Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 244 Die Weiber haben doppelte Blasebälge, darum ist kein Wunder, dass sie so hell singen können. - Wirth, I, 542.

245 Die weiber haben drey heutte. - Agricola I, 414; Gruter, I, 22; Simrock, 11344; Berl. Monatschr., XVI, 272.

Lat.: Mulieri tres sunt pelles. - Tres mulier quaeris circumfert corpore pelles; quominus has dicam, religione vetor. (Glandorp, 73, 119.)

246 Die Weiber haben einen vielfältigen Rock und einen einfältigen Kopf.

247 Die Weiber haben einen Witz mehr als die Gänse; wenn's regnet, gehen sie ins Trockene. - Eiselein, 205; Simrock, 3008.

248 Die weiber haben einn meister der bossheyt gehabt. - Franck, II, 95a.

249 Die Weiber haben neunundneunzigerlei List und noch ein Säckchen voll. - Frischbier2, 3996.

250 Die Weiber haben Ohren ohne Boden.

251 Die Weiber haben so viel üble Launen wie Müllerthiere oder Faunen. - Eiselein, 634.

252 Die Weiber hassen sich untereinander.

253 Die weiber heyssen alle Eua. - Franck, II, 95a.

254 Die Weiber klagen ohne Ursach, lügen ohne Verdacht, gehen, wo sie wollen und weinen, wenn sie wollen.

Lat.: Hic satus ad pacem, hic castrensibus utilis armis. - Naturae sequitur semina quisque suae. (Sutor, 542.)

255 Die weiber können alle ein kunst. - Gruter, I, 22; Eyering, I, 755; II, 557.

Dän.: Kvinder kunde alle en kunst; de ere talende. (Prov. dan., 364.)

256 Die Weiber lachen, wenn sie können, und weinen, wenn sie wollen.

Engl.: Women langh, when they can and weep, when they will. (Masson, 94.)

Lat.: Canes et mulieres mingunt, quando volunt. - Struit insidius lacrymis, dum femina plorat. (Masson, 94.)

257 Die Weiber leiden an keiner Krankheit mehr als am Hauptweh.

"Weil laut der Bibel, der Mann des Weibes Haupt ist, daher kommt es, sagt Abraham a Sancta Clara, dass die armen Weiber an keiner Krankheit so häufig leiden als am Hauptweh." (Witzfunken, Va, 124.)

258 Die weiber leiden nit, das iemand mit dem mann halt. - Franck, I, 149a; Egenolff, 378b; Lehmann, II, 73, 80.

259 Die weiber liebenn (inbrünstig) oder hassenn (tödtlich), da ist keyn drittes. - Franck, I, 64a; Egenolff, 330a; Petri, II, 148.

Lat.: Aut amat, aut odit mulier, nihil est tertium. (Franck, I, 64a.)

260 Die Weiber machen sich gern meisterlos und stechen mit Kunkeln und Ofengabeln nach der Herrschaft. - Eiselein, 635.

261 Die Weiber nehmen Drescher für Tröster. - Simrock, 10235; Eiselein, 605.

262 Die Weiber nicht eher reden müssen, bis die Hühner pissen.

263 Die Weiber putzen sich den ganzen Tag lang.

Holl.: De wyue sticken sych den helen dach lanck.

Lat.: Ex speculo pendat mulier. - Femina consilio speculi regit omnia mendax. (Tunn., 1169.) - Omnia consilio speculi muliercula patrat: Tollas consilium, si tuleris speculum. (Glandorp, II, 47, 248.)

264 Die Weiber seind all vber einn leyst geschlagen. - Franck, II, 95a.

Die Türken sagen: Die Weiber sind alle ein Uebel, aber das grösste ist, dass sie nothwendig sind. (Weigel, 389.)

265 Die Weiber siegen im Erliegen.

Mhd.: Ez ist niht ein wunder, daz man die vrouwen bite: sie geligent under unt gesigent doch da mite. (Murner.) - Swie dicke diu weip underligent, den mannen sie doch an gesigent. (Freidank.) (Zingerle, 165.)

266 Die Weiber sind all in ein schul gangen. - Franck, I, 95a.

267 Die Weiber sind alle lutherisch, sie predigen lieber, als dass sie Messe hören.

Dän.: Alle qvinder ere gode lutherske de praedike heller end de höre messe. (Bohn I, 347; Prov. dan., 365.)

268 Die Weiber sind ein schönes Uebel.

So nannten sie die Griechen.

Lat.: Bene utitur malo concupiscentiam restringens connubio. (Sutor, 457.)

[Spaltenumbruch] 269 Die Weiber sind ein viertägig Fieber, davon nur der Tod befreit.

It.: La cattiva donna e un febbre quotidiana. (Gaal, 1676.)

270 Die Weiber sind erst federleicht, aber sie werden von Jahr zu Jahr schwerer. - Eiselein, 635.

271 Die Weiber sind furchtsam und rufen bald Petro zu: Steck' dein Schwert in die Scheide. - Simrock, 11315; Eiselein, 635.

272 Die Weiber sind gemacht aus einer krummen Rippe, darum krümmen sie sich zu allen Dingen. - Eiselein, 635.

273 Die Weiber sind in Frankreich Frauen und prächtig, in Deutschland häuslich und kaltsinnig, in Italien eingezogen und böse, in Spanien sklavisch und verliebt, in England Königinnen und zu frei. - Hesekiel, 5.

274 Die Weiber sind mit so bösem Wasser gewaschen, dass die Einfältigste neunfältig ist.

275 Die Weiber sind veränderlich wie das Aprilwetter. - Eiselein, 634.

Lat.: Lingua foeminea vernalis certior aura. - Varium et mutabile semper foemina. (Eiselein, 634.)

276 Die Weiber sind von Knochen gemacht, sie können wol klappern. - Petri, III, 4.

277 Die Weiber sind wie die Kastanien, schön von aussen und im innern verdorben.

Frz.: La femme est comme une chataeigne: belle en dehors mauvaise en dedans. (Kritzinger, 307b.)

It.: La donna e come la castagna: bella di fuori, dentro e la magagna. (Kritzinger, 307b.)

278 Die Weiber sindt im Kayserlichen Recht gefreyet, dass sie weder Treu noch glauben dörffen halten. - Lehmann, 870, 17.

279 Die Weiber tragen die Lügen im Sack. - Parömiakon, 1654.

280 Die weiber treiben alle yhren wandel mit rath des spiegels. - Agricola I, 682; Lehmann, II, 73, 81; Petri, II, 148; Schottel, 1140b.

281 Die Weiber und das Glück haben die Narren lieb.

282 Die Weiber und der Schatten folgen denen, die sie fliehen, und fliehen die, so ihnen folgen. - Witzfunken, IVa, 146.

283 Die Weiber verschweigen alles, was sie nicht wissen.

"Weiber Geheimbnuss seynd so verschlüssen, verschweigen allein was sie nit wissen." (Chaos, 517.)

284 Die Weiber wehren offt dem Manne Mucken, wenn sie Humbsen haben. - Lehmann, 140, 23.

285 Die Weiber weinen offt mit Schmertzen, gleich als gieng es ihnen von Hertzen; sie pflegen sich nur so zu stellen und können weinen, wann sie wöllen. - Simplic., III, 237.

286 Die Weiber werden nirgends fertig. - Simrock, 11372; Eiselein, 633.

287 Die Weiber werden überall lebendig erstochen. - Eiselein, 631.

288 Die Weiber werfen den Glimpf1 auf den Rücken. - Eiselein, 241.

1) Eigentlich Klimpf; althochdeutsch kalimpfan, sich schicken. - Glimpf heisst, auch die Nadel am Miedernestel.

289 Die weiber weynen nach der that. - Franck, I, 85b; Lehmann, II, 73, 82.

290 Die Weiber wissen ihren Willen durch Kammerdiener zu erfüllen.

291 Die Weiber wöllen gern das letzte Wort haben. - Petri, II, 148.

292 Die zweiten Weiber und ersten Kinder haben goldene Löcher. - Baumgarten, III, 40.

Auch: haben gute Tage.

293 Dient ein altes Weib nicht als Topf, so dient es als Deckel.

Auch alte Frauen können der Familie oder dem Hause noch recht nützlich sein.

294 Drei geschwetzige Weiber, drei Gänse vnd drei Frösche machen einen Jahrmarckt. - Henisch,

[Spaltenumbruch] 244 Die Weiber haben doppelte Blasebälge, darum ist kein Wunder, dass sie so hell singen können.Wirth, I, 542.

245 Die weiber haben drey heutte.Agricola I, 414; Gruter, I, 22; Simrock, 11344; Berl. Monatschr., XVI, 272.

Lat.: Mulieri tres sunt pelles. – Tres mulier quaeris circumfert corpore pelles; quominus has dicam, religione vetor. (Glandorp, 73, 119.)

246 Die Weiber haben einen vielfältigen Rock und einen einfältigen Kopf.

247 Die Weiber haben einen Witz mehr als die Gänse; wenn's regnet, gehen sie ins Trockene.Eiselein, 205; Simrock, 3008.

248 Die weiber haben einn meister der bossheyt gehabt.Franck, II, 95a.

249 Die Weiber haben neunundneunzigerlei List und noch ein Säckchen voll.Frischbier2, 3996.

250 Die Weiber haben Ohren ohne Boden.

251 Die Weiber haben so viel üble Launen wie Müllerthiere oder Faunen.Eiselein, 634.

252 Die Weiber hassen sich untereinander.

253 Die weiber heyssen alle Eua.Franck, II, 95a.

254 Die Weiber klagen ohne Ursach, lügen ohne Verdacht, gehen, wo sie wollen und weinen, wenn sie wollen.

Lat.: Hic satus ad pacem, hic castrensibus utilis armis. – Naturae sequitur semina quisque suae. (Sutor, 542.)

255 Die weiber können alle ein kunst.Gruter, I, 22; Eyering, I, 755; II, 557.

Dän.: Kvinder kunde alle en kunst; de ere talende. (Prov. dan., 364.)

256 Die Weiber lachen, wenn sie können, und weinen, wenn sie wollen.

Engl.: Women langh, when they can and weep, when they will. (Masson, 94.)

Lat.: Canes et mulieres mingunt, quando volunt. – Struit insidius lacrymis, dum femina plorat. (Masson, 94.)

257 Die Weiber leiden an keiner Krankheit mehr als am Hauptweh.

„Weil laut der Bibel, der Mann des Weibes Haupt ist, daher kommt es, sagt Abraham a Sancta Clara, dass die armen Weiber an keiner Krankheit so häufig leiden als am Hauptweh.“ (Witzfunken, Va, 124.)

258 Die weiber leiden nit, das iemand mit dem mann halt.Franck, I, 149a; Egenolff, 378b; Lehmann, II, 73, 80.

259 Die weiber liebenn (inbrünstig) oder hassenn (tödtlich), da ist keyn drittes.Franck, I, 64a; Egenolff, 330a; Petri, II, 148.

Lat.: Aut amat, aut odit mulier, nihil est tertium. (Franck, I, 64a.)

260 Die Weiber machen sich gern meisterlos und stechen mit Kunkeln und Ofengabeln nach der Herrschaft.Eiselein, 635.

261 Die Weiber nehmen Drescher für Tröster.Simrock, 10235; Eiselein, 605.

262 Die Weiber nicht eher reden müssen, bis die Hühner pissen.

263 Die Weiber putzen sich den ganzen Tag lang.

Holl.: De wyue sticken sych den helen dach lanck.

Lat.: Ex speculo pendat mulier. – Femina consilio speculi regit omnia mendax. (Tunn., 1169.) – Omnia consilio speculi muliercula patrat: Tollas consilium, si tuleris speculum. (Glandorp, II, 47, 248.)

264 Die Weiber seind all vber einn leyst geschlagen.Franck, II, 95a.

Die Türken sagen: Die Weiber sind alle ein Uebel, aber das grösste ist, dass sie nothwendig sind. (Weigel, 389.)

265 Die Weiber siegen im Erliegen.

Mhd.: Ez ist niht ein wunder, daz man die vrouwen bite: sie geligent under unt gesigent doch dâ mite. (Murner.) – Swie dicke diu wîp underligent, den mannen sie doch an gesigent. (Freidank.) (Zingerle, 165.)

266 Die Weiber sind all in ein schul gangen.Franck, I, 95a.

267 Die Weiber sind alle lutherisch, sie predigen lieber, als dass sie Messe hören.

Dän.: Alle qvinder ere gode lutherske de prædike heller end de høre messe. (Bohn I, 347; Prov. dan., 365.)

268 Die Weiber sind ein schönes Uebel.

So nannten sie die Griechen.

Lat.: Bene utitur malo concupiscentiam restringens connubio. (Sutor, 457.)

[Spaltenumbruch] 269 Die Weiber sind ein viertägig Fieber, davon nur der Tod befreit.

It.: La cattiva donna è un febbre quotidiana. (Gaal, 1676.)

270 Die Weiber sind erst federleicht, aber sie werden von Jahr zu Jahr schwerer.Eiselein, 635.

271 Die Weiber sind furchtsam und rufen bald Petro zu: Steck' dein Schwert in die Scheide.Simrock, 11315; Eiselein, 635.

272 Die Weiber sind gemacht aus einer krummen Rippe, darum krümmen sie sich zu allen Dingen.Eiselein, 635.

273 Die Weiber sind in Frankreich Frauen und prächtig, in Deutschland häuslich und kaltsinnig, in Italien eingezogen und böse, in Spanien sklavisch und verliebt, in England Königinnen und zu frei.Hesekiel, 5.

274 Die Weiber sind mit so bösem Wasser gewaschen, dass die Einfältigste neunfältig ist.

275 Die Weiber sind veränderlich wie das Aprilwetter.Eiselein, 634.

Lat.: Lingua foeminea vernalis certior aura. – Varium et mutabile semper foemina. (Eiselein, 634.)

276 Die Weiber sind von Knochen gemacht, sie können wol klappern.Petri, III, 4.

277 Die Weiber sind wie die Kastanien, schön von aussen und im innern verdorben.

Frz.: La femme est comme une chataîgne: belle en dehors mauvaise en dedans. (Kritzinger, 307b.)

It.: La donna è come la castagna: bella di fuori, dentro e la magagna. (Kritzinger, 307b.)

278 Die Weiber sindt im Kayserlichen Recht gefreyet, dass sie weder Treu noch glauben dörffen halten.Lehmann, 870, 17.

279 Die Weiber tragen die Lügen im Sack.Parömiakon, 1654.

280 Die weiber treiben alle yhren wandel mit rath des spiegels.Agricola I, 682; Lehmann, II, 73, 81; Petri, II, 148; Schottel, 1140b.

281 Die Weiber und das Glück haben die Narren lieb.

282 Die Weiber und der Schatten folgen denen, die sie fliehen, und fliehen die, so ihnen folgen.Witzfunken, IVa, 146.

283 Die Weiber verschweigen alles, was sie nicht wissen.

„Weiber Geheimbnuss seynd so verschlüssen, verschweigen allein was sie nit wissen.“ (Chaos, 517.)

284 Die Weiber wehren offt dem Manne Mucken, wenn sie Humbsen haben.Lehmann, 140, 23.

285 Die Weiber weinen offt mit Schmertzen, gleich als gieng es ihnen von Hertzen; sie pflegen sich nur so zu stellen und können weinen, wann sie wöllen.Simplic., III, 237.

286 Die Weiber werden nirgends fertig.Simrock, 11372; Eiselein, 633.

287 Die Weiber werden überall lebendig erstochen.Eiselein, 631.

288 Die Weiber werfen den Glimpf1 auf den Rücken.Eiselein, 241.

1) Eigentlich Klimpf; althochdeutsch kalimpfan, sich schicken. – Glimpf heisst, auch die Nadel am Miedernestel.

289 Die weiber weynen nach der that.Franck, I, 85b; Lehmann, II, 73, 82.

290 Die Weiber wissen ihren Willen durch Kammerdiener zu erfüllen.

291 Die Weiber wöllen gern das letzte Wort haben.Petri, II, 148.

292 Die zweiten Weiber und ersten Kinder haben goldene Löcher.Baumgarten, III, 40.

Auch: haben gute Tage.

293 Dient ein altes Weib nicht als Topf, so dient es als Deckel.

Auch alte Frauen können der Familie oder dem Hause noch recht nützlich sein.

294 Drei geschwetzige Weiber, drei Gänse vnd drei Frösche machen einen Jahrmarckt.Henisch,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0018" n="[6]"/><cb n="11"/>
244 Die Weiber haben doppelte Blasebälge, darum ist kein Wunder, dass sie so hell singen können.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, I, 542.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">245 Die weiber haben drey heutte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 414; Gruter, I, 22; Simrock, 11344; Berl. Monatschr., XVI, 272.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mulieri tres sunt pelles. &#x2013; Tres mulier quaeris circumfert corpore pelles; quominus has dicam, religione vetor. (<hi rendition="#i">Glandorp, 73, 119.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">246 Die Weiber haben einen vielfältigen Rock und einen einfältigen Kopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">247 Die Weiber haben einen Witz mehr als die Gänse; wenn's regnet, gehen sie ins Trockene.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 205; Simrock, 3008.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">248 Die weiber haben einn meister der bossheyt gehabt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 95<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">249 Die Weiber haben neunundneunzigerlei List und noch ein Säckchen voll.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3996.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">250 Die Weiber haben Ohren ohne Boden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">251 Die Weiber haben so viel üble Launen wie Müllerthiere oder Faunen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 634.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">252 Die Weiber hassen sich untereinander.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">253 Die weiber heyssen alle Eua.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 95<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">254 Die Weiber klagen ohne Ursach, lügen ohne Verdacht, gehen, wo sie wollen und weinen, wenn sie wollen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Hic satus ad pacem, hic castrensibus utilis armis. &#x2013; Naturae sequitur semina quisque suae. (<hi rendition="#i">Sutor, 542.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">255 Die weiber können alle ein kunst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 22; Eyering, I, 755; II, 557.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Kvinder kunde alle en kunst; de ere talende. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 364.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">256 Die Weiber lachen, wenn sie können, und weinen, wenn sie wollen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Women langh, when they can and weep, when they will. (<hi rendition="#i">Masson, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Canes et mulieres mingunt, quando volunt. &#x2013; Struit insidius lacrymis, dum femina plorat. (<hi rendition="#i">Masson, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">257 Die Weiber leiden an keiner Krankheit mehr als am Hauptweh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Weil laut der Bibel, der Mann des Weibes Haupt ist, daher kommt es, sagt <hi rendition="#i">Abraham a Sancta Clara,</hi> dass die armen Weiber an keiner Krankheit so häufig leiden als am Hauptweh.&#x201C; (<hi rendition="#i">Witzfunken, V<hi rendition="#sup">a</hi>, 124.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">258 Die weiber leiden nit, das iemand mit dem mann halt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 149<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 378<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 73, 80.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">259 Die weiber liebenn (inbrünstig) oder hassenn (tödtlich), da ist keyn drittes.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 64<hi rendition="#sup">a</hi>; Egenolff, 330<hi rendition="#sup">a</hi>; Petri, II, 148.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aut amat, aut odit mulier, nihil est tertium. (<hi rendition="#i">Franck, I, 64<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">260 Die Weiber machen sich gern meisterlos und stechen mit Kunkeln und Ofengabeln nach der Herrschaft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 635.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">261 Die Weiber nehmen Drescher für Tröster.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10235; Eiselein, 605.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">262 Die Weiber nicht eher reden müssen, bis die Hühner pissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">263 Die Weiber putzen sich den ganzen Tag lang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De wyue sticken sych den helen dach lanck.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex speculo pendat mulier. &#x2013; Femina consilio speculi regit omnia mendax. (<hi rendition="#i">Tunn., 1169.</hi>) &#x2013; Omnia consilio speculi muliercula patrat: Tollas consilium, si tuleris speculum. (<hi rendition="#i">Glandorp, II, 47, 248.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">264 Die Weiber seind all vber einn leyst geschlagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 95<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Türken sagen: Die Weiber sind alle ein Uebel, aber das grösste ist, dass sie nothwendig sind. (<hi rendition="#i">Weigel, 389.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">265 Die Weiber siegen im Erliegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ez ist niht ein wunder, daz man die vrouwen bite: sie geligent under unt gesigent doch dâ mite. (<hi rendition="#i">Murner.</hi>) &#x2013; Swie dicke diu wîp underligent, den mannen sie doch an gesigent. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 165.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">266 Die Weiber sind all in ein schul gangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 95<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">267 Die Weiber sind alle lutherisch, sie predigen lieber, als dass sie Messe hören.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Alle qvinder ere gode lutherske de prædike heller end de høre messe. (<hi rendition="#i">Bohn I, 347; Prov. dan., 365.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">268 Die Weiber sind ein schönes Uebel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So nannten sie die Griechen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bene utitur malo concupiscentiam restringens connubio. (<hi rendition="#i">Sutor, 457.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="12"/>
269 Die Weiber sind ein viertägig Fieber, davon nur der Tod befreit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La cattiva donna è un febbre quotidiana. (<hi rendition="#i">Gaal, 1676.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">270 Die Weiber sind erst federleicht, aber sie werden von Jahr zu Jahr schwerer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 635.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">271 Die Weiber sind furchtsam und rufen bald Petro zu: Steck' dein Schwert in die Scheide.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11315; Eiselein, 635.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">272 Die Weiber sind gemacht aus einer krummen Rippe, darum krümmen sie sich zu allen Dingen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 635.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">273 Die Weiber sind in Frankreich Frauen und prächtig, in Deutschland häuslich und kaltsinnig, in Italien eingezogen und böse, in Spanien sklavisch und verliebt, in England Königinnen und zu frei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hesekiel, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">274 Die Weiber sind mit so bösem Wasser gewaschen, dass die Einfältigste neunfältig ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">275 Die Weiber sind veränderlich wie das Aprilwetter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 634.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lingua foeminea vernalis certior aura. &#x2013; Varium et mutabile semper foemina. (<hi rendition="#i">Eiselein, 634.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">276 Die Weiber sind von Knochen gemacht, sie können wol klappern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">277 Die Weiber sind wie die Kastanien, schön von aussen und im innern verdorben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La femme est comme une chataîgne: belle en dehors mauvaise en dedans. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 307<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La donna è come la castagna: bella di fuori, dentro e la magagna. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 307<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">278 Die Weiber sindt im Kayserlichen Recht gefreyet, dass sie weder Treu noch glauben dörffen halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 870, 17.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">279 Die Weiber tragen die Lügen im Sack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1654.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">280 Die weiber treiben alle yhren wandel mit rath des spiegels.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 682; Lehmann, II, 73, 81; Petri, II, 148; Schottel, 1140<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">281 Die Weiber und das Glück haben die Narren lieb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">282 Die Weiber und der Schatten folgen denen, die sie fliehen, und fliehen die, so ihnen folgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Witzfunken, IV<hi rendition="#sup">a</hi>, 146.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">283 Die Weiber verschweigen alles, was sie nicht wissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Weiber Geheimbnuss seynd so verschlüssen, verschweigen allein was sie nit wissen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Chaos, 517.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">284 Die Weiber wehren offt dem Manne Mucken, wenn sie Humbsen haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 140, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">285 Die Weiber weinen offt mit Schmertzen, gleich als gieng es ihnen von Hertzen; sie pflegen sich nur so zu stellen und können weinen, wann sie wöllen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., III, 237.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">286 Die Weiber werden nirgends fertig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11372; Eiselein, 633.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">287 Die Weiber werden überall lebendig erstochen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 631.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">288 Die Weiber werfen den Glimpf<hi rendition="#sup">1</hi> auf den Rücken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 241.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Eigentlich Klimpf; althochdeutsch kalimpfan, sich schicken. &#x2013; Glimpf heisst, auch die Nadel am Miedernestel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">289 Die weiber weynen nach der that.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 85<hi rendition="#sup">b</hi>; Lehmann, II, 73, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">290 Die Weiber wissen ihren Willen durch Kammerdiener zu erfüllen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">291 Die Weiber wöllen gern das letzte Wort haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 148.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">292 Die zweiten Weiber und ersten Kinder haben goldene Löcher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Baumgarten, III, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch: haben gute Tage.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">293 Dient ein altes Weib nicht als Topf, so dient es als Deckel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch alte Frauen können der Familie oder dem Hause noch recht nützlich sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">294 Drei geschwetzige Weiber, drei Gänse vnd drei Frösche machen einen Jahrmarckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch,
</hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[6]/0018] 244 Die Weiber haben doppelte Blasebälge, darum ist kein Wunder, dass sie so hell singen können. – Wirth, I, 542. 245 Die weiber haben drey heutte. – Agricola I, 414; Gruter, I, 22; Simrock, 11344; Berl. Monatschr., XVI, 272. Lat.: Mulieri tres sunt pelles. – Tres mulier quaeris circumfert corpore pelles; quominus has dicam, religione vetor. (Glandorp, 73, 119.) 246 Die Weiber haben einen vielfältigen Rock und einen einfältigen Kopf. 247 Die Weiber haben einen Witz mehr als die Gänse; wenn's regnet, gehen sie ins Trockene. – Eiselein, 205; Simrock, 3008. 248 Die weiber haben einn meister der bossheyt gehabt. – Franck, II, 95a. 249 Die Weiber haben neunundneunzigerlei List und noch ein Säckchen voll. – Frischbier2, 3996. 250 Die Weiber haben Ohren ohne Boden. 251 Die Weiber haben so viel üble Launen wie Müllerthiere oder Faunen. – Eiselein, 634. 252 Die Weiber hassen sich untereinander. 253 Die weiber heyssen alle Eua. – Franck, II, 95a. 254 Die Weiber klagen ohne Ursach, lügen ohne Verdacht, gehen, wo sie wollen und weinen, wenn sie wollen. Lat.: Hic satus ad pacem, hic castrensibus utilis armis. – Naturae sequitur semina quisque suae. (Sutor, 542.) 255 Die weiber können alle ein kunst. – Gruter, I, 22; Eyering, I, 755; II, 557. Dän.: Kvinder kunde alle en kunst; de ere talende. (Prov. dan., 364.) 256 Die Weiber lachen, wenn sie können, und weinen, wenn sie wollen. Engl.: Women langh, when they can and weep, when they will. (Masson, 94.) Lat.: Canes et mulieres mingunt, quando volunt. – Struit insidius lacrymis, dum femina plorat. (Masson, 94.) 257 Die Weiber leiden an keiner Krankheit mehr als am Hauptweh. „Weil laut der Bibel, der Mann des Weibes Haupt ist, daher kommt es, sagt Abraham a Sancta Clara, dass die armen Weiber an keiner Krankheit so häufig leiden als am Hauptweh.“ (Witzfunken, Va, 124.) 258 Die weiber leiden nit, das iemand mit dem mann halt. – Franck, I, 149a; Egenolff, 378b; Lehmann, II, 73, 80. 259 Die weiber liebenn (inbrünstig) oder hassenn (tödtlich), da ist keyn drittes. – Franck, I, 64a; Egenolff, 330a; Petri, II, 148. Lat.: Aut amat, aut odit mulier, nihil est tertium. (Franck, I, 64a.) 260 Die Weiber machen sich gern meisterlos und stechen mit Kunkeln und Ofengabeln nach der Herrschaft. – Eiselein, 635. 261 Die Weiber nehmen Drescher für Tröster. – Simrock, 10235; Eiselein, 605. 262 Die Weiber nicht eher reden müssen, bis die Hühner pissen. 263 Die Weiber putzen sich den ganzen Tag lang. Holl.: De wyue sticken sych den helen dach lanck. Lat.: Ex speculo pendat mulier. – Femina consilio speculi regit omnia mendax. (Tunn., 1169.) – Omnia consilio speculi muliercula patrat: Tollas consilium, si tuleris speculum. (Glandorp, II, 47, 248.) 264 Die Weiber seind all vber einn leyst geschlagen. – Franck, II, 95a. Die Türken sagen: Die Weiber sind alle ein Uebel, aber das grösste ist, dass sie nothwendig sind. (Weigel, 389.) 265 Die Weiber siegen im Erliegen. Mhd.: Ez ist niht ein wunder, daz man die vrouwen bite: sie geligent under unt gesigent doch dâ mite. (Murner.) – Swie dicke diu wîp underligent, den mannen sie doch an gesigent. (Freidank.) (Zingerle, 165.) 266 Die Weiber sind all in ein schul gangen. – Franck, I, 95a. 267 Die Weiber sind alle lutherisch, sie predigen lieber, als dass sie Messe hören. Dän.: Alle qvinder ere gode lutherske de prædike heller end de høre messe. (Bohn I, 347; Prov. dan., 365.) 268 Die Weiber sind ein schönes Uebel. So nannten sie die Griechen. Lat.: Bene utitur malo concupiscentiam restringens connubio. (Sutor, 457.) 269 Die Weiber sind ein viertägig Fieber, davon nur der Tod befreit. It.: La cattiva donna è un febbre quotidiana. (Gaal, 1676.) 270 Die Weiber sind erst federleicht, aber sie werden von Jahr zu Jahr schwerer. – Eiselein, 635. 271 Die Weiber sind furchtsam und rufen bald Petro zu: Steck' dein Schwert in die Scheide. – Simrock, 11315; Eiselein, 635. 272 Die Weiber sind gemacht aus einer krummen Rippe, darum krümmen sie sich zu allen Dingen. – Eiselein, 635. 273 Die Weiber sind in Frankreich Frauen und prächtig, in Deutschland häuslich und kaltsinnig, in Italien eingezogen und böse, in Spanien sklavisch und verliebt, in England Königinnen und zu frei. – Hesekiel, 5. 274 Die Weiber sind mit so bösem Wasser gewaschen, dass die Einfältigste neunfältig ist. 275 Die Weiber sind veränderlich wie das Aprilwetter. – Eiselein, 634. Lat.: Lingua foeminea vernalis certior aura. – Varium et mutabile semper foemina. (Eiselein, 634.) 276 Die Weiber sind von Knochen gemacht, sie können wol klappern. – Petri, III, 4. 277 Die Weiber sind wie die Kastanien, schön von aussen und im innern verdorben. Frz.: La femme est comme une chataîgne: belle en dehors mauvaise en dedans. (Kritzinger, 307b.) It.: La donna è come la castagna: bella di fuori, dentro e la magagna. (Kritzinger, 307b.) 278 Die Weiber sindt im Kayserlichen Recht gefreyet, dass sie weder Treu noch glauben dörffen halten. – Lehmann, 870, 17. 279 Die Weiber tragen die Lügen im Sack. – Parömiakon, 1654. 280 Die weiber treiben alle yhren wandel mit rath des spiegels. – Agricola I, 682; Lehmann, II, 73, 81; Petri, II, 148; Schottel, 1140b. 281 Die Weiber und das Glück haben die Narren lieb. 282 Die Weiber und der Schatten folgen denen, die sie fliehen, und fliehen die, so ihnen folgen. – Witzfunken, IVa, 146. 283 Die Weiber verschweigen alles, was sie nicht wissen. „Weiber Geheimbnuss seynd so verschlüssen, verschweigen allein was sie nit wissen.“ (Chaos, 517.) 284 Die Weiber wehren offt dem Manne Mucken, wenn sie Humbsen haben. – Lehmann, 140, 23. 285 Die Weiber weinen offt mit Schmertzen, gleich als gieng es ihnen von Hertzen; sie pflegen sich nur so zu stellen und können weinen, wann sie wöllen. – Simplic., III, 237. 286 Die Weiber werden nirgends fertig. – Simrock, 11372; Eiselein, 633. 287 Die Weiber werden überall lebendig erstochen. – Eiselein, 631. 288 Die Weiber werfen den Glimpf1 auf den Rücken. – Eiselein, 241. 1) Eigentlich Klimpf; althochdeutsch kalimpfan, sich schicken. – Glimpf heisst, auch die Nadel am Miedernestel. 289 Die weiber weynen nach der that. – Franck, I, 85b; Lehmann, II, 73, 82. 290 Die Weiber wissen ihren Willen durch Kammerdiener zu erfüllen. 291 Die Weiber wöllen gern das letzte Wort haben. – Petri, II, 148. 292 Die zweiten Weiber und ersten Kinder haben goldene Löcher. – Baumgarten, III, 40. Auch: haben gute Tage. 293 Dient ein altes Weib nicht als Topf, so dient es als Deckel. Auch alte Frauen können der Familie oder dem Hause noch recht nützlich sein. 294 Drei geschwetzige Weiber, drei Gänse vnd drei Frösche machen einen Jahrmarckt. – Henisch,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/18
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/18>, abgerufen am 24.11.2024.