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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 29 Lieber todt als Sklave.

Wahlspruch der Friesen. (Vgl. Voss. Zeitung vom 9. Febr. 1868.)

Altfries.: Lewwer duad üs Slaaw. (Hansen, 6.)

Holl.: Liever dood dan onvrij. (Harrebomee, I, 147a.)

30 Lüchting, härrst mei dot smäten un kemst ranner un ick lewt denn noch, denn slög' ik di de Knaken etwei, segt Johann Kähler. - Hoefer, 574.

31 Todt oder siegreich, sagt Ducrot. - Allgem. Modezeitung (Leipzig 1871), S. 543.

Gehört zu den geflügelten Worten, mit denen im Jahre 1870 die Franzosen den Krieg mit Deutschland begonnen, und die sich so wenig erfüllt haben. Auch das obige ist blos guter Wille geblieben; denn der General Ducrot ist weder im Kampfe gefallen, noch siegreich heimgekehrt.

32 Vöer leiwer däud froeren ässe de Ehre verloren. (Westf.)

33 Wä sich dud arbet, dem dr. der Honk op et Grav. (Bedburg.)

34 Wan ich doet sey, so ys alle de werlt myt my doet.

Lat.: Emorior quante mecum terrena recedunt. (Suringar, CXVI, 2.)

35 Was todt ist, beisst nicht mehr. - Simrock, 10378; Braun, I, 4546.

36 Was todt ist, lebt nicht wieder.

"Ralf's Söhnchen starb; gleich ging er an den Tisch und schrieb sein Herzeleid für die Zeitung nieder. Die Mutter weinte sehr. >Lass gut sein, Eva<, tröstet er, >was todt ist, lebt nicht wieder. Ich klag' es schmerzlich Stadt und Land, so wird man auch der Welt bekannt<." (Witzfunken, Ib, 22.)

37 Was todt ist, soll man begraben, aber nicht weiter daran curire. - Sutor, 125.

38 Wat is dei all lang dod, dei vör 'n Jahr stürw. (Mecklenburg.) - Rabe, 23.

39 Wei daut is, hätt betalt. (Waldeck.) - Curtze, 345, 385.

40 Wenn d' dod büst, möt 'k ok an' dei farig warden, säd' de Baur. (Hamburg.) - Schlingmann, 204; Hoefer, 105.

41 Wenn du todt bist, so hast du aussgezehret. - Petri, II, 648.

42 Wenn ich todt bin, ist alle Welt mit mir todt. - Petri, II, 660; Körte, 5997.

"Wann ich todt bin, so ist mir eben, als were kein mensch mehr am leben." Bei Tunnicius (157): Wan ik dot by, so is alle de werlt mit my dot. (Emorior quando, mecum terrena recedunt).

Holl.: Als ik doot bin, is alle die werlt doot. - Als ik dood ben, zoo is al de wereld met mij dood. (Harrebomee, I, 146a.)

It.: Chi vien dietro serri l'uscio. (Masson, 253.)

Lat.: Dum morior, moritur mundus simul et sepelitur. (Loci comm., 127; Fallersleben, 98.) - Me mortuo terra misceator incendio. (Binder I, 971; II, 1815; Tappius, 108a; Ritzius, 144; Suringar, CXVI, 13; Masson, 253.)

Span.: Ande yo caliente y riate la gente. (Masson, 253.)

43 Wenn ich todt bin, mag ein Hund auf mein Grab brunzen.

Frz.: Apres moi le deluge. (Venedey, 113.) - Quand nous serons morts, fera les vignes qui pourra. (Lendroy, 1468; Masson, 253.)

Holl.: Als ik dood ben, k .... de hond op mijn graf. (Harrebomee, I, 146a.)

44 Wenn ich todt bin, mag es drunter und drüber gehen.

45 Wenn ich todt bin, mag es in der Welt gehen wie es will. - Seybold, 302.

Frz.: Je ne me soucie pas qui fera les vignes apres ma mort. (Kritzinger, 656a.)

It.: Chi vien dictro serri l' uscio. - Morto me, morto tutto il mondo.

46 Wenn ich todt bin, mag Wein bauen, wer will.

Wir bekümmern uns nicht um das, was nach unserm Tode geschehen wird.

47 Wenn ich todt bin, so begräbt man mich in meiner Haut, das thut kein Bauer mit seiner Kuh.

Dän.: Döer du, saa begraver man dig i huden; det in gen bonde giör ved sin ko. (Prov. dan., 115.)

48 Wenn ich todt bin, so gilt mir ein rübenschnitz ebenso vil als ein ducaten. - Tappius,[Spaltenumbruch] 200b; Henisch, 761, 28; Lehmann, II, 830, 69; Suringar, CXVI, 116; Sailer, 117; Körte, 5998; Simrock, 10377.

Die Perser: Nach meinem Tode mag die Welt ein Meer oder leerer Wüstenschein werden. (H. Brugsch, Reise der preuss. Gesandtschaft nach Persien 1860-61, Leipzig 1862, I, 163.)

Holl.: Als ik dood ben, zoo kook mij een potje met bier en brood. (Harrebomee, I, 146b.)

49 Wenn 'k dot bin, schitt de Hund up min Graf. - Goldschmidt, 56.

50 Wenn wir todt sind, so fressen uns Schlangen und Würmer.

Bei Tunnicius (1188): Wan wy dot sint, so vreten uns de slangen un de worme. (Post obitum colubris fies et vermibus esca.)

51 Wer dod is, lät sin Kiken (Gucken) wol, säd' de Mann, dor slöp he sin Frau mit 't Waschholt up 'n Kopp. - Hoefer, 727.

52 Wer öss dod? De Balzer öss dod. Haut dem Kerl e Bult'n ön e Hot. (Königsberg.)

53 Wer todt ausgesagt wird, lebt lange. - Sion, 1870, Nr. 21.

Wen man fälschlich für todt ansagt, der soll sich noch eines langen Lebens erfreuen.

54 Wer todt, braucht kein Brot.

Holl.: Is hij dood, zoo eet hij geen brood meer. - Is iemand dood, gebakken is zijn brood. (Harrebomee, I, 147a.)

55 Wer todt geboren ist, kommt nie zu Verstande. - Sprichwörtergarten, 148.

Was die Natur versagt hat, das versucht die Kunst durch Erziehung und Anbildung vergebens zu ersetzen.

56 Wer todt ist, dem nützt die Apotheke nichts.

In Abyssinien hat man das Sprichwort: Wer gestorben ist, dem hilft auch der Diptam nichts. (Altmann II.)

57 Wer todt ist, den begrebt man in der Haut, wie ein Bischoff. - Petri, III, 15.

58 Wer todt ist, ist todt (wird vergessen). - Tendlau, 778.

Die Finnen: Wo spricht man nicht von dem Manne, auf dem Lande, auf dem Meere, aber nicht unter der Erde. (Bertram, 73.)

59 Wer todt ist, ist's für lange Zeit.

Frz.: Quand on est mort, c'est pour longtemps. (Bohn I, 48.)

60 Wer todt ist, kommt nicht wieder. - Eiselein, 598; Simrock, 10380.

Holl.: Die dood is, komt niet weerom. - Die dood is, zal wel dood blijven. (Harrebomee, I, 146b.)

*61 Der sall sick net dood arbedde. - Kern, 892.

*62 Der ist lebendig todt.

Sehr faul, niemand etwas nütz.

Lat.: Cadaver vivum. - Vivum sepulchrum. (Seybold, 60 u. 646.)

*63 Er ist mehr todt als lebendig.

Frz.: Il est plus mort que vif. (Kritzinger, 715a.)

*64 Er ist todt oder in grosser Noth.

Holl.: Hij is dood, of in grooten nood. (Harrebomee, I, 146b.)

*65 Er sähe ihn lieber todt als lebend.

Frz.: Il aimerait mieux cet homme en terre qu'en pre. (Lendroy, 1418.)

*66 Er war noch nicht todt, da zankten sie sich schon ums Bettstroh.

"Noch war's nicht mit dem Todten aus, da stand die Erbin schon im Haus." (Ehrmann, 116.)

*67 Hä bliev dud dran. (Bedburg.)

Das Unternehmen überstieg seine Kraft, er erlag bei der Ausführung.

*68 Ist er todt, so isst er nymmer brodt. - Agricola I, 517; Henisch, 524, 68; Lehmann, II, 172, 6; Eiselein, 599; Simrock, 10390.

*69 Sich halb todt lachen.

Lat.: Emori risu. (Philippi, I, 133.)

*70 So däud as 'ne Hucke (Kröte, huchedäud). (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 58, 26.

*71 So däud as 'ne Meus (Maus, meusedäud). - (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 58, 26.

*72 Todt wie eine Sode.

Sode ist ein ausgestochenes Stück Rasen oder Torf.

[Spaltenumbruch] 29 Lieber todt als Sklave.

Wahlspruch der Friesen. (Vgl. Voss. Zeitung vom 9. Febr. 1868.)

Altfries.: Lewwer duad üs Slaaw. (Hansen, 6.)

Holl.: Liever dood dan onvrij. (Harrebomée, I, 147a.)

30 Lüchting, härrst mî dôt smäten un kêmst ranner un ick lewt denn noch, denn slög' ik di de Knâken etwei, segt Johann Kähler.Hoefer, 574.

31 Todt oder siegreich, sagt Ducrot.Allgem. Modezeitung (Leipzig 1871), S. 543.

Gehört zu den geflügelten Worten, mit denen im Jahre 1870 die Franzosen den Krieg mit Deutschland begonnen, und die sich so wenig erfüllt haben. Auch das obige ist blos guter Wille geblieben; denn der General Ducrot ist weder im Kampfe gefallen, noch siegreich heimgekehrt.

32 Vöer leiwer däud froeren ässe de Ehre verloren. (Westf.)

33 Wä sich dud arbêt, dem dr. der Honk op et Grav. (Bedburg.)

34 Wan ich doet sey, so ys alle de werlt myt my doet.

Lat.: Emorior quante mecum terrena recedunt. (Suringar, CXVI, 2.)

35 Was todt ist, beisst nicht mehr.Simrock, 10378; Braun, I, 4546.

36 Was todt ist, lebt nicht wieder.

„Ralf's Söhnchen starb; gleich ging er an den Tisch und schrieb sein Herzeleid für die Zeitung nieder. Die Mutter weinte sehr. ›Lass gut sein, Eva‹, tröstet er, ›was todt ist, lebt nicht wieder. Ich klag' es schmerzlich Stadt und Land, so wird man auch der Welt bekannt‹.“ (Witzfunken, Ib, 22.)

37 Was todt ist, soll man begraben, aber nicht weiter daran curire.Sutor, 125.

38 Wat is dêi all lang dod, dei vör 'n Jahr stürw. (Mecklenburg.) – Rabe, 23.

39 Wei daut is, hätt betâlt. (Waldeck.) – Curtze, 345, 385.

40 Wenn d' dôd büst, möt 'k ôk ân' dî fârig wârden, säd' de Bûr. (Hamburg.) – Schlingmann, 204; Hoefer, 105.

41 Wenn du todt bist, so hast du aussgezehret.Petri, II, 648.

42 Wenn ich todt bin, ist alle Welt mit mir todt.Petri, II, 660; Körte, 5997.

„Wann ich todt bin, so ist mir eben, als were kein mensch mehr am leben.“ Bei Tunnicius (157): Wan ik dôt by, so is alle de werlt mit my dôt. (Emorior quando, mecum terrena recedunt).

Holl.: Als ik doot bin, is alle die werlt doot. – Als ik dood ben, zoo is al de wereld met mij dood. (Harrebomée, I, 146a.)

It.: Chi vien dietro serri l'uscio. (Masson, 253.)

Lat.: Dum morior, moritur mundus simul et sepelitur. (Loci comm., 127; Fallersleben, 98.) – Me mortuo terra misceator incendio. (Binder I, 971; II, 1815; Tappius, 108a; Ritzius, 144; Suringar, CXVI, 13; Masson, 253.)

Span.: Ande yo caliente y riate la gente. (Masson, 253.)

43 Wenn ich todt bin, mag ein Hund auf mein Grab brunzen.

Frz.: Après moi le déluge. (Venedey, 113.) – Quand nous serons morts, fera les vignes qui pourra. (Lendroy, 1468; Masson, 253.)

Holl.: Als ik dood ben, k .... de hond op mijn graf. (Harrebomée, I, 146a.)

44 Wenn ich todt bin, mag es drunter und drüber gehen.

45 Wenn ich todt bin, mag es in der Welt gehen wie es will.Seybold, 302.

Frz.: Je ne me soucie pas qui fera les vignes aprés ma mort. (Kritzinger, 656a.)

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46 Wenn ich todt bin, mag Wein bauen, wer will.

Wir bekümmern uns nicht um das, was nach unserm Tode geschehen wird.

47 Wenn ich todt bin, so begräbt man mich in meiner Haut, das thut kein Bauer mit seiner Kuh.

Dän.: Døer du, saa begraver man dig i huden; det in gen bonde giør ved sin ko. (Prov. dan., 115.)

48 Wenn ich todt bin, so gilt mir ein rübenschnitz ebenso vil als ein ducaten.Tappius,[Spaltenumbruch] 200b; Henisch, 761, 28; Lehmann, II, 830, 69; Suringar, CXVI, 116; Sailer, 117; Körte, 5998; Simrock, 10377.

Die Perser: Nach meinem Tode mag die Welt ein Meer oder leerer Wüstenschein werden. (H. Brugsch, Reise der preuss. Gesandtschaft nach Persien 1860-61, Leipzig 1862, I, 163.)

Holl.: Als ik dood ben, zoo kook mij een potje met bier en brood. (Harrebomée, I, 146b.)

49 Wenn 'k dot bin, schitt de Hund up min Graf.Goldschmidt, 56.

50 Wenn wir todt sind, so fressen uns Schlangen und Würmer.

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53 Wer todt ausgesagt wird, lebt lange.Sion, 1870, Nr. 21.

Wen man fälschlich für todt ansagt, der soll sich noch eines langen Lebens erfreuen.

54 Wer todt, braucht kein Brot.

Holl.: Is hij dood, zoo eet hij geen brood meer. – Is iemand dood, gebakken is zijn brood. (Harrebomée, I, 147a.)

55 Wer todt geboren ist, kommt nie zu Verstande.Sprichwörtergarten, 148.

Was die Natur versagt hat, das versucht die Kunst durch Erziehung und Anbildung vergebens zu ersetzen.

56 Wer todt ist, dem nützt die Apotheke nichts.

In Abyssinien hat man das Sprichwort: Wer gestorben ist, dem hilft auch der Diptam nichts. (Altmann II.)

57 Wer todt ist, den begrebt man in der Haut, wie ein Bischoff.Petri, III, 15.

58 Wer todt ist, ist todt (wird vergessen).Tendlau, 778.

Die Finnen: Wo spricht man nicht von dem Manne, auf dem Lande, auf dem Meere, aber nicht unter der Erde. (Bertram, 73.)

59 Wer todt ist, ist's für lange Zeit.

Frz.: Quand on est mort, c'est pour longtemps. (Bohn I, 48.)

60 Wer todt ist, kommt nicht wieder.Eiselein, 598; Simrock, 10380.

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*62 Der ist lebendig todt.

Sehr faul, niemand etwas nütz.

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*63 Er ist mehr todt als lebendig.

Frz.: Il est plus mort que vif. (Kritzinger, 715a.)

*64 Er ist todt oder in grosser Noth.

Holl.: Hij is dood, of in grooten nood. (Harrebomée, I, 146b.)

*65 Er sähe ihn lieber todt als lebend.

Frz.: Il aimerait mieux cet homme en terre qu'en pré. (Lendroy, 1418.)

*66 Er war noch nicht todt, da zankten sie sich schon ums Bettstroh.

„Noch war's nicht mit dem Todten aus, da stand die Erbin schon im Haus.“ (Ehrmann, 116.)

*67 Hä bliev dud dran. (Bedburg.)

Das Unternehmen überstieg seine Kraft, er erlag bei der Ausführung.

*68 Ist er todt, so isst er nymmer brodt.Agricola I, 517; Henisch, 524, 68; Lehmann, II, 172, 6; Eiselein, 599; Simrock, 10390.

*69 Sich halb todt lachen.

Lat.: Emori risu. (Philippi, I, 133.)

*70 So däud as 'ne Hucke (Kröte, huchedäud). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 26.

*71 So däud as 'ne Méus (Maus, méusedäud). - (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 26.

*72 Todt wie eine Sode.

Sode ist ein ausgestochenes Stück Rasen oder Torf.

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[[626]/0632] 29 Lieber todt als Sklave. Wahlspruch der Friesen. (Vgl. Voss. Zeitung vom 9. Febr. 1868.) Altfries.: Lewwer duad üs Slaaw. (Hansen, 6.) Holl.: Liever dood dan onvrij. (Harrebomée, I, 147a.) 30 Lüchting, härrst mî dôt smäten un kêmst ranner un ick lewt denn noch, denn slög' ik di de Knâken etwei, segt Johann Kähler. – Hoefer, 574. 31 Todt oder siegreich, sagt Ducrot. – Allgem. Modezeitung (Leipzig 1871), S. 543. Gehört zu den geflügelten Worten, mit denen im Jahre 1870 die Franzosen den Krieg mit Deutschland begonnen, und die sich so wenig erfüllt haben. Auch das obige ist blos guter Wille geblieben; denn der General Ducrot ist weder im Kampfe gefallen, noch siegreich heimgekehrt. 32 Vöer leiwer däud froeren ässe de Ehre verloren. (Westf.) 33 Wä sich dud arbêt, dem dr. der Honk op et Grav. (Bedburg.) 34 Wan ich doet sey, so ys alle de werlt myt my doet. Lat.: Emorior quante mecum terrena recedunt. (Suringar, CXVI, 2.) 35 Was todt ist, beisst nicht mehr. – Simrock, 10378; Braun, I, 4546. 36 Was todt ist, lebt nicht wieder. „Ralf's Söhnchen starb; gleich ging er an den Tisch und schrieb sein Herzeleid für die Zeitung nieder. Die Mutter weinte sehr. ›Lass gut sein, Eva‹, tröstet er, ›was todt ist, lebt nicht wieder. Ich klag' es schmerzlich Stadt und Land, so wird man auch der Welt bekannt‹.“ (Witzfunken, Ib, 22.) 37 Was todt ist, soll man begraben, aber nicht weiter daran curire. – Sutor, 125. 38 Wat is dêi all lang dod, dei vör 'n Jahr stürw. (Mecklenburg.) – Rabe, 23. 39 Wei daut is, hätt betâlt. (Waldeck.) – Curtze, 345, 385. 40 Wenn d' dôd büst, möt 'k ôk ân' dî fârig wârden, säd' de Bûr. (Hamburg.) – Schlingmann, 204; Hoefer, 105. 41 Wenn du todt bist, so hast du aussgezehret. – Petri, II, 648. 42 Wenn ich todt bin, ist alle Welt mit mir todt. – Petri, II, 660; Körte, 5997. „Wann ich todt bin, so ist mir eben, als were kein mensch mehr am leben.“ Bei Tunnicius (157): Wan ik dôt by, so is alle de werlt mit my dôt. (Emorior quando, mecum terrena recedunt). Holl.: Als ik doot bin, is alle die werlt doot. – Als ik dood ben, zoo is al de wereld met mij dood. (Harrebomée, I, 146a.) It.: Chi vien dietro serri l'uscio. (Masson, 253.) Lat.: Dum morior, moritur mundus simul et sepelitur. (Loci comm., 127; Fallersleben, 98.) – Me mortuo terra misceator incendio. (Binder I, 971; II, 1815; Tappius, 108a; Ritzius, 144; Suringar, CXVI, 13; Masson, 253.) Span.: Ande yo caliente y riate la gente. (Masson, 253.) 43 Wenn ich todt bin, mag ein Hund auf mein Grab brunzen. Frz.: Après moi le déluge. (Venedey, 113.) – Quand nous serons morts, fera les vignes qui pourra. (Lendroy, 1468; Masson, 253.) Holl.: Als ik dood ben, k .... de hond op mijn graf. (Harrebomée, I, 146a.) 44 Wenn ich todt bin, mag es drunter und drüber gehen. 45 Wenn ich todt bin, mag es in der Welt gehen wie es will. – Seybold, 302. Frz.: Je ne me soucie pas qui fera les vignes aprés ma mort. (Kritzinger, 656a.) It.: Chi vien dictro serri l' uscio. – Morto me, morto tutto il mondo. 46 Wenn ich todt bin, mag Wein bauen, wer will. Wir bekümmern uns nicht um das, was nach unserm Tode geschehen wird. 47 Wenn ich todt bin, so begräbt man mich in meiner Haut, das thut kein Bauer mit seiner Kuh. Dän.: Døer du, saa begraver man dig i huden; det in gen bonde giør ved sin ko. (Prov. dan., 115.) 48 Wenn ich todt bin, so gilt mir ein rübenschnitz ebenso vil als ein ducaten. – Tappius, 200b; Henisch, 761, 28; Lehmann, II, 830, 69; Suringar, CXVI, 116; Sailer, 117; Körte, 5998; Simrock, 10377. Die Perser: Nach meinem Tode mag die Welt ein Meer oder leerer Wüstenschein werden. (H. 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Was die Natur versagt hat, das versucht die Kunst durch Erziehung und Anbildung vergebens zu ersetzen. 56 Wer todt ist, dem nützt die Apotheke nichts. In Abyssinien hat man das Sprichwort: Wer gestorben ist, dem hilft auch der Diptam nichts. (Altmann II.) 57 Wer todt ist, den begrebt man in der Haut, wie ein Bischoff. – Petri, III, 15. 58 Wer todt ist, ist todt (wird vergessen). – Tendlau, 778. Die Finnen: Wo spricht man nicht von dem Manne, auf dem Lande, auf dem Meere, aber nicht unter der Erde. (Bertram, 73.) 59 Wer todt ist, ist's für lange Zeit. Frz.: Quand on est mort, c'est pour longtemps. (Bohn I, 48.) 60 Wer todt ist, kommt nicht wieder. – Eiselein, 598; Simrock, 10380. Holl.: Die dood is, komt niet weêrom. – Die dood is, zal wel dood blijven. (Harrebomée, I, 146b.) *61 Der sall sick nêt doôd arbedde. – Kern, 892. *62 Der ist lebendig todt. Sehr faul, niemand etwas nütz. Lat.: Cadaver vivum. – Vivum sepulchrum. (Seybold, 60 u. 646.) *63 Er ist mehr todt als lebendig. Frz.: Il est plus mort que vif. (Kritzinger, 715a.) *64 Er ist todt oder in grosser Noth. Holl.: Hij is dood, of in grooten nood. (Harrebomée, I, 146b.) *65 Er sähe ihn lieber todt als lebend. Frz.: Il aimerait mieux cet homme en terre qu'en pré. (Lendroy, 1418.) *66 Er war noch nicht todt, da zankten sie sich schon ums Bettstroh. „Noch war's nicht mit dem Todten aus, da stand die Erbin schon im Haus.“ (Ehrmann, 116.) *67 Hä bliev dud dran. (Bedburg.) Das Unternehmen überstieg seine Kraft, er erlag bei der Ausführung. *68 Ist er todt, so isst er nymmer brodt. – Agricola I, 517; Henisch, 524, 68; Lehmann, II, 172, 6; Eiselein, 599; Simrock, 10390. *69 Sich halb todt lachen. Lat.: Emori risu. (Philippi, I, 133.) *70 So däud as 'ne Hucke (Kröte, huchedäud). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 26. *71 So däud as 'ne Méus (Maus, méusedäud). - (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 26. *72 Todt wie eine Sode. Sode ist ein ausgestochenes Stück Rasen oder Torf.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [626]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/632>, abgerufen am 22.11.2024.