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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 65 Wenn ein Zahn wehe thut, braucht man nicht den Kopf abzuschneiden.

It.: Non piu forte, ch' il mal, si dia il rimedio. (Pazzaglia, 324, 2.)

66 Wenn ein Zahn wehe thut vnd will nicht nachlassen, so lässt man jhn aussbrechen. - Lehmann, 80, 21.

67 Wenn man keine Zähne hat, kriegt man zu beissen. - Auerbach, Auf der Höhe, III, 290.

68 Wer böse Zähne hat, macht den Mund nicht weit auf.

69 Wer böse Zähne hat, muss Brei essen. - Petri, II, 687.

"Wer böse zeen im munde hat, der esse brey, thut jhm nicht schad."

Lat.: Esto pulmentum, quia non est laesio dentum. (Loci comm., 25.)

70 Wer die schlechtesten Zähne hat, muss am meisten kauen.

Holl.: Menschen, die de minste tanden hebben, kaauwen het meest. (Harrebomee, II, 324b.)

71 Wer die Zähne vor der Zunge, ist ein kluger Junge.

Zu rechter Zeit schweigen, ist Klugheit.

Holl.: Tand voor de tong is goed devies. (Harrebomee, II, 324b.)

72 Wer die Zähne zur Unzeit zeigt, dem wird ein schlechter Marsch (Tanz) gegeigt.

73 Wer durch einen Zahn sterben soll, den kann wohl der Rachen des Krokodils fahren lassen, aber der Biss der Hyäne wird ihn zermalmen.

74 Wer einen Zahn nicht als Knochen betrachtet, der passt nicht als Zahnarzt. - Altmann VI, 437.

75 Wer gute Zähne hat, soll sich satt Brot essen.

Böhm.: Dokud zuby mas, pajez se chleba. - Za zubua se chleba najisti. (Celakovsky, 261.)

76 Wer in den Zähnen stochert, hat nicht immer Fleisch gegessen. - Riehl, Novelle, S. 300.

77 Wer keine Zähne hat, der hasset den, der Zähne hat.

Bei Tunnicius (394): De neine tene heft, de hatet den, de tene heft. (Dente carens tantum dentatis invidet usque.)

78 Wer keine Zähne hat, ist schlimm daran, wer aber kein Brot hat, ist ein noch ärmerer Mann.

It.: E gran pena non haver denta, e maggior non haver pane. (Pazzaglia, 248, 2.)

79 Wer keine Zähne hat, muss Brei essen.

Böhm.: Kdo nema zubuv, necht' jida kasi. (Celakovsky, 433.)

80 Wer keine Zähne hat, muss nicht wollen Nüsse knacken.

Holl.: Waarom wil hij noten kraken, als hij geene kiezen meer heeft. (Harrebomee, II, 131b.)

81 Wer keine Zähne, schüttle nicht die Mähne.

82 Wer keinen Zahn mehr im Munde hat, dem kommt der Braten zu spät.

Böhm.: Pozde dano chleba zhusta, kdy uz huba zubuv pusta. - Pozde tvaruzky davaji, kdyz lide zubuv nemaji. (Celakovsky, 47.)

Poln.: Dano chleba, gdy zebow pozbyl. - Dopiero koniowi owsa kiedy chce jisc do psa. - Nie wczas daja chleba husto, kiedy zebow w gebie pusto. (Celakovsky, 47.)

83 Wer sich die Zähne am Brei ausbeisst, der kann keine Nüsse aufknacken.

84 Wer sich die Zähne an den Schalen ausbeisst, kommt nicht zum Kern.

85 Wer Zähne hat, den muss man nicht mit Brei füttern.

86 Wier de Zäinjt weist, die let em ä Ra. - Schuster, 1101.

87 Wo der Zahn wehe thut, stösst gewöhnlich die Zunge an. - Winckler, IX, 76; Schlechta, 244.

Frz.: Ou la dent fait mal, la langue s'y porte. (Cahier, 1007.)

It.: La lingua tocca dove il dente duole. (Pazzaglia, 199, 11; Gaal, 887.)

Lat.: Obsequitur denti super ambula lingula dolenti. (Reuterdahl, 637.)

Schwed.: Ae lekir tunga a tanne saarast. (Reuterdahl, 637.)

88 Zahn ist der Zunge nächster Vetter.

[Spaltenumbruch] 89 Zahn um Zahn. - 2 Mos. 21, 24; Schulze, 10; Zinkgref, IV, 245.

Frz.: Chou pour chou. - Dent contre dent le consume.

Lat.: Dentibus dentes atteruntur et absumuntur. (Bovill, III, 27.)

90 Zähne, die Brot kauen, sind auch Zähne.

Nicht blos die, so Knorpel beissen.

Böhm.: I to zuby, co zelnou polivku jidaji. (Celakovsky, 266.)

91 Zähne und Erbe verlassen thut weh. - Henisch, 908, 67; Petri, II, 819; Simrock, 11966a.

92 Zwüsche Zah und Hand goht vil z' Schand. - Sutermeister, 125; Simrock, 11964a.

*93 A hot Zähne im Maul. - Robinson, 167; Gomolcke, 57.

*94 A mag die Zähne wider die Wand schlon. - Gomolcke, 173.

*95 Ar wird se(ch) ken Zou drou ausbeissen. (Franken.)

Das Maul wird ihm sauber gehalten werden.

*96 Auff dem zan ausgohn. - Murner, Narrenb., 83.

"Der mag wol seyn ein thorecht man, der nit waiss auff welchem zan sein eigen sach müg aussher gan." (Kloster, IV, 848.)

*97 Bis an die Zähne bewaffnet (verschanzt) sein.

Frz.: Etre arme de pie en cap. (Kritzinger, 105b.) - Etre arme jusqu'aux dens. (Kritzinger, 217a.)

*98 Da beisst man mit guten Zähnen übel. (Nürtingen.)

*99 Dä ess ens räet durch de Zäng getrocke wurde. (Bedburg.)

Durch die Zähne gezogen, durchgehechelt.

*100 Da kann man sich die Zähne dran ausbeissen.

*101 Dä wat met de Zängen drob. (Bedburg.)

Er hat nichts zu leben.

*102 Da wird mein hinterer Zahn nicht nass. (Rottenburg.)

Wenn zu wenig zu trinken ist.

*103 Dä wird noch de Zengen dernoh lecken. (Bedburg.)

Sehnsucht nach früher Verschmähtem.

*104 Dam thut kee Zan mie wieh. - Robinson, 889; hochdeutsch bei Körte, 7051f; Frischbier, II, 2980; Dietrich, Weisheit, I, 526.

Frz.: Il y a longtemps, qu'il n'a plus mal aux dens. (Kritzinger, 217b.)

Holl.: Zijne tanden doen hem niet meer zeer. (Harrebomee, II, 324b.)

*105 Dann wird uns (allen) kein Zahn mehr wehe thun. - Für Franken: Frommann, VI, 327, 430.

Wir sind dann längst todt.

*106 Daran will ich mir die Zähne nicht ausbeissen.

*107 Das ging in meinen hohlen Zahn hinein.

"Das ist man auf den hohlen Zahn." (Frischbier, II, 2979.)

Holl.: Dat kan ik wel in mijne holle kies douwen. (Harrebomee, II, 399b.)

*108 Das is wia auf an hohle Zahnd. (Wien.)

Wenn von irgendetwas zu wenig vorhanden ist oder geboten wird.

*109 Das ist ein Zahn aus dem Munde.

Holl.: Dat is eene kies uit je mond. (Harrebomee, I, 399b.)

*110 Das ist (kaum) für einen hohlen Zahn. - Klix, 124.

D. h. viel zu wenig zum Sattwerden.

Frz.: Il n'y en a pas pour ma dent creuse. (Kritzinger, 217b.)

*111 Das will ich ihm aus den Zähnen reissen. - Klix, 124.

*112 Das wir i dir schon aus den Zehnt'n rama. (Wien.)

Ich werde dir das schon aus den Zähnen räumen. Um zu sagen: ich will schon dafür sorgen, dass du das nicht erhältst.

*113 Das wird dir nicht an die Zähne brennen. - Simplic., I, 449.

*114 Dat mutt man achter enen Ten eten. (Richey.)

Von einer seltenen und kostbaren Speise, von etwas, das man nur äusserst sparsam verwenden darf.

*115 Dat sall di neich in de Tän hack'n bliw'n. (Altmark.) - Danneil, 220.

Du bist im Irrthum, wenn du glaubst, du werdest dies bekommen.

*116 Davon wird nichts in seinen hohlen Zähnen hängen bleiben.

Holl.: Dat zal u niet in den mond vallen. (Harrebomee, II, 96b.)

[Spaltenumbruch] 65 Wenn ein Zahn wehe thut, braucht man nicht den Kopf abzuschneiden.

It.: Non più forte, ch' il mal, si dia il rimedio. (Pazzaglia, 324, 2.)

66 Wenn ein Zahn wehe thut vnd will nicht nachlassen, so lässt man jhn aussbrechen.Lehmann, 80, 21.

67 Wenn man keine Zähne hat, kriegt man zu beissen.Auerbach, Auf der Höhe, III, 290.

68 Wer böse Zähne hat, macht den Mund nicht weit auf.

69 Wer böse Zähne hat, muss Brei essen.Petri, II, 687.

„Wer böse zeen im munde hat, der esse brey, thut jhm nicht schad.“

Lat.: Esto pulmentum, quia non est laesio dentum. (Loci comm., 25.)

70 Wer die schlechtesten Zähne hat, muss am meisten kauen.

Holl.: Menschen, die de minste tanden hebben, kaauwen het meest. (Harrebomée, II, 324b.)

71 Wer die Zähne vor der Zunge, ist ein kluger Junge.

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Holl.: Tand voor de tong is goed devies. (Harrebomée, II, 324b.)

72 Wer die Zähne zur Unzeit zeigt, dem wird ein schlechter Marsch (Tanz) gegeigt.

73 Wer durch einen Zahn sterben soll, den kann wohl der Rachen des Krokodils fahren lassen, aber der Biss der Hyäne wird ihn zermalmen.

74 Wer einen Zahn nicht als Knochen betrachtet, der passt nicht als Zahnarzt.Altmann VI, 437.

75 Wer gute Zähne hat, soll sich satt Brot essen.

Böhm.: Dokud zuby máš, pajez se chleba. – Za zubůa se chleba najísti. (Čelakovsky, 261.)

76 Wer in den Zähnen stochert, hat nicht immer Fleisch gegessen.Riehl, Novelle, S. 300.

77 Wer keine Zähne hat, der hasset den, der Zähne hat.

Bei Tunnicius (394): De neine tene heft, de hatet den, de tene heft. (Dente carens tantum dentatis invidet usque.)

78 Wer keine Zähne hat, ist schlimm daran, wer aber kein Brot hat, ist ein noch ärmerer Mann.

It.: E gran pena non haver denta, e maggior non haver pane. (Pazzaglia, 248, 2.)

79 Wer keine Zähne hat, muss Brei essen.

Böhm.: Kdo nemá zubův, necht' jídá kaši. (Čelakovsky, 433.)

80 Wer keine Zähne hat, muss nicht wollen Nüsse knacken.

Holl.: Waarom wil hij noten kraken, als hij geene kiezen meer heeft. (Harrebomée, II, 131b.)

81 Wer keine Zähne, schüttle nicht die Mähne.

82 Wer keinen Zahn mehr im Munde hat, dem kommt der Braten zu spät.

Böhm.: Pozdĕ dáno chleba zhusta, kdy už huba zubův pusta. – Pozdĕ tvarůzký dávají, když lidé zubův nemají. (Čelakovsky, 47.)

Poln.: Dano chleba, gdy zębów pozbył. – Dopiero koniowi owsa kiedy chce jiść do psa. – Nie wczas dają chleba husto, kiedy zębów w gębie pusto. (Čelakovsky, 47.)

83 Wer sich die Zähne am Brei ausbeisst, der kann keine Nüsse aufknacken.

84 Wer sich die Zähne an den Schalen ausbeisst, kommt nicht zum Kern.

85 Wer Zähne hat, den muss man nicht mit Brei füttern.

86 Wier de Zäinjt weist, die let em ä Râ.Schuster, 1101.

87 Wo der Zahn wehe thut, stösst gewöhnlich die Zunge an.Winckler, IX, 76; Schlechta, 244.

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Schwed.: Ae lekir tunga a tanne saarast. (Reuterdahl, 637.)

88 Zahn ist der Zunge nächster Vetter.

[Spaltenumbruch] 89 Zahn um Zahn.2 Mos. 21, 24; Schulze, 10; Zinkgref, IV, 245.

Frz.: Chou pour chou. – Dent contre dent le consume.

Lat.: Dentibus dentes atteruntur et absumuntur. (Bovill, III, 27.)

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Nicht blos die, so Knorpel beissen.

Böhm.: I to zuby, co zelnou polívku jídají. (Čelakovsky, 266.)

91 Zähne und Erbe verlassen thut weh.Henisch, 908, 67; Petri, II, 819; Simrock, 11966a.

92 Zwüsche Zah und Hand goht vil z' Schand.Sutermeister, 125; Simrock, 11964a.

*93 A hot Zähne im Maul.Robinson, 167; Gomolcke, 57.

*94 A mag die Zähne wider die Wand schlon.Gomolcke, 173.

*95 Ar wird se(ch) ken Zou drou ausbeissen. (Franken.)

Das Maul wird ihm sauber gehalten werden.

*96 Auff dem zan ausgohn.Murner, Narrenb., 83.

„Der mag wol seyn ein thorecht man, der nit waiss auff welchem zan sein eigen sach müg aussher gan.“ (Kloster, IV, 848.)

*97 Bis an die Zähne bewaffnet (verschanzt) sein.

Frz.: Être armé de pié en cap. (Kritzinger, 105b.) – Être armé jusqu'aux dens. (Kritzinger, 217a.)

*98 Da beisst man mit guten Zähnen übel. (Nürtingen.)

*99 Dä ess ens räet durch de Zäng getrocke wurde. (Bedburg.)

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*100 Da kann man sich die Zähne dran ausbeissen.

*101 Dä wât met de Zängen drob. (Bedburg.)

Er hat nichts zu leben.

*102 Da wird mein hinterer Zahn nicht nass. (Rottenburg.)

Wenn zu wenig zu trinken ist.

*103 Dä wird noch de Zengen dernoh lecken. (Bedburg.)

Sehnsucht nach früher Verschmähtem.

*104 Dam thut kee Zan mie wieh.Robinson, 889; hochdeutsch bei Körte, 7051f; Frischbier, II, 2980; Dietrich, Weisheit, I, 526.

Frz.: Il y a longtemps, qu'il n'a plus mal aux dens. (Kritzinger, 217b.)

Holl.: Zijne tanden doen hem niet meer zeer. (Harrebomée, II, 324b.)

*105 Dann wird uns (allen) kein Zahn mehr wehe thun. – Für Franken: Frommann, VI, 327, 430.

Wir sind dann längst todt.

*106 Daran will ich mir die Zähne nicht ausbeissen.

*107 Das ging in meinen hohlen Zahn hinein.

„Das ist man auf den hohlen Zahn.“ (Frischbier, II, 2979.)

Holl.: Dat kan ik wel in mijne holle kies douwen. (Harrebomée, II, 399b.)

*108 Dâs is wia auf an hohle Zâhnd. (Wien.)

Wenn von irgendetwas zu wenig vorhanden ist oder geboten wird.

*109 Das ist ein Zahn aus dem Munde.

Holl.: Dat is eene kies uit je mond. (Harrebomée, I, 399b.)

*110 Das ist (kaum) für einen hohlen Zahn.Klix, 124.

D. h. viel zu wenig zum Sattwerden.

Frz.: Il n'y en a pas pour ma dent creuse. (Kritzinger, 217b.)

*111 Das will ich ihm aus den Zähnen reissen.Klix, 124.

*112 Dâs wir i dir schon aus den Zehnt'n rama. (Wien.)

Ich werde dir das schon aus den Zähnen räumen. Um zu sagen: ich will schon dafür sorgen, dass du das nicht erhältst.

*113 Das wird dir nicht an die Zähne brennen.Simplic., I, 449.

*114 Dat mutt man achter ênen Tên êten. (Richey.)

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*115 Dat sall di nîch in de Tän hack'n bliw'n. (Altmark.) – Danneil, 220.

Du bist im Irrthum, wenn du glaubst, du werdest dies bekommen.

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[[244]/0256] 65 Wenn ein Zahn wehe thut, braucht man nicht den Kopf abzuschneiden. It.: Non più forte, ch' il mal, si dia il rimedio. (Pazzaglia, 324, 2.) 66 Wenn ein Zahn wehe thut vnd will nicht nachlassen, so lässt man jhn aussbrechen. – Lehmann, 80, 21. 67 Wenn man keine Zähne hat, kriegt man zu beissen. – Auerbach, Auf der Höhe, III, 290. 68 Wer böse Zähne hat, macht den Mund nicht weit auf. 69 Wer böse Zähne hat, muss Brei essen. – Petri, II, 687. „Wer böse zeen im munde hat, der esse brey, thut jhm nicht schad.“ Lat.: Esto pulmentum, quia non est laesio dentum. (Loci comm., 25.) 70 Wer die schlechtesten Zähne hat, muss am meisten kauen. Holl.: Menschen, die de minste tanden hebben, kaauwen het meest. (Harrebomée, II, 324b.) 71 Wer die Zähne vor der Zunge, ist ein kluger Junge. Zu rechter Zeit schweigen, ist Klugheit. Holl.: Tand voor de tong is goed devies. (Harrebomée, II, 324b.) 72 Wer die Zähne zur Unzeit zeigt, dem wird ein schlechter Marsch (Tanz) gegeigt. 73 Wer durch einen Zahn sterben soll, den kann wohl der Rachen des Krokodils fahren lassen, aber der Biss der Hyäne wird ihn zermalmen. 74 Wer einen Zahn nicht als Knochen betrachtet, der passt nicht als Zahnarzt. – Altmann VI, 437. 75 Wer gute Zähne hat, soll sich satt Brot essen. Böhm.: Dokud zuby máš, pajez se chleba. – Za zubůa se chleba najísti. (Čelakovsky, 261.) 76 Wer in den Zähnen stochert, hat nicht immer Fleisch gegessen. – Riehl, Novelle, S. 300. 77 Wer keine Zähne hat, der hasset den, der Zähne hat. Bei Tunnicius (394): De neine tene heft, de hatet den, de tene heft. (Dente carens tantum dentatis invidet usque.) 78 Wer keine Zähne hat, ist schlimm daran, wer aber kein Brot hat, ist ein noch ärmerer Mann. It.: E gran pena non haver denta, e maggior non haver pane. (Pazzaglia, 248, 2.) 79 Wer keine Zähne hat, muss Brei essen. Böhm.: Kdo nemá zubův, necht' jídá kaši. (Čelakovsky, 433.) 80 Wer keine Zähne hat, muss nicht wollen Nüsse knacken. Holl.: Waarom wil hij noten kraken, als hij geene kiezen meer heeft. (Harrebomée, II, 131b.) 81 Wer keine Zähne, schüttle nicht die Mähne. 82 Wer keinen Zahn mehr im Munde hat, dem kommt der Braten zu spät. Böhm.: Pozdĕ dáno chleba zhusta, kdy už huba zubův pusta. – Pozdĕ tvarůzký dávají, když lidé zubův nemají. (Čelakovsky, 47.) Poln.: Dano chleba, gdy zębów pozbył. – Dopiero koniowi owsa kiedy chce jiść do psa. – Nie wczas dają chleba husto, kiedy zębów w gębie pusto. (Čelakovsky, 47.) 83 Wer sich die Zähne am Brei ausbeisst, der kann keine Nüsse aufknacken. 84 Wer sich die Zähne an den Schalen ausbeisst, kommt nicht zum Kern. 85 Wer Zähne hat, den muss man nicht mit Brei füttern. 86 Wier de Zäinjt weist, die let em ä Râ. – Schuster, 1101. 87 Wo der Zahn wehe thut, stösst gewöhnlich die Zunge an. – Winckler, IX, 76; Schlechta, 244. Frz.: Où la dent fait mal, la langue s'y porte. (Cahier, 1007.) It.: La lingua tocca dove il dente duole. (Pazzaglia, 199, 11; Gaal, 887.) Lat.: Obsequitur denti super ambula lingula dolenti. (Reuterdahl, 637.) Schwed.: Ae lekir tunga a tanne saarast. (Reuterdahl, 637.) 88 Zahn ist der Zunge nächster Vetter. 89 Zahn um Zahn. – 2 Mos. 21, 24; Schulze, 10; Zinkgref, IV, 245. Frz.: Chou pour chou. – Dent contre dent le consume. Lat.: Dentibus dentes atteruntur et absumuntur. (Bovill, III, 27.) 90 Zähne, die Brot kauen, sind auch Zähne. Nicht blos die, so Knorpel beissen. Böhm.: I to zuby, co zelnou polívku jídají. (Čelakovsky, 266.) 91 Zähne und Erbe verlassen thut weh. – Henisch, 908, 67; Petri, II, 819; Simrock, 11966a. 92 Zwüsche Zah und Hand goht vil z' Schand. – Sutermeister, 125; Simrock, 11964a. *93 A hot Zähne im Maul. – Robinson, 167; Gomolcke, 57. *94 A mag die Zähne wider die Wand schlon. – Gomolcke, 173. *95 Ar wird se(ch) ken Zou drou ausbeissen. (Franken.) Das Maul wird ihm sauber gehalten werden. *96 Auff dem zan ausgohn. – Murner, Narrenb., 83. „Der mag wol seyn ein thorecht man, der nit waiss auff welchem zan sein eigen sach müg aussher gan.“ (Kloster, IV, 848.) *97 Bis an die Zähne bewaffnet (verschanzt) sein. Frz.: Être armé de pié en cap. (Kritzinger, 105b.) – Être armé jusqu'aux dens. (Kritzinger, 217a.) *98 Da beisst man mit guten Zähnen übel. (Nürtingen.) *99 Dä ess ens räet durch de Zäng getrocke wurde. (Bedburg.) Durch die Zähne gezogen, durchgehechelt. *100 Da kann man sich die Zähne dran ausbeissen. *101 Dä wât met de Zängen drob. (Bedburg.) Er hat nichts zu leben. *102 Da wird mein hinterer Zahn nicht nass. (Rottenburg.) Wenn zu wenig zu trinken ist. *103 Dä wird noch de Zengen dernoh lecken. (Bedburg.) Sehnsucht nach früher Verschmähtem. *104 Dam thut kee Zan mie wieh. – Robinson, 889; hochdeutsch bei Körte, 7051f; Frischbier, II, 2980; Dietrich, Weisheit, I, 526. Frz.: Il y a longtemps, qu'il n'a plus mal aux dens. (Kritzinger, 217b.) Holl.: Zijne tanden doen hem niet meer zeer. (Harrebomée, II, 324b.) *105 Dann wird uns (allen) kein Zahn mehr wehe thun. – Für Franken: Frommann, VI, 327, 430. Wir sind dann längst todt. *106 Daran will ich mir die Zähne nicht ausbeissen. *107 Das ging in meinen hohlen Zahn hinein. „Das ist man auf den hohlen Zahn.“ (Frischbier, II, 2979.) Holl.: Dat kan ik wel in mijne holle kies douwen. (Harrebomée, II, 399b.) *108 Dâs is wia auf an hohle Zâhnd. (Wien.) Wenn von irgendetwas zu wenig vorhanden ist oder geboten wird. *109 Das ist ein Zahn aus dem Munde. Holl.: Dat is eene kies uit je mond. (Harrebomée, I, 399b.) *110 Das ist (kaum) für einen hohlen Zahn. – Klix, 124. D. h. viel zu wenig zum Sattwerden. Frz.: Il n'y en a pas pour ma dent creuse. (Kritzinger, 217b.) *111 Das will ich ihm aus den Zähnen reissen. – Klix, 124. *112 Dâs wir i dir schon aus den Zehnt'n rama. (Wien.) Ich werde dir das schon aus den Zähnen räumen. Um zu sagen: ich will schon dafür sorgen, dass du das nicht erhältst. *113 Das wird dir nicht an die Zähne brennen. – Simplic., I, 449. *114 Dat mutt man achter ênen Tên êten. (Richey.) Von einer seltenen und kostbaren Speise, von etwas, das man nur äusserst sparsam verwenden darf. *115 Dat sall di nîch in de Tän hack'n bliw'n. (Altmark.) – Danneil, 220. Du bist im Irrthum, wenn du glaubst, du werdest dies bekommen. *116 Davon wird nichts in seinen hohlen Zähnen hängen bleiben. Holl.: Dat zal u niet in den mond vallen. (Harrebomée, II, 96b.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [244]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/256>, abgerufen am 16.07.2024.