Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] Frz.: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Bohn I, 47; Lendroy, 602; Cahier, 1816; Marin, 20; Masson, 329.) It.: Il diavolo quand' e vecchio, si fa romito. (Bohn I, 102.) Schwed.: När hin hale blir gammar, gö han sig till munk. (Marin, 21.) 833 Wenn der Düfel Hunger het, so frisst er Mugge (Mücken). (Solothurn.) - Schild, 58, 29. 834 Wenn der Teufel als Köder an einem Haken hängt, so stiehlt ein Yankee den Haken, ohne dass der Teufel es merkt. (Nordamerika.) 835 Wenn der Teufel am freundlichsten ist, meint er's am ärgsten. 836 Wenn der Teufel anklopft, so arbeite. - Sprichwörtergarten, 31; Schulzeitung, 1835, 41. Es gibt kein besseres Mittel, der Sünde den Weg zu versperren, als Arbeit. 837 Wenn der Teufel auch kniet, er betet nicht. 838 Wenn der Teufel aus den Säuen fährt, nimmt er sie mit. 839 Wenn der Teufel bekehrt, so bringt er den Glauben und nimmt den Kopf. 840 Wenn der Teufel (das Paternoster, den Rosenkranz, das Vaterunser) betet, so will er betrügen. Frz.: Quand le diable dit ses patenotres il veut te tromper. (Bohn I, 47; Masson, 108.) Span.: Quando el diablo reza, en gannarte quiere. (Bohn I, 243.) 841 Wenn der Teufel bevogtet würde, käme er um die Hölle. (S. 858 und Mombar.) 842 Wenn der Teufel das Fieber hat, muss ein Mönch kommen. 843 Wenn der Teufel das Mark hat, was sollen unserm Herrgott die leeren Knochen? Holl.: Hoe zou God de drooge beerzen aannemen, daar de duivel het merg uitgezogen heeft. (Harrebomee, I, 166a.) 844 Wenn der Teufel das Pferd holt, hole er auch den Zaum dazu. - Simrock, 10211; Körte, 5909; Braun, I, 4456. 845 Wenn der Teufel dem Mönch nicht aus den Augen guckt, so nimm dich in Acht, er hat ihn im Aermel. - Klosterspiegel, 48, 9. 846 Wenn der Teufel den Herrn holt, so tanzt der Bauer auf einem Beine. Schildert die Liebe, welche sich die "kleinen Herren" bei ihren Unterthanen im allgemeinen erworben haben. Böhm.: Tchdy chlapu dobre, kdyz pana nestesti tepe. (Celakovsky, 329.) 847 Wenn der Teufel den Kopf hängt, legt er Schlingen. 848 Wenn der Teufel den Sack geholt, kann er's Band auch noch nehmen. 849 Wenn der Teufel den Schlüssel hat, was nützt der Kasten mit Geld. 850 Wenn der Teufel den Zettel gelegt, ist's gleich, wer den Einschuss macht. 851 Wenn der Teufel die Fenster vermauert, jagt der Wind eine Ziegel vom Dache. - Sprichwörtergarten, 88. Wie klug es die Finsterlinge auch anfangen mögen, die Menschen in Dummheit zu erhalten oder in die Nacht früherer Jahrhunderte zurückzuführen, sie werden doch nicht alle Lichtstrahlen bannen können. 852 Wenn der Teufel die Pfaffen reitet, so reitet er sie recht. - Pistor., I, 71; Simrock, 7759. 853 Wenn der Teufel die schwärzesten Thaten üben will, so täuscht er vorher die Leute mit himmlischen Bildern. - Klosterspiegel, 41, 31. 854 Wenn der Teufel die Wiege nicht zerschlagen hat, so zerschlägt er den Sarg. Wer in jungen Jahren nicht Ungemach erfahren, den trifft's oft im späten Alter. Böhm.: Nerozbil-li cert kolebku, rozbije rakev. (Celakovsky, 158.) 855 Wenn der Teufel Eier legt, so sind es schwarze. - Altmann VI, 439. 856 Wenn der Teufel eine reiche Tochter hätte, die Söhne der Vornehmen würden um sie werben; und wäre sie schön dabei, so freite sie der Zar. - Altmann VI, 426. [Spaltenumbruch] 857 Wenn der Teufel einen Finger breit entreisst, so entreisst er alles gar. 858 Wenn der Teufel einen Vogt (Vormund) hätte, käme er um die Hölle. - Eiselein, 590; Simrock, 11057. So wie Oesterreich durch die Vögte um die Schweiz. Die Schweizer haben ihren Hass gegen die Vögte in sehr vielen ihrer Sprichwörter niedergelegt und verewigt. Wenn der Tüfel e Vogt hätt, so chüm er um d' Hell. (Sutermeister, 117.) 859 Wenn der Teufel einer Sache sich schämt, so stellt er einen Mönch dafür an. - Klosterspiegel, 5, 1. 860 Wenn der Teufel einmal die Hölle verliesse, um sich zu duelliren, so würde sich sofort ein Franzose (s. d.) zum Zweikampf stellen. Dies Sprichwort erinnert, wie Gerbel (Ausland, 1871, S. 223) bemerkt, an die Zeiten, wo der Zweikampf zu den noblen Passionen gehörte, der französische Cavalier ihn als eleganten Zeitvertreib ansah. Unter Richelieu war die Duellwuth so hoch gestiegen, dass ein äusserst strenges Gesetz gegen die Zweikämpfer erschien. Infolge dessen forderte Montmorency- Bouteville seinen, bereits wegen eines Duells geflüchteten Gegner auf, sich mit ihm auf einem der belebtesten Plätze in Paris am hellen Mittag zu schlagen. Es handelte sich blos um das Vergnügen, recht offenkundig um das Leben zu spielen, das auf zweierlei Art gleichzeitig bedroht war, durch die Klinge des Gegners und das Strafedict des Cardinals. Frz.: Si le diable sortait de l'enfer pour combattre, il se presenterait aussitot un Francais pour accepter defi. (Bohn I, 56.) 861 Wenn der Teufel ernten will, streut er Hochmuthssamen aus. - Sprichwörtergarten, 109. "Hochmuth ist's, wodurch die Engel fielen, woran der Höllengeist die Menschen fasst." (Schiller.) 862 Wenn der Teufel fastenpredigt, dann muss man auf die Gänse aufpassen. Holl.: Als de duivel de passie preekt, boeren, past op j ganzen. (Harrebomee, I, 162b.) 863 Wenn der Teufel gar keinen Platz finden kann, so schlüpft er in einen Weiberrock. - Volkshalle, 1866, Nr. 29. 864 Wenn der Teufel Gewissen hat, so müssen fromme Leute in der Hölle sein. Holl.: Als de drommels eene conscientie hebben is 't een teeken, dat er vrome luei in de hel zijn. (Harrebomee, I, 155b.) 865 Wenn der Teufel Heilige fangen will, steckt er Heilige an die Angel. Die Russen: An den Spiess der Versuchung steckt der Teufel die meisten Braten. (Altmann VI, 413.) 866 Wenn der Teufel Hunger hat, so frisst 'r au Mugge. (Rottenburg.) - Birlinger, 490; Sutermeister, 130. Wenn der Teufel hungrig ist, so frisst er Mücken. 867 Wenn der Teufel ins Wasser bläst, so steigen die Blasen hervor. In Bezug auf angefachte Händel und Processe. Böhm.: Cert do vody, a bubliny z vody. (Celakovsky, 21.) 868 Wenn der Teufel Kegel schiebt, trifft er oft den König. - Parömiakon, 1991. Der Hochstehende ist der Gefahr zu sündigen ganz besonders ausgesetzt. 869 Wenn der Teufel Kronen austheilt, so erhält er viel Seelen. 870 Wenn der Teufel leugt, so redet er seine Wahrheit. "Ein jeder, der leugt und treugt, entlehnt es aus Teufels Kram." Frz.: Le diable est le pere du men songe. (Leroux, I, 8.) 871 Wenn der Teufel mit Bettlern Streit anfängt, so verliert er. 872 Wenn der Teufel nicht lachen kann, sieht er auf einen armen stolzen Mann. 873 Wenn der Teufel nur unter der Zunge bleiben darf, so lässt er Christum gern darauf. - Harms, 73. 874 Wenn der Teufel Prophetenköpfe will, fährt er in ein Weib. 875 Wenn der Teufel schnell kutschiren will, so spannt er einen Mönch und einen Junker an und voraus eine Hure; hei, wie das Fuhrwerk ohne Peitsche läuft. - Klosterspiegel, 42, 21.
[Spaltenumbruch] Frz.: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Bohn I, 47; Lendroy, 602; Cahier, 1816; Marin, 20; Masson, 329.) It.: Il diavolo quand' è vecchio, si fa romito. (Bohn I, 102.) Schwed.: När hin håle blir gammar, gö han sig till munk. (Marin, 21.) 833 Wenn der Düfel Hunger het, so frisst er Mugge (Mücken). (Solothurn.) – Schild, 58, 29. 834 Wenn der Teufel als Köder an einem Haken hängt, so stiehlt ein Yankee den Haken, ohne dass der Teufel es merkt. (Nordamerika.) 835 Wenn der Teufel am freundlichsten ist, meint er's am ärgsten. 836 Wenn der Teufel anklopft, so arbeite. – Sprichwörtergarten, 31; Schulzeitung, 1835, 41. Es gibt kein besseres Mittel, der Sünde den Weg zu versperren, als Arbeit. 837 Wenn der Teufel auch kniet, er betet nicht. 838 Wenn der Teufel aus den Säuen fährt, nimmt er sie mit. 839 Wenn der Teufel bekehrt, so bringt er den Glauben und nimmt den Kopf. 840 Wenn der Teufel (das Paternoster, den Rosenkranz, das Vaterunser) betet, so will er betrügen. Frz.: Quand le diable dit ses patenôtres il veut te tromper. (Bohn I, 47; Masson, 108.) Span.: Quando el diablo reza, en gañarte quiere. (Bohn I, 243.) 841 Wenn der Teufel bevogtet würde, käme er um die Hölle. (S. 858 und Mombar.) 842 Wenn der Teufel das Fieber hat, muss ein Mönch kommen. 843 Wenn der Teufel das Mark hat, was sollen unserm Herrgott die leeren Knochen? Holl.: Hoe zou God de drooge beerzen aannemen, daar de duivel het merg uitgezogen heeft. (Harrebomée, I, 166a.) 844 Wenn der Teufel das Pferd holt, hole er auch den Zaum dazu. – Simrock, 10211; Körte, 5909; Braun, I, 4456. 845 Wenn der Teufel dem Mönch nicht aus den Augen guckt, so nimm dich in Acht, er hat ihn im Aermel. – Klosterspiegel, 48, 9. 846 Wenn der Teufel den Herrn holt, so tanzt der Bauer auf einem Beine. Schildert die Liebe, welche sich die „kleinen Herren“ bei ihren Unterthanen im allgemeinen erworben haben. Böhm.: Tchdy chlapu dobře, když pána neštĕstí tepe. (Čelakovsky, 329.) 847 Wenn der Teufel den Kopf hängt, legt er Schlingen. 848 Wenn der Teufel den Sack geholt, kann er's Band auch noch nehmen. 849 Wenn der Teufel den Schlüssel hat, was nützt der Kasten mit Geld. 850 Wenn der Teufel den Zettel gelegt, ist's gleich, wer den Einschuss macht. 851 Wenn der Teufel die Fenster vermauert, jagt der Wind eine Ziegel vom Dache. – Sprichwörtergarten, 88. Wie klug es die Finsterlinge auch anfangen mögen, die Menschen in Dummheit zu erhalten oder in die Nacht früherer Jahrhunderte zurückzuführen, sie werden doch nicht alle Lichtstrahlen bannen können. 852 Wenn der Teufel die Pfaffen reitet, so reitet er sie recht. – Pistor., I, 71; Simrock, 7759. 853 Wenn der Teufel die schwärzesten Thaten üben will, so täuscht er vorher die Leute mit himmlischen Bildern. – Klosterspiegel, 41, 31. 854 Wenn der Teufel die Wiege nicht zerschlagen hat, so zerschlägt er den Sarg. Wer in jungen Jahren nicht Ungemach erfahren, den trifft's oft im späten Alter. Böhm.: Nerozbil-li čert kolébku, rozbije rakev. (Čelakovsky, 158.) 855 Wenn der Teufel Eier legt, so sind es schwarze. – Altmann VI, 439. 856 Wenn der Teufel eine reiche Tochter hätte, die Söhne der Vornehmen würden um sie werben; und wäre sie schön dabei, so freite sie der Zar. – Altmann VI, 426. [Spaltenumbruch] 857 Wenn der Teufel einen Finger breit entreisst, so entreisst er alles gar. 858 Wenn der Teufel einen Vogt (Vormund) hätte, käme er um die Hölle. – Eiselein, 590; Simrock, 11057. So wie Oesterreich durch die Vögte um die Schweiz. Die Schweizer haben ihren Hass gegen die Vögte in sehr vielen ihrer Sprichwörter niedergelegt und verewigt. Wenn der Tüfel e Vogt hätt, so chüm er um d' Hell. (Sutermeister, 117.) 859 Wenn der Teufel einer Sache sich schämt, so stellt er einen Mönch dafür an. – Klosterspiegel, 5, 1. 860 Wenn der Teufel einmal die Hölle verliesse, um sich zu duelliren, so würde sich sofort ein Franzose (s. d.) zum Zweikampf stellen. Dies Sprichwort erinnert, wie Gerbel (Ausland, 1871, S. 223) bemerkt, an die Zeiten, wo der Zweikampf zu den noblen Passionen gehörte, der französische Cavalier ihn als eleganten Zeitvertreib ansah. Unter Richelieu war die Duellwuth so hoch gestiegen, dass ein äusserst strenges Gesetz gegen die Zweikämpfer erschien. Infolge dessen forderte Montmorency- Bouteville seinen, bereits wegen eines Duells geflüchteten Gegner auf, sich mit ihm auf einem der belebtesten Plätze in Paris am hellen Mittag zu schlagen. Es handelte sich blos um das Vergnügen, recht offenkundig um das Leben zu spielen, das auf zweierlei Art gleichzeitig bedroht war, durch die Klinge des Gegners und das Strafedict des Cardinals. Frz.: Si le diable sortait de l'enfer pour combattre, il se présenterait aussitôt un Français pour accepter défi. (Bohn I, 56.) 861 Wenn der Teufel ernten will, streut er Hochmuthssamen aus. – Sprichwörtergarten, 109. „Hochmuth ist's, wodurch die Engel fielen, woran der Höllengeist die Menschen fasst.“ (Schiller.) 862 Wenn der Teufel fastenpredigt, dann muss man auf die Gänse aufpassen. Holl.: Als de duivel de passie preekt, boeren, past op j ganzen. (Harrebomée, I, 162b.) 863 Wenn der Teufel gar keinen Platz finden kann, so schlüpft er in einen Weiberrock. – Volkshalle, 1866, Nr. 29. 864 Wenn der Teufel Gewissen hat, so müssen fromme Leute in der Hölle sein. Holl.: Als de drommels eene conscientie hebben is 't een teeken, dat er vrome luî in de hel zijn. (Harrebomée, I, 155b.) 865 Wenn der Teufel Heilige fangen will, steckt er Heilige an die Angel. Die Russen: An den Spiess der Versuchung steckt der Teufel die meisten Braten. (Altmann VI, 413.) 866 Wenn der Teufel Hunger hat, so frisst 'r au Mugge. (Rottenburg.) – Birlinger, 490; Sutermeister, 130. Wenn der Teufel hungrig ist, so frisst er Mücken. 867 Wenn der Teufel ins Wasser bläst, so steigen die Blasen hervor. In Bezug auf angefachte Händel und Processe. Böhm.: Čert do vody, a bubliny z vody. (Čelakovsky, 21.) 868 Wenn der Teufel Kegel schiebt, trifft er oft den König. – Parömiakon, 1991. Der Hochstehende ist der Gefahr zu sündigen ganz besonders ausgesetzt. 869 Wenn der Teufel Kronen austheilt, so erhält er viel Seelen. 870 Wenn der Teufel leugt, so redet er seine Wahrheit. „Ein jeder, der leugt und treugt, entlehnt es aus Teufels Kram.“ Frz.: Le diable est le père du men songe. (Leroux, I, 8.) 871 Wenn der Teufel mit Bettlern Streit anfängt, so verliert er. 872 Wenn der Teufel nicht lachen kann, sieht er auf einen armen stolzen Mann. 873 Wenn der Teufel nur unter der Zunge bleiben darf, so lässt er Christum gern darauf. – Harms, 73. 874 Wenn der Teufel Prophetenköpfe will, fährt er in ein Weib. 875 Wenn der Teufel schnell kutschiren will, so spannt er einen Mönch und einen Junker an und voraus eine Hure; hei, wie das Fuhrwerk ohne Peitsche läuft. – Klosterspiegel, 42, 21.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><pb facs="#f0554" n="[548]"/><cb n="1095"/> Frz.</hi>: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (<hi rendition="#i">Bohn I, 47; Lendroy, 602; Cahier, 1816; Marin, 20; Masson, 329.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il diavolo quand' è vecchio, si fa romito. (<hi rendition="#i">Bohn I, 102.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: När hin håle blir gammar, gö han sig till munk. (<hi rendition="#i">Marin, 21.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">833 Wenn der Düfel Hunger het, so frisst er Mugge (Mücken).</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) – <hi rendition="#i">Schild, 58, 29.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">834 Wenn der Teufel als Köder an einem Haken hängt, so stiehlt ein Yankee den Haken, ohne dass der Teufel es merkt.</hi> (<hi rendition="#i">Nordamerika.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">835 Wenn der Teufel am freundlichsten ist, meint er's am ärgsten.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">836 Wenn der Teufel anklopft, so arbeite.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 31; Schulzeitung, 1835, 41.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Es gibt kein besseres Mittel, der Sünde den Weg zu versperren, als Arbeit.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">837 Wenn der Teufel auch kniet, er betet nicht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">838 Wenn der Teufel aus den Säuen fährt, nimmt er sie mit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">839 Wenn der Teufel bekehrt, so bringt er den Glauben und nimmt den Kopf.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">840 Wenn der Teufel (das Paternoster, den Rosenkranz, das Vaterunser) betet, so will er betrügen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Quand le diable dit ses patenôtres il veut te tromper. (<hi rendition="#i">Bohn I, 47; Masson, 108.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Quando el diablo reza, en gañarte quiere. (<hi rendition="#i">Bohn I, 243.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">841 Wenn der Teufel bevogtet würde, käme er um die Hölle. (S. 858 und Mombar.)</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">842 Wenn der Teufel das Fieber hat, muss ein Mönch kommen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">843 Wenn der Teufel das Mark hat, was sollen unserm Herrgott die leeren Knochen?</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hoe zou God de drooge beerzen aannemen, daar de duivel het merg uitgezogen heeft. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 166<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">844 Wenn der Teufel das Pferd holt, hole er auch den Zaum dazu.</hi> – <hi rendition="#i">Simrock, 10211; Körte, 5909; Braun, I, 4456.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">845 Wenn der Teufel dem Mönch nicht aus den Augen guckt, so nimm dich in Acht, er hat ihn im Aermel.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 48, 9.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">846 Wenn der Teufel den Herrn holt, so tanzt der Bauer auf einem Beine.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Schildert die Liebe, welche sich die „kleinen Herren“ bei ihren Unterthanen im allgemeinen erworben haben.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Tchdy chlapu dobře, když pána neštĕstí tepe. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 329.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">847 Wenn der Teufel den Kopf hängt, legt er Schlingen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">848 Wenn der Teufel den Sack geholt, kann er's Band auch noch nehmen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">849 Wenn der Teufel den Schlüssel hat, was nützt der Kasten mit Geld.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">850 Wenn der Teufel den Zettel gelegt, ist's gleich, wer den Einschuss macht.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">851 Wenn der Teufel die Fenster vermauert, jagt der Wind eine Ziegel vom Dache.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 88.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wie klug es die Finsterlinge auch anfangen mögen, die Menschen in Dummheit zu erhalten oder in die Nacht früherer Jahrhunderte zurückzuführen, sie werden doch nicht alle Lichtstrahlen bannen können.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">852 Wenn der Teufel die Pfaffen reitet, so reitet er sie recht.</hi> – <hi rendition="#i">Pistor., I, 71; Simrock, 7759.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">853 Wenn der Teufel die schwärzesten Thaten üben will, so täuscht er vorher die Leute mit himmlischen Bildern.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 41, 31.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">854 Wenn der Teufel die Wiege nicht zerschlagen hat, so zerschlägt er den Sarg.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wer in jungen Jahren nicht Ungemach erfahren, den trifft's oft im späten Alter.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nerozbil-li čert kolébku, rozbije rakev. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 158.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">855 Wenn der Teufel Eier legt, so sind es schwarze.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 439.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">856 Wenn der Teufel eine reiche Tochter hätte, die Söhne der Vornehmen würden um sie werben; und wäre sie schön dabei, so freite sie der Zar.</hi> – <hi rendition="#i">Altmann VI, 426.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1096"/> 857 Wenn der Teufel einen Finger breit entreisst, so entreisst er alles gar.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">858 Wenn der Teufel einen Vogt (Vormund) hätte, käme er um die Hölle.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 590; Simrock, 11057.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">So wie Oesterreich durch die Vögte um die Schweiz. Die Schweizer haben ihren Hass gegen die Vögte in sehr vielen ihrer Sprichwörter niedergelegt und verewigt. Wenn der Tüfel e Vogt hätt, so chüm er um d' Hell. (<hi rendition="#i">Sutermeister, 117.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">859 Wenn der Teufel einer Sache sich schämt, so stellt er einen Mönch dafür an.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 5, 1.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">860 Wenn der Teufel einmal die Hölle verliesse, um sich zu duelliren, so würde sich sofort ein Franzose (s. d.) zum Zweikampf stellen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Dies Sprichwort erinnert, wie <hi rendition="#i">Gerbel</hi> (<hi rendition="#i">Ausland, 1871, S. 223</hi>) bemerkt, an die Zeiten, wo der Zweikampf zu den noblen Passionen gehörte, der französische Cavalier ihn als eleganten Zeitvertreib ansah. Unter Richelieu war die Duellwuth so hoch gestiegen, dass ein äusserst strenges Gesetz gegen die Zweikämpfer erschien. Infolge dessen forderte Montmorency- Bouteville seinen, bereits wegen eines Duells geflüchteten Gegner auf, sich mit ihm auf einem der belebtesten Plätze in Paris am hellen Mittag zu schlagen. Es handelte sich blos um das Vergnügen, recht offenkundig um das Leben zu spielen, das auf zweierlei Art gleichzeitig bedroht war, durch die Klinge des Gegners und das Strafedict des Cardinals.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Si le diable sortait de l'enfer pour combattre, il se présenterait aussitôt un Français pour accepter défi. (<hi rendition="#i">Bohn I, 56.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">861 Wenn der Teufel ernten will, streut er Hochmuthssamen aus.</hi> – <hi rendition="#i">Sprichwörtergarten, 109.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">„Hochmuth ist's, wodurch die Engel fielen, woran der Höllengeist die Menschen fasst.“ (<hi rendition="#i">Schiller.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">862 Wenn der Teufel fastenpredigt, dann muss man auf die Gänse aufpassen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de duivel de passie preekt, boeren, past op j ganzen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 162<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">863 Wenn der Teufel gar keinen Platz finden kann, so schlüpft er in einen Weiberrock.</hi> – <hi rendition="#i">Volkshalle, 1866, Nr. 29.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">864 Wenn der Teufel Gewissen hat, so müssen fromme Leute in der Hölle sein.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als de drommels eene conscientie hebben is 't een teeken, dat er vrome luî in de hel zijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 155<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">865 Wenn der Teufel Heilige fangen will, steckt er Heilige an die Angel.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Die Russen: An den Spiess der Versuchung steckt der Teufel die meisten Braten. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 413.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">866 Wenn der Teufel Hunger hat, so frisst 'r au Mugge.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>) – <hi rendition="#i">Birlinger, 490; Sutermeister, 130.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Wenn der Teufel hungrig ist, so frisst er Mücken.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">867 Wenn der Teufel ins Wasser bläst, so steigen die Blasen hervor.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">In Bezug auf angefachte Händel und Processe.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Čert do vody, a bubliny z vody. (<hi rendition="#i">Čelakovsky, 21.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">868 Wenn der Teufel Kegel schiebt, trifft er oft den König.</hi> – <hi rendition="#i">Parömiakon, 1991.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Der Hochstehende ist der Gefahr zu sündigen ganz besonders ausgesetzt.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">869 Wenn der Teufel Kronen austheilt, so erhält er viel Seelen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">870 Wenn der Teufel leugt, so redet er seine Wahrheit.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Ein jeder, der leugt und treugt, entlehnt es aus Teufels Kram.“</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le diable est le père du men songe. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 8.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">871 Wenn der Teufel mit Bettlern Streit anfängt, so verliert er.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">872 Wenn der Teufel nicht lachen kann, sieht er auf einen armen stolzen Mann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">873 Wenn der Teufel nur unter der Zunge bleiben darf, so lässt er Christum gern darauf.</hi> – <hi rendition="#i">Harms, 73.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">874 Wenn der Teufel Prophetenköpfe will, fährt er in ein Weib.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">875 Wenn der Teufel schnell kutschiren will, so spannt er einen Mönch und einen Junker an und voraus eine Hure; hei, wie das Fuhrwerk ohne Peitsche läuft.</hi> – <hi rendition="#i">Klosterspiegel, 42, 21.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"> </hi> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[548]/0554]
Frz.: Quand le diable fut vieux, il se fit hermite. (Bohn I, 47; Lendroy, 602; Cahier, 1816; Marin, 20; Masson, 329.)
It.: Il diavolo quand' è vecchio, si fa romito. (Bohn I, 102.)
Schwed.: När hin håle blir gammar, gö han sig till munk. (Marin, 21.)
833 Wenn der Düfel Hunger het, so frisst er Mugge (Mücken). (Solothurn.) – Schild, 58, 29.
834 Wenn der Teufel als Köder an einem Haken hängt, so stiehlt ein Yankee den Haken, ohne dass der Teufel es merkt. (Nordamerika.)
835 Wenn der Teufel am freundlichsten ist, meint er's am ärgsten.
836 Wenn der Teufel anklopft, so arbeite. – Sprichwörtergarten, 31; Schulzeitung, 1835, 41.
Es gibt kein besseres Mittel, der Sünde den Weg zu versperren, als Arbeit.
837 Wenn der Teufel auch kniet, er betet nicht.
838 Wenn der Teufel aus den Säuen fährt, nimmt er sie mit.
839 Wenn der Teufel bekehrt, so bringt er den Glauben und nimmt den Kopf.
840 Wenn der Teufel (das Paternoster, den Rosenkranz, das Vaterunser) betet, so will er betrügen.
Frz.: Quand le diable dit ses patenôtres il veut te tromper. (Bohn I, 47; Masson, 108.)
Span.: Quando el diablo reza, en gañarte quiere. (Bohn I, 243.)
841 Wenn der Teufel bevogtet würde, käme er um die Hölle. (S. 858 und Mombar.)
842 Wenn der Teufel das Fieber hat, muss ein Mönch kommen.
843 Wenn der Teufel das Mark hat, was sollen unserm Herrgott die leeren Knochen?
Holl.: Hoe zou God de drooge beerzen aannemen, daar de duivel het merg uitgezogen heeft. (Harrebomée, I, 166a.)
844 Wenn der Teufel das Pferd holt, hole er auch den Zaum dazu. – Simrock, 10211; Körte, 5909; Braun, I, 4456.
845 Wenn der Teufel dem Mönch nicht aus den Augen guckt, so nimm dich in Acht, er hat ihn im Aermel. – Klosterspiegel, 48, 9.
846 Wenn der Teufel den Herrn holt, so tanzt der Bauer auf einem Beine.
Schildert die Liebe, welche sich die „kleinen Herren“ bei ihren Unterthanen im allgemeinen erworben haben.
Böhm.: Tchdy chlapu dobře, když pána neštĕstí tepe. (Čelakovsky, 329.)
847 Wenn der Teufel den Kopf hängt, legt er Schlingen.
848 Wenn der Teufel den Sack geholt, kann er's Band auch noch nehmen.
849 Wenn der Teufel den Schlüssel hat, was nützt der Kasten mit Geld.
850 Wenn der Teufel den Zettel gelegt, ist's gleich, wer den Einschuss macht.
851 Wenn der Teufel die Fenster vermauert, jagt der Wind eine Ziegel vom Dache. – Sprichwörtergarten, 88.
Wie klug es die Finsterlinge auch anfangen mögen, die Menschen in Dummheit zu erhalten oder in die Nacht früherer Jahrhunderte zurückzuführen, sie werden doch nicht alle Lichtstrahlen bannen können.
852 Wenn der Teufel die Pfaffen reitet, so reitet er sie recht. – Pistor., I, 71; Simrock, 7759.
853 Wenn der Teufel die schwärzesten Thaten üben will, so täuscht er vorher die Leute mit himmlischen Bildern. – Klosterspiegel, 41, 31.
854 Wenn der Teufel die Wiege nicht zerschlagen hat, so zerschlägt er den Sarg.
Wer in jungen Jahren nicht Ungemach erfahren, den trifft's oft im späten Alter.
Böhm.: Nerozbil-li čert kolébku, rozbije rakev. (Čelakovsky, 158.)
855 Wenn der Teufel Eier legt, so sind es schwarze. – Altmann VI, 439.
856 Wenn der Teufel eine reiche Tochter hätte, die Söhne der Vornehmen würden um sie werben; und wäre sie schön dabei, so freite sie der Zar. – Altmann VI, 426.
857 Wenn der Teufel einen Finger breit entreisst, so entreisst er alles gar.
858 Wenn der Teufel einen Vogt (Vormund) hätte, käme er um die Hölle. – Eiselein, 590; Simrock, 11057.
So wie Oesterreich durch die Vögte um die Schweiz. Die Schweizer haben ihren Hass gegen die Vögte in sehr vielen ihrer Sprichwörter niedergelegt und verewigt. Wenn der Tüfel e Vogt hätt, so chüm er um d' Hell. (Sutermeister, 117.)
859 Wenn der Teufel einer Sache sich schämt, so stellt er einen Mönch dafür an. – Klosterspiegel, 5, 1.
860 Wenn der Teufel einmal die Hölle verliesse, um sich zu duelliren, so würde sich sofort ein Franzose (s. d.) zum Zweikampf stellen.
Dies Sprichwort erinnert, wie Gerbel (Ausland, 1871, S. 223) bemerkt, an die Zeiten, wo der Zweikampf zu den noblen Passionen gehörte, der französische Cavalier ihn als eleganten Zeitvertreib ansah. Unter Richelieu war die Duellwuth so hoch gestiegen, dass ein äusserst strenges Gesetz gegen die Zweikämpfer erschien. Infolge dessen forderte Montmorency- Bouteville seinen, bereits wegen eines Duells geflüchteten Gegner auf, sich mit ihm auf einem der belebtesten Plätze in Paris am hellen Mittag zu schlagen. Es handelte sich blos um das Vergnügen, recht offenkundig um das Leben zu spielen, das auf zweierlei Art gleichzeitig bedroht war, durch die Klinge des Gegners und das Strafedict des Cardinals.
Frz.: Si le diable sortait de l'enfer pour combattre, il se présenterait aussitôt un Français pour accepter défi. (Bohn I, 56.)
861 Wenn der Teufel ernten will, streut er Hochmuthssamen aus. – Sprichwörtergarten, 109.
„Hochmuth ist's, wodurch die Engel fielen, woran der Höllengeist die Menschen fasst.“ (Schiller.)
862 Wenn der Teufel fastenpredigt, dann muss man auf die Gänse aufpassen.
Holl.: Als de duivel de passie preekt, boeren, past op j ganzen. (Harrebomée, I, 162b.)
863 Wenn der Teufel gar keinen Platz finden kann, so schlüpft er in einen Weiberrock. – Volkshalle, 1866, Nr. 29.
864 Wenn der Teufel Gewissen hat, so müssen fromme Leute in der Hölle sein.
Holl.: Als de drommels eene conscientie hebben is 't een teeken, dat er vrome luî in de hel zijn. (Harrebomée, I, 155b.)
865 Wenn der Teufel Heilige fangen will, steckt er Heilige an die Angel.
Die Russen: An den Spiess der Versuchung steckt der Teufel die meisten Braten. (Altmann VI, 413.)
866 Wenn der Teufel Hunger hat, so frisst 'r au Mugge. (Rottenburg.) – Birlinger, 490; Sutermeister, 130.
Wenn der Teufel hungrig ist, so frisst er Mücken.
867 Wenn der Teufel ins Wasser bläst, so steigen die Blasen hervor.
In Bezug auf angefachte Händel und Processe.
Böhm.: Čert do vody, a bubliny z vody. (Čelakovsky, 21.)
868 Wenn der Teufel Kegel schiebt, trifft er oft den König. – Parömiakon, 1991.
Der Hochstehende ist der Gefahr zu sündigen ganz besonders ausgesetzt.
869 Wenn der Teufel Kronen austheilt, so erhält er viel Seelen.
870 Wenn der Teufel leugt, so redet er seine Wahrheit.
„Ein jeder, der leugt und treugt, entlehnt es aus Teufels Kram.“
Frz.: Le diable est le père du men songe. (Leroux, I, 8.)
871 Wenn der Teufel mit Bettlern Streit anfängt, so verliert er.
872 Wenn der Teufel nicht lachen kann, sieht er auf einen armen stolzen Mann.
873 Wenn der Teufel nur unter der Zunge bleiben darf, so lässt er Christum gern darauf. – Harms, 73.
874 Wenn der Teufel Prophetenköpfe will, fährt er in ein Weib.
875 Wenn der Teufel schnell kutschiren will, so spannt er einen Mönch und einen Junker an und voraus eine Hure; hei, wie das Fuhrwerk ohne Peitsche läuft. – Klosterspiegel, 42, 21.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T08:39:19Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |