Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 184 Tugend hat bittere Wurzeln, aber süsse Frucht. Dän.: Dyde-troet baer deylig frugt. - Dyyend har en beesk rod, men sod frugt. (Prov. dan., 132.) It.: Le radici delle virtu sono amare, li frutti dolci. (Pazzaglia, 411, 13.) 185 Tugend hat ein ehrlich Gesicht. Schwed.: Dygden skrymter intet. (Grubb, 66.) 186 Tugend hat ewige Jugend und bleibt auch ohne Glück Tugend. - Simrock, 10549; Schottel, 1119a; Lehmann, II, 636, 41. 187 Tugend hat keine bessern Zuseher als das Gewissen. 188 Tugend hat Mühe. - Petri, II, 552. 189 Tugend hat viel mehr Lieblichkeit und Gewalt, wenn sie wohnt in einer schönen Gestalt. 190 Tugend hin und her, ohne Geld bin ich ein armer Herr. - Binder III, 3758. 191 Tugend im Leben wird Lob im Sarge geben. 192 Tugend in Armuth ist besser als sündiger Reichthum. Böhm.: Lepsi ctnost' ve blate, nezli hrich ve zlate. - Milejsi ctnost' s chudobou, nezli hrich s ozdobou. (Celakovsky, 23.) Poln.: Lepsza cnota we blocie, niz nie cnota w zlocie. (Celakovsky, 23; Lompa, 19.) 193 Tugend in Büchern sind gemahlte Bilder. - Lehmann, 763, 46. 194 Tugend in Noth ist besser als Untugend in Roth (Gold). D. h. schön geschmückt, in glänzenden Verhältnissen. 195 Tugend is de Hauptsak, säd' de Frier, mein Braut hett söss Johr mit'n Inspekter lewt un doch ken Kind. (Hamburg.) - Hoefer, 310; Schlingmann, 451. 196 Tugend ist auch (gern) bei einfältigen (schlichten, einfachen) Leuten daheim. Schwed.: Dygd finnes äfwen hos olärdt folk. (Wensell, 26; Grubb, 165.) 197 Tugend ist auch ohn Glück Tugend. - Lehmann, II, 626, 43. 198 Tugend ist das schönste Kleid. "Ich wil hübsche kleyder machen. Tugent kleydet dich aller best." (Wachter.) Die Chinesen: Tugend ist das sicherste Erbtheil. (Cibot, 154.) Schwed.: Dygd winner fägring. (Grubb, 161.) 199 Tugend ist der beste Adel (Adelsbrief). - Simrock, 10543; Steiger, 195; Parömiakon, 24; Sprichwörtergarten, 422. Mhd.: Grosz tugent adelt weib und man. (Wolkenstein.) (Zingerle, 152.) Dän.: Dyd gaaer for adelskabet, dy dig adel vel bestaaer. (Prov. dan., 10.) It.: Dalle virtu la nobilta procede. (Pazzaglia, 243, 1.) Lat.: Virtute decet, non sanguine niti. Philippi, II, 255 - Nobilis est, virtus quem sua nobilitat. (Binder I, 1137.) - Nobilitas sola est atque unica virtus. (Juvenal.) (Binder II, 2107; Gaal, 20.) Poln.: Cnota trudnosci sie nieleka, i w przeciwnosciach niesteka. (Celakovsky, 22.) 200 Tugend ist der beste Krückenstock. 201 Tugend ist der beste Reisepass. Holl.: Het beste reisgeld is de deugd. (Harrebomee, I, 126a.) 202 Tugend ist der beste Schatz. Lat.: Virtus alta ferit sidera vertice. - Virtus efficiet te superis parem. - Virtus nescit humi sordida repere. - Virtutis spatio major habeberis. (Frob., 602.) 203 Tugend ist der beste Schmuck. - Simrock, 10444. 204 Tugend ist der grösste Reichthum. Holl.: Deugd ist beter dan rljkdom. - Deugd ist de beste munt. (Harrebomee, I, 125b.) Lat.: Omnia bona adsunt penes quem virtus est. - Tutae divitiae virtutis, caetera fumus. (Seybold, 616.) - Vilius argentum est auro, virtutibus aurum. Schwed.: Dygderijk är meer än rijk. (Grubb, 162.) 205 Tugend ist der schönste Weg zur Ehre. 206 Tugend ist der Tugend Frucht (Lohn). Schwed.: Dygd är dygdenes alster. - Dygd föder dygd. (Grubb, 161.) 207 Tugend ist der Ursprung alles Glücks. - Chaos, 1064. 208 Tugend ist des Alters Jugendfreude. Lat.: Sola virtus praestat gaudium perpetuum. (Philippi, II, 164.) 209 Tugend ist des Geldes Probe. [Spaltenumbruch] 210 Tugend ist des Glückes Sklavin. Dän.: Dyd er ofte lykkens trael. (Prov. dan., 128.) 211 Tugend ist des Lebens Krone. It.: La virtu deve esser lo scopo della vita humanu. (Pazzaglia, 411, 4.) 212 Tugend ist des Weibes schönster Schmuck. Dän.: Dyd er Danne-qvindes kaabe. (Prov. dan., 129.) 213 Tugend ist dess Lands vertrieben, Bossheit ist darinnen blieben. - Gruter, III, 86; Petri, II, 552; Lehmann, II, 629, 26. 214 Tugend ist die beste (stärkste) Waffe. Schwed.: Dygden far fulle wärn. (Grubb, 165.) 215 Tugend ist die beste (höchste) Zierde. - Tendlau, 558. 216 Tugend ist die Frucht von Lehr' und Zucht. Lat.: Virtus hominibus persuadendo, non minis et vir traditur. (Philippi, II, 254.) 217 Tugend ist ein Arzt, der bald aufhilfft. - Chaos, 1064. 218 Tugend ist ein Balsam, der auch nach dem Tode noch lieblich duftet. 219 Tugend ist ein Diamant, an dem spitzige Zähne stumpf werden. 220 Tugend ist ein Ehrenkleid, drumb spart's jedermann. - Eiselein, 606; Simrock, 10546. Mhd.: Die alten frommen hant geseit, daz tugent ist ein erencleit. (Keller.) (Zingerle, 152.) Holl.: Deugd is een eerekleed. (Harrebomee, I, 125b.) 221 Tugend ist ein Freund, der nicht untreu wird. 222 Tugend ist ein Heer, das nicht über wunden wird. 223 Tugend ist ein sanftes Ruhebett. Frz.: La vertu est le repos de la conscience. (Kritzinger, 710b.) Holl.: Deugd is een zacht rustbed. (Harrebomee, I, 125b.) 224 Tugend ist ein Wegweiser, der nicht irre führt. 225 Tugend ist eine Bürde, die nicht müde macht. - Chaos, 1064. 226 Tugend ist eine Münze, die überall gilt. Lat.: Magno ubique pretio virtus aestimatur. (Philippi, I, 235.) 227 Tugend ist eine Stadt auf dem Berge, die sich nicht verbergen kann. Lat.: Major famae sitis est, quam virtutis. - Quis enim virtutum amplectitur ipsam, praemia si tollas? (Sutor, 685.) 228 Tugend ist eine unüberwindliche Festung. - Chaos, 1064. 229 Tugend ist gülden. - Petri, II, 552. 230 Tugend ist ihr selbst bester Lohn. Lat.: Totus laudatur, si finis laude beatur. 231 Tugend ist kein Erbgut (Erbstück). Die Russen: Den Lohn der Tugend kannst du erschleichen, die Tugend nicht. (Altmann VI, 498.) It.: La virtu non s' acquista mai per successione. (Pazzaglia, 411, 17.) Lat.: Nullum theatrum virtuti conscientia majus est. (Cicero.) (Philippi, II, 54.) Schwed.: Dygden ärfwes icke altijd. (Grubb, 164.) 232 Tugend ist nicht für Geld feil. It.: Per rara virtu non si trova ne honor, ne premio convenevole. (Pazzaglia, 412, 16.) 233 Tugend ist nicht ohne Neid. Böhm.: Ctnost' se zavisti chodi. (Celakovsky, 23.) Dän.: Paa dyd fölger avind. (Prov. dan., 129.) Frz.: L'envie suit la vertu comme l'ombre suit le corps. (Kritzinger, 175a.) It.: Ne flammo senza fumo, ne virtu senz' invidia. (Pazzaglia, 411, 15; Gaal, 1269.) Lat.: Nunquam virtutem deserit invidia. - Virtus obnoxia semper ictibus. (Seybold, 637.) - Virtutis comes est invidia. (Cicero.) (Philippi, II, 356.) Ung.: Minden jonak vagyon irigye. (Gaal, 1209.) 234 Tugend ist nur ein Schulname. - Opel, 378. 235 Tugend ist schwer, drumb kleiden sich die Leut mit jhrem schein. - Lehmann, 762, 31. Lat.: Virtus sudore paratur. 236 Tugend ist über Jugend. - Parömiakon, 2941. 237 Tugend ist unverdrossen. Schwed.: Dygden är altijd mödekiör (kär i möda). (Grubb, 199.) 238 Tugend kennt man, wenn 's zum Treffen kombt. Lat.: In re praesenti experimentum virtutis. (Chaos, 1058.)
[Spaltenumbruch] 184 Tugend hat bittere Wurzeln, aber süsse Frucht. Dän.: Dyde-trœt bær deylig frugt. – Dyyend har en beesk rod, men sod frugt. (Prov. dan., 132.) It.: Le radici delle virtù sono amare, li frutti dolci. (Pazzaglia, 411, 13.) 185 Tugend hat ein ehrlich Gesicht. Schwed.: Dygden skrymter intet. (Grubb, 66.) 186 Tugend hat ewige Jugend und bleibt auch ohne Glück Tugend. – Simrock, 10549; Schottel, 1119a; Lehmann, II, 636, 41. 187 Tugend hat keine bessern Zuseher als das Gewissen. 188 Tugend hat Mühe. – Petri, II, 552. 189 Tugend hat viel mehr Lieblichkeit und Gewalt, wenn sie wohnt in einer schönen Gestalt. 190 Tugend hin und her, ohne Geld bin ich ein armer Herr. – Binder III, 3758. 191 Tugend im Leben wird Lob im Sarge geben. 192 Tugend in Armuth ist besser als sündiger Reichthum. Böhm.: Lepší ctnost' ve blátĕ, nežli hřích ve zlatĕ. – Milejší ctnost' s chudobou, nežli hřich s ozdobou. (Čelakovsky, 23.) Poln.: Lepsza cnota we błocie, niż nie cnota w złocie. 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184 Tugend hat bittere Wurzeln, aber süsse Frucht.
Dän.: Dyde-trœt bær deylig frugt. – Dyyend har en beesk rod, men sod frugt. (Prov. dan., 132.)
It.: Le radici delle virtù sono amare, li frutti dolci. (Pazzaglia, 411, 13.)
185 Tugend hat ein ehrlich Gesicht.
Schwed.: Dygden skrymter intet. (Grubb, 66.)
186 Tugend hat ewige Jugend und bleibt auch ohne Glück Tugend. – Simrock, 10549; Schottel, 1119a; Lehmann, II, 636, 41.
187 Tugend hat keine bessern Zuseher als das Gewissen.
188 Tugend hat Mühe. – Petri, II, 552.
189 Tugend hat viel mehr Lieblichkeit und Gewalt, wenn sie wohnt in einer schönen Gestalt.
190 Tugend hin und her, ohne Geld bin ich ein armer Herr. – Binder III, 3758.
191 Tugend im Leben wird Lob im Sarge geben.
192 Tugend in Armuth ist besser als sündiger Reichthum.
Böhm.: Lepší ctnost' ve blátĕ, nežli hřích ve zlatĕ. – Milejší ctnost' s chudobou, nežli hřich s ozdobou. (Čelakovsky, 23.)
Poln.: Lepsza cnota we błocie, niż nie cnota w złocie. (Čelakovsky, 23; Lompa, 19.)
193 Tugend in Büchern sind gemahlte Bilder. – Lehmann, 763, 46.
194 Tugend in Noth ist besser als Untugend in Roth (Gold).
D. h. schön geschmückt, in glänzenden Verhältnissen.
195 Tugend is de Hauptsâk, säd' de Frier, mîn Brût hett söss Johr mit'n Inspekter lêwt un doch kên Kind. (Hamburg.) – Hoefer, 310; Schlingmann, 451.
196 Tugend ist auch (gern) bei einfältigen (schlichten, einfachen) Leuten daheim.
Schwed.: Dygd finnes äfwen hos olärdt folk. (Wensell, 26; Grubb, 165.)
197 Tugend ist auch ohn Glück Tugend. – Lehmann, II, 626, 43.
198 Tugend ist das schönste Kleid.
„Ich wil hübsche kleyder machen. Tugent kleydet dich aller best.“ (Wachter.) Die Chinesen: Tugend ist das sicherste Erbtheil. (Cibot, 154.)
Schwed.: Dygd winner fägring. (Grubb, 161.)
199 Tugend ist der beste Adel (Adelsbrief). – Simrock, 10543; Steiger, 195; Parömiakon, 24; Sprichwörtergarten, 422.
Mhd.: Grôsz tugent adelt weib und man. (Wolkenstein.) (Zingerle, 152.)
Dän.: Dyd gaaer for adelskabet, dy dig adel vel bestaaer. (Prov. dan., 10.)
It.: Dalle virtù la nobiltà procede. (Pazzaglia, 243, 1.)
Lat.: Virtute decet, non sanguine niti. Philippi, II, 255 – Nobilis est, virtus quem sua nobilitat. (Binder I, 1137.) – Nobilitas sola est atque unica virtus. (Juvenal.) (Binder II, 2107; Gaal, 20.)
Poln.: Cnota trudności się nielęka, i w przeciwnościach niestęka. (Čelakovsky, 22.)
200 Tugend ist der beste Krückenstock.
201 Tugend ist der beste Reisepass.
Holl.: Het beste reisgeld is de deugd. (Harrebomée, I, 126a.)
202 Tugend ist der beste Schatz.
Lat.: Virtus alta ferit sidera vertice. – Virtus efficiet te superis parem. – Virtus nescit humi sordida repere. – Virtutis spatio major habeberis. (Frob., 602.)
203 Tugend ist der beste Schmuck. – Simrock, 10444.
204 Tugend ist der grösste Reichthum.
Holl.: Deugd ist beter dan rljkdom. – Deugd ist de beste munt. (Harrebomée, I, 125b.)
Lat.: Omnia bona adsunt penes quem virtus est. – Tutae divitiae virtutis, caetera fumus. (Seybold, 616.) – Vilius argentum est auro, virtutibus aurum.
Schwed.: Dygderijk är meer än rijk. (Grubb, 162.)
205 Tugend ist der schönste Weg zur Ehre.
206 Tugend ist der Tugend Frucht (Lohn).
Schwed.: Dygd är dygdenes alster. – Dygd föder dygd. (Grubb, 161.)
207 Tugend ist der Ursprung alles Glücks. – Chaos, 1064.
208 Tugend ist des Alters Jugendfreude.
Lat.: Sola virtus praestat gaudium perpetuum. (Philippi, II, 164.)
209 Tugend ist des Geldes Probe.
210 Tugend ist des Glückes Sklavin.
Dän.: Dyd er ofte lykkens træl. (Prov. dan., 128.)
211 Tugend ist des Lebens Krone.
It.: La virtù deve esser lo scopo della vita humanu. (Pazzaglia, 411, 4.)
212 Tugend ist des Weibes schönster Schmuck.
Dän.: Dyd er Danne-qvindes kaabe. (Prov. dan., 129.)
213 Tugend ist dess Lands vertrieben, Bossheit ist darinnen blieben. – Gruter, III, 86; Petri, II, 552; Lehmann, II, 629, 26.
214 Tugend ist die beste (stärkste) Waffe.
Schwed.: Dygden får fulle wärn. (Grubb, 165.)
215 Tugend ist die beste (höchste) Zierde. – Tendlau, 558.
216 Tugend ist die Frucht von Lehr' und Zucht.
Lat.: Virtus hominibus persuadendo, non minis et vir traditur. (Philippi, II, 254.)
217 Tugend ist ein Arzt, der bald aufhilfft. – Chaos, 1064.
218 Tugend ist ein Balsam, der auch nach dem Tode noch lieblich duftet.
219 Tugend ist ein Diamant, an dem spitzige Zähne stumpf werden.
220 Tugend ist ein Ehrenkleid, drumb spart's jedermann. – Eiselein, 606; Simrock, 10546.
Mhd.: Die alten frommen hant geseit, daz tugent ist ein êrencleit. (Keller.) (Zingerle, 152.)
Holl.: Deugd is een eerekleed. (Harrebomée, I, 125b.)
221 Tugend ist ein Freund, der nicht untreu wird.
222 Tugend ist ein Heer, das nicht über wunden wird.
223 Tugend ist ein sanftes Ruhebett.
Frz.: La vertu est le répos de la conscience. (Kritzinger, 710b.)
Holl.: Deugd is een zacht rustbed. (Harrebomée, I, 125b.)
224 Tugend ist ein Wegweiser, der nicht irre führt.
225 Tugend ist eine Bürde, die nicht müde macht. – Chaos, 1064.
226 Tugend ist eine Münze, die überall gilt.
Lat.: Magno ubique pretio virtus aestimatur. (Philippi, I, 235.)
227 Tugend ist eine Stadt auf dem Berge, die sich nicht verbergen kann.
Lat.: Major famae sitis est, quam virtutis. – Quis enim virtutum amplectitur ipsam, praemia si tollas? (Sutor, 685.)
228 Tugend ist eine unüberwindliche Festung. – Chaos, 1064.
229 Tugend ist gülden. – Petri, II, 552.
230 Tugend ist ihr selbst bester Lohn.
Lat.: Totus laudatur, si finis laude beatur.
231 Tugend ist kein Erbgut (Erbstück).
Die Russen: Den Lohn der Tugend kannst du erschleichen, die Tugend nicht. (Altmann VI, 498.)
It.: La virtù non s' acquista mai per successione. (Pazzaglia, 411, 17.)
Lat.: Nullum theatrum virtuti conscientia majus est. (Cicero.) (Philippi, II, 54.)
Schwed.: Dygden ärfwes icke altijd. (Grubb, 164.)
232 Tugend ist nicht für Geld feil.
It.: Per rara virtù non si trova nè honor, nè premio convenevole. (Pazzaglia, 412, 16.)
233 Tugend ist nicht ohne Neid.
Böhm.: Ctnost' se závistí chodí. (Čelakovsky, 23.)
Dän.: Paa dyd følger avind. (Prov. dan., 129.)
Frz.: L'envie suit la vertu comme l'ombre suit le corps. (Kritzinger, 175a.)
It.: Ne flammò senza fumo, nè virtù senz' invidia. (Pazzaglia, 411, 15; Gaal, 1269.)
Lat.: Nunquam virtutem deserit invidia. – Virtus obnoxia semper ictibus. (Seybold, 637.) – Virtutis comes est invidia. (Cicero.) (Philippi, II, 356.)
Ung.: Minden jónak vagyon irigye. (Gaal, 1209.)
234 Tugend ist nur ein Schulname. – Opel, 378.
235 Tugend ist schwer, drumb kleiden sich die Leut mit jhrem schein. – Lehmann, 762, 31.
Lat.: Virtus sudore paratur.
236 Tugend ist über Jugend. – Parömiakon, 2941.
237 Tugend ist unverdrossen.
Schwed.: Dygden är altijd mödekiör (kär i möda). (Grubb, 199.)
238 Tugend kennt man, wenn 's zum Treffen kombt.
Lat.: In re praesenti experimentum virtutis. (Chaos, 1058.)
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