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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *1411 Düwel un sein Pumpstaken. (Mecklenburg.)

*1412 Düwel unner de Oken (Auken).

D. i. der Schinken.

*1413 Ehe dein Teufel aufsteht, hat seiner schon Schuhe an.

It.: Quando il tuo diavol nacque, il mio andava a scuola. (Bohn I, 122.)

*1414 Ei zum Teufel!

Ausruf des Unwillens. (S. Tutschel.)

*1415 Eim de Teuf'l austreibe. (Schwaben.)

*1416 Ein dummer Teufel.

Die Frage, warum der Teufel dumm genannt wird, ist schon oft aufgeworfen worden; es ist mir aber nicht bekannt, ob endgültig beantwortet. Sehr gründlich scheint sie aber am 5. März 1873 in der Kreislehrerconferenz des Kirchkreises Luckenwalde (Provinz Brandenburg) unter Vorsitz des geistlichen Kreischulinspectors, wenn nicht gelöst, doch behandelt worden zu sein. Veranlassung gab eine Katechese, die ein Lehrer über die Versuchungsgeschichte Jesu gehalten hatte. In der Debatte entstand nun darüber ein gewaltiger Streit, ob Christus den Teufel erkannt habe oder nicht. Einer der Kämpfer gab die scharfsinnige Erklärung, Christus habe den Teufel wol erkannt, aber der Teufel habe sich eingebildet, dass der Herr ihn nicht kenne; denn dazu sei der Teufel eben zu dumm. Man gebrauche ja die Redensart: "Der dumme Teufel". Mit dieser wichtigen Untersuchung beschäftigten sich gegen siebzig geistliche und weltliche Pädagogen Preussens anderthalb Stunden lang, worauf sie noch eine halbe Stunde zur Betrachtung der Falk'schen Schulverordnungen verwandten. - Ich entnehme diese Nachricht Frank Leslie's Tag für Tag, einer neuen, in kolossalem Format in Neuyork (14. April 1873 ) erschienenen illustrirten Zeitung.

*1417 Ein Teufel ging weg und ein Teufel kam wieder.

*1418 Ein Teufel in Menschengestalt. - Eiselein, 59.

*1419 Ein Teufel wie der andere.

*1420 Einem den Teufel schwarz malen. - Parömiakon, 109.

Ihn für seine Handlungen mit strenger Strafe bedrohen.

*1421 Einem den Teufel zum Neujahr schenken.

*1422 Einem des Teufels Segen (Flüche, Verwünschungen) nachschicken.

*1423 Einem mit des Teufels Danck ablohnen. - Mathesius, Postille, CLXVIIa.

*1424 Einem mit lauterm Teuffels Dank lohnen. - Mathesy, I, 120a.

*1425 Einen Teufel durch den andern austreiben.

*1426 Einen zum Teufel jagen. - Eiselein, 592; Braun, I, 4467.

*1427 Einen zum Teufel wünschen.

Frz.: Donner quelqu'n au diable. (Kritzinger, 233b.)

*1428 Em ritt de Düvel. - Schütze, I, 276.

*1429 En alte (rothe) Tüfel, ja woll. - Sutermeister, 22.

Zur Abfertigung in dem Sinne der a. a. O. beigefügten sprichwörtlichen Ausdrücke: En Dräck, en Chatzespäck, en Chobis, en alte Chäs, en alte Hund.

*1430 Er dürfft sich mit dem Teuffel schlagen. - Eyering, II, 220.

*1431 Er fing den Teufel auf der Heide (auf freiem Felde). - Mayer, I, 75; Braun, I, 4450.

*1432 Er flucht alle Teufel aus der Hölle.

Holl.: Hij vloekt alle duivels uit de hel. (Harrebomee, I, 165b.)

*1433 Er förcht sich vorm Teuffel nit. - Eyering, II, 238.

Holl.: Hij vreest den duivel noch zijne moer. (Harrebomee, I, 165b.)

*1434 Er fragt weder nach dem Teufel noch seiner Mutter.

Lat.: Nec supetos, nec inferos moratur. (Chaos, 573.)

*1435 Er frisst dem Teufel ein Ohr weg.

*1436 Er geht bei dem Teufel zur Beichte.

*1437 Er geht zum Teufel nach Rath.

Holl.: Hij gaat bij den duivel om raad. (Harrebomee, I, 165a.)

*1438 Er gibt keinem Teufel ein Pechlicht. (Königsberg.)

Von einem Geizhalse.

*1439 Er glaubt, dass der Teufel sein Ohm ist.

[Spaltenumbruch] *1440 Er gleicht dem Teufel, er scheidet mit Gestank.

Holl.: Hij slacht den duivel, hij vertrekt met stank. (Harrebomee, I, 165b.)

*1441 Er hat de helle Teufel in der Börse.

D. h. die Schwindsucht im Beutel.

Frz.: Il loge le diable dans sa bourse.

*1442 Er hat dem Teufel ein Ohr abgeschworen.

Holl.: Hij heeft den duivel een oor afgeleud. (Harrebomee, I, 165a.)

*1443 Er hät dem Tüfel en Ohrfeige g'längt. - Sutermeister, 95.

*1444 Er hat den Teufel auf freiem Felde gefangen.

Mit kühnem Muthe die Sache unternommen.

*1445 Er hat den Teufel gesehen.

Ist ein verschmitzter Kerl.

Holl.: Hij heeft den duivel in huis gezien. (Harrebomee, I, 165a.)

*1446 Er hat den Teufel im Gütterli, wie der Kapuziner von Schüpfen. - Klosterspiegel, 17, 18.

Wird von einem übertölpelten Menschen gesagt, der meint, er habe das Rechte, so er's doch nicht hat.

*1447 Er hat den Teufel im Leibe.

Er leistet etwas Ausserordentliches. Von dem, der keck und glücklich ist, sagt der Franzose: Il a le diable au corps. (Kritzinger, 233b.) Er hat aber auch die Redensart: Avoir le diable dans sa bourse. (Leroux, I, 7.) Von einem, der Ungewöhnliches leistet: L'affaire est tellement embrouilles, que le diable y perd son latin.

Jüd.-deutsch: Dar hot den Mag'snitsagen in sich; oder: Dar hot den: Wie heisst mans (oder: Wie haast mersch) im Leibe; auch den: Schin-Tess, den: Gottseibeiuns. (Tendlau, 463 u. 613.) Alles Umschreibungen, um das Wort Satan zu vermeiden.

Holl.: Hij heeft den duivel in 't lijf. (Harrebomee, I, 165a.)

*1448 Er hat den Teufel sehen barfuss tanzen.

Wird z. B. von einem zuchtlosen, schwer zu bändigenden Buben gesagt.

*1449 Er hat den Teufel zu braten. (Schles.)

Von Vielgeschäftigen, und solchen, die andern viel zu schaffen machen.

Holl.: Daar wordt een nikker gebraden. (Harrebomee, II, 127b.)

*1450 Er hat dort den Teufel zu bannen.

Holl.: Daar is de duivel te bannen. (Harrebomee, I, 193a.)

*1451 Er hat ein Haar vom Teufel.

Holl.: Hij heeft een haar van den duivel in. (Harrebomee, II, 165b.)

*1452 Er hat einen Teufel herausgeschlagen und zehn hinein. - Sailer, 310.

Von einem bösen Ehemanne.

*1453 Er hat hundert Teufel im Leibe. - Berndt, 139.

So sagten die Wenden von einem Deutschen.

*1454 Er hat nur 'n Teuf'l tauscht. (Rott-Thal.)

*1455 Er hat sich dem Teuffel ergeben; schlüg er das glück vornen auss, es lieff hinden wieder hinein. - Franck, II, 60b; Eyering, II, 314; Henisch, 1661, 51.

*1456 Er hat sich den Teufel selbst auf den Hals geholt und kann ihn nicht wieder los werden.

Holl.: Hij haalt zich zelven den duivel op den hals en kan hem niet afkeeren. (Harrebomee, II, 165a.)

*1457 Er hört den Teufel schon Holz scheiten. - Eiselein, 592.

Fürchtet Strafe.

*1458 Er isch ein arme Düfel und het kei eig'ni Hell. (Solothurn.) - Schild, 78, 246; Sutermeister, 98.

*1459 Er isch 'em Düfel ab de Hose g'schabt. (Solothurn.) - Schild, 78, 248.

Ist ein sehr schlechter Mensch.

*1460 Er isch mit des Tüfels Grossmutter verwandt. - Schweiz, I, 144, 153.

*1461 Er ist auf des Teufels Schwanz gebunden. - Geiler, Alsatia, 1862-67, 430; Körte, 5889; Braun, I, 4428.

Kann nicht los, ist Sklave der Sünde, des Verbrechens. "Ich hab wol manchen Schelmen funden, dem teufel vff den schwantz g'bunden, der in seiner widerwertigkeit dem Teufel bündnuss zu hatt gseit, vnd meint, jm würde nimmer bass, bis dass er bey dem Teufel sass." " .... Der jm selber thut den todt, der hört nit in der Schelmen rott; in der Hell hat er vil kunden, vffs teufels schwantz ist er gebunden." (Murner, Schelm., 34, in Kloster, I, 869, 70.)

*1462 Er ist auf, ehe der Teufel Schuhe anhat.

Holl.: Hij was op, voor dat de duivel zijn paneel geschud had. (Harrebomee, I, 165b.)

[Spaltenumbruch] *1411 Düwel un sîn Pumpstâken. (Mecklenburg.)

*1412 Düwel unner de Ôken (Auken).

D. i. der Schinken.

*1413 Ehe dein Teufel aufsteht, hat seiner schon Schuhe an.

It.: Quando il tuo diavol nacque, il mio andava a scuola. (Bohn I, 122.)

*1414 Ei zum Teufel!

Ausruf des Unwillens. (S. Tutschel.)

*1415 Eim de Teuf'l austreibe. (Schwaben.)

*1416 Ein dummer Teufel.

Die Frage, warum der Teufel dumm genannt wird, ist schon oft aufgeworfen worden; es ist mir aber nicht bekannt, ob endgültig beantwortet. Sehr gründlich scheint sie aber am 5. März 1873 in der Kreislehrerconferenz des Kirchkreises Luckenwalde (Provinz Brandenburg) unter Vorsitz des geistlichen Kreischulinspectors, wenn nicht gelöst, doch behandelt worden zu sein. Veranlassung gab eine Katechese, die ein Lehrer über die Versuchungsgeschichte Jesu gehalten hatte. In der Debatte entstand nun darüber ein gewaltiger Streit, ob Christus den Teufel erkannt habe oder nicht. Einer der Kämpfer gab die scharfsinnige Erklärung, Christus habe den Teufel wol erkannt, aber der Teufel habe sich eingebildet, dass der Herr ihn nicht kenne; denn dazu sei der Teufel eben zu dumm. Man gebrauche ja die Redensart: „Der dumme Teufel“. Mit dieser wichtigen Untersuchung beschäftigten sich gegen siebzig geistliche und weltliche Pädagogen Preussens anderthalb Stunden lang, worauf sie noch eine halbe Stunde zur Betrachtung der Falk'schen Schulverordnungen verwandten. – Ich entnehme diese Nachricht Frank Leslie's Tag für Tag, einer neuen, in kolossalem Format in Neuyork (14. April 1873 ) erschienenen illustrirten Zeitung.

*1417 Ein Teufel ging weg und ein Teufel kam wieder.

*1418 Ein Teufel in Menschengestalt.Eiselein, 59.

*1419 Ein Teufel wie der andere.

*1420 Einem den Teufel schwarz malen.Parömiakon, 109.

Ihn für seine Handlungen mit strenger Strafe bedrohen.

*1421 Einem den Teufel zum Neujahr schenken.

*1422 Einem des Teufels Segen (Flüche, Verwünschungen) nachschicken.

*1423 Einem mit des Teufels Danck ablohnen.Mathesius, Postille, CLXVIIa.

*1424 Einem mit lauterm Teuffels Dank lohnen.Mathesy, I, 120a.

*1425 Einen Teufel durch den andern austreiben.

*1426 Einen zum Teufel jagen.Eiselein, 592; Braun, I, 4467.

*1427 Einen zum Teufel wünschen.

Frz.: Donner quelqu'n au diable. (Kritzinger, 233b.)

*1428 Em ritt de Düvel.Schütze, I, 276.

*1429 En alte (rothe) Tüfel, ja woll.Sutermeister, 22.

Zur Abfertigung in dem Sinne der a. a. O. beigefügten sprichwörtlichen Ausdrücke: En Dräck, en Chatzespäck, en Chobis, en alte Chäs, en alte Hund.

*1430 Er dürfft sich mit dem Teuffel schlagen.Eyering, II, 220.

*1431 Er fing den Teufel auf der Heide (auf freiem Felde).Mayer, I, 75; Braun, I, 4450.

*1432 Er flucht alle Teufel aus der Hölle.

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*1433 Er förcht sich vorm Teuffel nit.Eyering, II, 238.

Holl.: Hij vreest den duivel noch zijne moêr. (Harrebomée, I, 165b.)

*1434 Er fragt weder nach dem Teufel noch seiner Mutter.

Lat.: Nec supetos, nec inferos moratur. (Chaos, 573.)

*1435 Er frisst dem Teufel ein Ohr weg.

*1436 Er geht bei dem Teufel zur Beichte.

*1437 Er geht zum Teufel nach Rath.

Holl.: Hij gaat bij den duivel om raad. (Harrebomée, I, 165a.)

*1438 Er gibt keinem Teufel ein Pechlicht. (Königsberg.)

Von einem Geizhalse.

*1439 Er glaubt, dass der Teufel sein Ohm ist.

[Spaltenumbruch] *1440 Er gleicht dem Teufel, er scheidet mit Gestank.

Holl.: Hij slacht den duivel, hij vertrekt met stank. (Harrebomée, I, 165b.)

*1441 Er hat de helle Teufel in der Börse.

D. h. die Schwindsucht im Beutel.

Frz.: Il loge le diable dans sa bourse.

*1442 Er hat dem Teufel ein Ohr abgeschworen.

Holl.: Hij heeft den duivel een oor afgeleud. (Harrebomée, I, 165a.)

*1443 Er hät dem Tüfel en Ohrfîge g'längt.Sutermeister, 95.

*1444 Er hat den Teufel auf freiem Felde gefangen.

Mit kühnem Muthe die Sache unternommen.

*1445 Er hat den Teufel gesehen.

Ist ein verschmitzter Kerl.

Holl.: Hij heeft den duivel in huis gezien. (Harrebomée, I, 165a.)

*1446 Er hat den Teufel im Gütterli, wie der Kapuziner von Schüpfen.Klosterspiegel, 17, 18.

Wird von einem übertölpelten Menschen gesagt, der meint, er habe das Rechte, so er's doch nicht hat.

*1447 Er hat den Teufel im Leibe.

Er leistet etwas Ausserordentliches. Von dem, der keck und glücklich ist, sagt der Franzose: Il a le diable au corps. (Kritzinger, 233b.) Er hat aber auch die Redensart: Avoir le diable dans sa bourse. (Leroux, I, 7.) Von einem, der Ungewöhnliches leistet: L'affaire est tellement embrouillés, que le diable y perd son latin.

Jüd.-deutsch: Dar hot den Mag'snitsagen in sich; oder: Dar hot den: Wie heisst mans (oder: Wie haast mersch) im Leibe; auch den: Schin-Tess, den: Gottseibeiuns. (Tendlau, 463 u. 613.) Alles Umschreibungen, um das Wort Satan zu vermeiden.

Holl.: Hij heeft den duivel in 't lijf. (Harrebomée, I, 165a.)

*1448 Er hat den Teufel sehen barfuss tanzen.

Wird z. B. von einem zuchtlosen, schwer zu bändigenden Buben gesagt.

*1449 Er hat den Teufel zu braten. (Schles.)

Von Vielgeschäftigen, und solchen, die andern viel zu schaffen machen.

Holl.: Daar wordt een nikker gebraden. (Harrebomée, II, 127b.)

*1450 Er hat dort den Teufel zu bannen.

Holl.: Daar is de duivel te bannen. (Harrebomée, I, 193a.)

*1451 Er hat ein Haar vom Teufel.

Holl.: Hij heeft een haar van den duivel in. (Harrebomée, II, 165b.)

*1452 Er hat einen Teufel herausgeschlagen und zehn hinein.Sailer, 310.

Von einem bösen Ehemanne.

*1453 Er hat hundert Teufel im Leibe.Berndt, 139.

So sagten die Wenden von einem Deutschen.

*1454 Er hat nur 'n Teuf'l tauscht. (Rott-Thal.)

*1455 Er hat sich dem Teuffel ergeben; schlüg er das glück vornen auss, es lieff hinden wieder hinein.Franck, II, 60b; Eyering, II, 314; Henisch, 1661, 51.

*1456 Er hat sich den Teufel selbst auf den Hals geholt und kann ihn nicht wieder los werden.

Holl.: Hij haalt zich zelven den duivel op den hals en kan hem niet afkeeren. (Harrebomée, II, 165a.)

*1457 Er hört den Teufel schon Holz scheiten.Eiselein, 592.

Fürchtet Strafe.

*1458 Er isch ein arme Düfel und het kei eig'ni Hell. (Solothurn.) – Schild, 78, 246; Sutermeister, 98.

*1459 Er isch 'em Düfel ab de Hose g'schabt. (Solothurn.) – Schild, 78, 248.

Ist ein sehr schlechter Mensch.

*1460 Er isch mit des Tüfels Grossmutter verwandt.Schweiz, I, 144, 153.

*1461 Er ist auf des Teufels Schwanz gebunden.Geiler, Alsatia, 1862-67, 430; Körte, 5889; Braun, I, 4428.

Kann nicht los, ist Sklave der Sünde, des Verbrechens. „Ich hab wol manchen Schelmen funden, dem teufel vff den schwantz g'bunden, der in seiner widerwertigkeit dem Teufel bündnuss zu hatt gseit, vnd meint, jm würde nimmer bass, bis dass er bey dem Teufel sass.“ „ .... Der jm selber thut den todt, der hört nit in der Schelmen rott; in der Hell hat er vil kunden, vffs teufels schwantz ist er gebunden.“ (Murner, Schelm., 34, in Kloster, I, 869, 70.)

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[[560]/0566] *1411 Düwel un sîn Pumpstâken. (Mecklenburg.) *1412 Düwel unner de Ôken (Auken). D. i. der Schinken. *1413 Ehe dein Teufel aufsteht, hat seiner schon Schuhe an. It.: Quando il tuo diavol nacque, il mio andava a scuola. (Bohn I, 122.) *1414 Ei zum Teufel! Ausruf des Unwillens. (S. Tutschel.) *1415 Eim de Teuf'l austreibe. (Schwaben.) *1416 Ein dummer Teufel. Die Frage, warum der Teufel dumm genannt wird, ist schon oft aufgeworfen worden; es ist mir aber nicht bekannt, ob endgültig beantwortet. Sehr gründlich scheint sie aber am 5. März 1873 in der Kreislehrerconferenz des Kirchkreises Luckenwalde (Provinz Brandenburg) unter Vorsitz des geistlichen Kreischulinspectors, wenn nicht gelöst, doch behandelt worden zu sein. Veranlassung gab eine Katechese, die ein Lehrer über die Versuchungsgeschichte Jesu gehalten hatte. In der Debatte entstand nun darüber ein gewaltiger Streit, ob Christus den Teufel erkannt habe oder nicht. Einer der Kämpfer gab die scharfsinnige Erklärung, Christus habe den Teufel wol erkannt, aber der Teufel habe sich eingebildet, dass der Herr ihn nicht kenne; denn dazu sei der Teufel eben zu dumm. Man gebrauche ja die Redensart: „Der dumme Teufel“. Mit dieser wichtigen Untersuchung beschäftigten sich gegen siebzig geistliche und weltliche Pädagogen Preussens anderthalb Stunden lang, worauf sie noch eine halbe Stunde zur Betrachtung der Falk'schen Schulverordnungen verwandten. – Ich entnehme diese Nachricht Frank Leslie's Tag für Tag, einer neuen, in kolossalem Format in Neuyork (14. April 1873 ) erschienenen illustrirten Zeitung. *1417 Ein Teufel ging weg und ein Teufel kam wieder. *1418 Ein Teufel in Menschengestalt. – Eiselein, 59. *1419 Ein Teufel wie der andere. *1420 Einem den Teufel schwarz malen. – Parömiakon, 109. Ihn für seine Handlungen mit strenger Strafe bedrohen. *1421 Einem den Teufel zum Neujahr schenken. *1422 Einem des Teufels Segen (Flüche, Verwünschungen) nachschicken. *1423 Einem mit des Teufels Danck ablohnen. – Mathesius, Postille, CLXVIIa. *1424 Einem mit lauterm Teuffels Dank lohnen. – Mathesy, I, 120a. *1425 Einen Teufel durch den andern austreiben. *1426 Einen zum Teufel jagen. – Eiselein, 592; Braun, I, 4467. *1427 Einen zum Teufel wünschen. Frz.: Donner quelqu'n au diable. (Kritzinger, 233b.) *1428 Em ritt de Düvel. – Schütze, I, 276. *1429 En alte (rothe) Tüfel, ja woll. – Sutermeister, 22. Zur Abfertigung in dem Sinne der a. a. O. beigefügten sprichwörtlichen Ausdrücke: En Dräck, en Chatzespäck, en Chobis, en alte Chäs, en alte Hund. *1430 Er dürfft sich mit dem Teuffel schlagen. – Eyering, II, 220. *1431 Er fing den Teufel auf der Heide (auf freiem Felde). – Mayer, I, 75; Braun, I, 4450. *1432 Er flucht alle Teufel aus der Hölle. Holl.: Hij vloekt alle duivels uit de hel. (Harrebomée, I, 165b.) *1433 Er förcht sich vorm Teuffel nit. – Eyering, II, 238. Holl.: Hij vreest den duivel noch zijne moêr. (Harrebomée, I, 165b.) *1434 Er fragt weder nach dem Teufel noch seiner Mutter. Lat.: Nec supetos, nec inferos moratur. (Chaos, 573.) *1435 Er frisst dem Teufel ein Ohr weg. *1436 Er geht bei dem Teufel zur Beichte. *1437 Er geht zum Teufel nach Rath. Holl.: Hij gaat bij den duivel om raad. (Harrebomée, I, 165a.) *1438 Er gibt keinem Teufel ein Pechlicht. (Königsberg.) Von einem Geizhalse. *1439 Er glaubt, dass der Teufel sein Ohm ist. *1440 Er gleicht dem Teufel, er scheidet mit Gestank. Holl.: Hij slacht den duivel, hij vertrekt met stank. (Harrebomée, I, 165b.) *1441 Er hat de helle Teufel in der Börse. D. h. die Schwindsucht im Beutel. Frz.: Il loge le diable dans sa bourse. *1442 Er hat dem Teufel ein Ohr abgeschworen. Holl.: Hij heeft den duivel een oor afgeleud. (Harrebomée, I, 165a.) *1443 Er hät dem Tüfel en Ohrfîge g'längt. – Sutermeister, 95. *1444 Er hat den Teufel auf freiem Felde gefangen. Mit kühnem Muthe die Sache unternommen. *1445 Er hat den Teufel gesehen. Ist ein verschmitzter Kerl. Holl.: Hij heeft den duivel in huis gezien. (Harrebomée, I, 165a.) *1446 Er hat den Teufel im Gütterli, wie der Kapuziner von Schüpfen. – Klosterspiegel, 17, 18. Wird von einem übertölpelten Menschen gesagt, der meint, er habe das Rechte, so er's doch nicht hat. *1447 Er hat den Teufel im Leibe. Er leistet etwas Ausserordentliches. Von dem, der keck und glücklich ist, sagt der Franzose: Il a le diable au corps. (Kritzinger, 233b.) Er hat aber auch die Redensart: Avoir le diable dans sa bourse. (Leroux, I, 7.) Von einem, der Ungewöhnliches leistet: L'affaire est tellement embrouillés, que le diable y perd son latin. Jüd.-deutsch: Dar hot den Mag'snitsagen in sich; oder: Dar hot den: Wie heisst mans (oder: Wie haast mersch) im Leibe; auch den: Schin-Tess, den: Gottseibeiuns. (Tendlau, 463 u. 613.) Alles Umschreibungen, um das Wort Satan zu vermeiden. Holl.: Hij heeft den duivel in 't lijf. (Harrebomée, I, 165a.) *1448 Er hat den Teufel sehen barfuss tanzen. Wird z. B. von einem zuchtlosen, schwer zu bändigenden Buben gesagt. *1449 Er hat den Teufel zu braten. (Schles.) Von Vielgeschäftigen, und solchen, die andern viel zu schaffen machen. Holl.: Daar wordt een nikker gebraden. (Harrebomée, II, 127b.) *1450 Er hat dort den Teufel zu bannen. Holl.: Daar is de duivel te bannen. (Harrebomée, I, 193a.) *1451 Er hat ein Haar vom Teufel. Holl.: Hij heeft een haar van den duivel in. (Harrebomée, II, 165b.) *1452 Er hat einen Teufel herausgeschlagen und zehn hinein. – Sailer, 310. Von einem bösen Ehemanne. *1453 Er hat hundert Teufel im Leibe. – Berndt, 139. So sagten die Wenden von einem Deutschen. *1454 Er hat nur 'n Teuf'l tauscht. (Rott-Thal.) *1455 Er hat sich dem Teuffel ergeben; schlüg er das glück vornen auss, es lieff hinden wieder hinein. – Franck, II, 60b; Eyering, II, 314; Henisch, 1661, 51. *1456 Er hat sich den Teufel selbst auf den Hals geholt und kann ihn nicht wieder los werden. Holl.: Hij haalt zich zelven den duivel op den hals en kan hem niet afkeeren. (Harrebomée, II, 165a.) *1457 Er hört den Teufel schon Holz scheiten. – Eiselein, 592. Fürchtet Strafe. *1458 Er isch ein arme Düfel und het kei eig'ni Hell. (Solothurn.) – Schild, 78, 246; Sutermeister, 98. *1459 Er isch 'em Düfel ab de Hose g'schabt. (Solothurn.) – Schild, 78, 248. Ist ein sehr schlechter Mensch. *1460 Er isch mit des Tüfels Grossmutter verwandt. – Schweiz, I, 144, 153. *1461 Er ist auf des Teufels Schwanz gebunden. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 430; Körte, 5889; Braun, I, 4428. Kann nicht los, ist Sklave der Sünde, des Verbrechens. „Ich hab wol manchen Schelmen funden, dem teufel vff den schwantz g'bunden, der in seiner widerwertigkeit dem Teufel bündnuss zu hatt gseit, vnd meint, jm würde nimmer bass, bis dass er bey dem Teufel sass.“ „ .... Der jm selber thut den todt, der hört nit in der Schelmen rott; in der Hell hat er vil kunden, vffs teufels schwantz ist er gebunden.“ (Murner, Schelm., 34, in Kloster, I, 869, 70.) *1462 Er ist auf, ehe der Teufel Schuhe anhat. Holl.: Hij was op, voor dat de duivel zijn paneel geschud had. (Harrebomée, I, 165b.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [560]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/566>, abgerufen am 22.11.2024.