Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.[Spaltenumbruch] 41 Wer leidet Schmerz im Kopf, im Hirn und in Gedanken, der ist ein armer, kranker Tropf und liegt in harten Schranken. - Parömiakon, 2367. Was das Herz bewegt, davon spricht die Zunge. Böhm.: Na konci kyjak byva. (Celakovsky, 264.) 42 Wer seine Schmerzen klagt, erleichtert sie. Der Schmerz einer geheimen Wunde ist schwer zu heilen. It.: Doglia communicata e subbito scemata. (Pazzaglia, 102, 1.) 43 Wer seinen Schmerz zu beherrschen weiss, mildert ihn. Auch russisch Altmann VI, 405. 44 Wer über fremden Schmerz sich freut, den trifft gar bald ein eignes Leid. Span.: No te alegres de mi duelo, que cuando el mio fuere viejo, el tuo sera nuevo. (Bohn I, 237.) 45 Wie grösser die Schmertzen, je reiner die Hertzen. Lat.: Hic dolebis, atque flebis. (Sutor, 787.) 46 Wo (mein) Schmerz, da (mein) Hand. (S. Hand 73.) - Petri, II, 813; Körte, 5362. Das Sprichwort würde zutreffend sein, wenn der Schmerz immer da seinen Sitz hätte, wo man ihn empfindet, was aber nicht stets der Fall ist. Bei Herz- und Leberkrankheiten nimmt der Schmerz nicht selten seinen Sitz in der Achsel oder in der Hand; Hüftgelenkleiden sind oft mit Schmerzen im gesunden Bein begleitet, und bei Rückenmarkskrankheiten schmerzen gewöhnlich die Beine. - Die Finnen: Wo man den Schmerz fühlt, da hält man die Hand hin; wo das Liebchen ist, dahin geht das Auge. (Bertram, 74.) Böhm.: Bolest' lekare hleda. (Celakovsky, 298.) - Kde bolest', tu prace. (Celakovsky, 180.) - Kde bolest' tu ruce, kde poklad tu srdce. (Celakovsky, 18.) Frz.: On ne se peut tenir de porter la main ou il deult. - Ou la dent fait mal, la langue s'y porte. (Masson, 209.) Holl.: Daar de zeer is, daar is de hand. (Harrebomee, II, 496; Bohn I, 302.) It.: La lingua corre ove il dente duole. ( Masson, 209.) Lat.: Ubi dolor, ibi manus. (Fischer, 229, 14; Philippi, II, 230; Seybold, 619.) - Ubi quis dolet, ibidem et manum habet. (Binder II, 3387; Faselius, 261; Wiegand, 912.) Poln.: Gdzie kogo dolega, tam i reka siega. (Celakovsky, 187.) *47 Er hört vor Schmerz die Engel im Himmel singen. *48 Hast du sonst keine Schmerzen. (Steiermark.) Unwille oder Spott über Ungenügsamkeit u. dgl. *49 Ich hoa mit Schmarzen auwen gewort. (Schles.) - Frommann, III, 416, 617. Schmerzen. 1 Was einen schmerzt, davon redet er gern. Poln.: Co kogoboti o tem mowic woli. 2 Was nicht schmertzt, das schadt nicht versucht. - Lehmann, 800, 9. 3 Was schmertzt, das läst sich nicht so leichtlich aussreiben. - Lehmann, 780, 10. 4 Wo es schmerzt, da greift man hin. - Simrock, 9116; Körte, 5362. Böhm.: Co koho boli, o tom i rec voli. - Kde koho svrbi tam se i cese. - Kde koho boli, tam i ruka saha. (Celakovsky, 180 u. 187.) Poln.: Co kogo boli, o tem mowic woli. (Celakovsky, 180.) Schmerzlich. Nichts ist schmerzlicher als in steter furcht leben. - Lehmann, 227, 15. Schmetten. As män nemmt herub die S'metene1, bleibt die Sauermilch. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Vom polnischen Smietana = Rahm, Sahne. Um zu sagen: Wenn das Gute ausgeschieden wird, bleibt das Schlechte zurück. Schmetterling. 1 Auch der schöne Schmetterling war erst eine hässliche Raupe. - Altmann V, 118. 2 Das ist ein armer Schmetterling, der nur auf Eine Blume angewiesen ist. (Westf.) Wird im guten und übeln Sinne angewandt. 3 Es ist kein Schmetterling, er findet auch ein Blümlein. - Altmann VI, 503. 4 Kein Schmetterling ohne Verpuppen. 5 Was zum Schmetterling geboren worden ist, wird keine Biene. 6 Wo ein Schmetterling einfliegt, da fliegt auch ein Schmetterling wieder aus. [Spaltenumbruch] *7 Es ist ein wahrer Schmetterling. Ein flatterhafter, unsteter Mensch. Frz.: C'est un vrai papillon. (Lendroy, 1145.) Holl.: Hij is zoo wispelturig als een vlinder, die van de eene bloem op de andere vliegt. (Harrebomee, II, 392b.) *8 Schmetterlinge fangen. Sich mit Tändeleien belustigen, sich mit Kleinigkeiten, Träumereien, Hirngespinsten abgeben, ein Flattergeist sein. "Ein sesshafter Mann, kein Schmetterling." (Sophiens Reise, 2, 211.) Schmidt. Herr Schmidt, Herr Schmidt, was kriegt denn Röschen mit. (Pommern.) Hochdeutsch bei denen, die sonst plattdeutsch sprechen. Schmied. 1 Bann (wenn) e Schmid verdörbt, soll me'n schloen, dass e störbt. (Meiningen.) - Frommann, II, 408, 22. 2 Bei em Schmitt hängd zicklich de Döhr en einem Turre. (Köln.) - Weyden, III, 12. 3 Bei 'ne Schmedt hengt gau (schnell) de Dör en 'ne Tur (Angel). (Aachen.) - Firmenich, I, 492, 40. 4 Beim Schmied mag man sein Pferd beschlagen lassen, aber nicht kaufen. Aehnlich russisch Altmann VI, 398. 5 Besser beym Schmied, denn beym Schmiedlein beschlagen. - Petri, II, 34; Eiselein, 552; Körte, 5368. Böhm.: Proto ma kovar kleste, aby se nezzehl. (Celakovsky, 381.) Engl.: The smith hath always a spark in his throat. (Bohn, II, 65.) Frz.: Il ne se trompe pas qui va plain chemin. - Il n'est rien de tel que de puiser a la source. - Il vaut mieux faire sonner la grosse cloche. - Il vaut mieux s'adresser a Dieu qu'a ses saints. - Il vaut mieux se tenir au tronc qu'aux branches. (Masson, 189.) Holl.: Het is beter, tot den smid te gaan dan tot het smeedje. (Harrebomee, II, 277b.) Kroat.: Kovac ima klesca, da rukami v ogenj nejde. (Celakovsky, 381.) Poln.: Dla tego kowal ma kleszcze, zeby go nieugaralo. (Celakovsky, 381.) 6 Da der Schmied den Ambos hämmert, hämmert ihm der Mönch die Frau. - Klosterspiegel, 26, 1. 7 Dafür hat der Schmied die Zange, dass er sich die Finger nicht verbrennt. Dieser Ansicht sind auch die Wenden in der Lausitz, ebenso die Finnen und Russen. (Bertram, 65; Cahier, 1960.) Cervenka macht zu dem gleichlautenden hier folgenden böhmischen Sprichworte die Bemerkung: "Auch die Bischöfe sprechen so von ihren Vicaren, die sie ihnen gegenüber als Zangen betrachten; allein Johannes Huss sagte: Der Teufel liess aber die Zange liegen und nahm den Schmied." Mhd.: Ein smid der sol die zange wol erkennen. (Laben.) (Zingerle, 133.) Dän.: Smeden haffner faardi tenger at hand ikke vil brende sine hender. (Prov. dan., 514.) Poln.: Na to ma kowal kleszcze, zeby go nie parzalo. (Lompa, 21.) Schwed.: Smeden har derföre tänger, at han icke skal bränna sine händer. (Grubb, 734.) 8 Dat is 'n schlichten Schmidt, dei keinen Rok verdragen kann. (Mecklenburg.) - Raabe, 135. 9 De Schmedt frett allerwegen möt; wie hei sull betale, krop hei mank de Kahle. - Frischbier2, 3360. 10 Dem Schmied, der fleissig den Hammer schwingt, fehlt es nicht an Brot. Span.: Sopla, herrero, ganaras dinero. (Bohn I, 258.) 11 Der Schmied beschlägt die Pferde besser als das Schmiedlein. - Sailer, 286; Schulzeitung, 404. Nimm dich vor Stümpern in Acht! Frz.: Il faut s'adresser a Dieu plutot qu'a ses saints. 12 Der Schmied gebraucht die Zange, damit er sich die Hände nicht verbrennt. - Kiesewetter, 47. 13 Der Schmied gibt keine Kohlen, der Schneider selten Zwirn zurück. Dän.: Sielden faaer man kul fra smeden eller traad fra skraederen igien. (Prov. dan., 366.) 14 Der Schmied hämmere das Eisen, der Hirt acht' auf die Geisen. Jeder treibe seinen Beruf. Lat.: Faber cum sis, opera haud facis fabrilia. (Philippi, I, 147.) - Tractant fabrilia fabri. (Horaz.) (Binder I, 1750; II, 3335; Faselius, 258; Philippi, II, 222; Seybold, 607; Frob., 247; Wiegand, 427; Kruse, 1112.)
[Spaltenumbruch] 41 Wer leidet Schmerz im Kopf, im Hirn und in Gedanken, der ist ein armer, kranker Tropf und liegt in harten Schranken. – Parömiakon, 2367. Was das Herz bewegt, davon spricht die Zunge. Böhm.: Na konci kyják bývá. (Čelakovsky, 264.) 42 Wer seine Schmerzen klagt, erleichtert sie. Der Schmerz einer geheimen Wunde ist schwer zu heilen. It.: Doglia communicata è subbito scemata. (Pazzaglia, 102, 1.) 43 Wer seinen Schmerz zu beherrschen weiss, mildert ihn. Auch russisch Altmann VI, 405. 44 Wer über fremden Schmerz sich freut, den trifft gar bald ein eignes Leid. Span.: No te alegres de mi duelo, que cuando el mio fuere viejo, el tuo será nuevo. (Bohn I, 237.) 45 Wie grösser die Schmertzen, je reiner die Hertzen. Lat.: Hic dolebis, atque flebis. (Sutor, 787.) 46 Wo (mein) Schmerz, da (mein) Hand. (S. Hand 73.) – Petri, II, 813; Körte, 5362. Das Sprichwort würde zutreffend sein, wenn der Schmerz immer da seinen Sitz hätte, wo man ihn empfindet, was aber nicht stets der Fall ist. Bei Herz- und Leberkrankheiten nimmt der Schmerz nicht selten seinen Sitz in der Achsel oder in der Hand; Hüftgelenkleiden sind oft mit Schmerzen im gesunden Bein begleitet, und bei Rückenmarkskrankheiten schmerzen gewöhnlich die Beine. – Die Finnen: Wo man den Schmerz fühlt, da hält man die Hand hin; wo das Liebchen ist, dahin geht das Auge. (Bertram, 74.) Böhm.: Bolest' lékaře hledá. (Čelakovsky, 298.) – Kde bolest', tu práce. (Čelakovsky, 180.) – Kde bolest' tu ruce, kde poklad tu srdce. (Čelakovsky, 18.) Frz.: On ne se peut tenir de porter la main où il deult. – Où la dent fait mal, la langue s'y porte. (Masson, 209.) Holl.: Daar de zeer is, daar is de hand. (Harrebomée, II, 496; Bohn I, 302.) It.: La lingua corre ove il dente duole. ( Masson, 209.) Lat.: Ubi dolor, ibi manus. 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Nichts ist schmerzlicher als in steter furcht leben. – Lehmann, 227, 15. Schmetten. As män nemmt herub die S'metene1, bleibt die Sauermilch. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Vom polnischen Smietana = Rahm, Sahne. Um zu sagen: Wenn das Gute ausgeschieden wird, bleibt das Schlechte zurück. Schmetterling. 1 Auch der schöne Schmetterling war erst eine hässliche Raupe. – Altmann V, 118. 2 Das ist ein armer Schmetterling, der nur auf Eine Blume angewiesen ist. (Westf.) Wird im guten und übeln Sinne angewandt. 3 Es ist kein Schmetterling, er findet auch ein Blümlein. – Altmann VI, 503. 4 Kein Schmetterling ohne Verpuppen. 5 Was zum Schmetterling geboren worden ist, wird keine Biene. 6 Wo ein Schmetterling einfliegt, da fliegt auch ein Schmetterling wieder aus. [Spaltenumbruch] *7 Es ist ein wahrer Schmetterling. Ein flatterhafter, unsteter Mensch. Frz.: C'est un vrai papillon. (Lendroy, 1145.) Holl.: Hij is zoo wispelturig als een vlinder, die van de eene bloem op de andere vliegt. (Harrebomée, II, 392b.) *8 Schmetterlinge fangen. Sich mit Tändeleien belustigen, sich mit Kleinigkeiten, Träumereien, Hirngespinsten abgeben, ein Flattergeist sein. „Ein sesshafter Mann, kein Schmetterling.“ (Sophiens Reise, 2, 211.) Schmidt. Herr Schmidt, Herr Schmidt, was kriegt denn Röschen mit. (Pommern.) Hochdeutsch bei denen, die sonst plattdeutsch sprechen. Schmied. 1 Bann (wenn) e Schmid verdörbt, soll me'n schloen, dass e störbt. (Meiningen.) – Frommann, II, 408, 22. 2 Bei em Schmitt hängd zicklich de Döhr en einem Turre. (Köln.) – Weyden, III, 12. 3 Bei 'ne Schmedt hengt gau (schnell) de Dör ên 'ne Tur (Angel). (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 40. 4 Beim Schmied mag man sein Pferd beschlagen lassen, aber nicht kaufen. Aehnlich russisch Altmann VI, 398. 5 Besser beym Schmied, denn beym Schmiedlein beschlagen. – Petri, II, 34; Eiselein, 552; Körte, 5368. Böhm.: Proto má kovář kleštĕ, aby se nezžehl. (Čelakovsky, 381.) Engl.: The smith hath always a spark in his throat. (Bohn, II, 65.) Frz.: Il ne se trompe pas qui va plain chemin. – Il n'est rien de tel que de puiser à la source. – Il vaut mieux faire sonner la grosse cloche. – Il vaut mieux s'adresser à Dieu qu'à ses saints. – Il vaut mieux se tenir au tronc qu'aux branches. (Masson, 189.) Holl.: Het is beter, tot den smid te gaan dan tot het smeedje. (Harrebomée, II, 277b.) Kroat.: Kovač ima klešča, da rukami v ogenj nejde. (Čelakovsky, 381.) Poln.: Dla tego kowal ma kleszcze, žeby go nieugarało. (Čelakovsky, 381.) 6 Da der Schmied den Ambos hämmert, hämmert ihm der Mönch die Frau. – Klosterspiegel, 26, 1. 7 Dafür hat der Schmied die Zange, dass er sich die Finger nicht verbrennt. Dieser Ansicht sind auch die Wenden in der Lausitz, ebenso die Finnen und Russen. (Bertram, 65; Cahier, 1960.) Červenka macht zu dem gleichlautenden hier folgenden böhmischen Sprichworte die Bemerkung: „Auch die Bischöfe sprechen so von ihren Vicaren, die sie ihnen gegenüber als Zangen betrachten; allein Johannes Huss sagte: Der Teufel liess aber die Zange liegen und nahm den Schmied.“ Mhd.: Ein smid der sol die zange wol erkennen. (Laben.) (Zingerle, 133.) Dän.: Smeden haffner faardi tenger at hand ikke vil brende sine hender. (Prov. dan., 514.) Poln.: Na to ma kowal klészcze, żeby go nie parzało. (Lompa, 21.) Schwed.: Smeden har derföre tänger, at han icke skal bränna sine händer. (Grubb, 734.) 8 Dat is 'n schlichten Schmidt, dei keinen Rôk verdragen kann. (Mecklenburg.) – Raabe, 135. 9 De Schmedt frett allerwegen möt; wie hei sull betale, krop hei mank de Kahle. – Frischbier2, 3360. 10 Dem Schmied, der fleissig den Hammer schwingt, fehlt es nicht an Brot. Span.: Sopla, herrero, ganarás dinero. 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41 Wer leidet Schmerz im Kopf, im Hirn und in Gedanken, der ist ein armer, kranker Tropf und liegt in harten Schranken. – Parömiakon, 2367.
Was das Herz bewegt, davon spricht die Zunge.
Böhm.: Na konci kyják bývá. (Čelakovsky, 264.)
42 Wer seine Schmerzen klagt, erleichtert sie.
Der Schmerz einer geheimen Wunde ist schwer zu heilen.
It.: Doglia communicata è subbito scemata. (Pazzaglia, 102, 1.)
43 Wer seinen Schmerz zu beherrschen weiss, mildert ihn.
Auch russisch Altmann VI, 405.
44 Wer über fremden Schmerz sich freut, den trifft gar bald ein eignes Leid.
Span.: No te alegres de mi duelo, que cuando el mio fuere viejo, el tuo será nuevo. (Bohn I, 237.)
45 Wie grösser die Schmertzen, je reiner die Hertzen.
Lat.: Hic dolebis, atque flebis. (Sutor, 787.)
46 Wo (mein) Schmerz, da (mein) Hand. (S. Hand 73.) – Petri, II, 813; Körte, 5362.
Das Sprichwort würde zutreffend sein, wenn der Schmerz immer da seinen Sitz hätte, wo man ihn empfindet, was aber nicht stets der Fall ist. Bei Herz- und Leberkrankheiten nimmt der Schmerz nicht selten seinen Sitz in der Achsel oder in der Hand; Hüftgelenkleiden sind oft mit Schmerzen im gesunden Bein begleitet, und bei Rückenmarkskrankheiten schmerzen gewöhnlich die Beine. – Die Finnen: Wo man den Schmerz fühlt, da hält man die Hand hin; wo das Liebchen ist, dahin geht das Auge. (Bertram, 74.)
Böhm.: Bolest' lékaře hledá. (Čelakovsky, 298.) – Kde bolest', tu práce. (Čelakovsky, 180.) – Kde bolest' tu ruce, kde poklad tu srdce. (Čelakovsky, 18.)
Frz.: On ne se peut tenir de porter la main où il deult. – Où la dent fait mal, la langue s'y porte. (Masson, 209.)
Holl.: Daar de zeer is, daar is de hand. (Harrebomée, II, 496; Bohn I, 302.)
It.: La lingua corre ove il dente duole. ( Masson, 209.)
Lat.: Ubi dolor, ibi manus. (Fischer, 229, 14; Philippi, II, 230; Seybold, 619.) – Ubi quis dolet, ibidem et manum habet. (Binder II, 3387; Faselius, 261; Wiegand, 912.)
Poln.: Gdzie kogo dolega, tam i ręka sięga. (Čelakovsky, 187.)
*47 Er hört vor Schmerz die Engel im Himmel singen.
*48 Hast du sonst keine Schmerzen. (Steiermark.)
Unwille oder Spott über Ungenügsamkeit u. dgl.
*49 Ich hoa mit Schmarzen ûwen gewort. (Schles.) – Frommann, III, 416, 617.
Schmerzen.
1 Was einen schmerzt, davon redet er gern.
Poln.: Co kogoboti o tém mówić woli.
2 Was nicht schmertzt, das schadt nicht versucht. – Lehmann, 800, 9.
3 Was schmertzt, das läst sich nicht so leichtlich aussreiben. – Lehmann, 780, 10.
4 Wo es schmerzt, da greift man hin. – Simrock, 9116; Körte, 5362.
Böhm.: Co koho bolí, o tom i řeč volí. – Kde koho svrbi tam se i češe. – Kde koho bolí, tam i ruka sâhá. (Čelakovsky, 180 u. 187.)
Poln.: Co kogo boli, o tem mówic woli. (Čelakovsky, 180.)
Schmerzlich.
Nichts ist schmerzlicher als in steter furcht leben. – Lehmann, 227, 15.
Schmetten.
As män nemmt herub die S'metene1, bleibt die Sauermilch. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
1) Vom polnischen Smietana = Rahm, Sahne. Um zu sagen: Wenn das Gute ausgeschieden wird, bleibt das Schlechte zurück.
Schmetterling.
1 Auch der schöne Schmetterling war erst eine hässliche Raupe. – Altmann V, 118.
2 Das ist ein armer Schmetterling, der nur auf Eine Blume angewiesen ist. (Westf.)
Wird im guten und übeln Sinne angewandt.
3 Es ist kein Schmetterling, er findet auch ein Blümlein. – Altmann VI, 503.
4 Kein Schmetterling ohne Verpuppen.
5 Was zum Schmetterling geboren worden ist, wird keine Biene.
6 Wo ein Schmetterling einfliegt, da fliegt auch ein Schmetterling wieder aus.
*7 Es ist ein wahrer Schmetterling.
Ein flatterhafter, unsteter Mensch.
Frz.: C'est un vrai papillon. (Lendroy, 1145.)
Holl.: Hij is zoo wispelturig als een vlinder, die van de eene bloem op de andere vliegt. (Harrebomée, II, 392b.)
*8 Schmetterlinge fangen.
Sich mit Tändeleien belustigen, sich mit Kleinigkeiten, Träumereien, Hirngespinsten abgeben, ein Flattergeist sein. „Ein sesshafter Mann, kein Schmetterling.“ (Sophiens Reise, 2, 211.)
Schmidt.
Herr Schmidt, Herr Schmidt, was kriegt denn Röschen mit. (Pommern.)
Hochdeutsch bei denen, die sonst plattdeutsch sprechen.
Schmied.
1 Bann (wenn) e Schmid verdörbt, soll me'n schloen, dass e störbt. (Meiningen.) – Frommann, II, 408, 22.
2 Bei em Schmitt hängd zicklich de Döhr en einem Turre. (Köln.) – Weyden, III, 12.
3 Bei 'ne Schmedt hengt gau (schnell) de Dör ên 'ne Tur (Angel). (Aachen.) – Firmenich, I, 492, 40.
4 Beim Schmied mag man sein Pferd beschlagen lassen, aber nicht kaufen.
Aehnlich russisch Altmann VI, 398.
5 Besser beym Schmied, denn beym Schmiedlein beschlagen. – Petri, II, 34; Eiselein, 552; Körte, 5368.
Böhm.: Proto má kovář kleštĕ, aby se nezžehl. (Čelakovsky, 381.)
Engl.: The smith hath always a spark in his throat. (Bohn, II, 65.)
Frz.: Il ne se trompe pas qui va plain chemin. – Il n'est rien de tel que de puiser à la source. – Il vaut mieux faire sonner la grosse cloche. – Il vaut mieux s'adresser à Dieu qu'à ses saints. – Il vaut mieux se tenir au tronc qu'aux branches. (Masson, 189.)
Holl.: Het is beter, tot den smid te gaan dan tot het smeedje. (Harrebomée, II, 277b.)
Kroat.: Kovač ima klešča, da rukami v ogenj nejde. (Čelakovsky, 381.)
Poln.: Dla tego kowal ma kleszcze, žeby go nieugarało. (Čelakovsky, 381.)
6 Da der Schmied den Ambos hämmert, hämmert ihm der Mönch die Frau. – Klosterspiegel, 26, 1.
7 Dafür hat der Schmied die Zange, dass er sich die Finger nicht verbrennt.
Dieser Ansicht sind auch die Wenden in der Lausitz, ebenso die Finnen und Russen. (Bertram, 65; Cahier, 1960.) Červenka macht zu dem gleichlautenden hier folgenden böhmischen Sprichworte die Bemerkung: „Auch die Bischöfe sprechen so von ihren Vicaren, die sie ihnen gegenüber als Zangen betrachten; allein Johannes Huss sagte: Der Teufel liess aber die Zange liegen und nahm den Schmied.“
Mhd.: Ein smid der sol die zange wol erkennen. (Laben.) (Zingerle, 133.)
Dän.: Smeden haffner faardi tenger at hand ikke vil brende sine hender. (Prov. dan., 514.)
Poln.: Na to ma kowal klészcze, żeby go nie parzało. (Lompa, 21.)
Schwed.: Smeden har derföre tänger, at han icke skal bränna sine händer. (Grubb, 734.)
8 Dat is 'n schlichten Schmidt, dei keinen Rôk verdragen kann. (Mecklenburg.) – Raabe, 135.
9 De Schmedt frett allerwegen möt; wie hei sull betale, krop hei mank de Kahle. – Frischbier2, 3360.
10 Dem Schmied, der fleissig den Hammer schwingt, fehlt es nicht an Brot.
Span.: Sopla, herrero, ganarás dinero. (Bohn I, 258.)
11 Der Schmied beschlägt die Pferde besser als das Schmiedlein. – Sailer, 286; Schulzeitung, 404.
Nimm dich vor Stümpern in Acht!
Frz.: Il faut s'adresser a Dieu plutôt qu'à ses saints.
12 Der Schmied gebraucht die Zange, damit er sich die Hände nicht verbrennt. – Kiesewetter, 47.
13 Der Schmied gibt keine Kohlen, der Schneider selten Zwirn zurück.
Dän.: Sielden faaer man kul fra smeden eller traad fra skræderen igien. (Prov. dan., 366.)
14 Der Schmied hämmere das Eisen, der Hirt acht' auf die Geisen.
Jeder treibe seinen Beruf.
Lat.: Faber cum sis, opera haud facis fabrilia. (Philippi, I, 147.) – Tractant fabrilia fabri. (Horaz.) (Binder I, 1750; II, 3335; Faselius, 258; Philippi, II, 222; Seybold, 607; Frob., 247; Wiegand, 427; Kruse, 1112.)
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