Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

14 Wohlfeil kostet viel Geld. - Körte, 6928; Körte2, 8670; Stürenburg, 421; Simrock, 11751.

Denn es reizt zu unnützem Kaufen und taugt in der Regel nicht viel.

Engl.: A good bargain is a pick-purse. (Masson, 382.)

Frz.: Rien n'est si cher que le bon marche. (Masson, 382.)

Poln.: Tanie kupisz, psom wyrzu cisz. (Masson, 381.)

Span.: Lo barato escuro. (Bohn I, 229.)

15 Wolfeil einkauffen macht wolfeil verkauffen. - Henisch, 1046.

16 Wolfeil macht alle Dinge veracht. - Petri, II, 809.

17 Wolfeiler ist erkauffen, dann erbitten. - Gruter, I, 86; Sailer, 270.

18 Wus wolwel, is theuer. (Warschau.)

Die billigen Einkäufe sind selten vortheilhaft.

Frz.: Bon marche ruine. (Duplessis, 391.)

*19 Er kauft's wohlfeil und wirft's den Hunden vor.

Poln.: Tanie kupisz, psom wyszucisz.

*20 Es ist wohlfeiler als eine Ohrfeige.

Spottgeld.

*21 Es ist wolwel (wohlfeil) ün loptschet (pikant). (Warschau.)

Von Sachen, die wenig kosten und dabei gefallen, Effect machen.

*22 Jetzt gibt er's wohlfeiler. - Mayer, II, 115.

Von einem gedemüthigten Stolzen.

*23 So wohlfeil wie die Juden nach der Eroberung Jerusalems. - Parömiakon, 1079.

*24 Wohlfeil wie Brombeeren. - Broschüren-Cyklus für das katholische Deutschland, Münster 1876, Jhg. IX. Hft. 1, S. 2.


Wohlfeilheit.

1 Die Wohlfeilheit muss aus dem Holze kommen. (Erolzheim.) - Birlinger, 841.

2 Lass dich durch Wohlfeilheit nicht täuschen, du möchtest die Hälfte davon wegwerfen. - Burckhardt, 731.


Wohlgeboren.

1 Am Wohlgebornen übel steht, wenn er der Tugend Weg nicht geht.

Lat.: Bene natis turpe est male vivere. (Seybold, 53.) - Honeste natis turpe est male vivere. (Seybold, 222.)

2 Wohlgeboren soll auch wohl leben.

Lat.: Bene natis turpe est male vivere. (Philippi, I, 58; Schonheim, B, 5.)

3 Wohlgeboren und dumm ist ein alt Privilegium.

Lat.: Bene nati bene vestiti et mediocriter docti.

4 Wolgeboren vnd wolgefreyt, wolgestorben zu rechter Zeit, das sind drey Ding auff Erden, die für die besten gehalten werden. - Petri, II, 809.


Wohlgefallen.

1 Die sich selbst wohlgefallen, können keinem Verständigen gefallen.

*2 Sie haben ein Wohlgefallen an der Steinigung des Stephanus.

Holl.: Zij hebben een welgevallen in de steeniging van Stephanus. (Harrebomee, II, 449a.)

*3 Es muss yhm da wolgefallen, vnd wolgehen, er bleibt yhe lang' aussen. - Agricola I, 452; Latendorf III, 489.


Wohlgehen.

1 Da es mir wohl erging auf Erden, wollten alle meine Freunde werden; da ich kam in Noth, waren alle Freunde todt. - Tiroler Haussprüche, 30.

Auch in Oberhessen. (Hertz, 36.)

2 Dem es wolgeet, der hat vil freundt. - Hauer, Mij; Lehmann, II, 60, 58; Petri, II, 623; Henisch, 1435, 21.

"Wem's wohlgeht, dem ist jeder hold, er schwimmt in Freundschaft wie in Gold; geht's aber schief, so kehrt im Nu, ihm jedermann den Rücken zu." (Reineke Fuchs von Soltau, 4. B., 9. Kap.) Bei Tunnicius (359): Dem it wol geit, de heft vele vrunde. (Dum garae nummique fluunt, quis cassus amico.)

Mhd.: Als it den luden wail geit so sint in ir vrunt gereit, ind als in misvallen is, so inhaint sy kane eynen gewis. (Groote, 5188.) - Deme it wol geit, heft vele vrunt, to deme sprikt men: "wes lange gesunt", men deme it misgeit, wo vele der is, wein ich vrunde heft he dat is wis. (Lübben, 6571.) - Mannic man vil friunde hat, die weit sein dinc iht ebene gat. (Freidank.) (Zingerle, 39.)

Holl.: Diet wael gaet, heeft menighen vrient. (Tunn., 10, 14.)

Lat.: Cui bene succedit, huic multus amicus obedit. - Cui bene succedit, is amicos saepe videbit. (Gartner, [Spaltenumbruch] 11.) - Felicium multi cognati. (Seybold, 177; Facet., 7; Loringar, CCXXXII.) - Tempore felici multi numerantur amici. (Fallersleben, 272.)

3 Es gehe dir wol oder vbel, so halts mit deinem Nachbarn. - Lehmann, II, 126, 113; Henisch, 1435, 11; Petri, II, 245.

4 Es gehet nicht wol, was auff ebenthewer geschicht. - Henisch, 784, 29; Petri, II, 246.

5 Es geht keim so wol, es gehet dem andern so vbel. - Franck, II, 48b; Gruter III, 31; Lehmann, II, 152, 102; Henisch, 1435, 24; Petri, II, 246; Sutor, 271.

6 Es geht noch wol, wann schon ein gantz Dorff verbrennt, vnd nur dass Pfaffenhauss auffrecht bleibt. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 286.

7 Gehet dir's wol, so fürcht den Fall. - Petri, II, 327.

8 Gehet es wol, so gibt man zoll. - Henisch, 1435, 49; Petri, II, 327.

9 Gehets einem wol, so gets dem andern Vbel. - Lehmann, 345, 52.

10 Geht dir's wohl, so danke Gott; geht dir's übel, klag' es Gott; klag' sonst niemand deine Noth. - Gerlach, I, 53.

11 Ich wolt, dass es euch wol gienge. - Agricola I, 556; Latendorf III, 598.

Bei dem angeführten Latendorf noch mit dem Zusatz: "Wo es euch wohlgehet, so höre ichs gern."

Lat.: Reprecatio. - Eveniant ipsi tibi, quae mihi cunque precaris, namque pari gratus te pietate colo. (Glandorp, 110, 273.)

12 So lange es einem wohlgehet, heisst er klug. - Simrock, 5773; Braun, I, 1890.

13 Wann es dir wohlgeht, so siehe dich für. - Lehmann, II, 829, 63.

14 Wann es wohlgeht, so ist gut rathen. - Franck, II, 102a; Gruter, I, 73; Gaal, 1277; Eyering, III, 374; Henisch, 1435, 31; Petri, II, 675.

It.: Ognun sa navigar, quando e buon vento. (Gaal, 1277.)

Holl.: Daar, waar men is in goeden stand, daar is almede ons vaderland. (Harrebomee, II, 299b.)

Lat.: Facile omnes cum valemus, recta consilia aegrotis damus. (Seybold, 168; Henisch, 1435, 32.)

15 Wann es wolgeht vnd allenthalben wolstehet, so seynd wir allesampt gute Regierer. - Lehmann, II, 829, 64.

16 Wann's wolgeht, so kan jederman rhat geben. - Lehmann, 599, 83; Henisch, 1435, 31.

17 Wem es wohlgehet, der bleibe, wo er ist.

It.: Chi sta bene, non si muova.

18 Wem es wohlgehet, der ist fröhlich.

Bei Tunnicius (357): Dem it wol geit de is vrolik. (Cui fortuna favet, laetatur et exilit omnis.)

19 Wem es wohlgeht, der hat gut fröhlich zu sein. - Henisch, 1435, 39; Petri, II, 623; Gaal, 542.

Holl.: Diet wael gaet, is altovs blide. (Tunn., 10, 12.)

Lat.: Cui fortuna favet, vultuque arridet amoeno, illi laetitiae fas dare signa suae. (Gaal, 542.) - Cui sors arridet bona, gaudet cordeque ridet. (Fallersleben, 271.)

20 Wem es wohlgeht, der singt keine Klagelieder.

In der Rede zeigt sich die Stimmung des Gemüths.

Lat.: Quem sors blanda tenet jocunda dicta serenat. (Reuterdahl, 803.)

Schwed.: Thaen aer gladher som wael faar ath. (Reuterdahl, 803.)

21 Wem es wohlgeht, der wallfahrtet nicht zu den Heiligen.

Die Italiener sagen: In glücklichen Tagen raucht der Altar nicht. Nella felicita gl' altari non fumano. (Pazzaglia, 127, 7.)

22 Wem es wohlgeht, gedenke derer, denen es übel geht.

23 Wem es wohlgeht, ist leicht rathen.

Lat.: Tranquillo quilibet gubernator est. (Philippi, II, 223.)

24 Wem es wolgehet, finden sich der freunde vil, in nöten niemandes freundt sein wil. - Töppen, 77, 21.

25 Wenn es dir wol geet, so gedenk auch an mich. - Hofmann, 27, 13.

26 Wenn es euch wolgehet, so gedencket vnser auch. - Agricola I, 558; Latendorf III, 600.

27 Wenn es uns wohlgeht, so sind wir gute Rathgeber.

[Spaltenumbruch]

14 Wohlfeil kostet viel Geld.Körte, 6928; Körte2, 8670; Stürenburg, 421; Simrock, 11751.

Denn es reizt zu unnützem Kaufen und taugt in der Regel nicht viel.

Engl.: A good bargain is a pick-purse. (Masson, 382.)

Frz.: Rien n'est si cher que le bon marché. (Masson, 382.)

Poln.: Tanie kupisz, psom wyrzu cisz. (Masson, 381.)

Span.: Lo barato escuro. (Bohn I, 229.)

15 Wolfeil einkauffen macht wolfeil verkauffen.Henisch, 1046.

16 Wolfeil macht alle Dinge veracht.Petri, II, 809.

17 Wolfeiler ist erkauffen, dann erbitten.Gruter, I, 86; Sailer, 270.

18 Wus wolwel, is theuer. (Warschau.)

Die billigen Einkäufe sind selten vortheilhaft.

Frz.: Bon marché ruine. (Duplessis, 391.)

*19 Er kauft's wohlfeil und wirft's den Hunden vor.

Poln.: Tanie kupisz, psom wyszucisz.

*20 Es ist wohlfeiler als eine Ohrfeige.

Spottgeld.

*21 Es ist wolwel (wohlfeil) ün loptschet (pikant). (Warschau.)

Von Sachen, die wenig kosten und dabei gefallen, Effect machen.

*22 Jetzt gibt er's wohlfeiler.Mayer, II, 115.

Von einem gedemüthigten Stolzen.

*23 So wohlfeil wie die Juden nach der Eroberung Jerusalems.Parömiakon, 1079.

*24 Wohlfeil wie Brombeeren.Broschüren-Cyklus für das katholische Deutschland, Münster 1876, Jhg. IX. Hft. 1, S. 2.


Wohlfeilheit.

1 Die Wohlfeilheit muss aus dem Holze kommen. (Erolzheim.) – Birlinger, 841.

2 Lass dich durch Wohlfeilheit nicht täuschen, du möchtest die Hälfte davon wegwerfen.Burckhardt, 731.


Wohlgeboren.

1 Am Wohlgebornen übel steht, wenn er der Tugend Weg nicht geht.

Lat.: Bene natis turpe est male vivere. (Seybold, 53.) – Honeste natis turpe est male vivere. (Seybold, 222.)

2 Wohlgeboren soll auch wohl leben.

Lat.: Bene natis turpe est male vivere. (Philippi, I, 58; Schonheim, B, 5.)

3 Wohlgeboren und dumm ist ein alt Privilegium.

Lat.: Bene nati bene vestiti et mediocriter docti.

4 Wolgeboren vnd wolgefreyt, wolgestorben zu rechter Zeit, das sind drey Ding auff Erden, die für die besten gehalten werden.Petri, II, 809.


Wohlgefallen.

1 Die sich selbst wohlgefallen, können keinem Verständigen gefallen.

*2 Sie haben ein Wohlgefallen an der Steinigung des Stephanus.

Holl.: Zij hebben een welgevallen in de steeniging van Stephanus. (Harrebomée, II, 449a.)

*3 Es muss yhm da wolgefallen, vnd wolgehen, er bleibt yhe lang' aussen.Agricola I, 452; Latendorf III, 489.


Wohlgehen.

1 Da es mir wohl erging auf Erden, wollten alle meine Freunde werden; da ich kam in Noth, waren alle Freunde todt.Tiroler Haussprüche, 30.

Auch in Oberhessen. (Hertz, 36.)

2 Dem es wolgeet, der hat vil freundt.Hauer, Mij; Lehmann, II, 60, 58; Petri, II, 623; Henisch, 1435, 21.

„Wem's wohlgeht, dem ist jeder hold, er schwimmt in Freundschaft wie in Gold; geht's aber schief, so kehrt im Nu, ihm jedermann den Rücken zu.“ (Reineke Fuchs von Soltau, 4. B., 9. Kap.) Bei Tunnicius (359): Dem it wol geit, de heft vele vrunde. (Dum garae nummique fluunt, quis cassus amico.)

Mhd.: Als it den luden wail geit so sint in ir vrunt gereit, ind als in misvallen is, so inhaint sy kane eynen gewis. (Groote, 5188.) – Deme it wol geit, heft vele vrunt, to deme sprikt men: „wes lange gesunt“, men deme it misgeit, wo vele der is, wein ich vrunde heft he dat is wis. (Lübben, 6571.) – Mannic man vil friunde hât, die wît sîn dinc iht ebene gât. (Freidank.) (Zingerle, 39.)

Holl.: Diet wael gaet, heeft menighen vrient. (Tunn., 10, 14.)

Lat.: Cui bene succedit, huic multus amicus obedit. – Cui bene succedit, is amicos saepe videbit. (Gartner, [Spaltenumbruch] 11.) – Felicium multi cognati. (Seybold, 177; Facet., 7; Loringar, CCXXXII.) – Tempore felici multi numerantur amici. (Fallersleben, 272.)

3 Es gehe dir wol oder vbel, so halts mit deinem Nachbarn.Lehmann, II, 126, 113; Henisch, 1435, 11; Petri, II, 245.

4 Es gehet nicht wol, was auff ebenthewer geschicht.Henisch, 784, 29; Petri, II, 246.

5 Es geht keim so wol, es gehet dem andern so vbel.Franck, II, 48b; Gruter III, 31; Lehmann, II, 152, 102; Henisch, 1435, 24; Petri, II, 246; Sutor, 271.

6 Es geht noch wol, wann schon ein gantz Dorff verbrennt, vnd nur dass Pfaffenhauss auffrecht bleibt.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 286.

7 Gehet dir's wol, so fürcht den Fall.Petri, II, 327.

8 Gehet es wol, so gibt man zoll.Henisch, 1435, 49; Petri, II, 327.

9 Gehets einem wol, so gets dem andern Vbel.Lehmann, 345, 52.

10 Geht dir's wohl, so danke Gott; geht dir's übel, klag' es Gott; klag' sonst niemand deine Noth.Gerlach, I, 53.

11 Ich wolt, dass es euch wol gienge.Agricola I, 556; Latendorf III, 598.

Bei dem angeführten Latendorf noch mit dem Zusatz: „Wo es euch wohlgehet, so höre ichs gern.“

Lat.: Reprecatio. – Eveniant ipsi tibi, quae mihi cunque precaris, namque pari gratus te pietate colo. (Glandorp, 110, 273.)

12 So lange es einem wohlgehet, heisst er klug.Simrock, 5773; Braun, I, 1890.

13 Wann es dir wohlgeht, so siehe dich für.Lehmann, II, 829, 63.

14 Wann es wohlgeht, so ist gut rathen.Franck, II, 102a; Gruter, I, 73; Gaal, 1277; Eyering, III, 374; Henisch, 1435, 31; Petri, II, 675.

It.: Ognun sà navigar, quando ê buon vento. (Gaal, 1277.)

Holl.: Daar, waar men is in goeden stand, daar is almede ons vaderland. (Harrebomée, II, 299b.)

Lat.: Facile omnes cum valemus, recta consilia aegrotis damus. (Seybold, 168; Henisch, 1435, 32.)

15 Wann es wolgeht vnd allenthalben wolstehet, so seynd wir allesampt gute Regierer.Lehmann, II, 829, 64.

16 Wann's wolgeht, so kan jederman rhat geben.Lehmann, 599, 83; Henisch, 1435, 31.

17 Wem es wohlgehet, der bleibe, wo er ist.

It.: Chi sta bene, non si muova.

18 Wem es wohlgehet, der ist fröhlich.

Bei Tunnicius (357): Dem it wol geit de is vrolik. (Cui fortuna favet, laetatur et exilit omnis.)

19 Wem es wohlgeht, der hat gut fröhlich zu sein.Henisch, 1435, 39; Petri, II, 623; Gaal, 542.

Holl.: Diet wael gaet, is altovs blide. (Tunn., 10, 12.)

Lat.: Cui fortuna favet, vultuque arridet amoeno, illi laetitiae fas dare signa suae. (Gaal, 542.) – Cui sors arridet bona, gaudet cordeque ridet. (Fallersleben, 271.)

20 Wem es wohlgeht, der singt keine Klagelieder.

In der Rede zeigt sich die Stimmung des Gemüths.

Lat.: Quem sors blanda tenet jocunda dicta serenat. (Reuterdahl, 803.)

Schwed.: Thaen aer gladher som wael faar ath. (Reuterdahl, 803.)

21 Wem es wohlgeht, der wallfahrtet nicht zu den Heiligen.

Die Italiener sagen: In glücklichen Tagen raucht der Altar nicht. Nella felicità gl' altari non fumano. (Pazzaglia, 127, 7.)

22 Wem es wohlgeht, gedenke derer, denen es übel geht.

23 Wem es wohlgeht, ist leicht rathen.

Lat.: Tranquillo quilibet gubernator est. (Philippi, II, 223.)

24 Wem es wolgehet, finden sich der freunde vil, in nöten niemandes freundt sein wil.Töppen, 77, 21.

25 Wenn es dir wol geet, so gedenk auch an mich.Hofmann, 27, 13.

26 Wenn es euch wolgehet, so gedencket vnser auch.Agricola I, 558; Latendorf III, 600.

27 Wenn es uns wohlgeht, so sind wir gute Rathgeber.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0180" n="[168]"/>
          <cb n="335"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Wohlfeil kostet viel Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6928; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 8670; Stürenburg, 421; Simrock, 11751.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Denn es reizt zu unnützem Kaufen und taugt in der Regel nicht viel.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A good bargain is a pick-purse. (<hi rendition="#i">Masson, 382.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Rien n'est si cher que le bon marché. (<hi rendition="#i">Masson, 382.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Tanie kupisz, psom wyrzu cisz. (<hi rendition="#i">Masson, 381.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Lo barato escuro. (<hi rendition="#i">Bohn I, 229.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Wolfeil einkauffen macht wolfeil verkauffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1046.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wolfeil macht alle Dinge veracht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 809.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Wolfeiler ist erkauffen, dann erbitten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 86; Sailer, 270.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Wus wolwel, is theuer.</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die billigen Einkäufe sind selten vortheilhaft.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bon marché ruine. (<hi rendition="#i">Duplessis, 391.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Er kauft's wohlfeil und wirft's den Hunden vor.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Tanie kupisz, psom wyszucisz.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Es ist wohlfeiler als eine Ohrfeige.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spottgeld.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Es ist wolwel (wohlfeil) ün loptschet (pikant).</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Sachen, die wenig kosten und dabei gefallen, Effect machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Jetzt gibt er's wohlfeiler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 115.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem gedemüthigten Stolzen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*23 So wohlfeil wie die Juden nach der Eroberung Jerusalems.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1079.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*24 Wohlfeil wie Brombeeren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Broschüren-Cyklus für das katholische Deutschland, Münster 1876, Jhg. IX. Hft. 1, S. 2.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wohlfeilheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Die Wohlfeilheit muss aus dem Holze kommen.</hi> (<hi rendition="#i">Erolzheim.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 841.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Lass dich durch Wohlfeilheit nicht täuschen, du möchtest die Hälfte davon wegwerfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 731.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wohlgeboren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Am Wohlgebornen übel steht, wenn er der Tugend Weg nicht geht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bene natis turpe est male vivere. (<hi rendition="#i">Seybold, 53.</hi>) &#x2013; Honeste natis turpe est male vivere. (<hi rendition="#i">Seybold, 222.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wohlgeboren soll auch wohl leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bene natis turpe est male vivere. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 58; Schonheim, B, 5.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wohlgeboren und dumm ist ein alt Privilegium.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bene nati bene vestiti et mediocriter docti.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Wolgeboren vnd wolgefreyt, wolgestorben zu rechter Zeit, das sind drey Ding auff Erden, die für die besten gehalten werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 809.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wohlgefallen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Die sich selbst wohlgefallen, können keinem Verständigen gefallen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Sie haben ein Wohlgefallen an der Steinigung des Stephanus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Zij hebben een welgevallen in de steeniging van Stephanus. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 449<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Es muss yhm da wolgefallen, vnd wolgehen, er bleibt yhe lang' aussen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 452; Latendorf III, 489.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wohlgehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Da es mir wohl erging auf Erden, wollten alle meine Freunde werden; da ich kam in Noth, waren alle Freunde todt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tiroler Haussprüche, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch in Oberhessen. (<hi rendition="#i">Hertz, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Dem es wolgeet, der hat vil freundt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hauer, Mij; Lehmann, II, 60, 58; Petri, II, 623; Henisch, 1435, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wem's wohlgeht, dem ist jeder hold, er schwimmt in Freundschaft wie in Gold; geht's aber schief, so kehrt im Nu, ihm jedermann den Rücken zu.&#x201C; (<hi rendition="#i">Reineke Fuchs von Soltau, 4. B., 9. Kap.</hi>) Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (359):</hi> Dem it wol geit, de heft vele vrunde. (Dum garae nummique fluunt, quis cassus amico.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Als it den luden wail geit so sint in ir vrunt gereit, ind als in misvallen is, so inhaint sy kane eynen gewis. (<hi rendition="#i">Groote, 5188.</hi>) &#x2013; Deme it wol geit, heft vele vrunt, to deme sprikt men: &#x201E;wes lange gesunt&#x201C;, men deme it misgeit, wo vele der is, wein ich vrunde heft he dat is wis. (<hi rendition="#i">Lübben, 6571.</hi>) &#x2013; Mannic man vil friunde hât, die wît sîn dinc iht ebene gât. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Diet wael gaet, heeft menighen vrient. (<hi rendition="#i">Tunn., 10, 14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cui bene succedit, huic multus amicus obedit. &#x2013; Cui bene succedit, is amicos saepe videbit. (<hi rendition="#i">Gartner, <cb n="336"/>
11.</hi>) &#x2013; Felicium multi cognati. (<hi rendition="#i">Seybold, 177; Facet., 7; Loringar, CCXXXII.</hi>) &#x2013; Tempore felici multi numerantur amici. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 272.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Es gehe dir wol oder vbel, so halts mit deinem Nachbarn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 126, 113; Henisch, 1435, 11; Petri, II, 245.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Es gehet nicht wol, was auff ebenthewer geschicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 784, 29; Petri, II, 246.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Es geht keim so wol, es gehet dem andern so vbel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 48<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter III, 31; Lehmann, II, 152, 102; Henisch, 1435, 24; Petri, II, 246; Sutor, 271.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Es geht noch wol, wann schon ein gantz Dorff verbrennt, vnd nur dass Pfaffenhauss auffrecht bleibt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 286.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Gehet dir's wol, so fürcht den Fall.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 327.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Gehet es wol, so gibt man zoll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1435, 49; Petri, II, 327.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Gehets einem wol, so gets dem andern Vbel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 345, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Geht dir's wohl, so danke Gott; geht dir's übel, klag' es Gott; klag' sonst niemand deine Noth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gerlach, I, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Ich wolt, dass es euch wol gienge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 556; Latendorf III, 598.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei dem angeführten <hi rendition="#i">Latendorf</hi> noch mit dem Zusatz: &#x201E;Wo es euch wohlgehet, so höre ichs gern.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Reprecatio. &#x2013; Eveniant ipsi tibi, quae mihi cunque precaris, namque pari gratus te pietate colo. (<hi rendition="#i">Glandorp, 110, 273.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 So lange es einem wohlgehet, heisst er klug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 5773; Braun, I, 1890.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wann es dir wohlgeht, so siehe dich für.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 829, 63.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Wann es wohlgeht, so ist gut rathen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 102<hi rendition="#sup">a</hi>; Gruter, I, 73; Gaal, 1277; Eyering, III, 374; Henisch, 1435, 31; Petri, II, 675.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Ognun sà navigar, quando ê buon vento. (<hi rendition="#i">Gaal, 1277.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Daar, waar men is in goeden stand, daar is almede ons vaderland. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 299<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Facile omnes cum valemus, recta consilia aegrotis damus. (<hi rendition="#i">Seybold, 168; Henisch, 1435, 32.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Wann es wolgeht vnd allenthalben wolstehet, so seynd wir allesampt gute Regierer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 829, 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wann's wolgeht, so kan jederman rhat geben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 599, 83; Henisch, 1435, 31.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wem es wohlgehet, der bleibe, wo er ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi sta bene, non si muova.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Wem es wohlgehet, der ist fröhlich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (357):</hi> Dem it wol geit de is vrolik. (Cui fortuna favet, laetatur et exilit omnis.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Wem es wohlgeht, der hat gut fröhlich zu sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1435, 39; Petri, II, 623; Gaal, 542.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Diet wael gaet, is altovs blide. (<hi rendition="#i">Tunn., 10, 12.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cui fortuna favet, vultuque arridet amoeno, illi laetitiae fas dare signa suae. (<hi rendition="#i">Gaal, 542.</hi>) &#x2013; Cui sors arridet bona, gaudet cordeque ridet. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 271.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Wem es wohlgeht, der singt keine Klagelieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Rede zeigt sich die Stimmung des Gemüths.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quem sors blanda tenet jocunda dicta serenat. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 803.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Thaen aer gladher som wael faar ath. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 803.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Wem es wohlgeht, der wallfahrtet nicht zu den Heiligen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Italiener sagen: In glücklichen Tagen raucht der Altar nicht. Nella felicità gl' altari non fumano. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 127, 7.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Wem es wohlgeht, gedenke derer, denen es übel geht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Wem es wohlgeht, ist leicht rathen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tranquillo quilibet gubernator est. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 223.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Wem es wolgehet, finden sich der freunde vil, in nöten niemandes freundt sein wil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Töppen, 77, 21.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Wenn es dir wol geet, so gedenk auch an mich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hofmann, 27, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Wenn es euch wolgehet, so gedencket vnser auch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 558; Latendorf III, 600.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Wenn es uns wohlgeht, so sind wir gute Rathgeber.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[168]/0180] 14 Wohlfeil kostet viel Geld. – Körte, 6928; Körte2, 8670; Stürenburg, 421; Simrock, 11751. Denn es reizt zu unnützem Kaufen und taugt in der Regel nicht viel. Engl.: A good bargain is a pick-purse. (Masson, 382.) Frz.: Rien n'est si cher que le bon marché. (Masson, 382.) Poln.: Tanie kupisz, psom wyrzu cisz. (Masson, 381.) Span.: Lo barato escuro. (Bohn I, 229.) 15 Wolfeil einkauffen macht wolfeil verkauffen. – Henisch, 1046. 16 Wolfeil macht alle Dinge veracht. – Petri, II, 809. 17 Wolfeiler ist erkauffen, dann erbitten. – Gruter, I, 86; Sailer, 270. 18 Wus wolwel, is theuer. (Warschau.) Die billigen Einkäufe sind selten vortheilhaft. Frz.: Bon marché ruine. (Duplessis, 391.) *19 Er kauft's wohlfeil und wirft's den Hunden vor. Poln.: Tanie kupisz, psom wyszucisz. *20 Es ist wohlfeiler als eine Ohrfeige. Spottgeld. *21 Es ist wolwel (wohlfeil) ün loptschet (pikant). (Warschau.) Von Sachen, die wenig kosten und dabei gefallen, Effect machen. *22 Jetzt gibt er's wohlfeiler. – Mayer, II, 115. Von einem gedemüthigten Stolzen. *23 So wohlfeil wie die Juden nach der Eroberung Jerusalems. – Parömiakon, 1079. *24 Wohlfeil wie Brombeeren. – Broschüren-Cyklus für das katholische Deutschland, Münster 1876, Jhg. IX. Hft. 1, S. 2. Wohlfeilheit. 1 Die Wohlfeilheit muss aus dem Holze kommen. (Erolzheim.) – Birlinger, 841. 2 Lass dich durch Wohlfeilheit nicht täuschen, du möchtest die Hälfte davon wegwerfen. – Burckhardt, 731. Wohlgeboren. 1 Am Wohlgebornen übel steht, wenn er der Tugend Weg nicht geht. Lat.: Bene natis turpe est male vivere. (Seybold, 53.) – Honeste natis turpe est male vivere. (Seybold, 222.) 2 Wohlgeboren soll auch wohl leben. Lat.: Bene natis turpe est male vivere. (Philippi, I, 58; Schonheim, B, 5.) 3 Wohlgeboren und dumm ist ein alt Privilegium. Lat.: Bene nati bene vestiti et mediocriter docti. 4 Wolgeboren vnd wolgefreyt, wolgestorben zu rechter Zeit, das sind drey Ding auff Erden, die für die besten gehalten werden. – Petri, II, 809. Wohlgefallen. 1 Die sich selbst wohlgefallen, können keinem Verständigen gefallen. *2 Sie haben ein Wohlgefallen an der Steinigung des Stephanus. Holl.: Zij hebben een welgevallen in de steeniging van Stephanus. (Harrebomée, II, 449a.) *3 Es muss yhm da wolgefallen, vnd wolgehen, er bleibt yhe lang' aussen. – Agricola I, 452; Latendorf III, 489. Wohlgehen. 1 Da es mir wohl erging auf Erden, wollten alle meine Freunde werden; da ich kam in Noth, waren alle Freunde todt. – Tiroler Haussprüche, 30. Auch in Oberhessen. (Hertz, 36.) 2 Dem es wolgeet, der hat vil freundt. – Hauer, Mij; Lehmann, II, 60, 58; Petri, II, 623; Henisch, 1435, 21. „Wem's wohlgeht, dem ist jeder hold, er schwimmt in Freundschaft wie in Gold; geht's aber schief, so kehrt im Nu, ihm jedermann den Rücken zu.“ (Reineke Fuchs von Soltau, 4. B., 9. Kap.) Bei Tunnicius (359): Dem it wol geit, de heft vele vrunde. (Dum garae nummique fluunt, quis cassus amico.) Mhd.: Als it den luden wail geit so sint in ir vrunt gereit, ind als in misvallen is, so inhaint sy kane eynen gewis. (Groote, 5188.) – Deme it wol geit, heft vele vrunt, to deme sprikt men: „wes lange gesunt“, men deme it misgeit, wo vele der is, wein ich vrunde heft he dat is wis. (Lübben, 6571.) – Mannic man vil friunde hât, die wît sîn dinc iht ebene gât. (Freidank.) (Zingerle, 39.) Holl.: Diet wael gaet, heeft menighen vrient. (Tunn., 10, 14.) Lat.: Cui bene succedit, huic multus amicus obedit. – Cui bene succedit, is amicos saepe videbit. (Gartner, 11.) – Felicium multi cognati. (Seybold, 177; Facet., 7; Loringar, CCXXXII.) – Tempore felici multi numerantur amici. (Fallersleben, 272.) 3 Es gehe dir wol oder vbel, so halts mit deinem Nachbarn. – Lehmann, II, 126, 113; Henisch, 1435, 11; Petri, II, 245. 4 Es gehet nicht wol, was auff ebenthewer geschicht. – Henisch, 784, 29; Petri, II, 246. 5 Es geht keim so wol, es gehet dem andern so vbel. – Franck, II, 48b; Gruter III, 31; Lehmann, II, 152, 102; Henisch, 1435, 24; Petri, II, 246; Sutor, 271. 6 Es geht noch wol, wann schon ein gantz Dorff verbrennt, vnd nur dass Pfaffenhauss auffrecht bleibt. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 286. 7 Gehet dir's wol, so fürcht den Fall. – Petri, II, 327. 8 Gehet es wol, so gibt man zoll. – Henisch, 1435, 49; Petri, II, 327. 9 Gehets einem wol, so gets dem andern Vbel. – Lehmann, 345, 52. 10 Geht dir's wohl, so danke Gott; geht dir's übel, klag' es Gott; klag' sonst niemand deine Noth. – Gerlach, I, 53. 11 Ich wolt, dass es euch wol gienge. – Agricola I, 556; Latendorf III, 598. Bei dem angeführten Latendorf noch mit dem Zusatz: „Wo es euch wohlgehet, so höre ichs gern.“ Lat.: Reprecatio. – Eveniant ipsi tibi, quae mihi cunque precaris, namque pari gratus te pietate colo. (Glandorp, 110, 273.) 12 So lange es einem wohlgehet, heisst er klug. – Simrock, 5773; Braun, I, 1890. 13 Wann es dir wohlgeht, so siehe dich für. – Lehmann, II, 829, 63. 14 Wann es wohlgeht, so ist gut rathen. – Franck, II, 102a; Gruter, I, 73; Gaal, 1277; Eyering, III, 374; Henisch, 1435, 31; Petri, II, 675. It.: Ognun sà navigar, quando ê buon vento. (Gaal, 1277.) Holl.: Daar, waar men is in goeden stand, daar is almede ons vaderland. (Harrebomée, II, 299b.) Lat.: Facile omnes cum valemus, recta consilia aegrotis damus. (Seybold, 168; Henisch, 1435, 32.) 15 Wann es wolgeht vnd allenthalben wolstehet, so seynd wir allesampt gute Regierer. – Lehmann, II, 829, 64. 16 Wann's wolgeht, so kan jederman rhat geben. – Lehmann, 599, 83; Henisch, 1435, 31. 17 Wem es wohlgehet, der bleibe, wo er ist. It.: Chi sta bene, non si muova. 18 Wem es wohlgehet, der ist fröhlich. Bei Tunnicius (357): Dem it wol geit de is vrolik. (Cui fortuna favet, laetatur et exilit omnis.) 19 Wem es wohlgeht, der hat gut fröhlich zu sein. – Henisch, 1435, 39; Petri, II, 623; Gaal, 542. Holl.: Diet wael gaet, is altovs blide. (Tunn., 10, 12.) Lat.: Cui fortuna favet, vultuque arridet amoeno, illi laetitiae fas dare signa suae. (Gaal, 542.) – Cui sors arridet bona, gaudet cordeque ridet. (Fallersleben, 271.) 20 Wem es wohlgeht, der singt keine Klagelieder. In der Rede zeigt sich die Stimmung des Gemüths. Lat.: Quem sors blanda tenet jocunda dicta serenat. (Reuterdahl, 803.) Schwed.: Thaen aer gladher som wael faar ath. (Reuterdahl, 803.) 21 Wem es wohlgeht, der wallfahrtet nicht zu den Heiligen. Die Italiener sagen: In glücklichen Tagen raucht der Altar nicht. Nella felicità gl' altari non fumano. (Pazzaglia, 127, 7.) 22 Wem es wohlgeht, gedenke derer, denen es übel geht. 23 Wem es wohlgeht, ist leicht rathen. Lat.: Tranquillo quilibet gubernator est. (Philippi, II, 223.) 24 Wem es wolgehet, finden sich der freunde vil, in nöten niemandes freundt sein wil. – Töppen, 77, 21. 25 Wenn es dir wol geet, so gedenk auch an mich. – Hofmann, 27, 13. 26 Wenn es euch wolgehet, so gedencket vnser auch. – Agricola I, 558; Latendorf III, 600. 27 Wenn es uns wohlgeht, so sind wir gute Rathgeber.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/180
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [168]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/180>, abgerufen am 23.11.2024.