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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 182 Hat der im Wasser gelegen, so wird es ihm dort freilich sehr trocken vorkommen, sagte der Narr, als er einen Kerl am Galgen hängen sah.

Hall.: Ik geloof, dat hij in het water gelegen heeft, en nu te droogen hangt, zei de mof, en hij zag een' karel aan de galg hangen. (Harrebomee, II, 441b.)

183 Hat man kein Wasser, so löscht man mit Mist. (S. Brennen 7.) - Eiselein, 468.

184 Hüte dich vor stillen Wassern und vor stummen Hunden.

Lat.: Cave tibi a cane muto et aqua silente. (Seybold, 70.)

185 Ich mag das Wasser nicht in den Schuhen, viel weniger im Magen. - Gaal, 1663.

In den Schuhen hat niemand das Wasser gern, aber die Ansicht, dass es auch im Magen nichts tauge, gehört sicher einem Liebhaber geistiger Getränke an. Schon lange vor den Wasserärzten Oertel und Priesnitz mit ihrer Schule sagte Pindar: "Wasser ist das Beste."

Böhm.: Voda nehodi se ani do bot, nerku-li do bricha. (Celakovsky, 141.)

Kroat.: Voda neje niti v cizmah dobra. (Celakovsky, 141.)

Lat.: Absit a humano gutture potus aquae. (Gaal, 1663.)

Ung.: Viz-italtul nad terem orrodba. (Gaal, 1663.)

186 Ick sag's dem Wasser ins Gesicht, so gut wie Wein ist, schmeckt es nicht.

Lat.: Vina fugit, gaudet qui meris abstemius undis. (Chaos, 220.)

187 Im Wasser ist gut fischen, in der Kirchen gut Predig hören. - Henisch, 1107, 63; Petri, II, 400.

188 Im Wasser stehen keine Balcken. - Petri, II, 401.

189 Im Wasser streicht eines jeden Monats fisch, der nach dem Jahrgang gut zu essen ist. - Henisch, 1115, 56; Petri, II, 401.

190 In bösen (fremden) Wassern ist nicht gut fischen.

It.: A fiume famoso non andar u pesca. (Bohn I, 68.)

191 In grossen wassern ertrinckt man gern. - Franck, I, 76a; Lehmann, II, 279, 52; Petri, II, 404.

192 In grossen Wassern facht man grosse Visch, in klainen wassern gute (kleine) Visch. - Agricola II, 189; Petri, II, 405; Lehmann, 15, 41; Lehmann, II, 279, 55; Eyering, I, 179; Egenolff, 21a; Luther's Ms., S. 9; Luther, 131; Franck, I, 76a; Mayer, I, 188; Fabricius, 76; Blum, 755; Winckler, IX, 95; Sailer, 152; Körte, 6516; Simrock, 11228; Dove, 901; Braun, I, 4927.

"In grossen wassern facht man grosse fisch, die kleynen auss den kleynen kumen zu des armen tisch." (Werdea, Aiiij.) Von dem Segen des Mittelstandes. Auch: Kleine Zirkel können keinen grossen Gedanken umspannen. Oder: Unter mächtigen Fürsten erhebt man sich zu hohen aber auch gefährlichen Ehrenstufen, während man unter kleinen zwar in niedrigern Stellungen, aber auch in einem gefahrlosen Glückzustande bleibt. Die Chinesen: Grosse Fische werden in grossen Meeren gezeugt. (Hlawatsch, 141.)

Böhm.: U velike vode velike ryby byvaji. - V male vode male ryby. (Celakovsky, 165.)

Holl.: In groote waters vangt men groote visschen; maar wacht u van te verdrinken. (Harrebomee, II, 441b.)

Lat.: Gradus a magnis ad majora fit. (Franck, I, 69a.) - In magno magni capiuntur flumine pisces. (Philippi, I, 190; Seybold, 245; Binder I, 758; II, 1442; Buchler, 202.)

193 In grossen Wassern fenget man grosse Fische, man erseufft aber auch gern. - Mathesy, 53b.

194 In grossen Wassern ist gut fischen.

Engl.: No fishing to fishing in the sea. (Bohn II, 93.)

Frz.: Il fait beau pescher en eau large. (Bohn II, 93.)

195 In klarem Wasser leben keine Molche (Kröten).

Holl.: Daar zijn geene padden in klaar water. (Harrebomee, II, 438a.)

196 In kleinen Wasser fahet man auch gute Fische. - Henisch, 1107, 59; Lehmann, 126, 64; Eiselein, 629; Fabricius, 76; Simrock, 11229; Braun, I, 4930.

Holl.: In kleine wateren maakt men goede visschen. (Harrebomee, II, 441b.)

197 In kleinen Wassern fängt man kleine fischlein. - Lehmann, 560, 37.

198 In reinem Wasser ist es leicht rein werden.

Wer sich unschuldig weiss, wird sich leicht vertheidigen können.

Lat.: De facili munda mundus mundatur in vnda. (Reuterdahl, 210.)

Schwed.: Thz aer goth i skaerv wathno skylias. (Reuterdahl, 210.)

[Spaltenumbruch] 199 In reinem Wasser wäscht sich's wohl.

Dän.: Godt er sig i reent vand at skylle (wette). (Prov. dan., 510.)

200 In schlechtem wasser fischt man schlechte Fische. - Luther's Ms., 9.

201 In schönen Wassern kann man auch ertrinken.

Holl.: In schoon water kan men ook verdrinken. (Harrebomee, II, 441b.)

202 In seichtem Wasser ist bös schwimmen.

Frz.: Il n'est que nager en grande eau. (Leroux, I, 43.)

203 In seichten Wassern kann man keine grossen Fische fahen.

Lat.: Grossis fecunda vix piscibus arta fit vnda. - Vix pisces grandes de paruo gurgite prandes. (Reuterdahl, 387 u. 1064a.)

Schwed.: Man taker ey stora fiska i grunth watn. - Thu takir ey stora fiska w litlo watne. (Reuterdahl, 387 u. 1064a.)

204 In solichem wasser fahet man solch fisch. - Franck, I, 81b; Gruter, I, 52; Egenolff, 340b; Eyering, III, 104; Henisch, 1115, 59; Petri, II, 406; Hofmann, 37, 141; Schottel, 1144a; Fabricius, 56; Eiselein, 629; Simrock, 2988; Körte, 6525; Braun, I, 4932; Dove, 829.

"Ein solches wasser merck gar eben, pflegt kein ander fisch zu geben." Bei Tunnicius (616): In sulkem water venkt men sulke vische. (In magno magni capiuntur flumine pisces.)

Frz.: Telle eau, tels poissons.

Holl.: In zulke waters vangt men zulke visschen. (Harrebomee, II, 441b.)

Lat.: Hic solet eventus facta nefanda sequi. (Ovid.) (Philippi, II, 177.) - In tali tales capiuntur flumine pisces. (Sutor, 370.)

Schwed.: I sädant vatten far man slijka fiskar. (Grubb, 341.)

205 In stillem Wasser wohnen die gefährlichsten (giftigsten, schlimmsten) Schlangen.

Lat.: Anguibus est furnus quandoque latex taciturnus. - In limpha tacita trucibra latent aconita. (Reuterdahl, 68b u. 439.)

Schwed.: I thysto watne aero orma waerste. (Reuterdahl, 68b.)

206 In stillen Wassern findet man grosse Fische.

Schwed.: I tystaste vatnet gär störste fiskarna. (Törning, 89.)

207 In stillen Wassern stehen grosse fisch. - Henisch, 1118, 22; Petri, II, 406.

Schwed.: I stillavatten ga stora fiskar. (Grubb, 341.)

208 In sumpfigem Wasser sind die gefährlichsten Schlangen.

Dän.: I öde huuae er, spögelse; i et dovet legeme udyd. - Udi tykt vand ere verste oyme. (Prov. dan., 442.)

209 In tiefem Wasser ist am besten schwimmen.

Holl.: In diepe en wijde waters is het best zwemmen. (Harrebomee, II, 441b.)

210 Gehe nicht ins Wasser, so wirst du nicht ertrinken.

Poln.: Nielez w wode, nieu to niesz. (Frischbier2, 4322.)

211 In trüben (stillen) Wassern ist gut fischen. - Henisch, 1107, 59; Pistor., IX, 98; Blum, 219; Körte, 6535.

Wer betrügen und schlechte Zwecke erreichen will, kann dies da am besten, wo Aufruhr, Unordnung, Verwirrung herrscht.

Engl.: 'Tis good fishing in troubled waters. (Bohn II, 93; Gaal, 462.)

Frz.: Il fait bon pecher aux endroits ou l'eau dort. (Starschedel, 152.) - Il n'est que pecher en eau trouble. (Leroux, I, 42 u. 43.)

Holl.: In troebel water is het goed visschen. (Harrebomee, II, 441b.)

Lat.: Est captu facilis turbata piscis in unda. (Seybold, 150.) - In aqua piscari turbata. (Bovill, III, 61.)

Schwed.: God fiskja i up rört vatten. (Grubb, 270.)

Span.: A rio revuelto, ganancia de pescadores. (Cahier, 3688.)

Ung.: Jobb halaszat esik a' zavaros vizben. (Gaal, 462.)

212 In trüben (unsaubern) Wassern kann man sich nicht sauber (rein) waschen. - Eiselein, 629; Simrock, 11253.

213 In verbotenen Wassern fischt man gern (oder: am liebsten).

Lat.: Nitimur in vetitum semper, capimusque negata, sic interdictis imminet aeger aquis. (Ovid.) (Philippi, II, 29.)

214 Ist das Wasser faul, so mag es kein Gaul.

Holl.: 'T Water doet de palen rotten, die 't dan drinken, zijn maar zotten. (Harrebomee, II, 442b.)

215 Ist dös Wasser so guat, hätt' i mei Häusla no. (Franken.)

Klageruf dessen, der Haus und Hof im Wein vertrunken hat und nun Wasserappetit besitzt.

[Spaltenumbruch] 182 Hat der im Wasser gelegen, so wird es ihm dort freilich sehr trocken vorkommen, sagte der Narr, als er einen Kerl am Galgen hängen sah.

Hall.: Ik geloof, dat hij in het water gelegen heeft, en nu te droogen hangt, zei de mof, en hij zag een' karel aan de galg hangen. (Harrebomée, II, 441b.)

183 Hat man kein Wasser, so löscht man mit Mist. (S. Brennen 7.) – Eiselein, 468.

184 Hüte dich vor stillen Wassern und vor stummen Hunden.

Lat.: Cave tibi a cane muto et aqua silente. (Seybold, 70.)

185 Ich mag das Wasser nicht in den Schuhen, viel weniger im Magen.Gaal, 1663.

In den Schuhen hat niemand das Wasser gern, aber die Ansicht, dass es auch im Magen nichts tauge, gehört sicher einem Liebhaber geistiger Getränke an. Schon lange vor den Wasserärzten Oertel und Priesnitz mit ihrer Schule sagte Pindar: „Wasser ist das Beste.“

Böhm.: Voda nehodí se ani do bot, neřku-li do břicha. (Čelakovsky, 141.)

Kroat.: Voda neje niti v čižmah dobra. (Čelakovsky, 141.)

Lat.: Absit a humano gutture potus aquae. (Gaal, 1663.)

Ung.: Viz-italtúl nád terem órrodba. (Gaal, 1663.)

186 Ick sag's dem Wasser ins Gesicht, so gut wie Wein ist, schmeckt es nicht.

Lat.: Vina fugit, gaudet qui meris abstemius undis. (Chaos, 220.)

187 Im Wasser ist gut fischen, in der Kirchen gut Predig hören.Henisch, 1107, 63; Petri, II, 400.

188 Im Wasser stehen keine Balcken.Petri, II, 401.

189 Im Wasser streicht eines jeden Monats fisch, der nach dem Jahrgang gut zu essen ist.Henisch, 1115, 56; Petri, II, 401.

190 In bösen (fremden) Wassern ist nicht gut fischen.

It.: A fiume famoso non andar u pesca. (Bohn I, 68.)

191 In grossen wassern ertrinckt man gern.Franck, I, 76a; Lehmann, II, 279, 52; Petri, II, 404.

192 In grossen Wassern facht man grosse Visch, in klainen wassern gute (kleine) Visch.Agricola II, 189; Petri, II, 405; Lehmann, 15, 41; Lehmann, II, 279, 55; Eyering, I, 179; Egenolff, 21a; Luther's Ms., S. 9; Luther, 131; Franck, I, 76a; Mayer, I, 188; Fabricius, 76; Blum, 755; Winckler, IX, 95; Sailer, 152; Körte, 6516; Simrock, 11228; Dove, 901; Braun, I, 4927.

„In grossen wassern facht man grosse fisch, die kleynen auss den kleynen kumen zu des armen tisch.“ (Werdea, Aiiij.) Von dem Segen des Mittelstandes. Auch: Kleine Zirkel können keinen grossen Gedanken umspannen. Oder: Unter mächtigen Fürsten erhebt man sich zu hohen aber auch gefährlichen Ehrenstufen, während man unter kleinen zwar in niedrigern Stellungen, aber auch in einem gefahrlosen Glückzustande bleibt. Die Chinesen: Grosse Fische werden in grossen Meeren gezeugt. (Hlawatsch, 141.)

Böhm.: U veliké vodĕ veliké ryby bývaji. – V male vodĕ malé ryby. (Čelakovsky, 165.)

Holl.: In groote waters vangt men groote visschen; maar wacht u van te verdrinken. (Harrebomée, II, 441b.)

Lat.: Gradus a magnis ad majora fit. (Franck, I, 69a.) – In magno magni capiuntur flumine pisces. (Philippi, I, 190; Seybold, 245; Binder I, 758; II, 1442; Buchler, 202.)

193 In grossen Wassern fenget man grosse Fische, man erseufft aber auch gern.Mathesy, 53b.

194 In grossen Wassern ist gut fischen.

Engl.: No fishing to fishing in the sea. (Bohn II, 93.)

Frz.: Il fait beau pescher en eau large. (Bohn II, 93.)

195 In klarem Wasser leben keine Molche (Kröten).

Holl.: Daar zijn geene padden in klaar water. (Harrebomée, II, 438a.)

196 In kleinen Wasser fahet man auch gute Fische.Henisch, 1107, 59; Lehmann, 126, 64; Eiselein, 629; Fabricius, 76; Simrock, 11229; Braun, I, 4930.

Holl.: In kleine wateren maakt men goede visschen. (Harrebomée, II, 441b.)

197 In kleinen Wassern fängt man kleine fischlein.Lehmann, 560, 37.

198 In reinem Wasser ist es leicht rein werden.

Wer sich unschuldig weiss, wird sich leicht vertheidigen können.

Lat.: De facili munda mundus mundatur in vnda. (Reuterdahl, 210.)

Schwed.: Thz aer goth i skaerv wathno skylias. (Reuterdahl, 210.)

[Spaltenumbruch] 199 In reinem Wasser wäscht sich's wohl.

Dän.: Godt er sig i reent vand at skylle (wette). (Prov. dan., 510.)

200 In schlechtem wasser fischt man schlechte Fische.Luther's Ms., 9.

201 In schönen Wassern kann man auch ertrinken.

Holl.: In schoon water kan men ook verdrinken. (Harrebomée, II, 441b.)

202 In seichtem Wasser ist bös schwimmen.

Frz.: Il n'est que nager en grande eau. (Leroux, I, 43.)

203 In seichten Wassern kann man keine grossen Fische fahen.

Lat.: Grossis fecunda vix piscibus arta fit vnda. – Vix pisces grandes de paruo gurgite prandes. (Reuterdahl, 387 u. 1064a.)

Schwed.: Man taker ey stora fiska i grunth watn. – Thu takir ey stora fiska w litlo watne. (Reuterdahl, 387 u. 1064a.)

204 In solichem wasser fahet man solch fisch.Franck, I, 81b; Gruter, I, 52; Egenolff, 340b; Eyering, III, 104; Henisch, 1115, 59; Petri, II, 406; Hofmann, 37, 141; Schottel, 1144a; Fabricius, 56; Eiselein, 629; Simrock, 2988; Körte, 6525; Braun, I, 4932; Dove, 829.

„Ein solches wasser merck gar eben, pflegt kein ander fisch zu geben.“ Bei Tunnicius (616): In sulkem water venkt men sulke vische. (In magno magni capiuntur flumine pisces.)

Frz.: Telle eau, tels poissons.

Holl.: In zulke waters vangt men zulke visschen. (Harrebomée, II, 441b.)

Lat.: Hic solet eventus facta nefanda sequi. (Ovid.) (Philippi, II, 177.) – In tali tales capiuntur flumine pisces. (Sutor, 370.)

Schwed.: I sädant vatten får man slijka fiskar. (Grubb, 341.)

205 In stillem Wasser wohnen die gefährlichsten (giftigsten, schlimmsten) Schlangen.

Lat.: Anguibus est furnus quandoque latex taciturnus. – In limpha tacita trucibra latent aconita. (Reuterdahl, 68b u. 439.)

Schwed.: I thysto watne aero orma waerste. (Reuterdahl, 68b.)

206 In stillen Wassern findet man grosse Fische.

Schwed.: I tystaste vatnet gär störste fiskarna. (Törning, 89.)

207 In stillen Wassern stehen grosse fisch.Henisch, 1118, 22; Petri, II, 406.

Schwed.: I stillavatten gå stora fiskar. (Grubb, 341.)

208 In sumpfigem Wasser sind die gefährlichsten Schlangen.

Dän.: I øde huuæ er, spøgelse; i et dovet legeme udyd. – Udi tykt vand ere verste oyme. (Prov. dan., 442.)

209 In tiefem Wasser ist am besten schwimmen.

Holl.: In diepe en wijde waters is het best zwemmen. (Harrebomée, II, 441b.)

210 Gehe nicht ins Wasser, so wirst du nicht ertrinken.

Poln.: Nieleź w wodę, nieu to niesz. (Frischbier2, 4322.)

211 In trüben (stillen) Wassern ist gut fischen.Henisch, 1107, 59; Pistor., IX, 98; Blum, 219; Körte, 6535.

Wer betrügen und schlechte Zwecke erreichen will, kann dies da am besten, wo Aufruhr, Unordnung, Verwirrung herrscht.

Engl.: 'Tis good fishing in troubled waters. (Bohn II, 93; Gaal, 462.)

Frz.: Il fait bon pêcher aux endroits où l'eau dort. (Starschedel, 152.) – Il n'est que pêcher en eau trouble. (Leroux, I, 42 u. 43.)

Holl.: In troebel water is het goed visschen. (Harrebomée, II, 441b.)

Lat.: Est captu facilis turbata piscis in unda. (Seybold, 150.) – In aqua piscari turbata. (Bovill, III, 61.)

Schwed.: God fiskja i up rört vatten. (Grubb, 270.)

Span.: A rio revuelto, ganancia de pescadores. (Cahier, 3688.)

Ung.: Jobb halászat esik a' zavaros vizben. (Gaal, 462.)

212 In trüben (unsaubern) Wassern kann man sich nicht sauber (rein) waschen.Eiselein, 629; Simrock, 11253.

213 In verbotenen Wassern fischt man gern (oder: am liebsten).

Lat.: Nitimur in vetitum semper, capimusque negata, sic interdictis imminet aeger aquis. (Ovid.) (Philippi, II, 29.)

214 Ist das Wasser faul, so mag es kein Gaul.

Holl.: 'T Water doet de palen rotten, die 't dan drinken, zijn maar zotten. (Harrebomée, II, 442b.)

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Klageruf dessen, der Haus und Hof im Wein vertrunken hat und nun Wasserappetit besitzt.

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[[904]/0910] 182 Hat der im Wasser gelegen, so wird es ihm dort freilich sehr trocken vorkommen, sagte der Narr, als er einen Kerl am Galgen hängen sah. Hall.: Ik geloof, dat hij in het water gelegen heeft, en nu te droogen hangt, zei de mof, en hij zag een' karel aan de galg hangen. (Harrebomée, II, 441b.) 183 Hat man kein Wasser, so löscht man mit Mist. (S. Brennen 7.) – Eiselein, 468. 184 Hüte dich vor stillen Wassern und vor stummen Hunden. Lat.: Cave tibi a cane muto et aqua silente. (Seybold, 70.) 185 Ich mag das Wasser nicht in den Schuhen, viel weniger im Magen. – Gaal, 1663. In den Schuhen hat niemand das Wasser gern, aber die Ansicht, dass es auch im Magen nichts tauge, gehört sicher einem Liebhaber geistiger Getränke an. Schon lange vor den Wasserärzten Oertel und Priesnitz mit ihrer Schule sagte Pindar: „Wasser ist das Beste.“ Böhm.: Voda nehodí se ani do bot, neřku-li do břicha. (Čelakovsky, 141.) Kroat.: Voda neje niti v čižmah dobra. (Čelakovsky, 141.) Lat.: Absit a humano gutture potus aquae. (Gaal, 1663.) Ung.: Viz-italtúl nád terem órrodba. (Gaal, 1663.) 186 Ick sag's dem Wasser ins Gesicht, so gut wie Wein ist, schmeckt es nicht. Lat.: Vina fugit, gaudet qui meris abstemius undis. (Chaos, 220.) 187 Im Wasser ist gut fischen, in der Kirchen gut Predig hören. – Henisch, 1107, 63; Petri, II, 400. 188 Im Wasser stehen keine Balcken. – Petri, II, 401. 189 Im Wasser streicht eines jeden Monats fisch, der nach dem Jahrgang gut zu essen ist. – Henisch, 1115, 56; Petri, II, 401. 190 In bösen (fremden) Wassern ist nicht gut fischen. It.: A fiume famoso non andar u pesca. (Bohn I, 68.) 191 In grossen wassern ertrinckt man gern. – Franck, I, 76a; Lehmann, II, 279, 52; Petri, II, 404. 192 In grossen Wassern facht man grosse Visch, in klainen wassern gute (kleine) Visch. – Agricola II, 189; Petri, II, 405; Lehmann, 15, 41; Lehmann, II, 279, 55; Eyering, I, 179; Egenolff, 21a; Luther's Ms., S. 9; Luther, 131; Franck, I, 76a; Mayer, I, 188; Fabricius, 76; Blum, 755; Winckler, IX, 95; Sailer, 152; Körte, 6516; Simrock, 11228; Dove, 901; Braun, I, 4927. „In grossen wassern facht man grosse fisch, die kleynen auss den kleynen kumen zu des armen tisch.“ (Werdea, Aiiij.) Von dem Segen des Mittelstandes. Auch: Kleine Zirkel können keinen grossen Gedanken umspannen. Oder: Unter mächtigen Fürsten erhebt man sich zu hohen aber auch gefährlichen Ehrenstufen, während man unter kleinen zwar in niedrigern Stellungen, aber auch in einem gefahrlosen Glückzustande bleibt. Die Chinesen: Grosse Fische werden in grossen Meeren gezeugt. (Hlawatsch, 141.) Böhm.: U veliké vodĕ veliké ryby bývaji. – V male vodĕ malé ryby. (Čelakovsky, 165.) Holl.: In groote waters vangt men groote visschen; maar wacht u van te verdrinken. (Harrebomée, II, 441b.) Lat.: Gradus a magnis ad majora fit. (Franck, I, 69a.) – In magno magni capiuntur flumine pisces. (Philippi, I, 190; Seybold, 245; Binder I, 758; II, 1442; Buchler, 202.) 193 In grossen Wassern fenget man grosse Fische, man erseufft aber auch gern. – Mathesy, 53b. 194 In grossen Wassern ist gut fischen. Engl.: No fishing to fishing in the sea. (Bohn II, 93.) Frz.: Il fait beau pescher en eau large. (Bohn II, 93.) 195 In klarem Wasser leben keine Molche (Kröten). Holl.: Daar zijn geene padden in klaar water. (Harrebomée, II, 438a.) 196 In kleinen Wasser fahet man auch gute Fische. – Henisch, 1107, 59; Lehmann, 126, 64; Eiselein, 629; Fabricius, 76; Simrock, 11229; Braun, I, 4930. Holl.: In kleine wateren maakt men goede visschen. (Harrebomée, II, 441b.) 197 In kleinen Wassern fängt man kleine fischlein. – Lehmann, 560, 37. 198 In reinem Wasser ist es leicht rein werden. Wer sich unschuldig weiss, wird sich leicht vertheidigen können. Lat.: De facili munda mundus mundatur in vnda. (Reuterdahl, 210.) Schwed.: Thz aer goth i skaerv wathno skylias. (Reuterdahl, 210.) 199 In reinem Wasser wäscht sich's wohl. Dän.: Godt er sig i reent vand at skylle (wette). (Prov. dan., 510.) 200 In schlechtem wasser fischt man schlechte Fische. – Luther's Ms., 9. 201 In schönen Wassern kann man auch ertrinken. Holl.: In schoon water kan men ook verdrinken. (Harrebomée, II, 441b.) 202 In seichtem Wasser ist bös schwimmen. Frz.: Il n'est que nager en grande eau. (Leroux, I, 43.) 203 In seichten Wassern kann man keine grossen Fische fahen. Lat.: Grossis fecunda vix piscibus arta fit vnda. – Vix pisces grandes de paruo gurgite prandes. (Reuterdahl, 387 u. 1064a.) Schwed.: Man taker ey stora fiska i grunth watn. – Thu takir ey stora fiska w litlo watne. (Reuterdahl, 387 u. 1064a.) 204 In solichem wasser fahet man solch fisch. – Franck, I, 81b; Gruter, I, 52; Egenolff, 340b; Eyering, III, 104; Henisch, 1115, 59; Petri, II, 406; Hofmann, 37, 141; Schottel, 1144a; Fabricius, 56; Eiselein, 629; Simrock, 2988; Körte, 6525; Braun, I, 4932; Dove, 829. „Ein solches wasser merck gar eben, pflegt kein ander fisch zu geben.“ Bei Tunnicius (616): In sulkem water venkt men sulke vische. (In magno magni capiuntur flumine pisces.) Frz.: Telle eau, tels poissons. Holl.: In zulke waters vangt men zulke visschen. (Harrebomée, II, 441b.) Lat.: Hic solet eventus facta nefanda sequi. (Ovid.) (Philippi, II, 177.) – In tali tales capiuntur flumine pisces. (Sutor, 370.) Schwed.: I sädant vatten får man slijka fiskar. (Grubb, 341.) 205 In stillem Wasser wohnen die gefährlichsten (giftigsten, schlimmsten) Schlangen. Lat.: Anguibus est furnus quandoque latex taciturnus. – In limpha tacita trucibra latent aconita. (Reuterdahl, 68b u. 439.) Schwed.: I thysto watne aero orma waerste. (Reuterdahl, 68b.) 206 In stillen Wassern findet man grosse Fische. Schwed.: I tystaste vatnet gär störste fiskarna. (Törning, 89.) 207 In stillen Wassern stehen grosse fisch. – Henisch, 1118, 22; Petri, II, 406. Schwed.: I stillavatten gå stora fiskar. (Grubb, 341.) 208 In sumpfigem Wasser sind die gefährlichsten Schlangen. Dän.: I øde huuæ er, spøgelse; i et dovet legeme udyd. – Udi tykt vand ere verste oyme. (Prov. dan., 442.) 209 In tiefem Wasser ist am besten schwimmen. Holl.: In diepe en wijde waters is het best zwemmen. (Harrebomée, II, 441b.) 210 Gehe nicht ins Wasser, so wirst du nicht ertrinken. Poln.: Nieleź w wodę, nieu to niesz. (Frischbier2, 4322.) 211 In trüben (stillen) Wassern ist gut fischen. – Henisch, 1107, 59; Pistor., IX, 98; Blum, 219; Körte, 6535. Wer betrügen und schlechte Zwecke erreichen will, kann dies da am besten, wo Aufruhr, Unordnung, Verwirrung herrscht. Engl.: 'Tis good fishing in troubled waters. (Bohn II, 93; Gaal, 462.) Frz.: Il fait bon pêcher aux endroits où l'eau dort. (Starschedel, 152.) – Il n'est que pêcher en eau trouble. (Leroux, I, 42 u. 43.) Holl.: In troebel water is het goed visschen. (Harrebomée, II, 441b.) Lat.: Est captu facilis turbata piscis in unda. (Seybold, 150.) – In aqua piscari turbata. (Bovill, III, 61.) Schwed.: God fiskja i up rört vatten. (Grubb, 270.) Span.: A rio revuelto, ganancia de pescadores. (Cahier, 3688.) Ung.: Jobb halászat esik a' zavaros vizben. (Gaal, 462.) 212 In trüben (unsaubern) Wassern kann man sich nicht sauber (rein) waschen. – Eiselein, 629; Simrock, 11253. 213 In verbotenen Wassern fischt man gern (oder: am liebsten). Lat.: Nitimur in vetitum semper, capimusque negata, sic interdictis imminet aeger aquis. (Ovid.) (Philippi, II, 29.) 214 Ist das Wasser faul, so mag es kein Gaul. Holl.: 'T Water doet de palen rotten, die 't dan drinken, zijn maar zotten. (Harrebomée, II, 442b.) 215 Ist dös Wasser so guat, hätt' i mei Häusla no. (Franken.) Klageruf dessen, der Haus und Hof im Wein vertrunken hat und nun Wasserappetit besitzt.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [904]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/910>, abgerufen am 22.11.2024.