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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 491 Wie der Vogel, also das Nest. - Petri, II, 788; Sailer, 78.

Frz.: Tel oiseau tel nid. (Kritzinger, 488b.)

492 Wie der Vogel, also die Jungen. - Petri, II, 788.

493 Wie der Vogel im Nest gezogen, so ist er, wenn er ausgeflogen.

Lat.: Extorris talis puer est ut erat cameralis. (Reuterdahl, 306.)

Schwed.: Swa gör barn i by som thz aer heema want. (Reuterdahl, 306.)

494 Wie der vogel ist, so legt er eyr. - Franck, II, 8b u. 56a; Tappius, 9b; Gesner, III, 335; Eyering, III, 554; Gruter, I, 84; Petri, II, 788; Sailer, 147; Parömiakon, 41; Winckler, VIII, 53; Schmitz, 201, 247; Birlinger, 512; Braun, I, 4803.

Holl.: Gelijk de vogel is, zoo legt hij eijers. (Harrebomee, II, 400a.)

It.: Il lupo non caca agnelli. - La scheggia ritrae del ceppo.

495 Wie der Vogel ist (wild), so schmeckt auch sein Fleisch.

496 Wie der Vogel, so baut er auch sein Nest.

497 Wie der Vogel, so das Ei. - Blum, 133; Eiselein, 621; Gaal, 1625; Körte, 6325.

Lat.: Dat pullos tales, qualis dignoscitur ales. - Fortes creantur fortibus et bonis. (Eiselein, 621.)

498 Wie der Vogel, so die Federn.

Holl.: Zulke vogels, zulke veren. ( Harrebomee, II, 402a.)

499 Wie der Vogel, so sein Sang.

Lat.: Qualis avis, talis cantus.

500 Wie die alten Vögel sungen, so pfeifen (zwitschern) auch die Jungen. - Parömiakon, 2583.

501 Wie ein Vogel ohn Federn fleugt, so das Gebet ohn Creutz leugt. - Zinkgref, IV, 429.

502 Wie ein vogel zu nest zeucht, also brüt er junge aus. - Franck, II, 56a.

503 Wie kann der Vogel anders singen, als ihm der Schnabel gewachsen ist. - Coler, 1043a.

504 Wie weit der Vogel fliegt, er kommt zum Nest zurück.

505 Will man die Vögel vertreiben, so muss man die Nester verbrennen, sagten die Spanier, als sie die Klöster zerstörten. - Klosterspiegel, 78, 13.

506 Wo de Vogel frett (frisst), dritt (kackt) he gern. (Meurs.) - Firmenich, I, 403, 183.

507 Wo der Vogel singt, da ist das Nest nicht fern. - Henisch, 1072, 11; Petri, II, 801.

508 Wo die Vögel selten sind, singt auch der Rabe schön.

509 Wo Ein Vogel sitzt, da hocken bald mehrere.

Damit antwortete einer auf die Frage, woher er alle die vielen Ehrenzeichen habe, mit denen er beladen sei.

510 Wo kein Vuegel ies, doa ies ok kein Nest. (Westf.)

511 Wund'rligi Vög'l hei wund'rligi Näst'r. (Bern.) - Zyro, 41.

512 Zu früh aussgeflogene Vögel fressen die Katzen. - Chaos, 141.

513 Zu jedem wird ein schwarzer Vogel kommen.

Der Tod.

514 Zwei Vögel, die ihr Nest auf Einen Baum bauen, haben viel Sorge.

Schwed.: Twa foglar byggia boo en lefver i oroo. (Grubb, 828.)

515 Zwei Vögel sind hässlich: der Hattich und der Hättich; der dritte aber, der Habich ist schön.

*516 A bleierner Vogel. (Warschau.)

Ein plumper, unbeholfener Mensch. - Zur Bezeichnung von Langsamkeit und Saumseligkeit hat man in Warschau die jüdisch-deutsche Redensart: A jüdischer Saras; vom polnischen Zaraz = bald, gleich.

*517 A hot geweiss Vegel im Hutte, doss a nich grissen koan. - Gomolcke, 43; Frommann, III, 247, 189.

*518 Dä ess jetzt wie 'ne Voggel op de Heck. (Bedburg.)

In unsicherer Stellung.

*519 Da heisst es: friss, Vogel, oder stirb. - Mayer, II, 222.

*520 Das ist auch ein rarer Vogel.

Holl.: Dat is ook een rare vogel. (Harrebomee, II, 399b.)

[Spaltenumbruch] *521 Das ist der beste Vogel im Korbe.

"Die Brotvergauckelung ist der geistlichkeit im Pabstthumb bester Vogel im Korb." (Pf. M. von Aldegonde; Zinkgref, IV, 71.)

*522 Das ist der rechte Vogel für das Nest. - Sailer, 83.

*523 Das ist ein fremder Vogel.

Holl.: Het is een vogel uit verren lande. (Harrebomee, II, 400b.)

*524 Das ist ein Vogel, den man bei uns zu Hause Schwein (Sau) heisst.

Holl.: Het is een vogeltje, dat men in ons land zwijn heet. (Harrebomee, II, 400b.)

*525 Das ist ein Vogel für die Katze.

Holl.: Dat is een vogel voor de kat. (Harrebomee, II, 399b.)

*526 Das ist ein Vogel in der Luft.

Holl.: Het is een vogel in de lucht. (Harrebomee, II, 400b.)

*527 Dat wietet de Vüegel up'm Dacke. (Westf.)

Die Sache ist allgemein bekannt.

*528 De heft e Vagel. (Elbing.)

Er ist überspannt, hat einen Nagel.

*529 Dem fliegen die Vögel gebraten ins Maul. - Parömiakon, 1204.

*530 Dem Vogel noch Flügel ansetzen.

Einen Eilenden noch anspornen.

*531 Den Vogel im Nest ergreifen (treffen).

Poln.: Zdybal go, jak czajke na gniazdzie. (Lompa, 35.)

*532 Den Vogel pfeifen lehren. - Sutor, 420.

*533 Den Vögeln Salz auf den Schwanz streuen, um sie zu fangen.

*534 Der fangt zwei Vögel in Einem Schlag. - Birlinger, 1070.

*535 Der hat den Vogel abgeschossen. - Klix, 114.

*536 Der hat schon wildere Vögel gefangen.

Er hat schon viel erfahren, Schwereres durchgemacht.

Dän.: Han har fanget saa vild en fugl til form. - Han har för seylet saa höy en söe. - Har för vaeret med at tage Peder paa loftet. (Prov. dan., 192.)

*537 Der hoatt Vögel önner senner Kappe. (Henneberg.)

*538 Der Vogel gefällt mir, aber das Nest nicht.

*539 Der Vogel hat den Leim versucht.

*540 Der Vogel in der Luft ist erfroren. (Nürtingen.)

Zur Bezeichnung eines hohen Kältegrades.

*541 Der Vogel (die Vögel) ist (sind) ausgeflogen.

Der Gefangene ist entflohen. Die Leute, welche man suchte, haben sich fortgemacht; auch: das Geld ist weg.

Böhm.: Uletelt' (vynikl) ptak z klece; necekej, by se vratil. (Celakovsky, 233.)

Frz.: Il n'y a plus que le nid, les oiseaux s'en sont envoles. - Il va aux roties. (Kritzinger, 280a u. 624a.)

*542 Der Vogel ist fortgeflogen, das Nest ist leer.

Er hat sich eilends aus dem Staube gemacht.

*543 Der Vogel ist keinen Schuss (Pulver) werth.

Holl.: De vogel is het schot niet waardig. (Harrebomee, II, 400a.)

*544 Der Vogel ist verscheycht. - Franck, II, 73b; Eyering, I, 577.

*545 Der Vogel kann (weiss) nur Ein Lied.

Holl.: De vogel zingt niet al, wat hij weet. (Harrebomee, II, 400a.)

*546 Der Vogel sitzt. - Eiselein, 621.

D. h. der Dieb ist eingefangen.

*547 Die Vögel auf dem Dache wissen es wohl.

Es ist gar zu bekannt.

*548 Die Vögel auf den Bäumen zeigen. (Niederrhein.)

Anführen, Vertrauen misbrauchen.

*549 Die Vögel krönen. - Luther's Tischr., 289.

Mit der beigefügten Bemerkung: "Einen bestechen." Ich habe die betreffende Ausgabe der Tischreden nicht zur Hand, um mir ein Verständniss zu verschaffen.

*550 Die Vögel uf'n Dächern singen schun dervon. - Robinson, 236.

*551 Dieser Vogel ist des Schusses nicht werth.

*552 Dieser vogel singet, wie jm sein schnabel gewachsen ist. - Wicelius, Dialogorum.

*553 Doas woar a grober Vogel, 's mag wul goar a Trappe seyn. - Keller, 169b; Gomolcke, 322.

*554 Ein dummer Vogel, der ihm 's Nest verscheisst.

Sagen Zigeuner und Landfahrer zur Erklärung, warum sie in ihrer Herberge nicht stehlen.

*555 Ein lustiger Vogel.

Frz.: Un vivendo. (Kritzinger, 720a.)

*556 Einem die Vögel auf dem Dache weisen.

Ihn nicht bezahlen.

[Spaltenumbruch] 491 Wie der Vogel, also das Nest.Petri, II, 788; Sailer, 78.

Frz.: Tel oiseau tel nid. (Kritzinger, 488b.)

492 Wie der Vogel, also die Jungen.Petri, II, 788.

493 Wie der Vogel im Nest gezogen, so ist er, wenn er ausgeflogen.

Lat.: Extorris talis puer est ut erat cameralis. (Reuterdahl, 306.)

Schwed.: Swa gör barn i by som thz aer heema want. (Reuterdahl, 306.)

494 Wie der vogel ist, so legt er eyr.Franck, II, 8b u. 56a; Tappius, 9b; Gesner, III, 335; Eyering, III, 554; Gruter, I, 84; Petri, II, 788; Sailer, 147; Parömiakon, 41; Winckler, VIII, 53; Schmitz, 201, 247; Birlinger, 512; Braun, I, 4803.

Holl.: Gelijk de vogel is, zoo legt hij eijers. (Harrebomée, II, 400a.)

It.: Il lupo non caca agnelli. – La scheggia ritrae del ceppo.

495 Wie der Vogel ist (wild), so schmeckt auch sein Fleisch.

496 Wie der Vogel, so baut er auch sein Nest.

497 Wie der Vogel, so das Ei.Blum, 133; Eiselein, 621; Gaal, 1625; Körte, 6325.

Lat.: Dat pullos tales, qualis dignoscitur ales. – Fortes creantur fortibus et bonis. (Eiselein, 621.)

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Holl.: Zulke vogels, zulke veren. ( Harrebomée, II, 402a.)

499 Wie der Vogel, so sein Sang.

Lat.: Qualis avis, talis cantus.

500 Wie die alten Vögel sungen, so pfeifen (zwitschern) auch die Jungen.Parömiakon, 2583.

501 Wie ein Vogel ohn Federn fleugt, so das Gebet ohn Creutz leugt.Zinkgref, IV, 429.

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503 Wie kann der Vogel anders singen, als ihm der Schnabel gewachsen ist.Coler, 1043a.

504 Wie weit der Vogel fliegt, er kommt zum Nest zurück.

505 Will man die Vögel vertreiben, so muss man die Nester verbrennen, sagten die Spanier, als sie die Klöster zerstörten.Klosterspiegel, 78, 13.

506 Wo de Vogel frett (frisst), dritt (kackt) he gêrn. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 183.

507 Wo der Vogel singt, da ist das Nest nicht fern.Henisch, 1072, 11; Petri, II, 801.

508 Wo die Vögel selten sind, singt auch der Rabe schön.

509 Wo Ein Vogel sitzt, da hocken bald mehrere.

Damit antwortete einer auf die Frage, woher er alle die vielen Ehrenzeichen habe, mit denen er beladen sei.

510 Wo kein Vuegel ies, doa ies ok kein Nest. (Westf.)

511 Wund'rligi Vög'l hei wund'rligi Näst'r. (Bern.) – Zyro, 41.

512 Zu früh aussgeflogene Vögel fressen die Katzen.Chaos, 141.

513 Zu jedem wird ein schwarzer Vogel kommen.

Der Tod.

514 Zwei Vögel, die ihr Nest auf Einen Baum bauen, haben viel Sorge.

Schwed.: Twå foglar byggia boo en lefver i oroo. (Grubb, 828.)

515 Zwei Vögel sind hässlich: der Hattich und der Hättich; der dritte aber, der Habich ist schön.

*516 A bleierner Vogel. (Warschau.)

Ein plumper, unbeholfener Mensch. – Zur Bezeichnung von Langsamkeit und Saumseligkeit hat man in Warschau die jüdisch-deutsche Redensart: A jüdischer Saras; vom polnischen Zaraz = bald, gleich.

*517 A hôt gewîss Vegel im Hutte, doss a nich grissen koan.Gomolcke, 43; Frommann, III, 247, 189.

*518 Dä ess jetzt wie 'ne Voggel op de Heck. (Bedburg.)

In unsicherer Stellung.

*519 Da heisst es: friss, Vogel, oder stirb.Mayer, II, 222.

*520 Das ist auch ein rarer Vogel.

Holl.: Dat is ook een rare vogel. (Harrebomée, II, 399b.)

[Spaltenumbruch] *521 Das ist der beste Vogel im Korbe.

„Die Brotvergauckelung ist der geistlichkeit im Pabstthumb bester Vogel im Korb.“ (Pf. M. von Aldegonde; Zinkgref, IV, 71.)

*522 Das ist der rechte Vogel für das Nest.Sailer, 83.

*523 Das ist ein fremder Vogel.

Holl.: Het is een vogel uit verren lande. (Harrebomée, II, 400b.)

*524 Das ist ein Vogel, den man bei uns zu Hause Schwein (Sau) heisst.

Holl.: Het is een vogeltje, dat men in ons land zwijn heet. (Harrebomée, II, 400b.)

*525 Das ist ein Vogel für die Katze.

Holl.: Dat is een vogel voor de kat. (Harrebomée, II, 399b.)

*526 Das ist ein Vogel in der Luft.

Holl.: Het is een vogel in de lucht. (Harrebomée, II, 400b.)

*527 Dat wietet de Vüegel up'm Dacke. (Westf.)

Die Sache ist allgemein bekannt.

*528 De heft e Vagel. (Elbing.)

Er ist überspannt, hat einen Nagel.

*529 Dem fliegen die Vögel gebraten ins Maul.Parömiakon, 1204.

*530 Dem Vogel noch Flügel ansetzen.

Einen Eilenden noch anspornen.

*531 Den Vogel im Nest ergreifen (treffen).

Poln.: Zdybał go, jak czajkę na gniaździe. (Lompa, 35.)

*532 Den Vogel pfeifen lehren.Sutor, 420.

*533 Den Vögeln Salz auf den Schwanz streuen, um sie zu fangen.

*534 Der fangt zwei Vögel in Einem Schlag.Birlinger, 1070.

*535 Der hat den Vogel abgeschossen.Klix, 114.

*536 Der hat schon wildere Vögel gefangen.

Er hat schon viel erfahren, Schwereres durchgemacht.

Dän.: Han har fanget saa vild en fugl til form. – Han har før seylet saa høy en søe. – Har før været med at tage Peder paa loftet. (Prov. dan., 192.)

*537 Der hoatt Vögel önner senner Kappe. (Henneberg.)

*538 Der Vogel gefällt mir, aber das Nest nicht.

*539 Der Vogel hat den Leim versucht.

*540 Der Vogel in der Luft ist erfroren. (Nürtingen.)

Zur Bezeichnung eines hohen Kältegrades.

*541 Der Vogel (die Vögel) ist (sind) ausgeflogen.

Der Gefangene ist entflohen. Die Leute, welche man suchte, haben sich fortgemacht; auch: das Geld ist weg.

Böhm.: Uletĕlt' (vynikl) pták z klece; nečekej, by se vrátil. (Čelakovsky, 233.)

Frz.: Il n'y a plus que le nid, les oiseaux s'en sont envolés. – Il va aux rôties. (Kritzinger, 280a u. 624a.)

*542 Der Vogel ist fortgeflogen, das Nest ist leer.

Er hat sich eilends aus dem Staube gemacht.

*543 Der Vogel ist keinen Schuss (Pulver) werth.

Holl.: De vogel is het schot niet waardig. (Harrebomée, II, 400a.)

*544 Der Vogel ist verscheycht.Franck, II, 73b; Eyering, I, 577.

*545 Der Vogel kann (weiss) nur Ein Lied.

Holl.: De vogel zingt niet al, wat hij weet. (Harrebomée, II, 400a.)

*546 Der Vogel sitzt.Eiselein, 621.

D. h. der Dieb ist eingefangen.

*547 Die Vögel auf dem Dache wissen es wohl.

Es ist gar zu bekannt.

*548 Die Vögel auf den Bäumen zeigen. (Niederrhein.)

Anführen, Vertrauen misbrauchen.

*549 Die Vögel krönen.Luther's Tischr., 289.

Mit der beigefügten Bemerkung: „Einen bestechen.“ Ich habe die betreffende Ausgabe der Tischreden nicht zur Hand, um mir ein Verständniss zu verschaffen.

*550 Die Vögel uf'n Dächern singen schun dervon.Robinson, 236.

*551 Dieser Vogel ist des Schusses nicht werth.

*552 Dieser vogel singet, wie jm sein schnabel gewachsen ist.Wicelius, Dialogorum.

*553 Doas woar a grober Vogel, 's mag wul goar a Trappe seyn.Keller, 169b; Gomolcke, 322.

*554 Ein dummer Vogel, der ihm 's Nest verscheisst.

Sagen Zigeuner und Landfahrer zur Erklärung, warum sie in ihrer Herberge nicht stehlen.

*555 Ein lustiger Vogel.

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[[834]/0840] 491 Wie der Vogel, also das Nest. – Petri, II, 788; Sailer, 78. Frz.: Tel oiseau tel nid. (Kritzinger, 488b.) 492 Wie der Vogel, also die Jungen. – Petri, II, 788. 493 Wie der Vogel im Nest gezogen, so ist er, wenn er ausgeflogen. Lat.: Extorris talis puer est ut erat cameralis. (Reuterdahl, 306.) Schwed.: Swa gör barn i by som thz aer heema want. (Reuterdahl, 306.) 494 Wie der vogel ist, so legt er eyr. – Franck, II, 8b u. 56a; Tappius, 9b; Gesner, III, 335; Eyering, III, 554; Gruter, I, 84; Petri, II, 788; Sailer, 147; Parömiakon, 41; Winckler, VIII, 53; Schmitz, 201, 247; Birlinger, 512; Braun, I, 4803. Holl.: Gelijk de vogel is, zoo legt hij eijers. (Harrebomée, II, 400a.) It.: Il lupo non caca agnelli. – La scheggia ritrae del ceppo. 495 Wie der Vogel ist (wild), so schmeckt auch sein Fleisch. 496 Wie der Vogel, so baut er auch sein Nest. 497 Wie der Vogel, so das Ei. – Blum, 133; Eiselein, 621; Gaal, 1625; Körte, 6325. Lat.: Dat pullos tales, qualis dignoscitur ales. – Fortes creantur fortibus et bonis. (Eiselein, 621.) 498 Wie der Vogel, so die Federn. Holl.: Zulke vogels, zulke veren. ( Harrebomée, II, 402a.) 499 Wie der Vogel, so sein Sang. Lat.: Qualis avis, talis cantus. 500 Wie die alten Vögel sungen, so pfeifen (zwitschern) auch die Jungen. – Parömiakon, 2583. 501 Wie ein Vogel ohn Federn fleugt, so das Gebet ohn Creutz leugt. – Zinkgref, IV, 429. 502 Wie ein vogel zu nest zeucht, also brüt er junge aus. – Franck, II, 56a. 503 Wie kann der Vogel anders singen, als ihm der Schnabel gewachsen ist. – Coler, 1043a. 504 Wie weit der Vogel fliegt, er kommt zum Nest zurück. 505 Will man die Vögel vertreiben, so muss man die Nester verbrennen, sagten die Spanier, als sie die Klöster zerstörten. – Klosterspiegel, 78, 13. 506 Wo de Vogel frett (frisst), dritt (kackt) he gêrn. (Meurs.) – Firmenich, I, 403, 183. 507 Wo der Vogel singt, da ist das Nest nicht fern. – Henisch, 1072, 11; Petri, II, 801. 508 Wo die Vögel selten sind, singt auch der Rabe schön. 509 Wo Ein Vogel sitzt, da hocken bald mehrere. Damit antwortete einer auf die Frage, woher er alle die vielen Ehrenzeichen habe, mit denen er beladen sei. 510 Wo kein Vuegel ies, doa ies ok kein Nest. (Westf.) 511 Wund'rligi Vög'l hei wund'rligi Näst'r. (Bern.) – Zyro, 41. 512 Zu früh aussgeflogene Vögel fressen die Katzen. – Chaos, 141. 513 Zu jedem wird ein schwarzer Vogel kommen. Der Tod. 514 Zwei Vögel, die ihr Nest auf Einen Baum bauen, haben viel Sorge. Schwed.: Twå foglar byggia boo en lefver i oroo. (Grubb, 828.) 515 Zwei Vögel sind hässlich: der Hattich und der Hättich; der dritte aber, der Habich ist schön. *516 A bleierner Vogel. (Warschau.) 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(Harrebomée, II, 400b.) *525 Das ist ein Vogel für die Katze. Holl.: Dat is een vogel voor de kat. (Harrebomée, II, 399b.) *526 Das ist ein Vogel in der Luft. Holl.: Het is een vogel in de lucht. (Harrebomée, II, 400b.) *527 Dat wietet de Vüegel up'm Dacke. (Westf.) Die Sache ist allgemein bekannt. *528 De heft e Vagel. (Elbing.) Er ist überspannt, hat einen Nagel. *529 Dem fliegen die Vögel gebraten ins Maul. – Parömiakon, 1204. *530 Dem Vogel noch Flügel ansetzen. Einen Eilenden noch anspornen. *531 Den Vogel im Nest ergreifen (treffen). Poln.: Zdybał go, jak czajkę na gniaździe. (Lompa, 35.) *532 Den Vogel pfeifen lehren. – Sutor, 420. *533 Den Vögeln Salz auf den Schwanz streuen, um sie zu fangen. *534 Der fangt zwei Vögel in Einem Schlag. – Birlinger, 1070. *535 Der hat den Vogel abgeschossen. – Klix, 114. *536 Der hat schon wildere Vögel gefangen. Er hat schon viel erfahren, Schwereres durchgemacht. Dän.: Han har fanget saa vild en fugl til form. – Han har før seylet saa høy en søe. – Har før været med at tage Peder paa loftet. (Prov. dan., 192.) *537 Der hoatt Vögel önner senner Kappe. (Henneberg.) *538 Der Vogel gefällt mir, aber das Nest nicht. *539 Der Vogel hat den Leim versucht. *540 Der Vogel in der Luft ist erfroren. (Nürtingen.) Zur Bezeichnung eines hohen Kältegrades. *541 Der Vogel (die Vögel) ist (sind) ausgeflogen. Der Gefangene ist entflohen. Die Leute, welche man suchte, haben sich fortgemacht; auch: das Geld ist weg. Böhm.: Uletĕlt' (vynikl) pták z klece; nečekej, by se vrátil. (Čelakovsky, 233.) Frz.: Il n'y a plus que le nid, les oiseaux s'en sont envolés. – Il va aux rôties. (Kritzinger, 280a u. 624a.) *542 Der Vogel ist fortgeflogen, das Nest ist leer. Er hat sich eilends aus dem Staube gemacht. *543 Der Vogel ist keinen Schuss (Pulver) werth. Holl.: De vogel is het schot niet waardig. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [834]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/840>, abgerufen am 24.11.2024.