Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 133 Der Tag wächst von Weihnacht bis Neujahr so weit als die Mücke gähnt, von Weihnacht bis zum heiligen Dreikönigsfeste so weit als der Hahn schreitet, und von da bis Lichtmess so weit der Hirsch springt.

So lautet der Spruch in Oberösterreich und ist hier nicht von einem Hahnenschrei, sondern von einem Hahnenschritt die Rede. (Vgl. Baumgarten, Progr., 3.)

134 Der Tag weiss nicht, was die Nacht bringen wird.

Engl.: The day knows not, what de night may bringforth.

135 Der Tage sind viel im Jahr und der Mahlzeiten noch mehr.

"Ist das Sprichwort hie in Sachsenland." (Pauli, Postilla, 365b.)

Dän.: Aaret er langt og maalene mange. - Der er mange dage i aaret og end flerer maaltider. (Bohn I, 356.) - Fleere ere dave end trave. (Prov. dan., 107.)

136 Der vergangene Tag kommt nicht zurück.

Die Armenier: Mit dem vergangenen Tage kann sich kein anderer vergleichen. (Ausland, 1871, 404b.)

137 Dertig Dagen heft November, Juni, April en September, achtentwing en allen, all de reste dertig en en. (Münsterland.) - Archiv, 48, 365.

138 Des Tages ein Brötlein gespart, macht des Jahres etliche Säcke Mehl.

139 Des Tages zweimal essen, des Nachts zweimal pissen, in der Woche zweimal lieben und des Jahres zweimal lassen (aderlassen, arzneien) erhält die Gesundheit.

Dän.: To gange om dagen spijse, to gange om natten pisse, to gange om ugen elske, to gange om aaret bruge laegedom, er suudt. (Prov. dan., 217.)

140 Det sen de Däch, dä mer net gefalen, hat der Salomo gesot. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 564.

141 Die alle tag feyren, fragen nicht nach dem Sonntag. - Henisch, 1090, 92; Petri, II, 122.

142 Die sich des Tages zanken, lecken sich des Nachts. - Masson, 233.

"Die sich des Tages zanken, liegen des Nachts auf einer Banken."

143 Die sich dess tags nagen, ligen dess Nachts vnter einem plagen. - Gruter, III, 22; Lehmann, II, 72, 76 u. 85, 177.

144 Die sick dess Dages haggen, die liggen dess nachtes vnder den plaggenn. - Tappius, 110b; Lange, 166; Schiller, III, 4b.

145 Die Tage folgen einander wohl, aber sie gleichen einander nicht.

Frz.: Le jours se suivent pas a pas, mais ils ne se ressemblent pas. (Gaal, 1780; Lendroy, 1309; Leroux, I, 69; Bohn I, 35; Kritzinger, 403a.)

Lat.: Dies quandoque parens, quandoque noverca. (Binder I, 323; II, 770; Philippi, I, 118; Seybold, 123; Sutor, 373.)

146 Die Tage sind Brüder, aber selten ist einer dem andern gleich.

147 Dieser Tag ist ein Festtag, sprach der Jude, als man seiner Hülfe bedurfte. - Burckhardt, 78.

Von Ungefälligen und allen denen, die sich jeden Dienst theuer bezahlen lassen.

148 Drai Dage nigge (neu), drai Dage oalt hiät de Moane (Mond) noh kaine Gewoalt. (Iserlohn.) - Firmenich, III, 184, 2; Woeste, 59, 16.

Holl.: De eerste dag zeg niets, te tweede dag zeg iets, de derde dag zegt meer, de vierde zet het weer. (Harrebomee, I, 113a.)

149 Drei Dage vöer un drei Dage noa Johannesdag sind de Kamillen am besten. (Westf.)

150 Drey Tag seynd dem Menschen: gestern, heunt und morgen; thut er aber heut nit Buss, so ist gestern verloren und morgen.

Lat.: Tempora labuntut, tacitisque senescimus annis et fugiunt froena non remorante dies. (Chaos, 1010.)

151 Du bist brav drei Tage, heute ist der letzte.

152 Dünn Dag an mie, morgen an die. (Waldeck.) - Curtze, 352, 473.

Lat.: Hodie mihi, cras tibi.

153 E jed Dach bräinjt det Seinje. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 791.

[Spaltenumbruch] 154 E jed Dach huot seinj Ploch. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 790.

155 E jed Dach huot seinjen Owent. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 715a.

156 E jed Dach kos Gielt. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 787.

157 Eh dann drey tag vergehen bloss, wer man offt gern fisch vnd geste loss, vorauss wenns nicht gut g'saltzen seind, oder sonderlich liebe freund.

Lat.: Post tres saepe dies, piscis uilescit, et hospes, ni sale conditus sit, uel specialis amicus. (Loci comm., 87.)

158 Ein ander Tag, ein ander Plag'.

Lat.: Finiunt periter, renovatque dolores. (Sutor, 409.) - Ipsa dies quandoque parens quandoque noverca est. (Gellius.) (Chaos, 1014; Eiselein, 586; Seybold, 260.)

159 Ein einziger Tag im Leben eines Weisen ist mehr werth als das ganze Leben eines Thoren.

Inschrift im ägyptischen Palast der wiener Weltausstellung. Die Russen: Man lernt mehr, wenn man einen Tag mit den Weisen verkehrt, als wenn man ein Jahr unter den Narren zubringt.

Engl.: One day of a wise man is worth the whole life of a fool.

160 Ein guter Tag fängt des Morgens an. - Eiselein, 586; Simrock, 10059; Winckler, II, 37; Braun, I, 4371.

Auch die Serben in der Herzegowina sagen: Den guten Tag kennt man am Morgen. (Hausfreund, XV, 495, 20.) Was etwas Vorzügliches, Tüchtiges werden soll, kündigt sich schon zeitig (in der Jugend) an. In Tula heisst es vollständiger: Die schlechten Tage fangen schon mit der Nacht an, die guten erst mit dem Morgen. (Altmann VI, 469.)

It.: Il buon di si conesce da (cominciada) mattina.

161 Ein guter Tag ist heute besser als ein paar versprochene in später Zeit.

Holl.: Een goede dag van heden is beter dan twee, die nog moeten volgen. (Harrebomee, II, 114a.)

162 Ein guter Tag kostet oft hundert böse Nächte. - Winckler, IV, 82.

Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nadum, alea, vina venus, tribus sum factus egenus. (Chaos, 1090.)

163 Ein guter Tag vertreibt zehn schlechte.

164 Ein heiterer Tag vertreibt viel trübe.

Nämlich aus dem Gedächtniss, er macht, dass wir sie vergessen.

Holl.: Een heldere dag verdrijft vele donkere dagen. (Harrebomee, I, 114a.)

165 Ein heller Tag vertreibt viel finster Wolcken. - Petri, II, 197; Henisch, 1105, 46.

Holl.: Enen claren dach verdrijft vele vuulder daghen. (Tunn., 12, 52.)

Lat.: Una serena dies multarum nubula pellit. (Fallersleben, 348.)

166 Ein ieder Tag hat sein lieb vnd leid. - Gruter, I, 26.

167 Ein jeder Tag hat seine (eigene) Plag. - Matth. 6, 34; Schulze, 190; Zehner, 427.

168 Ein jeder Tag hat seinen Abend.

Frz.: Il n'y a si long jour, qui ne vienne a la nuit. (Kritzinger, 402b.)

Holl.: Elk dag heeft genoeg aan zijn eigen kwaad. (Harrebomee, I, 114a.)

169 Ein klarer Tag vertreibt viel düstere Wolken. - Simrock, 10073; Körte, 5829.

Bei Tunnicius: Een klar dach vordryvet vele düstere wolken. (Fulva dies unus multorum nubila pellit.)

It.: Chi ha un giorno di bene, non ha tutto l'anno male.

170 Ein kurzer Tag erlöst oft von langer Plag'.

Lat.: Dolorem longa consumit dies. (Faselius, 67.)

171 Ein rauher Tag macht noch den Winter nicht.

Holl.: Een gure dag makt nog geen' herfst. (Harrebomee, II, 1145.)

172 Ein schöner Tag hat auch ein Abent. - Lehmann, 708, 65.

173 Ein schöner Tag macht keinen Sommer. - Winckler, VII, 98; Henisch, 847, 42; Sutor, 986.

Holl.: Een schoone dag maakt geen' zomer. (Harrebomee, I, 114a.)

174 Ein Tag bringt, was ein gantz Jar weigert. - Lehmann, 257, 4 u. 743, 2.

Holl.: Enen dach verlenet, dat een heel jaer weighert. (Tunn., 12, 21; Harrebomee, I, 114a; Bohn I, 312.)

Lat.: Sepe dat una dies quod totus denegat annus. (Fallersleben, 347.)

[Spaltenumbruch] 133 Der Tag wächst von Weihnacht bis Neujahr so weit als die Mücke gähnt, von Weihnacht bis zum heiligen Dreikönigsfeste so weit als der Hahn schreitet, und von da bis Lichtmess so weit der Hirsch springt.

So lautet der Spruch in Oberösterreich und ist hier nicht von einem Hahnenschrei, sondern von einem Hahnenschritt die Rede. (Vgl. Baumgarten, Progr., 3.)

134 Der Tag weiss nicht, was die Nacht bringen wird.

Engl.: The day knows not, what de night may bringforth.

135 Der Tage sind viel im Jahr und der Mahlzeiten noch mehr.

„Ist das Sprichwort hie in Sachsenland.“ (Pauli, Postilla, 365b.)

Dän.: Aaret er langt og maalene mange. – Der er mange dage i aaret og end flerer maaltider. (Bohn I, 356.) – Fleere ere dave end trave. (Prov. dan., 107.)

136 Der vergangene Tag kommt nicht zurück.

Die Armenier: Mit dem vergangenen Tage kann sich kein anderer vergleichen. (Ausland, 1871, 404b.)

137 Dertig Dagen hêft November, Juni, April en September, achtentwing ên allên, all de reste dertig en ên. (Münsterland.) – Archiv, 48, 365.

138 Des Tages ein Brötlein gespart, macht des Jahres etliche Säcke Mehl.

139 Des Tages zweimal essen, des Nachts zweimal pissen, in der Woche zweimal lieben und des Jahres zweimal lassen (aderlassen, arzneien) erhält die Gesundheit.

Dän.: To gange om dagen spijse, to gange om natten pisse, to gange om ugen elske, to gange om aaret bruge lægedom, er suudt. (Prov. dan., 217.)

140 Det sen de Däch, dä mer net gefalen, hat der Salomo gesôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 564.

141 Die alle tag feyren, fragen nicht nach dem Sonntag.Henisch, 1090, 92; Petri, II, 122.

142 Die sich des Tages zanken, lecken sich des Nachts.Masson, 233.

„Die sich des Tages zanken, liegen des Nachts auf einer Banken.“

143 Die sich dess tags nagen, ligen dess Nachts vnter einem plagen.Gruter, III, 22; Lehmann, II, 72, 76 u. 85, 177.

144 Die sick dess Dages haggen, die liggen dess nachtes vnder den plaggenn.Tappius, 110b; Lange, 166; Schiller, III, 4b.

145 Die Tage folgen einander wohl, aber sie gleichen einander nicht.

Frz.: Le jours se suivent pas à pas, mais ils ne se ressemblent pas. (Gaal, 1780; Lendroy, 1309; Leroux, I, 69; Bohn I, 35; Kritzinger, 403a.)

Lat.: Dies quandoque parens, quandoque noverca. (Binder I, 323; II, 770; Philippi, I, 118; Seybold, 123; Sutor, 373.)

146 Die Tage sind Brüder, aber selten ist einer dem andern gleich.

147 Dieser Tag ist ein Festtag, sprach der Jude, als man seiner Hülfe bedurfte.Burckhardt, 78.

Von Ungefälligen und allen denen, die sich jeden Dienst theuer bezahlen lassen.

148 Drai Dage nigge (neu), drai Dage oalt hiät de Moane (Mond) noh kaine Gewoalt. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 184, 2; Woeste, 59, 16.

Holl.: De eerste dag zeg niets, te tweede dag zeg iets, de derde dag zegt meer, de vierde zet het weêr. (Harrebomée, I, 113a.)

149 Drei Dage vöer un drei Dage noa Johannesdag sind de Kamillen am besten. (Westf.)

150 Drey Tag seynd dem Menschen: gestern, heunt und morgen; thut er aber heut nit Buss, so ist gestern verloren und morgen.

Lat.: Tempora labuntut, tacitisque senescimus annis et fugiunt froena non remorante dies. (Chaos, 1010.)

151 Du bist brav drei Tage, heute ist der letzte.

152 Dünn Dâg an mie, morgen an die. (Waldeck.) – Curtze, 352, 473.

Lat.: Hodie mihi, cras tibi.

153 E jêd Dâch bräinjt det Seinje. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 791.

[Spaltenumbruch] 154 E jêd Dâch huot seinj Plôch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 790.

155 E jêd Dâch huot seinjen Ôwent. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 715a.

156 E jêd Dâch kos Gielt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 787.

157 Eh dann drey tag vergehen bloss, wer man offt gern fisch vnd geste loss, vorauss wenns nicht gut g'saltzen seind, oder sonderlich liebe freund.

Lat.: Post tres saepe dies, piscis uilescit, et hospes, ni sale conditus sit, uel specialis amicus. (Loci comm., 87.)

158 Ein ander Tag, ein ander Plag'.

Lat.: Finiunt periter, renovatque dolores. (Sutor, 409.) – Ipsa dies quandoque parens quandoque noverca est. (Gellius.) (Chaos, 1014; Eiselein, 586; Seybold, 260.)

159 Ein einziger Tag im Leben eines Weisen ist mehr werth als das ganze Leben eines Thoren.

Inschrift im ägyptischen Palast der wiener Weltausstellung. Die Russen: Man lernt mehr, wenn man einen Tag mit den Weisen verkehrt, als wenn man ein Jahr unter den Narren zubringt.

Engl.: One day of a wise man is worth the whole life of a fool.

160 Ein guter Tag fängt des Morgens an.Eiselein, 586; Simrock, 10059; Winckler, II, 37; Braun, I, 4371.

Auch die Serben in der Herzegowina sagen: Den guten Tag kennt man am Morgen. (Hausfreund, XV, 495, 20.) Was etwas Vorzügliches, Tüchtiges werden soll, kündigt sich schon zeitig (in der Jugend) an. In Tula heisst es vollständiger: Die schlechten Tage fangen schon mit der Nacht an, die guten erst mit dem Morgen. (Altmann VI, 469.)

It.: Il buon di si conesce da (cominciada) mattina.

161 Ein guter Tag ist heute besser als ein paar versprochene in später Zeit.

Holl.: Een goede dag van heden is beter dan twee, die nog moeten volgen. (Harrebomée, II, 114a.)

162 Ein guter Tag kostet oft hundert böse Nächte.Winckler, IV, 82.

Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nadum, alea, vina venus, tribus sum factus egenus. (Chaos, 1090.)

163 Ein guter Tag vertreibt zehn schlechte.

164 Ein heiterer Tag vertreibt viel trübe.

Nämlich aus dem Gedächtniss, er macht, dass wir sie vergessen.

Holl.: Een heldere dag verdrijft vele donkere dagen. (Harrebomée, I, 114a.)

165 Ein heller Tag vertreibt viel finster Wolcken.Petri, II, 197; Henisch, 1105, 46.

Holl.: Enen claren dach verdrijft vele vuulder daghen. (Tunn., 12, 52.)

Lat.: Una serena dies multarum nubula pellit. (Fallersleben, 348.)

166 Ein ieder Tag hat sein lieb vnd leid.Gruter, I, 26.

167 Ein jeder Tag hat seine (eigene) Plag.Matth. 6, 34; Schulze, 190; Zehner, 427.

168 Ein jeder Tag hat seinen Abend.

Frz.: Il n'y a si long jour, qui ne vienne à la nuit. (Kritzinger, 402b.)

Holl.: Elk dag heeft genoeg aan zijn eigen kwaad. (Harrebomée, I, 114a.)

169 Ein klarer Tag vertreibt viel düstere Wolken.Simrock, 10073; Körte, 5829.

Bei Tunnicius: Een klâr dach vordryvet vele düstere wolken. (Fulva dies unus multorum nubila pellit.)

It.: Chi ha un giorno di bene, non ha tutto l'anno male.

170 Ein kurzer Tag erlöst oft von langer Plag'.

Lat.: Dolorem longa consumit dies. (Faselius, 67.)

171 Ein rauher Tag macht noch den Winter nicht.

Holl.: Eén gure dag makt nog geen' herfst. (Harrebomée, II, 1145.)

172 Ein schöner Tag hat auch ein Abent.Lehmann, 708, 65.

173 Ein schöner Tag macht keinen Sommer.Winckler, VII, 98; Henisch, 847, 42; Sutor, 986.

Holl.: Eén schoone dag maakt geen' zomer. (Harrebomée, I, 114a.)

174 Ein Tag bringt, was ein gantz Jar weigert.Lehmann, 257, 4 u. 743, 2.

Holl.: Enen dach verlenet, dat een heel jaer weighert. (Tunn., 12, 21; Harrebomée, I, 114a; Bohn I, 312.)

Lat.: Sepe dat una dies quod totus denegat annus. (Fallersleben, 347.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0505" n="[499]"/><cb n="997"/>
133 Der Tag wächst von Weihnacht bis Neujahr so weit als die Mücke gähnt, von Weihnacht bis zum heiligen Dreikönigsfeste so weit als der Hahn schreitet, und von da bis Lichtmess so weit der Hirsch springt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So lautet der Spruch in Oberösterreich und ist hier nicht von einem Hahnenschrei, sondern von einem Hahnenschritt die Rede. (Vgl. <hi rendition="#i">Baumgarten, Progr., 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">134 Der Tag weiss nicht, was die Nacht bringen wird.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The day knows not, what de night may bringforth.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">135 Der Tage sind viel im Jahr und der Mahlzeiten noch mehr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ist das Sprichwort hie in Sachsenland.&#x201C; (<hi rendition="#i">Pauli, Postilla, 365<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Aaret er langt og maalene mange. &#x2013; Der er mange dage i aaret og end flerer maaltider. (<hi rendition="#i">Bohn I, 356.</hi>) &#x2013; Fleere ere dave end trave. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 107.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">136 Der vergangene Tag kommt nicht zurück.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Armenier: Mit dem vergangenen Tage kann sich kein anderer vergleichen. (<hi rendition="#i">Ausland, 1871, 404<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">137 Dertig Dagen hêft November, Juni, April en September, achtentwing ên allên, all de reste dertig en ên.</hi> (<hi rendition="#i">Münsterland.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Archiv, 48, 365.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">138 Des Tages ein Brötlein gespart, macht des Jahres etliche Säcke Mehl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">139 Des Tages zweimal essen, des Nachts zweimal pissen, in der Woche zweimal lieben und des Jahres zweimal lassen (aderlassen, arzneien) erhält die Gesundheit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: To gange om dagen spijse, to gange om natten pisse, to gange om ugen elske, to gange om aaret bruge lægedom, er suudt. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 217.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">140 Det sen de Däch, dä mer net gefalen, hat der Salomo gesôt.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 564.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">141 Die alle tag feyren, fragen nicht nach dem Sonntag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1090, 92; Petri, II, 122.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">142 Die sich des Tages zanken, lecken sich des Nachts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Masson, 233.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die sich des Tages zanken, liegen des Nachts auf einer Banken.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">143 Die sich dess tags nagen, ligen dess Nachts vnter einem plagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 22; Lehmann, II, 72, 76 u. 85, 177.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">144 Die sick dess Dages haggen, die liggen dess nachtes vnder den plaggenn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 110<hi rendition="#sup">b</hi>; Lange, 166; Schiller, III, 4<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">145 Die Tage folgen einander wohl, aber sie gleichen einander nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le jours se suivent pas à pas, mais ils ne se ressemblent pas. (<hi rendition="#i">Gaal, 1780; Lendroy, 1309; Leroux, I, 69; Bohn I, 35; Kritzinger, 403<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dies quandoque parens, quandoque noverca. (<hi rendition="#i">Binder I, 323; II, 770; Philippi, I, 118; Seybold, 123; Sutor, 373.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">146 Die Tage sind Brüder, aber selten ist einer dem andern gleich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">147 Dieser Tag ist ein Festtag, sprach der Jude, als man seiner Hülfe bedurfte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 78.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Ungefälligen und allen denen, die sich jeden Dienst theuer bezahlen lassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">148 Drai Dage nigge (neu), drai Dage oalt hiät de Moane (Mond) noh kaine Gewoalt.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 184, 2; Woeste, 59, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: De eerste dag zeg niets, te tweede dag zeg iets, de derde dag zegt meer, de vierde zet het weêr. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 113<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">149 Drei Dage vöer un drei Dage noa Johannesdag sind de Kamillen am besten.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">150 Drey Tag seynd dem Menschen: gestern, heunt und morgen; thut er aber heut nit Buss, so ist gestern verloren und morgen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tempora labuntut, tacitisque senescimus annis et fugiunt froena non remorante dies. (<hi rendition="#i">Chaos, 1010.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">151 Du bist brav drei Tage, heute ist der letzte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">152 Dünn Dâg an mie, morgen an die.</hi> (<hi rendition="#i">Waldeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Curtze, 352, 473.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Hodie mihi, cras tibi.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">153 E jêd Dâch bräinjt det Seinje.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 791.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="998"/>
154 E jêd Dâch huot seinj Plôch.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 790.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">155 E jêd Dâch huot seinjen Ôwent.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 715<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">156 E jêd Dâch kos Gielt.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 787.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">157 Eh dann drey tag vergehen bloss, wer man offt gern fisch vnd geste loss, vorauss wenns nicht gut g'saltzen seind, oder sonderlich liebe freund.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Post tres saepe dies, piscis uilescit, et hospes, ni sale conditus sit, uel specialis amicus. (<hi rendition="#i">Loci comm., 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">158 Ein ander Tag, ein ander Plag'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Finiunt periter, renovatque dolores. (<hi rendition="#i">Sutor, 409.</hi>) &#x2013; Ipsa dies quandoque parens quandoque noverca est. (<hi rendition="#i">Gellius.</hi>) (<hi rendition="#i">Chaos, 1014; Eiselein, 586; Seybold, 260.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">159 Ein einziger Tag im Leben eines Weisen ist mehr werth als das ganze Leben eines Thoren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Inschrift im ägyptischen Palast der wiener Weltausstellung. Die Russen: Man lernt mehr, wenn man einen Tag mit den Weisen verkehrt, als wenn man ein Jahr unter den Narren zubringt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: One day of a wise man is worth the whole life of a fool.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">160 Ein guter Tag fängt des Morgens an.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 586; Simrock, 10059; Winckler, II, 37; Braun, I, 4371.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch die Serben in der Herzegowina sagen: Den guten Tag kennt man am Morgen. (<hi rendition="#i">Hausfreund, XV, 495, 20.</hi>) Was etwas Vorzügliches, Tüchtiges werden soll, kündigt sich schon zeitig (in der Jugend) an. In Tula heisst es vollständiger: Die schlechten Tage fangen schon mit der Nacht an, die guten erst mit dem Morgen. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 469.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il buon di si conesce da (cominciada) mattina.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">161 Ein guter Tag ist heute besser als ein paar versprochene in später Zeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een goede dag van heden is beter dan twee, die nog moeten volgen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 114<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">162 Ein guter Tag kostet oft hundert böse Nächte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, IV, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dives eram dudum, fecerunt me tria nadum, alea, vina venus, tribus sum factus egenus. (<hi rendition="#i">Chaos, 1090.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">163 Ein guter Tag vertreibt zehn schlechte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">164 Ein heiterer Tag vertreibt viel trübe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nämlich aus dem Gedächtniss, er macht, dass wir sie vergessen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een heldere dag verdrijft vele donkere dagen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 114<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">165 Ein heller Tag vertreibt viel finster Wolcken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 197; Henisch, 1105, 46.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Enen claren dach verdrijft vele vuulder daghen. (<hi rendition="#i">Tunn., 12, 52.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Una serena dies multarum nubula pellit. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 348.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">166 Ein ieder Tag hat sein lieb vnd leid.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, I, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">167 Ein jeder Tag hat seine (eigene) Plag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Matth. 6, 34; Schulze, 190; Zehner, 427.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">168 Ein jeder Tag hat seinen Abend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il n'y a si long jour, qui ne vienne à la nuit. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 402<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Elk dag heeft genoeg aan zijn eigen kwaad. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 114<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Ein klarer Tag vertreibt viel düstere Wolken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10073; Körte, 5829.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius:</hi> Een klâr dach vordryvet vele düstere wolken. (Fulva dies unus multorum nubila pellit.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi ha un giorno di bene, non ha tutto l'anno male.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">170 Ein kurzer Tag erlöst oft von langer Plag'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dolorem longa consumit dies. (<hi rendition="#i">Faselius, 67.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">171 Ein rauher Tag macht noch den Winter nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eén gure dag makt nog geen' herfst. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 1145.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">172 Ein schöner Tag hat auch ein Abent.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 708, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">173 Ein schöner Tag macht keinen Sommer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, VII, 98; Henisch, 847, 42; Sutor, 986.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eén schoone dag maakt geen' zomer. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 114<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">174 Ein Tag bringt, was ein gantz Jar weigert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 257, 4 u. 743, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Enen dach verlenet, dat een heel jaer weighert. (<hi rendition="#i">Tunn., 12, 21; Harrebomée, I, 114<hi rendition="#sup">a</hi>; Bohn I, 312.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sepe dat una dies quod totus denegat annus. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 347.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[499]/0505] 133 Der Tag wächst von Weihnacht bis Neujahr so weit als die Mücke gähnt, von Weihnacht bis zum heiligen Dreikönigsfeste so weit als der Hahn schreitet, und von da bis Lichtmess so weit der Hirsch springt. So lautet der Spruch in Oberösterreich und ist hier nicht von einem Hahnenschrei, sondern von einem Hahnenschritt die Rede. (Vgl. Baumgarten, Progr., 3.) 134 Der Tag weiss nicht, was die Nacht bringen wird. Engl.: The day knows not, what de night may bringforth. 135 Der Tage sind viel im Jahr und der Mahlzeiten noch mehr. „Ist das Sprichwort hie in Sachsenland.“ (Pauli, Postilla, 365b.) Dän.: Aaret er langt og maalene mange. – Der er mange dage i aaret og end flerer maaltider. (Bohn I, 356.) – Fleere ere dave end trave. (Prov. dan., 107.) 136 Der vergangene Tag kommt nicht zurück. Die Armenier: Mit dem vergangenen Tage kann sich kein anderer vergleichen. (Ausland, 1871, 404b.) 137 Dertig Dagen hêft November, Juni, April en September, achtentwing ên allên, all de reste dertig en ên. (Münsterland.) – Archiv, 48, 365. 138 Des Tages ein Brötlein gespart, macht des Jahres etliche Säcke Mehl. 139 Des Tages zweimal essen, des Nachts zweimal pissen, in der Woche zweimal lieben und des Jahres zweimal lassen (aderlassen, arzneien) erhält die Gesundheit. Dän.: To gange om dagen spijse, to gange om natten pisse, to gange om ugen elske, to gange om aaret bruge lægedom, er suudt. (Prov. dan., 217.) 140 Det sen de Däch, dä mer net gefalen, hat der Salomo gesôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 564. 141 Die alle tag feyren, fragen nicht nach dem Sonntag. – Henisch, 1090, 92; Petri, II, 122. 142 Die sich des Tages zanken, lecken sich des Nachts. – Masson, 233. „Die sich des Tages zanken, liegen des Nachts auf einer Banken.“ 143 Die sich dess tags nagen, ligen dess Nachts vnter einem plagen. – Gruter, III, 22; Lehmann, II, 72, 76 u. 85, 177. 144 Die sick dess Dages haggen, die liggen dess nachtes vnder den plaggenn. – Tappius, 110b; Lange, 166; Schiller, III, 4b. 145 Die Tage folgen einander wohl, aber sie gleichen einander nicht. Frz.: Le jours se suivent pas à pas, mais ils ne se ressemblent pas. (Gaal, 1780; Lendroy, 1309; Leroux, I, 69; Bohn I, 35; Kritzinger, 403a.) Lat.: Dies quandoque parens, quandoque noverca. (Binder I, 323; II, 770; Philippi, I, 118; Seybold, 123; Sutor, 373.) 146 Die Tage sind Brüder, aber selten ist einer dem andern gleich. 147 Dieser Tag ist ein Festtag, sprach der Jude, als man seiner Hülfe bedurfte. – Burckhardt, 78. Von Ungefälligen und allen denen, die sich jeden Dienst theuer bezahlen lassen. 148 Drai Dage nigge (neu), drai Dage oalt hiät de Moane (Mond) noh kaine Gewoalt. (Iserlohn.) – Firmenich, III, 184, 2; Woeste, 59, 16. Holl.: De eerste dag zeg niets, te tweede dag zeg iets, de derde dag zegt meer, de vierde zet het weêr. (Harrebomée, I, 113a.) 149 Drei Dage vöer un drei Dage noa Johannesdag sind de Kamillen am besten. (Westf.) 150 Drey Tag seynd dem Menschen: gestern, heunt und morgen; thut er aber heut nit Buss, so ist gestern verloren und morgen. Lat.: Tempora labuntut, tacitisque senescimus annis et fugiunt froena non remorante dies. (Chaos, 1010.) 151 Du bist brav drei Tage, heute ist der letzte. 152 Dünn Dâg an mie, morgen an die. (Waldeck.) – Curtze, 352, 473. Lat.: Hodie mihi, cras tibi. 153 E jêd Dâch bräinjt det Seinje. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 791. 154 E jêd Dâch huot seinj Plôch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 790. 155 E jêd Dâch huot seinjen Ôwent. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 715a. 156 E jêd Dâch kos Gielt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 787. 157 Eh dann drey tag vergehen bloss, wer man offt gern fisch vnd geste loss, vorauss wenns nicht gut g'saltzen seind, oder sonderlich liebe freund. Lat.: Post tres saepe dies, piscis uilescit, et hospes, ni sale conditus sit, uel specialis amicus. (Loci comm., 87.) 158 Ein ander Tag, ein ander Plag'. Lat.: Finiunt periter, renovatque dolores. (Sutor, 409.) – Ipsa dies quandoque parens quandoque noverca est. (Gellius.) (Chaos, 1014; Eiselein, 586; Seybold, 260.) 159 Ein einziger Tag im Leben eines Weisen ist mehr werth als das ganze Leben eines Thoren. Inschrift im ägyptischen Palast der wiener Weltausstellung. Die Russen: Man lernt mehr, wenn man einen Tag mit den Weisen verkehrt, als wenn man ein Jahr unter den Narren zubringt. Engl.: One day of a wise man is worth the whole life of a fool. 160 Ein guter Tag fängt des Morgens an. – Eiselein, 586; Simrock, 10059; Winckler, II, 37; Braun, I, 4371. Auch die Serben in der Herzegowina sagen: Den guten Tag kennt man am Morgen. (Hausfreund, XV, 495, 20.) Was etwas Vorzügliches, Tüchtiges werden soll, kündigt sich schon zeitig (in der Jugend) an. In Tula heisst es vollständiger: Die schlechten Tage fangen schon mit der Nacht an, die guten erst mit dem Morgen. (Altmann VI, 469.) It.: Il buon di si conesce da (cominciada) mattina. 161 Ein guter Tag ist heute besser als ein paar versprochene in später Zeit. Holl.: Een goede dag van heden is beter dan twee, die nog moeten volgen. (Harrebomée, II, 114a.) 162 Ein guter Tag kostet oft hundert böse Nächte. – Winckler, IV, 82. Lat.: Dives eram dudum, fecerunt me tria nadum, alea, vina venus, tribus sum factus egenus. (Chaos, 1090.) 163 Ein guter Tag vertreibt zehn schlechte. 164 Ein heiterer Tag vertreibt viel trübe. Nämlich aus dem Gedächtniss, er macht, dass wir sie vergessen. Holl.: Een heldere dag verdrijft vele donkere dagen. (Harrebomée, I, 114a.) 165 Ein heller Tag vertreibt viel finster Wolcken. – Petri, II, 197; Henisch, 1105, 46. Holl.: Enen claren dach verdrijft vele vuulder daghen. (Tunn., 12, 52.) Lat.: Una serena dies multarum nubula pellit. (Fallersleben, 348.) 166 Ein ieder Tag hat sein lieb vnd leid. – Gruter, I, 26. 167 Ein jeder Tag hat seine (eigene) Plag. – Matth. 6, 34; Schulze, 190; Zehner, 427. 168 Ein jeder Tag hat seinen Abend. Frz.: Il n'y a si long jour, qui ne vienne à la nuit. (Kritzinger, 402b.) Holl.: Elk dag heeft genoeg aan zijn eigen kwaad. (Harrebomée, I, 114a.) 169 Ein klarer Tag vertreibt viel düstere Wolken. – Simrock, 10073; Körte, 5829. Bei Tunnicius: Een klâr dach vordryvet vele düstere wolken. (Fulva dies unus multorum nubila pellit.) It.: Chi ha un giorno di bene, non ha tutto l'anno male. 170 Ein kurzer Tag erlöst oft von langer Plag'. Lat.: Dolorem longa consumit dies. (Faselius, 67.) 171 Ein rauher Tag macht noch den Winter nicht. Holl.: Eén gure dag makt nog geen' herfst. (Harrebomée, II, 1145.) 172 Ein schöner Tag hat auch ein Abent. – Lehmann, 708, 65. 173 Ein schöner Tag macht keinen Sommer. – Winckler, VII, 98; Henisch, 847, 42; Sutor, 986. Holl.: Eén schoone dag maakt geen' zomer. (Harrebomée, I, 114a.) 174 Ein Tag bringt, was ein gantz Jar weigert. – Lehmann, 257, 4 u. 743, 2. Holl.: Enen dach verlenet, dat een heel jaer weighert. (Tunn., 12, 21; Harrebomée, I, 114a; Bohn I, 312.) Lat.: Sepe dat una dies quod totus denegat annus. (Fallersleben, 347.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/505
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [499]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/505>, abgerufen am 22.11.2024.