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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] Böhm.: S kym jsi, takovy jsi. (Celakovsky, 36.)

Frz.: Dis-moi qui tu hautes, je dirai qui tu es. (Kritzinger, 21b; Lendroy, 865.)

It.: Dimmi con chi pratticchi, ti diro che cosa prattichi. (Pazzaglia, 301, 3.) - Dimmi con chi stai, e ti diro che vita foi.

Kroat.: S kim te vide, tim te i pisau. (Haug.)

Lat.: Nosci ex hoste potest, qui non cognoscitur ex se. - Noscitur adverso tempore verus amor. - Noscitur ex socio qui non cognoscitur ex se. (Facet., 114.) - Talis quisque putatur, cum quibus versatur. (Seybold, 593.)

Span.: Con quien naces, sino con quien paces. - Dime con quien andas, decirte quien eres. (Cervantes, Don Quixote.)

14 War man mit umgeiht, da hangt en an. (Rastede.) - Firmenich, III, 26, 21; schlesisch bei Frommann, III, 408, 310; für Ostfriesland: Bueren, 1216; Hauskalender, I; hochdeutsch bei Bücking, 141 u. 313; Hollenberg, I, 46; Beyer, II, 231; Simrock, 10615; Körte, 6971; Braun, I, 4643.

Man nimmt leicht die Sitten und Gewohnheiten derer an, mit denen man umgeht.

Schwed.: Der man mäst umgar med, det ladar gerna wid. (Grubb, 151.)

15 Was man nit kan vmbgon, das wag. - Franck, I, 148b; Henisch, 1433; Lehmann, II, 835, 155.

16 Was man nit kan vmgehn, sol man gedultig drein gehn. - Franck, II, 192a; Henisch, 1411, 36; Lehmann, II, 855, 156.

Bei Zinkgref (IV, 350): "Was einer nicht vmgehen kan, soll er nehmen gedultig an." Bei Kern (680): 'T geit um as 't Hunne beiten. Welche Lesart ist die richtige?

17 Wenn's lange umgeht, muss der die Feigen speien, der sie gefressen hat.

Aesop, der beschuldigt war, Feigen heimlich entwendet und gegessen zu haben, trank laues Wasser und liess den übrigen Sklaven auch reichen, wo denn diese ihre Schuld ans Licht geben mussten.

18 Wo men mede ümmegeit, dat en'n nae steit. - Schambach, II, 605.

Man pflegt denen, mit welchen man umgeht, an Charakter ähnlich zu sein oder zu werden.

19 Womit einer umbgehet, das soll er mit Fleiss verrichten. - Coler, 628b.

20 Womit einer umgeht am Tage, davon träumt ihm auch des Nachts. - Simrock, 10616.

Lat.: Indicibus lites aurigae somnia currus.

21 Womit einer vmbgehet, das hängt jm an. - Chemnitius, II, 52; Lohrengel, I, 899.

In Schlesien: Mit was ma imgiht, dos hengt enem on. (Keller, 169b.) Jüdisch-deutsch in Warschau: Mit wus män handelt, dus klebt sich un.

Frz.: Il n'y a ni honneur ni gain a qui se prend a un vilain. (Masson, 273.) - On ne peut manier le beurre sans s'engraisser les doigts. (Kritzinger, 69a.)

*22 Dat geit um as 't Hunneleiden. - Eichwald, 863; Bueren, 368; Frommann, II, 539, 195; Schlingmann, 676.

*23 Der geht um wie ein verlorenes Schaf. - Wurth, 144.

*24 Die geht um wie der böse Feind. - Klix, 114.

*25 Er gehet damit um, wie der Teufel mit em (dem) Landsknecht. (Neresheim.)

Lat.: Ne quasi pilam habet. - Pedibus aliquem trahere. (Seybold, 304 u. 434.)

*26 Er gehet in libris Regum vmb.

"Ja wie kan der dem Altar dienen ..., der bey seinen Bawern sitzet vnnd redet von Mist vnd Ochsen ..., der stetig die Küe vnd Schweine visitiret, oder mit den Bawern beym Biere sitzet, in libris Regum vmbgehet, vnd spielet im Bret, laufft auff alle gelack, quasseey vnd Kirchweyh, befihlet seinem Schulmeister oder Cüster, dieweil den Syrach von bösen Weibern zu lesen." (Mathesy, 295b.)

*27 Er geht damit um, wie der Fuchs mit den Hühnern.

Holl.: Hij springt ermede om als de vos met de kippen. (Harrebomee, I, 408b.)

*28 Er geht damit um, wie der Habicht mit den Tauben.

Der Diener z. B. mit fremdem Gute, indem er es rupft.

*29 Er geht damit um, wie der Hase mit der Trommel.

Krain.: Na to se toliko umi kakor zajic na boben. (Celakovsky, 562.)

Kroat.: Razme se k tomu, kaj i zajeo na bubenj. (Celakovsky, 562.)


[Spaltenumbruch]

*30 Er geht damit um, wie der Hund mit dem Brotsack.

*31 Er geht damit um, wie der Teufel mit Hiob.

*32 Er geht damit um, wie die Knaben mit den Nussbäumen im Herbst. - Parömiakon, 1882.

Die mit Prügeln in sie schlagen.

*33 Er geht damit um, wie die Sau mit dem Hafersack.

Die, wie Luther von gewissen Schriftauslegern sagt, mit der Sprache umgehen, wie die Sau mit dem Hafersack. (Im neuen Reich, 1872, S. 284.)

*34 Er geht damit um, wie Gideon mit dem Getreide.

*35 Er geht damit um, wie Magdalene mit der Alabasterbüchse.

Sie zerbrach sie.

*36 Er geht damit um, wie mit dem Kohl in seinem Garten.

Als ob es sein Eigenthum wäre.

*37 Er geht damit um, wie mit einem Hunde.

Schriften, die, mit Schopenhauer zu reden, mit der Sprache umgehen, wie mit einem herrenlosen Hunde. (Mezger, Im neuen Reich, Leipzig, 1872, Nr. 84, S. 284.)

*38 Er geht damit um, wie Simson mit den Feldern der Philister. - Parömiakon, 652.

Die er verwüstete.

*39 Er geht mit Gold um, als sollte er glühende Kohlen angreifen.

*40 Er geht mit ihm um, wie die Schweine mit dem Bettelsack. - Bilder aus dem deutschen Studentenleben in Westermann's Monatsschrift, Nr. 100, S. 360.

*41 Er geht um, wie der Hund in Flöhen. - Eiselein, 330.

*42 Er geht umb, wie die wacht. - Franck, I, 93a; Körte, 6384d.

*43 Es geht sich mit ihm um, wie mit glühenden Kohlen.

*44 Es geht um wie Katzen- und Hundebeissen.

*45 Es goht um, wie 's Geissenhüete. - Sutermeister, 33.

*46 Es ist gut mit ihm umgehen, wie mit einem Dornstrauch.

Frz.: Etre gracieuse comme un fagot d'epines. (Leroux, I, 44.)

*47 Et geid üm as 't Potsgrappen1. (Iserlohn.) - Frommann, V, 171, 171.

1) Schrappen oder schrabben = kratzen, schaben.

*48 Hä geit domet om, as schött me et Geld aus der Mau (Aermel). (Köln.)

*49 Hä genk dermed ümme, as de Duiwel med der Bockshaud (Bockshaut). (Iserlohn.) - Frommann, V, 167, 171; Woeste, 82, 22.

Diese Redensart weist ins deutsche Heidenthum zurück. (Vgl. Frommann, V, 171, 171.)

*50 Hä genk dermed ümme, as de Suege med dem Beädelsack. (Köln.) - Frommann, V, 164, 171; für Arnsberg: Firmenich, I, 353, 9; für Driburg: Firmenich, I, 363, 46; für Recklinghausen: Firmenich, III, 170, 3; für Iserlohn: Woeste, 89, 181; für Waldeck: Curtze, 359.

*51 Hei geit dermüe ümme, ässe warn 't Rauwgued wör. (Westf.)

Mit einer Sache.

*52 Ma muss miedem umgiehn, wie mit annem weche Ey. - Robinson, 175; für Altmark: Danneil, 276; für Mecklenburg: Schiller, III, 14b.

*53 Man geht mit ihm um, wie man will.

Lat.: One quasi pilam habet. (Sutor, 234.)

*54 Man kann so leicht mit ihm umgehen, wie mit glühenden Kohlen. - Winckler, XII, 42.

*55 Man muss mit ihm umgehen, wie mit weichen (rohen) Eiern. - Simrock, 1890; Frischbier2, 3859.

In Schlesien: Ma muss mit'm imgeihn, as wie em wechen Ei. (Gomolcke, 758.) In der Schweiz: Me mues mit em umgoh wie mit eme ungschalete-n Ei. (Sutermeister, 81.) Jüdisch- deutsch in Warschau: Er geht dermit um, wie mit a weich Ei. Sanft, gelinde, schonend. "Man muss ihn in Acht nehmen, wie einen Topf." (Schleicher, 182.)

Kroat.: Hodi mu po volji kok vutlomu jajcu. (Celakovsky, 551.)

[Spaltenumbruch] Böhm.: S kým jsi, takový jsi. (Čelakovsky, 36.)

Frz.: Dis-moi qui tu hautes, je dirai qui tu es. (Kritzinger, 21b; Lendroy, 865.)

It.: Dimmi con chi pratticchi, ti diro che cosa prattichi. (Pazzaglia, 301, 3.) – Dimmi con chi stai, e ti diro che vita foi.

Kroat.: S kim te vide, tim te i pisû. (Haug.)

Lat.: Nosci ex hoste potest, qui non cognoscitur ex se. – Noscitur adverso tempore verus amor. – Noscitur ex socio qui non cognoscitur ex se. (Facet., 114.) – Talis quisque putatur, cum quibus versatur. (Seybold, 593.)

Span.: Con quien naces, sino con quien paces. – Dime con quien andas, decirte quien eres. (Cervantes, Don Quixote.)

14 War man mit umgeiht, da hangt ên an. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 21; schlesisch bei Frommann, III, 408, 310; für Ostfriesland: Bueren, 1216; Hauskalender, I; hochdeutsch bei Bücking, 141 u. 313; Hollenberg, I, 46; Beyer, II, 231; Simrock, 10615; Körte, 6971; Braun, I, 4643.

Man nimmt leicht die Sitten und Gewohnheiten derer an, mit denen man umgeht.

Schwed.: Der man mäst umgår med, det lådar gerna wid. (Grubb, 151.)

15 Was man nit kan vmbgon, das wag.Franck, I, 148b; Henisch, 1433; Lehmann, II, 835, 155.

16 Was man nit kan vmgehn, sol man gedultig drein gehn.Franck, II, 192a; Henisch, 1411, 36; Lehmann, II, 855, 156.

Bei Zinkgref (IV, 350): „Was einer nicht vmgehen kan, soll er nehmen gedultig an.“ Bei Kern (680): 'T geit um as 't Hunne bîten. Welche Lesart ist die richtige?

17 Wenn's lange umgeht, muss der die Feigen speien, der sie gefressen hat.

Aesop, der beschuldigt war, Feigen heimlich entwendet und gegessen zu haben, trank laues Wasser und liess den übrigen Sklaven auch reichen, wo denn diese ihre Schuld ans Licht geben mussten.

18 Wo men mede ümmegeit, dat en'n nâe steit.Schambach, II, 605.

Man pflegt denen, mit welchen man umgeht, an Charakter ähnlich zu sein oder zu werden.

19 Womit einer umbgehet, das soll er mit Fleiss verrichten. – Coler, 628b.

20 Womit einer umgeht am Tage, davon träumt ihm auch des Nachts.Simrock, 10616.

Lat.: Indicibus lites aurigae somnia currus.

21 Womit einer vmbgehet, das hängt jm an.Chemnitius, II, 52; Lohrengel, I, 899.

In Schlesien: Mit was ma imgiht, dos hengt enem on. (Keller, 169b.) Jüdisch-deutsch in Warschau: Mit wus män handelt, dus klebt sich un.

Frz.: Il n'y a ni honneur ni gain à qui se prend à un vilain. (Masson, 273.) – On ne peut manier le beurre sans s'engraisser les doigts. (Kritzinger, 69a.)

*22 Dat geit um as 't Hunneleiden.Eichwald, 863; Bueren, 368; Frommann, II, 539, 195; Schlingmann, 676.

*23 Der geht um wie ein verlorenes Schaf.Wurth, 144.

*24 Die geht um wie der böse Feind.Klix, 114.

*25 Er gehet damit um, wie der Teufel mit em (dem) Landsknecht. (Neresheim.)

Lat.: Ne quasi pilam habet. – Pedibus aliquem trahere. (Seybold, 304 u. 434.)

*26 Er gehet in libris Regum vmb.

„Ja wie kan der dem Altar dienen ..., der bey seinen Bawern sitzet vnnd redet von Mist vnd Ochsen ..., der stetig die Küe vnd Schweine visitiret, oder mit den Bawern beym Biere sitzet, in libris Regum vmbgehet, vnd spielet im Bret, laufft auff alle gelack, quasseey vnd Kirchweyh, befihlet seinem Schulmeister oder Cüster, dieweil den Syrach von bösen Weibern zu lesen.“ (Mathesy, 295b.)

*27 Er geht damit um, wie der Fuchs mit den Hühnern.

Holl.: Hij springt ermede om als de vos met de kippen. (Harrebomée, I, 408b.)

*28 Er geht damit um, wie der Habicht mit den Tauben.

Der Diener z. B. mit fremdem Gute, indem er es rupft.

*29 Er geht damit um, wie der Hase mit der Trommel.

Krain.: Na to se toliko umi kakor zajic na bóben. (Čelakovsky, 562.)

Kroat.: Razme se k tomu, kaj i zajeo na bubenj. (Čelakovsky, 562.)


[Spaltenumbruch]

*30 Er geht damit um, wie der Hund mit dem Brotsack.

*31 Er geht damit um, wie der Teufel mit Hiob.

*32 Er geht damit um, wie die Knaben mit den Nussbäumen im Herbst.Parömiakon, 1882.

Die mit Prügeln in sie schlagen.

*33 Er geht damit um, wie die Sau mit dem Hafersack.

Die, wie Luther von gewissen Schriftauslegern sagt, mit der Sprache umgehen, wie die Sau mit dem Hafersack. (Im neuen Reich, 1872, S. 284.)

*34 Er geht damit um, wie Gideon mit dem Getreide.

*35 Er geht damit um, wie Magdalene mit der Alabasterbüchse.

Sie zerbrach sie.

*36 Er geht damit um, wie mit dem Kohl in seinem Garten.

Als ob es sein Eigenthum wäre.

*37 Er geht damit um, wie mit einem Hunde.

Schriften, die, mit Schopenhauer zu reden, mit der Sprache umgehen, wie mit einem herrenlosen Hunde. (Mezger, Im neuen Reich, Leipzig, 1872, Nr. 84, S. 284.)

*38 Er geht damit um, wie Simson mit den Feldern der Philister.Parömiakon, 652.

Die er verwüstete.

*39 Er geht mit Gold um, als sollte er glühende Kohlen angreifen.

*40 Er geht mit ihm um, wie die Schweine mit dem Bettelsack.Bilder aus dem deutschen Studentenleben in Westermann's Monatsschrift, Nr. 100, S. 360.

*41 Er geht um, wie der Hund in Flöhen.Eiselein, 330.

*42 Er geht umb, wie die wacht.Franck, I, 93a; Körte, 6384d.

*43 Es geht sich mit ihm um, wie mit glühenden Kohlen.

*44 Es geht um wie Katzen- und Hundebeissen.

*45 Es goht um, wie 's Geissenhüete.Sutermeister, 33.

*46 Es ist gut mit ihm umgehen, wie mit einem Dornstrauch.

Frz.: Être gracieuse comme un fagot d'epines. (Leroux, I, 44.)

*47 Et geid üm as 't Potsgrappen1. (Iserlohn.) – Frommann, V, 171, 171.

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*48 Hä geit domet ôm, as schött me et Geld ûs der Mau (Aermel). (Köln.)

*49 Hä genk dermed ümme, as de Duiwel med der Bockshûd (Bockshaut). (Iserlohn.) – Frommann, V, 167, 171; Woeste, 82, 22.

Diese Redensart weist ins deutsche Heidenthum zurück. (Vgl. Frommann, V, 171, 171.)

*50 Hä genk dermed ümme, as de Suege med dem Beädelsack. (Köln.) – Frommann, V, 164, 171; für Arnsberg: Firmenich, I, 353, 9; für Driburg: Firmenich, I, 363, 46; für Recklinghausen: Firmenich, III, 170, 3; für Iserlohn: Woeste, 89, 181; für Waldeck: Curtze, 359.

*51 Hei geit dermüe ümme, ässe warn 't Rauwgued wör. (Westf.)

Mit einer Sache.

*52 Ma muss miedem umgiehn, wie mit annem weche Ey.Robinson, 175; für Altmark: Danneil, 276; für Mecklenburg: Schiller, III, 14b.

*53 Man geht mit ihm um, wie man will.

Lat.: One quasi pilam habet. (Sutor, 234.)

*54 Man kann so leicht mit ihm umgehen, wie mit glühenden Kohlen.Winckler, XII, 42.

*55 Man muss mit ihm umgehen, wie mit weichen (rohen) Eiern.Simrock, 1890; Frischbier2, 3859.

In Schlesien: Ma muss mit'm imgîhn, as wie em wêchen Ei. (Gomolcke, 758.) In der Schweiz: Me mues mit em umgoh wie mit eme ungschalete-n Ei. (Sutermeister, 81.) Jüdisch- deutsch in Warschau: Er geht dermit um, wie mit a weich Ei. Sanft, gelinde, schonend. „Man muss ihn in Acht nehmen, wie einen Topf.“ (Schleicher, 182.)

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[[706]/0712] Böhm.: S kým jsi, takový jsi. (Čelakovsky, 36.) Frz.: Dis-moi qui tu hautes, je dirai qui tu es. (Kritzinger, 21b; Lendroy, 865.) It.: Dimmi con chi pratticchi, ti diro che cosa prattichi. (Pazzaglia, 301, 3.) – Dimmi con chi stai, e ti diro che vita foi. Kroat.: S kim te vide, tim te i pisû. (Haug.) Lat.: Nosci ex hoste potest, qui non cognoscitur ex se. – Noscitur adverso tempore verus amor. – Noscitur ex socio qui non cognoscitur ex se. (Facet., 114.) – Talis quisque putatur, cum quibus versatur. (Seybold, 593.) Span.: Con quien naces, sino con quien paces. – Dime con quien andas, decirte quien eres. (Cervantes, Don Quixote.) 14 War man mit umgeiht, da hangt ên an. (Rastede.) – Firmenich, III, 26, 21; schlesisch bei Frommann, III, 408, 310; für Ostfriesland: Bueren, 1216; Hauskalender, I; hochdeutsch bei Bücking, 141 u. 313; Hollenberg, I, 46; Beyer, II, 231; Simrock, 10615; Körte, 6971; Braun, I, 4643. Man nimmt leicht die Sitten und Gewohnheiten derer an, mit denen man umgeht. Schwed.: Der man mäst umgår med, det lådar gerna wid. (Grubb, 151.) 15 Was man nit kan vmbgon, das wag. – Franck, I, 148b; Henisch, 1433; Lehmann, II, 835, 155. 16 Was man nit kan vmgehn, sol man gedultig drein gehn. – Franck, II, 192a; Henisch, 1411, 36; Lehmann, II, 855, 156. Bei Zinkgref (IV, 350): „Was einer nicht vmgehen kan, soll er nehmen gedultig an.“ Bei Kern (680): 'T geit um as 't Hunne bîten. Welche Lesart ist die richtige? 17 Wenn's lange umgeht, muss der die Feigen speien, der sie gefressen hat. Aesop, der beschuldigt war, Feigen heimlich entwendet und gegessen zu haben, trank laues Wasser und liess den übrigen Sklaven auch reichen, wo denn diese ihre Schuld ans Licht geben mussten. 18 Wo men mede ümmegeit, dat en'n nâe steit. – Schambach, II, 605. Man pflegt denen, mit welchen man umgeht, an Charakter ähnlich zu sein oder zu werden. 19 Womit einer umbgehet, das soll er mit Fleiss verrichten. – Coler, 628b. 20 Womit einer umgeht am Tage, davon träumt ihm auch des Nachts. – Simrock, 10616. Lat.: Indicibus lites aurigae somnia currus. 21 Womit einer vmbgehet, das hängt jm an. – Chemnitius, II, 52; Lohrengel, I, 899. In Schlesien: Mit was ma imgiht, dos hengt enem on. (Keller, 169b.) Jüdisch-deutsch in Warschau: Mit wus män handelt, dus klebt sich un. Frz.: Il n'y a ni honneur ni gain à qui se prend à un vilain. (Masson, 273.) – On ne peut manier le beurre sans s'engraisser les doigts. (Kritzinger, 69a.) *22 Dat geit um as 't Hunneleiden. – Eichwald, 863; Bueren, 368; Frommann, II, 539, 195; Schlingmann, 676. *23 Der geht um wie ein verlorenes Schaf. – Wurth, 144. *24 Die geht um wie der böse Feind. – Klix, 114. *25 Er gehet damit um, wie der Teufel mit em (dem) Landsknecht. (Neresheim.) Lat.: Ne quasi pilam habet. – Pedibus aliquem trahere. (Seybold, 304 u. 434.) *26 Er gehet in libris Regum vmb. „Ja wie kan der dem Altar dienen ..., der bey seinen Bawern sitzet vnnd redet von Mist vnd Ochsen ..., der stetig die Küe vnd Schweine visitiret, oder mit den Bawern beym Biere sitzet, in libris Regum vmbgehet, vnd spielet im Bret, laufft auff alle gelack, quasseey vnd Kirchweyh, befihlet seinem Schulmeister oder Cüster, dieweil den Syrach von bösen Weibern zu lesen.“ (Mathesy, 295b.) *27 Er geht damit um, wie der Fuchs mit den Hühnern. Holl.: Hij springt ermede om als de vos met de kippen. (Harrebomée, I, 408b.) *28 Er geht damit um, wie der Habicht mit den Tauben. Der Diener z. B. mit fremdem Gute, indem er es rupft. *29 Er geht damit um, wie der Hase mit der Trommel. Krain.: Na to se toliko umi kakor zajic na bóben. (Čelakovsky, 562.) Kroat.: Razme se k tomu, kaj i zajeo na bubenj. (Čelakovsky, 562.) *30 Er geht damit um, wie der Hund mit dem Brotsack. *31 Er geht damit um, wie der Teufel mit Hiob. *32 Er geht damit um, wie die Knaben mit den Nussbäumen im Herbst. – Parömiakon, 1882. Die mit Prügeln in sie schlagen. *33 Er geht damit um, wie die Sau mit dem Hafersack. Die, wie Luther von gewissen Schriftauslegern sagt, mit der Sprache umgehen, wie die Sau mit dem Hafersack. (Im neuen Reich, 1872, S. 284.) *34 Er geht damit um, wie Gideon mit dem Getreide. *35 Er geht damit um, wie Magdalene mit der Alabasterbüchse. Sie zerbrach sie. *36 Er geht damit um, wie mit dem Kohl in seinem Garten. Als ob es sein Eigenthum wäre. *37 Er geht damit um, wie mit einem Hunde. Schriften, die, mit Schopenhauer zu reden, mit der Sprache umgehen, wie mit einem herrenlosen Hunde. (Mezger, Im neuen Reich, Leipzig, 1872, Nr. 84, S. 284.) *38 Er geht damit um, wie Simson mit den Feldern der Philister. – Parömiakon, 652. Die er verwüstete. *39 Er geht mit Gold um, als sollte er glühende Kohlen angreifen. *40 Er geht mit ihm um, wie die Schweine mit dem Bettelsack. – Bilder aus dem deutschen Studentenleben in Westermann's Monatsschrift, Nr. 100, S. 360. *41 Er geht um, wie der Hund in Flöhen. – Eiselein, 330. *42 Er geht umb, wie die wacht. – Franck, I, 93a; Körte, 6384d. *43 Es geht sich mit ihm um, wie mit glühenden Kohlen. *44 Es geht um wie Katzen- und Hundebeissen. *45 Es goht um, wie 's Geissenhüete. – Sutermeister, 33. *46 Es ist gut mit ihm umgehen, wie mit einem Dornstrauch. Frz.: Être gracieuse comme un fagot d'epines. (Leroux, I, 44.) *47 Et geid üm as 't Potsgrappen1. (Iserlohn.) – Frommann, V, 171, 171. 1) Schrappen oder schrabben = kratzen, schaben. *48 Hä geit domet ôm, as schött me et Geld ûs der Mau (Aermel). (Köln.) *49 Hä genk dermed ümme, as de Duiwel med der Bockshûd (Bockshaut). (Iserlohn.) – Frommann, V, 167, 171; Woeste, 82, 22. Diese Redensart weist ins deutsche Heidenthum zurück. (Vgl. Frommann, V, 171, 171.) *50 Hä genk dermed ümme, as de Suege med dem Beädelsack. (Köln.) – Frommann, V, 164, 171; für Arnsberg: Firmenich, I, 353, 9; für Driburg: Firmenich, I, 363, 46; für Recklinghausen: Firmenich, III, 170, 3; für Iserlohn: Woeste, 89, 181; für Waldeck: Curtze, 359. *51 Hei geit dermüe ümme, ässe warn 't Rauwgued wör. (Westf.) Mit einer Sache. *52 Ma muss miedem umgiehn, wie mit annem weche Ey. – Robinson, 175; für Altmark: Danneil, 276; für Mecklenburg: Schiller, III, 14b. *53 Man geht mit ihm um, wie man will. Lat.: One quasi pilam habet. (Sutor, 234.) *54 Man kann so leicht mit ihm umgehen, wie mit glühenden Kohlen. – Winckler, XII, 42. *55 Man muss mit ihm umgehen, wie mit weichen (rohen) Eiern. – Simrock, 1890; Frischbier2, 3859. In Schlesien: Ma muss mit'm imgîhn, as wie em wêchen Ei. (Gomolcke, 758.) In der Schweiz: Me mues mit em umgoh wie mit eme ungschalete-n Ei. (Sutermeister, 81.) Jüdisch- deutsch in Warschau: Er geht dermit um, wie mit a weich Ei. Sanft, gelinde, schonend. „Man muss ihn in Acht nehmen, wie einen Topf.“ (Schleicher, 182.) Kroat.: Hodi mu po volji kok vutlomu jajcu. (Čelakovsky, 551.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [706]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/712>, abgerufen am 23.07.2024.