Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 110 Wer des Lichts bedarff, der geusst Oel zu. - Petri, II, 694. 111 Wer dich einmal hinter das Licht geführt hat, dem traue nie wieder. - Parömiakon, 2790. 112 Wer ein Licht anzündet, dem geht ein Licht auf. 113 Wer ein Licht anzündet, verbirgt es nicht unter dem Scheffel. Lat.: Occultae musicae nullus est respectus. (Gaal, 665.) Ung.: Meg a' földben vagyon, nem hasznal az arany. (Gaal, 665.) 114 Wer ein Licht trägt durch den Wind, der muss es wohl behüten mit den Händen, es löscht sonst aus. - Eiselein, 422. 115 Wer gern im Liecht togget1, togget gern im Dreck. - Tobler, 144. 1) Manschen, mit einem nassen oder feuchten Körper unreinlich umgehen. 116 Wer im Lichte Almosen gibt, dem wird es im Finstern vergolten werden. 117 Wer ins Licht greift, verbrennt sich. - Altmann VI, 493. 118 Wer kein Liecht im Kopff hat, der kan niemand mehr leuchten. - Lehmann, 429, 24. 119 Wer Licht behalten will, muss Oel zugiessen. 120 Wer Licht frisst, muss Dochte scheissen. It.: Chi mangia le candelle, caca i stoppini. (Pazzaglia, 211, 10.) 121 Wer Licht in der Stube haben will, muss das Fenster öffnen. 122 Wer wird Licht brennen, wenn die Sonne scheint. Böhm.: Svicky netreba nez do dne. (Celakovsky, 50.) 123 Wie das Licht zum Sehen dient, so dient es auch dazu, gesehen zu werden. 124 Wie mit einem Licht im offenen Feld, ist's mit dem Leben des Menschen bestellt. Holl.: Als met een kaars in't open veld, zoo is het met den mensch gesteld. (Harrebomee, I, 370a.) 125 Wo das licht der Gerechtigkeit scheint, all vnser werck nur schatten seint. - Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 313. 126 Wo das Licht herkommt, daher kommt auch der Schatten. 127 Wo es an Licht fehlt, nützen die besten Augen nichts. 128 Wo kein liecht ist, do ist kein Schatten. - Lehmann, 545, 15. Dän.: Hvor intet lys er, er ingen skugge. (Prov. dan., 407.) 129 Wo Licht, da Kreuz. "Ubi lux, ibi crux. Wo das Licht des Euangeliums hinscheint da bleibt das Creutz nicht lange aus." (Fischer, Psalter, 766, 1.) 130 Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Frz.: Chaque medaille a son revers. (Gaal, 967.) *131 A hot en recht hinders Licht geführt. - Robinson, 280; Gomolcke, 62. *132 A putzt garn 's Licht, a wird wullen anne Schiene hon. - Robinson, 491. Bei Gomolcke (193): A wird wulln a schie Web hon. *133 A stieht em salber am Lichte. - Robinson, 284; Gomolcke, 207; Frommann, III, 249, 289. *134 Appelgraue Lücht, iserfast (beständig) Weer; Jungens, staht up un halt de Per. - Kern, 1263. Mit diesem Rufe weckt der Bauer an einem viel versprechenden Morgen seine Knechte. *135 Bei dem brennt ein Licht, wenn's bei andern dunkel ist. Er sieht schärfer als viele andere. Auch wol ironisch. *136 Bei Licht betrachtet, ist nichts dahinter. - Braun, II, 550. *137 Beim Lichte betrachtet. - Holtei, Eselsfresser, I, 198. *138 Da geht ein Licht auf. Holl.: Daar gaat een licht op. (Harrebomee, II, 21.) *139 Dabei verdient man nicht das Licht. Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. (Kritzinger, 120a.) *140 Dai sittet sik im Lechte as en Holskenmeäker (Holzschuhmacher). (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 167, 138. *141 Das ist ein Licht in der Nacht. Holl.: Dat is eene brandende kaars in den nacht. (Harrebomee, 370.) [Spaltenumbruch] *142 Das Licht am hellen Mittag suchen. *143 Das Licht an beiden Enden anzünden. - Einfälle, 423. Uebel verstandener Vortheil oder sinnlose Verschwendung. Die Russen: Das Licht am untern Ende anzünden. (Altmann VI, 516.) Engl.: He lights his candle at both ends. (Bohn II, 169.) Frz.: On y braule la chandelle par les deux bouts. (Lendroy, 216; Leroux, II, 186.) Holl.: Di kaars brandt aan beide einden. - Hij steeht zijne kaars aan beide kanten aan. (Bohn II, 325; Harrebomee, I, 370b.) *144 Das Licht brennt. *145 Das Licht brennt ihn auf die Finger. *146 Das Licht dabei (bei etwas, bei irgendeiner Arbeit) nicht verdienen. Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. Unter Umständen kann man den französischen Satz umkehren: La chandelle vaut le jeu. (Vgl. Varnhagen, Tagebuch, 1861, I, 26.) *147 Das Licht der Welt erblicken. Geboren werden. - Eine Zusammenstellung von Ausdrücken für: geboren werden, die aber meist nur Umschreibungen sind und keinen sprichwörtlichen Charakter tragen, enthält Fülleborn's Bresl. Erzähler (1806, S. 367). *148 Das Licht hat einen Räuber. Holl.: Daar zit een brief (ook: dief, Brabander, eene rouweeeil) aan de kaars. (Harrebomee, I, 370a.) *149 Das Licht hilft dem Schatten. *150 Das Licht (im Sacke) ins Haus tragen. Beruht auf einer Schildbürger-Geschichte, die im obern Wallis auch von den Visperthälern, im untern von den Salvanesern erzählt wird, zufolge der man ein Haus gebaut, aber die Fenster vergessen hatte. Da es nun stockfinster darin war, kam man endlich nach langer und gründlicher Berathschlagung auf das Auskunftsmittel, Sonnenschein hineinzutragen. Man stellte Säcke auf die Wiese, wo die Sonne schien, schloss sie, wenn sie voll Licht waren, trug sie in das neue Haus und schüttete den Sonnenschein aus. *151 Das Licht ist ausgeblasen. Holl.: De kaarsen zijn uitgeblazen. (Harrebomee, I, 370a.) *152 Das Licht ist bis auf den Nagel verbrannt. Holl.: De kaars is tot op den nagel verbrand. (Harrebomee, I, 370a.) *153 Das Licht ist für den Teufel angezündet. Holl.: Het is eene kars voor den duivel. (Harrebomee, I, 370a.) *154 Das Licht ist sehr (zu) klein für die grosse Laterne. Holl.: Het is een klein licht voor zoo'n groote lantaarn. (Harrebomee, II, 21.) *155 Das Licht nehmen und den Leuchter damit suchen. Ohne Ueberlegung handeln. Auch um Zerstreutheit zu bezeichnen. *156 Das Licht scheuen. - Körte, 3846g; Braun, I, 2294. *157 Das Licht verhawen. - Eyering, I, 725. *158 Das liecht brennt jhn auff dem finger. - Henisch, 502, 1. Er muss schnelle Hülfe haben. In Pommern: Dat Licht brennt em up de Finger. *159 Das liecht halten. - Franck, II, 63b. "Der zu eim Ding hilfft vnnd die Thür auffthut, der helt das liecht oder die füss darzu." *160 Dat gaw mi Licht. - Dähnert, 276a. Dadurch erfuhr ich es. *161 Dat Licht brennt, as wenn 't vörn Doden brennt. (Holst.) - Schütze, III, 31. *162 Dat Licht geit ut. (Prov. Preussen.) Wenn der Tag sich neigt und es anfängt dunkel zu werden. *163 Dat Licht singt den letzten Vers. - Schütze, III, 30. Es geht damit zu Ende. *164 Dat Lucht brennt, as wenn de Wever üm't Haus geit un fred (freit) na de Maid. (Ostfries.) - Bueren, 279; Hauskalender, III; Frommann, II, 541, 142. *165 Dat Lücht brennt, as wenn 'n Wever dod is. (Ostfries.) - Bueren, 226; Eichwald, 2045; Hauskalender, II. Sehr dunkel, weil die Weber bei ihrer Arbeit helles Licht bedürfen. Doch stehen damit die bei Harrebomee angeführten holländischen Auslegungen im Widerspruch; denn Winschooten leitet die Redensart gerade davon ab, dass die Weber bei sehr dürftigem Licht (kleine lampjes en dunne pitjes) arbeiten. Holl.: De kaars brandt, alsof er een wever vrijde. (Harrebomee, I, 370a.)
[Spaltenumbruch] 110 Wer des Lichts bedarff, der geusst Oel zu. – Petri, II, 694. 111 Wer dich einmal hinter das Licht geführt hat, dem traue nie wieder. – Parömiakon, 2790. 112 Wer ein Licht anzündet, dem geht ein Licht auf. 113 Wer ein Licht anzündet, verbirgt es nicht unter dem Scheffel. Lat.: Occultae musicae nullus est respectus. (Gaal, 665.) Ung.: Még a' földben vagyon, nem használ az arany. (Gaal, 665.) 114 Wer ein Licht trägt durch den Wind, der muss es wohl behüten mit den Händen, es löscht sonst aus. – Eiselein, 422. 115 Wer gern im Liecht togget1, togget gern im Dreck. – Tobler, 144. 1) Manschen, mit einem nassen oder feuchten Körper unreinlich umgehen. 116 Wer im Lichte Almosen gibt, dem wird es im Finstern vergolten werden. 117 Wer ins Licht greift, verbrennt sich. – Altmann VI, 493. 118 Wer kein Liecht im Kopff hat, der kan niemand mehr leuchten. – Lehmann, 429, 24. 119 Wer Licht behalten will, muss Oel zugiessen. 120 Wer Licht frisst, muss Dochte scheissen. 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110 Wer des Lichts bedarff, der geusst Oel zu. – Petri, II, 694.
111 Wer dich einmal hinter das Licht geführt hat, dem traue nie wieder. – Parömiakon, 2790.
112 Wer ein Licht anzündet, dem geht ein Licht auf.
113 Wer ein Licht anzündet, verbirgt es nicht unter dem Scheffel.
Lat.: Occultae musicae nullus est respectus. (Gaal, 665.)
Ung.: Még a' földben vagyon, nem használ az arany. (Gaal, 665.)
114 Wer ein Licht trägt durch den Wind, der muss es wohl behüten mit den Händen, es löscht sonst aus. – Eiselein, 422.
115 Wer gern im Liecht togget1, togget gern im Dreck. – Tobler, 144.
1) Manschen, mit einem nassen oder feuchten Körper unreinlich umgehen.
116 Wer im Lichte Almosen gibt, dem wird es im Finstern vergolten werden.
117 Wer ins Licht greift, verbrennt sich. – Altmann VI, 493.
118 Wer kein Liecht im Kopff hat, der kan niemand mehr leuchten. – Lehmann, 429, 24.
119 Wer Licht behalten will, muss Oel zugiessen.
120 Wer Licht frisst, muss Dochte scheissen.
It.: Chi mangia le candelle, caca i stoppini. (Pazzaglia, 211, 10.)
121 Wer Licht in der Stube haben will, muss das Fenster öffnen.
122 Wer wird Licht brennen, wenn die Sonne scheint.
Böhm.: Svíčky netřeba než do dne. (Čelakovský, 50.)
123 Wie das Licht zum Sehen dient, so dient es auch dazu, gesehen zu werden.
124 Wie mit einem Licht im offenen Feld, ist's mit dem Leben des Menschen bestellt.
Holl.: Als met een kaars in't open veld, zoo is het met den mensch gesteld. (Harrebomée, I, 370a.)
125 Wo das licht der Gerechtigkeit scheint, all vnser werck nur schatten seint. – Gruter, III, 115; Lehmann, II, 882, 313.
126 Wo das Licht herkommt, daher kommt auch der Schatten.
127 Wo es an Licht fehlt, nützen die besten Augen nichts.
128 Wo kein liecht ist, do ist kein Schatten. – Lehmann, 545, 15.
Dän.: Hvor intet lys er, er ingen skugge. (Prov. dan., 407.)
129 Wo Licht, da Kreuz.
„Ubi lux, ibi crux. Wo das Licht des Euangeliums hinscheint da bleibt das Creutz nicht lange aus.“ (Fischer, Psalter, 766, 1.)
130 Wo Licht ist, da ist auch Schatten.
Frz.: Chaque médaille a son revers. (Gaal, 967.)
*131 A hot en recht hinders Licht geführt. – Robinson, 280; Gomolcke, 62.
*132 A putzt garn 's Licht, a wird wullen anne Schiene hon. – Robinson, 491.
Bei Gomolcke (193): A wird wulln a schie Wêb hon.
*133 A stieht em salber am Lichte. – Robinson, 284; Gomolcke, 207; Frommann, III, 249, 289.
*134 Appelgraue Lücht, iserfast (beständig) Wêer; Jungens, staht up un hâlt de Pêr. – Kern, 1263.
Mit diesem Rufe weckt der Bauer an einem viel versprechenden Morgen seine Knechte.
*135 Bei dem brennt ein Licht, wenn's bei andern dunkel ist.
Er sieht schärfer als viele andere. Auch wol ironisch.
*136 Bei Licht betrachtet, ist nichts dahinter. – Braun, II, 550.
*137 Beim Lichte betrachtet. – Holtei, Eselsfresser, I, 198.
*138 Da geht ein Licht auf.
Holl.: Daar gaat een licht op. (Harrebomée, II, 21.)
*139 Dabei verdient man nicht das Licht.
Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. (Kritzinger, 120a.)
*140 Dai sittet sik im Lechte as en Holskenméäker (Holzschuhmacher). (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 167, 138.
*141 Das ist ein Licht in der Nacht.
Holl.: Dat is eene brandende kaars in den nacht. (Harrebomée, 370.)
*142 Das Licht am hellen Mittag suchen.
*143 Das Licht an beiden Enden anzünden. – Einfälle, 423.
Uebel verstandener Vortheil oder sinnlose Verschwendung. Die Russen: Das Licht am untern Ende anzünden. (Altmann VI, 516.)
Engl.: He lights his candle at both ends. (Bohn II, 169.)
Frz.: On y brûle la chandelle par les deux bouts. (Lendroy, 216; Leroux, II, 186.)
Holl.: Di kaars brandt aan beide einden. – Hij steeht zijne kaars aan beide kanten aan. (Bohn II, 325; Harrebomée, I, 370b.)
*144 Das Licht brennt.
*145 Das Licht brennt ihn auf die Finger.
*146 Das Licht dabei (bei etwas, bei irgendeiner Arbeit) nicht verdienen.
Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. Unter Umständen kann man den französischen Satz umkehren: La chandelle vaut le jeu. (Vgl. Varnhagen, Tagebuch, 1861, I, 26.)
*147 Das Licht der Welt erblicken.
Geboren werden. – Eine Zusammenstellung von Ausdrücken für: geboren werden, die aber meist nur Umschreibungen sind und keinen sprichwörtlichen Charakter tragen, enthält Fülleborn's Bresl. Erzähler (1806, S. 367).
*148 Das Licht hat einen Räuber.
Holl.: Daar zit een brief (ook: dief, Brabander, eene rouweeîl) aan de kaars. (Harrebomée, I, 370a.)
*149 Das Licht hilft dem Schatten.
*150 Das Licht (im Sacke) ins Haus tragen.
Beruht auf einer Schildbürger-Geschichte, die im obern Wallis auch von den Visperthälern, im untern von den Salvanesern erzählt wird, zufolge der man ein Haus gebaut, aber die Fenster vergessen hatte. Da es nun stockfinster darin war, kam man endlich nach langer und gründlicher Berathschlagung auf das Auskunftsmittel, Sonnenschein hineinzutragen. Man stellte Säcke auf die Wiese, wo die Sonne schien, schloss sie, wenn sie voll Licht waren, trug sie in das neue Haus und schüttete den Sonnenschein aus.
*151 Das Licht ist ausgeblasen.
Holl.: De kaarsen zijn uitgeblazen. (Harrebomée, I, 370a.)
*152 Das Licht ist bis auf den Nagel verbrannt.
Holl.: De kaars is tot op den nagel verbrand. (Harrebomée, I, 370a.)
*153 Das Licht ist für den Teufel angezündet.
Holl.: Het is eene kars voor den duivel. (Harrebomée, I, 370a.)
*154 Das Licht ist sehr (zu) klein für die grosse Laterne.
Holl.: Het is een klein licht voor zoo'n groote lantaarn. (Harrebomée, II, 21.)
*155 Das Licht nehmen und den Leuchter damit suchen.
Ohne Ueberlegung handeln. Auch um Zerstreutheit zu bezeichnen.
*156 Das Licht scheuen. – Körte, 3846g; Braun, I, 2294.
*157 Das Licht verhawen. – Eyering, I, 725.
*158 Das liecht brennt jhn auff dem finger. – Henisch, 502, 1.
Er muss schnelle Hülfe haben. In Pommern: Dat Licht brennt em up de Finger.
*159 Das liecht halten. – Franck, II, 63b.
„Der zu eim Ding hilfft vnnd die Thür auffthut, der helt das liecht oder die füss darzu.“
*160 Dat gaw mi Licht. – Dähnert, 276a.
Dadurch erfuhr ich es.
*161 Dat Licht brennt, as wenn 't vörn Dôden brennt. (Holst.) – Schütze, III, 31.
*162 Dat Licht geit ut. (Prov. Preussen.)
Wenn der Tag sich neigt und es anfängt dunkel zu werden.
*163 Dat Licht singt den letzten Vers. – Schütze, III, 30.
Es geht damit zu Ende.
*164 Dat Lucht brennt, as wenn de Wever üm't Hûs geit un frêd (freit) nâ de Maid. (Ostfries.) – Bueren, 279; Hauskalender, III; Frommann, II, 541, 142.
*165 Dat Lücht brennt, as wenn 'n Wever dod is. (Ostfries.) – Bueren, 226; Eichwald, 2045; Hauskalender, II.
Sehr dunkel, weil die Weber bei ihrer Arbeit helles Licht bedürfen. Doch stehen damit die bei Harrebomée angeführten holländischen Auslegungen im Widerspruch; denn Winschooten leitet die Redensart gerade davon ab, dass die Weber bei sehr dürftigem Licht (kleine lampjes en dunne pitjes) arbeiten.
Holl.: De kaars brandt, alsof er een wever vrijde. (Harrebomée, I, 370a.)
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