Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch]
Teufelsei. Out Deiwelseggern kumet Deiwelsköüken. (Lippstadt.) - Firmenich, I, 340, 1. Aus Teufelseiern kommen Teufelsküchlein. Teufelsjäger. * Ein Teufelsjäger. "Christus sey ein Teufelsjager." (Herrig, Archiv, XXXXIII, 15.) Teufelsjunge. * Er ist ein Teufelsjunge. Ueber Teufelsjunge vgl. Herrig, Archiv, 1868, S. 459. Teufelskerl. * Es ist ein Teufelskerl. J. Kretschmar hat in der Reichenberger Zeitung (1872, Nr. 56) Des Teufels Spuk und Schabernack in der französischen Volkssprache zusammengestellt; die meisten dieser Ausdrücke hat auch die deutsche Sprache, wie: Teufelsabbiss, Teufelsdreck, Teufelsmilch, Teufelsjunge, Teufelskälte, Teufelslärm. Teufelskind. 1 Teufelskinder haben Teufelsglück. Engl.: The devils child, the devils luck. (Bohn II, 86.) *2 Es ist ein Teufelskind. Frz.: Enfant du diable qui a le derriere velu. (Leroux, I, 140.) Teufelsklaue. 1 Ein Teufelsklau dem Fürwitz besser freut, als ein Zipfel von Mariens Hochzeitkleid. *2 Es ist eine wahre Teufelsklaue. Eine Satansbrut, ein Belialskind, böse von Mutterleibe an, ein arges Stück Fleisch. Dän.: Belials barnet. - En kloe af fanden. - Et ondt stykk kiöd. - Han er ei hvid sed beenene. - Ond siden han rand af roden, af barns been. (Prov. dan., 64.) Teufelskünstler. * Er ist ein Teufelskünstler. Holl.: Het is een duivelskonstenaar. (Harrebomee, I, 164b.) Teufelslärm. * Einen Teufelslärm machen. Frz.: Faire le diable a quatre. (Starschedel, 142; Leroux, I, 8.) Teufelsmaler. * Es ist ein Teufelsmaler. So wird in Tirol einer genannt, der sich auf dem Lande damit abgibt, die Geräthschaften und Möbeln der Bauern anzustreichen, Todtenkreuze und andere Votivtafeln zu malen. (Westermann, 25, 619.) Teufelsmesse. * Da wird eine Teufelsmesse gelesen. Dän.: De laeste som i fandens kloster. - Man hörde et fandens bad. (Prov. dan., 43.) Teufelsnase. * Einem eine Teufelsnase drehen. Teufelstanz. * Nu geht de Düwelsdanz los. (Ostpreuss.) Moltke (Deutscher Sprachwart, 1869, S. 16) spricht auch von Teufelsversen. Teufelswerk. 1 Auf Teufelswerk folgt Teufelslohn. Dän.: Paa et dievels arbeyde folger der en fandens lön. (Prov. dan., 291.) *2 Es ist Teufelswerk. Holl.: Het is een duivelswerk. (Harrebomee, I, 164b.) Teufelszujager. * Er hat Teufelszujager. (Ostpreuss.) Teuker. * Dass dich der Teuker! Verhüllend für Teufel. "Viele, blos schwarzgekleidete Cardinäle", sagt Weber (Demokritos), "schwören nur: >dass dich<, etwas kühner: >dass dich der Teuker<, oder nur: >dass dich der TausendSadrach<, weil er aus Daniel 1, 7 weiss, dass dies auch ein Fürst der Finsterniss bedeutet. Andere halten auch >Satan< für unbedeutender. So schwören die Neugriechen, die sich ungemein vor dem Teufel fürchten: >Der soll dich holen, der draussen und weit von uns ist<; und nur in der Kirche getrauen sie sich, das Kind beim rechten Namen zu nennen, weil man dort sicher ist; dafür schwören wieder fromme Seelen blos >meiner Sex<, ohne zu wissen, dass es sagen will: bei meinem Schwert (sass) und ohne zu überlegen, dass sie oft nichts weiter bei sich haben, als ein schlechtes Taschenmesser." Teut. Wär en Teut verdrage kann, dä kann se og drinke, seet de Pastor in Lyskirchen. (Köln.) "Wat dat Drinken angeit, do halden ich et met dem ale Pastoren Lyskirchen, de en säät: Eer Lück, drinkt nor su vill, als er verdrage künnt, en halv Pinkche, e Pinkche, en halv Schöppche, 'ne Schobbe, en halb [Spaltenumbruch] Mössche, en Moss; wär övver en Teut, we ich, verdrage kann, dä kann se och drinke. De Pastor en Lyskirchen dat war 'no vernönftige Mann, 'ne Mann vun Erfahrung. Dä wüss doch 'nen Underscheid unger dü Lücken ze mache." (Bagel, 27.) Teutschel. * Das weiss der Teutschel. So viel wie der Teufel. Die Scheu des Volks, gewisse Wörter, wie Gott, Christus u. a. auszusprechen, erstreckt sich besonders auch auf den Teufel; es finden sich daher in allen Gegenden Ausdrücke, die entweder aus dem Namen Teufel entstellt sind, weil man auf diese Weise doch das unmittelbare nennen vermied, oder sie beziehen sich auf seine Gestalt, Farbe u. s. w. Zu den in Schlesien üblichen Verhüllungsformen gehört das obige Teutschel, auch Teuxel, Teucker, z. B. Gomolcke (462): Je, der Toiker! Ferner: Tausend, Fuchs, Geier (in Geiers Küche kommen), Hund, Gottseibeiuns u. s. w. (Vgl. Frommann, III, 252, 243.) (S. Donner 30, Geier 16 und Kukuk 82.) Tevenkind. Tevenkinder un Märenkinder mutt man nich to vel trouwen. - Eichwald, 1918; Schütze, IV, 256; Richey, 307. Vorsicht gegen Hunde und Pferde. Teve = Tiffe, Hündin. Faule, Teve = faule Weibsperson. Tewe. 1 De de Tewe im Huse hett, de hett de Hünn' up'r Döre. - Eichwald, 1920. 2 Is mager de Tewe, sünt grot de Flöhe. - *3 En löpfke Tewe. - Eichwald, 1921. *4 En verbet'n Tewe. - Eichwald, 1922. *5 Fule Tewe. (S. Tevenkind.) - Eichwald, 1917. Tewes. *1 He wet van Tewes nog Mewes nich. (S. Tengel 8, Tes und Tuten.) (Ostfries.) - Bueren, 564; Frommann, V, 355, 627; Kern, 153; Hauskalender II. " ... Dat'r den ganzen aut spierigen Auwand sau betüntelt (albern) un peilik (ängstlich, peinlich) hier satt as u. s. w. dat van Tewes un Mewes nicks'n wüste." (Lyra, 20.) Holl.: Hij weet van Teeuwes noch Meeuwes. (Harrebomee, II, 327b.) *2 Jo, wenn Tewes bäcket, saste ock 'ne Micke (Wecke) hewwen. (Iserlohn.) - Woeste, 78, 327. D. i. niemals. Text. 1 Der Text der Wahrheit bedarf keiner Glosse. 2 Der Text ist der Noten Seel. - Mathesy, 332b. 3 Wenn der Text klar ist, braucht es keiner Glossen. Holl.: Men behoeft hier geene glossen, de tekst is klaar. 4 Wie der Text, also die Glosse. - Mathesy, 237b. *5 Aus dem Text kommen. - Braun, I, 4470. Frz.: Etre hors de gamme. (Kritzinger, 341b.) *6 Beim Text bleiben. Holl.: Hij blijft bij den tekst. (Harrebomee, II, 327b.) *7 Das steht nicht im Text. Frz.: Ajoauter a la lettre. (Kritzinger, 415b.) *8 Der kan den text vnd auch die glos. - Hätzlerin, II, 72, 209. *9 Der Text ist gut, aber die Glosse hat einen Schalkshut. Kniffige Auslegung und Anwendung der Gesetze. *10 Der Text ist klar genug, es bedarf keiner Glossen. - Eiselein, 593. *11 Einem den richtigen (scharfen) Text lesen (singen). (S. Leviten 2.) - Eiselein, 593; Braun, I, 4468. In dem Sinne von durchprügeln. In dem Buche Von Reinicken Fuchss, Ander Theil des Buchs Schimpff und Ernst (Frankfurt a. M. 1607, S. 53): "Vnd Ludolff mit der krummen Nasen den rechten Text ihm diese lasen .... als Oheim Braun auf Rvstefeils Hofe tüchtig das Fell gegerbt wird." - Im Oesterreichischen Schulboten (Wien 1874, S. 578) hat Fr. Branky eine Anzahl von Redensarten über das Schlagen unter seinen aufgelesenen Sprichwörtern mit zusammengestellt, die ich hier zur Ergänzung der auf denselben Gegenstand sich beziehenden sprichwörtlichen Ausdrücke und Redensarten, die sich unter Hieb 6, Pelz 45, Prügel 1, Schinken 20, Schlag 98 u. 114, Schlagen 71 u. 94, Schmiere 5, Schnalzen, Schwarte 2, Umschlag und Wams aufgeführt finden, beifüge: Ich schlag' dich zu einem Krüppel. Ich schlage dich zu einem heiligen Leib. Ich schlage dich, dass dir Hören und Sehen vergeht, was in Reinicken Fuchss (Frankfurt a. M. 1607, S. 53) so ausgedrückt ist: "Der gab jhm auff sein haupt ein schlag, dess er nicht höret oder sah." Ich schlag' dich, dass man aus dir Riemen schneiden kann. Ich schlag' dich, dass dir die Baner scheppern (oder kroachen). Ich schlag' dich wie einen Bären. Ich mach' ein Kreenfleisch [Spaltenumbruch]
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Teufelsei.
Out Deiwelseggern kumet Deiwelsköüken. (Lippstadt.) – Firmenich, I, 340, 1.
Aus Teufelseiern kommen Teufelsküchlein.
Teufelsjäger.
* Ein Teufelsjäger.
„Christus sey ein Teufelsjager.“ (Herrig, Archiv, XXXXIII, 15.)
Teufelsjunge.
* Er ist ein Teufelsjunge.
Ueber Teufelsjunge vgl. Herrig, Archiv, 1868, S. 459.
Teufelskerl.
* Es ist ein Teufelskerl.
J. Kretschmar hat in der Reichenberger Zeitung (1872, Nr. 56) Des Teufels Spuk und Schabernack in der französischen Volkssprache zusammengestellt; die meisten dieser Ausdrücke hat auch die deutsche Sprache, wie: Teufelsabbiss, Teufelsdreck, Teufelsmilch, Teufelsjunge, Teufelskälte, Teufelslärm.
Teufelskind.
1 Teufelskinder haben Teufelsglück.
Engl.: The devils child, the devils luck. (Bohn II, 86.)
*2 Es ist ein Teufelskind.
Frz.: Enfant du diable qui à le derrière velu. (Leroux, I, 140.)
Teufelsklaue.
1 Ein Teufelsklau dem Fürwitz besser freut, als ein Zipfel von Mariens Hochzeitkleid.
*2 Es ist eine wahre Teufelsklaue.
Eine Satansbrut, ein Belialskind, böse von Mutterleibe an, ein arges Stück Fleisch.
Dän.: Belials barnet. – En kloe af fanden. – Et ondt stykk kiød. – Han er ei hvid sed beenene. – Ond siden han rand af roden, af barns been. (Prov. dan., 64.)
Teufelskünstler.
* Er ist ein Teufelskünstler.
Holl.: Het is een duivelskonstenaar. (Harrebomée, I, 164b.)
Teufelslärm.
* Einen Teufelslärm machen.
Frz.: Faire le diable à quatre. (Starschedel, 142; Leroux, I, 8.)
Teufelsmaler.
* Es ist ein Teufelsmaler.
So wird in Tirol einer genannt, der sich auf dem Lande damit abgibt, die Geräthschaften und Möbeln der Bauern anzustreichen, Todtenkreuze und andere Votivtafeln zu malen. (Westermann, 25, 619.)
Teufelsmesse.
* Da wird eine Teufelsmesse gelesen.
Dän.: De læste som i fandens kloster. – Man hørde et fandens bad. (Prov. dan., 43.)
Teufelsnase.
* Einem eine Teufelsnase drehen.
Teufelstanz.
* Nu geht de Düwelsdanz los. (Ostpreuss.)
Moltke (Deutscher Sprachwart, 1869, S. 16) spricht auch von Teufelsversen.
Teufelswerk.
1 Auf Teufelswerk folgt Teufelslohn.
Dän.: Paa et dievels arbeyde folger der en fandens løn. (Prov. dan., 291.)
*2 Es ist Teufelswerk.
Holl.: Het is een duivelswerk. (Harrebomée, I, 164b.)
Teufelszujager.
* Er hat Teufelszujager. (Ostpreuss.)
Teuker.
* Dass dich der Teuker!
Verhüllend für Teufel. „Viele, blos schwarzgekleidete Cardinäle“, sagt Weber (Demokritos), „schwören nur: ›dass dich‹, etwas kühner: ›dass dich der Teuker‹, oder nur: ›dass dich der Tausend‹! Einer meiner Bekannten nur: ›Sadrach‹, weil er aus Daniel 1, 7 weiss, dass dies auch ein Fürst der Finsterniss bedeutet. Andere halten auch ›Satan‹ für unbedeutender. So schwören die Neugriechen, die sich ungemein vor dem Teufel fürchten: ›Der soll dich holen, der draussen und weit von uns ist‹; und nur in der Kirche getrauen sie sich, das Kind beim rechten Namen zu nennen, weil man dort sicher ist; dafür schwören wieder fromme Seelen blos ›meiner Sex‹, ohne zu wissen, dass es sagen will: bei meinem Schwert (sass) und ohne zu überlegen, dass sie oft nichts weiter bei sich haben, als ein schlechtes Taschenmesser.“
Teut.
Wär en Teut verdrage kann, dä kann se og drinke, seet de Pastôr in Lyskirchen. (Köln.)
„Wat dat Drinken ângeit, do halden ich et met dem âle Pastôren Lyskirchen, de en säät: Eer Lück, drinkt nôr su vill, als êr verdrage künnt, en halv Pinkche, e Pinkche, en halv Schöppche, 'ne Schobbe, en halb
Mössche, en Moss; wär övver en Teut, we ich, verdrage kann, dä kann se och drinke. De Pastôr en Lyskirchen dat war 'no vernönftige Mann, 'ne Mann vun Erfahrung. Dä wüss doch 'nen Underscheid unger dü Lücken ze mâche.“ (Bagel, 27.)
Teutschel.
* Das weiss der Teutschel.
So viel wie der Teufel. Die Scheu des Volks, gewisse Wörter, wie Gott, Christus u. a. auszusprechen, erstreckt sich besonders auch auf den Teufel; es finden sich daher in allen Gegenden Ausdrücke, die entweder aus dem Namen Teufel entstellt sind, weil man auf diese Weise doch das unmittelbare nennen vermied, oder sie beziehen sich auf seine Gestalt, Farbe u. s. w. Zu den in Schlesien üblichen Verhüllungsformen gehört das obige Teutschel, auch Teuxel, Teucker, z. B. Gomolcke (462): Je, der Toiker! Ferner: Tausend, Fuchs, Geier (in Geiers Küche kommen), Hund, Gottseibeiuns u. s. w. (Vgl. Frommann, III, 252, 243.) (S. Donner 30, Geier 16 und Kukuk 82.)
Tevenkind.
Tevenkinder un Märenkinder mutt man nich to vêl trouwen. – Eichwald, 1918; Schütze, IV, 256; Richey, 307.
Vorsicht gegen Hunde und Pferde. Teve = Tiffe, Hündin. Fûle, Teve = faule Weibsperson.
Tewe.
1 De de Tewe im Huse hett, de hett de Hünn' up'r Döre. – Eichwald, 1920.
2 Is mager de Tewe, sünt grot de Flöhe. -
*3 En löpfke Tewe. – Eichwald, 1921.
*4 En verbet'n Tewe. – Eichwald, 1922.
*5 Fule Tewe. (S. Tevenkind.) – Eichwald, 1917.
Tewes.
*1 He wêt van Têwes nog Mewes nich. (S. Tengel 8, Tes und Tuten.) (Ostfries.) – Bueren, 564; Frommann, V, 355, 627; Kern, 153; Hauskalender II.
„ ... Dat'r den ganzen ût spierigen Auwand sau betüntelt (albern) un pîlik (ängstlich, peinlich) hier satt as u. s. w. dat van Têwes un Mewes nicks'n wüste.“ (Lyra, 20.)
Holl.: Hij weet van Teeuwes noch Meeuwes. (Harrebomée, II, 327b.)
*2 Jo, wenn Tewes bäcket, saste ock 'ne Micke (Wecke) hewwen. (Iserlohn.) – Woeste, 78, 327.
D. i. niemals.
Text.
1 Der Text der Wahrheit bedarf keiner Glosse.
2 Der Text ist der Noten Seel. – Mathesy, 332b.
3 Wenn der Text klar ist, braucht es keiner Glossen.
Holl.: Men behoeft hier geene glossen, de tekst is klaar.
4 Wie der Text, also die Glosse. – Mathesy, 237b.
*5 Aus dem Text kommen. – Braun, I, 4470.
Frz.: Être hors de gamme. (Kritzinger, 341b.)
*6 Beim Text bleiben.
Holl.: Hij blijft bij den tekst. (Harrebomée, II, 327b.)
*7 Das steht nicht im Text.
Frz.: Ajoûter à la lettre. (Kritzinger, 415b.)
*8 Der kan den text vnd auch die glos. – Hätzlerin, II, 72, 209.
*9 Der Text ist gut, aber die Glosse hat einen Schalkshut.
Kniffige Auslegung und Anwendung der Gesetze.
*10 Der Text ist klar genug, es bedarf keiner Glossen. – Eiselein, 593.
*11 Einem den richtigen (scharfen) Text lesen (singen). (S. Leviten 2.) – Eiselein, 593; Braun, I, 4468.
In dem Sinne von durchprügeln. In dem Buche Von Reinicken Fuchss, Ander Theil des Buchs Schimpff und Ernst (Frankfurt a. M. 1607, S. 53): „Vnd Ludolff mit der krummen Nasen den rechten Text ihm diese lasen .... als Oheim Braun auf Rvstefeils Hofe tüchtig das Fell gegerbt wird.“ – Im Oesterreichischen Schulboten (Wien 1874, S. 578) hat Fr. Branky eine Anzahl von Redensarten über das Schlagen unter seinen aufgelesenen Sprichwörtern mit zusammengestellt, die ich hier zur Ergänzung der auf denselben Gegenstand sich beziehenden sprichwörtlichen Ausdrücke und Redensarten, die sich unter Hieb 6, Pelz 45, Prügel 1, Schinken 20, Schlag 98 u. 114, Schlagen 71 u. 94, Schmiere 5, Schnalzen, Schwarte 2, Umschlag und Wams aufgeführt finden, beifüge: Ich schlag' dich zu einem Krüppel. Ich schlage dich zu einem heiligen Leib. Ich schlage dich, dass dir Hören und Sehen vergeht, was in Reinicken Fuchss (Frankfurt a. M. 1607, S. 53) so ausgedrückt ist: „Der gab jhm auff sein haupt ein schlag, dess er nicht höret oder sah.“ Ich schlag' dich, dass man aus dir Riemen schneiden kann. Ich schlag' dich, dass dir die Baner scheppern (oder kroachen). Ich schlag' dich wie einen Bären. Ich mach' ein Kreenfleisch
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