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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 1004 Wer mit dem Teufel umfährt, dem wird ein übler Lohn beschert. - Eiselein, 591.

Holl.: Die met den duivel omgaat, moet zorgen, dat hij niet van hem gestolen wordt. (Harrebomee, I, 164a.)

1005 Wer mit dem Teufel wiederkehrt, ist nicht mit Gott ausgezogen.

1006 Wer mit dem Teufel zu Schiffe gegangen, der mag ihn wol zum Gefährten haben. - Winckler, VII, 43.

Holl.: Die met den duivel te scheep is, moet hem aan den praat houden. (Harrebomee, I, 164a.)

1007 Wer nicht an den Teufel glaubt, den nimmt er beim Kragen.

Das ist offenbar eine Verleumdung, so unduldsam ist der Teufel nicht.

1008 Wer sich dem Teufel nicht verschreiben will, muss ihn nicht citiren.

1009 Wer sich den Teufel an einem Haar fassen lässt, der ist sein auf ewig.

Engl.: Give de devil an inch, and he'll take en ell. (Masson, 328.)

1010 Wer sich den Teufel auf den Hals holt, muss ihm Arbeit geben.

1011 Wer sich den Teufel zum Tanz pfeifen lässt, der ist verloren.

"Gehorche nicht dem bösen Geist, der hat einen Gesang mit dreyen Gesetzen: Pecca, pensevera, despera, sündige, verharre, verzweifele. Wer ihm diesen Gesellen lässet zum Tantze pfeiffen, der muss ewig verlohren sein." (Herberger, Hertzpostille, S. 70a.)

1012 Wer sich mit dem Teufel einschifft, muss in seiner Gesellschaft fahren.

1013 Wer sich mit dem Teufel rauft, muss Haare lassen.

Holl.: Die met den duivel wil plukharen, moet slechten prijs verwachten. (Harrebomee, I, 164a.)

1014 Wer sich vor dem Teufel hütet, den betrügt auch der Altar nicht.

Holl.: Loop voor den drommel, zei de paap, dan besch ... je het altaar niet. (Harrebomee, II, 155b.)

1015 Wer sich vor dem Teufel scheucht, wird nimmermehr bereicht.

1016 Wer sick mit dem Düvel god steit, krigt den besten Platz in de Hölle. (Nordfries.)

1017 Wer vom Teufel borgt, muss schwere Zinsen zahlen.

1018 Wer vom Teufel ein Schälchen nimmt, wird noch manchen Becher mit ihm leeren. - Altmann VI, 476.

1019 Wer vorhin des Teufels ist, hat gut schwören. - Ayrer, Histor. Process. jur., 140.

1020 Wer zum Teufel betet, den kann Gott nicht erhören.

1021 Wer zum Teufel fahren will, lässt sich nicht leicht aufhalten.

1022 Wer zum Teufel in die Schule geht, muss viel Schulgeld zahlen.

1023 Wer zum Teufel zu Gast geht, kommt mit einem verdorbenen Magen zurück.

1024 Wer zum Teufel zu Tische geht, muss gute Zähne haben.

1025 Wider einen erkandten Teuffel ist nicht zu fechten, sondern sich nur zu segnen vnd zu fliehen. - Henisch, 1030, 36; Petri, II, 786.

1026 Wie der Düvel mieh (mehr) hat, wie he mieh welt han. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 158.

1027 Wie der Teufel gut zielen kann, sagte der Bauer, als ihm eine Schalaster (Elster) auf die Nase schiss.

Holl.: Hoe kan het beest het zoo net mikken, zei Folpert, en een ekster sch ... hem op zijn' neus. (Harrebomee, I, 194.)

1028 Wie der Teufel ist, so tractirt (behandelt, ehrt) er seine Gäste. - Simrock, 10217a.

Holl.: Gelijk de duivel is, betrouwt hij zijne gasten. (Harrebomee, I, 164b.)

1029 Wie der Teufel, so der G'stank, wie der Vogel, so der G'sang, wie der Tischler, so der Leim, wie der Donys, so der Reim.

Bezieht sich auf einen Tischler, Namens Dionysius in Neudorf (Böhmen, nordwestlicher Böhmerwald), der [Spaltenumbruch] die Gabe zu reimen besass und gern scherzhaften Gebrauch davon machte, ohne es sehr genau mit Versbau und Reim zu nehmen. Man unterhielt sich oft in der Art mit ihm, dass man ihm irgendein Wort gab und ihn aufforderte, Verse dazu zu machen oder Reimworte zu finden; und hatte von ihm den Spruch: Der Tischler leimt und Donys reimt.

1030 Wie der teuffel das kreutz scheucht, also ein bub das liechte fleucht.

Lat.: Daemon ipse crucem fugit, ut malus undique lucem. (Loci comm., 42.)

1031 Wie kommt der Teufel an eine arme Seele. - Simrock, 10186.

1032 Wie mieh der Düvel hät, desto mieh welld ä han. (Bedburg.)

1033 Will der Teufel einen guten Bissen han, so holt er einen gelehrten Mann.

L. Börne (Ges. Schriften, III, 57) behauptet sogar, wenn hundert Gelehrte ihre Seele in eine gemeinschaftliche Kasse legen, lacht der Teufel, denn mit einem Griffe hat er sie dann alle hundert.

1034 Will der Teufel fliehen, so mach' ihm beide Thüren auf.

1035 Will der Teufel Heilige fahen, so steckt er Heilige an die Angel. - Eiselein, 294; Simrock, 4489.

1036 Will der Teufel schwarze Thaten üben, so pflegt er schöne Bilder vorzuschieben.

1037 Wird der Teufel krank, so will er ins Kloster und Mönch werden. - Klosterspiegel, 16, 16.

1038 Wird der Teufel wo nicht fertig, so sei einer alten Hebamme gewärtig.

1039 Wo de Deuwel nit selbers kummen kann, da schicket he den Pagen. (Sauerland.)

1040 Wo de Diewel op dem Göldsack huckt, kömmt ommer mehr dartau. (Ostpreuss.)

1041 Wo de Düvel nig sülvst kum, schickt he en old Weif. (Holst.) - Schütze, IV, 359; für Franken: Frommann, VI, 325, 384.

1042 Wo de Düwel nich hendraff, da stürt he 'n old Wif hen. (Oldenburg.) - Goldschmidt, 58; Weserzeitung, 4057; für Aachen: Firmenich, I, 404, 164; für Driburg: Firmenich, I, 363, 58.

Dän.: Hvor fanden ei tör selv komme, det sender han sit visse bud. (Prov. dan., 155.)

1043 Wo der Teufel das Kreuz voran trägt, da gehe nicht nach. - Simrock, 10183; Eiselein, 589.

1044 Wo der Teufel den Kopf nicht hinlegen kann, fegt er mit dem Schwanze.

It.: Dove il diavolo non puo mettere la testa vi pone la coda. (Pazzaglia, 86, 4.)

1045 Wo der Teufel den Samen streut, reift er, es ist eine Freud'.

1046 Wo der Teufel eine Ketzerei anstiftet, da muss er mehr stiften.

1047 Wo der Teufel einkehrt, da kann Sanct- Paulus nicht wohnen. - Sprichwörtergarten, 398.

Wo die Neigung zur Sünde in einem Menschen vorherrschend wird, da kann die Tugend nicht gedeihen.

1048 Wo der Teufel einmal beklieben, da wird er schwer vertrieben. - Waldis, III, 4.

1049 Wo der Teufel getanzt hat, wächst kein Gras.

Holl.: Het gras groeit niet, waar de duivel gedanst heeft. (Harrebomee, I, 164b.)

1050 Wo der Teufel hinein gekommen, da muss er wieder hinaus.

" ...'S ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster, wo sie hineingeschlüpft, da müssen sie hinaus."

1051 Wo der Teufel Koch ist, da gibt es schlechte Suppen.

Holl.: Als de duivel kok is, dan heeft men eene slechte potaadje. (Harrebomee, I, 101a.)

1052 Wo der Teufel kocht einen Brei, da ist ein Mönch und ein Weib dabei.

Holl.: Geen ding zoo schandelijk of zwaar, dat eene vrouuw of een monnik niet begaaet. (Harrebomee, II, 101a.)

1053 Wo der Teufel mit dem Kopfe nicht hinein kann, setzt er den Schwanz an.

It.: Il diavolo dove non puo mettere il capo vi mette la coda. (Bohn I, 102.)

1054 Wo der Teufel nicht fertig wird, da schick' ein Weib hin. - Mayer, II, 208.

[Spaltenumbruch] 1004 Wer mit dem Teufel umfährt, dem wird ein übler Lohn beschert.Eiselein, 591.

Holl.: Die met den duivel omgaat, moet zorgen, dat hij niet van hem gestolen wordt. (Harrebomée, I, 164a.)

1005 Wer mit dem Teufel wiederkehrt, ist nicht mit Gott ausgezogen.

1006 Wer mit dem Teufel zu Schiffe gegangen, der mag ihn wol zum Gefährten haben.Winckler, VII, 43.

Holl.: Die met den duivel te scheep is, moet hem aan den praat houden. (Harrebomée, I, 164a.)

1007 Wer nicht an den Teufel glaubt, den nimmt er beim Kragen.

Das ist offenbar eine Verleumdung, so unduldsam ist der Teufel nicht.

1008 Wer sich dem Teufel nicht verschreiben will, muss ihn nicht citiren.

1009 Wer sich den Teufel an einem Haar fassen lässt, der ist sein auf ewig.

Engl.: Give de devil an inch, and he'll take en ell. (Masson, 328.)

1010 Wer sich den Teufel auf den Hals holt, muss ihm Arbeit geben.

1011 Wer sich den Teufel zum Tanz pfeifen lässt, der ist verloren.

„Gehorche nicht dem bösen Geist, der hat einen Gesang mit dreyen Gesetzen: Pecca, pensevera, despera, sündige, verharre, verzweifele. Wer ihm diesen Gesellen lässet zum Tantze pfeiffen, der muss ewig verlohren sein.“ (Herberger, Hertzpostille, S. 70a.)

1012 Wer sich mit dem Teufel einschifft, muss in seiner Gesellschaft fahren.

1013 Wer sich mit dem Teufel rauft, muss Haare lassen.

Holl.: Die met den duivel wil plukharen, moet slechten prijs verwachten. (Harrebomée, I, 164a.)

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1015 Wer sich vor dem Teufel scheucht, wird nimmermehr bereicht.

1016 Wer sick mit dem Düvel gôd steit, krigt den besten Platz in de Hölle. (Nordfries.)

1017 Wer vom Teufel borgt, muss schwere Zinsen zahlen.

1018 Wer vom Teufel ein Schälchen nimmt, wird noch manchen Becher mit ihm leeren.Altmann VI, 476.

1019 Wer vorhin des Teufels ist, hat gut schwören.Ayrer, Histor. Process. jur., 140.

1020 Wer zum Teufel betet, den kann Gott nicht erhören.

1021 Wer zum Teufel fahren will, lässt sich nicht leicht aufhalten.

1022 Wer zum Teufel in die Schule geht, muss viel Schulgeld zahlen.

1023 Wer zum Teufel zu Gast geht, kommt mit einem verdorbenen Magen zurück.

1024 Wer zum Teufel zu Tische geht, muss gute Zähne haben.

1025 Wider einen erkandten Teuffel ist nicht zu fechten, sondern sich nur zu segnen vnd zu fliehen.Henisch, 1030, 36; Petri, II, 786.

1026 Wie der Düvel mieh (mehr) hat, wie he mieh welt han. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 158.

1027 Wie der Teufel gut zielen kann, sagte der Bauer, als ihm eine Schalaster (Elster) auf die Nase schiss.

Holl.: Hoe kan het beest het zoo net mikken, zei Folpert, en een ekster sch ... hem op zijn' neus. (Harrebomée, I, 194.)

1028 Wie der Teufel ist, so tractirt (behandelt, ehrt) er seine Gäste.Simrock, 10217a.

Holl.: Gelijk de duivel is, betrouwt hij zijne gasten. (Harrebomée, I, 164b.)

1029 Wie der Teufel, so der G'stank, wie der Vogel, so der G'sang, wie der Tischler, so der Leim, wie der Donys, so der Reim.

Bezieht sich auf einen Tischler, Namens Dionysius in Neudorf (Böhmen, nordwestlicher Böhmerwald), der [Spaltenumbruch] die Gabe zu reimen besass und gern scherzhaften Gebrauch davon machte, ohne es sehr genau mit Versbau und Reim zu nehmen. Man unterhielt sich oft in der Art mit ihm, dass man ihm irgendein Wort gab und ihn aufforderte, Verse dazu zu machen oder Reimworte zu finden; und hatte von ihm den Spruch: Der Tischler leimt und Donys reimt.

1030 Wie der teuffel das kreutz scheucht, also ein bub das liechte fleucht.

Lat.: Daemon ipse crucem fugit, ut malus undique lucem. (Loci comm., 42.)

1031 Wie kommt der Teufel an eine arme Seele.Simrock, 10186.

1032 Wie mieh der Düvel hät, desto mieh welld ä han. (Bedburg.)

1033 Will der Teufel einen guten Bissen han, so holt er einen gelehrten Mann.

L. Börne (Ges. Schriften, III, 57) behauptet sogar, wenn hundert Gelehrte ihre Seele in eine gemeinschaftliche Kasse legen, lacht der Teufel, denn mit einem Griffe hat er sie dann alle hundert.

1034 Will der Teufel fliehen, so mach' ihm beide Thüren auf.

1035 Will der Teufel Heilige fahen, so steckt er Heilige an die Angel.Eiselein, 294; Simrock, 4489.

1036 Will der Teufel schwarze Thaten üben, so pflegt er schöne Bilder vorzuschieben.

1037 Wird der Teufel krank, so will er ins Kloster und Mönch werden.Klosterspiegel, 16, 16.

1038 Wird der Teufel wo nicht fertig, so sei einer alten Hebamme gewärtig.

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1043 Wo der Teufel das Kreuz voran trägt, da gehe nicht nach.Simrock, 10183; Eiselein, 589.

1044 Wo der Teufel den Kopf nicht hinlegen kann, fegt er mit dem Schwanze.

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1045 Wo der Teufel den Samen streut, reift er, es ist eine Freud'.

1046 Wo der Teufel eine Ketzerei anstiftet, da muss er mehr stiften.

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1048 Wo der Teufel einmal beklieben, da wird er schwer vertrieben.Waldis, III, 4.

1049 Wo der Teufel getanzt hat, wächst kein Gras.

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1050 Wo der Teufel hinein gekommen, da muss er wieder hinaus.

„ ...'S ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster, wo sie hineingeschlüpft, da müssen sie hinaus.“

1051 Wo der Teufel Koch ist, da gibt es schlechte Suppen.

Holl.: Als de duivel kok is, dan heeft men eene slechte potaadje. (Harrebomée, I, 101a.)

1052 Wo der Teufel kocht einen Brei, da ist ein Mönch und ein Weib dabei.

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[[552]/0558] 1004 Wer mit dem Teufel umfährt, dem wird ein übler Lohn beschert. – Eiselein, 591. Holl.: Die met den duivel omgaat, moet zorgen, dat hij niet van hem gestolen wordt. (Harrebomée, I, 164a.) 1005 Wer mit dem Teufel wiederkehrt, ist nicht mit Gott ausgezogen. 1006 Wer mit dem Teufel zu Schiffe gegangen, der mag ihn wol zum Gefährten haben. – Winckler, VII, 43. Holl.: Die met den duivel te scheep is, moet hem aan den praat houden. (Harrebomée, I, 164a.) 1007 Wer nicht an den Teufel glaubt, den nimmt er beim Kragen. Das ist offenbar eine Verleumdung, so unduldsam ist der Teufel nicht. 1008 Wer sich dem Teufel nicht verschreiben will, muss ihn nicht citiren. 1009 Wer sich den Teufel an einem Haar fassen lässt, der ist sein auf ewig. Engl.: Give de devil an inch, and he'll take en ell. (Masson, 328.) 1010 Wer sich den Teufel auf den Hals holt, muss ihm Arbeit geben. 1011 Wer sich den Teufel zum Tanz pfeifen lässt, der ist verloren. „Gehorche nicht dem bösen Geist, der hat einen Gesang mit dreyen Gesetzen: Pecca, pensevera, despera, sündige, verharre, verzweifele. Wer ihm diesen Gesellen lässet zum Tantze pfeiffen, der muss ewig verlohren sein.“ (Herberger, Hertzpostille, S. 70a.) 1012 Wer sich mit dem Teufel einschifft, muss in seiner Gesellschaft fahren. 1013 Wer sich mit dem Teufel rauft, muss Haare lassen. Holl.: Die met den duivel wil plukharen, moet slechten prijs verwachten. (Harrebomée, I, 164a.) 1014 Wer sich vor dem Teufel hütet, den betrügt auch der Altar nicht. Holl.: Loop voor den drommel, zei de paap, dan besch ... je het altaar niet. (Harrebomée, II, 155b.) 1015 Wer sich vor dem Teufel scheucht, wird nimmermehr bereicht. 1016 Wer sick mit dem Düvel gôd steit, krigt den besten Platz in de Hölle. (Nordfries.) 1017 Wer vom Teufel borgt, muss schwere Zinsen zahlen. 1018 Wer vom Teufel ein Schälchen nimmt, wird noch manchen Becher mit ihm leeren. – Altmann VI, 476. 1019 Wer vorhin des Teufels ist, hat gut schwören. – Ayrer, Histor. Process. jur., 140. 1020 Wer zum Teufel betet, den kann Gott nicht erhören. 1021 Wer zum Teufel fahren will, lässt sich nicht leicht aufhalten. 1022 Wer zum Teufel in die Schule geht, muss viel Schulgeld zahlen. 1023 Wer zum Teufel zu Gast geht, kommt mit einem verdorbenen Magen zurück. 1024 Wer zum Teufel zu Tische geht, muss gute Zähne haben. 1025 Wider einen erkandten Teuffel ist nicht zu fechten, sondern sich nur zu segnen vnd zu fliehen. – Henisch, 1030, 36; Petri, II, 786. 1026 Wie der Düvel mieh (mehr) hat, wie he mieh welt han. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 158. 1027 Wie der Teufel gut zielen kann, sagte der Bauer, als ihm eine Schalaster (Elster) auf die Nase schiss. Holl.: Hoe kan het beest het zoo net mikken, zei Folpert, en een ekster sch ... hem op zijn' neus. (Harrebomée, I, 194.) 1028 Wie der Teufel ist, so tractirt (behandelt, ehrt) er seine Gäste. – Simrock, 10217a. Holl.: Gelijk de duivel is, betrouwt hij zijne gasten. (Harrebomée, I, 164b.) 1029 Wie der Teufel, so der G'stank, wie der Vogel, so der G'sang, wie der Tischler, so der Leim, wie der Donys, so der Reim. Bezieht sich auf einen Tischler, Namens Dionysius in Neudorf (Böhmen, nordwestlicher Böhmerwald), der die Gabe zu reimen besass und gern scherzhaften Gebrauch davon machte, ohne es sehr genau mit Versbau und Reim zu nehmen. Man unterhielt sich oft in der Art mit ihm, dass man ihm irgendein Wort gab und ihn aufforderte, Verse dazu zu machen oder Reimworte zu finden; und hatte von ihm den Spruch: Der Tischler leimt und Donys reimt. 1030 Wie der teuffel das kreutz scheucht, also ein bub das liechte fleucht. Lat.: Daemon ipse crucem fugit, ut malus undique lucem. (Loci comm., 42.) 1031 Wie kommt der Teufel an eine arme Seele. – Simrock, 10186. 1032 Wie mieh der Düvel hät, desto mieh welld ä han. (Bedburg.) 1033 Will der Teufel einen guten Bissen han, so holt er einen gelehrten Mann. L. Börne (Ges. Schriften, III, 57) behauptet sogar, wenn hundert Gelehrte ihre Seele in eine gemeinschaftliche Kasse legen, lacht der Teufel, denn mit einem Griffe hat er sie dann alle hundert. 1034 Will der Teufel fliehen, so mach' ihm beide Thüren auf. 1035 Will der Teufel Heilige fahen, so steckt er Heilige an die Angel. – Eiselein, 294; Simrock, 4489. 1036 Will der Teufel schwarze Thaten üben, so pflegt er schöne Bilder vorzuschieben. 1037 Wird der Teufel krank, so will er ins Kloster und Mönch werden. – Klosterspiegel, 16, 16. 1038 Wird der Teufel wo nicht fertig, so sei einer alten Hebamme gewärtig. 1039 Wo de Deuwel nit selbers kummen kann, da schicket he den Pagen. (Sauerland.) 1040 Wo de Diewel op dem Göldsack huckt, kömmt ommer mehr dartau. (Ostpreuss.) 1041 Wo de Düvel nig sülvst kum, schickt he en ôld Wîf. (Holst.) – Schütze, IV, 359; für Franken: Frommann, VI, 325, 384. 1042 Wo de Düwel nich hendraff, da stürt he 'n old Wif hen. (Oldenburg.) – Goldschmidt, 58; Weserzeitung, 4057; für Aachen: Firmenich, I, 404, 164; für Driburg: Firmenich, I, 363, 58. Dän.: Hvor fanden ei tør selv komme, det sender han sit visse bud. (Prov. dan., 155.) 1043 Wo der Teufel das Kreuz voran trägt, da gehe nicht nach. – Simrock, 10183; Eiselein, 589. 1044 Wo der Teufel den Kopf nicht hinlegen kann, fegt er mit dem Schwanze. It.: Dove il diavolo non può mettere la testa vi pone la coda. (Pazzaglia, 86, 4.) 1045 Wo der Teufel den Samen streut, reift er, es ist eine Freud'. 1046 Wo der Teufel eine Ketzerei anstiftet, da muss er mehr stiften. 1047 Wo der Teufel einkehrt, da kann Sanct- Paulus nicht wohnen. – Sprichwörtergarten, 398. Wo die Neigung zur Sünde in einem Menschen vorherrschend wird, da kann die Tugend nicht gedeihen. 1048 Wo der Teufel einmal beklieben, da wird er schwer vertrieben. – Waldis, III, 4. 1049 Wo der Teufel getanzt hat, wächst kein Gras. Holl.: Het gras groeit niet, waar de duivel gedanst heeft. (Harrebomée, I, 164b.) 1050 Wo der Teufel hinein gekommen, da muss er wieder hinaus. „ ...'S ist ein Gesetz der Teufel und Gespenster, wo sie hineingeschlüpft, da müssen sie hinaus.“ 1051 Wo der Teufel Koch ist, da gibt es schlechte Suppen. Holl.: Als de duivel kok is, dan heeft men eene slechte potaadje. (Harrebomée, I, 101a.) 1052 Wo der Teufel kocht einen Brei, da ist ein Mönch und ein Weib dabei. Holl.: Geen ding zoo schandelijk of zwaar, dat eene vrouuw of een monnik niet begaaet. (Harrebomée, II, 101a.) 1053 Wo der Teufel mit dem Kopfe nicht hinein kann, setzt er den Schwanz an. It.: Il diavolo dove non può mettere il capo vi mette la coda. (Bohn I, 102.) 1054 Wo der Teufel nicht fertig wird, da schick' ein Weib hin. – Mayer, II, 208.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [552]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/558>, abgerufen am 23.07.2024.