Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] *883 Er muss stets das letzte Wort haben. - Mayer, II, 107. Holl.: Hij moet (wil) altijd het laatste woord hebben. (Harrebomee, II, 481a.) *884 Er redt ein Wort und lebt ein Jahr. (Schles.) Wer viel verspricht und wenig hält, viel spricht und wenig ausführt. *885 Er setzt die Worte, wie der Bauer die Käse. - Klix, 122. *886 Er setzt die Worte wie ein Bettelmann die Flecke. (Altenburg.) Von jemand, der sich in Reden ziert, besonders wenn er nicht viel Kluges sagt. *887 Er speiset mit Worten, wie jener Goldschmied mit Beschauung. Derselbe hatte nämlich seinen Gästen ein Kunstwerk auf den Tisch gestellt als - Bewirthung. *888 Er spricht süsse Worte. Holl.: Hij spreekt suiker zoete woordekens. (Harrebomee, II, 481b.) *889 Er steckt voll vnnützer Worte. - Eyering, III, 61. *890 Er stehet auff seinen Worten, wie ein beltz auff den ermeln. - Egenolff, 60b; Eiselein, 504; Simrock, 11894. "Bis stark wider die Ding, dass du nicht standest auf dir selbst als ein Pelz auf seinem Aermel." (Geiler.) *891 Er steht auf seinem Wort, wie der Bauer auf seinen Holzschuhen. Holl.: Hij staat op zijn woord als een boer op zijne klompen. (Harrebomee, I, 71a.) *892 Er weyss weder wortt noch weyse darzu. - Agricola, I, 437; Latendorf III, 390; Guttenstein, 80, 99; Schottel, 1136b; Eiselein, 649. Wer untüchtig ist zu etwas. Wer ein Lied singen soll, der muss den Text (Wort) und die Melodie (Weise) können, sonst ist er es nicht im Stande. Lat.: Non numeros, non verba tenet miser opta gerendis, quae suscepta numeris scit residere suis. - Rei inperitus. (Glandorp, II, 99, 230.) *893 Er wil vns mit worten speisen. - Franck, I, 49a; Körte, 6981. Frz.: Il dit la bouche, mais le coeur n'y touche. *894 Er will das letzte Wort haben. Engl.: He'll have the last word though he talk bilk for it. (Bohn II, 150.) *895 Er zieht die Wörter länger als der Schuster das Leder. - Grimmelshausen, Teutscher Michel. *896 Es fehlt ihm an Worten, wie der Nachtigall an Liedern. Lat.: Lusciniae deest cantio. (Seybold, 236.) *897 Es ist das zehnt Wort nicht wahr, das er redet. - Mayer, II, 42. Ein sehr bescheidener Lügner, der neunzig Procent Wahrheit beifügt. *898 Es ist dir ynn den wortten, wie manchem ym synne. - Agricola I, 43; Latendorf III, 30; Eiselein, 650. Im Sinne hat's mancher, er wollte grosse Dinge thun, aber wenn's zur That kommt, fehlet es weit. *899 Es ist (jedes) kein Wort verloren, was man ihm sagt. - Eiselein, 649. *900 Es ist nichts, allein dass er der wortt nicht lassen kan. - Agricola, I, 45; Latendorf III, 29. Zu und von denen, welche blos reden, aber nichts thun. *901 Es ist sein drittes Wort. *902 Es kann bei ihm niemand zu Wort kommen. Holl.: Niemand mag bij hem te woord kommen. (Harrebomee, II, 481b.) *903 Es mocht niemantz sin eigen wort hören. - Etterlyn, XCVa. *904 Es sind breite Worte, anderthalb Schuh lang. - Körte, 7013. *905 Es sind hochstilige Worte. Lat.: Verba Corinthiaca et Jonica. (Seybold, 624.) *906 Es sind leere Worte. - Eiselein, 650. Lat.: Verba sine pane et pecunia. (Plautus.) (Eiselein, 650; Philippi, II, 244.) *907 Es (das) sind so breite Worte, man sollte darauf kugeln können. *908 Es sind Wörter und keine Schwerter. - Parömiakon, 788. [Spaltenumbruch] *909 Etwas mit guten Worten unterhalten. Mit Redensarten, Versprechungen. Holl.: Dat wordt met goede woorden onderhouden. (Harrebomee, 479b.) *910 Etwas mit zwei Worten sagen. - Eiselein, 650. Lat.: Tribus bolis. (Plautus.) (Erasm., 124; Binder II, 3344). - Tribus verbis. (Erasm., 125; Tappius, 120a; Eiselein, 650.) *911 Euer Wort in Ehren! *912 Gata ock gude Woorte und asst deste winger. (Schles.) Gebt ihm gute Worte und esst desto weniger. *913 Geschmierte Worte geben. *914 Gib ihm gute Worte und thue, was du willst. - Körte, 6994. *915 Gute Worte aus falschem Herzen. *916 Gute Worte unters Gesicht, den Teufel auf dem Rücken. *917 Guldene wort reden. - Agricola, II, 466; Eiselein, 262. *918 Hä blitt bi sinem Woarde as de Hase bi der Trumme. (Iserlohn.) - Woeste, 91, 214; Firmenich, III, 188, 108. *919 Harte Worte reden. Lat.: Lapides loqueris. (Plautus.) (Erasm., 400; Seybold, 272; Philippi, I, 220.) *920 Hätt ich mei Wort wieder. - Gomolcke, 435. *921 He hat in d' Wör as d' Eker in 'n Swans. - (Altmark.) - Danneil, 276; für Pommern: Dähnert, 556b. Von einem Grossprahler. *922 He hett dat grote Word. - Dähnert, 556b. Er will entscheiden, den Ausschlag geben. *923 He hett't in de Word', as 't Katteker (Eichkätzchen) in 'n Stert. - Diermissen, 116. *924 He lett mi nig to Word komen. - Dähnert, 556b. Er lässt mich nicht sprechen. *925 He seggt wol en Word un levt 'r en Jar na. (Holst.) - Eichwald, 2085; Schütze, IV, 93. *926 Hei heat en Woord äs en Lindkrämer.1 (Westf.) 1) Lind, Lindband, aus Leinzwirn gewebtes Band. *927 Hei heat en Word, me kann der en Ossen anbinnen. (Westf.) *928 Hei mot dat letzte Wort hebbe, on wenn hei et sull en e Stall segge. - Frischbier, 4122. *929 Ich hab jhm die sieben Wort angezeigt. - Moscherosch, 342. *930 Ich mach nicht vil wordt, ich schmeiss fluchts mit feisten drein. Lat.: Verberibus soles, non verbis decertare. (Peters.) *931 Ich will mein Wort nicht zur Maultasche machen. D. h. ich werde mein Wort halten. *932 Ik kann em nig to Worden krigen. - Dähnert, 556b. Ich kann ihn nicht zu sprechen bekommen. *933 In hochtrabenden Worten reden. Lat.: Tragice loquuntur. (Philippi, II, 222.) *934 Ist es erlaubt, ein bürgerliches Wort zu reden? Scherzfrage, um eine laute Blähung anzukünden. *935 Jedes Wort ist verloren, was man ihm sagt. *936 Jemands Worte borgen. "Um den Pudel vollständig zu kennzeichnen, borge ich mir Scheitlin's Meisterworte." (Brehm's Thierleben.) *937 Ma muss de Worte gor uf die Guldwage lehn. - Robinson, 310; Gomolcke, 767; Frommann, III, 242, 19; Würth, 51. *938 Man hat ihm so gute Worte gegeben, ein Mönch hätte getanzt davon. *939 Man kann auf sein Wort zählen (rechnen, sich verlassen). *940 Man kann ihn beim Wort halten wie einen Aal. Engl.: There is as much hold of his word as of a wet eel by the tail. (Bohn II, 158.) *941 Man kann sein eigenes Wort nicht hören. Lat.: Sarpedonium littus. (Philippi, II, 166.) *942 Man muss die Worte aus seinem Munde herausholen. Holl.: Men moet hem de woorden uit de keel haln. (Harrebomee, II, 481b.)
[Spaltenumbruch] *883 Er muss stets das letzte Wort haben. – Mayer, II, 107. Holl.: Hij moet (wil) altijd het laatste woord hebben. (Harrebomée, II, 481a.) *884 Er redt ein Wort und lebt ein Jahr. (Schles.) Wer viel verspricht und wenig hält, viel spricht und wenig ausführt. *885 Er setzt die Worte, wie der Bauer die Käse. – Klix, 122. *886 Er setzt die Worte wie ein Bettelmann die Flecke. (Altenburg.) Von jemand, der sich in Reden ziert, besonders wenn er nicht viel Kluges sagt. *887 Er speiset mit Worten, wie jener Goldschmied mit Beschauung. Derselbe hatte nämlich seinen Gästen ein Kunstwerk auf den Tisch gestellt als – Bewirthung. *888 Er spricht süsse Worte. Holl.: Hij spreekt suiker zoete woordekens. 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*883 Er muss stets das letzte Wort haben. – Mayer, II, 107.
Holl.: Hij moet (wil) altijd het laatste woord hebben. (Harrebomée, II, 481a.)
*884 Er redt ein Wort und lebt ein Jahr. (Schles.)
Wer viel verspricht und wenig hält, viel spricht und wenig ausführt.
*885 Er setzt die Worte, wie der Bauer die Käse. – Klix, 122.
*886 Er setzt die Worte wie ein Bettelmann die Flecke. (Altenburg.)
Von jemand, der sich in Reden ziert, besonders wenn er nicht viel Kluges sagt.
*887 Er speiset mit Worten, wie jener Goldschmied mit Beschauung.
Derselbe hatte nämlich seinen Gästen ein Kunstwerk auf den Tisch gestellt als – Bewirthung.
*888 Er spricht süsse Worte.
Holl.: Hij spreekt suiker zoete woordekens. (Harrebomée, II, 481b.)
*889 Er steckt voll vnnützer Worte. – Eyering, III, 61.
*890 Er stehet auff seinen Worten, wie ein beltz auff den ermeln. – Egenolff, 60b; Eiselein, 504; Simrock, 11894.
„Bis stark wider die Ding, dass du nicht standest auf dir selbst als ein Pelz auf seinem Aermel.“ (Geiler.)
*891 Er steht auf seinem Wort, wie der Bauer auf seinen Holzschuhen.
Holl.: Hij staat op zijn woord als een boer op zijne klompen. (Harrebomée, I, 71a.)
*892 Er weyss weder wortt noch weyse darzu. – Agricola, I, 437; Latendorf III, 390; Guttenstein, 80, 99; Schottel, 1136b; Eiselein, 649.
Wer untüchtig ist zu etwas. Wer ein Lied singen soll, der muss den Text (Wort) und die Melodie (Weise) können, sonst ist er es nicht im Stande.
Lat.: Non numeros, non verba tenet miser opta gerendis, quae suscepta numeris scit residere suis. – Rei inperitus. (Glandorp, II, 99, 230.)
*893 Er wil vns mit worten speisen. – Franck, I, 49a; Körte, 6981.
Frz.: Il dit la bouche, mais le cœur n'y touche.
*894 Er will das letzte Wort haben.
Engl.: He'll have the last word though he talk bilk for it. (Bohn II, 150.)
*895 Er zieht die Wörter länger als der Schuster das Leder. – Grimmelshausen, Teutscher Michel.
*896 Es fehlt ihm an Worten, wie der Nachtigall an Liedern.
Lat.: Lusciniae deest cantio. (Seybold, 236.)
*897 Es ist das zehnt Wort nicht wahr, das er redet. – Mayer, II, 42.
Ein sehr bescheidener Lügner, der neunzig Procent Wahrheit beifügt.
*898 Es ist dir ynn den wortten, wie manchem ym synne. – Agricola I, 43; Latendorf III, 30; Eiselein, 650.
Im Sinne hat's mancher, er wollte grosse Dinge thun, aber wenn's zur That kommt, fehlet es weit.
*899 Es ist (jedes) kein Wort verloren, was man ihm sagt. – Eiselein, 649.
*900 Es ist nichts, allein dass er der wortt nicht lassen kan. – Agricola, I, 45; Latendorf III, 29.
Zu und von denen, welche blos reden, aber nichts thun.
*901 Es ist sein drittes Wort.
*902 Es kann bei ihm niemand zu Wort kommen.
Holl.: Niemand mag bij hem te woord kommen. (Harrebomée, II, 481b.)
*903 Es mocht niemantz sin eigen wort hören. – Etterlyn, XCVa.
*904 Es sind breite Worte, anderthalb Schuh lang. – Körte, 7013.
*905 Es sind hochstilige Worte.
Lat.: Verba Corinthiaca et Jonica. (Seybold, 624.)
*906 Es sind leere Worte. – Eiselein, 650.
Lat.: Verba sine pane et pecunia. (Plautus.) (Eiselein, 650; Philippi, II, 244.)
*907 Es (das) sind so breite Worte, man sollte darauf kugeln können.
*908 Es sind Wörter und keine Schwerter. – Parömiakon, 788.
*909 Etwas mit guten Worten unterhalten.
Mit Redensarten, Versprechungen.
Holl.: Dat wordt met goede woorden onderhouden. (Harrebomée, 479b.)
*910 Etwas mit zwei Worten sagen. – Eiselein, 650.
Lat.: Tribus bolis. (Plautus.) (Erasm., 124; Binder II, 3344). – Tribus verbis. (Erasm., 125; Tappius, 120a; Eiselein, 650.)
*911 Euer Wort in Ehren!
*912 Gata ock gude Woorte und asst deste winger. (Schles.)
Gebt ihm gute Worte und esst desto weniger.
*913 Geschmierte Worte geben.
*914 Gib ihm gute Worte und thue, was du willst. – Körte, 6994.
*915 Gute Worte aus falschem Herzen.
*916 Gute Worte unters Gesicht, den Teufel auf dem Rücken.
*917 Guldene wort reden. – Agricola, II, 466; Eiselein, 262.
*918 Hä blitt bi sinem Woarde as de Hase bi der Trumme. (Iserlohn.) – Woeste, 91, 214; Firmenich, III, 188, 108.
*919 Harte Worte reden.
Lat.: Lapides loqueris. (Plautus.) (Erasm., 400; Seybold, 272; Philippi, I, 220.)
*920 Hätt ich mei Wort wieder. – Gomolcke, 435.
*921 Hê hat in d' Wör as d' Êker in 'n Swans. – (Altmark.) – Danneil, 276; für Pommern: Dähnert, 556b.
Von einem Grossprahler.
*922 He hett dat grote Wôrd. – Dähnert, 556b.
Er will entscheiden, den Ausschlag geben.
*923 He hett't in de Wôrd', as 't Katteker (Eichkätzchen) in 'n Stêrt. – Diermissen, 116.
*924 He lett mi nig to Wôrd komen. – Dähnert, 556b.
Er lässt mich nicht sprechen.
*925 He seggt wol en Wôrd un lêvt 'r en Jâr na. (Holst.) – Eichwald, 2085; Schütze, IV, 93.
*926 Hei heat en Woord äs en Lindkrämer.1 (Westf.)
1) Lind, Lindband, aus Leinzwirn gewebtes Band.
*927 Hei heat en Word, me kann der en Ossen anbinnen. (Westf.)
*928 Hei mot dat letzte Wort hebbe, on wenn hei et sull en e Stall segge. – Frischbier, 4122.
*929 Ich hab jhm die sieben Wort angezeigt. – Moscherosch, 342.
*930 Ich mach nicht vil wordt, ich schmeiss fluchts mit feisten drein.
Lat.: Verberibus soles, non verbis decertare. (Peters.)
*931 Ich will mein Wort nicht zur Maultasche machen.
D. h. ich werde mein Wort halten.
*932 Ik kann em nig to Wôrden krigen. – Dähnert, 556b.
Ich kann ihn nicht zu sprechen bekommen.
*933 In hochtrabenden Worten reden.
Lat.: Tragice loquuntur. (Philippi, II, 222.)
*934 Ist es erlaubt, ein bürgerliches Wort zu reden?
Scherzfrage, um eine laute Blähung anzukünden.
*935 Jedes Wort ist verloren, was man ihm sagt.
*936 Jemands Worte borgen.
„Um den Pudel vollständig zu kennzeichnen, borge ich mir Scheitlin's Meisterworte.“ (Brehm's Thierleben.)
*937 Ma muss de Worte gor uf die Guldwage lehn. – Robinson, 310; Gomolcke, 767; Frommann, III, 242, 19; Würth, 51.
*938 Man hat ihm so gute Worte gegeben, ein Mönch hätte getanzt davon.
*939 Man kann auf sein Wort zählen (rechnen, sich verlassen).
*940 Man kann ihn beim Wort halten wie einen Aal.
Engl.: There is as much hold of his word as of a wet eel by the tail. (Bohn II, 158.)
*941 Man kann sein eigenes Wort nicht hören.
Lat.: Sarpedonium littus. (Philippi, II, 166.)
*942 Man muss die Worte aus seinem Munde herausholen.
Holl.: Men moet hem de woorden uit de keel haln. (Harrebomée, II, 481b.)
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Zitationshilfe: | Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [218]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/230>, abgerufen am 07.02.2025. |