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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 35 D' Liebe mues zangget ha. (Bern.) - Zyro, 13.

36 D' Liebi dringt dur d' Händsche dure. - Sutermeister, 111.

Holl.: De liefde klapt uit hare oogen, en dringt door den handschoen heen. (Harrebomee, II, 67.)

37 D' Liebi ist blind; es küsst e Mueter ihres rotzig Kind. - Sutermeister, 34.

38 D' Liebi ist blind, fallt ebe so liecht uf e Küedr as uf e liebs Kind. - Sutermeister, 34.

39 D' Liebi muess zangget ha, und wan si enangere mit Schitere würf. (Oberaargau.) - Schweiz, I, 120, 27; Sutermeister, 111.

40 Das ist der Liebe Losungswort: weder nie noch immerfort. - Simrock, 6466; Eiselein, 425.

41 Das ist der waren Liebe recht, wenn man nicht arme Freund verschmecht. - Petri, II, 65.

42 Dat Böske Lewe öss dem Arme sin Brade. (S. Ficken.) (Ostpreuss.)

43 De Leöv nährt bi enem, bi 'n andre tehrt se. (Königsberg.)

44 De Levde fallt so licht up'n Kohdreck as up'n Rosenblatt. - Eichwald, 1077.

45 De Levde hebb'n will, mutt Levde fahr'n lat'n. - Eichwald, 1164.

46 De Lew fällt so gaud up'n Koscheitfladen1 as up'n Rosenblatt. (Mecklenburg.) - Günther, III; für Bremen: Köster, 252.

1) In Göttingen: Kuhscheissklex.

47 De Liewe fällt s' gaut upp'n Kauklack asse upp'n Rosenblad. (Eimbeck.) - Firmenich, III, 142, 3.

Die Liebe fällt so gut auf einen Kuhfladen als auf ein Rosenblatt. (Schleswig-holst. Jahrb., IV, 120.) "Die Liebe fällt halt nicht jedesmal auf ein Rosenblatt, sie bleibt auch mitunter auf einem Kuhfladen." (Holtei, Eselsfresser, I, 162; Frischbier2, 2419.)

Dän.: Kierlighed er som koeskarn, falder saa snart paa et nelle blad, som paa et rosen blad. (Prov. dan., 387.)

Lat.: Ambiguum faciunt amor hic, amor ille duellum. (Chaos, 62.)

Schwed.: Kärleken faller sa snart pa koträcken som pa lilieblad. (Grubb, 435.)

48 Deam einen fällt de Leiwe up den Butterweck, deam annern up den Koudreck. (Marsberg.) - Firmenich, I, 321, 16.

49 Der Lieb end ist leidt. - Lehmann, 465, 48.

50 Der lieb frewde weret so lang als ein leffel von Brod. - Lehmann, 465, 47; Simrock, 6402; Eiselein, 425; Braun, I, 2333; Reinsberg I, 67.

51 Der lieb wunden kann alleyn heylen, ders macht. - Franck, I, 65a; Simrock, 6487; Körte, 3888; Venedey, 90; Reinsberg I, 66.

Lat.: Amoris vulnus idem qui facit sanat. (Franck, I, 65a.)

52 Der Liebe ist kein Ding unmöglich.

Mhd.: Der minne ist niht unmügeleich. (Heinzelin.) (Zingerle, 92.)

Frz.: Amour ne craint ni peril ni mort.

It.: Amore vince ogni cosa.

Lat.: Nihil difficile amanti. (Masson, 232.)

53 Der Liebe ist kein Wind zu kalt. - Parömiakon, 2321.

54 Der liebe mass ist, dass sie sein ohn alle mass. - Petri, II, 99.

55 Der Liebe Mund küsst auch den Hund. - Eiselein, 426; Simrock, 6455.

56 Der Liebe Nacht ist Mittag. - Eiselein, 424.

57 Der Liebe Pfeile treffen schnell.

"Der minnen vier is sneller vele dan enich ghescot." (Gloriant, 450.)

58 Der Liebe Spiel bedarff gar viel. - Petri, II, 833.

59 Der Liebe und dem Feuer muss man bei zeiten wehren. - Eiselein, 424; Simrock, 6490; Reinsberg I, 64; Braun, I, 2313.

Frz.: Il ne faut pas jouer avec le feu ni avec l'amour. (Masson, 231.)

Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua. (Ovid.) (Philippi, I, 128; Eiselein, 224.)

60 Der Liebe und dem Tode kann niemand entgehen.

Dän.: Kierlighed og döden kand ingen undgaae. (Prov. dan., 337.)

[Spaltenumbruch] 61 Der Liebe Worte sind nicht allweg süss.

Holl.: De liefde heeft niet altijd aangename zaken te zeggen; zij is onafscheidelijk van de waarheid. (Harrebomee, II, 27.)

62 Des enen Lefde fällt up'n Rosenblatt, des annern sine up'n Kohflatt. (Osnabrück.) - Firmenich, III, 162, 5; Lyra, 58.

63 Die erste Liebe die beste. - Petri, II, 126; Herberger, I, 130.

In Toscana: Der ersten Liebe vergisst man nimmer. Die Portugiesen: Von Brotsuppe und Liebe ist das Erste das Beste. Und die Perser: Das Verlangen nach dem Garten verlässt nie das Herz der Nachtigall. In Mailand: Wer das erste mal recht liebt, liebt nicht das zweite mal. (Reinsberg II, 26.) Die Russen dagegen: Die letzte Liebe ist die wahre. (Altmann VI, 421.) "Die erste Liebe gleicht mit ihrer Glut und ihren Thränen dem jungen Holze, das, wenn es an einem Ende brennt, am andern Wasser gibt." (Menzel, Streckverse, 220.)

Frz.: Il n'est que les premiers amours. (Leroux, II, 237.) - On revient toujours a ses premieres amours. (Bohn II, 43.)

Holl.: De eerste liefde gaat voor boven al. - De eerste liefde is de beste. (Harrebomee, II, 27.)

64 Die in der Liebe ertrunken sind, die sind mit offenen Augen blind. - Gaal, 1095.

65 Die lieb bestehet selten lang. - Henisch, 334. 6; Petri, II, 136.

66 Die Lieb bringt heimlich wehe. - Petri, II, 136.

67 Die Lieb entwechst aus den Augen. - Petri, II, 136.

Die Türken: Die Liebe entsteht aus dem Anblick. (Reinsberg I, 61.)

68 Die Lieb fängt von sich selbst an, vnnd so noch etwas vbrig, läst sie es andere auch geniessen. - Lehmann, 911, 51.

69 Die Lieb felt sobald auff ein Dreck als auff ein Rosenblat. - Lehmann, II, 71, 42.

"Und fellt die lieb sobald in kat, als auffen rotes Rosenblat." (Waldis, I, 81.)

Span.: Quien feo ama, hermoso le parese. (Bohn I, 49.)

70 Die Lieb' findt sich em Bettstruh. (Henneberg.)

So sagen die Aeltern oder Verwandten eines Paares, welche sich materieller Interessen willen, ohne Herzensneigung heirathen sollen.

71 Die lieb füllet die Welt vnnd mehrt den Himmel. - Lehmann, 463, 16; Eiselein, 424; Simrock, 6482; Braun, I, 2323; Reinsberg I, 65.

72 Die lieb fürkompt das betlen. - Gruter, I, 20.

73 Die Lieb gehet vber alle ding; das leugst du, sprach der Pfenning; denn wo ich Pfenning nicht bin, da kompstu Lieb selten hin. - Petri, II, 136.

Es mag hier eins unserer ältesten apologischen Sprichwörter, das erst einging, als der Artikel "Amor" bereits gedruckt war, eine Stelle finden: Amor vincit omnia. "Du lieght, zeide pecunia, wannt daer ick pecunia niet en bin, Amor raackt daer zelde in." (W. Wolf's Wodana, II, 206.)

74 Die lieb gehet vnter sich, nicht vber sich; sie steigt ab, nicht vf. - Agricola I, 334; Gruter, I, 20; Egenolff, 182a; Petri, II, 136; Lehmann, 466, 94; Sailer, 47; Schottel, 1135b; Sutor, 889; Eiselein, 425; Simrock, 6802; Körte, 3879; Braun, I, 2320.

Die Aeltern haben die Kinder lieber, als die Kinder die Aeltern. "Auch die Liebe steht im Menschen niemals stille; sie wächst immer, entweder auf- oder abwärts." (Schücking, Welt und Zeit, V, 226, 195.)

Frz.: L'amour des parents descend et ne remonte pas. - L'amour descend et ne monte pas.

Holl.: De liefde gaat onder zich, niet boven zich. (Harrebomee, II, 27.)

Lat.: Amor descendit, non ascendit. (Fischer, 13, 62; Seybold, 25.)

Schwed.: Kärleken gär utföre. (Grubb, 435; Wensell, 47.)

75 Die lieb hat der Sonne art; sie felt sobald auff ein Kühdreck als auff ein Rosenblat. - Lehmann, 465, 55; Körte, 3001; Eiselein, 426; Reinsberg I, 60.

Schwed.: Kärleken är som daggen, den faller sa lätt pa brännässlan som pa liljeblad. (Wensell, 47.)

76 Die Lieb hat immer ein heimlich leiden. - Petri, II, 136.

77 Die Lieb' im Haus und der Wein im Kopf lassen sich nit vertuschen. (Steiermark.)

78 Die Lieb is a Fieber, wer's hot, der hot's. (Schles.)

79 Die Lieb ist allenthalben daheimb.

Lat.: Caecat amor mentes, ac non raro sapientes. (Chaos, 59.)

[Spaltenumbruch] 35 D' Liebe mues zangget ha. (Bern.) – Zyro, 13.

36 D' Liebi dringt dur d' Händsche dure.Sutermeister, 111.

Holl.: De liefde klapt uit hare oogen, en dringt door den handschoen heen. (Harrebomée, II, 67.)

37 D' Liebi ist blind; es küsst e Mueter ihres rotzig Kind.Sutermeister, 34.

38 D' Liebi ist blind, fallt ebe so liecht uf e Küedr as uf e liebs Kind.Sutermeister, 34.

39 D' Liebi muess zangget ha, und wan si enangere mit Schitere würf. (Oberaargau.) – Schweiz, I, 120, 27; Sutermeister, 111.

40 Das ist der Liebe Losungswort: weder nie noch immerfort.Simrock, 6466; Eiselein, 425.

41 Das ist der waren Liebe recht, wenn man nicht arme Freund verschmecht.Petri, II, 65.

42 Dat Böske Lewe öss dem Arme sin Brade. (S. Ficken.) (Ostpreuss.)

43 De Leöv nährt bi ênem, bi 'n andre tehrt se. (Königsberg.)

44 De Lêvde fallt so licht up'n Kohdreck as up'n Rosenblatt.Eichwald, 1077.

45 De Lêvde hebb'n will, mutt Lêvde fahr'n lat'n.Eichwald, 1164.

46 De Lêw fällt so gaud up'n Kôschîtfladen1 as up'n Rosenblatt. (Mecklenburg.) – Günther, III; für Bremen: Köster, 252.

1) In Göttingen: Kuhscheissklex.

47 De Liewe fällt s' gaut upp'n Kauklack asse upp'n Rosenblad. (Eimbeck.) – Firmenich, III, 142, 3.

Die Liebe fällt so gut auf einen Kuhfladen als auf ein Rosenblatt. (Schleswig-holst. Jahrb., IV, 120.) „Die Liebe fällt halt nicht jedesmal auf ein Rosenblatt, sie bleibt auch mitunter auf einem Kuhfladen.“ (Holtei, Eselsfresser, I, 162; Frischbier2, 2419.)

Dän.: Kierlighed er som koeskarn, falder saa snart paa et nelle blad, som paa et rosen blad. (Prov. dan., 387.)

Lat.: Ambiguum faciunt amor hic, amor ille duellum. (Chaos, 62.)

Schwed.: Kärleken faller så snart på koträcken som på lilieblad. (Grubb, 435.)

48 Deam einen fällt de Leiwe up den Butterweck, deam annern up den Koudreck. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 16.

49 Der Lieb end ist leidt.Lehmann, 465, 48.

50 Der lieb frewde weret so lang als ein leffel von Brod.Lehmann, 465, 47; Simrock, 6402; Eiselein, 425; Braun, I, 2333; Reinsberg I, 67.

51 Der lieb wunden kann alleyn heylen, ders macht.Franck, I, 65a; Simrock, 6487; Körte, 3888; Venedey, 90; Reinsberg I, 66.

Lat.: Amoris vulnus idem qui facit sanat. (Franck, I, 65a.)

52 Der Liebe ist kein Ding unmöglich.

Mhd.: Der minne ist niht unmügelîch. (Heinzelin.) (Zingerle, 92.)

Frz.: Amour ne craint ni péril ni mort.

It.: Amore vince ogni cosa.

Lat.: Nihil difficile amanti. (Masson, 232.)

53 Der Liebe ist kein Wind zu kalt.Parömiakon, 2321.

54 Der liebe mass ist, dass sie sein ohn alle mass.Petri, II, 99.

55 Der Liebe Mund küsst auch den Hund.Eiselein, 426; Simrock, 6455.

56 Der Liebe Nacht ist Mittag.Eiselein, 424.

57 Der Liebe Pfeile treffen schnell.

„Der minnen vier is sneller vele dan enich ghescot.“ (Gloriant, 450.)

58 Der Liebe Spiel bedarff gar viel.Petri, II, 833.

59 Der Liebe und dem Feuer muss man bei zeiten wehren.Eiselein, 424; Simrock, 6490; Reinsberg I, 64; Braun, I, 2313.

Frz.: Il ne faut pas jouer avec le feu ni avec l'amour. (Masson, 231.)

Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua. (Ovid.) (Philippi, I, 128; Eiselein, 224.)

60 Der Liebe und dem Tode kann niemand entgehen.

Dän.: Kierlighed og døden kand ingen undgaae. (Prov. dan., 337.)

[Spaltenumbruch] 61 Der Liebe Worte sind nicht allweg süss.

Holl.: De liefde heeft niet altijd aangename zaken te zeggen; zij is onafscheidelijk van de waarheid. (Harrebomée, II, 27.)

62 Des ênen Lêfde fällt up'n Rosenblatt, des annern sine up'n Kohflatt. (Osnabrück.) – Firmenich, III, 162, 5; Lyra, 58.

63 Die erste Liebe die beste.Petri, II, 126; Herberger, I, 130.

In Toscana: Der ersten Liebe vergisst man nimmer. Die Portugiesen: Von Brotsuppe und Liebe ist das Erste das Beste. Und die Perser: Das Verlangen nach dem Garten verlässt nie das Herz der Nachtigall. In Mailand: Wer das erste mal recht liebt, liebt nicht das zweite mal. (Reinsberg II, 26.) Die Russen dagegen: Die letzte Liebe ist die wahre. (Altmann VI, 421.) „Die erste Liebe gleicht mit ihrer Glut und ihren Thränen dem jungen Holze, das, wenn es an einem Ende brennt, am andern Wasser gibt.“ (Menzel, Streckverse, 220.)

Frz.: Il n'est que les premiers amours. (Leroux, II, 237.) – On revient toujours à ses premières amours. (Bohn II, 43.)

Holl.: De eerste liefde gaat voor boven al. – De eerste liefde is de beste. (Harrebomée, II, 27.)

64 Die in der Liebe ertrunken sind, die sind mit offenen Augen blind.Gaal, 1095.

65 Die lieb bestehet selten lang.Henisch, 334. 6; Petri, II, 136.

66 Die Lieb bringt heimlich wehe.Petri, II, 136.

67 Die Lieb entwechst aus den Augen.Petri, II, 136.

Die Türken: Die Liebe entsteht aus dem Anblick. (Reinsberg I, 61.)

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69 Die Lieb felt sobald auff ein Dreck als auff ein Rosenblat.Lehmann, II, 71, 42.

„Und fellt die lieb sobald in kat, als auffen rotes Rosenblat.“ (Waldis, I, 81.)

Span.: Quien feo ama, hermoso le parese. (Bohn I, 49.)

70 Die Lieb' findt sich em Bettstruh. (Henneberg.)

So sagen die Aeltern oder Verwandten eines Paares, welche sich materieller Interessen willen, ohne Herzensneigung heirathen sollen.

71 Die lieb füllet die Welt vnnd mehrt den Himmel.Lehmann, 463, 16; Eiselein, 424; Simrock, 6482; Braun, I, 2323; Reinsberg I, 65.

72 Die lieb fürkompt das betlen.Gruter, I, 20.

73 Die Lieb gehet vber alle ding; das leugst du, sprach der Pfenning; denn wo ich Pfenning nicht bin, da kompstu Lieb selten hin.Petri, II, 136.

Es mag hier eins unserer ältesten apologischen Sprichwörter, das erst einging, als der Artikel „Amor“ bereits gedruckt war, eine Stelle finden: Amor vincit omnia. „Du lieght, zeide pecunia, wannt daer ick pecunia niet en bin, Amor raackt daer zelde in.“ (W. Wolf's Wodana, II, 206.)

74 Die lieb gehet vnter sich, nicht vber sich; sie steigt ab, nicht vf.Agricola I, 334; Gruter, I, 20; Egenolff, 182a; Petri, II, 136; Lehmann, 466, 94; Sailer, 47; Schottel, 1135b; Sutor, 889; Eiselein, 425; Simrock, 6802; Körte, 3879; Braun, I, 2320.

Die Aeltern haben die Kinder lieber, als die Kinder die Aeltern. „Auch die Liebe steht im Menschen niemals stille; sie wächst immer, entweder auf- oder abwärts.“ (Schücking, Welt und Zeit, V, 226, 195.)

Frz.: L'amour des parents descend et ne remonte pas. – L'amour descend et ne monte pas.

Holl.: De liefde gaat onder zich, niet boven zich. (Harrebomée, II, 27.)

Lat.: Amor descendit, non ascendit. (Fischer, 13, 62; Seybold, 25.)

Schwed.: Kärleken gär utföre. (Grubb, 435; Wensell, 47.)

75 Die lieb hat der Sonne art; sie felt sobald auff ein Kühdreck als auff ein Rosenblat.Lehmann, 465, 55; Körte, 3001; Eiselein, 426; Reinsberg I, 60.

Schwed.: Kärleken är som daggen, den faller så lätt på brännässlan som på liljeblad. (Wensell, 47.)

76 Die Lieb hat immer ein heimlich leiden.Petri, II, 136.

77 Die Lieb' im Haus und der Wein im Kopf lassen sich nit vertuschen. (Steiermark.)

78 Die Lieb is a Fieber, wer's hot, der hot's. (Schles.)

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[[66]/0080] 35 D' Liebe mues zangget ha. (Bern.) – Zyro, 13. 36 D' Liebi dringt dur d' Händsche dure. – Sutermeister, 111. Holl.: De liefde klapt uit hare oogen, en dringt door den handschoen heen. (Harrebomée, II, 67.) 37 D' Liebi ist blind; es küsst e Mueter ihres rotzig Kind. – Sutermeister, 34. 38 D' Liebi ist blind, fallt ebe so liecht uf e Küedr as uf e liebs Kind. – Sutermeister, 34. 39 D' Liebi muess zangget ha, und wan si enangere mit Schitere würf. (Oberaargau.) – Schweiz, I, 120, 27; Sutermeister, 111. 40 Das ist der Liebe Losungswort: weder nie noch immerfort. – Simrock, 6466; Eiselein, 425. 41 Das ist der waren Liebe recht, wenn man nicht arme Freund verschmecht. – Petri, II, 65. 42 Dat Böske Lewe öss dem Arme sin Brade. (S. Ficken.) (Ostpreuss.) 43 De Leöv nährt bi ênem, bi 'n andre tehrt se. (Königsberg.) 44 De Lêvde fallt so licht up'n Kohdreck as up'n Rosenblatt. – Eichwald, 1077. 45 De Lêvde hebb'n will, mutt Lêvde fahr'n lat'n. – Eichwald, 1164. 46 De Lêw fällt so gaud up'n Kôschîtfladen1 as up'n Rosenblatt. (Mecklenburg.) – Günther, III; für Bremen: Köster, 252. 1) In Göttingen: Kuhscheissklex. 47 De Liewe fällt s' gaut upp'n Kauklack asse upp'n Rosenblad. (Eimbeck.) – Firmenich, III, 142, 3. Die Liebe fällt so gut auf einen Kuhfladen als auf ein Rosenblatt. (Schleswig-holst. Jahrb., IV, 120.) „Die Liebe fällt halt nicht jedesmal auf ein Rosenblatt, sie bleibt auch mitunter auf einem Kuhfladen.“ (Holtei, Eselsfresser, I, 162; Frischbier2, 2419.) Dän.: Kierlighed er som koeskarn, falder saa snart paa et nelle blad, som paa et rosen blad. (Prov. dan., 387.) Lat.: Ambiguum faciunt amor hic, amor ille duellum. (Chaos, 62.) Schwed.: Kärleken faller så snart på koträcken som på lilieblad. (Grubb, 435.) 48 Deam einen fällt de Leiwe up den Butterweck, deam annern up den Koudreck. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 16. 49 Der Lieb end ist leidt. – Lehmann, 465, 48. 50 Der lieb frewde weret so lang als ein leffel von Brod. – Lehmann, 465, 47; Simrock, 6402; Eiselein, 425; Braun, I, 2333; Reinsberg I, 67. 51 Der lieb wunden kann alleyn heylen, ders macht. – Franck, I, 65a; Simrock, 6487; Körte, 3888; Venedey, 90; Reinsberg I, 66. Lat.: Amoris vulnus idem qui facit sanat. (Franck, I, 65a.) 52 Der Liebe ist kein Ding unmöglich. Mhd.: Der minne ist niht unmügelîch. (Heinzelin.) (Zingerle, 92.) Frz.: Amour ne craint ni péril ni mort. It.: Amore vince ogni cosa. Lat.: Nihil difficile amanti. (Masson, 232.) 53 Der Liebe ist kein Wind zu kalt. – Parömiakon, 2321. 54 Der liebe mass ist, dass sie sein ohn alle mass. – Petri, II, 99. 55 Der Liebe Mund küsst auch den Hund. – Eiselein, 426; Simrock, 6455. 56 Der Liebe Nacht ist Mittag. – Eiselein, 424. 57 Der Liebe Pfeile treffen schnell. „Der minnen vier is sneller vele dan enich ghescot.“ (Gloriant, 450.) 58 Der Liebe Spiel bedarff gar viel. – Petri, II, 833. 59 Der Liebe und dem Feuer muss man bei zeiten wehren. – Eiselein, 424; Simrock, 6490; Reinsberg I, 64; Braun, I, 2313. Frz.: Il ne faut pas jouer avec le feu ni avec l'amour. (Masson, 231.) Lat.: Flamma recens parva sparsa resedit aqua. (Ovid.) (Philippi, I, 128; Eiselein, 224.) 60 Der Liebe und dem Tode kann niemand entgehen. Dän.: Kierlighed og døden kand ingen undgaae. (Prov. dan., 337.) 61 Der Liebe Worte sind nicht allweg süss. Holl.: De liefde heeft niet altijd aangename zaken te zeggen; zij is onafscheidelijk van de waarheid. (Harrebomée, II, 27.) 62 Des ênen Lêfde fällt up'n Rosenblatt, des annern sine up'n Kohflatt. (Osnabrück.) – Firmenich, III, 162, 5; Lyra, 58. 63 Die erste Liebe die beste. – Petri, II, 126; Herberger, I, 130. In Toscana: Der ersten Liebe vergisst man nimmer. Die Portugiesen: Von Brotsuppe und Liebe ist das Erste das Beste. Und die Perser: Das Verlangen nach dem Garten verlässt nie das Herz der Nachtigall. In Mailand: Wer das erste mal recht liebt, liebt nicht das zweite mal. (Reinsberg II, 26.) Die Russen dagegen: Die letzte Liebe ist die wahre. (Altmann VI, 421.) „Die erste Liebe gleicht mit ihrer Glut und ihren Thränen dem jungen Holze, das, wenn es an einem Ende brennt, am andern Wasser gibt.“ (Menzel, Streckverse, 220.) Frz.: Il n'est que les premiers amours. (Leroux, II, 237.) – On revient toujours à ses premières amours. (Bohn II, 43.) Holl.: De eerste liefde gaat voor boven al. – De eerste liefde is de beste. (Harrebomée, II, 27.) 64 Die in der Liebe ertrunken sind, die sind mit offenen Augen blind. – Gaal, 1095. 65 Die lieb bestehet selten lang. – Henisch, 334. 6; Petri, II, 136. 66 Die Lieb bringt heimlich wehe. – Petri, II, 136. 67 Die Lieb entwechst aus den Augen. – Petri, II, 136. Die Türken: Die Liebe entsteht aus dem Anblick. (Reinsberg I, 61.) 68 Die Lieb fängt von sich selbst an, vnnd so noch etwas vbrig, läst sie es andere auch geniessen. – Lehmann, 911, 51. 69 Die Lieb felt sobald auff ein Dreck als auff ein Rosenblat. – Lehmann, II, 71, 42. „Und fellt die lieb sobald in kat, als auffen rotes Rosenblat.“ (Waldis, I, 81.) Span.: Quien feo ama, hermoso le parese. (Bohn I, 49.) 70 Die Lieb' findt sich em Bettstruh. (Henneberg.) So sagen die Aeltern oder Verwandten eines Paares, welche sich materieller Interessen willen, ohne Herzensneigung heirathen sollen. 71 Die lieb füllet die Welt vnnd mehrt den Himmel. – Lehmann, 463, 16; Eiselein, 424; Simrock, 6482; Braun, I, 2323; Reinsberg I, 65. 72 Die lieb fürkompt das betlen. – Gruter, I, 20. 73 Die Lieb gehet vber alle ding; das leugst du, sprach der Pfenning; denn wo ich Pfenning nicht bin, da kompstu Lieb selten hin. – Petri, II, 136. Es mag hier eins unserer ältesten apologischen Sprichwörter, das erst einging, als der Artikel „Amor“ bereits gedruckt war, eine Stelle finden: Amor vincit omnia. „Du lieght, zeide pecunia, wannt daer ick pecunia niet en bin, Amor raackt daer zelde in.“ (W. Wolf's Wodana, II, 206.) 74 Die lieb gehet vnter sich, nicht vber sich; sie steigt ab, nicht vf. – Agricola I, 334; Gruter, I, 20; Egenolff, 182a; Petri, II, 136; Lehmann, 466, 94; Sailer, 47; Schottel, 1135b; Sutor, 889; Eiselein, 425; Simrock, 6802; Körte, 3879; Braun, I, 2320. Die Aeltern haben die Kinder lieber, als die Kinder die Aeltern. „Auch die Liebe steht im Menschen niemals stille; sie wächst immer, entweder auf- oder abwärts.“ (Schücking, Welt und Zeit, V, 226, 195.) Frz.: L'amour des parents descend et ne remonte pas. – L'amour descend et ne monte pas. Holl.: De liefde gaat onder zich, niet boven zich. (Harrebomée, II, 27.) Lat.: Amor descendit, non ascendit. (Fischer, 13, 62; Seybold, 25.) Schwed.: Kärleken gär utföre. (Grubb, 435; Wensell, 47.) 75 Die lieb hat der Sonne art; sie felt sobald auff ein Kühdreck als auff ein Rosenblat. – Lehmann, 465, 55; Körte, 3001; Eiselein, 426; Reinsberg I, 60. Schwed.: Kärleken är som daggen, den faller så lätt på brännässlan som på liljeblad. (Wensell, 47.) 76 Die Lieb hat immer ein heimlich leiden. – Petri, II, 136. 77 Die Lieb' im Haus und der Wein im Kopf lassen sich nit vertuschen. (Steiermark.) 78 Die Lieb is a Fieber, wer's hot, der hot's. (Schles.) 79 Die Lieb ist allenthalben daheimb. Lat.: Caecat amor mentes, ac non raro sapientes. (Chaos, 59.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [66]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/80>, abgerufen am 24.11.2024.