Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 284 Der Teufel merkt es gleich, wenn man dem Herrgott was dankt. - Lichtenberg in einem Briefe von 1772; Deutsches Museum, 1866, S. 751.

285 Der Teufel möcht' alles sein, no kein Lehrbua, kein Magd und kein hinterer Waga. (Rottenburg.) - Birlinger, 1041.

286 Der Teufel muss nicht alle schönen Melodien haben. (Nordamerika.)

Ein Methodist legte schönen, weltlichen Melodien geistliche Texte unter; und als man ihn deshalb tadelte, sagte er: "Soll mir etwa der Teufel alle schönen Sangweisen wegschnappen?"

287 Der Teufel muss sich verkriechen.

"Wohl recht ist der Teufel im Paradies in die Schlange, dies kriechende Thier, eingetreten; denn er muss sich verkriechen mit aller seiner Stärke und Macht." (Parömiakon, 889.)

288 Der Teufel nimmt das Opfer weg, der Altar aber bleibt.

Gegen Geldheirathen.

289 Der Teufel nimmt gern den Sack weg, wenn Gott Mehl schüttet.

Holl.: Als God ons meel geeft, sluit de duivel den zak toe. (Harrebomee, I, 162b.)

290 Der Teufel pfeift süss, soll man ihm auf den Kloben sitzen. - Eiselein, 592; Simrock, 10162.

Böhm.: Cert ze siti, pisti, a z housti strelu pousti. (Celakovsky, 21.)

291 Der Teufel platzt, wenn die Todten anfangen zu furzen. - Sanders, 104.

292 Der teufel prennet sich an ein nessel, do sprach er: kreutel, ich ken dich wol.

293 Der Teufel redet in allen Sprachen.

Ein italienischer Scholast, der Untersuchungen über die Muttersprache des Teufels anstellte, gelangte, wie uns E. M. Oettinger erzählt, nach jahrelangem Studium zu der Anschauung, dass der Teufel ein Polyglott sei, der mit gleicher Geläufigkeit alle Sprachen der Erde rede, mit alleiniger Ausnahme des Hebräischen, welches Gott mit seinen Engeln spreche.

294 Der Teufel sagt auch wol eine kleine Wahrheit, um einer grossen Lüge desto bessern Kredit zu machen. - Opel, 376.

295 Der Teufel schaut wie ein Luchs, schmeichelt wie ein Fuchs, stiehlt wie ein Spatz, lauert wie eine Katz', sucht wie ein Schwan, wacht wie ein Hahn, lockt wie ein Specht, raubt wie ein Hecht, schwatzt wie ein Schwalb' und saugt wie ein Kalb. - Parömiakon, 2465.

296 Der Teufel scheidet allweg mit Gestank.

Böhm.: Kde d'abel vice nemuze aspon zasmradi. (Celakovsky, 225.)

297 Der Teufel scheidet nicht ohne Gestank.

Dän.: Dievelen lader altid en stank efter sig. (Prov. dan., 110.)

298 Der Teufel scheisst auf Messer und Scheide. - Eiselein, 590.

299 Der Teufel scheisst blos auf dungte Aecker. (Weingarten.) - Birlinger, 489.

300 Der Teufel scheisst morgens nie so heiss in den Wald, es ist vor abends wieder kalt.

Dän.: Fanden skider aldrig saa heedt om morgenen det kand jo svales om aftenen. (Prov. dan., 154.)

301 Der Teufel schlägt seine Mutter, dass sie Oel gibt. - Eiselein, 591; Simrock, 10197.

Wenn es donnert und die Sonne dazu scheint.

Lat.: Aliorum medicus ipse ulceribus scates. - Clodius accusat moechos. (Bohn II, 86.)

302 Der Teufel schleicht sich auch wol in die Kapelle eines Heiligen.

Schwed.: Trollen bo ofta i heligom husom. (Grubb, 817.)

303 Der Teufel schleicht sich unter dem Gewande des Pfaffen in die Kirche.

Engl.: The devil gets in to the belfry by the vicar's skirts. (Bohn II, 501.)

Span.: Por las haldas vel vicario sube el diablo al campanario. (Bohn I, 241.)

304 Der Teufel schleicht wie eine Schlange herein.

"Es ist ein Sprichwort kommen bey denen, die da haben wollen andächtig seyn und die Geister unterscheiden lehren, dass der Teuffel allzeit erstlich komme, mit süssen Worten. Es ist seiner Schalkheit eine, dass er wie eine Schlange heimlich hereinschleicht und ehe man sich umsiehet mit dem Schwantz sticht und die Gifft hinter ihm lässt." (Luther, Kirchenpostille.)

[Spaltenumbruch] 305 Der Teufel schuf das Würfelspiel. - Eiselein, 653; Simrock, 11931.

Engl.: The devil is in the dice. (Bohn II, 52.)

306 Der Teufel selbst darf sich nicht unterstehn, was ein Mönch wol darf begehn. - Zinkgref, IV, 247.

307 Der Teufel setzt denen am meisten zu, die ihm am meisten schaden. - Dove, 170.

Lat.: Elephus grandis est, et occiditur; tigris audax est et occiditur. - Les fortis est et occiditur. (Sutor, 989.)

308 Der Teufel soll mein Helfer sein.

309 Der Teufel steht nicht immer an der Thür eines armen Mannes.

Frz.: Le diable n'est pas toujours a la porte d'un pauvre diable (homme). (Cahier, 516; Gaal, 1586; Bohn I, 32; Kritzinger, 233a; Lendroy, 605.)

310 Der Teufel spricht mit den Gelehrten Latein und mit den Deutschen deutsch.

Auch russisch Altmann VI, 390.

311 Der Teufel steht hinter dem Spiegel.

Engl.: The devil's behind the glass. (Bohn II, 502.)

312 Der Teufel steht oft hinter dem Kreuz. - Rabener, Satiren, IV.

Frz.: Derriere la croix souvent se tient le diable. (Bohn I, 15.)

Holl.: Dee duivel zit achter het kruis. (Bohn I, 304; Harrebomee, I, 164a.)

It.: Detras de la cruz esta el diablo. (Bohn I, 213.)

313 Der Teufel steht seinen Freunden bei.

Holl.: De duivel beschermt zijne vrienden. (Harrebomee, I, 163a.)

314 Der Teufel stirbt vom Fasten.

"Lass fasten fürt den Ritter hon, ein tüffel starb einmal davon."

315 Der Teufel stösst sich den Kopf am Kreuz ein.

Böhm.: Dabel se sam o bozi muky rozbije. (Celakovsky, 21.)

Poln.: Samo sie zle (diabel) o boza meke rozbije. (Celakovsky, 21.)

316 Der Teufel sucht uns, auch wenn wir ihn nicht suchen.

Span.: Nos por lo ajeno, y el diablo por lo nuestro. (Cahier, 3185.)

317 Der Teufel theilt die Menschen in Abergläubige und Ungläubige.

Engl.: The devil divides the world between atheism and superstition.

318 Der Teufel trägt allerlei Larven.

Lat.: Invidus haud eadem semper quatit ostia daemon. (Binder I, 798; II, 1557; Philippi, I, 208; Seybold, 258.)

319 Der Teufel traue dem Apotheker, er hat viele Büchsen!

Ausruf, wenn etwas Gewagtes unternommen werden soll und man Bedenken trägt.

320 Der Teufel traue dem Teufel und seinem Anhange. - Simrock, 10154a.

321 Der Teufel traue den Edelleuten.

322 Der Teufel traut keinem Mönche, er habe denn eine grüne Kutte an.

Also nicht eher, als bis Gras auf ihm wächst.

Dän.: Fanden tro munken naar han bliver grön kloedt. (Prov. dan., 154.)

323 Der Teufel trit den Zaun, da er am niedrigsten ist. - Luther's Werke, VII, 363a.

324 Der Teufel und die Fliegen kommen leicht ins Haus, aber schwer bringt man sie hinaus.

Dän.: Fanden og fluerere onde at blive af med. (Prov. dan., 153.)

325 Der Teufel und die Lumperei, die bleiben ewig frisch und neu.

326 Der Teufel und ein Bauer sind schwer zu überzeugen.

Böhm.: Cert svoje, a sedlak svoje. (Celakovsky, 116.)

327 Der Teufel verbirgt den Schwanz gern hinter einem Pfaffenrock oder einer Kutte.

328 Der Teufel vergibt die Plätze in der Hölle theurer, als unser Herrgott im Himmel.

329 Der Teufel verkauft seine Waare theurer als der liebe Gott. - Parömiakon, 1634.

330 Der Teufel verlangt nur einen Faden von uns, so macht er ein grosses Seil daraus.

331 Der Teufel verlässt keinen Spieler, er lässt ihn aber blutarm werden. - Scharfenberg, Hist. aus Oberhessen, S. 56.

[Spaltenumbruch] 284 Der Teufel merkt es gleich, wenn man dem Herrgott was dankt.Lichtenberg in einem Briefe von 1772; Deutsches Museum, 1866, S. 751.

285 Der Teufel möcht' alles sein, no kein Lehrbua, kein Magd und kein hinterer Waga. (Rottenburg.) – Birlinger, 1041.

286 Der Teufel muss nicht alle schönen Melodien haben. (Nordamerika.)

Ein Methodist legte schönen, weltlichen Melodien geistliche Texte unter; und als man ihn deshalb tadelte, sagte er: „Soll mir etwa der Teufel alle schönen Sangweisen wegschnappen?“

287 Der Teufel muss sich verkriechen.

„Wohl recht ist der Teufel im Paradies in die Schlange, dies kriechende Thier, eingetreten; denn er muss sich verkriechen mit aller seiner Stärke und Macht.“ (Parömiakon, 889.)

288 Der Teufel nimmt das Opfer weg, der Altar aber bleibt.

Gegen Geldheirathen.

289 Der Teufel nimmt gern den Sack weg, wenn Gott Mehl schüttet.

Holl.: Als God ons meel geeft, sluit de duivel den zak toe. (Harrebomée, I, 162b.)

290 Der Teufel pfeift süss, soll man ihm auf den Kloben sitzen.Eiselein, 592; Simrock, 10162.

Böhm.: Čert ze sítí, piští, a z houšti střelu pouští. (Čelakovsky, 21.)

291 Der Teufel platzt, wenn die Todten anfangen zu furzen.Sanders, 104.

292 Der teufel prennet sich an ein nessel, do sprach er: kreutel, ich ken dich wol.

293 Der Teufel redet in allen Sprachen.

Ein italienischer Scholast, der Untersuchungen über die Muttersprache des Teufels anstellte, gelangte, wie uns E. M. Oettinger erzählt, nach jahrelangem Studium zu der Anschauung, dass der Teufel ein Polyglott sei, der mit gleicher Geläufigkeit alle Sprachen der Erde rede, mit alleiniger Ausnahme des Hebräischen, welches Gott mit seinen Engeln spreche.

294 Der Teufel sagt auch wol eine kleine Wahrheit, um einer grossen Lüge desto bessern Kredit zu machen.Opel, 376.

295 Der Teufel schaut wie ein Luchs, schmeichelt wie ein Fuchs, stiehlt wie ein Spatz, lauert wie eine Katz', sucht wie ein Schwan, wacht wie ein Hahn, lockt wie ein Specht, raubt wie ein Hecht, schwatzt wie ein Schwalb' und saugt wie ein Kalb.Parömiakon, 2465.

296 Der Teufel scheidet allweg mit Gestank.

Böhm.: Kde d'abel více nemůže aspoň zasmradí. (Čelakovsky, 225.)

297 Der Teufel scheidet nicht ohne Gestank.

Dän.: Dievelen lader altid en stank efter sig. (Prov. dan., 110.)

298 Der Teufel scheisst auf Messer und Scheide.Eiselein, 590.

299 Der Teufel scheisst blos auf dungte Aecker. (Weingarten.) – Birlinger, 489.

300 Der Teufel scheisst morgens nie so heiss in den Wald, es ist vor abends wieder kalt.

Dän.: Fanden skider aldrig saa heedt om morgenen det kand jo svales om aftenen. (Prov. dan., 154.)

301 Der Teufel schlägt seine Mutter, dass sie Oel gibt.Eiselein, 591; Simrock, 10197.

Wenn es donnert und die Sonne dazu scheint.

Lat.: Aliorum medicus ipse ulceribus scates. – Clodius accusat moechos. (Bohn II, 86.)

302 Der Teufel schleicht sich auch wol in die Kapelle eines Heiligen.

Schwed.: Trollen bo ofta i heligom husom. (Grubb, 817.)

303 Der Teufel schleicht sich unter dem Gewande des Pfaffen in die Kirche.

Engl.: The devil gets in to the belfry by the vicar's skirts. (Bohn II, 501.)

Span.: Por las haldas vel vicario sube el diablo al campanario. (Bohn I, 241.)

304 Der Teufel schleicht wie eine Schlange herein.

„Es ist ein Sprichwort kommen bey denen, die da haben wollen andächtig seyn und die Geister unterscheiden lehren, dass der Teuffel allzeit erstlich komme, mit süssen Worten. Es ist seiner Schalkheit eine, dass er wie eine Schlange heimlich hereinschleicht und ehe man sich umsiehet mit dem Schwantz sticht und die Gifft hinter ihm lässt.“ (Luther, Kirchenpostille.)

[Spaltenumbruch] 305 Der Teufel schuf das Würfelspiel.Eiselein, 653; Simrock, 11931.

Engl.: The devil is in the dice. (Bohn II, 52.)

306 Der Teufel selbst darf sich nicht unterstehn, was ein Mönch wol darf begehn.Zinkgref, IV, 247.

307 Der Teufel setzt denen am meisten zu, die ihm am meisten schaden.Dove, 170.

Lat.: Elephus grandis est, et occiditur; tigris audax est et occiditur. – Les fortis est et occiditur. (Sutor, 989.)

308 Der Teufel soll mein Helfer sein.

309 Der Teufel steht nicht immer an der Thür eines armen Mannes.

Frz.: Le diable n'est pas toujours à la porte d'un pauvre diable (homme). (Cahier, 516; Gaal, 1586; Bohn I, 32; Kritzinger, 233a; Lendroy, 605.)

310 Der Teufel spricht mit den Gelehrten Latein und mit den Deutschen deutsch.

Auch russisch Altmann VI, 390.

311 Der Teufel steht hinter dem Spiegel.

Engl.: The devil's behind the glass. (Bohn II, 502.)

312 Der Teufel steht oft hinter dem Kreuz.Rabener, Satiren, IV.

Frz.: Derrière la croix souvent se tient le diable. (Bohn I, 15.)

Holl.: Dee duivel zit achter het kruis. (Bohn I, 304; Harrebomée, I, 164a.)

It.: Detras de la cruz esta el diablo. (Bohn I, 213.)

313 Der Teufel steht seinen Freunden bei.

Holl.: De duivel beschermt zijne vrienden. (Harrebomée, I, 163a.)

314 Der Teufel stirbt vom Fasten.

„Lass fasten fürt den Ritter hon, ein tüffel starb einmal davon.“

315 Der Teufel stösst sich den Kopf am Kreuz ein.

Böhm.: Dábel se sám o boží muky rozbije. (Čelakovsky, 21.)

Poln.: Samo się złe (diabeł) o boźą mękę rozbije. (Čelakovsky, 21.)

316 Der Teufel sucht uns, auch wenn wir ihn nicht suchen.

Span.: Nos por lo ajeno, y el diablo por lo nuestro. (Cahier, 3185.)

317 Der Teufel theilt die Menschen in Abergläubige und Ungläubige.

Engl.: The devil divides the world between atheism and superstition.

318 Der Teufel trägt allerlei Larven.

Lat.: Invidus haud eadem semper quatit ostia daemon. (Binder I, 798; II, 1557; Philippi, I, 208; Seybold, 258.)

319 Der Teufel traue dem Apotheker, er hat viele Büchsen!

Ausruf, wenn etwas Gewagtes unternommen werden soll und man Bedenken trägt.

320 Der Teufel traue dem Teufel und seinem Anhange.Simrock, 10154a.

321 Der Teufel traue den Edelleuten.

322 Der Teufel traut keinem Mönche, er habe denn eine grüne Kutte an.

Also nicht eher, als bis Gras auf ihm wächst.

Dän.: Fanden tro munken naar han bliver grøn klœdt. (Prov. dan., 154.)

323 Der Teufel trit den Zaun, da er am niedrigsten ist.Luther's Werke, VII, 363a.

324 Der Teufel und die Fliegen kommen leicht ins Haus, aber schwer bringt man sie hinaus.

Dän.: Fanden og fluerere onde at blive af med. (Prov. dan., 153.)

325 Der Teufel und die Lumperei, die bleiben ewig frisch und neu.

326 Der Teufel und ein Bauer sind schwer zu überzeugen.

Böhm.: Čert svoje, a sedlák svoje. (Čelakovsky, 116.)

327 Der Teufel verbirgt den Schwanz gern hinter einem Pfaffenrock oder einer Kutte.

328 Der Teufel vergibt die Plätze in der Hölle theurer, als unser Herrgott im Himmel.

329 Der Teufel verkauft seine Waare theurer als der liebe Gott.Parömiakon, 1634.

330 Der Teufel verlangt nur einen Faden von uns, so macht er ein grosses Seil daraus.

331 Der Teufel verlässt keinen Spieler, er lässt ihn aber blutarm werden.Scharfenberg, Hist. aus Oberhessen, S. 56.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0542" n="[536]"/><cb n="1071"/>
284 Der Teufel merkt es gleich, wenn man dem Herrgott was dankt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lichtenberg in einem Briefe von 1772; Deutsches Museum, 1866, S. 751.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">285 Der Teufel möcht' alles sein, no kein Lehrbua, kein Magd und kein hinterer Waga.</hi> (<hi rendition="#i">Rottenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 1041.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">286 Der Teufel muss nicht alle schönen Melodien haben.</hi> (<hi rendition="#i">Nordamerika.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Methodist legte schönen, weltlichen Melodien geistliche Texte unter; und als man ihn deshalb tadelte, sagte er: &#x201E;Soll mir etwa der Teufel alle schönen Sangweisen wegschnappen?&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">287 Der Teufel muss sich verkriechen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wohl recht ist der Teufel im Paradies in die Schlange, dies kriechende Thier, eingetreten; denn er muss sich verkriechen mit aller seiner Stärke und Macht.&#x201C; (<hi rendition="#i">Parömiakon, 889.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">288 Der Teufel nimmt das Opfer weg, der Altar aber bleibt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Gegen Geldheirathen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">289 Der Teufel nimmt gern den Sack weg, wenn Gott Mehl schüttet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Als God ons meel geeft, sluit de duivel den zak toe. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 162<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">290 Der Teufel pfeift süss, soll man ihm auf den Kloben sitzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 592; Simrock, 10162.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: &#x010C;ert ze sítí, pi&#x0161;tí, a z hou&#x0161;ti st&#x0159;elu pou&#x0161;tí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 21.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">291 Der Teufel platzt, wenn die Todten anfangen zu furzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sanders, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">292 Der teufel prennet sich an ein nessel, do sprach er: kreutel, ich ken dich wol.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">293 Der Teufel redet in allen Sprachen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein italienischer Scholast, der Untersuchungen über die Muttersprache des Teufels anstellte, gelangte, wie uns <hi rendition="#i">E. M. Oettinger</hi> erzählt, nach jahrelangem Studium zu der Anschauung, dass der Teufel ein Polyglott sei, der mit gleicher Geläufigkeit alle Sprachen der Erde rede, mit alleiniger Ausnahme des Hebräischen, welches Gott mit seinen Engeln spreche.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">294 Der Teufel sagt auch wol eine kleine Wahrheit, um einer grossen Lüge desto bessern Kredit zu machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 376.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">295 Der Teufel schaut wie ein Luchs, schmeichelt wie ein Fuchs, stiehlt wie ein Spatz, lauert wie eine Katz', sucht wie ein Schwan, wacht wie ein Hahn, lockt wie ein Specht, raubt wie ein Hecht, schwatzt wie ein Schwalb' und saugt wie ein Kalb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2465.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">296 Der Teufel scheidet allweg mit Gestank.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kde d'abel více nem&#x016F;&#x017E;e aspo&#x0148; zasmradí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 225.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">297 Der Teufel scheidet nicht ohne Gestank.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dievelen lader altid en stank efter sig. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 110.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">298 Der Teufel scheisst auf Messer und Scheide.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 590.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">299 Der Teufel scheisst blos auf dungte Aecker.</hi> (<hi rendition="#i">Weingarten.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 489.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">300 Der Teufel scheisst morgens nie so heiss in den Wald, es ist vor abends wieder kalt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fanden skider aldrig saa heedt om morgenen det kand jo svales om aftenen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 154.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">301 Der Teufel schlägt seine Mutter, dass sie Oel gibt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 591; Simrock, 10197.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn es donnert und die Sonne dazu scheint.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Aliorum medicus ipse ulceribus scates. &#x2013; Clodius accusat moechos. (<hi rendition="#i">Bohn II, 86.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">302 Der Teufel schleicht sich auch wol in die Kapelle eines Heiligen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Trollen bo ofta i heligom husom. (<hi rendition="#i">Grubb, 817.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">303 Der Teufel schleicht sich unter dem Gewande des Pfaffen in die Kirche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The devil gets in to the belfry by the vicar's skirts. (<hi rendition="#i">Bohn II, 501.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Por las haldas vel vicario sube el diablo al campanario. (<hi rendition="#i">Bohn I, 241.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">304 Der Teufel schleicht wie eine Schlange herein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Es ist ein Sprichwort kommen bey denen, die da haben wollen andächtig seyn und die Geister unterscheiden lehren, dass der Teuffel allzeit erstlich komme, mit süssen Worten. Es ist seiner Schalkheit eine, dass er wie eine Schlange heimlich hereinschleicht und ehe man sich umsiehet mit dem Schwantz sticht und die Gifft hinter ihm lässt.&#x201C; (<hi rendition="#i">Luther, Kirchenpostille.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1072"/>
305 Der Teufel schuf das Würfelspiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 653; Simrock, 11931.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The devil is in the dice. (<hi rendition="#i">Bohn II, 52.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">306 Der Teufel selbst darf sich nicht unterstehn, was ein Mönch wol darf begehn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinkgref, IV, 247.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">307 Der Teufel setzt denen am meisten zu, die ihm am meisten schaden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dove, 170.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Elephus grandis est, et occiditur; tigris audax est et occiditur. &#x2013; Les fortis est et occiditur. (<hi rendition="#i">Sutor, 989.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">308 Der Teufel soll mein Helfer sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">309 Der Teufel steht nicht immer an der Thür eines armen Mannes.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le diable n'est pas toujours à la porte d'un pauvre diable (homme). (<hi rendition="#i">Cahier, 516; Gaal, 1586; Bohn I, 32; Kritzinger, 233<hi rendition="#sup">a</hi>; Lendroy, 605.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">310 Der Teufel spricht mit den Gelehrten Latein und mit den Deutschen deutsch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch russisch <hi rendition="#i">Altmann VI,</hi> 390.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">311 Der Teufel steht hinter dem Spiegel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The devil's behind the glass. (<hi rendition="#i">Bohn II, 502.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">312 Der Teufel steht oft hinter dem Kreuz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Rabener, Satiren, IV.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Derrière la croix souvent se tient le diable. (<hi rendition="#i">Bohn I, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dee duivel zit achter het kruis. (<hi rendition="#i">Bohn I, 304; Harrebomée, I, 164<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Detras de la cruz esta el diablo. (<hi rendition="#i">Bohn I, 213.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">313 Der Teufel steht seinen Freunden bei.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De duivel beschermt zijne vrienden. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 163<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">314 Der Teufel stirbt vom Fasten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Lass fasten fürt den Ritter hon, ein tüffel starb einmal davon.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">315 Der Teufel stösst sich den Kopf am Kreuz ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Dábel se sám o bo&#x017E;í muky rozbije. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 21.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Samo si&#x0119; z&#x0142;e (diabe&#x0142;) o bo&#x017A;&#x0105; m&#x0119;k&#x0119; rozbije. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 21.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">316 Der Teufel sucht uns, auch wenn wir ihn nicht suchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Nos por lo ajeno, y el diablo por lo nuestro. (<hi rendition="#i">Cahier, 3185.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">317 Der Teufel theilt die Menschen in Abergläubige und Ungläubige.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The devil divides the world between atheism and superstition.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">318 Der Teufel trägt allerlei Larven.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Invidus haud eadem semper quatit ostia daemon. (<hi rendition="#i">Binder I, 798; II, 1557; Philippi, I, 208; Seybold, 258.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">319 Der Teufel traue dem Apotheker, er hat viele Büchsen!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ausruf, wenn etwas Gewagtes unternommen werden soll und man Bedenken trägt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">320 Der Teufel traue dem Teufel und seinem Anhange.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10154<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">321 Der Teufel traue den Edelleuten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">322 Der Teufel traut keinem Mönche, er habe denn eine grüne Kutte an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Also nicht eher, als bis Gras auf ihm wächst.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fanden tro munken naar han bliver grøn kl&#x0153;dt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 154.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">323 Der Teufel trit den Zaun, da er am niedrigsten ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther's Werke, VII, 363<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">324 Der Teufel und die Fliegen kommen leicht ins Haus, aber schwer bringt man sie hinaus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Fanden og fluerere onde at blive af med. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 153.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">325 Der Teufel und die Lumperei, die bleiben ewig frisch und neu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">326 Der Teufel und ein Bauer sind schwer zu überzeugen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: &#x010C;ert svoje, a sedlák svoje. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 116.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">327 Der Teufel verbirgt den Schwanz gern hinter einem Pfaffenrock oder einer Kutte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">328 Der Teufel vergibt die Plätze in der Hölle theurer, als unser Herrgott im Himmel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">329 Der Teufel verkauft seine Waare theurer als der liebe Gott.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1634.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">330 Der Teufel verlangt nur einen Faden von uns, so macht er ein grosses Seil daraus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">331 Der Teufel verlässt keinen Spieler, er lässt ihn aber blutarm werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scharfenberg, Hist. aus Oberhessen, S. 56.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[536]/0542] 284 Der Teufel merkt es gleich, wenn man dem Herrgott was dankt. – Lichtenberg in einem Briefe von 1772; Deutsches Museum, 1866, S. 751. 285 Der Teufel möcht' alles sein, no kein Lehrbua, kein Magd und kein hinterer Waga. (Rottenburg.) – Birlinger, 1041. 286 Der Teufel muss nicht alle schönen Melodien haben. (Nordamerika.) Ein Methodist legte schönen, weltlichen Melodien geistliche Texte unter; und als man ihn deshalb tadelte, sagte er: „Soll mir etwa der Teufel alle schönen Sangweisen wegschnappen?“ 287 Der Teufel muss sich verkriechen. „Wohl recht ist der Teufel im Paradies in die Schlange, dies kriechende Thier, eingetreten; denn er muss sich verkriechen mit aller seiner Stärke und Macht.“ (Parömiakon, 889.) 288 Der Teufel nimmt das Opfer weg, der Altar aber bleibt. Gegen Geldheirathen. 289 Der Teufel nimmt gern den Sack weg, wenn Gott Mehl schüttet. Holl.: Als God ons meel geeft, sluit de duivel den zak toe. (Harrebomée, I, 162b.) 290 Der Teufel pfeift süss, soll man ihm auf den Kloben sitzen. – Eiselein, 592; Simrock, 10162. Böhm.: Čert ze sítí, piští, a z houšti střelu pouští. (Čelakovsky, 21.) 291 Der Teufel platzt, wenn die Todten anfangen zu furzen. – Sanders, 104. 292 Der teufel prennet sich an ein nessel, do sprach er: kreutel, ich ken dich wol. 293 Der Teufel redet in allen Sprachen. Ein italienischer Scholast, der Untersuchungen über die Muttersprache des Teufels anstellte, gelangte, wie uns E. M. Oettinger erzählt, nach jahrelangem Studium zu der Anschauung, dass der Teufel ein Polyglott sei, der mit gleicher Geläufigkeit alle Sprachen der Erde rede, mit alleiniger Ausnahme des Hebräischen, welches Gott mit seinen Engeln spreche. 294 Der Teufel sagt auch wol eine kleine Wahrheit, um einer grossen Lüge desto bessern Kredit zu machen. – Opel, 376. 295 Der Teufel schaut wie ein Luchs, schmeichelt wie ein Fuchs, stiehlt wie ein Spatz, lauert wie eine Katz', sucht wie ein Schwan, wacht wie ein Hahn, lockt wie ein Specht, raubt wie ein Hecht, schwatzt wie ein Schwalb' und saugt wie ein Kalb. – Parömiakon, 2465. 296 Der Teufel scheidet allweg mit Gestank. Böhm.: Kde d'abel více nemůže aspoň zasmradí. (Čelakovsky, 225.) 297 Der Teufel scheidet nicht ohne Gestank. Dän.: Dievelen lader altid en stank efter sig. (Prov. dan., 110.) 298 Der Teufel scheisst auf Messer und Scheide. – Eiselein, 590. 299 Der Teufel scheisst blos auf dungte Aecker. (Weingarten.) – Birlinger, 489. 300 Der Teufel scheisst morgens nie so heiss in den Wald, es ist vor abends wieder kalt. Dän.: Fanden skider aldrig saa heedt om morgenen det kand jo svales om aftenen. (Prov. dan., 154.) 301 Der Teufel schlägt seine Mutter, dass sie Oel gibt. – Eiselein, 591; Simrock, 10197. Wenn es donnert und die Sonne dazu scheint. Lat.: Aliorum medicus ipse ulceribus scates. – Clodius accusat moechos. (Bohn II, 86.) 302 Der Teufel schleicht sich auch wol in die Kapelle eines Heiligen. Schwed.: Trollen bo ofta i heligom husom. (Grubb, 817.) 303 Der Teufel schleicht sich unter dem Gewande des Pfaffen in die Kirche. Engl.: The devil gets in to the belfry by the vicar's skirts. (Bohn II, 501.) Span.: Por las haldas vel vicario sube el diablo al campanario. (Bohn I, 241.) 304 Der Teufel schleicht wie eine Schlange herein. „Es ist ein Sprichwort kommen bey denen, die da haben wollen andächtig seyn und die Geister unterscheiden lehren, dass der Teuffel allzeit erstlich komme, mit süssen Worten. Es ist seiner Schalkheit eine, dass er wie eine Schlange heimlich hereinschleicht und ehe man sich umsiehet mit dem Schwantz sticht und die Gifft hinter ihm lässt.“ (Luther, Kirchenpostille.) 305 Der Teufel schuf das Würfelspiel. – Eiselein, 653; Simrock, 11931. Engl.: The devil is in the dice. (Bohn II, 52.) 306 Der Teufel selbst darf sich nicht unterstehn, was ein Mönch wol darf begehn. – Zinkgref, IV, 247. 307 Der Teufel setzt denen am meisten zu, die ihm am meisten schaden. – Dove, 170. Lat.: Elephus grandis est, et occiditur; tigris audax est et occiditur. – Les fortis est et occiditur. (Sutor, 989.) 308 Der Teufel soll mein Helfer sein. 309 Der Teufel steht nicht immer an der Thür eines armen Mannes. Frz.: Le diable n'est pas toujours à la porte d'un pauvre diable (homme). (Cahier, 516; Gaal, 1586; Bohn I, 32; Kritzinger, 233a; Lendroy, 605.) 310 Der Teufel spricht mit den Gelehrten Latein und mit den Deutschen deutsch. Auch russisch Altmann VI, 390. 311 Der Teufel steht hinter dem Spiegel. Engl.: The devil's behind the glass. (Bohn II, 502.) 312 Der Teufel steht oft hinter dem Kreuz. – Rabener, Satiren, IV. Frz.: Derrière la croix souvent se tient le diable. (Bohn I, 15.) Holl.: Dee duivel zit achter het kruis. (Bohn I, 304; Harrebomée, I, 164a.) It.: Detras de la cruz esta el diablo. (Bohn I, 213.) 313 Der Teufel steht seinen Freunden bei. Holl.: De duivel beschermt zijne vrienden. (Harrebomée, I, 163a.) 314 Der Teufel stirbt vom Fasten. „Lass fasten fürt den Ritter hon, ein tüffel starb einmal davon.“ 315 Der Teufel stösst sich den Kopf am Kreuz ein. Böhm.: Dábel se sám o boží muky rozbije. (Čelakovsky, 21.) Poln.: Samo się złe (diabeł) o boźą mękę rozbije. (Čelakovsky, 21.) 316 Der Teufel sucht uns, auch wenn wir ihn nicht suchen. Span.: Nos por lo ajeno, y el diablo por lo nuestro. (Cahier, 3185.) 317 Der Teufel theilt die Menschen in Abergläubige und Ungläubige. Engl.: The devil divides the world between atheism and superstition. 318 Der Teufel trägt allerlei Larven. Lat.: Invidus haud eadem semper quatit ostia daemon. (Binder I, 798; II, 1557; Philippi, I, 208; Seybold, 258.) 319 Der Teufel traue dem Apotheker, er hat viele Büchsen! Ausruf, wenn etwas Gewagtes unternommen werden soll und man Bedenken trägt. 320 Der Teufel traue dem Teufel und seinem Anhange. – Simrock, 10154a. 321 Der Teufel traue den Edelleuten. 322 Der Teufel traut keinem Mönche, er habe denn eine grüne Kutte an. Also nicht eher, als bis Gras auf ihm wächst. Dän.: Fanden tro munken naar han bliver grøn klœdt. (Prov. dan., 154.) 323 Der Teufel trit den Zaun, da er am niedrigsten ist. – Luther's Werke, VII, 363a. 324 Der Teufel und die Fliegen kommen leicht ins Haus, aber schwer bringt man sie hinaus. Dän.: Fanden og fluerere onde at blive af med. (Prov. dan., 153.) 325 Der Teufel und die Lumperei, die bleiben ewig frisch und neu. 326 Der Teufel und ein Bauer sind schwer zu überzeugen. Böhm.: Čert svoje, a sedlák svoje. (Čelakovsky, 116.) 327 Der Teufel verbirgt den Schwanz gern hinter einem Pfaffenrock oder einer Kutte. 328 Der Teufel vergibt die Plätze in der Hölle theurer, als unser Herrgott im Himmel. 329 Der Teufel verkauft seine Waare theurer als der liebe Gott. – Parömiakon, 1634. 330 Der Teufel verlangt nur einen Faden von uns, so macht er ein grosses Seil daraus. 331 Der Teufel verlässt keinen Spieler, er lässt ihn aber blutarm werden. – Scharfenberg, Hist. aus Oberhessen, S. 56.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/542
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [536]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/542>, abgerufen am 24.07.2024.