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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 414 Ein frommes Weib ist blind, taub und stumm.

In Apulien sagt man: Das gute Weib hat weder Augen noch Ohren. (Ausland, 1870, S. 425, 15.)

415 Ein frommes Weib ist der beste Hausrath.

It.: Non u' e il miglior mobile in una casaquanto una donna da bene. (Pazzaglia, 105, 35.)

Lat.: Xantippe et Tanaquil ne sit tibi nupta caveto.

Wend.: Rowno ako swunco nebjo ksasl, tak jo fromna zona ksasa swojeje wjaze. (Celakovsky, 391.)

416 Ein frommes Weib zeucht mit jhrem Mann jhn ein wilden Wald. - Petri, II, 186.

417 Ein frommes weybe kan man mit Golde nicht vberwegen. - Agricola I, 36; Latendorf III, 265; Gruter, I, 25; Egenolff, 30a; Petri, II, 187; Sailer, 261; Simrock, 11388; Eiselein, 630; Berl. Monatsschr., XVI, 268.

It.: Donna dabbene vale un gran bene. (Gaal, 703.) - Femmina buona vale una corona. (Pazzaglia, 128, 6.)

Lat.: Femina, si frugi est, auro praestantior omni. (Buchler, Gnomol., 210.) - Sors potior muliere proba non obtigit unquam ullo viro contraque mala nil tetrius usquam est. (Eiselein, 630.)

418 Ein geiziges Weib kocht gute Brühe.

Dän.: Gierig kone koger aldrig god saad. (Prov. dan., 227.)

419 Ein geschäftig Weib und eine legende Henne haben viel zu kakeln.

Holl.: Een bezig wijf en eene leggende hen kunnen goed kakelen. (Harrebomee, II, 459a.)

420 Ein geschwind (oder: gescheit?) Weib solt wol einen Mönch auss seinem Kloster oder Kappen reden. - Henisch, 1550, 65; Petri, II, 190.

421 Ein gewäschig Weib ist wie ein Baderbecken, darauff man zu Bade klengelt.

"Sie schreyet vnd pledert eine gantze Gasse voll, wie Simsons plederin, die waschet aus dem Hause vnd verreht des Mannes Retzel." (Mathesy, 168a.)

422 Ein geyl alt weib ist des tods Fastnachtspil. - Franck, I, 65a; Lehmann, II, 122, 31; Simrock, 11320; Körte, 6581.

423 Ein gräuliches Weib und ein Fleischklotz werden selten aus dem Hause gestohlen. - Winckler, IV, 23.

424 Ein gut Weib ist eine grosse Gottesgabe. - Eiselein, 630.

425 Ein gut Weib, sagt der Schwab', ist eine gute Gottesgab'.

Böhm.: Dobra zena lepsi nad zlaty slomp. (Celakovsky, 391.)

426 Ein gutes Weib, ein gesunder Leib, ein guter Nam', ein westfälischer Ham', ein Keller mit Wein, das, glaub' ich, soll das Beste sein. - Parömiakon, 2579.

427 Ein gutes Weib, ein guter Maulesel und eine gute Ziege sind drei schlimme Thiere.

Frz.: Une bonne femme, une bonne mule, et une bonne chevre sont trois mechantes betes. (Kritzinger, 307b.)

428 Ein gutes Weib ist des Mannes Feuer im Winter und sein Schatten im Sommer.

429 Ein gutes Weib ist des Mannes Sparhäflein.

430 Ein gutes Weib ist eine gute Haut, ein böses ist ein bitter Kraut.

Böhm.: Dobra zena draha smena: zla pak zena trpke zelf. (Celakovsky, 391.)

431 Ein gutes Weib ist für den Mann ein Schatz ein böses schlimmer als Aussatz.

432 Ein gutes Weib ist köstlicher als Geld.

433 Ein gutes Weib ist mehr werth als Perlen. (Dän.)

434 Ein gutes Weib soll man nicht zu früh loben.

Frz.: Femme couchee et bois debout homme ne voit jamais le bout.

435 Ein gutes Weib thut nicht alles, was der Mann befiehlt.

Frz.: Honte ait la femme qui fait tout ce que son mari lui commande. (Leroux, I, 147.)

436 Ein gutes Weib wiegt eine Krone auf. - Illustr. Welt (Stuttgart 1868), S. 68.

437 Ein hässlich Weib macht wenig Freud', ein schönes Weib macht oft viel Leid.

Böhm.: Kdo skaredou zenu ma, at se jinym nerouha; a kdo ma slicnou ten k tanci nechod', maje doma dost tancuv. (Celakovsky, 386.)

438 Ein hässlich Weib opfert lieber dem Geier den seidenen Gurt als den wollenen Schleier.

[Spaltenumbruch] 439 Ein hässlich Weib und altes Silber nimmt man nach dem Gewicht.

Ein Jude, der ein ebenso reiches wie hässliches Mädchen geheirathet hatte, wurde von einem Bekannten gefragt, wie er eine so abscheuliche Wahl habe treffen können. "Iech hob de Kalle, wie eppes ä altes Silber nach dem Gewicht genommen", erwiderte er. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, Nr. 152.)

440 Ein hässliches Weib ist ein Mittel wider die Liebe.

Die Neugriechen: Was wählst du tausend Gulden dir und dazu ein hässlich Weib. (Sanders, 225, 64.)

Frz.: Une femme laide est un remede l'amour. (Kritzinger, 26b.)

441 Ein hässliches Weib will niemand sehen, mit einem hübschen wollen alle gehen.

Böhm.: Peknou zenu mnozi budou chtiti znati, a s osklivou nelze se na svet ukazati. - Pojmes-li peknou, tva skoda. - Zena nehezka se znelibi, a pekna mnohym se zalibi. (Celakovsky, 386.)

442 Ein häusslich Weib zählt offt die Brot Leib.

Lat.: Ad cistam domina vodit saepissime parca. (Sutor, 26.)

443 Ein hesslich Weib gibt ein gute Haushälterin (oder: hausshund, Haushüterin). - Lehmann, 123, 49 u. 870, 11; Simrock, 11292.

Bei Tunnicius (807): Ein lelck wyf is ein gut in hodersche. (Aedes tutatur vacuas bene femina turpis.)

Holl.: Onghehavende wijf sijn goede huus herden. (Tunn., 20, 12.)

Lat.: Femina fertur ita custos bona non redimita. (Fallersleben, 567.)

444 Ein hesslich Weib hütet wol zu Hauss. - Petri, II, 197.

445 Ein hesslich Weib ist ein langweilicher aspect. - Lehmann, 149, 130.

446 Ein hesslich wyff is ein guder zuyn vmb den Garten. (Westf.) - Tappius, 163b.

"Ein hässlich Weib ist ein guter Zaun um den Garten." (Simrock, 11293; Körte, 6600.)

447 Ein hesslich wyff is eine guyde huysshödersche. - Tappius, 163a; Eyering, III, 195; Körte, 6599.

Lat.: In Paro frigidu quidem est aqua, sed pulchre mulieres. (Tappius, 163a.)

448 Ein hessliches Weib ist wie ein Metzgerhawstock; ob er schon tag vnd nacht auf der gassen stehet, so wird er doch nicht gestolen. - Lehmann, 149, 131; Einfälle, 542.

449 Ein heusslich Weib ist ein gute Sparbüchse. - Petri, II, 198.

450 Ein heusslich Weib macht jhrem Manne ein fein geruhig Leben. - Petri, II, 198.

451 Ein hübsch jung Weib ist einem alten Mann eine Post zum Himmelreich. - Petri, II, 198.

452 Ein hübsch Weib vnd der wein seind süsse giefft.

Lat.: Uxor formosa et vinum sunt dulcia venena.

453 Ein jedes Weib hat ihres Mannes halbe Buss- und Wergeld (s. d.). - Graf, 323, 288.

Man scheint angenommen zu haben, dass der Tod der Frau ein geringerer Verlust für die Familie sei als der des Mannes. Nach dem salischen Gesetz war indess auf den Tod einer Frau, die noch Kinder gebären konnte, dreifaches Wergeld gesetzt.

Mhd.: Ein iegelick frowe hat einis mannes halve buze unde weregeld. (Schwabenspiegel, 258.)

454 Ein jeglich Weib erbt nach zwei Wegen. - Graf, 217, 243.

D. h. sie vererbt ihr Gut nach zwei Seiten; das eigentliche Erbe kommt an die nächste Erbin, wie sie die Gradnähe in der Blutsverwandtschaft bestimmt. Die von diesem eigentlichen Erbe ausgeschiedenen Grade (s. d.) fällt an die nächste Niftel.

Mhd.: Ittlich weip erbt zwene wege. (Daniels, Weichbildr., 314.)

455 Ein jung from Weib ist ein Gab Gottes. - Lehmann, 146, 93.

"Die Alten sind deren so woll Vehig vnd bedürfftig alss die Jungen."

456 Ein Jung Weib bey einem alten (Mann) ist Tags eine (Ehe)Fraw, Nachts ein Wittib. - Lehmann, 146, 91; Eiselein, 631; Simrock, 11286; Wirth, I, 566; Braun, I, 4959.

Schwed.: Unga karlar de frija, de halla sig bra; gamla gubbar, de rijda, de fa intet ja. (Törning, 155.)

457 Ein jung weib, die ein alten Mann hat, ist ein weib vnnd wittib; hat alss ein fraw gute tag

[Spaltenumbruch] 414 Ein frommes Weib ist blind, taub und stumm.

In Apulien sagt man: Das gute Weib hat weder Augen noch Ohren. (Ausland, 1870, S. 425, 15.)

415 Ein frommes Weib ist der beste Hausrath.

It.: Non u' è il miglior mobile in una casaquanto una donna da bene. (Pazzaglia, 105, 35.)

Lat.: Xantippe et Tanaquil ne sit tibi nupta caveto.

Wend.: Rowno ako swuńco nébjo kśasl, tak jo fromna żona kśasa swojeje wjaże. (Čelakovsky, 391.)

416 Ein frommes Weib zeucht mit jhrem Mann jhn ein wilden Wald.Petri, II, 186.

417 Ein frommes weybe kan man mit Golde nicht vberwegen.Agricola I, 36; Latendorf III, 265; Gruter, I, 25; Egenolff, 30a; Petri, II, 187; Sailer, 261; Simrock, 11388; Eiselein, 630; Berl. Monatsschr., XVI, 268.

It.: Donna dabbene vale un gran bene. (Gaal, 703.) – Femmina buona vale una corona. (Pazzaglia, 128, 6.)

Lat.: Femina, si frugi est, auro praestantior omni. (Buchler, Gnomol., 210.) – Sors potior muliere proba non obtigit unquam ullo viro contraque mala nil tetrius usquam est. (Eiselein, 630.)

418 Ein geiziges Weib kocht gute Brühe.

Dän.: Gierig kone koger aldrig god saad. (Prov. dan., 227.)

419 Ein geschäftig Weib und eine legende Henne haben viel zu kakeln.

Holl.: Een bezig wijf en eene leggende hen kunnen goed kakelen. (Harrebomée, II, 459a.)

420 Ein geschwind (oder: gescheit?) Weib solt wol einen Mönch auss seinem Kloster oder Kappen reden.Henisch, 1550, 65; Petri, II, 190.

421 Ein gewäschig Weib ist wie ein Baderbecken, darauff man zu Bade klengelt.

„Sie schreyet vnd pledert eine gantze Gasse voll, wie Simsons plederin, die waschet aus dem Hause vnd verreht des Mannes Retzel.“ (Mathesy, 168a.)

422 Ein geyl alt weib ist des tods Fastnachtspil.Franck, I, 65a; Lehmann, II, 122, 31; Simrock, 11320; Körte, 6581.

423 Ein gräuliches Weib und ein Fleischklotz werden selten aus dem Hause gestohlen.Winckler, IV, 23.

424 Ein gut Weib ist eine grosse Gottesgabe.Eiselein, 630.

425 Ein gut Weib, sagt der Schwab', ist eine gute Gottesgab'.

Böhm.: Dobrá žena lepši nad zlatý slomp. (Čelakovsky, 391.)

426 Ein gutes Weib, ein gesunder Leib, ein guter Nam', ein westfälischer Ham', ein Keller mit Wein, das, glaub' ich, soll das Beste sein.Parömiakon, 2579.

427 Ein gutes Weib, ein guter Maulesel und eine gute Ziege sind drei schlimme Thiere.

Frz.: Une bonne femme, une bonne mule, et une bonne chevre sont trois méchantes bêtes. (Kritzinger, 307b.)

428 Ein gutes Weib ist des Mannes Feuer im Winter und sein Schatten im Sommer.

429 Ein gutes Weib ist des Mannes Sparhäflein.

430 Ein gutes Weib ist eine gute Haut, ein böses ist ein bitter Kraut.

Böhm.: Dobrá źena drahá smĕna: zlá pak žena trpké zelf. (Čelakovsky, 391.)

431 Ein gutes Weib ist für den Mann ein Schatz ein böses schlimmer als Aussatz.

432 Ein gutes Weib ist köstlicher als Geld.

433 Ein gutes Weib ist mehr werth als Perlen. (Dän.)

434 Ein gutes Weib soll man nicht zu früh loben.

Frz.: Femme couchée et bois debout homme ne voit jamais le bout.

435 Ein gutes Weib thut nicht alles, was der Mann befiehlt.

Frz.: Honte ait la femme qui fait tout ce que son mari lui commande. (Leroux, I, 147.)

436 Ein gutes Weib wiegt eine Krone auf.Illustr. Welt (Stuttgart 1868), S. 68.

437 Ein hässlich Weib macht wenig Freud', ein schönes Weib macht oft viel Leid.

Böhm.: Kdo škaredou ženu má, at se jiným nerouhá; a kdo má sličnou ten k tanci nechod', maje doma dost tancův. (Čelakovsky, 386.)

438 Ein hässlich Weib opfert lieber dem Geier den seidenen Gurt als den wollenen Schleier.

[Spaltenumbruch] 439 Ein hässlich Weib und altes Silber nimmt man nach dem Gewicht.

Ein Jude, der ein ebenso reiches wie hässliches Mädchen geheirathet hatte, wurde von einem Bekannten gefragt, wie er eine so abscheuliche Wahl habe treffen können. „Iech hob de Kalle, wie eppes ä altes Silber nach dem Gewicht genommen“, erwiderte er. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, Nr. 152.)

440 Ein hässliches Weib ist ein Mittel wider die Liebe.

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Frz.: Une femme laide est un remede l'amour. (Kritzinger, 26b.)

441 Ein hässliches Weib will niemand sehen, mit einem hübschen wollen alle gehen.

Böhm.: Pĕknou ženu mnozi budou chtíti znáti, a s ošklivou nelze se na svĕt ukázati. – Pojmeš-li pĕknou, tvá škoda. – Žena nehezká se znelíbí, a pĕkná mnohým se zalíbí. (Čelakovsky, 386.)

442 Ein häusslich Weib zählt offt die Brot Leib.

Lat.: Ad cistam domina vodit saepissime parca. (Sutor, 26.)

443 Ein hesslich Weib gibt ein gute Haushälterin (oder: hausshund, Haushüterin).Lehmann, 123, 49 u. 870, 11; Simrock, 11292.

Bei Tunnicius (807): Ein lelck wyf is ein gut in hodersche. (Aedes tutatur vacuas bene femina turpis.)

Holl.: Onghehavende wijf sijn goede huus herden. (Tunn., 20, 12.)

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444 Ein hesslich Weib hütet wol zu Hauss.Petri, II, 197.

445 Ein hesslich Weib ist ein langweilicher aspect.Lehmann, 149, 130.

446 Ein hesslich wyff is ein guder zuyn vmb den Garten. (Westf.) – Tappius, 163b.

„Ein hässlich Weib ist ein guter Zaun um den Garten.“ (Simrock, 11293; Körte, 6600.)

447 Ein hesslich wyff is eine guyde huysshödersche.Tappius, 163a; Eyering, III, 195; Körte, 6599.

Lat.: In Paro frigidu quidem est aqua, sed pulchre mulieres. (Tappius, 163a.)

448 Ein hessliches Weib ist wie ein Metzgerhawstock; ob er schon tag vnd nacht auf der gassen stehet, so wird er doch nicht gestolen.Lehmann, 149, 131; Einfälle, 542.

449 Ein heusslich Weib ist ein gute Sparbüchse.Petri, II, 198.

450 Ein heusslich Weib macht jhrem Manne ein fein geruhig Leben.Petri, II, 198.

451 Ein hübsch jung Weib ist einem alten Mann eine Post zum Himmelreich.Petri, II, 198.

452 Ein hübsch Weib vnd der wein seind süsse giefft.

Lat.: Uxor formosa et vinum sunt dulcia venena.

453 Ein jedes Weib hat ihres Mannes halbe Buss- und Wergeld (s. d.).Graf, 323, 288.

Man scheint angenommen zu haben, dass der Tod der Frau ein geringerer Verlust für die Familie sei als der des Mannes. Nach dem salischen Gesetz war indess auf den Tod einer Frau, die noch Kinder gebären konnte, dreifaches Wergeld gesetzt.

Mhd.: Ein iegelick frowe hat einis mannes halve buze unde weregeld. (Schwabenspiegel, 258.)

454 Ein jeglich Weib erbt nach zwei Wegen.Graf, 217, 243.

D. h. sie vererbt ihr Gut nach zwei Seiten; das eigentliche Erbe kommt an die nächste Erbin, wie sie die Gradnähe in der Blutsverwandtschaft bestimmt. Die von diesem eigentlichen Erbe ausgeschiedenen Grade (s. d.) fällt an die nächste Niftel.

Mhd.: Ittlich weip erbt zwene wege. (Daniels, Weichbildr., 314.)

455 Ein jung from Weib ist ein Gab Gottes.Lehmann, 146, 93.

„Die Alten sind deren so woll Vehig vnd bedürfftig alss die Jungen.“

456 Ein Jung Weib bey einem alten (Mann) ist Tags eine (Ehe)Fraw, Nachts ein Wittib.Lehmann, 146, 91; Eiselein, 631; Simrock, 11286; Wirth, I, 566; Braun, I, 4959.

Schwed.: Unga karlar de frija, de hålla sig bra; gamla gubbar, de rijda, de få intet jå. (Törning, 155.)

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[[10]/0022] 414 Ein frommes Weib ist blind, taub und stumm. In Apulien sagt man: Das gute Weib hat weder Augen noch Ohren. (Ausland, 1870, S. 425, 15.) 415 Ein frommes Weib ist der beste Hausrath. It.: Non u' è il miglior mobile in una casaquanto una donna da bene. (Pazzaglia, 105, 35.) Lat.: Xantippe et Tanaquil ne sit tibi nupta caveto. Wend.: Rowno ako swuńco nébjo kśasl, tak jo fromna żona kśasa swojeje wjaże. (Čelakovsky, 391.) 416 Ein frommes Weib zeucht mit jhrem Mann jhn ein wilden Wald. – Petri, II, 186. 417 Ein frommes weybe kan man mit Golde nicht vberwegen. – Agricola I, 36; Latendorf III, 265; Gruter, I, 25; Egenolff, 30a; Petri, II, 187; Sailer, 261; Simrock, 11388; Eiselein, 630; Berl. Monatsschr., XVI, 268. It.: Donna dabbene vale un gran bene. (Gaal, 703.) – Femmina buona vale una corona. (Pazzaglia, 128, 6.) Lat.: Femina, si frugi est, auro praestantior omni. (Buchler, Gnomol., 210.) – Sors potior muliere proba non obtigit unquam ullo viro contraque mala nil tetrius usquam est. (Eiselein, 630.) 418 Ein geiziges Weib kocht gute Brühe. Dän.: Gierig kone koger aldrig god saad. (Prov. dan., 227.) 419 Ein geschäftig Weib und eine legende Henne haben viel zu kakeln. Holl.: Een bezig wijf en eene leggende hen kunnen goed kakelen. (Harrebomée, II, 459a.) 420 Ein geschwind (oder: gescheit?) Weib solt wol einen Mönch auss seinem Kloster oder Kappen reden. – Henisch, 1550, 65; Petri, II, 190. 421 Ein gewäschig Weib ist wie ein Baderbecken, darauff man zu Bade klengelt. „Sie schreyet vnd pledert eine gantze Gasse voll, wie Simsons plederin, die waschet aus dem Hause vnd verreht des Mannes Retzel.“ (Mathesy, 168a.) 422 Ein geyl alt weib ist des tods Fastnachtspil. – Franck, I, 65a; Lehmann, II, 122, 31; Simrock, 11320; Körte, 6581. 423 Ein gräuliches Weib und ein Fleischklotz werden selten aus dem Hause gestohlen. – Winckler, IV, 23. 424 Ein gut Weib ist eine grosse Gottesgabe. – Eiselein, 630. 425 Ein gut Weib, sagt der Schwab', ist eine gute Gottesgab'. Böhm.: Dobrá žena lepši nad zlatý slomp. (Čelakovsky, 391.) 426 Ein gutes Weib, ein gesunder Leib, ein guter Nam', ein westfälischer Ham', ein Keller mit Wein, das, glaub' ich, soll das Beste sein. – Parömiakon, 2579. 427 Ein gutes Weib, ein guter Maulesel und eine gute Ziege sind drei schlimme Thiere. Frz.: Une bonne femme, une bonne mule, et une bonne chevre sont trois méchantes bêtes. (Kritzinger, 307b.) 428 Ein gutes Weib ist des Mannes Feuer im Winter und sein Schatten im Sommer. 429 Ein gutes Weib ist des Mannes Sparhäflein. 430 Ein gutes Weib ist eine gute Haut, ein böses ist ein bitter Kraut. Böhm.: Dobrá źena drahá smĕna: zlá pak žena trpké zelf. (Čelakovsky, 391.) 431 Ein gutes Weib ist für den Mann ein Schatz ein böses schlimmer als Aussatz. 432 Ein gutes Weib ist köstlicher als Geld. 433 Ein gutes Weib ist mehr werth als Perlen. (Dän.) 434 Ein gutes Weib soll man nicht zu früh loben. Frz.: Femme couchée et bois debout homme ne voit jamais le bout. 435 Ein gutes Weib thut nicht alles, was der Mann befiehlt. Frz.: Honte ait la femme qui fait tout ce que son mari lui commande. (Leroux, I, 147.) 436 Ein gutes Weib wiegt eine Krone auf. – Illustr. Welt (Stuttgart 1868), S. 68. 437 Ein hässlich Weib macht wenig Freud', ein schönes Weib macht oft viel Leid. Böhm.: Kdo škaredou ženu má, at se jiným nerouhá; a kdo má sličnou ten k tanci nechod', maje doma dost tancův. (Čelakovsky, 386.) 438 Ein hässlich Weib opfert lieber dem Geier den seidenen Gurt als den wollenen Schleier. 439 Ein hässlich Weib und altes Silber nimmt man nach dem Gewicht. Ein Jude, der ein ebenso reiches wie hässliches Mädchen geheirathet hatte, wurde von einem Bekannten gefragt, wie er eine so abscheuliche Wahl habe treffen können. „Iech hob de Kalle, wie eppes ä altes Silber nach dem Gewicht genommen“, erwiderte er. (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, Nr. 152.) 440 Ein hässliches Weib ist ein Mittel wider die Liebe. Die Neugriechen: Was wählst du tausend Gulden dir und dazu ein hässlich Weib. (Sanders, 225, 64.) Frz.: Une femme laide est un remede l'amour. (Kritzinger, 26b.) 441 Ein hässliches Weib will niemand sehen, mit einem hübschen wollen alle gehen. Böhm.: Pĕknou ženu mnozi budou chtíti znáti, a s ošklivou nelze se na svĕt ukázati. – Pojmeš-li pĕknou, tvá škoda. – Žena nehezká se znelíbí, a pĕkná mnohým se zalíbí. (Čelakovsky, 386.) 442 Ein häusslich Weib zählt offt die Brot Leib. Lat.: Ad cistam domina vodit saepissime parca. (Sutor, 26.) 443 Ein hesslich Weib gibt ein gute Haushälterin (oder: hausshund, Haushüterin). – Lehmann, 123, 49 u. 870, 11; Simrock, 11292. Bei Tunnicius (807): Ein lelck wyf is ein gut in hodersche. (Aedes tutatur vacuas bene femina turpis.) Holl.: Onghehavende wijf sijn goede huus herden. (Tunn., 20, 12.) Lat.: Femina fertur ita custos bona non redimita. (Fallersleben, 567.) 444 Ein hesslich Weib hütet wol zu Hauss. – Petri, II, 197. 445 Ein hesslich Weib ist ein langweilicher aspect. – Lehmann, 149, 130. 446 Ein hesslich wyff is ein guder zuyn vmb den Garten. (Westf.) – Tappius, 163b. „Ein hässlich Weib ist ein guter Zaun um den Garten.“ (Simrock, 11293; Körte, 6600.) 447 Ein hesslich wyff is eine guyde huysshödersche. – Tappius, 163a; Eyering, III, 195; Körte, 6599. Lat.: In Paro frigidu quidem est aqua, sed pulchre mulieres. (Tappius, 163a.) 448 Ein hessliches Weib ist wie ein Metzgerhawstock; ob er schon tag vnd nacht auf der gassen stehet, so wird er doch nicht gestolen. – Lehmann, 149, 131; Einfälle, 542. 449 Ein heusslich Weib ist ein gute Sparbüchse. – Petri, II, 198. 450 Ein heusslich Weib macht jhrem Manne ein fein geruhig Leben. – Petri, II, 198. 451 Ein hübsch jung Weib ist einem alten Mann eine Post zum Himmelreich. – Petri, II, 198. 452 Ein hübsch Weib vnd der wein seind süsse giefft. Lat.: Uxor formosa et vinum sunt dulcia venena. 453 Ein jedes Weib hat ihres Mannes halbe Buss- und Wergeld (s. d.). – Graf, 323, 288. Man scheint angenommen zu haben, dass der Tod der Frau ein geringerer Verlust für die Familie sei als der des Mannes. Nach dem salischen Gesetz war indess auf den Tod einer Frau, die noch Kinder gebären konnte, dreifaches Wergeld gesetzt. Mhd.: Ein iegelick frowe hat einis mannes halve buze unde weregeld. (Schwabenspiegel, 258.) 454 Ein jeglich Weib erbt nach zwei Wegen. – Graf, 217, 243. D. h. sie vererbt ihr Gut nach zwei Seiten; das eigentliche Erbe kommt an die nächste Erbin, wie sie die Gradnähe in der Blutsverwandtschaft bestimmt. Die von diesem eigentlichen Erbe ausgeschiedenen Grade (s. d.) fällt an die nächste Niftel. Mhd.: Ittlich weip erbt zwene wege. (Daniels, Weichbildr., 314.) 455 Ein jung from Weib ist ein Gab Gottes. – Lehmann, 146, 93. „Die Alten sind deren so woll Vehig vnd bedürfftig alss die Jungen.“ 456 Ein Jung Weib bey einem alten (Mann) ist Tags eine (Ehe)Fraw, Nachts ein Wittib. – Lehmann, 146, 91; Eiselein, 631; Simrock, 11286; Wirth, I, 566; Braun, I, 4959. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [10]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/22>, abgerufen am 24.11.2024.