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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 41 An bösem Weib sich keiner reib'.

42 An bösen Weibern, räudigen Schafen und falschem Geld ist kein Mangel in der Welt.

Dän.: Af onde kvinder og skabbede faar fattes ei mens verden staaer. (Prov. dan., 365.)

43 An bösen Weibern und räudigen Schafen hat es nimmer gefehlt.

44 An der Weiber Zähren, an der Bauern Geren und der Spieler Schwören soll sich niemand kehren. - Eiselein, 633.

Frz.: Femme rit quand elle peut et pleure quand elle vent. - Femme se plaint femme se malade femme se deult quand elle veut. (Masson, 94.)

It.: Due sorte di lagrime negli occhi delle donne una di dolore, altra d'inghanni. - Le donne sono simile al coccodrille: per prendere l'uomo piangane e presso lo divoranno. (Masson, 94.)

Lat.: Foemina dum plorat, dum rusticus ebrius orat, dum lusor jurat nihil haec devotio durat. (Eiselein, 633.)

45 An dronken Wüüf as an Engel uu-nt Bad. (Amrum.) - Haupt, VIII, 366, 258.

Ein trunken Weib ist ein Engel im Bette.

46 An einem jungen Weibe frisst ein alter Mann einen sanften Tod. - Petri, II, 16.

47 An einem närrischen Weibe soll sich keiner reiben.

Frz.: A femme sotte nul ne s'y frotte. (Kritzinger, 306a.)

48 An einem Weib vnnd einer Mühl ist jmmer zu bessern vnd zu flicken. - Lehmann, 140, 14.

Engl.: A ship and a women are ever repairing. (Bohn II, 44.)

49 An einem Weibe, einer Mühle und einem alten Hause ist immer etwas zu verbessern.

Engl.: A women and a glass are ever in danger. (Gaal, 1685.)

It.: A molini, orologi e sposa manca sempre qualche cosa. (Gaal, 1685.)

50 An einem Weibe kann sich der Mann keine Ehre erschlagen.

Holl.: Men kan geene eer aan een wijf slaan. (Harrebomee, II, 460a.)

51 An olle Weifen un olle Hausen is allteid wat to lappen. - Kern, 254.

Lappen heisst eigentlich: flicken, ausbessern, uneigentlich: prügeln.

52 An putzsüchtigen Weibern und schlechten Cigarren ist das Deckblatt das beste.

53 An Weibern ist keine Ehre zu erjagen.

54 An Weibern liegt keine Macht. - Graf, 152, 52.

Der Ehemann wird als der natürliche Vormund seiner Frau betrachtet, in dessen Hand auch die Verwaltung des gesammten Vermögens ruht.

Mhd.: An wiben liget keyne macht niet. (Kl. Kaiserrecht, II, 100.)

55 An Weibern und Melonen kauft man allzeit mit Gefahr. - Winckler, XV, 98.

56 An weibern vnnd vnglück ist niemals mangel gewest. - Lehmann, 873, 57; Wirth, I, 562.

57 An Wüüf kaan onnar a Skortelduk muar wechbring, üüs sööwen Hingster tji kon. (Nordfries.) - Johansen, 66; Lappenkorb; Firmenich, III, 5, 63; Haupt, VIII, 365, 247.

Ein Weib kann unter der Schürze mehr wegbringen, als sieben Pferde ziehen können. Heimlich, hinter dem Rücken des Mannes.

58 As dus Weib is a Kimpeturen, is der Mann a Kimpetur. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wenn die Frau Kindbetterin ist, so ist der Mann Kindbetter. Während des Wochenbettes der Frau lässt sich auch der Mann die für die Frau bestimmten kräftigen Brühen wohl schmecken. Wenn übrigens die Frau eines Doctors Frau Doctor titulirt wird, so kann auch wol einmal ein umgekehrtes Verhältniss stattfinden.

59 Auch die Weiber können schweigen, aber nur über ihr Alter. - Witzfunken, IVb, 108.

60 Auch ein altes Weib kennt den Sonntag, wenn sie den Kohl mit Speck abkocht. (Lit.)

61 Auch ein gutes Weib wird verdorben, wenn du ihr zu viel Willen lässt. - Kiesewetter, 12.

62 Auf eines Weibes Zunge ist Nein nicht Nein. - Opel, 379.

63 Auf Weiber und Gewinn steht aller Welt Sinn. - Eiselein, 635; Simrock, 11283.

[Spaltenumbruch] 64 Bann di Weiber wäsche onn backe, honn se d'n Teufel henner den Nacke. (Henneberg.) - Frommann, II, 408, 11.

65 Bäter 'n Wiew begrawen, ass to 'r Körch fuöhren. - Schlingmann, 1447.

66 Bei den weibern ist des schwetzens hohe schul. - Franck, I, 161b; Körte, 6071; Venedey, 82; Lehmann, II, 46, 14; Simrock, 11311; Braun, I, 4761.

Engl.: Many women, many words, many geese, many turds. (Gaal, 1683.)

It.: Ove si sono femmine ed oche, non vi son parole poche. (Gaal, 1683.)

67 Bei Nacht sind alle Weiber gleich, sprach eine Frau zu Philipp von Macedonien. - Eiselein, 632.

68 Bei Weibern fein und gutem Wein das zipperlein gern pflegt zu sein. - Zinkgref, IV, 342.

69 Bei Weibern und Uhren ist immer etwas verdorben. - Saphir, Humoristisch-Deklamatorisches (Nürnberg 1852), S. 209.

70 Beileibe traue keinem Weibe. - Parömiakon, 2076.

71 Besser dass ein Weib regiert, als dass ein Kind die Zügel führt.

Zur Zeit der schwachen Regierung Jakob's I. hatten die Engländer das satirische Sprichwort: Rex erat Elisabeth nunc est Regina Jacobus (Elisabeth war ein König, jetzt ist Jakob Königin).

72 Besser ein böses Weib, als eine schmuzige Magd.

Holl.: Beter eene helleveeg dan eene slons. (Harrebomee, II, 275a.)

73 Besser ein böss Weib, denn ein faul Weib. - Petri, II, 35.

74 Besser ein gut Weib beim Rocken, als hundert böse beim Scepter. - Winckler, XIX, 91.

75 Besser ein treues Weib als ein reiches.

Böhm.: Vernost a ne bohatstvo pri zene si zadeji. (Celakovsky, 387.)

76 Besser mit einem armen Weibe trocken Brot essen, als es bei einer reichen mit Zankbutter streichen.

Böhm.: Lepe s chudobnou chleb jisti, nezli s bohatou se hryzti. (Celakovsky, 387.)

77 Besser mit einem bösen Weib in der Ehe gelebt, denn mit einer frommen Hure in vnzucht. - Petri, II, 38; Henisch, 321, 9.

78 Bey einem bösen Weib kan man weder gedeyen noch grunen. - Henisch, 1764, 24; Petri, II, 82.

79 Bey Weibern, Lieb vnd Wein pflegt allzeit Hader zu sein. - Petri, II, 45.

80 Beyleib traw keinem weib, ob sie gleich todt ist. - Franck, I, 104a; Lehmann, II, 47, 20; Mayer, II, 207; Simrock, 11342.

81 Bi andere Weiwer öss got fösche. - Frischbier2, 4003.

82 Biater 'n slauten1 Weiw 's änkeiwen2 Weiw. (Münster.) - Frommann, VI, 427, 70; Lyra, 69.

1) Verschlossen, stilles, eingezogenes.

2) Keifendes, zänkisches.

83 Bitt einer ein Weib, so verleurt er nichts daran. - Lehmann, 141, 27.

84 Blind sey das Weib, lahm der Mann, soll Lieb in Ehe lang bestahn. - Lehmann, II, 52, 55.

85 Böse Weiber geben böse Rede vnd Räthe. - Petri, II, 50.

86 Böse Weiber geben Worte für Schläge. - Petri, II, 50.

87 Böse Weiber haben Maulfreiheit.

88 Böse Weiber haben nicht ihresgleichen.

Bei Tunnicius (925): Quad wyve hebben neine gelyken. (Prava sui, similem mulier non redderit ullum.)

89 Böse Weiber haben spitzige Nasen.

Lat.: Scitur per nasum mulier, quae vendit amasum. (Sutor, 462.)

Schwed.: Ond qvinfolk ha skarp ättikan. - Ond qvinna ha skinn pa näsan. (Grubb, 621.)

90 Böse Weiber keifen gern.

Holl.: Kwade wijven ligt lijk kijven. (Harrebomee, II, 460a.)

91 Böse weiber kochen hadersuppen vnnd brocken böse wörter ein. - Lehmann, 871, 29.

[Spaltenumbruch] 41 An bösem Weib sich keiner reib'.

42 An bösen Weibern, räudigen Schafen und falschem Geld ist kein Mangel in der Welt.

Dän.: Af onde kvinder og skabbede faar fattes ei mens verden staaer. (Prov. dan., 365.)

43 An bösen Weibern und räudigen Schafen hat es nimmer gefehlt.

44 An der Weiber Zähren, an der Bauern Geren und der Spieler Schwören soll sich niemand kehren.Eiselein, 633.

Frz.: Femme rit quand elle peut et pleure quand elle vent. – Femme se plaint femme se malade femme se deult quand elle veut. (Masson, 94.)

It.: Due sorte di lagrime negli occhi delle donne una di dolore, altra d'inghanni. – Le donne sono simile al coccodrille: per prendere l'uomo piangane e presso lo divoranno. (Masson, 94.)

Lat.: Foemina dum plorat, dum rusticus ebrius orat, dum lusor jurat nihil haec devotio durat. (Eiselein, 633.)

45 An dronken Wüüf as an Engel uu-nt Bâd. (Amrum.) – Haupt, VIII, 366, 258.

Ein trunken Weib ist ein Engel im Bette.

46 An einem jungen Weibe frisst ein alter Mann einen sanften Tod.Petri, II, 16.

47 An einem närrischen Weibe soll sich keiner reiben.

Frz.: A femme sotte nul ne s'y frotte. (Kritzinger, 306a.)

48 An einem Weib vnnd einer Mühl ist jmmer zu bessern vnd zu flicken.Lehmann, 140, 14.

Engl.: A ship and a women are ever repairing. (Bohn II, 44.)

49 An einem Weibe, einer Mühle und einem alten Hause ist immer etwas zu verbessern.

Engl.: A women and a glass are ever in danger. (Gaal, 1685.)

It.: A molini, orologi e sposa manca sempre qualche cosa. (Gaal, 1685.)

50 An einem Weibe kann sich der Mann keine Ehre erschlagen.

Holl.: Men kan geene eer aan een wijf slaan. (Harrebomée, II, 460a.)

51 An olle Wîfen un olle Hûsen is alltîd wat to lappen.Kern, 254.

Lappen heisst eigentlich: flicken, ausbessern, uneigentlich: prügeln.

52 An putzsüchtigen Weibern und schlechten Cigarren ist das Deckblatt das beste.

53 An Weibern ist keine Ehre zu erjagen.

54 An Weibern liegt keine Macht.Graf, 152, 52.

Der Ehemann wird als der natürliche Vormund seiner Frau betrachtet, in dessen Hand auch die Verwaltung des gesammten Vermögens ruht.

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55 An Weibern und Melonen kauft man allzeit mit Gefahr.Winckler, XV, 98.

56 An weibern vnnd vnglück ist niemals mangel gewest.Lehmann, 873, 57; Wirth, I, 562.

57 An Wüüf kaan onnar a Skortelduk muar wechbring, üüs sööwen Hingster tji kôn. (Nordfries.) – Johansen, 66; Lappenkorb; Firmenich, III, 5, 63; Haupt, VIII, 365, 247.

Ein Weib kann unter der Schürze mehr wegbringen, als sieben Pferde ziehen können. Heimlich, hinter dem Rücken des Mannes.

58 As dus Weib is a Kimpeturen, is der Mann a Kimpetur. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wenn die Frau Kindbetterin ist, so ist der Mann Kindbetter. Während des Wochenbettes der Frau lässt sich auch der Mann die für die Frau bestimmten kräftigen Brühen wohl schmecken. Wenn übrigens die Frau eines Doctors Frau Doctor titulirt wird, so kann auch wol einmal ein umgekehrtes Verhältniss stattfinden.

59 Auch die Weiber können schweigen, aber nur über ihr Alter.Witzfunken, IVb, 108.

60 Auch ein altes Weib kennt den Sonntag, wenn sie den Kohl mit Speck abkocht. (Lit.)

61 Auch ein gutes Weib wird verdorben, wenn du ihr zu viel Willen lässt.Kiesewetter, 12.

62 Auf eines Weibes Zunge ist Nein nicht Nein.Opel, 379.

63 Auf Weiber und Gewinn steht aller Welt Sinn.Eiselein, 635; Simrock, 11283.

[Spaltenumbruch] 64 Bann di Weiber wäsche onn backe, honn se d'n Teufel henner den Nacke. (Henneberg.) – Frommann, II, 408, 11.

65 Bäter 'n Wiew begrawen, ass to 'r Körch fuöhren.Schlingmann, 1447.

66 Bei den weibern ist des schwetzens hohe schul.Franck, I, 161b; Körte, 6071; Venedey, 82; Lehmann, II, 46, 14; Simrock, 11311; Braun, I, 4761.

Engl.: Many women, many words, many geese, many turds. (Gaal, 1683.)

It.: Ove si sono femmine ed oche, non vi son parole poche. (Gaal, 1683.)

67 Bei Nacht sind alle Weiber gleich, sprach eine Frau zu Philipp von Macedonien.Eiselein, 632.

68 Bei Weibern fein und gutem Wein das zipperlein gern pflegt zu sein.Zinkgref, IV, 342.

69 Bei Weibern und Uhren ist immer etwas verdorben.Saphir, Humoristisch-Deklamatorisches (Nürnberg 1852), S. 209.

70 Beileibe traue keinem Weibe.Parömiakon, 2076.

71 Besser dass ein Weib regiert, als dass ein Kind die Zügel führt.

Zur Zeit der schwachen Regierung Jakob's I. hatten die Engländer das satirische Sprichwort: Rex erat Elisabeth nunc est Regina Jacobus (Elisabeth war ein König, jetzt ist Jakob Königin).

72 Besser ein böses Weib, als eine schmuzige Magd.

Holl.: Beter eene helleveeg dan eene slons. (Harrebomée, II, 275a.)

73 Besser ein böss Weib, denn ein faul Weib.Petri, II, 35.

74 Besser ein gut Weib beim Rocken, als hundert böse beim Scepter.Winckler, XIX, 91.

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76 Besser mit einem armen Weibe trocken Brot essen, als es bei einer reichen mit Zankbutter streichen.

Böhm.: Lépe s chudobnou chléb jístí, nežli s bohatou se hrýzti. (Čelakovsky, 387.)

77 Besser mit einem bösen Weib in der Ehe gelebt, denn mit einer frommen Hure in vnzucht.Petri, II, 38; Henisch, 321, 9.

78 Bey einem bösen Weib kan man weder gedeyen noch grunen.Henisch, 1764, 24; Petri, II, 82.

79 Bey Weibern, Lieb vnd Wein pflegt allzeit Hader zu sein.Petri, II, 45.

80 Beyleib traw keinem weib, ob sie gleich todt ist.Franck, I, 104a; Lehmann, II, 47, 20; Mayer, II, 207; Simrock, 11342.

81 Bi andere Wîwer öss got fösche.Frischbier2, 4003.

82 Biater 'n slûten1 Wîw 's änkîwen2 Wîw. (Münster.) – Frommann, VI, 427, 70; Lyra, 69.

1) Verschlossen, stilles, eingezogenes.

2) Keifendes, zänkisches.

83 Bitt einer ein Weib, so verleurt er nichts daran.Lehmann, 141, 27.

84 Blind sey das Weib, lahm der Mann, soll Lieb in Ehe lang bestahn.Lehmann, II, 52, 55.

85 Böse Weiber geben böse Rede vnd Räthe.Petri, II, 50.

86 Böse Weiber geben Worte für Schläge.Petri, II, 50.

87 Böse Weiber haben Maulfreiheit.

88 Böse Weiber haben nicht ihresgleichen.

Bei Tunnicius (925): Quad wyve hebben neine gelyken. (Prava sui, similem mulier non redderit ullum.)

89 Böse Weiber haben spitzige Nasen.

Lat.: Scitur per nasum mulier, quae vendit amasum. (Sutor, 462.)

Schwed.: Ond qvinfolk ha skarp ättikan. – Ond qvinna ha skinn på näsan. (Grubb, 621.)

90 Böse Weiber keifen gern.

Holl.: Kwade wijven ligt lijk kijven. (Harrebomée, II, 460a.)

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[[2]/0014] 41 An bösem Weib sich keiner reib'. 42 An bösen Weibern, räudigen Schafen und falschem Geld ist kein Mangel in der Welt. Dän.: Af onde kvinder og skabbede faar fattes ei mens verden staaer. (Prov. dan., 365.) 43 An bösen Weibern und räudigen Schafen hat es nimmer gefehlt. 44 An der Weiber Zähren, an der Bauern Geren und der Spieler Schwören soll sich niemand kehren. – Eiselein, 633. Frz.: Femme rit quand elle peut et pleure quand elle vent. – Femme se plaint femme se malade femme se deult quand elle veut. (Masson, 94.) It.: Due sorte di lagrime negli occhi delle donne una di dolore, altra d'inghanni. – Le donne sono simile al coccodrille: per prendere l'uomo piangane e presso lo divoranno. (Masson, 94.) Lat.: Foemina dum plorat, dum rusticus ebrius orat, dum lusor jurat nihil haec devotio durat. (Eiselein, 633.) 45 An dronken Wüüf as an Engel uu-nt Bâd. (Amrum.) – Haupt, VIII, 366, 258. Ein trunken Weib ist ein Engel im Bette. 46 An einem jungen Weibe frisst ein alter Mann einen sanften Tod. – Petri, II, 16. 47 An einem närrischen Weibe soll sich keiner reiben. Frz.: A femme sotte nul ne s'y frotte. (Kritzinger, 306a.) 48 An einem Weib vnnd einer Mühl ist jmmer zu bessern vnd zu flicken. – Lehmann, 140, 14. Engl.: A ship and a women are ever repairing. (Bohn II, 44.) 49 An einem Weibe, einer Mühle und einem alten Hause ist immer etwas zu verbessern. Engl.: A women and a glass are ever in danger. (Gaal, 1685.) It.: A molini, orologi e sposa manca sempre qualche cosa. (Gaal, 1685.) 50 An einem Weibe kann sich der Mann keine Ehre erschlagen. Holl.: Men kan geene eer aan een wijf slaan. (Harrebomée, II, 460a.) 51 An olle Wîfen un olle Hûsen is alltîd wat to lappen. – Kern, 254. Lappen heisst eigentlich: flicken, ausbessern, uneigentlich: prügeln. 52 An putzsüchtigen Weibern und schlechten Cigarren ist das Deckblatt das beste. 53 An Weibern ist keine Ehre zu erjagen. 54 An Weibern liegt keine Macht. – Graf, 152, 52. Der Ehemann wird als der natürliche Vormund seiner Frau betrachtet, in dessen Hand auch die Verwaltung des gesammten Vermögens ruht. Mhd.: An wiben liget keyne macht niet. (Kl. Kaiserrecht, II, 100.) 55 An Weibern und Melonen kauft man allzeit mit Gefahr. – Winckler, XV, 98. 56 An weibern vnnd vnglück ist niemals mangel gewest. – Lehmann, 873, 57; Wirth, I, 562. 57 An Wüüf kaan onnar a Skortelduk muar wechbring, üüs sööwen Hingster tji kôn. (Nordfries.) – Johansen, 66; Lappenkorb; Firmenich, III, 5, 63; Haupt, VIII, 365, 247. Ein Weib kann unter der Schürze mehr wegbringen, als sieben Pferde ziehen können. Heimlich, hinter dem Rücken des Mannes. 58 As dus Weib is a Kimpeturen, is der Mann a Kimpetur. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Wenn die Frau Kindbetterin ist, so ist der Mann Kindbetter. Während des Wochenbettes der Frau lässt sich auch der Mann die für die Frau bestimmten kräftigen Brühen wohl schmecken. Wenn übrigens die Frau eines Doctors Frau Doctor titulirt wird, so kann auch wol einmal ein umgekehrtes Verhältniss stattfinden. 59 Auch die Weiber können schweigen, aber nur über ihr Alter. – Witzfunken, IVb, 108. 60 Auch ein altes Weib kennt den Sonntag, wenn sie den Kohl mit Speck abkocht. (Lit.) 61 Auch ein gutes Weib wird verdorben, wenn du ihr zu viel Willen lässt. – Kiesewetter, 12. 62 Auf eines Weibes Zunge ist Nein nicht Nein. – Opel, 379. 63 Auf Weiber und Gewinn steht aller Welt Sinn. – Eiselein, 635; Simrock, 11283. 64 Bann di Weiber wäsche onn backe, honn se d'n Teufel henner den Nacke. (Henneberg.) – Frommann, II, 408, 11. 65 Bäter 'n Wiew begrawen, ass to 'r Körch fuöhren. – Schlingmann, 1447. 66 Bei den weibern ist des schwetzens hohe schul. – Franck, I, 161b; Körte, 6071; Venedey, 82; Lehmann, II, 46, 14; Simrock, 11311; Braun, I, 4761. Engl.: Many women, many words, many geese, many turds. (Gaal, 1683.) It.: Ove si sono femmine ed oche, non vi son parole poche. (Gaal, 1683.) 67 Bei Nacht sind alle Weiber gleich, sprach eine Frau zu Philipp von Macedonien. – Eiselein, 632. 68 Bei Weibern fein und gutem Wein das zipperlein gern pflegt zu sein. – Zinkgref, IV, 342. 69 Bei Weibern und Uhren ist immer etwas verdorben. – Saphir, Humoristisch-Deklamatorisches (Nürnberg 1852), S. 209. 70 Beileibe traue keinem Weibe. – Parömiakon, 2076. 71 Besser dass ein Weib regiert, als dass ein Kind die Zügel führt. Zur Zeit der schwachen Regierung Jakob's I. hatten die Engländer das satirische Sprichwort: Rex erat Elisabeth nunc est Regina Jacobus (Elisabeth war ein König, jetzt ist Jakob Königin). 72 Besser ein böses Weib, als eine schmuzige Magd. Holl.: Beter eene helleveeg dan eene slons. (Harrebomée, II, 275a.) 73 Besser ein böss Weib, denn ein faul Weib. – Petri, II, 35. 74 Besser ein gut Weib beim Rocken, als hundert böse beim Scepter. – Winckler, XIX, 91. 75 Besser ein treues Weib als ein reiches. Böhm.: Vĕrnost a ne bohatstvo při ženĕ si žádeji. (Čelakovsky, 387.) 76 Besser mit einem armen Weibe trocken Brot essen, als es bei einer reichen mit Zankbutter streichen. Böhm.: Lépe s chudobnou chléb jístí, nežli s bohatou se hrýzti. (Čelakovsky, 387.) 77 Besser mit einem bösen Weib in der Ehe gelebt, denn mit einer frommen Hure in vnzucht. – Petri, II, 38; Henisch, 321, 9. 78 Bey einem bösen Weib kan man weder gedeyen noch grunen. – Henisch, 1764, 24; Petri, II, 82. 79 Bey Weibern, Lieb vnd Wein pflegt allzeit Hader zu sein. – Petri, II, 45. 80 Beyleib traw keinem weib, ob sie gleich todt ist. – Franck, I, 104a; Lehmann, II, 47, 20; Mayer, II, 207; Simrock, 11342. 81 Bi andere Wîwer öss got fösche. – Frischbier2, 4003. 82 Biater 'n slûten1 Wîw 's änkîwen2 Wîw. (Münster.) – Frommann, VI, 427, 70; Lyra, 69. 1) Verschlossen, stilles, eingezogenes. 2) Keifendes, zänkisches. 83 Bitt einer ein Weib, so verleurt er nichts daran. – Lehmann, 141, 27. 84 Blind sey das Weib, lahm der Mann, soll Lieb in Ehe lang bestahn. – Lehmann, II, 52, 55. 85 Böse Weiber geben böse Rede vnd Räthe. – Petri, II, 50. 86 Böse Weiber geben Worte für Schläge. – Petri, II, 50. 87 Böse Weiber haben Maulfreiheit. 88 Böse Weiber haben nicht ihresgleichen. Bei Tunnicius (925): Quad wyve hebben neine gelyken. (Prava sui, similem mulier non redderit ullum.) 89 Böse Weiber haben spitzige Nasen. Lat.: Scitur per nasum mulier, quae vendit amasum. (Sutor, 462.) Schwed.: Ond qvinfolk ha skarp ättikan. – Ond qvinna ha skinn på näsan. (Grubb, 621.) 90 Böse Weiber keifen gern. Holl.: Kwade wijven ligt lijk kijven. (Harrebomée, II, 460a.) 91 Böse weiber kochen hadersuppen vnnd brocken böse wörter ein. – Lehmann, 871, 29.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/14>, abgerufen am 25.11.2024.