Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 152 Guten Weg, guten Steg. - Klix, 122.

153 Haben wir keinen Weg, so machen wir einen. - Eiselein, 630.

154 Halt den gemeinen weg! - Henisch, 1486, 46.

155 Ich bin der Weg, ihr geht mich nicht, ich bin gerecht, ihr ehrt mich nicht. - Zinkgref, IV, 395.

156 Ich laufe über dem Wege, weil ich unten nicht durchkommen kann, sagte der Fuchs zum Bauer.

157 Ih, geit denn de Weg dorch Minschen? sä' dat Mäken, da 'r Hans anwolle. (Hildesheim.) - Hoefer, 705.

158 In dem hohle Weg spokt Nachtwächter. (Meurs.)

Mahnung bei Tage nach Hause zu gehen.

159 In engem Wege ist nicht gut umwenden.

Schwed.: Ond wända pa trängo wäger. (Grubb, 644.)

160 Ist das ein schlechter Weg, sagte Peter Meffert, als er trunken aus der Schenke kam und in eine Senkgrube fiel.

Holl.: Wat holligheid is dat, zei dronken Teeuwes, en hij vill in een kakhuis. (Harrebomee, I, 315.)

161 Je besser der Weg, je mehr rollt der Wagen.

162 Je enger der Weg, je schwerer das Weichen.

163 Je fetter die Wege, desto fetter die Bauern. (Altenburg.)

Wo der Boden am besten und daher die Bauern am wohlhabendsten, sind in der Regel die Wege am schlechtesten, passt aber jetzt nicht mehr so allgemein, da die Landesregierung die Herstellung guter Wege fordert.

164 Je kürtzer Weg, je mehr Proviant jhm der geitzige sucht. - Petri, II, 393.

165 Je lenger de Weg, je körter de Stred. - Schambach, II, 249.

Je länger der Weg, je kürzer der Schritt, weil mit der Länge des zurückgelegten Weges auch die Kräfte des Wanderers immer mehr abnehmen.

Holl.: De lange weg maakt den man moede. (Harrebomee, II, 446.)

166 Jeder bleibe auf (in) seinem Wege.

Engl.: Every man in his way. (Bohn II, 61.)

167 Jeder Weg führt auf den Kirchhof.

168 Kein Weg ohne Staub (Schmuz, Koth).

Holl.: Geen pad zonder modder. (Harrebomee, II, 167a.)

169 Krumme Wege beschädigen Recht. - Graf, 2, 22.

Dän.: Bögur lyta lög. (Jonssyni, 59.)

170 Krumme Wege sind oft die geradeste Strasse.

Lat.: Arator nisi incurvus praevaricatur. (Plinius.) (Philippi, I, 38.)

171 Kurze Wege sind oft Umwege.

172 Lieber am Wege gegangen, als am Wege gehangen. - Frischbier2, 3991.

173 Man kann nicht immer auf dem vorgeschriebenen (vorgenommenen) Wege bleiben.

Holl.: Men kan niet altijd zijnen koers bezeilen. (Harrebomee, I, 428a.)

174 Man muss aus dem Wege gehen dem Mann, so weit als man ein weiss Pferd sehen kann.

Holl.: Men moet hem schuwen, zoo ver als men een wit paard zien kan. (Harrebomee, II, 165b.)

175 Man muss immer den geraden Weg gehen.

In keiner Sache viel Umschweife und Winkelzüge machen.

Frz.: Il ne faut pas aller par quatre chemins. (Lendroy, 368.)

176 Man muss seinen Weg nach dem Kompass nehmen.

Holl.: Rigt den koers naar 't kompas. (Harrebomee, I, 428a.)

177 Man muss sich nicht auf den Weg begeben, wenn der Mund nicht nach Wein riecht.

178 Mancher hat noch ein kleinen weg zum todt vnnd samblet zehrung, als hett er noch 100. Jahr dahin. - Lehmann, 252, 38.

179 Me ware sik vör alle (alte) Weage un nigge (neue) Werdshuiser. (Westf.)

180 'N leiken Weg het nien (keine) Krümmete. (Rastede.) - Firmenich, III, 28, 99.

181 'Ne gere Weig es genge fere (ist kein ferner) Weig. (Aachen.) - Firmenich, I, 491, 7.

182 Net alle Weg sönd Kercheweg. (Aachen.) - Firmenich, I, 493, 107; hochdeutsch bei Riehl, Nov., 180.

Angebliche Kirchwege sind manchmal Kneipenwege.

[Spaltenumbruch] 183 Neue Wege, neue Länder, neue Liebe. - Scheffel, Ekkehard, I, 51.

184 Nicht alle Wege, die aus dem Paradiese führen, gehen geradeaus.

185 Nicht alle Wege sind Kreuzwege. - Dove, 228.

186 Säch der af de Wiech, sonst fälst te af te Nous. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 1019.

187 Schlechte Wege gibt's in jedem Lande.

188 Schöne Wege - kurze Wege.

Die Chinesen: Schöne Wege führen nicht weit. (Cibot, 157.)

189 Unter schlechten Wegen ist der kürzeste der beste.

It.: Delle triste vie piglia la piu corta. (Pazzaglia, 405, 4.)

190 Vier Wege gehen zum Himmel aus der Noth: Wein, Schlaf, Lieb' und Tod.

191 Was auf schlechten Wegen kommt, ist bald wieder fort.

192 Was durch böse Wege fort kompt, dz hat kein bestand. - Henisch, 330, 70.

193 Was man am Wege find't, macht keinen, dass er brinnt. - Körte, 6545.

194 Was man auf allen Wegen findet, sammelt man nicht mühsam ein.

Lat.: In foribus urvum. (Philippi, I, 196.)

195 Was man auff einem Weg verrichten kan, da soll man nicht zweymal nachgehen. - Henisch, 1432, 82; Petri, II, 602.

196 Wat up'n Wäge is, dat blift neig aute. - Schambach, II, 492.

Was auf dem Wege ist, bleibt nicht aus; was dem Menschen bestimmt ist, wird ihm zu theil. Was geschehen soll, geschieht.

197 Wecker an 'n Weg bo't, hät vöäl Meisters. - Schwerin, 65.

198 Weg hast du allerwegen, sang der trunkene Bauer, und lief in eine Düngergrube.

199 Weg und Pfütze geben eine schlechte Ehr'. (Leipzig.)

200 Weg und Steg muss die Gemeinde halten. - Graf, 84, 101.

Mhd.: Wege und stege sol die gemein haltenn. (Grimm, Weisth., I, 481.)

201 Wege bessern macht nicht reich.

202 Weisst du selbst den Weg nach Flandern, so wart' auf keinen andern.

203 Weiter Weg, weiter Lohn. - Graf, 266, 242.

Arbeit oder Leistung und Lohn müssen im Verhältniss stehen. (S. Arbeit 89 u. 142.)

204 Welche die Wege bessern, fahren nicht am meisten darauf.

205 Wem jeder Weg der rechte ist, der kommt stets zu weit links.

206 Wenn auch der Weg nicht lang ist, sagt doch der kleine Frosch, er sei lang. (Surinam.)

Es kommt alles auf Verhältnisse, wie darauf an, mit welchem Auge man eine Sache ansieht.

207 Wenn dein Weg durch die Mühle geht, so schreie nicht, wenn dich ein Esel tritt.

208 Wenn der Weg fehlt, so machen wir einen.

209 Wenn der Weg gebaut ist, ist gut reisen. - Henisch, 180, 31; Petri, II, 640.

210 Wenn man in böse Weg kompt, so muss man fürspann suchen. - Lehmann, 377, 53.

211 Wenn's auf dem einen Wege nicht geht, muss man's auf einem andern versuchen.

Lat.: Destitutus ventis, remos adhibe. (Binder I, 308; II, 748.)

212 Wer alle weg will eben machen, der stösst an allen dreck, der im weg ligt. - Lehmann, 719, 11.

213 Wer alle Wege wüsste, der ginge nicht irre.

214 Wer alten Weg gibt für den neuen, wird gar bald den Trug bereuen.

Holl.: Die den ouden weg verlaat voor den nieuwen, dwaalt dikwijls (doolt ligtelijk). (Harrebomee, II, 446b.)

It.: Chi lascia la strada vecchia per la nuova, sempre alla fin in qualche imbroglio se trova. (Zeitung für Baukunst, 1871, S. 193.) - Chi lascia la via vecchia per la nuova spesse volte in gannato si rittova. (Pazzaglia, 405, 2.)

[Spaltenumbruch] 152 Guten Weg, guten Steg.Klix, 122.

153 Haben wir keinen Weg, so machen wir einen.Eiselein, 630.

154 Halt den gemeinen weg!Henisch, 1486, 46.

155 Ich bin der Weg, ihr geht mich nicht, ich bin gerecht, ihr ehrt mich nicht.Zinkgref, IV, 395.

156 Ich laufe über dem Wege, weil ich unten nicht durchkommen kann, sagte der Fuchs zum Bauer.

157 Ih, geit denn de Weg dorch Minschen? sä' dat Mäken, da 'r Hans anwolle. (Hildesheim.) – Hoefer, 705.

158 In dem hohle Weg spokt Nachtwächter. (Meurs.)

Mahnung bei Tage nach Hause zu gehen.

159 In engem Wege ist nicht gut umwenden.

Schwed.: Ond wända på trängo wäger. (Grubb, 644.)

160 Ist das ein schlechter Weg, sagte Peter Meffert, als er trunken aus der Schenke kam und in eine Senkgrube fiel.

Holl.: Wat holligheid is dat, zei dronken Teeuwes, en hij vill in een kakhuis. (Harrebomée, I, 315.)

161 Je besser der Weg, je mehr rollt der Wagen.

162 Je enger der Weg, je schwerer das Weichen.

163 Je fetter die Wege, desto fetter die Bauern. (Altenburg.)

Wo der Boden am besten und daher die Bauern am wohlhabendsten, sind in der Regel die Wege am schlechtesten, passt aber jetzt nicht mehr so allgemein, da die Landesregierung die Herstellung guter Wege fordert.

164 Je kürtzer Weg, je mehr Proviant jhm der geitzige sucht.Petri, II, 393.

165 Je lenger de Weg, je körter de Stred.Schambach, II, 249.

Je länger der Weg, je kürzer der Schritt, weil mit der Länge des zurückgelegten Weges auch die Kräfte des Wanderers immer mehr abnehmen.

Holl.: De lange weg maakt den man moede. (Harrebomée, II, 446.)

166 Jeder bleibe auf (in) seinem Wege.

Engl.: Every man in his way. (Bohn II, 61.)

167 Jeder Weg führt auf den Kirchhof.

168 Kein Weg ohne Staub (Schmuz, Koth).

Holl.: Geen pad zonder modder. (Harrebomée, II, 167a.)

169 Krumme Wege beschädigen Recht.Graf, 2, 22.

Dän.: Bøgur lyta løg. (Jonssyni, 59.)

170 Krumme Wege sind oft die geradeste Strasse.

Lat.: Arator nisi incurvus praevaricatur. (Plinius.) (Philippi, I, 38.)

171 Kurze Wege sind oft Umwege.

172 Lieber am Wege gegangen, als am Wege gehangen.Frischbier2, 3991.

173 Man kann nicht immer auf dem vorgeschriebenen (vorgenommenen) Wege bleiben.

Holl.: Men kan niet altijd zijnen koers bezeilen. (Harrebomée, I, 428a.)

174 Man muss aus dem Wege gehen dem Mann, so weit als man ein weiss Pferd sehen kann.

Holl.: Men moet hem schuwen, zoo ver als men een wit paard zien kan. (Harrebomée, II, 165b.)

175 Man muss immer den geraden Weg gehen.

In keiner Sache viel Umschweife und Winkelzüge machen.

Frz.: Il ne faut pas aller par quatre chemins. (Lendroy, 368.)

176 Man muss seinen Weg nach dem Kompass nehmen.

Holl.: Rigt den koers naar 't kompas. (Harrebomée, I, 428a.)

177 Man muss sich nicht auf den Weg begeben, wenn der Mund nicht nach Wein riecht.

178 Mancher hat noch ein kleinen weg zum todt vnnd samblet zehrung, als hett er noch 100. Jahr dahin.Lehmann, 252, 38.

179 Me ware sik vör alle (alte) Weage un nigge (neue) Werdshuiser. (Westf.)

180 'N lîken Weg het nien (keine) Krümmete. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 99.

181 'Ne gêre Weig es genge fêre (ist kein ferner) Weig. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 7.

182 Net alle Wêg sönd Kerchewêg. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 107; hochdeutsch bei Riehl, Nov., 180.

Angebliche Kirchwege sind manchmal Kneipenwege.

[Spaltenumbruch] 183 Neue Wege, neue Länder, neue Liebe.Scheffel, Ekkehard, I, 51.

184 Nicht alle Wege, die aus dem Paradiese führen, gehen geradeaus.

185 Nicht alle Wege sind Kreuzwege.Dove, 228.

186 Säch der af de Wiech, sonst fälst te af te Nous. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1019.

187 Schlechte Wege gibt's in jedem Lande.

188 Schöne Wege – kurze Wege.

Die Chinesen: Schöne Wege führen nicht weit. (Cibot, 157.)

189 Unter schlechten Wegen ist der kürzeste der beste.

It.: Delle triste vie piglia la più corta. (Pazzaglia, 405, 4.)

190 Vier Wege gehen zum Himmel aus der Noth: Wein, Schlaf, Lieb' und Tod.

191 Was auf schlechten Wegen kommt, ist bald wieder fort.

192 Was durch böse Wege fort kompt, dz hat kein bestand.Henisch, 330, 70.

193 Was man am Wege find't, macht keinen, dass er brinnt.Körte, 6545.

194 Was man auf allen Wegen findet, sammelt man nicht mühsam ein.

Lat.: In foribus urvum. (Philippi, I, 196.)

195 Was man auff einem Weg verrichten kan, da soll man nicht zweymal nachgehen.Henisch, 1432, 82; Petri, II, 602.

196 Wat up'n Wäge is, dat blift nîg ûte.Schambach, II, 492.

Was auf dem Wege ist, bleibt nicht aus; was dem Menschen bestimmt ist, wird ihm zu theil. Was geschehen soll, geschieht.

197 Wecker an 'n Weg bo't, hät vöäl Meisters.Schwerin, 65.

198 Weg hast du allerwegen, sang der trunkene Bauer, und lief in eine Düngergrube.

199 Weg und Pfütze geben eine schlechte Ehr'. (Leipzig.)

200 Weg und Steg muss die Gemeinde halten.Graf, 84, 101.

Mhd.: Wege und stege sol die gemein haltenn. (Grimm, Weisth., I, 481.)

201 Wege bessern macht nicht reich.

202 Weisst du selbst den Weg nach Flandern, so wart' auf keinen andern.

203 Weiter Weg, weiter Lohn.Graf, 266, 242.

Arbeit oder Leistung und Lohn müssen im Verhältniss stehen. (S. Arbeit 89 u. 142.)

204 Welche die Wege bessern, fahren nicht am meisten darauf.

205 Wem jeder Weg der rechte ist, der kommt stets zu weit links.

206 Wenn auch der Weg nicht lang ist, sagt doch der kleine Frosch, er sei lang. (Surinam.)

Es kommt alles auf Verhältnisse, wie darauf an, mit welchem Auge man eine Sache ansieht.

207 Wenn dein Weg durch die Mühle geht, so schreie nicht, wenn dich ein Esel tritt.

208 Wenn der Weg fehlt, so machen wir einen.

209 Wenn der Weg gebaut ist, ist gut reisen.Henisch, 180, 31; Petri, II, 640.

210 Wenn man in böse Weg kompt, so muss man fürspann suchen.Lehmann, 377, 53.

211 Wenn's auf dem einen Wege nicht geht, muss man's auf einem andern versuchen.

Lat.: Destitutus ventis, remos adhibe. (Binder I, 308; II, 748.)

212 Wer alle weg will eben machen, der stösst an allen dreck, der im weg ligt.Lehmann, 719, 11.

213 Wer alle Wege wüsste, der ginge nicht irre.

214 Wer alten Weg gibt für den neuen, wird gar bald den Trug bereuen.

Holl.: Die den ouden weg verlaat voor den nieuwen, dwaalt dikwijls (doolt ligtelijk). (Harrebomée, II, 446b.)

It.: Chi lascia la strada vecchia per la nuova, sempre alla fin in qualche imbroglio se trova. (Zeitung für Baukunst, 1871, S. 193.) – Chi lascia la via vecchia per la nuova spesse volte in gannato si rittova. (Pazzaglia, 405, 2.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0931" n="[925]"/><cb n="1849"/>
152 Guten Weg, guten Steg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 122.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">153 Haben wir keinen Weg, so machen wir einen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 630.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">154 Halt den gemeinen weg!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1486, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">155 Ich bin der Weg, ihr geht mich nicht, ich bin gerecht, ihr ehrt mich nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 395.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">156 Ich laufe über dem Wege, weil ich unten nicht durchkommen kann, sagte der Fuchs zum Bauer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">157 Ih, geit denn de Weg dorch Minschen? sä' dat Mäken, da 'r Hans anwolle.</hi> (<hi rendition="#i">Hildesheim.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 705.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">158 In dem hohle Weg spokt Nachtwächter.</hi> (<hi rendition="#i">Meurs.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Mahnung bei Tage nach Hause zu gehen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">159 In engem Wege ist nicht gut umwenden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ond wända på trängo wäger. (<hi rendition="#i">Grubb, 644.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">160 Ist das ein schlechter Weg, sagte Peter Meffert, als er trunken aus der Schenke kam und in eine Senkgrube fiel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Wat holligheid is dat, zei dronken Teeuwes, en hij vill in een kakhuis. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 315.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">161 Je besser der Weg, je mehr rollt der Wagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">162 Je enger der Weg, je schwerer das Weichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">163 Je fetter die Wege, desto fetter die Bauern.</hi> (<hi rendition="#i">Altenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wo der Boden am besten und daher die Bauern am wohlhabendsten, sind in der Regel die Wege am schlechtesten, passt aber jetzt nicht mehr so allgemein, da die Landesregierung die Herstellung guter Wege fordert.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">164 Je kürtzer Weg, je mehr Proviant jhm der geitzige sucht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 393.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">165 Je lenger de Weg, je körter de Stred.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 249.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Je länger der Weg, je kürzer der Schritt, weil mit der Länge des zurückgelegten Weges auch die Kräfte des Wanderers immer mehr abnehmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De lange weg maakt den man moede. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 446.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">166 Jeder bleibe auf (in) seinem Wege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Every man in his way. (<hi rendition="#i">Bohn II, 61.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">167 Jeder Weg führt auf den Kirchhof.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">168 Kein Weg ohne Staub (Schmuz, Koth).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen pad zonder modder. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 167<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Krumme Wege beschädigen Recht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 2, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bøgur lyta løg. (<hi rendition="#i">Jonssyni, 59.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">170 Krumme Wege sind oft die geradeste Strasse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Arator nisi incurvus praevaricatur. (<hi rendition="#i">Plinius.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 38.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">171 Kurze Wege sind oft Umwege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">172 Lieber am Wege gegangen, als am Wege gehangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier<hi rendition="#sup">2</hi>, 3991.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">173 Man kann nicht immer auf dem vorgeschriebenen (vorgenommenen) Wege bleiben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men kan niet altijd zijnen koers bezeilen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 428<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">174 Man muss aus dem Wege gehen dem Mann, so weit als man ein weiss Pferd sehen kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Men moet hem schuwen, zoo ver als men een wit paard zien kan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 165<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">175 Man muss immer den geraden Weg gehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In keiner Sache viel Umschweife und Winkelzüge machen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il ne faut pas aller par quatre chemins. (<hi rendition="#i">Lendroy, 368.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">176 Man muss seinen Weg nach dem Kompass nehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Rigt den koers naar 't kompas. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 428<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">177 Man muss sich nicht auf den Weg begeben, wenn der Mund nicht nach Wein riecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">178 Mancher hat noch ein kleinen weg zum todt vnnd samblet zehrung, als hett er noch 100. Jahr dahin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 252, 38.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">179 Me ware sik vör alle (alte) Weage un nigge (neue) Werdshuiser.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">180 'N lîken Weg het nien (keine) Krümmete.</hi> (<hi rendition="#i">Rastede.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 28, 99.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">181 'Ne gêre Weig es genge fêre (ist kein ferner) Weig.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 491, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">182 Net alle Wêg sönd Kerchewêg.</hi> (<hi rendition="#i">Aachen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 493, 107;</hi> hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Riehl, Nov., 180.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Angebliche Kirchwege sind manchmal Kneipenwege.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1850"/>
183 Neue Wege, neue Länder, neue Liebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheffel, Ekkehard, I, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">184 Nicht alle Wege, die aus dem Paradiese führen, gehen geradeaus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">185 Nicht alle Wege sind Kreuzwege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dove, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">186 Säch der af de Wiech, sonst fälst te af te Nous.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 1019.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">187 Schlechte Wege gibt's in jedem Lande.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">188 Schöne Wege &#x2013; kurze Wege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Chinesen: Schöne Wege führen nicht weit. (<hi rendition="#i">Cibot, 157.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">189 Unter schlechten Wegen ist der kürzeste der beste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Delle triste vie piglia la più corta. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 405, 4.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">190 Vier Wege gehen zum Himmel aus der Noth: Wein, Schlaf, Lieb' und Tod.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">191 Was auf schlechten Wegen kommt, ist bald wieder fort.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">192 Was durch böse Wege fort kompt, dz hat kein bestand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 330, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">193 Was man am Wege find't, macht keinen, dass er brinnt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6545.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">194 Was man auf allen Wegen findet, sammelt man nicht mühsam ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In foribus urvum. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 196.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">195 Was man auff einem Weg verrichten kan, da soll man nicht zweymal nachgehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1432, 82; Petri, II, 602.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Wat up'n Wäge is, dat blift nîg ûte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 492.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Was auf dem Wege ist, bleibt nicht aus; was dem Menschen bestimmt ist, wird ihm zu theil. Was geschehen soll, geschieht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">197 Wecker an 'n Weg bo't, hät vöäl Meisters.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schwerin, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">198 Weg hast du allerwegen, sang der trunkene Bauer, und lief in eine Düngergrube.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">199 Weg und Pfütze geben eine schlechte Ehr'.</hi> (<hi rendition="#i">Leipzig.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">200 Weg und Steg muss die Gemeinde halten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 84, 101.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Wege und stege sol die gemein haltenn. (<hi rendition="#i">Grimm, Weisth., I, 481.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">201 Wege bessern macht nicht reich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">202 Weisst du selbst den Weg nach Flandern, so wart' auf keinen andern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">203 Weiter Weg, weiter Lohn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 266, 242.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Arbeit oder Leistung und Lohn müssen im Verhältniss stehen. (S. Arbeit  89 u.  142.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">204 Welche die Wege bessern, fahren nicht am meisten darauf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">205 Wem jeder Weg der rechte ist, der kommt stets zu weit links.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">206 Wenn auch der Weg nicht lang ist, sagt doch der kleine Frosch, er sei lang.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Es kommt alles auf Verhältnisse, wie darauf an, mit welchem Auge man eine Sache ansieht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">207 Wenn dein Weg durch die Mühle geht, so schreie nicht, wenn dich ein Esel tritt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">208 Wenn der Weg fehlt, so machen wir einen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">209 Wenn der Weg gebaut ist, ist gut reisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 180, 31; Petri, II, 640.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">210 Wenn man in böse Weg kompt, so muss man fürspann suchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 377, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">211 Wenn's auf dem einen Wege nicht geht, muss man's auf einem andern versuchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Destitutus ventis, remos adhibe. (<hi rendition="#i">Binder I, 308; II, 748.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">212 Wer alle weg will eben machen, der stösst an allen dreck, der im weg ligt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 719, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">213 Wer alle Wege wüsste, der ginge nicht irre.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">214 Wer alten Weg gibt für den neuen, wird gar bald den Trug bereuen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die den ouden weg verlaat voor den nieuwen, dwaalt dikwijls (doolt ligtelijk). (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 446<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi lascia la strada vecchia per la nuova, sempre alla fin in qualche imbroglio se trova. (<hi rendition="#i">Zeitung für Baukunst, 1871, S. 193.</hi>) &#x2013; Chi lascia la via vecchia per la nuova spesse volte in gannato si rittova. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 405, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[925]/0931] 152 Guten Weg, guten Steg. – Klix, 122. 153 Haben wir keinen Weg, so machen wir einen. – Eiselein, 630. 154 Halt den gemeinen weg! – Henisch, 1486, 46. 155 Ich bin der Weg, ihr geht mich nicht, ich bin gerecht, ihr ehrt mich nicht. – Zinkgref, IV, 395. 156 Ich laufe über dem Wege, weil ich unten nicht durchkommen kann, sagte der Fuchs zum Bauer. 157 Ih, geit denn de Weg dorch Minschen? sä' dat Mäken, da 'r Hans anwolle. (Hildesheim.) – Hoefer, 705. 158 In dem hohle Weg spokt Nachtwächter. (Meurs.) Mahnung bei Tage nach Hause zu gehen. 159 In engem Wege ist nicht gut umwenden. Schwed.: Ond wända på trängo wäger. (Grubb, 644.) 160 Ist das ein schlechter Weg, sagte Peter Meffert, als er trunken aus der Schenke kam und in eine Senkgrube fiel. Holl.: Wat holligheid is dat, zei dronken Teeuwes, en hij vill in een kakhuis. (Harrebomée, I, 315.) 161 Je besser der Weg, je mehr rollt der Wagen. 162 Je enger der Weg, je schwerer das Weichen. 163 Je fetter die Wege, desto fetter die Bauern. (Altenburg.) Wo der Boden am besten und daher die Bauern am wohlhabendsten, sind in der Regel die Wege am schlechtesten, passt aber jetzt nicht mehr so allgemein, da die Landesregierung die Herstellung guter Wege fordert. 164 Je kürtzer Weg, je mehr Proviant jhm der geitzige sucht. – Petri, II, 393. 165 Je lenger de Weg, je körter de Stred. – Schambach, II, 249. Je länger der Weg, je kürzer der Schritt, weil mit der Länge des zurückgelegten Weges auch die Kräfte des Wanderers immer mehr abnehmen. Holl.: De lange weg maakt den man moede. (Harrebomée, II, 446.) 166 Jeder bleibe auf (in) seinem Wege. Engl.: Every man in his way. (Bohn II, 61.) 167 Jeder Weg führt auf den Kirchhof. 168 Kein Weg ohne Staub (Schmuz, Koth). Holl.: Geen pad zonder modder. (Harrebomée, II, 167a.) 169 Krumme Wege beschädigen Recht. – Graf, 2, 22. Dän.: Bøgur lyta løg. (Jonssyni, 59.) 170 Krumme Wege sind oft die geradeste Strasse. Lat.: Arator nisi incurvus praevaricatur. (Plinius.) (Philippi, I, 38.) 171 Kurze Wege sind oft Umwege. 172 Lieber am Wege gegangen, als am Wege gehangen. – Frischbier2, 3991. 173 Man kann nicht immer auf dem vorgeschriebenen (vorgenommenen) Wege bleiben. Holl.: Men kan niet altijd zijnen koers bezeilen. (Harrebomée, I, 428a.) 174 Man muss aus dem Wege gehen dem Mann, so weit als man ein weiss Pferd sehen kann. Holl.: Men moet hem schuwen, zoo ver als men een wit paard zien kan. (Harrebomée, II, 165b.) 175 Man muss immer den geraden Weg gehen. In keiner Sache viel Umschweife und Winkelzüge machen. Frz.: Il ne faut pas aller par quatre chemins. (Lendroy, 368.) 176 Man muss seinen Weg nach dem Kompass nehmen. Holl.: Rigt den koers naar 't kompas. (Harrebomée, I, 428a.) 177 Man muss sich nicht auf den Weg begeben, wenn der Mund nicht nach Wein riecht. 178 Mancher hat noch ein kleinen weg zum todt vnnd samblet zehrung, als hett er noch 100. Jahr dahin. – Lehmann, 252, 38. 179 Me ware sik vör alle (alte) Weage un nigge (neue) Werdshuiser. (Westf.) 180 'N lîken Weg het nien (keine) Krümmete. (Rastede.) – Firmenich, III, 28, 99. 181 'Ne gêre Weig es genge fêre (ist kein ferner) Weig. (Aachen.) – Firmenich, I, 491, 7. 182 Net alle Wêg sönd Kerchewêg. (Aachen.) – Firmenich, I, 493, 107; hochdeutsch bei Riehl, Nov., 180. Angebliche Kirchwege sind manchmal Kneipenwege. 183 Neue Wege, neue Länder, neue Liebe. – Scheffel, Ekkehard, I, 51. 184 Nicht alle Wege, die aus dem Paradiese führen, gehen geradeaus. 185 Nicht alle Wege sind Kreuzwege. – Dove, 228. 186 Säch der af de Wiech, sonst fälst te af te Nous. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 1019. 187 Schlechte Wege gibt's in jedem Lande. 188 Schöne Wege – kurze Wege. Die Chinesen: Schöne Wege führen nicht weit. (Cibot, 157.) 189 Unter schlechten Wegen ist der kürzeste der beste. It.: Delle triste vie piglia la più corta. (Pazzaglia, 405, 4.) 190 Vier Wege gehen zum Himmel aus der Noth: Wein, Schlaf, Lieb' und Tod. 191 Was auf schlechten Wegen kommt, ist bald wieder fort. 192 Was durch böse Wege fort kompt, dz hat kein bestand. – Henisch, 330, 70. 193 Was man am Wege find't, macht keinen, dass er brinnt. – Körte, 6545. 194 Was man auf allen Wegen findet, sammelt man nicht mühsam ein. Lat.: In foribus urvum. (Philippi, I, 196.) 195 Was man auff einem Weg verrichten kan, da soll man nicht zweymal nachgehen. – Henisch, 1432, 82; Petri, II, 602. 196 Wat up'n Wäge is, dat blift nîg ûte. – Schambach, II, 492. Was auf dem Wege ist, bleibt nicht aus; was dem Menschen bestimmt ist, wird ihm zu theil. Was geschehen soll, geschieht. 197 Wecker an 'n Weg bo't, hät vöäl Meisters. – Schwerin, 65. 198 Weg hast du allerwegen, sang der trunkene Bauer, und lief in eine Düngergrube. 199 Weg und Pfütze geben eine schlechte Ehr'. (Leipzig.) 200 Weg und Steg muss die Gemeinde halten. – Graf, 84, 101. Mhd.: Wege und stege sol die gemein haltenn. (Grimm, Weisth., I, 481.) 201 Wege bessern macht nicht reich. 202 Weisst du selbst den Weg nach Flandern, so wart' auf keinen andern. 203 Weiter Weg, weiter Lohn. – Graf, 266, 242. Arbeit oder Leistung und Lohn müssen im Verhältniss stehen. (S. Arbeit 89 u. 142.) 204 Welche die Wege bessern, fahren nicht am meisten darauf. 205 Wem jeder Weg der rechte ist, der kommt stets zu weit links. 206 Wenn auch der Weg nicht lang ist, sagt doch der kleine Frosch, er sei lang. (Surinam.) Es kommt alles auf Verhältnisse, wie darauf an, mit welchem Auge man eine Sache ansieht. 207 Wenn dein Weg durch die Mühle geht, so schreie nicht, wenn dich ein Esel tritt. 208 Wenn der Weg fehlt, so machen wir einen. 209 Wenn der Weg gebaut ist, ist gut reisen. – Henisch, 180, 31; Petri, II, 640. 210 Wenn man in böse Weg kompt, so muss man fürspann suchen. – Lehmann, 377, 53. 211 Wenn's auf dem einen Wege nicht geht, muss man's auf einem andern versuchen. Lat.: Destitutus ventis, remos adhibe. (Binder I, 308; II, 748.) 212 Wer alle weg will eben machen, der stösst an allen dreck, der im weg ligt. – Lehmann, 719, 11. 213 Wer alle Wege wüsste, der ginge nicht irre. 214 Wer alten Weg gibt für den neuen, wird gar bald den Trug bereuen. Holl.: Die den ouden weg verlaat voor den nieuwen, dwaalt dikwijls (doolt ligtelijk). (Harrebomée, II, 446b.) It.: Chi lascia la strada vecchia per la nuova, sempre alla fin in qualche imbroglio se trova. (Zeitung für Baukunst, 1871, S. 193.) – Chi lascia la via vecchia per la nuova spesse volte in gannato si rittova. (Pazzaglia, 405, 2.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/931
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [925]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/931>, abgerufen am 11.06.2024.