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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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74 En Wet un en Musikant möt manchen Hundsfott in Taske stäken. (Soest.)

75 Es geschieht nicht mehr, dass der Wirth dem Gaste heimlich silber vnd gold in seinen sack stecke. - Henisch, 1370, 1.

76 Es ist besser beym Wirth zehren, als beym Wirtlin. - Gruter, III, 32; Lehmann, II, 153, 114; Petri, II, 45; Eiselein, 646; Simrock, 11685; Körte, 6882.

"Bey rechte Leuten gehts eim recht; es ist besser beym Schmid, als beym Schmidle beschlagen, vom Herrn, denn vom Knecht kaufen, beym Wirth, als Wirthle zehren." (Sutor, 239.)

77 Es ist der Wirth wie die gäste. - Henisch, 1370, 5.

78 Es ist ein schlechter Wirth, der sagt: so lange ich lebe, wird's gehen.

Böhm.: Spatny hospodar, ktery mluvi: Po nas vek bude, a po nas trebat' ani trava nerostla. (Celakovsky, 419.)

79 Es ist kein wirt so arm, er kan einem gaste ein malzeyt brodt borgen. - Agricola I, 337; Latendorf I, 136; III, 111, 342; Egenolff, 183b; Henisch, 1370, 3; Petri, II, 291; Körte, 6872.

Holl.: Er is geen waard zoo arm of hij kan een' gast eenen maaltijd broods borgen. (Campen, 47; Harrebomee, II, 461a.)

Lat.: Optima cibus invidiae. (Sutor, 573.) - Quod differtur, non auffertur. (Chaos, 78.)

80 Es ist kein Wirth, er schmitzet mit doppelter kreyden. - Lehmann, II, 313, 32.

81 Es ist keyn wirt, er schirt (den Gast). - Franck, I, 89a; Petri, II, 291; Gruter, I, 35; Lehmann, 923, 26; II, 313, 32; Latendorf II, 13; Sutermeister, 122; Körte, 6879.

Holl.: Geen weerd, of hij scheert. ( Harrebomee, II, 430a.)

Lat.: Caupones gratis locant hospitibus domos sed eo charius cibant. (Sutor, 153; Seybold, 71.) - Cauponum nullus tondendae nescius artis. (Binder II, 461; Buchler, 151.)

82 Es muss ein schlechter wirt sein, der einer zech1 nit zu borgen hat. - Franck, II, 64b.

1) Bei Lang S. 423: Irten.

83 Es müst eyn arm wirdt sein, der nit eym vrthen (Zeche) borgen kündte. - Tappius 208b; Eiselein, 645; Eyering, II, 570; Lehmann, II, 138, 91; Facet., 497.

Schwed.: Arm wärd som icke kan borga en aftondryck. (Grubb, 32.)

84 Es steckt kein wirth kein raiff auss von eines gasts wegen. - Gruter, I, 38; Lehmann, 399, 7; Henisch, 1370, 10; Petri, II, 299.

85 Esubal as d' Wörth selwer dränkt, hölt d'n Hand hinn d'n Zapen. (Eifel.) - Schweiz, I, 181, 43.

Sobald, als der Wirth selber trinkt, holt der Hund ihm den Zapfen. Wenn ein Schankwirth aus irgendeinem Grunde die Concession verliert, so sagt man in der Eifel: Der Hund hat ihm den Zapfen geholt.

86 Früh Wirth, früh Gast.

Holl.: Vroeg waard, vroeg gast. (Harrebomee, II, 430b.)

87 Geht der Wirth voraus, ist Leben in Feld und Haus; doch so lang er das Bett hütet, das Gesinde auf faulen Eiern brütet. - Wunderlich, 8.

88 Gute Wirt begehren gute Geste. - Petri, II, 366; Henisch, 245, 51.

89 Guter Wirth, böse Herberg. - Lehmann, II, 234, 210.

90 Herr Wirth hol an' Wein, Kellnerin, schenk ein, Hohmann, trink aus, Bauer, du zahl aus. - Hausinschr., 37.

Inschrift an einem Gasthause in Oberlängenfeld.

91 Herr Wirth, nun wird der Tisch gedeckt, sagt der Meissner.

Findet seine Erklärung in der Note zu "Meissner".

92 Herr Wirtt seidt geduldig, ich bin euch geworden schuldig. Lass mich Gott leben, soll euch werden alles gegeben. So Ihr meiner begegnet auff der Heiden, will Ich Euch bezahlen auss der Scheiden.

Aus einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.

[Spaltenumbruch] 93 Hüte dich vor lachenden wirtten vnd vor weynenden Pfaffen. - Agricola I, 299; Egenolff, 173b; Eyering, III, 49; Eiselein, 646; Simrock, 11682; Körte, 6881.

Lat.: Vultui non credendum. (Dum ridet stabuli dominus, lacrymatque sacerdos, insideias loculis tendit uterque tuis.) (Glandorp, I, 29, 159.)

94 Ist der Wirt gleich klein wie eine Maus, so ist er doch Herr in seinem Hauss. - Petri, II, 408.

95 Ist der Wirth nicht daheim, so kompt er doch bald heim; hat er kein Kreyden, so schmitzt er mit Kolen. - Gruter, III, 55; Lehmann, II, 284, 59.

96 Jedem Wirth si Wi isch der best. (Hauenstein im Aargau.) - Schweiz, I, 184, 26.

97 Kein Wirth kann übers Jahr schwören. - Graf, 266, 254.

Er kann nicht mehr rückständiges Kostgeld eidlich nachweisen, als den Betrag eines Jahres. (S. Kost und Schenklohn.) "Boven en jar ne mach en wert nicht sweren." (Oelrichs, 129, 106.)

98 Kein Wirth steckt den Reif aus Eines Gastes wegen. - Simrock, 11674; Körte, 6877.

99 Lieber dem Wirth, als dem Apotheker. - Simrock, 11686; Eiselein, 645; Körte, 6873.

100 Lustiger Wirth macht lustige Gäste.

101 Man find jmmer so einen seltzamen Wirth als einen seltzamen Gast. - Petri, III, 445.

102 Man hält den Wirth als den Gast. - Graf, 291, 47.

Zur Erklärung s. Gast 100.

103 Man kennt einen Wirth nicht eher, bis man bei ihm gewohnt hat.

Holl.: Men kent geen' waard, voor dat men met hem gaat over den haard. (Harrebomee, II, 430b.)

104 Man komm, wo man hin will, so find man den Wirth daheim. - Lehmann, 259, 9; Körte, 6814.

Und ist er's nicht, so kommt er bald, man stösst überall auf Widerstand. "Man komme, wo man hin wil, da ist der Wirt daheim." (Mathesy, 235a.) "Die Welt ist des Teufels Haus, drum findet man überall den Wirth daheim."

Lat.: At reditus jam quisque suos amat, et sibi quid sit utile, sollicitis computat articulis. (Philippi, I, 47.) Cauponi inest mens, ut quidem visum est mihi. (Eiselein, 645.)

105 Man sieht den Wirth herausgucken, sagte der Bauer, als der Pfarrer auf der Kanzel die Welt ein Narrenhaus genannt hatte.

106 Man soll einen Wirth nicht eher loben, bis man bei ihm gegessen (oder: seine Rechnung eingesehen) hat.

Schwed.: Rosa intet wärden, för än du har gjästen. (Grubb, 691.)

107 Mit dem Wirthe endert sich das Hauss, mit Regenten das Regiment. - Lehmann, 570, 61; Heuseler, 321; Simrock, 11692; Körte, 6875.

108 Offt ist der Wirth gut gegen den Gast, der Haussknecht ein Bösswicht. - Lehmann, 945, 62.

109 Schlachter Wärt, dar käne Kanne Bier borring kann. - Lohrengel, I, 587.

110 Sei heut ein Wirth, gleich darnach ein Hirt. - Körte, 6876.

111 Sei mein Wirth, ich bin dein Gast.

Bei Tunnicius (1045): Wes myn wert, ik sy dyn gast. (Si me invitaris, subito conviva videbor.)

112 So die Wirth lachen, so gib acht auff dein sachen. - Lehmann, 922, 12; Simrock, 11681; Eiselein, 646.

113 Solange es Wirthe gibt, wird es auch Gäste geben.

Holl.: Zoo lang er waarden zijn, moeten er gasten wezen. (Harrebomee, II, 460b.)

114 Steht der Wirth vor der Thür, so sind die Gäste nicht zu Hause.

115 Süsse Wirthe, sauere (bittere) Rechnung. (S. Hüten 24.)

Schwed.: En smickrande ward gjör taskan tom. - Nar warden leer, sa meenar kan gjästens pung. (Grubb, 594.)

116 Treibt der Wirth seine Nahrung nicht, so treibt die Nahrung den Wirth. - Nass. Schulblatt, XIV, 5.

[Spaltenumbruch]

74 En Wêt un en Musikant möt manchen Hundsfott in Taske stäken. (Soest.)

75 Es geschieht nicht mehr, dass der Wirth dem Gaste heimlich silber vnd gold in seinen sack stecke.Henisch, 1370, 1.

76 Es ist besser beym Wirth zehren, als beym Wirtlin.Gruter, III, 32; Lehmann, II, 153, 114; Petri, II, 45; Eiselein, 646; Simrock, 11685; Körte, 6882.

„Bey rechte Leuten gehts eim recht; es ist besser beym Schmid, als beym Schmidle beschlagen, vom Herrn, denn vom Knecht kaufen, beym Wirth, als Wirthle zehren.“ (Sutor, 239.)

77 Es ist der Wirth wie die gäste.Henisch, 1370, 5.

78 Es ist ein schlechter Wirth, der sagt: so lange ich lebe, wird's gehen.

Böhm.: Špatný hospodář, který mluvi: Po náš vĕk bude, a po nás třebat' ani tráva nerostla. (Čelakovsky, 419.)

79 Es ist kein wirt so arm, er kan einem gaste ein malzeyt brodt borgen.Agricola I, 337; Latendorf I, 136; III, 111, 342; Egenolff, 183b; Henisch, 1370, 3; Petri, II, 291; Körte, 6872.

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Lat.: Optima cibus invidiae. (Sutor, 573.) – Quod differtur, non auffertur. (Chaos, 78.)

80 Es ist kein Wirth, er schmitzet mit doppelter kreyden.Lehmann, II, 313, 32.

81 Es ist keyn wirt, er schirt (den Gast).Franck, I, 89a; Petri, II, 291; Gruter, I, 35; Lehmann, 923, 26; II, 313, 32; Latendorf II, 13; Sutermeister, 122; Körte, 6879.

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82 Es muss ein schlechter wirt sein, der einer zech1 nit zu borgen hat.Franck, II, 64b.

1) Bei Lang S. 423: Irten.

83 Es müst eyn arm wirdt sein, der nit eym vrthen (Zeche) borgen kündte.Tappius 208b; Eiselein, 645; Eyering, II, 570; Lehmann, II, 138, 91; Facet., 497.

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Sobald, als der Wirth selber trinkt, holt der Hund ihm den Zapfen. Wenn ein Schankwirth aus irgendeinem Grunde die Concession verliert, so sagt man in der Eifel: Der Hund hat ihm den Zapfen geholt.

86 Früh Wirth, früh Gast.

Holl.: Vroeg waard, vroeg gast. (Harrebomée, II, 430b.)

87 Geht der Wirth voraus, ist Leben in Feld und Haus; doch so lang er das Bett hütet, das Gesinde auf faulen Eiern brütet.Wunderlich, 8.

88 Gute Wirt begehren gute Geste.Petri, II, 366; Henisch, 245, 51.

89 Guter Wirth, böse Herberg.Lehmann, II, 234, 210.

90 Herr Wirth hol an' Wein, Kellnerin, schenk ein, Hohmann, trink aus, Bauer, du zahl aus.Hausinschr., 37.

Inschrift an einem Gasthause in Oberlängenfeld.

91 Herr Wirth, nun wird der Tisch gedeckt, sagt der Meissner.

Findet seine Erklärung in der Note zu „Meissner“.

92 Herr Wirtt seidt geduldig, ich bin euch geworden schuldig. Lass mich Gott leben, soll euch werden alles gegeben. So Ihr meiner begegnet auff der Heiden, will Ich Euch bezahlen auss der Scheiden.

Aus einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.

[Spaltenumbruch] 93 Hüte dich vor lachenden wirtten vnd vor weynenden Pfaffen.Agricola I, 299; Egenolff, 173b; Eyering, III, 49; Eiselein, 646; Simrock, 11682; Körte, 6881.

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94 Ist der Wirt gleich klein wie eine Maus, so ist er doch Herr in seinem Hauss.Petri, II, 408.

95 Ist der Wirth nicht daheim, so kompt er doch bald heim; hat er kein Kreyden, so schmitzt er mit Kolen.Gruter, III, 55; Lehmann, II, 284, 59.

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97 Kein Wirth kann übers Jahr schwören.Graf, 266, 254.

Er kann nicht mehr rückständiges Kostgeld eidlich nachweisen, als den Betrag eines Jahres. (S. Kost und Schenklohn.) „Boven en jar ne mach en wert nicht sweren.“ (Oelrichs, 129, 106.)

98 Kein Wirth steckt den Reif aus Eines Gastes wegen.Simrock, 11674; Körte, 6877.

99 Lieber dem Wirth, als dem Apotheker.Simrock, 11686; Eiselein, 645; Körte, 6873.

100 Lustiger Wirth macht lustige Gäste.

101 Man find jmmer so einen seltzamen Wirth als einen seltzamen Gast.Petri, III, 445.

102 Man hält den Wirth als den Gast.Graf, 291, 47.

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103 Man kennt einen Wirth nicht eher, bis man bei ihm gewohnt hat.

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104 Man komm, wo man hin will, so find man den Wirth daheim.Lehmann, 259, 9; Körte, 6814.

Und ist er's nicht, so kommt er bald, man stösst überall auf Widerstand. „Man komme, wo man hin wil, da ist der Wirt daheim.“ (Mathesy, 235a.) „Die Welt ist des Teufels Haus, drum findet man überall den Wirth daheim.“

Lat.: At reditus jam quisque suos amat, et sibi quid sit utile, sollicitis computat articulis. (Philippi, I, 47.) Cauponi inest mens, ut quidem visum est mihi. (Eiselein, 645.)

105 Man sieht den Wirth herausgucken, sagte der Bauer, als der Pfarrer auf der Kanzel die Welt ein Narrenhaus genannt hatte.

106 Man soll einen Wirth nicht eher loben, bis man bei ihm gegessen (oder: seine Rechnung eingesehen) hat.

Schwed.: Rosa intet wärden, för än du hår gjästen. (Grubb, 691.)

107 Mit dem Wirthe endert sich das Hauss, mit Regenten das Regiment.Lehmann, 570, 61; Heuseler, 321; Simrock, 11692; Körte, 6875.

108 Offt ist der Wirth gut gegen den Gast, der Haussknecht ein Bösswicht.Lehmann, 945, 62.

109 Schlachter Wärt, dar käne Kanne Bier borring kann.Lohrengel, I, 587.

110 Sei heut ein Wirth, gleich darnach ein Hirt.Körte, 6876.

111 Sei mein Wirth, ich bin dein Gast.

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112 So die Wirth lachen, so gib acht auff dein sachen.Lehmann, 922, 12; Simrock, 11681; Eiselein, 646.

113 Solange es Wirthe gibt, wird es auch Gäste geben.

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114 Steht der Wirth vor der Thür, so sind die Gäste nicht zu Hause.

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[[141]/0153] 74 En Wêt un en Musikant möt manchen Hundsfott in Taske stäken. (Soest.) 75 Es geschieht nicht mehr, dass der Wirth dem Gaste heimlich silber vnd gold in seinen sack stecke. – Henisch, 1370, 1. 76 Es ist besser beym Wirth zehren, als beym Wirtlin. – Gruter, III, 32; Lehmann, II, 153, 114; Petri, II, 45; Eiselein, 646; Simrock, 11685; Körte, 6882. „Bey rechte Leuten gehts eim recht; es ist besser beym Schmid, als beym Schmidle beschlagen, vom Herrn, denn vom Knecht kaufen, beym Wirth, als Wirthle zehren.“ (Sutor, 239.) 77 Es ist der Wirth wie die gäste. – Henisch, 1370, 5. 78 Es ist ein schlechter Wirth, der sagt: so lange ich lebe, wird's gehen. Böhm.: Špatný hospodář, který mluvi: Po náš vĕk bude, a po nás třebat' ani tráva nerostla. (Čelakovsky, 419.) 79 Es ist kein wirt so arm, er kan einem gaste ein malzeyt brodt borgen. – Agricola I, 337; Latendorf I, 136; III, 111, 342; Egenolff, 183b; Henisch, 1370, 3; Petri, II, 291; Körte, 6872. Holl.: Er is geen waard zoo arm of hij kan een' gast eenen maaltijd broods borgen. (Campen, 47; Harrebomée, II, 461a.) Lat.: Optima cibus invidiae. (Sutor, 573.) – Quod differtur, non auffertur. (Chaos, 78.) 80 Es ist kein Wirth, er schmitzet mit doppelter kreyden. – Lehmann, II, 313, 32. 81 Es ist keyn wirt, er schirt (den Gast). – Franck, I, 89a; Petri, II, 291; Gruter, I, 35; Lehmann, 923, 26; II, 313, 32; Latendorf II, 13; Sutermeister, 122; Körte, 6879. Holl.: Geen weerd, of hij scheert. ( Harrebomée, II, 430a.) Lat.: Caupones gratis locant hospitibus domos sed eo charius cibant. (Sutor, 153; Seybold, 71.) – Cauponum nullus tondendae nescius artis. (Binder II, 461; Buchler, 151.) 82 Es muss ein schlechter wirt sein, der einer zech1 nit zu borgen hat. – Franck, II, 64b. 1) Bei Lang S. 423: Irten. 83 Es müst eyn arm wirdt sein, der nit eym vrthen (Zeche) borgen kündte. – Tappius 208b; Eiselein, 645; Eyering, II, 570; Lehmann, II, 138, 91; Facet., 497. Schwed.: Arm wärd som icke kan borga en aftondryck. (Grubb, 32.) 84 Es steckt kein wirth kein raiff auss von eines gasts wegen. – Gruter, I, 38; Lehmann, 399, 7; Henisch, 1370, 10; Petri, II, 299. 85 Esubal as d' Wörth selwer dränkt, hölt d'n Hand hinn d'n Zapen. (Eifel.) – Schweiz, I, 181, 43. Sobald, als der Wirth selber trinkt, holt der Hund ihm den Zapfen. Wenn ein Schankwirth aus irgendeinem Grunde die Concession verliert, so sagt man in der Eifel: Der Hund hat ihm den Zapfen geholt. 86 Früh Wirth, früh Gast. Holl.: Vroeg waard, vroeg gast. (Harrebomée, II, 430b.) 87 Geht der Wirth voraus, ist Leben in Feld und Haus; doch so lang er das Bett hütet, das Gesinde auf faulen Eiern brütet. – Wunderlich, 8. 88 Gute Wirt begehren gute Geste. – Petri, II, 366; Henisch, 245, 51. 89 Guter Wirth, böse Herberg. – Lehmann, II, 234, 210. 90 Herr Wirth hol an' Wein, Kellnerin, schenk ein, Hohmann, trink aus, Bauer, du zahl aus. – Hausinschr., 37. Inschrift an einem Gasthause in Oberlängenfeld. 91 Herr Wirth, nun wird der Tisch gedeckt, sagt der Meissner. Findet seine Erklärung in der Note zu „Meissner“. 92 Herr Wirtt seidt geduldig, ich bin euch geworden schuldig. Lass mich Gott leben, soll euch werden alles gegeben. So Ihr meiner begegnet auff der Heiden, will Ich Euch bezahlen auss der Scheiden. Aus einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert. 93 Hüte dich vor lachenden wirtten vnd vor weynenden Pfaffen. – Agricola I, 299; Egenolff, 173b; Eyering, III, 49; Eiselein, 646; Simrock, 11682; Körte, 6881. Lat.: Vultui non credendum. (Dum ridet stabuli dominus, lacrymatque sacerdos, insidîas loculis tendit uterque tuis.) (Glandorp, I, 29, 159.) 94 Ist der Wirt gleich klein wie eine Maus, so ist er doch Herr in seinem Hauss. – Petri, II, 408. 95 Ist der Wirth nicht daheim, so kompt er doch bald heim; hat er kein Kreyden, so schmitzt er mit Kolen. – Gruter, III, 55; Lehmann, II, 284, 59. 96 Jedem Wirth si Wi isch der best. (Hauenstein im Aargau.) – Schweiz, I, 184, 26. 97 Kein Wirth kann übers Jahr schwören. – Graf, 266, 254. Er kann nicht mehr rückständiges Kostgeld eidlich nachweisen, als den Betrag eines Jahres. (S. Kost und Schenklohn.) „Boven en jar ne mach en wert nicht sweren.“ (Oelrichs, 129, 106.) 98 Kein Wirth steckt den Reif aus Eines Gastes wegen. – Simrock, 11674; Körte, 6877. 99 Lieber dem Wirth, als dem Apotheker. – Simrock, 11686; Eiselein, 645; Körte, 6873. 100 Lustiger Wirth macht lustige Gäste. 101 Man find jmmer so einen seltzamen Wirth als einen seltzamen Gast. – Petri, III, 445. 102 Man hält den Wirth als den Gast. – Graf, 291, 47. Zur Erklärung s. Gast 100. 103 Man kennt einen Wirth nicht eher, bis man bei ihm gewohnt hat. Holl.: Men kent geen' waard, voor dat men met hem gaat over den haard. (Harrebomée, II, 430b.) 104 Man komm, wo man hin will, so find man den Wirth daheim. – Lehmann, 259, 9; Körte, 6814. Und ist er's nicht, so kommt er bald, man stösst überall auf Widerstand. „Man komme, wo man hin wil, da ist der Wirt daheim.“ (Mathesy, 235a.) „Die Welt ist des Teufels Haus, drum findet man überall den Wirth daheim.“ Lat.: At reditus jam quisque suos amat, et sibi quid sit utile, sollicitis computat articulis. (Philippi, I, 47.) Cauponi inest mens, ut quidem visum est mihi. (Eiselein, 645.) 105 Man sieht den Wirth herausgucken, sagte der Bauer, als der Pfarrer auf der Kanzel die Welt ein Narrenhaus genannt hatte. 106 Man soll einen Wirth nicht eher loben, bis man bei ihm gegessen (oder: seine Rechnung eingesehen) hat. Schwed.: Rosa intet wärden, för än du hår gjästen. (Grubb, 691.) 107 Mit dem Wirthe endert sich das Hauss, mit Regenten das Regiment. – Lehmann, 570, 61; Heuseler, 321; Simrock, 11692; Körte, 6875. 108 Offt ist der Wirth gut gegen den Gast, der Haussknecht ein Bösswicht. – Lehmann, 945, 62. 109 Schlachter Wärt, dar käne Kanne Bier borring kann. – Lohrengel, I, 587. 110 Sei heut ein Wirth, gleich darnach ein Hirt. – Körte, 6876. 111 Sei mein Wirth, ich bin dein Gast. Bei Tunnicius (1045): Wes myn wert, ik sy dyn gast. (Si me invitaris, subito conviva videbor.) 112 So die Wirth lachen, so gib acht auff dein sachen. – Lehmann, 922, 12; Simrock, 11681; Eiselein, 646. 113 Solange es Wirthe gibt, wird es auch Gäste geben. Holl.: Zoo lang er waarden zijn, moeten er gasten wezen. (Harrebomée, II, 460b.) 114 Steht der Wirth vor der Thür, so sind die Gäste nicht zu Hause. 115 Süsse Wirthe, sauere (bittere) Rechnung. (S. Hüten 24.) Schwed.: En smickrande wård gjör taskan tom. – Når wården leer, så meenar kan gjästens pung. (Grubb, 594.) 116 Treibt der Wirth seine Nahrung nicht, so treibt die Nahrung den Wirth. – Nass. Schulblatt, XIV, 5.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [141]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/153>, abgerufen am 24.11.2024.