Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 244 Die Zeiten bleiben immer, die Leide wären schlimmer. - Curtze, 364, 614. 245 Die Zeiten, Brüder, sind nicht mehr. "Da Treu und Glauben galten." Sprichwörtlich gebrauchter Anfang eines bekannten Gesellschaftsliedes. 246 Die Zeiten des Säens und des Erntens sind zwei verschiedene. - Altmann VI, 460. 247 Die Zeiten sind böse, sagte der Vater; was würd' er jetzt sagen? Lat.: Aetas parentium pecor avis. (Horaz.) - Meliora praetervolant, deteriora succedunt. (Seneca.) (Fischer, 7, 33.) 248 Die Zeiten sind schwer. - Tendlau, 721. 249 Die Zeiten werden immer schlechter (ärger). - Grubb, 403. Eine sprichwörtliche Klage, die schon sehr alt ist. Mhd.: Diu zeit hat sich verwandelt gar: ie lange lenger boesent diu jar. (Wigalois.) (Zingerle, 181.) 250 Die zeyt gibt's. - Agricola I, 399; Eyering, I, 767; Latendorf III, 529; Lehmann, II, 73, 86; Simrock, 12026. Lat.: Tempus ita fert. - Tempora dant ita; temporibus sua danda vicissim; temporibus quisquis porret, ubique sapit. (Glandorp, 92, 199.) 251 Diene der zeit. - Franck, I, 55b; Lehmann, II; 73, 87; Körte, 7110. 252 Drög Teit, billig Teid. (Ukermark.) Trockene Zeit, billige Zeit. In trockenen Zeiten gewähren die Niederungen die besten und reichlichsten Ernten, sodass auch die höher gelegenen Gegenden billig mit Korn versehen werden können. 253 Drückende (schwere) Zeit schreitet langsam. "Drückende Zeiten langsam schreiten, langsam schreiten nach ihrer Art, die Tage länger, der Winter strenger, das ist hart." (Besser, Drei Wochen auf dem Kriegsschauplatz, 1866, S. 129.) 254 Du leiwe Teit, wat es de Welt weit, wat es den (der) Himmel hoch, wat sind de Menschen gottlos. (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 249. 255 Du must der zeit vnd des glücks erwarten, biss es besser wirt. - Franck, II, 114a; Henisch, 1661, 31; Tappius, 123b. Lat.: Opportunitas est exspectanda. (Bebel-Suringar, 548.) (Es ist die mit Erläuterungen versehene Ausgabe der Proverbia Bebelii von Dr. Suringar gemeint, die nächstens erscheinen wird.) 256 Ei Zit isch nid all Zit. - Sutermeister, 143. 257 Ein jede Zeit bringt was newes in die Küchen. - Petri, II, 204. 258 Ein jede Zeit hat jhr Frewd vnd Ausbeut. - Petri, II, 204. 259 Ein jede Zeit (vnd Alter) hat jhr Laster. - Petri, II, 204. 260 Ein ygklich ding hat sein zeyt. - Pred., 3, 1; Agricola I, 394; Latendorf III, 525; Schulze, 114; Zehner, 275; Eiselein, 656; Richard, 394; Dove, 343; Körte, 7107. Frz.: Il est temps de semer et temps de moissonner. (Masson, 389.) Holl.: Elk zijn' tijd. (Harrebomee, II, 331b.) It.: In chiesa col santo, e all' osteria co' ghiotti. (Masson, 389.) Lat.: Data tempora prosunt et data non apto tempore vina nocent. (Ovid.) (Philippi, I, 110.) - Omnia tempora tempus habent. - Omnia fert tempus, tristia, laeta simul. (Binder II, 2395; Seybold, 488.) - Omnia tempore et loco, exigenda, dicenda, faciunda. (Bovill, III, 23.) - Quae facta optima videntur, nisi opportune fiant, ingentes adferunt jacturas. (Philippi, II, 117.) - Stultitiam simulare prudentis est. (Vulpius, Curiositäten, Weimar 1811, S. 236.) - Tempus amandi, tempus nubendi. (Eiselein, 656.) Schwed.: Allting har sin tid. (Wensell, 7.) 261 Ein zeit frölich, die ander ach vnd wehe. - Petri, II, 238. 262 Ein zeit ist der andern fürbild. - Henisch, 378, 28; Petri, II, 238. Holl.: De eene tijd zegt den anderen niet. (Harrebomee, II, 330b.) 263 Eine heilige Zeit nach Schaane-rabbe. - Tendlau. Der siebente Tag des Laubhüttenfestes, der das grosse Hosianna (Hoschaana rabi) heisst, hat eine besondere Bedeutung angenommen. 264 Eine Zeit bringt (gebiert) die andere. Lat.: Nihil semper floret, aetas aetati succedit. (Seybold, 350.) 265 Eine Zeit ist besser als die andere. 266 Eine Zeit ist nicht alle Zeit. - Gotthelf, Käthi, 55. [Spaltenumbruch] 267 En der Zeck stirv de Essel udder der Driever. (Bedburg.) 268 En Zitt der Nuth, esst me Koschte (Kruste) von Pastiete für Brut. (Aachen.) 269 Es braucht lange Zeit, der Welt recht an den Puls zu fühlen. - Winckler, VII, 42. 270 Es braucht wenig Zeit, viel Gutes zu thun, aber auch wenig Zeit, viel Böses zu stiften. 271 Es dauert lange Zeit, eh' der Bauer ein Junker wird. 272 Es gehört zu allem Zeit. Frz.: Rien ne fait sans le temps. (Cahier, 1692.) 273 Es hat Alles si Zit, nume die alte Wiber nit. - Sutermeister, 34. 274 Es hat nichts sein gewisse zeit, als das Predigen, das soll in einer Stundt aufhören. - Lehmann, 921, 41. Wenn die Predigt gut ist, kann man vom Redner nicht mehr verlangen; und ist sie schlecht, dann wär's ohnehin mit der Hälfte zu viel. 275 Es het Alles si Zit; wenn Eine bi sim Stöckli (gestecktes Ziel) ist, so muess er goh wie en andere au. - Sutermeister, 35. 276 Es iss schlömme Zeit on nuscht zu verdiene, de Baure mache sich schon de Kinder selbst. (Elbing.) - Frischbier, 4161. 277 Es ist alle tag gut zeit, wer nur fromb ist. - Henisch, 1255, 35. 278 Es ist böse Zeit, sagte der Junker, ich kann nur Rheinwein trinken und muss einkehren, wo Bier geschenkt wird. Böhm.: Ach, zly cas, piji jen kvas; a kde senkuji pivo, neprojdu mimo. (Celakovsky, 499.) 279 Es ist e Zit zum lustig si und ist e Zit zum Trure; es ist e Zit zum Pflaster (Mörtel) mache und ist e Zit zum Mure. (Luzern.) 280 Es ist eine betrübte Zeit, wo Gerechtigkeit bitten für Uebelthat gehalten wird. 281 Es ist eine Zeit gut zu reden, eine Zeit gut zu schweigen. "Es ist ein zeit zu reden gut, auch offt mit schweigen man recht thut." Lat.: Nunc est dicendum, nunc est ratione silendum. (Loci comm., 119.) 282 Es ist jedem seine Zeit beschert. Lat.: Inevitabile fatum. (Philippi, I, 194.) 283 Es ist keine Zeit, die Hunde zu füttern, wenn der Wolf Hunger hat. 284 Es ist leyder jetzt der zeit, dem armen glaubt man nit ein meit; vnd ob er führt die Warheit schon, doch muss er weit dahinden ston. - Gruter, II, 34; Lehmann, II, 155, 147. 285 Es ist nicht mehr die Zeit, da man Esel suchte und Kronen fand. - Winckler, VIII, 73; Simrock, 12082; Körte, 7120. Wie dies zu Samuel's Zeit mit Saul der Fall war. 286 Es ist nicht mehr die Zeit, dass man Speck auf Kohlen brate. - Eiselein, 656. 287 Es ist nicht mehr die Zeit der Landvögte. - Gotthelf, Käthi, I, 133. 288 Es ist nicht mehr um die Zeit, da die Nonnen bei Einnahme einer Stadt ihren Busen mit faulem Hühnerfleisch bedeckten. - Klosterspiegel, 59, 4. 289 Es ist nicht mehr um die Zeit, da Gretlein (Bertha) spann und Hänslein Stecken ritt. - Eiselein, 258. Es hat sich alles geändert, die "Sprache hat sich verkehrt". Holl.: Het is nu geen tijd, dat Bertha spint. (Harrebomee, II, 332a.) 290 Es ist nicht mehr vmb die zeit, dass die Ganss eyer legt. - Gruter III, 34; Lehmann, II, 156, 153. 291 Es ist nicht mehr Zeit, die Wurst zu bewahren, wenn der Hund damit fort ist. Holl.: Het is geen tijd, om naar de frikkedillen te tasten, als ze een ander tusschen de tanden heeft. (Harrebomee, II, 332.) [Spaltenumbruch] 244 Die Zeiten bleiben immer, die Leide wären schlimmer. – Curtze, 364, 614. 245 Die Zeiten, Brüder, sind nicht mehr. „Da Treu und Glauben galten.“ Sprichwörtlich gebrauchter Anfang eines bekannten Gesellschaftsliedes. 246 Die Zeiten des Säens und des Erntens sind zwei verschiedene. – Altmann VI, 460. 247 Die Zeiten sind böse, sagte der Vater; was würd' er jetzt sagen? Lat.: Aetas parentium pecor avis. (Horaz.) – Meliora praetervolant, deteriora succedunt. (Seneca.) (Fischer, 7, 33.) 248 Die Zeiten sind schwer. – Tendlau, 721. 249 Die Zeiten werden immer schlechter (ärger). – Grubb, 403. Eine sprichwörtliche Klage, die schon sehr alt ist. 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244 Die Zeiten bleiben immer, die Leide wären schlimmer. – Curtze, 364, 614.
245 Die Zeiten, Brüder, sind nicht mehr.
„Da Treu und Glauben galten.“ Sprichwörtlich gebrauchter Anfang eines bekannten Gesellschaftsliedes.
246 Die Zeiten des Säens und des Erntens sind zwei verschiedene. – Altmann VI, 460.
247 Die Zeiten sind böse, sagte der Vater; was würd' er jetzt sagen?
Lat.: Aetas parentium pecor avis. (Horaz.) – Meliora praetervolant, deteriora succedunt. (Seneca.) (Fischer, 7, 33.)
248 Die Zeiten sind schwer. – Tendlau, 721.
249 Die Zeiten werden immer schlechter (ärger). – Grubb, 403.
Eine sprichwörtliche Klage, die schon sehr alt ist.
Mhd.: Diu zît hât sich verwandelt gar: ie lange lenger boesent diu jâr. (Wigalois.) (Zingerle, 181.)
250 Die zeyt gibt's. – Agricola I, 399; Eyering, I, 767; Latendorf III, 529; Lehmann, II, 73, 86; Simrock, 12026.
Lat.: Tempus ita fert. – Tempora dant ita; temporibus sua danda vicissim; temporibus quisquis porret, ubique sapit. (Glandorp, 92, 199.)
251 Diene der zeit. – Franck, I, 55b; Lehmann, II; 73, 87; Körte, 7110.
252 Drög Tît, billig Tîd. (Ukermark.)
Trockene Zeit, billige Zeit. In trockenen Zeiten gewähren die Niederungen die besten und reichlichsten Ernten, sodass auch die höher gelegenen Gegenden billig mit Korn versehen werden können.
253 Drückende (schwere) Zeit schreitet langsam.
„Drückende Zeiten langsam schreiten, langsam schreiten nach ihrer Art, die Tage länger, der Winter strenger, das ist hart.“ (Besser, Drei Wochen auf dem Kriegsschauplatz, 1866, S. 129.)
254 Du lîwe Tît, wat es de Welt wît, wat es den (der) Himmel hoch, wat sind de Menschen gottlos. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 249.
255 Du must der zeit vnd des glücks erwarten, biss es besser wirt. – Franck, II, 114a; Henisch, 1661, 31; Tappius, 123b.
Lat.: Opportunitas est exspectanda. (Bebel-Suringar, 548.) (Es ist die mit Erläuterungen versehene Ausgabe der Proverbia Bebelii von Dr. Suringar gemeint, die nächstens erscheinen wird.)
256 Ei Zit isch nid all Zit. – Sutermeister, 143.
257 Ein jede Zeit bringt was newes in die Küchen. – Petri, II, 204.
258 Ein jede Zeit hat jhr Frewd vnd Ausbeut. – Petri, II, 204.
259 Ein jede Zeit (vnd Alter) hat jhr Laster. – Petri, II, 204.
260 Ein ygklich ding hat sein zeyt. – Pred., 3, 1; Agricola I, 394; Latendorf III, 525; Schulze, 114; Zehner, 275; Eiselein, 656; Richard, 394; Dove, 343; Körte, 7107.
Frz.: Il est temps de semer et temps de moissonner. (Masson, 389.)
Holl.: Elk zijn' tijd. (Harrebomée, II, 331b.)
It.: In chiesa col santo, e all' osteria co' ghiotti. (Masson, 389.)
Lat.: Data tempora prosunt et data non apto tempore vina nocent. (Ovid.) (Philippi, I, 110.) – Omnia tempora tempus habent. – Omnia fert tempus, tristia, laeta simul. (Binder II, 2395; Seybold, 488.) – Omnia tempore et loco, exigenda, dicenda, faciunda. (Bovill, III, 23.) – Quae facta optima videntur, nisi opportune fiant, ingentes adferunt jacturas. (Philippi, II, 117.) – Stultitiam simulare prudentis est. (Vulpius, Curiositäten, Weimar 1811, S. 236.) – Tempus amandi, tempus nubendi. (Eiselein, 656.)
Schwed.: Allting har sin tid. (Wensell, 7.)
261 Ein zeit frölich, die ander ach vnd wehe. – Petri, II, 238.
262 Ein zeit ist der andern fürbild. – Henisch, 378, 28; Petri, II, 238.
Holl.: De eene tijd zegt den anderen niet. (Harrebomée, II, 330b.)
263 Eine heilige Zeit nach Scháane-rabbe. – Tendlau.
Der siebente Tag des Laubhüttenfestes, der das grosse Hosianna (Hoscháana rabi) heisst, hat eine besondere Bedeutung angenommen.
264 Eine Zeit bringt (gebiert) die andere.
Lat.: Nihil semper floret, aetas aetati succedit. (Seybold, 350.)
265 Eine Zeit ist besser als die andere.
266 Eine Zeit ist nicht alle Zeit. – Gotthelf, Käthi, 55.
267 En der Zeck stirv de Essel udder der Driever. (Bedburg.)
268 En Zitt der Nuth, esst me Koschte (Kruste) von Pastiete für Brut. (Aachen.)
269 Es braucht lange Zeit, der Welt recht an den Puls zu fühlen. – Winckler, VII, 42.
270 Es braucht wenig Zeit, viel Gutes zu thun, aber auch wenig Zeit, viel Böses zu stiften.
271 Es dauert lange Zeit, eh' der Bauer ein Junker wird.
272 Es gehört zu allem Zeit.
Frz.: Rien ne fait sans le temps. (Cahier, 1692.)
273 Es hat Alles si Zit, nume die alte Wiber nit. – Sutermeister, 34.
274 Es hat nichts sein gewisse zeit, als das Predigen, das soll in einer Stundt aufhören. – Lehmann, 921, 41.
Wenn die Predigt gut ist, kann man vom Redner nicht mehr verlangen; und ist sie schlecht, dann wär's ohnehin mit der Hälfte zu viel.
275 Es het Alles si Zit; wenn Eine bi sim Stöckli (gestecktes Ziel) ist, so muess er goh wie en andere au. – Sutermeister, 35.
276 Es iss schlömme Zeit on nuscht zu verdiene, de Baure mache sich schon de Kinder selbst. (Elbing.) – Frischbier, 4161.
277 Es ist alle tag gut zeit, wer nur fromb ist. – Henisch, 1255, 35.
278 Es ist böse Zeit, sagte der Junker, ich kann nur Rheinwein trinken und muss einkehren, wo Bier geschenkt wird.
Böhm.: Ach, zlý čas, piji jen kvas; a kde šenkují pivo, neprojdu mimo. (Čelakovsky, 499.)
279 Es ist e Zit zum lustig si und ist e Zit zum Trure; es ist e Zit zum Pflaster (Mörtel) mache und ist e Zit zum Mure. (Luzern.)
280 Es ist eine betrübte Zeit, wo Gerechtigkeit bitten für Uebelthat gehalten wird.
281 Es ist eine Zeit gut zu reden, eine Zeit gut zu schweigen.
„Es ist ein zeit zu reden gut, auch offt mit schweigen man recht thut.“
Lat.: Nunc est dicendum, nunc est ratione silendum. (Loci comm., 119.)
282 Es ist jedem seine Zeit beschert.
Lat.: Inevitabile fatum. (Philippi, I, 194.)
283 Es ist keine Zeit, die Hunde zu füttern, wenn der Wolf Hunger hat.
284 Es ist leyder jetzt der zeit, dem armen glaubt man nit ein meit; vnd ob er führt die Warheit schon, doch muss er weit dahinden ston. – Gruter, II, 34; Lehmann, II, 155, 147.
285 Es ist nicht mehr die Zeit, da man Esel suchte und Kronen fand. – Winckler, VIII, 73; Simrock, 12082; Körte, 7120.
Wie dies zu Samuel's Zeit mit Saul der Fall war.
286 Es ist nicht mehr die Zeit, dass man Speck auf Kohlen brate. – Eiselein, 656.
287 Es ist nicht mehr die Zeit der Landvögte. – Gotthelf, Käthi, I, 133.
288 Es ist nicht mehr um die Zeit, da die Nonnen bei Einnahme einer Stadt ihren Busen mit faulem Hühnerfleisch bedeckten. – Klosterspiegel, 59, 4.
289 Es ist nicht mehr um die Zeit, da Gretlein (Bertha) spann und Hänslein Stecken ritt. – Eiselein, 258.
Es hat sich alles geändert, die „Sprache hat sich verkehrt“.
Holl.: Het is nu geen tijd, dat Bertha spint. (Harrebomée, II, 332a.)
290 Es ist nicht mehr vmb die zeit, dass die Ganss eyer legt. – Gruter III, 34; Lehmann, II, 156, 153.
291 Es ist nicht mehr Zeit, die Wurst zu bewahren, wenn der Hund damit fort ist.
Holl.: Het is geen tijd, om naar de frikkedillen te tasten, als ze een ander tusschen de tanden heeft. (Harrebomée, II, 332.)
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