Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 23 Je schöner, je. unkeuscher. - Petri, II, 396. 24 Nicht was schön, ist Mode, sondern was Mode, ist schön. 25 Schön bleibt nicht lang, schön fleugt behend; schön nimbt von kleinem Weh' ein End. - Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 33; Zinkgref, IV, 373; Petri, II, 531; Töppen, 88. 26 Schön bleibt nicht lange schön. - Gruter, III, 70; Petri, II, 531. 27 Schön brockt man nicht in die schüssel. - Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 34; Petri, II, 531. 28 Schön der Keuschheit schaden thut, von schön wird man nicht wol behut. - Gruter, III, 78. 29 Schön dienet nirgends zu, als zur Augenweyd. - Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 36. 30 Schön hat der Teufel lieb. Böhm.: Cim kdo peknejsi, tim certu milejsi. (Celakovsky, 22.) 31 Schön isch schön, doch brav isch schöner. - Schweiz, I, 216, 138. 32 Schön ist das Weib, das reinen Leib. 33 Schön ist der Krag, hinden ists, wie sie mag. - Gruter, III, 79; Lehmann, II, 574, 37. 34 Schön ist der Weiber Kopf und Krag, vom andern ich nichts sagen mag. - Chaos, 961. 35 Schön ist in der Welt, was dem Herzen gefällt. 36 Schön ist nicht theuer. It.: Cosa cara ch' e bella non e cara. (Zeiller.) 37 Schön ist, sagte Meier, was gefällt dem Freier. Holl.: De schoenheid der vrijster ligt in's vrijers oog. (Harrebomee, II, 257a.) 38 Schön ist schön, aber das ist schöner, das einem gefällt. - Lehmann, 708, 63. 39 Schön ist, was (den Leuten) gefällt. - Eiselein, 215. Engl.: Fair is not fair, but that which pleaseth. (Bohn II, 7.) It.: Non e bel quel ch' e bel, ma quel che piace. (Pazzaglia, 285, 3; Cahier, 2822.) Poln.: Nie to piekne, co piekne, ale co sie komu podoba. (Lompa, 22.) 40 Schön ist, was gut, hässlich, was bös ist und thut. 41 Schön ist, was schön thut. - Eiselein, 554; Simrock, 9163; Braun, I, 3956. 42 Schön kann gut in die Fremde gehen. Engl.: Fair and softly goes far in a day. (Bohn II, 91.) 43 Schön macht hochmuth, der nimmermehr gut thut. - Lehmann, 706, 38. 44 Schön macht theuer, was gefällt heuer. Die Franzosen: Magnifique et plus eher. 45 Schön mit zwanzig, stark mit dreissig, weise mit vierzig, reich mit funfzig und alt mit sechzig Jahren. Frz.: Beau a vingt ans, fort a trente, sage a quarante, riche a cinquante, et vieil a soixante. (Kritzinger, 64a.) 46 Schön muss vergehn. It.: Bella cosa tosto e rapita. (Bohn I, 74.) 47 Schön, reich und gut wohnen selten unter Einem Frauenhut. Frz.: Belle, bonne, riche et sage est une femme en quatre etages. (Bohn I, 8.) 48 Schön, segt de Baur, wenn de Eddelmann (auch: Schriwer) Släg' kriegt. - Hoefer, 178; Peik, 49. 49 Schön sein ist nicht schön, aber schön thun ist schön. (Baden.) 50 Schön und fromm ist Willkomm'. Port.: Molle molle, se vai longe. (Bohn I, 283.) 51 Schön und keusch sind selten zusammen. Mhd.: Da was schoene unhoene. (Türheim's Wilhelm.) (Zingerle, 134.) 52 Schön und Schein sind selten beieinander. - Parömiakon, 1000. Frz.: Beaute n'a paix a chastete. 53 Schön und weis' und wol beredt selten beieinander steht. Lat.: Non cunctis dat cuncta Deus, formosus ut idem sit simul et sapiens et summa laude disertus. (Seybold, 365.) 54 Schön und züchtig sein trifft selten ein. - Simrock, 9165; Körte, 5387. 55 Schön vnnd Fromm steht selten beisamm (oder: in Einem Hag, Stall). - Lehmann, 144, 149 u. 707, 51; Henisch, 1256, 69; Petri, II, 532; Körte, 5386; [Spaltenumbruch] Gruter, I, 64; Egenolff, 341b; Simrock, 9164; Braun, I, 3954. "Zugleich recht schön und züchtig seyn, das siht man selten überein." (M. Opitz, Deutsche Poemata, Breslau 1625.) Dän.: Skiön og from ere sielden samnen. ( Prov. dan., 507.) Frz.: Beaute et folie, sont souvent en compagnie. Lat.: Lis est cum forma magna pudicitiae. (Ovid.) (Binder I, 880; II, 1676; Frob., 420; Philippi, I, 227; Seybold, 280.) - Rara est adeo concordia formae atque pudicitiae. (Juvenal.) (Binder I, 1533; II, 2917; Seybold, 520; Philippi, II, 150.) 56 Schön von leib, junge lebenszeit. - Zinkgref, IV, 372. 57 Schön vor Augen und falsch hinter dem Rück ist ein böses Stück. Holl.: Schoon voor de oogen en vuil achter den rug zijn afkarlijke gebreken. (Harrebomee, II, 144b.) 58 Schön vorm Mund, falsch im Grund. - Zinkgref, IV, 379. Lat.: Omnia blanda cave; latet hoc sub melle venenum. (Chaos, 34.) 59 Schön währt nicht lange. 60 Schön, wenn ich sie sehe, im Innern voll Wehe. Die anmuthigste Frau hat oft einen sehr gefährlichen Charakter. Böhm.: Zevnitr lepy, uvnitr slepy. (Celakovsky, 304.) Krain.: Zunej lep, znotrej slep. (Celakovsky, 304.) 61 So schön ist niemand vnd so werth, der Tod macht, dass sein kein begert. - Petri, II, 538. 62 Von aussen schön, von innen schlimm; von aussen Friederich, von innen Ephraim. Damit charakterisirte der berliner Volkswitz die schlechten Viergroschenstücke unter Friedr. II. Man nannte sie Ephraemiten. It.: Bella in vista, spesso dentro e trista. (Gaal, 85.) Lat.: Nitens cutis sordidum ostendit animum. (Seybold, 358.) 63 Was nicht schön zu schauen, ist nicht schön zum Küssen. (Serb.) 64 Was schön ist, bedarf keiner Vorhänge. 65 Was schön ist, ist schwer zu behalten. - Lehmann, 705, 16. Böhm.: Co je hezke, neni tezke. (Celakovsky, 303.) 66 Was schön ist, soll man loben, was recht ist, noch mehr. - Schottel, 1143b. 67 Wass schön ist, das ist lieb. - Lehmann, 148, 124. Wer des Vortheils wegen liebt, liebt nicht wahrhaft, was schön ist, wird absolut an und für sich geliebt. Böhm.: Co krasne, to kazdemu mile. (Celakovsky, 303.) Dän.: Favert er huld. (Prov. dan., 161.) 68 Wehre ich so schon als Absalon undt auch so weiss als Salomon, hette auch des Pharaonis mut, des grossen Alexanders gut, undt des Turckischen keysers reich: noch musse ich werden dem tode gleich. - Töppen, 80, 43. 69 Wenn einer wär' so schön als Absalon und so weis als Salomon, und hätt dess Alexandri Reich, so wird er doch dem Tode gleich. Lat.: Omne, quod moritur, terra sit et moriatur. (Chaos, 472.) 70 Wenn's schön ist, nimm deinen Mantel mit; wenn's regnet, nimm ihn, wenn dir's gefällt. Frz.: S'i lfait beau, prends ton manteau; s'il pleut, prends-le si tu veux. (Bohn I, 56.) 71 Wer es is schön, is schön; ün ich bin klüg. (Warschau.) Man bedient sich dieser Redensart, um seine richtige Voraussagung hervorzuheben. So sagt man, wenn etwas, was man lange vorausgesagt hat, eintrifft: Lassen wir die Schönen schön sein, aber ich bin klug. 72 Wer nicht schön ist mit zwanzig (Jahren), nicht stark mit dreissig, nicht reich mit vierzig und nicht weise mit funfzig, der wird nichtschön, nicht stark, nicht reich, nicht weise werden. 73 Wer schön ist, dem steht alles wohl. Lat.: Virtute formae id evenit, te ut deceat, quidquid habeas. (Plautus.) (Philippi, II, 255.) 74 Wer schön ist, der ist nicht ganz arm. - Lehmann, 707, 46. 75 Wer schön will scheinen, dem schmerzt die Haut am Arsche wie am Haupt. Dort vom vielen Sitzen und Nähen, hier vom vielen Kämmen.
[Spaltenumbruch] 23 Je schöner, je. unkeuscher. – Petri, II, 396. 24 Nicht was schön, ist Mode, sondern was Mode, ist schön. 25 Schön bleibt nicht lang, schön fleugt behend; schön nimbt von kleinem Weh' ein End. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 33; Zinkgref, IV, 373; Petri, II, 531; Töppen, 88. 26 Schön bleibt nicht lange schön. – Gruter, III, 70; Petri, II, 531. 27 Schön brockt man nicht in die schüssel. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 34; Petri, II, 531. 28 Schön der Keuschheit schaden thut, von schön wird man nicht wol behut. – Gruter, III, 78. 29 Schön dienet nirgends zu, als zur Augenweyd. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 36. 30 Schön hat der Teufel lieb. Böhm.: Čim kdo pĕknĕjši, tím čertu milejší. (Čelakovský, 22.) 31 Schön isch schön, doch brav isch schöner. – Schweiz, I, 216, 138. 32 Schön ist das Weib, das reinen Leib. 33 Schön ist der Krag, hinden ists, wie sie mag. – Gruter, III, 79; Lehmann, II, 574, 37. 34 Schön ist der Weiber Kopf und Krag, vom andern ich nichts sagen mag. – Chaos, 961. 35 Schön ist in der Welt, was dem Herzen gefällt. 36 Schön ist nicht theuer. It.: Cosa cara ch' è bella non è cara. (Zeiller.) 37 Schön ist, sagte Meier, was gefällt dem Freier. Holl.: De schoenheid der vrijster ligt in's vrijers oog. (Harrebomée, II, 257a.) 38 Schön ist schön, aber das ist schöner, das einem gefällt. – Lehmann, 708, 63. 39 Schön ist, was (den Leuten) gefällt. – Eiselein, 215. Engl.: Fair is not fair, but that which pleaseth. (Bohn II, 7.) It.: Non è bel quel ch' è bel, ma quel che piace. (Pazzaglia, 285, 3; Cahier, 2822.) Poln.: Nie to piękne, co piękne, ale co się komu podoba. 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23 Je schöner, je. unkeuscher. – Petri, II, 396.
24 Nicht was schön, ist Mode, sondern was Mode, ist schön.
25 Schön bleibt nicht lang, schön fleugt behend; schön nimbt von kleinem Weh' ein End. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 33; Zinkgref, IV, 373; Petri, II, 531; Töppen, 88.
26 Schön bleibt nicht lange schön. – Gruter, III, 70; Petri, II, 531.
27 Schön brockt man nicht in die schüssel. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 34; Petri, II, 531.
28 Schön der Keuschheit schaden thut, von schön wird man nicht wol behut. – Gruter, III, 78.
29 Schön dienet nirgends zu, als zur Augenweyd. – Gruter, III, 78; Lehmann, II, 574, 36.
30 Schön hat der Teufel lieb.
Böhm.: Čim kdo pĕknĕjši, tím čertu milejší. (Čelakovský, 22.)
31 Schön isch schön, doch brav isch schöner. – Schweiz, I, 216, 138.
32 Schön ist das Weib, das reinen Leib.
33 Schön ist der Krag, hinden ists, wie sie mag. – Gruter, III, 79; Lehmann, II, 574, 37.
34 Schön ist der Weiber Kopf und Krag, vom andern ich nichts sagen mag. – Chaos, 961.
35 Schön ist in der Welt, was dem Herzen gefällt.
36 Schön ist nicht theuer.
It.: Cosa cara ch' è bella non è cara. (Zeiller.)
37 Schön ist, sagte Meier, was gefällt dem Freier.
Holl.: De schoenheid der vrijster ligt in's vrijers oog. (Harrebomée, II, 257a.)
38 Schön ist schön, aber das ist schöner, das einem gefällt. – Lehmann, 708, 63.
39 Schön ist, was (den Leuten) gefällt. – Eiselein, 215.
Engl.: Fair is not fair, but that which pleaseth. (Bohn II, 7.)
It.: Non è bel quel ch' è bel, ma quel che piace. (Pazzaglia, 285, 3; Cahier, 2822.)
Poln.: Nie to piękne, co piękne, ale co się komu podoba. (Lompa, 22.)
40 Schön ist, was gut, hässlich, was bös ist und thut.
41 Schön ist, was schön thut. – Eiselein, 554; Simrock, 9163; Braun, I, 3956.
42 Schön kann gut in die Fremde gehen.
Engl.: Fair and softly goes far in a day. (Bohn II, 91.)
43 Schön macht hochmuth, der nimmermehr gut thut. – Lehmann, 706, 38.
44 Schön macht theuer, was gefällt heuer.
Die Franzosen: Magnifique et plus eher.
45 Schön mit zwanzig, stark mit dreissig, weise mit vierzig, reich mit funfzig und alt mit sechzig Jahren.
Frz.: Beau à vingt ans, fort à trente, sage à quarante, riche à cinquante, et vieil à soixante. (Kritzinger, 64a.)
46 Schön muss vergehn.
It.: Bella cosa tosto è rapita. (Bohn I, 74.)
47 Schön, reich und gut wohnen selten unter Einem Frauenhut.
Frz.: Belle, bonne, riche et sage est une femme en quatre étages. (Bohn I, 8.)
48 Schön, segt de Bûr, wenn de Eddelmann (auch: Schriwer) Släg' kriegt. – Hoefer, 178; Peik, 49.
49 Schön sein ist nicht schön, aber schön thun ist schön. (Baden.)
50 Schön und fromm ist Willkomm'.
Port.: Molle molle, se vai longe. (Bohn I, 283.)
51 Schön und keusch sind selten zusammen.
Mhd.: Da was schoene unhoene. (Türheim's Wilhelm.) (Zingerle, 134.)
52 Schön und Schein sind selten beieinander. – Parömiakon, 1000.
Frz.: Beauté n'a paix à chasteté.
53 Schön und weis' und wol beredt selten beieinander steht.
Lat.: Non cunctis dat cuncta Deus, formosus ut idem sit simul et sapiens et summa laude disertus. (Seybold, 365.)
54 Schön und züchtig sein trifft selten ein. – Simrock, 9165; Körte, 5387.
55 Schön vnnd Fromm steht selten beisamm (oder: in Einem Hag, Stall). – Lehmann, 144, 149 u. 707, 51; Henisch, 1256, 69; Petri, II, 532; Körte, 5386;
Gruter, I, 64; Egenolff, 341b; Simrock, 9164; Braun, I, 3954.
„Zugleich recht schön und züchtig seyn, das siht man selten überein.“ (M. Opitz, Deutsche Poemata, Breslau 1625.)
Dän.: Skiøn og from ere sielden samnen. ( Prov. dan., 507.)
Frz.: Beauté et folie, sont souvent en compagnie.
Lat.: Lis est cum forma magna pudicitiae. (Ovid.) (Binder I, 880; II, 1676; Frob., 420; Philippi, I, 227; Seybold, 280.) – Rara est adeo concordia formae atque pudicitiae. (Juvenal.) (Binder I, 1533; II, 2917; Seybold, 520; Philippi, II, 150.)
56 Schön von leib, junge lebenszeit. – Zinkgref, IV, 372.
57 Schön vor Augen und falsch hinter dem Rück ist ein böses Stück.
Holl.: Schoon voor de oogen en vuil achter den rug zijn afkarlijke gebreken. (Harrebomée, II, 144b.)
58 Schön vorm Mund, falsch im Grund. – Zinkgref, IV, 379.
Lat.: Omnia blanda cave; latet hoc sub melle venenum. (Chaos, 34.)
59 Schön währt nicht lange.
60 Schön, wenn ich sie sehe, im Innern voll Wehe.
Die anmuthigste Frau hat oft einen sehr gefährlichen Charakter.
Böhm.: Zevnitř lepý, uvnitř slepý. (Čelakovský, 304.)
Krain.: Zunej lep, znotrej slep. (Čelakovský, 304.)
61 So schön ist niemand vnd so werth, der Tod macht, dass sein kein begert. – Petri, II, 538.
62 Von aussen schön, von innen schlimm; von aussen Friederich, von innen Ephraim.
Damit charakterisirte der berliner Volkswitz die schlechten Viergroschenstücke unter Friedr. II. Man nannte sie Ephraemiten.
It.: Bella in vista, spesso dentro è trista. (Gaal, 85.)
Lat.: Nitens cutis sordidum ostendit animum. (Seybold, 358.)
63 Was nicht schön zu schauen, ist nicht schön zum Küssen. (Serb.)
64 Was schön ist, bedarf keiner Vorhänge.
65 Was schön ist, ist schwer zu behalten. – Lehmann, 705, 16.
Böhm.: Co je hezké, není tĕžké. (Čelakovský, 303.)
66 Was schön ist, soll man loben, was recht ist, noch mehr. – Schottel, 1143b.
67 Wass schön ist, das ist lieb. – Lehmann, 148, 124.
Wer des Vortheils wegen liebt, liebt nicht wahrhaft, was schön ist, wird absolut an und für sich geliebt.
Böhm.: Co krásné, to každému milé. (Čelakovský, 303.)
Dän.: Favert er huld. (Prov. dan., 161.)
68 Wehre ich so schon als Absalon undt auch so weiss als Salomon, hette auch des Pharaonis mut, des grossen Alexanders gut, undt des Turckischen keysers reich: noch musse ich werden dem tode gleich. – Töppen, 80, 43.
69 Wenn einer wär' so schön als Absalon und so weis als Salomon, und hätt dess Alexandri Reich, so wird er doch dem Tode gleich.
Lat.: Omne, quod moritur, terra sit et moriatur. (Chaos, 472.)
70 Wenn's schön ist, nimm deinen Mantel mit; wenn's regnet, nimm ihn, wenn dir's gefällt.
Frz.: S'i lfait beau, prends ton manteau; s'il pleut, prends-le si tu veux. (Bohn I, 56.)
71 Wer es is schön, is schön; ün ich bin klüg. (Warschau.)
Man bedient sich dieser Redensart, um seine richtige Voraussagung hervorzuheben. So sagt man, wenn etwas, was man lange vorausgesagt hat, eintrifft: Lassen wir die Schönen schön sein, aber ich bin klug.
72 Wer nicht schön ist mit zwanzig (Jahren), nicht stark mit dreissig, nicht reich mit vierzig und nicht weise mit funfzig, der wird nichtschön, nicht stark, nicht reich, nicht weise werden.
73 Wer schön ist, dem steht alles wohl.
Lat.: Virtute formae id evenit, te ut deceat, quidquid habeas. (Plautus.) (Philippi, II, 255.)
74 Wer schön ist, der ist nicht ganz arm. – Lehmann, 707, 46.
75 Wer schön will scheinen, dem schmerzt die Haut am Arsche wie am Haupt.
Dort vom vielen Sitzen und Nähen, hier vom vielen Kämmen.
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