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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 541 Wer wird schmuziges Wasser für reinen Wein nehmen?

542 Wer wird Wasser zu seines Nachbars Hause tragen, wenn das eigene brennt.

Holl.: Wie brengt er Water tot zijns buurmans huis, als zijn eigen huis brandt. (Harrebomee, II, 442b.)

543 Wie das Wasser herfleusst, also muss man das leyten vnd gebrauchen. - Comedie Vgolini; Eiselein, 628.

544 Wie das Wasser, so die Fische.

Lat.: Talis aqua tales sunt pisces consociales. (Reuterdahl, 978.)

Schwed.: I slike watne aeru tholka fiska. (Reuterdahl, 978.)

545 Wie das Wasser, so die Mühle; wie die Mutter, so die Tile. - Eiselein, 628.

Poln.: Jaka woda, taki mlym, jaki ojciec, taki syn. (Lompa, 13.)

546 Wie das Wasser von der Gans herabfleusst, so die Verleumdung von rechtschaffenen Menschen.

Böhm.: S husi voda, a se mne junaka lziva slova. (Celakovsky, 90.)

547 Wie die Wasser, danach seind auch die fisch. - Henisch, 1119, 14.

Einen ähnlichen Gedanken sprechen die Aegypter durch das folgende Sprichwort aus: Eine Schlange schwamm in einem schmuzigen Teiche auf einem Mistlumpen. Jemand sprach: Nichts passt auch für diesen stinkenden Sumpf besser als dieses Schiff von Koth und diese schmuzigen Zuschauer (Schiffer, die Schlange). (Burckhardt, 175.)

548 Wo das Wasser am kleinsten, ist die Brandung am stärksten.

Holl.: Daar het kleinste water is, speurt men de meeste branding. (Harrebomee, II, 438a.)

549 Wo das Wasser einmal hergeht, da fliesst es mehr her. - Körte, 6533.

550 Wo das Wasser gut ist, da drängen sich die Durstigen.

551 Wo dat Woater einmaal henne flütt, doa finnet et den Weag weyer hear. (Westf.)

552 Wo en Päut1 Woater stoaen heat, doa sammelt sik lichte en annern. (Westf.)

1) Päut, münsterisch: Pot, Pfuhl, Pfütze.

553 Wo es an Wasser gebricht, da ertrinkt man nicht.

Schwed.: Thz aer een dare ther drunknar aa thört land. (Reuterdahl, 974.)

554 Wo kein Wasser ist, kann kein Kalb ertrinken.

Holl.: Daar moet water zijn, zou het kalf verdrinken. (Harrebomee, II, 438a.)

555 Wo sich die Wasser ergiessen, da hilft kein Hemmen mehr.

556 Wo Wasser gewesen ist, da mag es leicht wieder nass werden. - Petri, II, 799.

Bei Tunnicius (259): Dar water is gewest, dan kumt water wedder. (Amnis ubi quondam fuerit, mox unda redibit.)

Frz.: L'eau va toujours a la riviere. (Masson, 162.)

557 Wo Wasser gewest ist, da kompt wasser wider hin. - Tappius, 7a; Gruter, III, 117; Lehmann, II, 825, 8; Simrock, 11231; Körte, 5634; Körte2, 8184.

Mhd.: Nun hab ich offt vernomen: wa wasser sey gewest, das müg wol widerkomen. (Hätzlerin.) (Zingerle, 164.)

Böhm.: Voda kudy jednou tekla, potece opet. (Celakovsky, 222.)

Holl.: Daer water gheweest is, mach water comen. (Tunn., 7, 22; Harrebomee, II, 438a.)

Lat.: Forsan curret aqua quo quondam currere visa. (Fallersleben, 155.)

558 Wo Water weg flütt, da flütt ok wedder wat hen. (Lehrte bei Braunschweig.)

559 Woater tährt, söä de Fru, doa trett se öäwer 'n Rennsten. - Schlingmann, 471.

Frz.: Faire venir l'eau au moulin. (Leroux, I, 42.)

560 Zu viel Wasser ertränkt den Müller.

561 Zu Wasser kommt man leicht nach England. - Parömiakon, 1635.

"Thränen der Busse führen in den Himmel."

562 Zwischen zwei bösen Wassern ist nicht gut schwimmen.

Holl.: Tusschen twee kwade waters is het kwaad zwemmen. (Harrebomee, II, 242a.)

[Spaltenumbruch] *563 A betrübt ke Wosser, a sch-- gor nei. - Robinson, 125; Frommann, III, 245, 148.

Bei Gomolcke: A fällt og gar nei. In Franken: Ar hat nu (noch) ke Wasser getröbt, ar hätt' denn z'erst neig'schissen. Er stellt sich unschuldig, wenn er sein "Tuck" (Tücke) ausgeübt hat.

*564 Alle Wasser seind jhm süss. - Lehmann, 401, 6.

Er liebt alles, was ihm vorkommt. (S. Thür 160.)

Dän.: Alt vand er dem södt. (Prov. dan., 21.)

*565 Alles Wasser soll auf seine Mühle laufen. (Prag.)

Vom Egoisten.

*566 Ar mecht (macht) ke Wasser trüab. (Franken.) - Frommann, VI, 326, 410.

Thut niemand etwas zu Leide.

*567 Ar reicht 'n 's Wasser nit. (Franken.) - Frommann, VI, 326, 408.

*568 Auf Wasser und Brot gesetzt werden.

Holl.: Op water en brood gezet worden. (Harrebomee, II, 442a.)

*569 Aus demselben Wasser (und von demselben Stege) waschen.

Böhm.: Vsickni z jedne vody a na jednech lavkach pereme. (Celakovsky, 284.)

*570 Aussen Wasser, innen Feuer, unten wohlfeil, oben theuer.

*571 Bäs do wit nog vil Wasser än de Keakl1 own flessen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 328, 10.

1) Kockel, ein Fluss im Kreise Hermannstadt.

*572 Basza ens Mea tragen. (Ungar. Bergland.) - Schröer.

*573 Bi em is hoog Water. - Dähnert, 541b.

Er kann den Urin nicht halten.

*574 Bis dahin kan noch viel Wasser den Rhein hinunder lauffen. - Simplic., 510; Simrock, 11239.

Es wird noch lange währen, ehe das geschieht.

*575 Bis dahin wird noch viel Wasser ins Meer ablaufen. - Eiselein, 629.

"Bis dahin läuft noch viel Wasser durch die Mühle, es werden noch eine Menge Erfahrungen inzwischen gesammelt." (Aus der Rede des Abg. Ziegler.) (Vossische Zeitung vom 26. Oct. 1867.)

Mhd.: Für Megenze gaut die weile des klaren Reines harte vil. (Wartburgkrieg.) (Zingerle, 121; Germania, VII, 192.)

Böhm.: Mnoho jeste dotud Dunajem vody uplyne. (Celakovsky, 488.)

Lat.: Cicero pro domo sua. (Sutor, 83.)

*576 Bis doahi lofft nu viel Wasser 'n Mö (Main) 'nunter. (Franken.) - Frommann, VI, 326, 405.

*577 Dä lirt dem Wasser senge Lof.

*578 Da rennt enem dat Water öm Maul tosammen. - Frischbier2, 3987.

So verlockend duftet die Speise.

*579 Da 's Water up sin Mölen. - Eichwald, 2027.

*580 Dabei kommt's Wasser nicht heraus. - Eiselein, 629.

*581 Dar tret Wosser in Burn. - Gomolcke, 359.

*582 Das heisst Wasser in den Brunnen tragen.

*583 Das heisst Wasser in ein Sieb gegossen. - Braun, I, 157.

*584 Das hiesse Wasser in den Rhein tragen. - Simrock, 11240.

*585 Das ist ein Tropfen Wasser ins Meer.

Holl.: Het is water in de zee. (Harrebomee, II, 440a.)

*586 Das ist ins Wasser gefallen (geworfen).

Das ist verloren, unrichtig angelegt, angewandt. "Man kann hier sehen, dass diese Gaben nicht ins Wasser fallen."

*587 Das ist mir wie kaltes Wasser.

Lat.: Susque deque fero. (Philippi, II, 208.)

*588 Das ist Wasser auf seine Mühle. - Eiselein, 628; Simrock, 11220; Körte, 6536b; Braun, I, 2780; Baumgarten, 37; für Franken: Frommann, VI, 326, 407.

Das passt zur Erreichung seiner Absichten. (S. Braten 29, Kram 17 und Opfer 8.)

Jüd.-deutsch: Das is e Kormen für ihm. (Blass, 8; Tendlau, 518.)

Böhm.: To je voda na jeho mlyn. (Celakovsky, 522.)

Dän.: Det er vand paa hans mille.

Frz.: C'est porter l'eau a son moulin, c'est du beurre dans ses epinards.

Holl.: Dat is water op zijn molen. (Harrebomee, II, 438b.)

Lat.: Hoc Ithacus velit et magno mercentur Atridae. (Virgil.) (Philippi, I, 178.)

Schwed.: Det är vatten pa hans qvuarn. (Grubb, 570.)

[Spaltenumbruch] 541 Wer wird schmuziges Wasser für reinen Wein nehmen?

542 Wer wird Wasser zu seines Nachbars Hause tragen, wenn das eigene brennt.

Holl.: Wie brengt er Water tot zijns buurmans huis, als zijn eigen huis brandt. (Harrebomée, II, 442b.)

543 Wie das Wasser herfleusst, also muss man das leyten vnd gebrauchen.Comedie Vgolini; Eiselein, 628.

544 Wie das Wasser, so die Fische.

Lat.: Talis aqua tales sunt pisces consociales. (Reuterdahl, 978.)

Schwed.: I slike watne aeru tholka fiska. (Reuterdahl, 978.)

545 Wie das Wasser, so die Mühle; wie die Mutter, so die Tile.Eiselein, 628.

Poln.: Jaka woda, taki młym, jaki ojciec, taki syn. (Lompa, 13.)

546 Wie das Wasser von der Gans herabfleusst, so die Verleumdung von rechtschaffenen Menschen.

Böhm.: S husi voda, a se mne junáka lživá slova. (Čelakovsky, 90.)

547 Wie die Wasser, danach seind auch die fisch.Henisch, 1119, 14.

Einen ähnlichen Gedanken sprechen die Aegypter durch das folgende Sprichwort aus: Eine Schlange schwamm in einem schmuzigen Teiche auf einem Mistlumpen. Jemand sprach: Nichts passt auch für diesen stinkenden Sumpf besser als dieses Schiff von Koth und diese schmuzigen Zuschauer (Schiffer, die Schlange). (Burckhardt, 175.)

548 Wo das Wasser am kleinsten, ist die Brandung am stärksten.

Holl.: Daar het kleinste water is, speurt men de meeste branding. (Harrebomée, II, 438a.)

549 Wo das Wasser einmal hergeht, da fliesst es mehr her.Körte, 6533.

550 Wo das Wasser gut ist, da drängen sich die Durstigen.

551 Wo dat Woater einmaal henne flütt, doa finnet et den Weag wëyer hear. (Westf.)

552 Wo en Päut1 Woater stoaen heat, doa sammelt sik lichte en annern. (Westf.)

1) Päut, münsterisch: Pot, Pfuhl, Pfütze.

553 Wo es an Wasser gebricht, da ertrinkt man nicht.

Schwed.: Thz aer een dare ther drunknar aa thört land. (Reuterdahl, 974.)

554 Wo kein Wasser ist, kann kein Kalb ertrinken.

Holl.: Daar moet water zijn, zou het kalf verdrinken. (Harrebomée, II, 438a.)

555 Wo sich die Wasser ergiessen, da hilft kein Hemmen mehr.

556 Wo Wasser gewesen ist, da mag es leicht wieder nass werden.Petri, II, 799.

Bei Tunnicius (259): Dâr water is gewest, dan kumt water wedder. (Amnis ubi quondam fuerit, mox unda redibit.)

Frz.: L'eau va toujours à la rivière. (Masson, 162.)

557 Wo Wasser gewest ist, da kompt wasser wider hin.Tappius, 7a; Gruter, III, 117; Lehmann, II, 825, 8; Simrock, 11231; Körte, 5634; Körte2, 8184.

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Holl.: Daer water gheweest is, mach water comen. (Tunn., 7, 22; Harrebomée, II, 438a.)

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558 Wo Water weg flütt, da flütt ok wedder wat hen. (Lehrte bei Braunschweig.)

559 Woater tährt, söä de Fru, doa trett se öäwer 'n Rennstên.Schlingmann, 471.

Frz.: Faire venir l'éau au moulin. (Leroux, I, 42.)

560 Zu viel Wasser ertränkt den Müller.

561 Zu Wasser kommt man leicht nach England.Parömiakon, 1635.

„Thränen der Busse führen in den Himmel.“

562 Zwischen zwei bösen Wassern ist nicht gut schwimmen.

Holl.: Tusschen twee kwade waters is het kwaad zwemmen. (Harrebomée, II, 242a.)

[Spaltenumbruch] *563 A betrübt kê Wosser, a sch-- gor nei.Robinson, 125; Frommann, III, 245, 148.

Bei Gomolcke: A fällt og gar nei. In Franken: Ar hat nu (noch) ke Wasser getröbt, ar hätt' denn z'erst neig'schissen. Er stellt sich unschuldig, wenn er sein „Tuck“ (Tücke) ausgeübt hat.

*564 Alle Wasser seind jhm süss.Lehmann, 401, 6.

Er liebt alles, was ihm vorkommt. (S. Thür 160.)

Dän.: Alt vand er dem sødt. (Prov. dan., 21.)

*565 Alles Wasser soll auf seine Mühle laufen. (Prag.)

Vom Egoisten.

*566 Ar mecht (macht) ke Wasser trüab. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 410.

Thut niemand etwas zu Leide.

*567 Ar reicht 'n 's Wasser nit. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 408.

*568 Auf Wasser und Brot gesetzt werden.

Holl.: Op water en brood gezet worden. (Harrebomée, II, 442a.)

*569 Aus demselben Wasser (und von demselben Stege) waschen.

Böhm.: Všickni z jedné vody a na jednéch lávkách péřeme. (Čelakovsky, 284.)

*570 Aussen Wasser, innen Feuer, unten wohlfeil, oben theuer.

*571 Bäs do wit nôg vil Wasser än de Keakl1 own flessen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 10.

1) Kockel, ein Fluss im Kreise Hermannstadt.

*572 Basza ens Mea trâgen. (Ungar. Bergland.) – Schröer.

*573 Bi em is hoog Water.Dähnert, 541b.

Er kann den Urin nicht halten.

*574 Bis dahin kan noch viel Wasser den Rhein hinunder lauffen.Simplic., 510; Simrock, 11239.

Es wird noch lange währen, ehe das geschieht.

*575 Bis dahin wird noch viel Wasser ins Meer ablaufen.Eiselein, 629.

„Bis dahin läuft noch viel Wasser durch die Mühle, es werden noch eine Menge Erfahrungen inzwischen gesammelt.“ (Aus der Rede des Abg. Ziegler.) (Vossische Zeitung vom 26. Oct. 1867.)

Mhd.: Für Megenze gût die wîle des klâren Rînes harte vil. (Wartburgkrieg.) (Zingerle, 121; Germania, VII, 192.)

Böhm.: Mnoho ještĕ dotud Dunajem vody uplyne. (Čelakovsky, 488.)

Lat.: Cicero pro domo sua. (Sutor, 83.)

*576 Bis doahi lofft nu viel Wasser 'n Mö (Main) 'nunter. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 405.

*577 Dä lirt dem Wasser senge Lôf.

*578 Da rennt ênem dat Water öm Mûl tosammen.Frischbier2, 3987.

So verlockend duftet die Speise.

*579 Da 's Water up sin Mölen.Eichwald, 2027.

*580 Dabei kommt's Wasser nicht heraus.Eiselein, 629.

*581 Dar trêt Wosser in Burn.Gomolcke, 359.

*582 Das heisst Wasser in den Brunnen tragen.

*583 Das heisst Wasser in ein Sieb gegossen.Braun, I, 157.

*584 Das hiesse Wasser in den Rhein tragen.Simrock, 11240.

*585 Das ist ein Tropfen Wasser ins Meer.

Holl.: Het is water in de zee. (Harrebomée, II, 440a.)

*586 Das ist ins Wasser gefallen (geworfen).

Das ist verloren, unrichtig angelegt, angewandt. „Man kann hier sehen, dass diese Gaben nicht ins Wasser fallen.“

*587 Das ist mir wie kaltes Wasser.

Lat.: Susque deque fero. (Philippi, II, 208.)

*588 Das ist Wasser auf seine Mühle.Eiselein, 628; Simrock, 11220; Körte, 6536b; Braun, I, 2780; Baumgarten, 37; für Franken: Frommann, VI, 326, 407.

Das passt zur Erreichung seiner Absichten. (S. Braten 29, Kram 17 und Opfer 8.)

Jüd.-deutsch: Das is e Kormen für ihm. (Blass, 8; Tendlau, 518.)

Böhm.: To je voda na jeho mlýn. (Čelakovsky, 522.)

Dän.: Det er vand paa hans mille.

Frz.: C'est porter l'eau à son moulin, c'est du beurre dans ses épinards.

Holl.: Dat is water op zijn molen. (Harrebomée, II, 438b.)

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[[912]/0918] 541 Wer wird schmuziges Wasser für reinen Wein nehmen? 542 Wer wird Wasser zu seines Nachbars Hause tragen, wenn das eigene brennt. Holl.: Wie brengt er Water tot zijns buurmans huis, als zijn eigen huis brandt. (Harrebomée, II, 442b.) 543 Wie das Wasser herfleusst, also muss man das leyten vnd gebrauchen. – Comedie Vgolini; Eiselein, 628. 544 Wie das Wasser, so die Fische. Lat.: Talis aqua tales sunt pisces consociales. (Reuterdahl, 978.) Schwed.: I slike watne aeru tholka fiska. (Reuterdahl, 978.) 545 Wie das Wasser, so die Mühle; wie die Mutter, so die Tile. – Eiselein, 628. Poln.: Jaka woda, taki młym, jaki ojciec, taki syn. (Lompa, 13.) 546 Wie das Wasser von der Gans herabfleusst, so die Verleumdung von rechtschaffenen Menschen. Böhm.: S husi voda, a se mne junáka lživá slova. (Čelakovsky, 90.) 547 Wie die Wasser, danach seind auch die fisch. – Henisch, 1119, 14. Einen ähnlichen Gedanken sprechen die Aegypter durch das folgende Sprichwort aus: Eine Schlange schwamm in einem schmuzigen Teiche auf einem Mistlumpen. Jemand sprach: Nichts passt auch für diesen stinkenden Sumpf besser als dieses Schiff von Koth und diese schmuzigen Zuschauer (Schiffer, die Schlange). (Burckhardt, 175.) 548 Wo das Wasser am kleinsten, ist die Brandung am stärksten. Holl.: Daar het kleinste water is, speurt men de meeste branding. (Harrebomée, II, 438a.) 549 Wo das Wasser einmal hergeht, da fliesst es mehr her. – Körte, 6533. 550 Wo das Wasser gut ist, da drängen sich die Durstigen. 551 Wo dat Woater einmaal henne flütt, doa finnet et den Weag wëyer hear. (Westf.) 552 Wo en Päut1 Woater stoaen heat, doa sammelt sik lichte en annern. (Westf.) 1) Päut, münsterisch: Pot, Pfuhl, Pfütze. 553 Wo es an Wasser gebricht, da ertrinkt man nicht. Schwed.: Thz aer een dare ther drunknar aa thört land. (Reuterdahl, 974.) 554 Wo kein Wasser ist, kann kein Kalb ertrinken. Holl.: Daar moet water zijn, zou het kalf verdrinken. (Harrebomée, II, 438a.) 555 Wo sich die Wasser ergiessen, da hilft kein Hemmen mehr. 556 Wo Wasser gewesen ist, da mag es leicht wieder nass werden. – Petri, II, 799. Bei Tunnicius (259): Dâr water is gewest, dan kumt water wedder. (Amnis ubi quondam fuerit, mox unda redibit.) Frz.: L'eau va toujours à la rivière. (Masson, 162.) 557 Wo Wasser gewest ist, da kompt wasser wider hin. – Tappius, 7a; Gruter, III, 117; Lehmann, II, 825, 8; Simrock, 11231; Körte, 5634; Körte2, 8184. Mhd.: Nun hab ich offt vernomen: wa wasser sey gewest, das müg wol widerkomen. (Hätzlerin.) (Zingerle, 164.) Böhm.: Voda kudy jednou tekla, poteče opĕt. (Čelakovsky, 222.) Holl.: Daer water gheweest is, mach water comen. (Tunn., 7, 22; Harrebomée, II, 438a.) Lat.: Forsan curret aqua quo quondam currere visa. (Fallersleben, 155.) 558 Wo Water weg flütt, da flütt ok wedder wat hen. (Lehrte bei Braunschweig.) 559 Woater tährt, söä de Fru, doa trett se öäwer 'n Rennstên. – Schlingmann, 471. Frz.: Faire venir l'éau au moulin. (Leroux, I, 42.) 560 Zu viel Wasser ertränkt den Müller. 561 Zu Wasser kommt man leicht nach England. – Parömiakon, 1635. „Thränen der Busse führen in den Himmel.“ 562 Zwischen zwei bösen Wassern ist nicht gut schwimmen. Holl.: Tusschen twee kwade waters is het kwaad zwemmen. (Harrebomée, II, 242a.) *563 A betrübt kê Wosser, a sch-- gor nei. – Robinson, 125; Frommann, III, 245, 148. Bei Gomolcke: A fällt og gar nei. In Franken: Ar hat nu (noch) ke Wasser getröbt, ar hätt' denn z'erst neig'schissen. Er stellt sich unschuldig, wenn er sein „Tuck“ (Tücke) ausgeübt hat. *564 Alle Wasser seind jhm süss. – Lehmann, 401, 6. Er liebt alles, was ihm vorkommt. (S. Thür 160.) Dän.: Alt vand er dem sødt. (Prov. dan., 21.) *565 Alles Wasser soll auf seine Mühle laufen. (Prag.) Vom Egoisten. *566 Ar mecht (macht) ke Wasser trüab. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 410. Thut niemand etwas zu Leide. *567 Ar reicht 'n 's Wasser nit. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 408. *568 Auf Wasser und Brot gesetzt werden. Holl.: Op water en brood gezet worden. (Harrebomée, II, 442a.) *569 Aus demselben Wasser (und von demselben Stege) waschen. Böhm.: Všickni z jedné vody a na jednéch lávkách péřeme. (Čelakovsky, 284.) *570 Aussen Wasser, innen Feuer, unten wohlfeil, oben theuer. *571 Bäs do wit nôg vil Wasser än de Keakl1 own flessen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 10. 1) Kockel, ein Fluss im Kreise Hermannstadt. *572 Basza ens Mea trâgen. (Ungar. Bergland.) – Schröer. *573 Bi em is hoog Water. – Dähnert, 541b. Er kann den Urin nicht halten. *574 Bis dahin kan noch viel Wasser den Rhein hinunder lauffen. – Simplic., 510; Simrock, 11239. Es wird noch lange währen, ehe das geschieht. *575 Bis dahin wird noch viel Wasser ins Meer ablaufen. – Eiselein, 629. „Bis dahin läuft noch viel Wasser durch die Mühle, es werden noch eine Menge Erfahrungen inzwischen gesammelt.“ (Aus der Rede des Abg. Ziegler.) (Vossische Zeitung vom 26. Oct. 1867.) Mhd.: Für Megenze gût die wîle des klâren Rînes harte vil. (Wartburgkrieg.) (Zingerle, 121; Germania, VII, 192.) Böhm.: Mnoho ještĕ dotud Dunajem vody uplyne. (Čelakovsky, 488.) Lat.: Cicero pro domo sua. (Sutor, 83.) *576 Bis doahi lofft nu viel Wasser 'n Mö (Main) 'nunter. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 405. *577 Dä lirt dem Wasser senge Lôf. *578 Da rennt ênem dat Water öm Mûl tosammen. – Frischbier2, 3987. So verlockend duftet die Speise. *579 Da 's Water up sin Mölen. – Eichwald, 2027. *580 Dabei kommt's Wasser nicht heraus. – Eiselein, 629. *581 Dar trêt Wosser in Burn. – Gomolcke, 359. *582 Das heisst Wasser in den Brunnen tragen. *583 Das heisst Wasser in ein Sieb gegossen. – Braun, I, 157. *584 Das hiesse Wasser in den Rhein tragen. – Simrock, 11240. *585 Das ist ein Tropfen Wasser ins Meer. Holl.: Het is water in de zee. (Harrebomée, II, 440a.) *586 Das ist ins Wasser gefallen (geworfen). Das ist verloren, unrichtig angelegt, angewandt. „Man kann hier sehen, dass diese Gaben nicht ins Wasser fallen.“ *587 Das ist mir wie kaltes Wasser. Lat.: Susque deque fero. (Philippi, II, 208.) *588 Das ist Wasser auf seine Mühle. – Eiselein, 628; Simrock, 11220; Körte, 6536b; Braun, I, 2780; Baumgarten, 37; für Franken: Frommann, VI, 326, 407. Das passt zur Erreichung seiner Absichten. (S. Braten 29, Kram 17 und Opfer 8.) Jüd.-deutsch: Das is e Kormen für ihm. (Blass, 8; Tendlau, 518.) Böhm.: To je voda na jeho mlýn. (Čelakovsky, 522.) Dän.: Det er vand paa hans mille. Frz.: C'est porter l'eau à son moulin, c'est du beurre dans ses épinards. Holl.: Dat is water op zijn molen. (Harrebomée, II, 438b.) Lat.: Hoc Ithacus velit et magno mercentur Atridae. (Virgil.) (Philippi, I, 178.) Schwed.: Det är vatten på hans qvuarn. (Grubb, 570.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [912]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/918>, abgerufen am 28.11.2024.