Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 96 Verstand muss ein jeder mitbringen, man kauft ihn nicht auf dem Markte. - Simrock, 10922. 97 Verstand muss man mitbringen, man bekommt ihn nicht im Laden. 98 Verstand ohne Geld gilt wenig in der Welt. Lat.: Ipse licet Musis venias comitatus, Homere: si nihil attuleris ibis Homere foras. (Binder II, 1563.) 99 Verstand ohne Tugend ist ein Schwert in der Hand eines Wahnsinnigen. Böhm.: Rozum bez ctnosti jako mec v rukou sileneho. (Celakovsky, 22.) Poln.: Rozum bez cnoty miecz w ruku szalonego. (Celakovsky, 22.) 100 Verstand ohne Zunge sieht aus wie ein dummer Junge. Poln.: Kiedy jezyk milczy, rozum ni zacz niestoji. (Celakovsky, 206.) 101 Verstand regiert wohl. It.: Ingegno da governo. (Pazzaglia, 178, 1.) 102 Verstand schlägt zehntausend, Geld nur tausend. It.: Si fa alle volte piu con ingegno che con danari. (Pazzaglia, 178, 1.) 103 Verstand sprengt Felsen. Die Chinesen sagen sprichwörtlich: Fähigkeit bricht Felsenmauern durch. (Bohemia, 1873, Nr. 26.) 104 Verstand studirt, Geld commandirt. 105 Verstand thut nie mehr noth, als wenn man mit einem Dummkopf (Narren) zu thun hat. 106 Verstand und Bart kommen erst mit den Jahren. - Holtei, Eselsfresser, I, 143. 107 Verstand und Geld zusammengesellt helfen durch die Welt. 108 Verstand und Geschick sind zweierlei. It.: L'arte senza uso non giora molto. 109 Verstand und Haare bringen nur die Jahre. 110 Verstand und Nachgedanken kommen nicht vor den Jahren. - Simrock, 10920. In Westfalen: Verstand un Nangedanken kuomet nich vor Jahren. (Lyra, 27.) 111 Verstand und Schönheit sind selten beieinander. - Simrock, 10927. It.: Di rado fa meschianza bellezza col senno. 112 Verstand und Tugend, die schönste Zier der Jugend. Böhm.: Nejkrasneji hosti rozum se ctnosti. (Celakovsky, 22.) Poln.: Gdzie rozum s cnota, dobry sklad. (Celakovsky, 22.) 113 Verstand und Wille sind die Säulen der Menschen. Die Chinesen: Jedermann wird durch Verstand, Gedächtniss und Willen beherrscht. (Hlawatsch, 74.) 114 Verstand vertreibt die Ruthe. - Sprichwörtergarten, 152. 115 Verstand will freie Hand. Er will seine Bewegung, er will sich namentlich auf dem geistigen Gebiet nicht beschränken lassen. Böhm.: Rozum maluje prostoru. (Celakovsky, 203.) 116 Verstand ziert die Rede. Poln.: Rozum okrosa rzeczy. (Celakovsky, 203.) 117 Verstandt bringt man zu marckt, man findt jhn nicht auffm Marckt. - Lehmann, 886, 73. Lat.: Nisi per te sapis, frusta sapientem audis. (Lehmann, 117, 14.) 118 Verstandt darff man zum rathen, Glück vnd Hertz zun Thaten. - Lehmann, 750, 15. 119 Verstandt gehört zum raten, Gottes beystand zu den thaten. - Lehmann, 598, 73. "Rath's Gott, so richtet er's auch aus; gibt er in den Mund, so gibt er's auch in die Hand." 120 Viel Verstand, aber wenig Vernunft. Frz.: Beaucoup de memoire et peu de jugement. - De l'esprit comme quatre et pas de sens comme un. - Jean a etudie pour etre bete. (Masson, 359.) 121 Viel Verstand hat wenig Glück. - Eiselein, 619; Simrock, 10923; Braun, I, 4767. Frz.: Il est un Dieu pour les fous. - Plus l'homme a d'esprit en se monde et plus il est donne. - Tel est plus heur que sage. (Masson, 256.) 122 Was dein Verstand nicht fassen kann, das schaue mit Verwunderung an. Lat.: Mirari non rimari sapientia vera est. (Seybold, 307.) 123 Was der Verstand vergebens erstrebt, wird oft vom Zufall gewebt. Lat.: Quod nequit ingenium, casus facit. (Binder II, 2887.) [Spaltenumbruch] 124 Was der Verstand nicht heilt, das heilt die Zeit. 125 Was kein Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth. Bekannt aus Fr. von Schiller's Worte des Glaubens. Der Verstand der Verständigen kommt übrigens bereits 1 Kor. 1, 19 vor. (Büchmann, 8. Aufl., 14.) 126 Was nützt aller Verstand, wenn die Butter auf dem Brot nicht kleben will. Holl.: Daar baat geen verstand, als de boter aan het brood niet kleven wil. (Harrebomee, II, 373.) 127 Was nützt der grösste Verstand, wenn niemand etwas davon weiss. Schwed.: Hwad gagnar högt förstand, när ingen weet der af. ( Grubb, 887 Grubb, 387.) 128 Was nützt ein guter Verstand, wenn ihm nicht dient eine tüchtige Hand. Dän.: God forstand vil have god brug. (Prov. dan., 185.) 129 Was nützt Verstand, wenn er nicht wird bekannt. Lat.: Condita tabescit, vulgata scientia crescit. - Occultae musicae nullus est respectus. (Gaal, 665.) 130 Was über meinen Verstand geht, lass' ich gehen. 131 Was Verstand nicht erreicht oder Geschick, bringt oft ein günst'ger Augenblick. Dän.: Det fornuften ei kand, kand liden ofte give. (Prov. dan., 182.) 132 Welchen Verstand hat ein Schwein, von Safran zu urtheilen. 133 Wem es an Verstand gebricht, der kauft ihn auf dem Jahrmarkt nicht. Kein Schmied wird ihm den fehlenden schmieden, sagen die Polen: Kto rozumu niema, i kowal mu go nie ukuje. (Lompa, 17.) 134 Wem es selber an Verstand gebricht, der zündet (ist für) andern kein grosses Licht. Böhm.: Ztezka jinym rozum spravi, kdo se sam v nem neustavi. (Celakovsky, 207.) Lat.: Bene dormit, qui non sitit. (Chaos, 816.) 135 Wenig Verstand, leere Hand. It.: Per la poca prudenza di molte cose si sta senza. (Pazzaglia, 312, 8.) 136 Wenig Verstand und viel Hochmuth regieren die Welt. - Winckler, III, 63. 137 Wenig Verstand, wenig Sorge. 138 Wenn jeder thäte nach seinem Verstand, so ständ' es wohl im Land'. Böhm.: Rozumem kazdy se spravuj, neslusneho se varuj. (Celakovsky, 204.) 139 Wer den Verstand beim Krämer kauft, dem läuft der Kopf nicht über. 140 Wer den Verstand in Fingern hat, der kann ihn nicht im Kopfe haben. "Terander lebt von seinen Fingern und spielt die Laute wunderschön. Ach, sollt' er von dem Kopfe leben, wie mislich wird es um ihn stehn .... Ein jeder Mensch hat seine Gaben; wer den Verstand in Fingern hat, der kann ihn nicht im Kopfe haben." (Daniel Stoppe, Parnass im Sättler, Hirschberg 1735, S. 266.) 141 Wer, eh' er Verstand hat, freit, stirbt, eh' er gedeiht. 142 Wer einen kurtz balbirten verstandt hatt, der ist ein Mensch, wie unsers Herrn Gottes Gaul. - Lehmann, 821, 39. 143 Wer hat Verstand, der reicht der Zeit die Hand. 144 Wer keinen Verstand hat, der kann keinen verlieren. It.: Non puo perder il cervello, chi non l' ha. (Pazzaglia, 281, 15.) 145 Wer mit Verstand handelt, kommt zu Geld, und wer ohne Verstand handelt, kommt auch fort in der Welt. Böhm.: Bez rozumu kupceni z penez se loupeni. - S rozumen dobre kupciti, a bez rozumu se muciti. (Celakovsky, 204.) 146 Wer mit Verstand sich thut herfür, dem beut man Wein, dem andern Bier. Lat.: Doctus vina, rudis zythum, pecus hauriat undas. (Chaos, 229.) 147 Wer seinem Verstandt zu viel trawt, der kan leicht einem Blinden volgen. - Lehmann, 799, 29. Poln.: Kto sie na swoj rozum spuszcza, pyszny raczej, a nie madry. (Celakovsky, 97.) 148 Wer seinen Verstand daheim lässt, thut oft (aber selten) gut, so kommt er nicht in die Schwärze.
[Spaltenumbruch] 96 Verstand muss ein jeder mitbringen, man kauft ihn nicht auf dem Markte. – Simrock, 10922. 97 Verstand muss man mitbringen, man bekommt ihn nicht im Laden. 98 Verstand ohne Geld gilt wenig in der Welt. Lat.: Ipse licet Musis venias comitatus, Homere: si nihil attuleris ibis Homere foras. (Binder II, 1563.) 99 Verstand ohne Tugend ist ein Schwert in der Hand eines Wahnsinnigen. Böhm.: Rozum bez ctnosti jako meč v rukou šíleného. (Čelakovsky, 22.) Poln.: Rozum bez cnoty miecz w ruku szalonego. (Čelakovsky, 22.) 100 Verstand ohne Zunge sieht aus wie ein dummer Junge. Poln.: Kiedý język milczy, rozum ni zacz niestoji. (Čelakovsky, 206.) 101 Verstand regiert wohl. It.: Ingegno dà governo. (Pazzaglia, 178, 1.) 102 Verstand schlägt zehntausend, Geld nur tausend. It.: Si fà alle volte più con ingegno chè con danari. (Pazzaglia, 178, 1.) 103 Verstand sprengt Felsen. Die Chinesen sagen sprichwörtlich: Fähigkeit bricht Felsenmauern durch. (Bohemia, 1873, Nr. 26.) 104 Verstand studirt, Geld commandirt. 105 Verstand thut nie mehr noth, als wenn man mit einem Dummkopf (Narren) zu thun hat. 106 Verstand und Bart kommen erst mit den Jahren. – Holtei, Eselsfresser, I, 143. 107 Verstand und Geld zusammengesellt helfen durch die Welt. 108 Verstand und Geschick sind zweierlei. It.: L'arte senza uso non giora molto. 109 Verstand und Haare bringen nur die Jahre. 110 Verstand und Nachgedanken kommen nicht vor den Jahren. – Simrock, 10920. In Westfalen: Verstand un Nangedanken kuomet nich vor Jahren. (Lyra, 27.) 111 Verstand und Schönheit sind selten beieinander. – Simrock, 10927. It.: Di rado fa meschianza bellezza col senno. 112 Verstand und Tugend, die schönste Zier der Jugend. Böhm.: Nejkrasnĕji hosti rozum se ctností. (Čelakovsky, 22.) Poln.: Gdzie rozum s cnotą, dobry skład. (Čelakovsky, 22.) 113 Verstand und Wille sind die Säulen der Menschen. Die Chinesen: Jedermann wird durch Verstand, Gedächtniss und Willen beherrscht. 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(Masson, 359.) 121 Viel Verstand hat wenig Glück. – Eiselein, 619; Simrock, 10923; Braun, I, 4767. Frz.: Il est un Dieu pour les fous. – Plus l'homme à d'esprit en se monde et plus il est donné. – Tel est plus heur que sage. (Masson, 256.) 122 Was dein Verstand nicht fassen kann, das schaue mit Verwunderung an. Lat.: Mirari non rimari sapientia vera est. (Seybold, 307.) 123 Was der Verstand vergebens erstrebt, wird oft vom Zufall gewebt. Lat.: Quod nequit ingenium, casus facit. (Binder II, 2887.) [Spaltenumbruch] 124 Was der Verstand nicht heilt, das heilt die Zeit. 125 Was kein Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth. Bekannt aus Fr. von Schiller's Worte des Glaubens. Der Verstand der Verständigen kommt übrigens bereits 1 Kor. 1, 19 vor. (Büchmann, 8. Aufl., 14.) 126 Was nützt aller Verstand, wenn die Butter auf dem Brot nicht kleben will. Holl.: Daar baat geen verstand, als de boter aan het brood niet kleven wil. 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96 Verstand muss ein jeder mitbringen, man kauft ihn nicht auf dem Markte. – Simrock, 10922.
97 Verstand muss man mitbringen, man bekommt ihn nicht im Laden.
98 Verstand ohne Geld gilt wenig in der Welt.
Lat.: Ipse licet Musis venias comitatus, Homere: si nihil attuleris ibis Homere foras. (Binder II, 1563.)
99 Verstand ohne Tugend ist ein Schwert in der Hand eines Wahnsinnigen.
Böhm.: Rozum bez ctnosti jako meč v rukou šíleného. (Čelakovsky, 22.)
Poln.: Rozum bez cnoty miecz w ruku szalonego. (Čelakovsky, 22.)
100 Verstand ohne Zunge sieht aus wie ein dummer Junge.
Poln.: Kiedý język milczy, rozum ni zacz niestoji. (Čelakovsky, 206.)
101 Verstand regiert wohl.
It.: Ingegno dà governo. (Pazzaglia, 178, 1.)
102 Verstand schlägt zehntausend, Geld nur tausend.
It.: Si fà alle volte più con ingegno chè con danari. (Pazzaglia, 178, 1.)
103 Verstand sprengt Felsen.
Die Chinesen sagen sprichwörtlich: Fähigkeit bricht Felsenmauern durch. (Bohemia, 1873, Nr. 26.)
104 Verstand studirt, Geld commandirt.
105 Verstand thut nie mehr noth, als wenn man mit einem Dummkopf (Narren) zu thun hat.
106 Verstand und Bart kommen erst mit den Jahren. – Holtei, Eselsfresser, I, 143.
107 Verstand und Geld zusammengesellt helfen durch die Welt.
108 Verstand und Geschick sind zweierlei.
It.: L'arte senza uso non giora molto.
109 Verstand und Haare bringen nur die Jahre.
110 Verstand und Nachgedanken kommen nicht vor den Jahren. – Simrock, 10920.
In Westfalen: Verstand un Nangedanken kuomet nich vor Jahren. (Lyra, 27.)
111 Verstand und Schönheit sind selten beieinander. – Simrock, 10927.
It.: Di rado fa meschianza bellezza col senno.
112 Verstand und Tugend, die schönste Zier der Jugend.
Böhm.: Nejkrasnĕji hosti rozum se ctností. (Čelakovsky, 22.)
Poln.: Gdzie rozum s cnotą, dobry skład. (Čelakovsky, 22.)
113 Verstand und Wille sind die Säulen der Menschen.
Die Chinesen: Jedermann wird durch Verstand, Gedächtniss und Willen beherrscht. (Hlawatsch, 74.)
114 Verstand vertreibt die Ruthe. – Sprichwörtergarten, 152.
115 Verstand will freie Hand.
Er will seine Bewegung, er will sich namentlich auf dem geistigen Gebiet nicht beschränken lassen.
Böhm.: Rozum maluje prostoru. (Čelakovsky, 203.)
116 Verstand ziert die Rede.
Poln.: Rozum okrosa rzeczy. (Čelakovsky, 203.)
117 Verstandt bringt man zu marckt, man findt jhn nicht auffm Marckt. – Lehmann, 886, 73.
Lat.: Nisi per te sapis, frusta sapientem audis. (Lehmann, 117, 14.)
118 Verstandt darff man zum rathen, Glück vnd Hertz zun Thaten. – Lehmann, 750, 15.
119 Verstandt gehört zum raten, Gottes beystand zu den thaten. – Lehmann, 598, 73.
„Rath's Gott, so richtet er's auch aus; gibt er in den Mund, so gibt er's auch in die Hand.“
120 Viel Verstand, aber wenig Vernunft.
Frz.: Beaucoup de mémoire et peu de jugement. – De l'esprit comme quatre et pas de sens comme un. – Jean a étudié pour être bête. (Masson, 359.)
121 Viel Verstand hat wenig Glück. – Eiselein, 619; Simrock, 10923; Braun, I, 4767.
Frz.: Il est un Dieu pour les fous. – Plus l'homme à d'esprit en se monde et plus il est donné. – Tel est plus heur que sage. (Masson, 256.)
122 Was dein Verstand nicht fassen kann, das schaue mit Verwunderung an.
Lat.: Mirari non rimari sapientia vera est. (Seybold, 307.)
123 Was der Verstand vergebens erstrebt, wird oft vom Zufall gewebt.
Lat.: Quod nequit ingenium, casus facit. (Binder II, 2887.)
124 Was der Verstand nicht heilt, das heilt die Zeit.
125 Was kein Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.
Bekannt aus Fr. von Schiller's Worte des Glaubens. Der Verstand der Verständigen kommt übrigens bereits 1 Kor. 1, 19 vor. (Büchmann, 8. Aufl., 14.)
126 Was nützt aller Verstand, wenn die Butter auf dem Brot nicht kleben will.
Holl.: Daar baat geen verstand, als de boter aan het brood niet kleven wil. (Harrebomée, II, 373.)
127 Was nützt der grösste Verstand, wenn niemand etwas davon weiss.
Schwed.: Hwad gagnar högt förstånd, när ingen weet der af. ( Grubb, 887 Grubb, 387.)
128 Was nützt ein guter Verstand, wenn ihm nicht dient eine tüchtige Hand.
Dän.: God forstand vil have god brug. (Prov. dan., 185.)
129 Was nützt Verstand, wenn er nicht wird bekannt.
Lat.: Condita tabescit, vulgata scientia crescit. – Occultae musicae nullus est respectus. (Gaal, 665.)
130 Was über meinen Verstand geht, lass' ich gehen.
131 Was Verstand nicht erreicht oder Geschick, bringt oft ein günst'ger Augenblick.
Dän.: Det fornuften ei kand, kand liden ofte give. (Prov. dan., 182.)
132 Welchen Verstand hat ein Schwein, von Safran zu urtheilen.
133 Wem es an Verstand gebricht, der kauft ihn auf dem Jahrmarkt nicht.
Kein Schmied wird ihm den fehlenden schmieden, sagen die Polen: Kto rozumu niema, i kowal mu go nie ukuje. (Lompa, 17.)
134 Wem es selber an Verstand gebricht, der zündet (ist für) andern kein grosses Licht.
Böhm.: Ztĕžka jiným rozum spraví, kdo se sám v nĕm neustaví. (Čelakovsky, 207.)
Lat.: Bene dormit, qui non sitit. (Chaos, 816.)
135 Wenig Verstand, leere Hand.
It.: Per la poca prudenza di molte cose si sta senza. (Pazzaglia, 312, 8.)
136 Wenig Verstand und viel Hochmuth regieren die Welt. – Winckler, III, 63.
137 Wenig Verstand, wenig Sorge.
138 Wenn jeder thäte nach seinem Verstand, so ständ' es wohl im Land'.
Böhm.: Rozumem každý se spravuj, neslušného se varuj. (Čelakovsky, 204.)
139 Wer den Verstand beim Krämer kauft, dem läuft der Kopf nicht über.
140 Wer den Verstand in Fingern hat, der kann ihn nicht im Kopfe haben.
„Terander lebt von seinen Fingern und spielt die Laute wunderschön. Ach, sollt' er von dem Kopfe leben, wie mislich wird es um ihn stehn .... Ein jeder Mensch hat seine Gaben; wer den Verstand in Fingern hat, der kann ihn nicht im Kopfe haben.“ (Daniel Stoppe, Parnass im Sättler, Hirschberg 1735, S. 266.)
141 Wer, eh' er Verstand hat, freit, stirbt, eh' er gedeiht.
142 Wer einen kurtz balbirten verstandt hatt, der ist ein Mensch, wie unsers Herrn Gottes Gaul. – Lehmann, 821, 39.
143 Wer hat Verstand, der reicht der Zeit die Hand.
144 Wer keinen Verstand hat, der kann keinen verlieren.
It.: Non può perder il cervello, chi non l' ha. (Pazzaglia, 281, 15.)
145 Wer mit Verstand handelt, kommt zu Geld, und wer ohne Verstand handelt, kommt auch fort in der Welt.
Böhm.: Bez rozumu kupčeni z penĕz se loupení. – S rozumen dobře kupčiti, a bez rozumu se mučiti. (Čelakovsky, 204.)
146 Wer mit Verstand sich thut herfür, dem beut man Wein, dem andern Bier.
Lat.: Doctus vina, rudis zythum, pecus hauriat undas. (Chaos, 229.)
147 Wer seinem Verstandt zu viel trawt, der kan leicht einem Blinden volgen. – Lehmann, 799, 29.
Poln.: Kto się na swój rozum spuszcza, pyszny raczéj, a nie madry. (Čelakovsky, 97.)
148 Wer seinen Verstand daheim lässt, thut oft (aber selten) gut, so kommt er nicht in die Schwärze.
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