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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 188 Ein Wort ist kein Sprichwort.

189 Ein Wort ist keine Keule. (Wend. Lausitz.)

Engl.: Words may pass, but blows fall heavy. (Bohn II, 183.)

190 Ein Wort ist leicht zu verdrehen.

Die Russen: Die Sprache ist ohne Knochen, man dreht sie, wie man will. (Cahier, 1956.)

191 Ein Wort ist leichter zurückgehalten als zurückgenommen.

Im zweiten Beiblatt zu Nr. 32 des Kladderadatsch (1876) als ein altes Sprichwort bezeichnet.

192 Ein Wort ist (ein) Wind, und Wind (ist) kein Pfeil.

193 Ein Wort kann viel thun.

Die Finnen: Ein Wort hilft, ein Wort stürzt. (Bertram, 60.)

194 Ein Wort kann viel Zorn richten an. - Petri, II, 238.

195 Ein Wort locket das andere. - Schottel, 1132a.

196 Ein Wort muss so gut sein als Brief und Siegel. - Estor, II, 293, 3487; Graf, 228, 19.

197 Ein Wort ohne Galle ist ein Ei ohne Salz. - Winckler, III, 37.

198 Ein Wort reisst das andere fort.

Holl.: Het eene woord brengt het andere voort. (Harrebomee, II, 480b.)

199 Ein Wort schlägt (stösst) den Kopf nicht ein.

Empfiehlt Friedfertigkeit und warnt vor zu grosser Reizbarkeit.

200 Ein Wort soviel als tausend, sagte der stumme Klaus zum Richter, ich kann nicht sprechen.

201 Ein Wort soviel wie tausend, sagte der stumme Bettler.

Holl.: Een woord zooveel als duizend, zei stomme Flip, en hij kon niet spreken. (Harrebomee, II, 480a.)

202 Ein Wort thut viel am rechten Ort.

Böhm.: Mnoho muze pecet' v listu, vice slovo v cas a k mistu. (Celakovsky, 75.)

203 Ein Wort zieht das andere nach sich.

Holl.: De woorden zijn als kersen, het eene trekt het andere. (Harrebomee, II, 479b.)

204 Ein Wort zu rechter Zeit ist besser als zehn zur Unzeit.

Mhd.: In rehter zeit ein man in were ist bezzer dann zunzeit ein here. (Colm.) (Zingerle, 182.)

It.: E arte di parlare, il parlar a tempo. (Pazzaglia, 264, 18.)

205 Ein Wort zu seiner Zeit ist erlaubt. - Globus, VIII, 72.

206 Ein Wort zuviel verdirbt die beste Sache; ein Augenblick Geduld bringt die schlechteste in Ordnung. - Cibot, 168.

207 Ein zeitig wort findt alzeit gnad. - Franck, I, 112b; Gruter, I, 28; Henisch, 1099, 25; Petri, II, 238; Schottel, 1141a.

208 Ein zu lautes Wort zieht eine Lawine fort. - Dove, 1064.

Ein geringer Umstand kann grosses Unglück herbeiführen.

209 Einer ist das Wort, der andere der Korb.

Lat.: Illo respiciens, sed hic remitte bona. (Philippi, I, 187.)

210 Em mess net e jed Weirt af der gauldwoch wejen. - Schuster, 914b.

211 Em sal de Weirt kan, derno ousschpon. - Schuster, 911.

212 En basch Woord holt 'n Kerl fan de Düör (oder: vom Lieve).

Ein barsches Wort hält den Kerl von der Thür.

213 En böse Word von fremmen Lüen doit weier as 'ne dögnde Dracht Släge von de Eldern. - Schambach, II, 133.

Ein böses (unfreundliches, tadelndes) Wort von fremden Leuten thut weher als eine Tracht Schläge von den Aeltern.

214 En gaud word finnt en'n gauen ord. - Schambach, 74.

215 En god Wort find en gode Ste (Stätte). - Eichwald, 2082.

216 En hart Wort holt en Kerl vun de Bo'st. - Eichwald, 2089; Hauskalender, I; Kern, 219.

Bange machen gilt nicht.

[Spaltenumbruch] 217 En Wart maut en Wart sin. (Grafsch. Mark.) - Woeste, 79, 353; hochdeutsch bei Graf, 227, 15.

218 En Wäurd ies näu (noch) kein Dunnerkeil. - Firmenich, I, 362, 2.

219 En Word is kein Donderslag. - Schambach, II, 153; Dove, 976.

Ist nicht stets so schlimm gemeint und gefährlich.

220 En Word is keine Dracht. - Schambach, II, 153.

Es wird oft leicht hingesprochen und wiegt nicht so schwer.

221 En Word is ken Benbruch. (Bremen.) - Köster, 252.

222 Es fehlt an Worten nicht den Herrn, die sich selber loben gern.

Böhm.: Kdo dvorny, ten i hovorny. (Celakovsky, 75.)

Poln.: Kto dworny, ten i wielomowny. (Celakovsky, 75.)

223 Es gehen viel Worte in einen Sack und noch viel mehr heraus.

224 Es gehen viel Worte in einen Sack und Schafe in einen Stall.

Holl.: Baar gaan veel woorden in een' zak, en eenden in eene kooi. (Harrebomee, II, 179b.)

225 Es gehen vil gute wort auff einen Centner. - Henisch, 595, 20; Petri, II, 246.

226 Es gehoret auff alle wortt kein antwort. - Agricola I, 212; Latendorf III, 164; Gruter, I, 30; Schottel, 1132a; Guttenstein, 53, 57.

Lat.: Non omni verbo respondendum. - Responsum verbo non mox debebitur omni: omnibus et ratio non sua danda venit. (Glandorp, II, 108, 267.)

Schwed.: Icke all ord man swarar til. (Törningen, 27; Grubb, 16 u. 377.)

227 Es gehöret nit, auff alle Wort zu antworten. - Eyering, II, 478; Henisch, 1440, 4.

228 Es gibt gewiss kein schlimmers Wort, als: Was ich hatt', ist alles fort.

229 Es ist besser ein gut wort, denn einen freund verloren. - Mathesy, 188a.

230 Es ist besser ein scharff wort fahren lassen, denn das gewissen verletzen vnd ander leut guten namen anrührig machen. - Henisch, 323, 30.

231 Es ist ein gut Wort, das ein gut Schweigen verbessern kann.

Holl.: Het is een goed woord, dat een goed zwijgen verbetert. (Harrebomee, II, 480b.)

232 Es ist jetzund kein Wort, das vor nie war gehort. - Petri, II, 264.

233 Es ist kein gut Wort verloren. - Petri, II, 417.

234 Es ist manchen in Worten, wie andern im Sinne. - Petri, II, 271.

235 Es ist offt auss eim schlechten wort erstanden krieg vnd grosses mord.

Lat.: Fit lis ex minimis interdum maxima uerbis. (Loci comm., 153.)

236 Es ist schnell ein Wort geredt und ein Bissen versäumt. (Breslau.)

Ermahnung, statt zu reden, sich zum Essen heranzuhalten.

237 Es lässt sich mit dem Worte Gottes nicht stückeln noch flicken.

238 Es liegt nicht an den vielen Worten, sondern an den Thaten.

239 Es ligt nit an vil worten, sonder an vil thun. - Franck, II, 40b.

240 Es macht niemand mehr Worte als die Thiere, so reden können. - Opel, 371.

241 Es muss ein schlechtes Wort sein, das sich nicht reden und schreiben lässt. - Pistor., VIII, 19.

Lat.: Vilo verbum sit, oportet, quod dici vel scribi nequit.

242 Es sagt mancher ein Wort, wär's ein Gulden, er steckte ihn in die Tasche.

243 Es sein Worte, sprach der Teufel, kam er über ein Messbuch. - Nass. Schulblatt, 162b; Hoefer, 1046.

244 Es seind eitel Wort, sprach der Wolf. - Franck, Weltbuch, CLVIIIb.

[Spaltenumbruch] 188 Ein Wort ist kein Sprichwort.

189 Ein Wort ist keine Keule. (Wend. Lausitz.)

Engl.: Words may pass, but blows fall heavy. (Bohn II, 183.)

190 Ein Wort ist leicht zu verdrehen.

Die Russen: Die Sprache ist ohne Knochen, man dreht sie, wie man will. (Cahier, 1956.)

191 Ein Wort ist leichter zurückgehalten als zurückgenommen.

Im zweiten Beiblatt zu Nr. 32 des Kladderadatsch (1876) als ein altes Sprichwort bezeichnet.

192 Ein Wort ist (ein) Wind, und Wind (ist) kein Pfeil.

193 Ein Wort kann viel thun.

Die Finnen: Ein Wort hilft, ein Wort stürzt. (Bertram, 60.)

194 Ein Wort kann viel Zorn richten an.Petri, II, 238.

195 Ein Wort locket das andere.Schottel, 1132a.

196 Ein Wort muss so gut sein als Brief und Siegel.Estor, II, 293, 3487; Graf, 228, 19.

197 Ein Wort ohne Galle ist ein Ei ohne Salz.Winckler, III, 37.

198 Ein Wort reisst das andere fort.

Holl.: Het eene woord brengt het andere voort. (Harrebomée, II, 480b.)

199 Ein Wort schlägt (stösst) den Kopf nicht ein.

Empfiehlt Friedfertigkeit und warnt vor zu grosser Reizbarkeit.

200 Ein Wort soviel als tausend, sagte der stumme Klaus zum Richter, ich kann nicht sprechen.

201 Ein Wort soviel wie tausend, sagte der stumme Bettler.

Holl.: Een woord zooveel als duizend, zei stomme Flip, en hij kon niet spreken. (Harrebomée, II, 480a.)

202 Ein Wort thut viel am rechten Ort.

Böhm.: Mnoho může pečet' v listu, více slovo v čas a k mistu. (Čelakovsky, 75.)

203 Ein Wort zieht das andere nach sich.

Holl.: De woorden zijn als kersen, het eene trekt het andere. (Harrebomée, II, 479b.)

204 Ein Wort zu rechter Zeit ist besser als zehn zur Unzeit.

Mhd.: In rehter zît ein man in were ist bezzer dann zunzît ein here. (Colm.) (Zingerle, 182.)

It.: E arte di parlare, il parlar a tempo. (Pazzaglia, 264, 18.)

205 Ein Wort zu seiner Zeit ist erlaubt.Globus, VIII, 72.

206 Ein Wort zuviel verdirbt die beste Sache; ein Augenblick Geduld bringt die schlechteste in Ordnung.Cibot, 168.

207 Ein zeitig wort findt alzeit gnad.Franck, I, 112b; Gruter, I, 28; Henisch, 1099, 25; Petri, II, 238; Schottel, 1141a.

208 Ein zu lautes Wort zieht eine Lawine fort.Dove, 1064.

Ein geringer Umstand kann grosses Unglück herbeiführen.

209 Einer ist das Wort, der andere der Korb.

Lat.: Illo respiciens, sed hic remitte bona. (Philippi, I, 187.)

210 Em mess net e jêd Wîrt af der gûldwôch wejen.Schuster, 914b.

211 Em sâl de Wîrt kân, dernô ousschpôn.Schuster, 911.

212 En basch Woord holt 'n Kerl fan de Düör (oder: vom Lieve).

Ein barsches Wort hält den Kerl von der Thür.

213 En böse Wôrd von fremmen Lüen doit weier as 'ne dögnde Dracht Släge von de Eldern.Schambach, II, 133.

Ein böses (unfreundliches, tadelndes) Wort von fremden Leuten thut weher als eine Tracht Schläge von den Aeltern.

214 En gaud wôrd finnt en'n gauen ôrd.Schambach, 74.

215 En god Wort find en gode Ste (Stätte).Eichwald, 2082.

216 En hart Wort holt en Kerl vun de Bo'st.Eichwald, 2089; Hauskalender, I; Kern, 219.

Bange machen gilt nicht.

[Spaltenumbruch] 217 En Wart maut en Wart sin. (Grafsch. Mark.) – Woeste, 79, 353; hochdeutsch bei Graf, 227, 15.

218 En Wäurd ies näu (noch) kein Dunnerkeil.Firmenich, I, 362, 2.

219 En Wôrd is kein Donderslag.Schambach, II, 153; Dove, 976.

Ist nicht stets so schlimm gemeint und gefährlich.

220 En Wôrd is keine Dracht.Schambach, II, 153.

Es wird oft leicht hingesprochen und wiegt nicht so schwer.

221 En Wôrd is kên Bênbruch. (Bremen.) – Köster, 252.

222 Es fehlt an Worten nicht den Herrn, die sich selber loben gern.

Böhm.: Kdo dvorný, ten i hovorný. (Čelakovsky, 75.)

Poln.: Kto dworny, ten i wielomowny. (Čelakovsky, 75.)

223 Es gehen viel Worte in einen Sack und noch viel mehr heraus.

224 Es gehen viel Worte in einen Sack und Schafe in einen Stall.

Holl.: Baar gaan veel woorden in een' zak, en eenden in eene kooi. (Harrebomée, II, 179b.)

225 Es gehen vil gute wort auff einen Centner.Henisch, 595, 20; Petri, II, 246.

226 Es gehoret auff alle wortt kein antwort.Agricola I, 212; Latendorf III, 164; Gruter, I, 30; Schottel, 1132a; Guttenstein, 53, 57.

Lat.: Non omni verbo respondendum. – Responsum verbo non mox debebitur omni: omnibus et ratio non sua danda venit. (Glandorp, II, 108, 267.)

Schwed.: Icke all ord man swarar til. (Törningen, 27; Grubb, 16 u. 377.)

227 Es gehöret nit, auff alle Wort zu antworten.Eyering, II, 478; Henisch, 1440, 4.

228 Es gibt gewiss kein schlimmers Wort, als: Was ich hatt', ist alles fort.

229 Es ist besser ein gut wort, denn einen freund verloren.Mathesy, 188a.

230 Es ist besser ein scharff wort fahren lassen, denn das gewissen verletzen vnd ander leut guten namen anrührig machen.Henisch, 323, 30.

231 Es ist ein gut Wort, das ein gut Schweigen verbessern kann.

Holl.: Het is een goed woord, dat een goed zwijgen verbetert. (Harrebomée, II, 480b.)

232 Es ist jetzund kein Wort, das vor nie war gehort.Petri, II, 264.

233 Es ist kein gut Wort verloren.Petri, II, 417.

234 Es ist manchen in Worten, wie andern im Sinne.Petri, II, 271.

235 Es ist offt auss eim schlechten wort erstanden krieg vnd grosses mord.

Lat.: Fit lis ex minimis interdum maxima uerbis. (Loci comm., 153.)

236 Es ist schnell ein Wort geredt und ein Bissen versäumt. (Breslau.)

Ermahnung, statt zu reden, sich zum Essen heranzuhalten.

237 Es lässt sich mit dem Worte Gottes nicht stückeln noch flicken.

238 Es liegt nicht an den vielen Worten, sondern an den Thaten.

239 Es ligt nit an vil worten, sonder an vil thun.Franck, II, 40b.

240 Es macht niemand mehr Worte als die Thiere, so reden können.Opel, 371.

241 Es muss ein schlechtes Wort sein, das sich nicht reden und schreiben lässt.Pistor., VIII, 19.

Lat.: Vilo verbum sit, oportet, quod dici vel scribi nequit.

242 Es sagt mancher ein Wort, wär's ein Gulden, er steckte ihn in die Tasche.

243 Es sein Worte, sprach der Teufel, kam er über ein Messbuch.Nass. Schulblatt, 162b; Hoefer, 1046.

244 Es seind eitel Wort, sprach der Wolf.Franck, Weltbuch, CLVIIIb.

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[[204]/0216] 188 Ein Wort ist kein Sprichwort. 189 Ein Wort ist keine Keule. (Wend. Lausitz.) Engl.: Words may pass, but blows fall heavy. (Bohn II, 183.) 190 Ein Wort ist leicht zu verdrehen. Die Russen: Die Sprache ist ohne Knochen, man dreht sie, wie man will. (Cahier, 1956.) 191 Ein Wort ist leichter zurückgehalten als zurückgenommen. Im zweiten Beiblatt zu Nr. 32 des Kladderadatsch (1876) als ein altes Sprichwort bezeichnet. 192 Ein Wort ist (ein) Wind, und Wind (ist) kein Pfeil. 193 Ein Wort kann viel thun. Die Finnen: Ein Wort hilft, ein Wort stürzt. (Bertram, 60.) 194 Ein Wort kann viel Zorn richten an. – Petri, II, 238. 195 Ein Wort locket das andere. – Schottel, 1132a. 196 Ein Wort muss so gut sein als Brief und Siegel. – Estor, II, 293, 3487; Graf, 228, 19. 197 Ein Wort ohne Galle ist ein Ei ohne Salz. – Winckler, III, 37. 198 Ein Wort reisst das andere fort. Holl.: Het eene woord brengt het andere voort. (Harrebomée, II, 480b.) 199 Ein Wort schlägt (stösst) den Kopf nicht ein. Empfiehlt Friedfertigkeit und warnt vor zu grosser Reizbarkeit. 200 Ein Wort soviel als tausend, sagte der stumme Klaus zum Richter, ich kann nicht sprechen. 201 Ein Wort soviel wie tausend, sagte der stumme Bettler. Holl.: Een woord zooveel als duizend, zei stomme Flip, en hij kon niet spreken. (Harrebomée, II, 480a.) 202 Ein Wort thut viel am rechten Ort. Böhm.: Mnoho může pečet' v listu, více slovo v čas a k mistu. (Čelakovsky, 75.) 203 Ein Wort zieht das andere nach sich. Holl.: De woorden zijn als kersen, het eene trekt het andere. (Harrebomée, II, 479b.) 204 Ein Wort zu rechter Zeit ist besser als zehn zur Unzeit. Mhd.: In rehter zît ein man in were ist bezzer dann zunzît ein here. (Colm.) (Zingerle, 182.) It.: E arte di parlare, il parlar a tempo. (Pazzaglia, 264, 18.) 205 Ein Wort zu seiner Zeit ist erlaubt. – Globus, VIII, 72. 206 Ein Wort zuviel verdirbt die beste Sache; ein Augenblick Geduld bringt die schlechteste in Ordnung. – Cibot, 168. 207 Ein zeitig wort findt alzeit gnad. – Franck, I, 112b; Gruter, I, 28; Henisch, 1099, 25; Petri, II, 238; Schottel, 1141a. 208 Ein zu lautes Wort zieht eine Lawine fort. – Dove, 1064. Ein geringer Umstand kann grosses Unglück herbeiführen. 209 Einer ist das Wort, der andere der Korb. Lat.: Illo respiciens, sed hic remitte bona. (Philippi, I, 187.) 210 Em mess net e jêd Wîrt af der gûldwôch wejen. – Schuster, 914b. 211 Em sâl de Wîrt kân, dernô ousschpôn. – Schuster, 911. 212 En basch Woord holt 'n Kerl fan de Düör (oder: vom Lieve). Ein barsches Wort hält den Kerl von der Thür. 213 En böse Wôrd von fremmen Lüen doit weier as 'ne dögnde Dracht Släge von de Eldern. – Schambach, II, 133. Ein böses (unfreundliches, tadelndes) Wort von fremden Leuten thut weher als eine Tracht Schläge von den Aeltern. 214 En gaud wôrd finnt en'n gauen ôrd. – Schambach, 74. 215 En god Wort find en gode Ste (Stätte). – Eichwald, 2082. 216 En hart Wort holt en Kerl vun de Bo'st. – Eichwald, 2089; Hauskalender, I; Kern, 219. Bange machen gilt nicht. 217 En Wart maut en Wart sin. (Grafsch. Mark.) – Woeste, 79, 353; hochdeutsch bei Graf, 227, 15. 218 En Wäurd ies näu (noch) kein Dunnerkeil. – Firmenich, I, 362, 2. 219 En Wôrd is kein Donderslag. – Schambach, II, 153; Dove, 976. Ist nicht stets so schlimm gemeint und gefährlich. 220 En Wôrd is keine Dracht. – Schambach, II, 153. Es wird oft leicht hingesprochen und wiegt nicht so schwer. 221 En Wôrd is kên Bênbruch. (Bremen.) – Köster, 252. 222 Es fehlt an Worten nicht den Herrn, die sich selber loben gern. Böhm.: Kdo dvorný, ten i hovorný. (Čelakovsky, 75.) Poln.: Kto dworny, ten i wielomowny. (Čelakovsky, 75.) 223 Es gehen viel Worte in einen Sack und noch viel mehr heraus. 224 Es gehen viel Worte in einen Sack und Schafe in einen Stall. Holl.: Baar gaan veel woorden in een' zak, en eenden in eene kooi. (Harrebomée, II, 179b.) 225 Es gehen vil gute wort auff einen Centner. – Henisch, 595, 20; Petri, II, 246. 226 Es gehoret auff alle wortt kein antwort. – Agricola I, 212; Latendorf III, 164; Gruter, I, 30; Schottel, 1132a; Guttenstein, 53, 57. Lat.: Non omni verbo respondendum. – Responsum verbo non mox debebitur omni: omnibus et ratio non sua danda venit. (Glandorp, II, 108, 267.) Schwed.: Icke all ord man swarar til. (Törningen, 27; Grubb, 16 u. 377.) 227 Es gehöret nit, auff alle Wort zu antworten. – Eyering, II, 478; Henisch, 1440, 4. 228 Es gibt gewiss kein schlimmers Wort, als: Was ich hatt', ist alles fort. 229 Es ist besser ein gut wort, denn einen freund verloren. – Mathesy, 188a. 230 Es ist besser ein scharff wort fahren lassen, denn das gewissen verletzen vnd ander leut guten namen anrührig machen. – Henisch, 323, 30. 231 Es ist ein gut Wort, das ein gut Schweigen verbessern kann. Holl.: Het is een goed woord, dat een goed zwijgen verbetert. (Harrebomée, II, 480b.) 232 Es ist jetzund kein Wort, das vor nie war gehort. – Petri, II, 264. 233 Es ist kein gut Wort verloren. – Petri, II, 417. 234 Es ist manchen in Worten, wie andern im Sinne. – Petri, II, 271. 235 Es ist offt auss eim schlechten wort erstanden krieg vnd grosses mord. Lat.: Fit lis ex minimis interdum maxima uerbis. (Loci comm., 153.) 236 Es ist schnell ein Wort geredt und ein Bissen versäumt. (Breslau.) Ermahnung, statt zu reden, sich zum Essen heranzuhalten. 237 Es lässt sich mit dem Worte Gottes nicht stückeln noch flicken. 238 Es liegt nicht an den vielen Worten, sondern an den Thaten. 239 Es ligt nit an vil worten, sonder an vil thun. – Franck, II, 40b. 240 Es macht niemand mehr Worte als die Thiere, so reden können. – Opel, 371. 241 Es muss ein schlechtes Wort sein, das sich nicht reden und schreiben lässt. – Pistor., VIII, 19. Lat.: Vilo verbum sit, oportet, quod dici vel scribi nequit. 242 Es sagt mancher ein Wort, wär's ein Gulden, er steckte ihn in die Tasche. 243 Es sein Worte, sprach der Teufel, kam er über ein Messbuch. – Nass. Schulblatt, 162b; Hoefer, 1046. 244 Es seind eitel Wort, sprach der Wolf. – Franck, Weltbuch, CLVIIIb.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [204]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/216>, abgerufen am 23.08.2024.