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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 335 Ein böses Weib hat den (sieben) Teufel im Leib.

Zur Erklärung dieses Sprichworts enthält der Oesterreichische Schulbote von Krebs und Frz. Branky (Gratz, 1875, Jahrg. 25, S. 11) folgende Sage: Als einst Christus mit Petrus eine Reise unternahm, führte sie der Weg durch einen düstern Wald, der kein Ende nehmen wollte. Da schon die Nacht hereingebrochen war, setzten sie sich an einer Quelle nieder, um auszuruhen und den brennenden Durst zu löschen. Tiefe Stille herrschte ringsumher. Plötzlich sprach Christus zu Petrus: "Wie in dieser Einsamkeit Frieden und Ruhe waltet, so wird auch durch meine Lehre Frieden und Ruhe auf Erden und im Himmel herrschen." - Doch kaum waren die Worte des Meisters gesprochen, so vernahm man von jenseits eines nahen Hügels einen fürchterlichen Lärm, den sich die beiden Pilger nicht erklären konnten. Da sprach der Herr: "Petrus, geh' auf jene Anhöhe und suche zu erfahren, was das wilde Geschrei zu so später Stunde und an diesem einsamen Orte zu bedeuten habe." Petrus stand sogleich auf, zog den Gurt des Schwertes fester und eilte fort. Nach kurzer Zeit kam er zurück und sagte: "Mein Herr und Meister! Wie ich in der Dunkelheit bemerken konnte, so zanken der Teufel und ein altes Weib um ein Reisigbündel, welches beide hin und her zerrten und welches eins dem andern nicht überlassen will. Ich denke, wir mischen uns nicht in den Handel und trachten das Nachtlager sobald als möglich zu erreichen, denn es fängt an hier unheimlich zu werden." Da erhob sich Christus mit den Worten: "Gehe sogleich dorthin, wo jene streiten und suche Frieden zu stiften." - Petrus that, wie befohlen ward, während Christus aufmerksam dem heftigen Gezänke der streitenden Parteien zuhörte. Doch plötzlich war es mäuschenstill; und alsbald sah Christus den Apostel, wie er von der Anhöhe herabkam und wie er sein blankes Schwert in die Scheide steckte. Das fiel dem Herrn auf; und als Petrus bei ihm war, fragte Christus, wie es denn möglich war den Streit so schnell zu schlichten. Darauf erwiderte Petrus: "Da weder der Teufel noch das Weib nachgeben und auf meinen Rath hören wollte, so zog ich mein Schwert und hieb beiden die Köpfe ab." - "Weisst du es noch immer nicht", hub entrüstet Christus an, als er solches hörte, "dass derjenige, welcher das Schwert zieht, auch durch das Schwert umkommen soll? Gehe sogleich wieder zurück und setze den Opfern deiner Uebereilung die Köpfe auf; ich ertheile dir die Macht hierzu." Beschämt und verwirrt lief Petrus zurück, um seinen Fehler wieder gut zu machen. In der Eile aber verwechselte er die Köpfe und setzte dem Teufel jenen des alten Weibes und dem Weibe den des Teufels auf. Daher kommt es, dass das Volk heute noch sagt: Ein böses Weib hat den Teufel im Leib.

Böhm.: Baba a cert z tehoz pribuzenstva. (Celakovsky, 309.)

Holl.: De vrouwen hebben zeven geesten in het lijf. (Harrebomee, II, 419.)

336 Ein böses Weib in eines guten Mannes Haus macht ihm die Hölle draus.

337 Ein böses Weib ist ärger als die Hölle.

"Denn die Hölle plagt nur die bösen Männer, ein bös Weib quält auch die guten." (Sutor, 456.)

338 Ein böses Weib ist das giftigste Thier auf Erden.

Lat.: Omni aspide improba mulier lethalior. (Sailer, Sprüche, 63.)

339 Ein böses Weib ist der Hölle Staupbesen.

Dän.: Ond kvinde er helvedes dör-nagte. (Prov. dan., 364.)

340 Ein böses Weib ist der schlimmste Hausrath.

Bei Chaos (676) wird ein bös Weib ein guter Hausrath genannt.

Holl.: Een kwaad wijf is het slechtste huisraad. (Harrebomee, II, 459a.)

341 Ein böses Weib ist des Teufels schärfster Pfeil.

Man sagt auch: Ein böses Weib ist dess Teufels sein Reitsattel, eine immerwährende Beisszange, eine stets schallende Wetterglocke, ein abgelassener Kettenhund, des Beelzebubs Sackpfeife, des Tartarchans Schirrhaggen, ein ungeschmiertes Wagenrad, eine bissige Pfeffermühle, ein Verkündzettel von Filzhosen, ein tripolitanischer Kehrbesen, ein Folterbank der Ohren, ein Reibeisen der Herzen, ein Schlüssel in die Hölle, ein Maden des Fridens, ein Blassbalg des Lucifers, ein Erlösunsvonallemübel. (Chaos, 522.) "Auch sagt die schrifft, das ein böss Weib sei dess Teuffels aller spitzigster vnd scherffester pfeil, dadurch er die menschen fellet." (Geiler, Nsch., in Kloster, I, 64, 576.)

Frz.: Li pires riens soit c'est male fame. (Leroux, I, 149.)

342 Ein böses Weib ist ein herbes Kraut.

"Ein Entian, Wermuth vnd heiliger Sawerampffer; wie der alte Spruch lautet." (S. Kraut 29.)

Lat.: Foemina nihil pestilentius. - Malae uxoris poena nulla acerbior. (Philippi, I, 158 u. 238.)

343 Ein böses Weib ist ein Schiffbruch ihres Mannes. - Simrock, 11333; Parömiakon, 20; Braun, I, 4954.

Ein alter Philosoph hat folgende Bezeichnungen für ein bös Weib: Virl naufragium, Domus tempestas. [Spaltenumbruch] Quietis impedimentum. Vitae captivitas. Quotidianum damnum. Voluntaria pugna. Bellua conviva. Leaena complectens. Animal malitiosum. Necessarium malum. (Grubb, 619.)

344 Ein böses Weib ist ein schlecht Kleinod.

Holl.: Een kwaad wijf is een kwaad juweel. (Harrebomee, II, 459a.)

345 Ein böses Weib ist ein tägliches Fegefeuer.

Dän.: Ond kvinde er hver dags skjerds-ild. (Prov. dan., 364.)

Lat.: Morosa et discors vel mortua litigat uxor.

Schwed.: Ond qvinna är daglig skärseld. - Ond qvinna är helfvetes portnagel. - Ond qvinna hielper ingen ätgjärning. (Grubb, 617-19.)

346 Ein böses Weib ist ein übler Stubenvogel.

Holl.: Een kwaad wijf is een kwaade nachtegaal. (Harrebomee, II, 459b.)

347 Ein böses Weib ist eine Hölle.

Frz.: Mauvaise femme est un enfer, et point du tout un misere. (Kritzinger, 446a.)

348 Ein böses Weib ist eine schwere Last, viel Schulden ohne Geld, die drücken fast.

349 Ein böses Weib ist 'n Teuf'l sein Leib. - Baumgarten, III, 40.

D. h. ist der Teufel selbst.

350 Ein böses Weib ist ohne Zweifel viel schlimmer als der Teufel.

"Men seet, mit ghenen dinghen emnach men een qunet wijf ghedwingen." (Drie daghe here?)

351 Ein böses Weib macht einen Teufel aus dem Manne.

Poln.: Zly chlop od zony. (Celakovsky, 391.)

352 Ein böses Weib macht zwei gute Stunden, die eine zur Hochzeit, die andere zur Todtzeit.

353 Ein böses Weib schilt oft nur des Mannes Hut.

354 Ein böses Weib straft man am meisten durch Schweigen.

Dän.: Man gjör ei en ond kvinde vaerre end at tie. (Prov. dan., 364.)

355 Ein böses Weib trägt das Schwert im Munde.

Schwed.: Ond qvinna bär svärdet i munnen. (Grubb, 620.)

356 Ein böses Weib und böser Hund seynd vor Dieben sicher. - Chaos, 309.

357 Ein böses Weib und ein Rabe können sich lange waschen, ehe sie weiss werden.

Ill.: Cavka i zla zena sto se vece pere, to je carnija. (Celakovsky, 392.)

358 Ein böses Weib und ein Wespennest muss man durchaus nicht stören. - Gaal, 1675.

Frz.: A femme sotte nul ne s'y frotte.

359 Ein böses Weib und schlechtes Dach guten Mann vertreiben mag.

Holl.: Een dak, dat lekt, en kwade wijven, die kunnen goede mans verdrijven. (Harrebomee, I, 118.)

Schwed.: Jag leer ät min qvinna, sä at bäde mine ögon rinna. (Törning, 80.)

360 Ein böses Weib war Hiob's Klage.

361 Ein böses Weib zu haben, ist das schlimmste Uebel.

362 Ein böses Weib zu trocknem Brot ist neue zu der alten Noth.

363 Ein böses Weib zu zwingen, will dem Teufel nicht gelingen.

Holl.: Met geene dingen zal men ooit een kwaad wijf bedwingen. (Harrebomee, II, 460a.)

364 Ein böss Weib, ein schnöder balg. - Petri, II, 171.

365 Ein böss Weib führt die Peitsche im Maul, damit sie den Mann geisselt. - Petri, II, 171.

366 Ein böss weib ist böser dann der teuffel. - Franck, II, 164b; Petri, II, 171.

"Er hat jr einmal ein paar schuh vber ein bach botten vnd nit zu jr dorfft", d. h. er hat sich nicht selbst zu ihr heran gewagt.

Frz.: Une mauvaise femme est pire qu'un diable, et point du toat c'est vie miserable. (Kritzinger, 307a.)

367 Ein böss Weib ist dem Teuffel nit ungleich. - Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 20.

Frz.: Femme scet un art avant le diable. (Leroux, I, 147.)

368 Ein böss weib ist ein herbes Kraut vnd nichts guts in der Haut. - Petri, II, 171.

369 Ein böss weib ist nit böss, wann mans kent. - Franck, II, 122a; Petri, II, 171; Lehmann, II, 121, 14.

It.: Una donna cattiva non e cattiva sela conosci. (Pazzaglia, 102, 30.)

Lat.: Nota mala res optima est. (Plautus.) (Binder II, 2262.)

[Spaltenumbruch] 335 Ein böses Weib hat den (sieben) Teufel im Leib.

Zur Erklärung dieses Sprichworts enthält der Oesterreichische Schulbote von Krebs und Frz. Branky (Gratz, 1875, Jahrg. 25, S. 11) folgende Sage: Als einst Christus mit Petrus eine Reise unternahm, führte sie der Weg durch einen düstern Wald, der kein Ende nehmen wollte. Da schon die Nacht hereingebrochen war, setzten sie sich an einer Quelle nieder, um auszuruhen und den brennenden Durst zu löschen. Tiefe Stille herrschte ringsumher. Plötzlich sprach Christus zu Petrus: „Wie in dieser Einsamkeit Frieden und Ruhe waltet, so wird auch durch meine Lehre Frieden und Ruhe auf Erden und im Himmel herrschen.“ – Doch kaum waren die Worte des Meisters gesprochen, so vernahm man von jenseits eines nahen Hügels einen fürchterlichen Lärm, den sich die beiden Pilger nicht erklären konnten. Da sprach der Herr: „Petrus, geh' auf jene Anhöhe und suche zu erfahren, was das wilde Geschrei zu so später Stunde und an diesem einsamen Orte zu bedeuten habe.“ Petrus stand sogleich auf, zog den Gurt des Schwertes fester und eilte fort. Nach kurzer Zeit kam er zurück und sagte: „Mein Herr und Meister! Wie ich in der Dunkelheit bemerken konnte, so zanken der Teufel und ein altes Weib um ein Reisigbündel, welches beide hin und her zerrten und welches eins dem andern nicht überlassen will. Ich denke, wir mischen uns nicht in den Handel und trachten das Nachtlager sobald als möglich zu erreichen, denn es fängt an hier unheimlich zu werden.“ Da erhob sich Christus mit den Worten: „Gehe sogleich dorthin, wo jene streiten und suche Frieden zu stiften.“ – Petrus that, wie befohlen ward, während Christus aufmerksam dem heftigen Gezänke der streitenden Parteien zuhörte. Doch plötzlich war es mäuschenstill; und alsbald sah Christus den Apostel, wie er von der Anhöhe herabkam und wie er sein blankes Schwert in die Scheide steckte. Das fiel dem Herrn auf; und als Petrus bei ihm war, fragte Christus, wie es denn möglich war den Streit so schnell zu schlichten. Darauf erwiderte Petrus: „Da weder der Teufel noch das Weib nachgeben und auf meinen Rath hören wollte, so zog ich mein Schwert und hieb beiden die Köpfe ab.“ – „Weisst du es noch immer nicht“, hub entrüstet Christus an, als er solches hörte, „dass derjenige, welcher das Schwert zieht, auch durch das Schwert umkommen soll? Gehe sogleich wieder zurück und setze den Opfern deiner Uebereilung die Köpfe auf; ich ertheile dir die Macht hierzu.“ Beschämt und verwirrt lief Petrus zurück, um seinen Fehler wieder gut zu machen. In der Eile aber verwechselte er die Köpfe und setzte dem Teufel jenen des alten Weibes und dem Weibe den des Teufels auf. Daher kommt es, dass das Volk heute noch sagt: Ein böses Weib hat den Teufel im Leib.

Böhm.: Baba a čert z téhož přibuzenstva. (Čelakovsky, 309.)

Holl.: De vrouwen hebben zeven geesten in het lijf. (Harrebomée, II, 419.)

336 Ein böses Weib in eines guten Mannes Haus macht ihm die Hölle draus.

337 Ein böses Weib ist ärger als die Hölle.

„Denn die Hölle plagt nur die bösen Männer, ein bös Weib quält auch die guten.“ (Sutor, 456.)

338 Ein böses Weib ist das giftigste Thier auf Erden.

Lat.: Omni aspide improba mulier lethalior. (Sailer, Sprüche, 63.)

339 Ein böses Weib ist der Hölle Staupbesen.

Dän.: Ond kvinde er helvedes dør-nagte. (Prov. dan., 364.)

340 Ein böses Weib ist der schlimmste Hausrath.

Bei Chaos (676) wird ein bös Weib ein guter Hausrath genannt.

Holl.: Een kwaad wijf is het slechtste huisraad. (Harrebomée, II, 459a.)

341 Ein böses Weib ist des Teufels schärfster Pfeil.

Man sagt auch: Ein böses Weib ist dess Teufels sein Reitsattel, eine immerwährende Beisszange, eine stets schallende Wetterglocke, ein abgelassener Kettenhund, des Beelzebubs Sackpfeife, des Tartarchans Schirrhaggen, ein ungeschmiertes Wagenrad, eine bissige Pfeffermühle, ein Verkündzettel von Filzhosen, ein tripolitanischer Kehrbesen, ein Folterbank der Ohren, ein Reibeisen der Herzen, ein Schlüssel in die Hölle, ein Maden des Fridens, ein Blassbalg des Lucifers, ein Erlösunsvonallemübel. (Chaos, 522.) „Auch sagt die schrifft, das ein böss Weib sei dess Teuffels aller spitzigster vnd scherffester pfeil, dadurch er die menschen fellet.“ (Geiler, Nsch., in Kloster, I, 64, 576.)

Frz.: Li pires riens soit c'est male fame. (Leroux, I, 149.)

342 Ein böses Weib ist ein herbes Kraut.

„Ein Entian, Wermuth vnd heiliger Sawerampffer; wie der alte Spruch lautet.“ (S. Kraut 29.)

Lat.: Foemina nihil pestilentius. – Malae uxoris poena nulla acerbior. (Philippi, I, 158 u. 238.)

343 Ein böses Weib ist ein Schiffbruch ihres Mannes.Simrock, 11333; Parömiakon, 20; Braun, I, 4954.

Ein alter Philosoph hat folgende Bezeichnungen für ein bös Weib: Virl naufragium, Domus tempestas. [Spaltenumbruch] Quietis impedimentum. Vitae captivitas. Quotidianum damnum. Voluntaria pugna. Bellua conviva. Leaena complectens. Animal malitiosum. Necessarium malum. (Grubb, 619.)

344 Ein böses Weib ist ein schlecht Kleinod.

Holl.: Een kwaad wijf is een kwaad juweel. (Harrebomée, II, 459a.)

345 Ein böses Weib ist ein tägliches Fegefeuer.

Dän.: Ond kvinde er hver dags skjerds-ild. (Prov. dan., 364.)

Lat.: Morosa et discors vel mortua litigat uxor.

Schwed.: Ond qvinna är daglig skärseld. – Ond qvinna är helfvetes portnagel. – Ond qvinna hielper ingen ätgjärning. (Grubb, 617-19.)

346 Ein böses Weib ist ein übler Stubenvogel.

Holl.: Een kwaad wijf is een kwaade nachtegaal. (Harrebomée, II, 459b.)

347 Ein böses Weib ist eine Hölle.

Frz.: Mauvaise femme est un enfer, et point du tout un misere. (Kritzinger, 446a.)

348 Ein böses Weib ist eine schwere Last, viel Schulden ohne Geld, die drücken fast.

349 Ein böses Weib ist 'n Teuf'l sein Leib.Baumgarten, III, 40.

D. h. ist der Teufel selbst.

350 Ein böses Weib ist ohne Zweifel viel schlimmer als der Teufel.

„Men seet, mit ghenen dinghen emnach men een qunet wijf ghedwingen.“ (Drie daghe here?)

351 Ein böses Weib macht einen Teufel aus dem Manne.

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352 Ein böses Weib macht zwei gute Stunden, die eine zur Hochzeit, die andere zur Todtzeit.

353 Ein böses Weib schilt oft nur des Mannes Hut.

354 Ein böses Weib straft man am meisten durch Schweigen.

Dän.: Man gjør ei en ond kvinde værre end at tie. (Prov. dan., 364.)

355 Ein böses Weib trägt das Schwert im Munde.

Schwed.: Ond qvinna bär svärdet i munnen. (Grubb, 620.)

356 Ein böses Weib und böser Hund seynd vor Dieben sicher.Chaos, 309.

357 Ein böses Weib und ein Rabe können sich lange waschen, ehe sie weiss werden.

Ill.: Čavka i zla žena što se vece pere, to je càrnija. (Čelakovsky, 392.)

358 Ein böses Weib und ein Wespennest muss man durchaus nicht stören.Gaal, 1675.

Frz.: A femme sotte nul ne s'y frotte.

359 Ein böses Weib und schlechtes Dach guten Mann vertreiben mag.

Holl.: Een dak, dat lekt, en kwade wijven, die kunnen goede mans verdrijven. (Harrebomée, I, 118.)

Schwed.: Jag leer ät min qvinna, sä at bäde mine ögon rinna. (Törning, 80.)

360 Ein böses Weib war Hiob's Klage.

361 Ein böses Weib zu haben, ist das schlimmste Uebel.

362 Ein böses Weib zu trocknem Brot ist neue zu der alten Noth.

363 Ein böses Weib zu zwingen, will dem Teufel nicht gelingen.

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364 Ein böss Weib, ein schnöder balg.Petri, II, 171.

365 Ein böss Weib führt die Peitsche im Maul, damit sie den Mann geisselt.Petri, II, 171.

366 Ein böss weib ist böser dann der teuffel.Franck, II, 164b; Petri, II, 171.

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Frz.: Une mauvaise femme est pire qu'un diable, et point du toat c'est vie miserable. (Kritzinger, 307a.)

367 Ein böss Weib ist dem Teuffel nit ungleich.Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 20.

Frz.: Femme scet un art avant le diable. (Leroux, I, 147.)

368 Ein böss weib ist ein herbes Kraut vnd nichts guts in der Haut.Petri, II, 171.

369 Ein böss weib ist nit böss, wann mans kent.Franck, II, 122a; Petri, II, 171; Lehmann, II, 121, 14.

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[[8]/0020] 335 Ein böses Weib hat den (sieben) Teufel im Leib. Zur Erklärung dieses Sprichworts enthält der Oesterreichische Schulbote von Krebs und Frz. Branky (Gratz, 1875, Jahrg. 25, S. 11) folgende Sage: Als einst Christus mit Petrus eine Reise unternahm, führte sie der Weg durch einen düstern Wald, der kein Ende nehmen wollte. Da schon die Nacht hereingebrochen war, setzten sie sich an einer Quelle nieder, um auszuruhen und den brennenden Durst zu löschen. Tiefe Stille herrschte ringsumher. Plötzlich sprach Christus zu Petrus: „Wie in dieser Einsamkeit Frieden und Ruhe waltet, so wird auch durch meine Lehre Frieden und Ruhe auf Erden und im Himmel herrschen.“ – Doch kaum waren die Worte des Meisters gesprochen, so vernahm man von jenseits eines nahen Hügels einen fürchterlichen Lärm, den sich die beiden Pilger nicht erklären konnten. 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Doch plötzlich war es mäuschenstill; und alsbald sah Christus den Apostel, wie er von der Anhöhe herabkam und wie er sein blankes Schwert in die Scheide steckte. Das fiel dem Herrn auf; und als Petrus bei ihm war, fragte Christus, wie es denn möglich war den Streit so schnell zu schlichten. Darauf erwiderte Petrus: „Da weder der Teufel noch das Weib nachgeben und auf meinen Rath hören wollte, so zog ich mein Schwert und hieb beiden die Köpfe ab.“ – „Weisst du es noch immer nicht“, hub entrüstet Christus an, als er solches hörte, „dass derjenige, welcher das Schwert zieht, auch durch das Schwert umkommen soll? Gehe sogleich wieder zurück und setze den Opfern deiner Uebereilung die Köpfe auf; ich ertheile dir die Macht hierzu.“ Beschämt und verwirrt lief Petrus zurück, um seinen Fehler wieder gut zu machen. In der Eile aber verwechselte er die Köpfe und setzte dem Teufel jenen des alten Weibes und dem Weibe den des Teufels auf. Daher kommt es, dass das Volk heute noch sagt: Ein böses Weib hat den Teufel im Leib. Böhm.: Baba a čert z téhož přibuzenstva. (Čelakovsky, 309.) Holl.: De vrouwen hebben zeven geesten in het lijf. (Harrebomée, II, 419.) 336 Ein böses Weib in eines guten Mannes Haus macht ihm die Hölle draus. 337 Ein böses Weib ist ärger als die Hölle. „Denn die Hölle plagt nur die bösen Männer, ein bös Weib quält auch die guten.“ (Sutor, 456.) 338 Ein böses Weib ist das giftigste Thier auf Erden. Lat.: Omni aspide improba mulier lethalior. (Sailer, Sprüche, 63.) 339 Ein böses Weib ist der Hölle Staupbesen. Dän.: Ond kvinde er helvedes dør-nagte. (Prov. dan., 364.) 340 Ein böses Weib ist der schlimmste Hausrath. Bei Chaos (676) wird ein bös Weib ein guter Hausrath genannt. Holl.: Een kwaad wijf is het slechtste huisraad. (Harrebomée, II, 459a.) 341 Ein böses Weib ist des Teufels schärfster Pfeil. Man sagt auch: Ein böses Weib ist dess Teufels sein Reitsattel, eine immerwährende Beisszange, eine stets schallende Wetterglocke, ein abgelassener Kettenhund, des Beelzebubs Sackpfeife, des Tartarchans Schirrhaggen, ein ungeschmiertes Wagenrad, eine bissige Pfeffermühle, ein Verkündzettel von Filzhosen, ein tripolitanischer Kehrbesen, ein Folterbank der Ohren, ein Reibeisen der Herzen, ein Schlüssel in die Hölle, ein Maden des Fridens, ein Blassbalg des Lucifers, ein Erlösunsvonallemübel. (Chaos, 522.) „Auch sagt die schrifft, das ein böss Weib sei dess Teuffels aller spitzigster vnd scherffester pfeil, dadurch er die menschen fellet.“ (Geiler, Nsch., in Kloster, I, 64, 576.) Frz.: Li pires riens soit c'est male fame. (Leroux, I, 149.) 342 Ein böses Weib ist ein herbes Kraut. „Ein Entian, Wermuth vnd heiliger Sawerampffer; wie der alte Spruch lautet.“ (S. Kraut 29.) Lat.: Foemina nihil pestilentius. – Malae uxoris poena nulla acerbior. (Philippi, I, 158 u. 238.) 343 Ein böses Weib ist ein Schiffbruch ihres Mannes. – Simrock, 11333; Parömiakon, 20; Braun, I, 4954. Ein alter Philosoph hat folgende Bezeichnungen für ein bös Weib: Virl naufragium, Domus tempestas. Quietis impedimentum. Vitae captivitas. Quotidianum damnum. Voluntaria pugna. Bellua conviva. Leaena complectens. Animal malitiosum. Necessarium malum. (Grubb, 619.) 344 Ein böses Weib ist ein schlecht Kleinod. Holl.: Een kwaad wijf is een kwaad juweel. (Harrebomée, II, 459a.) 345 Ein böses Weib ist ein tägliches Fegefeuer. Dän.: Ond kvinde er hver dags skjerds-ild. (Prov. dan., 364.) Lat.: Morosa et discors vel mortua litigat uxor. Schwed.: Ond qvinna är daglig skärseld. – Ond qvinna är helfvetes portnagel. – Ond qvinna hielper ingen ätgjärning. (Grubb, 617-19.) 346 Ein böses Weib ist ein übler Stubenvogel. Holl.: Een kwaad wijf is een kwaade nachtegaal. (Harrebomée, II, 459b.) 347 Ein böses Weib ist eine Hölle. Frz.: Mauvaise femme est un enfer, et point du tout un misere. (Kritzinger, 446a.) 348 Ein böses Weib ist eine schwere Last, viel Schulden ohne Geld, die drücken fast. 349 Ein böses Weib ist 'n Teuf'l sein Leib. – Baumgarten, III, 40. D. h. ist der Teufel selbst. 350 Ein böses Weib ist ohne Zweifel viel schlimmer als der Teufel. „Men seet, mit ghenen dinghen emnach men een qunet wijf ghedwingen.“ (Drie daghe here?) 351 Ein böses Weib macht einen Teufel aus dem Manne. Poln.: Zły chłop od żony. (Čelakovsky, 391.) 352 Ein böses Weib macht zwei gute Stunden, die eine zur Hochzeit, die andere zur Todtzeit. 353 Ein böses Weib schilt oft nur des Mannes Hut. 354 Ein böses Weib straft man am meisten durch Schweigen. Dän.: Man gjør ei en ond kvinde værre end at tie. (Prov. dan., 364.) 355 Ein böses Weib trägt das Schwert im Munde. Schwed.: Ond qvinna bär svärdet i munnen. (Grubb, 620.) 356 Ein böses Weib und böser Hund seynd vor Dieben sicher. – Chaos, 309. 357 Ein böses Weib und ein Rabe können sich lange waschen, ehe sie weiss werden. Ill.: Čavka i zla žena što se vece pere, to je càrnija. (Čelakovsky, 392.) 358 Ein böses Weib und ein Wespennest muss man durchaus nicht stören. – Gaal, 1675. Frz.: A femme sotte nul ne s'y frotte. 359 Ein böses Weib und schlechtes Dach guten Mann vertreiben mag. Holl.: Een dak, dat lekt, en kwade wijven, die kunnen goede mans verdrijven. (Harrebomée, I, 118.) Schwed.: Jag leer ät min qvinna, sä at bäde mine ögon rinna. (Törning, 80.) 360 Ein böses Weib war Hiob's Klage. 361 Ein böses Weib zu haben, ist das schlimmste Uebel. 362 Ein böses Weib zu trocknem Brot ist neue zu der alten Noth. 363 Ein böses Weib zu zwingen, will dem Teufel nicht gelingen. Holl.: Met geene dingen zal men ooit een kwaad wijf bedwingen. (Harrebomée, II, 460a.) 364 Ein böss Weib, ein schnöder balg. – Petri, II, 171. 365 Ein böss Weib führt die Peitsche im Maul, damit sie den Mann geisselt. – Petri, II, 171. 366 Ein böss weib ist böser dann der teuffel. – Franck, II, 164b; Petri, II, 171. „Er hat jr einmal ein paar schuh vber ein bach botten vnd nit zu jr dorfft“, d. h. er hat sich nicht selbst zu ihr heran gewagt. Frz.: Une mauvaise femme est pire qu'un diable, et point du toat c'est vie miserable. (Kritzinger, 307a.) 367 Ein böss Weib ist dem Teuffel nit ungleich. – Gruter, III, 26; Lehmann, II, 147, 20. Frz.: Femme scet un art avant le diable. (Leroux, I, 147.) 368 Ein böss weib ist ein herbes Kraut vnd nichts guts in der Haut. – Petri, II, 171. 369 Ein böss weib ist nit böss, wann mans kent. – Franck, II, 122a; Petri, II, 171; Lehmann, II, 121, 14. It.: Una donna cattiva non e cattiva sela conosci. (Pazzaglia, 102, 30.) Lat.: Nota mala res optima est. (Plautus.) (Binder II, 2262.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/20>, abgerufen am 24.11.2024.