Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] verschiedene Sagen. Wenn man in der Ukraine im Frühling zum ersten mal eine Schar Reiher im Fluge sieht und ruft: "Da fliegen die Waselyki", so behält man das ganze Jahr hindurch die Erinnerung an die erwünschte und frohe Vorbedeutung, welche in diesem Namen liegt. Spricht man aber dabei statt Waselyki in der Zerstreuung Zurawli, wie die Reiher gewöhnlich genannt werden, so wird man das genze Jahr über >traurig< sein, weil dieser Name daran erinnert. Auch erzählt man von den Reihern, wie am Rhein und in der Schweiz von den Störchen, dass sie viel auf eheliche Treue halten. Wird diese verletzt, so versammeln sich die Reiher der Umgegend zu einer Gerichtssitzung auf dem Felde. Die Schuldigen stehen in der Mitte und werden nach einer förmlichen Gerichtsscene von den übrigen mit den Schnäbeln getödtet. (Ausland, 1871, Nr. 9.) 8 Wer einen Reiher schindet, hat einen magern Vogel. 9 Wohin der Reiher fliegt, dahin nimmt er den Schwanz mit. Dän.: Alle som komme i höy stand, blive derfor ikke bedre. - Hvor heyren flyer, da förer han halen med sig. (Prov. dan., 289.) *10 Wenn Reiher über neun Roggenrücken scheissen. (Königsberg.) Reim. 1 Es stehet der Reyme zu Nürnberg noch ohn aussgeleschet, dann sich keiner noch zur Zeit dran wagen dörffen. - Dietrich, 370. 2 Man soll einen guten Reim umb eines Wortes willen nicht verderben. - Petri, II, 466. 3 Umb eines guten Reimen willen, muss man's Glass drei-, viermal füllen. Lat.: Propter bonum Rhythmum debet infundere totum. (Sutor, 150.) *4 Es ist ein Reym auff alle dinge. - Franck, I, 161a; Lehmann, II, 142, 152; Körte, 5043; Simrock, 8386. *5 Es sind czenstochauer Reime. Wenn man elende Gedichte, die aller Poesie bar sind, bezeichnen will, so heisst man sie: Reime aus Czenstochau (kadencye Czestochowskie). Die Druckerei dieses Städtchens überschwemmte einst Polen mit den erbärmlichsten Büchern, meist gereimten Inhalts. (Wurzbach I, 76.) Reimen. 1 Die reimen wohl, die übel hören. "Gemeinigcklich reimen solche wol, die vbel hören." (Mathesius, Sarepta, XL.) Sie denken sich nämlich hinzu, was sie nicht verstanden haben. 2 Es reimt sich nicht, der Knecht zu Rosse, der Herr zu Fusse. - Herberger, Hertzpostille, II, 55. 3 Es reimt vnd stieffelt sich nicht, wenn einer vom Erdenkloss zum Himmel argumentirt. - Lehmann, 134, 36. 4 Reimt sich nich, so is 't doch wor, säd de Mann, dor kreg he von sein Fru Släg. - Hoefer, 719. 5 Reimt sick 't nig, so is 't dog war. - Dähnert, 380b. Es kommt nicht auf die Worte, sondern auf die Richtigkeit der Sache an. 6 Ryme dy Bundsche. - Gryse, Spegel, Bg. M, 1. 7 Was sich nicht reimt, das schickt sich nicht. 8 Was sich reimt, das schickt sich auch. - Logau, I, 1, 15. "Was sich reimt, das schickt sich auch, spricht der frische Landesbrauch! drumb so schickt sich liegen, trügen auch so fein zu unsern Kriegen." (Gerlach, 291.) "Ich pflege viel zu reimen, doch hab' ich nie getraut, was Besseres zu reimen, als Bräutigam auf Braut, als Leichen in das Grab, als guten Wein im Magen, als Gold in meinen Sack, als Leben und Behagen." (Witzfunken, IVa, 36.) 9 Wie reimen sich Stro vnd Weitzen zusammen? - Petri, II. 10 Zu viel gereimt ist ungereimt. *11 Das reimet sich ja wie Monachus und Stomachus. - Klosterspiegel, 59, 15. *12 Das reimet sich wie ein faust auff ein Auge. - Henisch, 1023, 57; Chaos, 437. Th. Moore sagt von einem schlechten Buche, wenn es nur wenigstens gereimt wäre: Here's nor rhyme nor reason. (Bohn 176.) *13 Das reimet sich wie weiss vnd schwartz. - Herberger, Hertzpostille, I, 298. [Spaltenumbruch] *14 Das reimet vnd füget (bindet) sich ineinander wie Kirchenzimmer. "Wie man spricht." (Mathesius, Historia Jesu, LXXa.) *15 Das reimt sich wie Arsch und Friedrich. - Schuppius. "Das reimet gleich zusammen sich, als wie meine Hosen vnd Fridrich." (Ayrer, V, 2910, 5.) *16 Das reimt sich wie Sauerkraut und Hobelspäne. - Neuyorker Abendzeitung. *17 Das reymet sich daher nicht. - Hauer, L2. Lat.: Nihil ad versum. *18 Das rheymt sich darzu, als ein pfeyl vff ein küffen. - Franck, Paradoxa, 118a. *19 Dear kann reime und reisse, deam wär guet aufs Maul 'nauf scheisse. (Ulm.) *20 Du kannst gut reimen und ränken, es wär' dir gut ein Thaler schenken. - Simrock, 8387. *21 Du kannst gut reimen und reissen1, dir ist's gut auf die Nase. - (Weingarten.) - Birlinger, 1153. 1) Statt: Reime reissen. *22 Er reimt wie jener Comödiant: Ich heiss Hans Paur vnnd lehne meinen Spiess an die Wandt. - Lehmann, 818, 21; Körte, 5044a. Engl.: Well rhymed, tutor, brains and stairs. (Bohn II, 50.) *23 Es reime sich gleich recht oder link. - Schuppius, Schriften, II, 54. *24 Es reimet sich als ein Holzschlegel zum Grasmähen. - Facet., 413. *25 Es reimet sich wie Glauben und Fühlen. - Schottel, 1117a. *26 Es reimt sich nicht. Es schickt sich nicht. Frs.: Il n'y a ni rime ni raison. (Bohn I, 25.) Lat.: Sine capite fabula. (Sutor, 483.) *27 Es reimt sich wie die vier Fuhrleute des Propheten Zacharias zu den vier Bettlerorden. - Klosterspiegel, 68, 8. *28 Es reimt sich wie ein Doctormützlein auff ein Sawkopf. - Zinkgref, IV, 78. *29 Es reimt sich wie ein Igelshaut zum Kissen. - Lehmann, 816, 1; Eiselein, 526; Simrock, 8385. *30 Es reimt sich wie ein Kälbermagen zu einer Messe. *31 Es reimt sich wie ein par schuh an eines Affen Fusse. - Zinkgref, IV, 78. *32 Es reimt sich wie ein storckennest (gänskopff) zum Hut. - Lehmann, 816, 1. *33 Es reimt sich wie Fastnacht und Charfreitag. - Parömiakon, 3002. *34 Es reimt sich wie Faust aufs Auge. - Simrock, 8383; Parömiakon, 1683; Nigrinus, 158; Sutor, 125. "So sich reimet, wie ein Faust aufs Aug." (Facetiae pennalium, 50.) "Das reymet sich eben wie ein Faust auff ein Auge." (Dietrich, II, 529; Fischer, Psalter, 646, 3.) Engl.: Such a reason piss'd my goose. Lat.: In lente unguentum. (Gellius.) (Binder I, 756; II, 1440.) - Nihil ad rhombum. (Binder I, 1112; II, 2073; Seybold, 219.) *35 Es reimt sich wie Hans und Friedrich. *36 Es reimt sich wie Hellebarde und Misericordias. Frz.: Ces mots riment comme halebarde et misericorde. (Kritzinger, 368a.) *37 Es reimt sich wie Honig und Galle. - Körte, 2948. *38 Es reimt sich wie Kochen und Salzmessen. *39 Es reimt sich wie Lauten und Muskateller. - Parömiakon, 1350. *40 Es reimt sich wie Polster und Haselnuss. - Parömiakon, 1347. *41 Es reimt sich wie Speck und Streusandbüchse. - Parömiakon, 1348. *42 Es reimt sich wie Speck zu Buttermilch. - Schuppius, Schriften, II, 95. *43 Es reimt sich wie Straubing und Kützbichel. - Parömiakon, 1349. *44 Es reimt sich zur Sache, wie eine Haspel zum Sacke. - Körte, 5044.
[Spaltenumbruch] verschiedene Sagen. Wenn man in der Ukraine im Frühling zum ersten mal eine Schar Reiher im Fluge sieht und ruft: „Da fliegen die Waselyki“, so behält man das ganze Jahr hindurch die Erinnerung an die erwünschte und frohe Vorbedeutung, welche in diesem Namen liegt. Spricht man aber dabei statt Waselyki in der Zerstreuung Zurawli, wie die Reiher gewöhnlich genannt werden, so wird man das genze Jahr über ›traurig‹ sein, weil dieser Name daran erinnert. Auch erzählt man von den Reihern, wie am Rhein und in der Schweiz von den Störchen, dass sie viel auf eheliche Treue halten. Wird diese verletzt, so versammeln sich die Reiher der Umgegend zu einer Gerichtssitzung auf dem Felde. Die Schuldigen stehen in der Mitte und werden nach einer förmlichen Gerichtsscene von den übrigen mit den Schnäbeln getödtet. (Ausland, 1871, Nr. 9.) 8 Wer einen Reiher schindet, hat einen magern Vogel. 9 Wohin der Reiher fliegt, dahin nimmt er den Schwanz mit. Dän.: Alle som komme i høy stand, blive derfor ikke bedre. – Hvor heyren flyer, da fører han halen med sig. (Prov. dan., 289.) *10 Wenn Reiher über neun Roggenrücken scheissen. (Königsberg.) Reim. 1 Es stehet der Reyme zu Nürnberg noch ohn aussgeleschet, dann sich keiner noch zur Zeit dran wagen dörffen. – Dietrich, 370. 2 Man soll einen guten Reim umb eines Wortes willen nicht verderben. – Petri, II, 466. 3 Umb eines guten Reimen willen, muss man's Glass drei-, viermal füllen. Lat.: Propter bonum Rhythmum debet infundere totum. (Sutor, 150.) *4 Es ist ein Reym auff alle dinge. – Franck, I, 161a; Lehmann, II, 142, 152; Körte, 5043; Simrock, 8386. *5 Es sind czenstochauer Reime. Wenn man elende Gedichte, die aller Poesie bar sind, bezeichnen will, so heisst man sie: Reime aus Czenstochau (kadencye Częstochowskie). Die Druckerei dieses Städtchens überschwemmte einst Polen mit den erbärmlichsten Büchern, meist gereimten Inhalts. (Wurzbach I, 76.) Reimen. 1 Die reimen wohl, die übel hören. „Gemeinigcklich reimen solche wol, die vbel hören.“ (Mathesius, Sarepta, XL.) Sie denken sich nämlich hinzu, was sie nicht verstanden haben. 2 Es reimt sich nicht, der Knecht zu Rosse, der Herr zu Fusse. – Herberger, Hertzpostille, II, 55. 3 Es reimt vnd stieffelt sich nicht, wenn einer vom Erdenkloss zum Himmel argumentirt. – Lehmann, 134, 36. 4 Rîmt sich nich, so is 't doch wôr, säd de Mann, dôr krêg he von sîn Fru Släg. – Hoefer, 719. 5 Rîmt sick 't nig, so is 't dog wâr. – Dähnert, 380b. Es kommt nicht auf die Worte, sondern auf die Richtigkeit der Sache an. 6 Ryme dy Bundsche. – Gryse, Spegel, Bg. 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[Spaltenumbruch] *14 Das reimet vnd füget (bindet) sich ineinander wie Kirchenzimmer. „Wie man spricht.“ (Mathesius, Historia Jesu, LXXa.) *15 Das reimt sich wie Arsch und Friedrich. – Schuppius. „Das reimet gleich zusammen sich, als wie meine Hosen vnd Fridrich.“ (Ayrer, V, 2910, 5.) *16 Das reimt sich wie Sauerkraut und Hobelspäne. – Neuyorker Abendzeitung. *17 Das reymet sich daher nicht. – Hauer, L2. Lat.: Nihil ad versum. *18 Das rheymt sich darzu, als ein pfeyl vff ein küffen. – Franck, Paradoxa, 118a. *19 Dear kann reime und reisse, deam wär guet aufs Maul 'nauf scheisse. (Ulm.) *20 Du kannst gut reimen und ränken, es wär' dir gut ein Thaler schenken. – Simrock, 8387. *21 Du kannst gut reimen und reissen1, dir ist's gut auf die Nase. – (Weingarten.) – Birlinger, 1153. 1) Statt: Reime reissen. *22 Er reimt wie jener Comödiant: Ich heiss Hans Paur vnnd lehne meinen Spiess an die Wandt. – Lehmann, 818, 21; Körte, 5044a. Engl.: Well rhymed, tutor, brains and stairs. 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verschiedene Sagen. Wenn man in der Ukraine im Frühling zum ersten mal eine Schar Reiher im Fluge sieht und ruft: „Da fliegen die Waselyki“, so behält man das ganze Jahr hindurch die Erinnerung an die erwünschte und frohe Vorbedeutung, welche in diesem Namen liegt. Spricht man aber dabei statt Waselyki in der Zerstreuung Zurawli, wie die Reiher gewöhnlich genannt werden, so wird man das genze Jahr über ›traurig‹ sein, weil dieser Name daran erinnert. Auch erzählt man von den Reihern, wie am Rhein und in der Schweiz von den Störchen, dass sie viel auf eheliche Treue halten. Wird diese verletzt, so versammeln sich die Reiher der Umgegend zu einer Gerichtssitzung auf dem Felde. Die Schuldigen stehen in der Mitte und werden nach einer förmlichen Gerichtsscene von den übrigen mit den Schnäbeln getödtet. (Ausland, 1871, Nr. 9.)
8 Wer einen Reiher schindet, hat einen magern Vogel.
9 Wohin der Reiher fliegt, dahin nimmt er den Schwanz mit.
Dän.: Alle som komme i høy stand, blive derfor ikke bedre. – Hvor heyren flyer, da fører han halen med sig. (Prov. dan., 289.)
*10 Wenn Reiher über neun Roggenrücken scheissen. (Königsberg.)
Reim.
1 Es stehet der Reyme zu Nürnberg noch ohn aussgeleschet, dann sich keiner noch zur Zeit dran wagen dörffen. – Dietrich, 370.
2 Man soll einen guten Reim umb eines Wortes willen nicht verderben. – Petri, II, 466.
3 Umb eines guten Reimen willen, muss man's Glass drei-, viermal füllen.
Lat.: Propter bonum Rhythmum debet infundere totum. (Sutor, 150.)
*4 Es ist ein Reym auff alle dinge. – Franck, I, 161a; Lehmann, II, 142, 152; Körte, 5043; Simrock, 8386.
*5 Es sind czenstochauer Reime.
Wenn man elende Gedichte, die aller Poesie bar sind, bezeichnen will, so heisst man sie: Reime aus Czenstochau (kadencye Częstochowskie). Die Druckerei dieses Städtchens überschwemmte einst Polen mit den erbärmlichsten Büchern, meist gereimten Inhalts. (Wurzbach I, 76.)
Reimen.
1 Die reimen wohl, die übel hören.
„Gemeinigcklich reimen solche wol, die vbel hören.“ (Mathesius, Sarepta, XL.) Sie denken sich nämlich hinzu, was sie nicht verstanden haben.
2 Es reimt sich nicht, der Knecht zu Rosse, der Herr zu Fusse. – Herberger, Hertzpostille, II, 55.
3 Es reimt vnd stieffelt sich nicht, wenn einer vom Erdenkloss zum Himmel argumentirt. – Lehmann, 134, 36.
4 Rîmt sich nich, so is 't doch wôr, säd de Mann, dôr krêg he von sîn Fru Släg. – Hoefer, 719.
5 Rîmt sick 't nig, so is 't dog wâr. – Dähnert, 380b.
Es kommt nicht auf die Worte, sondern auf die Richtigkeit der Sache an.
6 Ryme dy Bundsche. – Gryse, Spegel, Bg. M, 1.
7 Was sich nicht reimt, das schickt sich nicht.
8 Was sich reimt, das schickt sich auch. – Logau, I, 1, 15.
„Was sich reimt, das schickt sich auch, spricht der frische Landesbrauch! drumb so schickt sich liegen, trügen auch so fein zu unsern Kriegen.“ (Gerlach, 291.) „Ich pflege viel zu reimen, doch hab' ich nie getraut, was Besseres zu reimen, als Bräutigam auf Braut, als Leichen in das Grab, als guten Wein im Magen, als Gold in meinen Sack, als Leben und Behagen.“ (Witzfunken, IVa, 36.)
9 Wie reimen sich Stro vnd Weitzen zusammen? – Petri, II.
10 Zu viel gereimt ist ungereimt.
*11 Das reimet sich ja wie Monachus und Stomachus. – Klosterspiegel, 59, 15.
*12 Das reimet sich wie ein faust auff ein Auge. – Henisch, 1023, 57; Chaos, 437.
Th. Moore sagt von einem schlechten Buche, wenn es nur wenigstens gereimt wäre: Here's nor rhyme nor reason. (Bohn 176.)
*13 Das reimet sich wie weiss vnd schwartz. – Herberger, Hertzpostille, I, 298.
*14 Das reimet vnd füget (bindet) sich ineinander wie Kirchenzimmer.
„Wie man spricht.“ (Mathesius, Historia Jesu, LXXa.)
*15 Das reimt sich wie Arsch und Friedrich. – Schuppius.
„Das reimet gleich zusammen sich, als wie meine Hosen vnd Fridrich.“ (Ayrer, V, 2910, 5.)
*16 Das reimt sich wie Sauerkraut und Hobelspäne. – Neuyorker Abendzeitung.
*17 Das reymet sich daher nicht. – Hauer, L2.
Lat.: Nihil ad versum.
*18 Das rheymt sich darzu, als ein pfeyl vff ein küffen. – Franck, Paradoxa, 118a.
*19 Dear kann reime und reisse, deam wär guet aufs Maul 'nauf scheisse. (Ulm.)
*20 Du kannst gut reimen und ränken, es wär' dir gut ein Thaler schenken. – Simrock, 8387.
*21 Du kannst gut reimen und reissen1, dir ist's gut auf die Nase. – (Weingarten.) – Birlinger, 1153.
1) Statt: Reime reissen.
*22 Er reimt wie jener Comödiant: Ich heiss Hans Paur vnnd lehne meinen Spiess an die Wandt. – Lehmann, 818, 21; Körte, 5044a.
Engl.: Well rhymed, tutor, brains and stairs. (Bohn II, 50.)
*23 Es reime sich gleich recht oder link. – Schuppius, Schriften, II, 54.
*24 Es reimet sich als ein Holzschlegel zum Grasmähen. – Facet., 413.
*25 Es reimet sich wie Glauben und Fühlen. – Schottel, 1117a.
*26 Es reimt sich nicht.
Es schickt sich nicht.
Frs.: Il n'y a ni rime ni raison. (Bohn I, 25.)
Lat.: Sine capite fabula. (Sutor, 483.)
*27 Es reimt sich wie die vier Fuhrleute des Propheten Zacharias zu den vier Bettlerorden. – Klosterspiegel, 68, 8.
*28 Es reimt sich wie ein Doctormützlein auff ein Sawkopf. – Zinkgref, IV, 78.
*29 Es reimt sich wie ein Igelshaut zum Kissen. – Lehmann, 816, 1; Eiselein, 526; Simrock, 8385.
*30 Es reimt sich wie ein Kälbermagen zu einer Messe.
*31 Es reimt sich wie ein par schuh an eines Affen Fusse. – Zinkgref, IV, 78.
*32 Es reimt sich wie ein storckennest (gänskopff) zum Hut. – Lehmann, 816, 1.
*33 Es reimt sich wie Fastnacht und Charfreitag. – Parömiakon, 3002.
*34 Es reimt sich wie Faust aufs Auge. – Simrock, 8383; Parömiakon, 1683; Nigrinus, 158; Sutor, 125.
„So sich reimet, wie ein Faust aufs Aug.“ (Facetiae pennalium, 50.) „Das reymet sich eben wie ein Faust auff ein Auge.“ (Dietrich, II, 529; Fischer, Psalter, 646, 3.)
Engl.: Such a reason piss'd my goose.
Lat.: In lente unguentum. (Gellius.) (Binder I, 756; II, 1440.) – Nihil ad rhombum. (Binder I, 1112; II, 2073; Seybold, 219.)
*35 Es reimt sich wie Hans und Friedrich.
*36 Es reimt sich wie Hellebarde und Misericordias.
Frz.: Ces mots riment comme halebarde et miséricorde. (Kritzinger, 368a.)
*37 Es reimt sich wie Honig und Galle. – Körte, 2948.
*38 Es reimt sich wie Kochen und Salzmessen.
*39 Es reimt sich wie Lauten und Muskateller. – Parömiakon, 1350.
*40 Es reimt sich wie Polster und Haselnuss. – Parömiakon, 1347.
*41 Es reimt sich wie Speck und Streusandbüchse. – Parömiakon, 1348.
*42 Es reimt sich wie Speck zu Buttermilch. – Schuppius, Schriften, II, 95.
*43 Es reimt sich wie Straubing und Kützbichel. – Parömiakon, 1349.
*44 Es reimt sich zur Sache, wie eine Haspel zum Sacke. – Körte, 5044.
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