt sie. (S. Eheweib 4 und Weib 739.) – Graf, 352, 416.
773 Kein Weib nimmt einen alten Mann um Gottes willen. – Agricola II, 689.
Oder um des guten Rathes, sowenig als einen jungen der Prügel oder des Zankes willen.
Böhm.: Starého pro radu, mladého pro vádu. (Čelakovsky, 389.)
774 Kein Weib ohne ein nisi, die beste, so es bedeckt. – Simrock, 11348; Braun, I, 4950.
775 Kein Weib ohne List, kein Pferd ohne Tücke.
776 Kein Weib ohne Teufel.
777 Kein Weib ohne W (Wehe).
It.: Chi hà moglie hà doglie. (Pazzaglia, 229, 1.)
778 Kein Weib und Pferd, es ist mit Fehlern beschwert.
779 Keinem Weib solt du was heimlichs sagen, dann sie kan nichts bey sich tragen. – Gruter, III, 58; Lehmann, II, 320, 40.
780 Keiner nimmt ein Weib um Gottes willen. – Eiselein, 631; Simrock, 11290.
781 Kommt das Weib an des Mannes Bett, so hat es die Hälfte ohne alle Aufgabe. – Graf, 153, 84.
Von der ehelichen Gütergemeinschaft. (S. Decke 17.) Das Sprichwort ist aus den thüringischen Rechten entlehnt, wo es mittelhochdeutsch lautet: „Wen ein wib kompt an des mannes bette, so hat sy dy helffte in sien guet an alle offgabe.“ (Michelsen, 156.)
782 Leichtsinnige Weiber kosten blos, aber lieben nicht.
Frz.: Folles femmes n'ayment que pour pasture. (Leroux, I, 147.)
783 Liebe dein Weib wie deine Seele, aber schüttele es wie einen Birnbaum.
Böhm.: Ženu miluj jak svou dušku, a třes jako hrušku. (Čelakovsky, 391.)
784 Lieber ein bärtig Weib als ein gelehrtes.
785 Listig Weib gibt dem Manne ihre Schürze um den Leib und ein paar Hörner an den Kopf.
Frz.: La femme a semence de cornes. (Leroux, I, 148.)
786 Mager Weib ist zähe.
787 Man darf sein Weib nit prügeln, ein Teufel jagt man hinaus und neun schlagt man hinein. (Steiermark.) – Sonntag.
788 Man fahet gar wol ein Weib vnd ein Mann, Gedancken niemand fahen kan. – Petri, II, 445.
789 Man hat eines schönen Weibs Controfet gern am Halss, deste lieber das original. – Lehmann, 706, 31.
790 Man muss den Weibern den Zaum nicht zu lang werden lassen.
„Wenn man jhn den Zaum zu lang lasset, so werden sie muthwillig vnd geil dardurch.“ (Geiler, Nsch., in Kloster, I, 401.)
791 Man muss keinem Weibe glauben, wenn sie auch todt ist.
Engl.: Seldom is the devil dead in a ditch. – There is no trust to be given to a woman's word. (Masson, 95.)
Frz.: Il ne faut pas se fier même a femme morte. (Masson, 95.)
Lat.: Mulieri ne credas, ne mortuae quidem. – Nec mulieri nec gremio credi oportet. (Masson, 95.)
792 Man muss sich vom Anblick (Gesicht) eines Weibes keine Mahlzeit verderben lassen.
Engl.: Let no woman's painting breed thy stomach's fainting. (Bohn II, 16.)
793 Man soll den Weibern nicht alles auf die Nase binden. – Sutor, 904.
Lat.: Non sit in arcanis mulier tibi conscia rebus. (Binder I, 1205; II, 2238.)
794 Man soll ein Weib nicht blos mit den Augen, sondern auch mit den Ohren nehmen. – Wirth, I, 565.
795 Man soll einem Weibe nicht sagen, dass es schön ist.
„Wie schön, wie fromm, wie wandels frey, wie lieb dir ein weib sey, was dir an leib vnd Er gat, sag ir das nicht, ist mein rat.“ (Hätzlerin, I, 34.)
796 Man sucht von Weibern und von Fischen das Mittelstück gern zu erwischen. – Eiselein, 635; Simrock, 11321.
Lat.: In medio uxores et pisces sunt meliores. (Eiselein, 635.)
797 Manch Weib ist freundlich wie ein Ohrwurm oder: wie rauch im aug, wie ein faust vffm aug. – Lehmann, 872, 43.
798 Manche Weiber sind gemacht, wie der Mond nur für die Nacht. – Witzfunken, Ib, 13.
799 Manche Weiber ziehen sich eher ein Paar Schuhe an und setzen eine Haube auf, ehe sie sich blos sehen lassen.
800 Mancher meint, er habe ein schönes Weib gefischt und bekommt doch gedroschen Stroh. – Wirth, I, 550.
801 Mancher verdampt vmb Weib vnd Kinder willen Leib vnd Seele. – Lehmann, II, 405, 69.
802 Mancher von Weibern übel red't, und weiss nicht, was seine Mutter thät.
Und dennoch lässt niemand gern seine Mutter beleidigen. Nach Mungo Park ist es unter afrikanischen Negern, oder doch unter einem Stamme derselben, die grösste Beleidigung für den Sohn, wenn man von seiner Mutter schlecht spricht. „Schlage mich, aber beschimpfe meine Mutter nicht“, sagen sie im Sprichwort. Man beschuldigt sie mit Unrecht der Gefühllosigkeit gegen ihre Aeltern.
803 Manches Weib ist inwendig voll Dornen, auswendig eine Rose.
804 Mann sihet eines schönen Weibs Conterfei gern, viel lieber den Leib. – Lehmann, 149, 129.
805 Mein Weib ist's Leben schon gewohnt, sie ist verhärtnet drin; und doch weiss ich nicht, wenn sie unser Herrgott unta an den Füessen hielt und ich müesst oba halta, i liess schnappa. – Birlinger, 534.
806 Mein Weib ist wie 's Echo, sagte Klaus, sie will immer das letzte Wort haben.
807 Mein Weib weiss wohl zu reden, sagte jener Mann, aber schweigen kann sie nicht.
„Ich hab ein wol redend weyb, kann sie denn auch schweygen?“ (Wachter.)
808 Mein Weib wiegt über einen Centner, sagte der Ehemann, als ihm der Pfarrer empfahl, sein Kreuz zu tragen.
Er hatte demselben sein Leiden mit dem bösen Weibe geklagt und den Rath erhalten, sein Kreuz zu tragen.
809 Mit bösen Weibern ist der Teufel aus der Hölle zu treiben.
810 Mit einem alten Weibe führt der Teufel keinen Process.
Böhm.: S babou i čert soud prohrál. (Čelakovsky, 309.)
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