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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 575 Perde, wenn se uth de Spöle kamen, un Frolü, wenn se uth de Karke kamen, dar kann 'n wol under bedrogen werden. - Bueren, 972; Hauskalender, III.

576 Pferd lauffen vmb Wohlthaten vnnd Ehr, die Esel aber vberkommen sie. - Lehmann, II, 492, 29.

577 Pferd machen Zaum vnd Sporn gut, Ruth vnd Schläge Kinder vnd Weiber. - Lehmann, II, 492, 27.

578 Pferd ohne Zaum und Kind (Jung') ohne Ruth' thaten nimmermehr gut. - Körte, 4757; Simrock, 7852.

Ung.: Zabla nelkül a' lo soha sem leszen jo.

579 Pferd schaben einander. - Petri, II, 506.

580 Pferd und Esel darf man nicht in ein Joch (zusammen) spannen.

Böhm.: Kun do kone, rek do reka, muz do muze. (Celakovsky, 367.)

581 Pferd und Futtersack sollen nicht miteinander streiten. - Schlechta, 2.

582 Pferd, viel Knecht vnd viel Hund bringen den Besitzer in Armuth. - Lehmann, II, 492, 28.

583 Pferd wöllen gern fressen, aber sie wöllen kein Sattel tragen. - Petri, II, 506.

584 Pferde, die man zu sehr spornt, schlagen hinten aus.

585 Pferde, die nicht mehr ziehen, schindet man. - Petri, II, 506.

586 Pferde, die sich im Sande wälzen, sind besser als die sich im Wasser niederlegen.

"Die Pferdt, die sich im Sand vmbwaltzen vnd wie die geylen Hennen bestauben, die sind besser, als die sich im Wasser niderlegen." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 146.)

587 Pferde, die zu geschwind gehen, erliegen bald.

588 Pferde fängt man mit dem Zaum, Menschen mit Worten. - Winckler, XV, 35.

589 Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rath nicht halten kann. - Simrock, 7846; Körte, 4763; Braun, I, 3276.

Frz.: Chevaux, chiens, oiseaux et serviteurs gastent, mangent et escorchent les seigneurs. (Leroux, I, 102.)

590 Pferde fressen Hafer und scheissen Dreck. - Oec. rur., XI.

591 Pferde lassen sich zum Wasser bringen, aber nicht zum Trinken zwingen. - Simrock, 7851; Gaal, 1255.

Engl.: A man may lead a horse to the water, but he cannot make him drink unless he will. (Gaal, 1255.)

Frz.: On a beau mener le boeuf a l'eau, s'il n'a soif. - On ne saurait faire boire un ane, s'il n'a soif. (Gaal, 1255.)

592 Pferde mit vier Füssen straucheln auch. - Lehmann, II, 492, 26.

593 Pferde müssen Sporen haben.

594 Pferde treiben Sporen vnd Geissel, den Esel knittel. - Henisch, 943, 54; Petri, II, 506.

595 Pferde und Diener verderben (ruiniren) den Herrn.

596 Pferde und Frauen muss man genau beschauen.

Wenn man sie nämlich erwerben will. Die Finnen: Einmal sieht man das Pferd, aber ein Jahr lang auch ein Mädchen. (Bertram, 73.)

597 Pferde und Kühe haben's am besten, sie fressen und saufen, wenn sie wollen.

598 Pferde unterliegen, wenn sie mit Bremsen kriegen.

599 Pferde, Weiber, Kleid vnd Schuh aussleihen, ist fehrlich, sie kommen vnverletzt nicht zu hauss. - Petri, II, 506.

600 Pferde, welche die Bremse zwängt, schlagen nicht. - Fr. Schulz, Aphorismen, 9.

601 Pferden und Flinten traue weder von vorn noch von hinten.

Böhm.: Rucnici a koni neni co veriti. (Celakovsky, 252.)

602 Pferdte müssen Reuter haben, Jungfrawen begeren junge Knaben. - Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 15.

603 Pflege dein Pferd wie einen Freund und reite es wie einen Feind.

[Spaltenumbruch] 604 Rasche (scheue) Pferde passen nicht für einen alten Wagen.

Wenn ein alter Mann ein junges Mädchen heirathet.

Böhm.: Kdyz se stary s mladou ozeni, jakoby do stareho vozu plache kone zaprahl. - Plache kone, stary vuz, mlada zena stary muz. (Celakovsky, 389.)

Poln.: Kiedy sie stary s mloda ozeni, tedy wlasnie jakoby w stary woz szalone konie zalozyl. (Celakovsky, 389.)

605 Rasche Pferde werfen schlaffe (schlechte) Reiter ab.

606 Rasches Pferd kam oft krank zu Hause. - Simrock, 7863; Körte, 4773; Körte2, 5981; Braun, I, 3287.

607 Reitet man auch die Pferde auf Trense, die Kantare muss mitspielen.

"Auch wir Menschen wollen neben der Güte die Kraft verspüren." (Bog. Goltz, Die Bildung und die Gebildeten.)

608 Säm Per bünd lichter to hön, as dre Fraunslüt. (Rendsburg.)

Sieben Pferde sind leichter zu hüten, als drei Frauensleute.

609 Schebig Pferdt leid kein Strigel. - Lehmann, 591, 38.

610 Schöne Pferde kosten Geld.

Frz.: Qui aura de beaux chevaux si ce n'est le roi. (Leroux, I, 104; II, 74.)

611 Sein Pferd, sein Weib und seinen Wein soll man öffentlich nicht preisen.

Holl.: Zijn paard, zijn zwaard, zijn wijn en vrouw, die prees geen man dan met berouw. (Harrebomee, II, 166b.)

612 Sein Pferd und Weib zu schlagen, wird wenig Ehre tragen.

Böhm.: Kone nebij, celedina netup, zeny nepopouzej, chces-li z nich uzitek miti. (Celakovsky, 394.)

Poln.: Konia niebij, slugi nielzyj, zony niedrazni, chcesz-li miec z nich statek. (Celakovsky, 394.)

613 So lange man den Pferden die Beine schrapet, je besser ziehen sie. - Petri, III, 7.

614 Soll das Pferd recht gehen, so muss man das Mundstück (den Zügel) gerecht machen. - Lehmann, 130, 22.

Gute Zucht thut's.

615 Sowol gute als böse Pferde müssen Sporen haben; Weiber, sie seyn gut oder böss, müssen Schläg haben. - Lehmann, II, 491, 17.

616 Starw' noch nich, Pierd, säd' de Baur, ik will ierst Hawern seigen.

Frz.: Ne meurs, cheval, herbe te vient. (Leroux, I, 104.)

617 Stirbt ein Pferd, so bringt man die Haut. - Graf, 269, 278; Klingen, 152b, 2.

Wer sich ein Pferd, eine Kuh oder ein anderes Thier geliehen hatte, musste dafür einstehen und es im gegebenen Falle ersetzen. Das obige Sprichwort hat den Billigkeitsfall im Auge, wenn ein verliehenes Thier durch irgendeinen Unfall, eine Krankheit, das Leben verlor, dann sollte blos, weil es ja doch einmal sterben musste, die Haut dem Darleiher übergeben wer den.

618 Strauchelt doch wol ain Pferdt, hat vier füsse. - Agricola II, 214; Lehmann, II, 580, 116; Körte, 4775.

"Da nun öffters ein Pferd auf vieren stolpert, so ist es kein Wunder, dass die leichtsinnige, unwissende Menschen es so oft verschütten." (Keller, 162b.)

Dän.: Hesten falder paa fire been, hvi ikke en mand paa to. (Prov. dan., 287.)

Frz.: Il n'est si bon cheval qui ne brousse. (Körte, 4775.) - Ung cheval a quatre pieds et si chiet. (Leroux, I, 104.)

Holl.: Een paard met vier pooten kan wel eens struikelen. - Een paard met vier pooten struikelt wel. (Bohn I, 315.) - Een paard met vier voeten struikelt wel eens, hoe veel te meer de rijder, die erop zit. - Een paard met vier voeten struikelt wel eens, ik zwijge van een' mensch die maar twee voeten heeft. (Harrebomee, II, 162a.)

It.: Anco il cavallo si stanca, sebben ha quattro piedi. - Cade un cavallo, che ha quattro gambe. (Bohn I, 72 u. 76.)

Lat.: Quadrupes in plano quandoque cadit sano. (Binder, II, 2698.)

Schwed.: Snafvar en häst pa fyra been, än sedan en man pa en tunga. (Grubb, 362 u. 746.)

619 Stolpert doch ein Pferd auf vier Eisen. - Eiselein, 510; Gaal, 1254; Simrock, 7887.

620 'T steckt up en Perd gen Emmer vull. - Kern, 811.

621 Tapfere Pferde achten nicht auf das Gebell der Hunde.

Lat.: Incus maxima non metuit strepitum. (Sutor, 992; Philippi, I, 193; Hanzely, 78; Hauer, M2; Seybold, 237.)

[Spaltenumbruch] 575 Pêrde, wenn se uth de Spöle kamen, un Frôlü, wenn se uth de Karke kamen, dar kann 'n wol under bedrogen werden.Bueren, 972; Hauskalender, III.

576 Pferd lauffen vmb Wohlthaten vnnd Ehr, die Esel aber vberkommen sie.Lehmann, II, 492, 29.

577 Pferd machen Zaum vnd Sporn gut, Ruth vnd Schläge Kinder vnd Weiber.Lehmann, II, 492, 27.

578 Pferd ohne Zaum und Kind (Jung') ohne Ruth' thaten nimmermehr gut.Körte, 4757; Simrock, 7852.

Ung.: Zabla nélkül a' ló soha sem lészen jó.

579 Pferd schaben einander.Petri, II, 506.

580 Pferd und Esel darf man nicht in ein Joch (zusammen) spannen.

Böhm.: Kůň do konĕ, rek do reka, muž do muže. (Čelakovský, 367.)

581 Pferd und Futtersack sollen nicht miteinander streiten.Schlechta, 2.

582 Pferd, viel Knecht vnd viel Hund bringen den Besitzer in Armuth.Lehmann, II, 492, 28.

583 Pferd wöllen gern fressen, aber sie wöllen kein Sattel tragen.Petri, II, 506.

584 Pferde, die man zu sehr spornt, schlagen hinten aus.

585 Pferde, die nicht mehr ziehen, schindet man.Petri, II, 506.

586 Pferde, die sich im Sande wälzen, sind besser als die sich im Wasser niederlegen.

„Die Pferdt, die sich im Sand vmbwaltzen vnd wie die geylen Hennen bestauben, die sind besser, als die sich im Wasser niderlegen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 146.)

587 Pferde, die zu geschwind gehen, erliegen bald.

588 Pferde fängt man mit dem Zaum, Menschen mit Worten.Winckler, XV, 35.

589 Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rath nicht halten kann.Simrock, 7846; Körte, 4763; Braun, I, 3276.

Frz.: Chevaux, chiens, oiseaux et serviteurs gastent, mangent et escorchent les seigneurs. (Leroux, I, 102.)

590 Pferde fressen Hafer und scheissen Dreck.Oec. rur., XI.

591 Pferde lassen sich zum Wasser bringen, aber nicht zum Trinken zwingen.Simrock, 7851; Gaal, 1255.

Engl.: A man may lead a horse to the water, but he cannot make him drink unless he will. (Gaal, 1255.)

Frz.: On a beau mener le boeuf à l'eau, s'il n'a soif. – On ne saurait faire boire un âne, s'il n'a soif. (Gaal, 1255.)

592 Pferde mit vier Füssen straucheln auch.Lehmann, II, 492, 26.

593 Pferde müssen Sporen haben.

594 Pferde treiben Sporen vnd Geissel, den Esel knittel.Henisch, 943, 54; Petri, II, 506.

595 Pferde und Diener verderben (ruiniren) den Herrn.

596 Pferde und Frauen muss man genau beschauen.

Wenn man sie nämlich erwerben will. Die Finnen: Einmal sieht man das Pferd, aber ein Jahr lang auch ein Mädchen. (Bertram, 73.)

597 Pferde und Kühe haben's am besten, sie fressen und saufen, wenn sie wollen.

598 Pferde unterliegen, wenn sie mit Bremsen kriegen.

599 Pferde, Weiber, Kleid vnd Schuh aussleihen, ist fehrlich, sie kommen vnverletzt nicht zu hauss.Petri, II, 506.

600 Pferde, welche die Bremse zwängt, schlagen nicht.Fr. Schulz, Aphorismen, 9.

601 Pferden und Flinten traue weder von vorn noch von hinten.

Böhm.: Ručnici a koni není co vĕřiti. (Čelakovský, 252.)

602 Pferdte müssen Reuter haben, Jungfrawen begeren junge Knaben.Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 15.

603 Pflege dein Pferd wie einen Freund und reite es wie einen Feind.

[Spaltenumbruch] 604 Rasche (scheue) Pferde passen nicht für einen alten Wagen.

Wenn ein alter Mann ein junges Mädchen heirathet.

Böhm.: Když se starý s mladou ožení, jakoby do starého vozu plaché konĕ zapřáhl. – Plaché konĕ, starý vůz, mladá žena starý muž. (Čelakovský, 389.)

Poln.: Kiedy się stary s młodą ożeni, tedy właśnie jakoby w stary wóz szalone konie załozył. (Čelakovský, 389.)

605 Rasche Pferde werfen schlaffe (schlechte) Reiter ab.

606 Rasches Pferd kam oft krank zu Hause.Simrock, 7863; Körte, 4773; Körte2, 5981; Braun, I, 3287.

607 Reitet man auch die Pferde auf Trense, die Kantare muss mitspielen.

„Auch wir Menschen wollen neben der Güte die Kraft verspüren.“ (Bog. Goltz, Die Bildung und die Gebildeten.)

608 Säm Pêr bünd lichter to hön, as drê Frûnslüt. (Rendsburg.)

Sieben Pferde sind leichter zu hüten, als drei Frauensleute.

609 Schebig Pferdt leid kein Strigel.Lehmann, 591, 38.

610 Schöne Pferde kosten Geld.

Frz.: Qui aura de beaux chevaux si ce n'est le roi. (Leroux, I, 104; II, 74.)

611 Sein Pferd, sein Weib und seinen Wein soll man öffentlich nicht preisen.

Holl.: Zijn paard, zijn zwaard, zijn wijn en vrouw, die prees geen man dan met berouw. (Harrebomée, II, 166b.)

612 Sein Pferd und Weib zu schlagen, wird wenig Ehre tragen.

Böhm.: Konĕ nebij, čeledína netup, ženy nepopouzej, chceš-li z nich úžitek míti. (Čelakovský, 394.)

Poln.: Konia niebij, sługi nielżyj, żony niedraźni, chcesz-li mieć z nich statek. (Čelakovský, 394.)

613 So lange man den Pferden die Beine schrapet, je besser ziehen sie.Petri, III, 7.

614 Soll das Pferd recht gehen, so muss man das Mundstück (den Zügel) gerecht machen.Lehmann, 130, 22.

Gute Zucht thut's.

615 Sowol gute als böse Pferde müssen Sporen haben; Weiber, sie seyn gut oder böss, müssen Schläg haben.Lehmann, II, 491, 17.

616 Starw' noch nich, Pierd, säd' de Bûr, ik will ierst Hawern séigen.

Frz.: Ne meurs, cheval, herbe te vient. (Leroux, I, 104.)

617 Stirbt ein Pferd, so bringt man die Haut.Graf, 269, 278; Klingen, 152b, 2.

Wer sich ein Pferd, eine Kuh oder ein anderes Thier geliehen hatte, musste dafür einstehen und es im gegebenen Falle ersetzen. Das obige Sprichwort hat den Billigkeitsfall im Auge, wenn ein verliehenes Thier durch irgendeinen Unfall, eine Krankheit, das Leben verlor, dann sollte blos, weil es ja doch einmal sterben musste, die Haut dem Darleiher übergeben wer den.

618 Strauchelt doch wol ain Pferdt, hat vier füsse.Agricola II, 214; Lehmann, II, 580, 116; Körte, 4775.

„Da nun öffters ein Pferd auf vieren stolpert, so ist es kein Wunder, dass die leichtsinnige, unwissende Menschen es so oft verschütten.“ (Keller, 162b.)

Dän.: Hesten falder paa fire been, hvi ikke en mand paa to. (Prov. dan., 287.)

Frz.: Il n'est si bon cheval qui ne brousse. (Körte, 4775.) – Ung cheval a quatre pieds et si chiet. (Leroux, I, 104.)

Holl.: Een paard met vier pooten kan wel eens struikelen. – Een paard met vier pooten struikelt wel. (Bohn I, 315.) – Een paard met vier voeten struikelt wel eens, hoe veel te meer de rijder, die erop zit. – Een paard met vier voeten struikelt wel eens, ik zwijge van een' mensch die maar twee voeten heeft. (Harrebomée, II, 162a.)

It.: Anco il cavallo si stanca, sebben ha quattro piedi. – Cade un cavallo, che ha quattro gambe. (Bohn I, 72 u. 76.)

Lat.: Quadrupes in plano quandoque cadit sano. (Binder, II, 2698.)

Schwed.: Snafvar en häst på fyra been, än sedan en man på en tunga. (Grubb, 362 u. 746.)

619 Stolpert doch ein Pferd auf vier Eisen.Eiselein, 510; Gaal, 1254; Simrock, 7887.

620 'T steckt up ên Perd gên Emmer vull.Kern, 811.

621 Tapfere Pferde achten nicht auf das Gebell der Hunde.

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[[653]/0667] 575 Pêrde, wenn se uth de Spöle kamen, un Frôlü, wenn se uth de Karke kamen, dar kann 'n wol under bedrogen werden. – Bueren, 972; Hauskalender, III. 576 Pferd lauffen vmb Wohlthaten vnnd Ehr, die Esel aber vberkommen sie. – Lehmann, II, 492, 29. 577 Pferd machen Zaum vnd Sporn gut, Ruth vnd Schläge Kinder vnd Weiber. – Lehmann, II, 492, 27. 578 Pferd ohne Zaum und Kind (Jung') ohne Ruth' thaten nimmermehr gut. – Körte, 4757; Simrock, 7852. Ung.: Zabla nélkül a' ló soha sem lészen jó. 579 Pferd schaben einander. – Petri, II, 506. 580 Pferd und Esel darf man nicht in ein Joch (zusammen) spannen. Böhm.: Kůň do konĕ, rek do reka, muž do muže. (Čelakovský, 367.) 581 Pferd und Futtersack sollen nicht miteinander streiten. – Schlechta, 2. 582 Pferd, viel Knecht vnd viel Hund bringen den Besitzer in Armuth. – Lehmann, II, 492, 28. 583 Pferd wöllen gern fressen, aber sie wöllen kein Sattel tragen. – Petri, II, 506. 584 Pferde, die man zu sehr spornt, schlagen hinten aus. 585 Pferde, die nicht mehr ziehen, schindet man. – Petri, II, 506. 586 Pferde, die sich im Sande wälzen, sind besser als die sich im Wasser niederlegen. „Die Pferdt, die sich im Sand vmbwaltzen vnd wie die geylen Hennen bestauben, die sind besser, als die sich im Wasser niderlegen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 146.) 587 Pferde, die zu geschwind gehen, erliegen bald. 588 Pferde fängt man mit dem Zaum, Menschen mit Worten. – Winckler, XV, 35. 589 Pferde fressen einen Mann, der sie mit Rath nicht halten kann. – Simrock, 7846; Körte, 4763; Braun, I, 3276. Frz.: Chevaux, chiens, oiseaux et serviteurs gastent, mangent et escorchent les seigneurs. (Leroux, I, 102.) 590 Pferde fressen Hafer und scheissen Dreck. – Oec. rur., XI. 591 Pferde lassen sich zum Wasser bringen, aber nicht zum Trinken zwingen. – Simrock, 7851; Gaal, 1255. Engl.: A man may lead a horse to the water, but he cannot make him drink unless he will. (Gaal, 1255.) Frz.: On a beau mener le boeuf à l'eau, s'il n'a soif. – On ne saurait faire boire un âne, s'il n'a soif. (Gaal, 1255.) 592 Pferde mit vier Füssen straucheln auch. – Lehmann, II, 492, 26. 593 Pferde müssen Sporen haben. 594 Pferde treiben Sporen vnd Geissel, den Esel knittel. – Henisch, 943, 54; Petri, II, 506. 595 Pferde und Diener verderben (ruiniren) den Herrn. 596 Pferde und Frauen muss man genau beschauen. Wenn man sie nämlich erwerben will. Die Finnen: Einmal sieht man das Pferd, aber ein Jahr lang auch ein Mädchen. (Bertram, 73.) 597 Pferde und Kühe haben's am besten, sie fressen und saufen, wenn sie wollen. 598 Pferde unterliegen, wenn sie mit Bremsen kriegen. 599 Pferde, Weiber, Kleid vnd Schuh aussleihen, ist fehrlich, sie kommen vnverletzt nicht zu hauss. – Petri, II, 506. 600 Pferde, welche die Bremse zwängt, schlagen nicht. – Fr. Schulz, Aphorismen, 9. 601 Pferden und Flinten traue weder von vorn noch von hinten. Böhm.: Ručnici a koni není co vĕřiti. (Čelakovský, 252.) 602 Pferdte müssen Reuter haben, Jungfrawen begeren junge Knaben. – Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 15. 603 Pflege dein Pferd wie einen Freund und reite es wie einen Feind. 604 Rasche (scheue) Pferde passen nicht für einen alten Wagen. Wenn ein alter Mann ein junges Mädchen heirathet. Böhm.: Když se starý s mladou ožení, jakoby do starého vozu plaché konĕ zapřáhl. – Plaché konĕ, starý vůz, mladá žena starý muž. (Čelakovský, 389.) Poln.: Kiedy się stary s młodą ożeni, tedy właśnie jakoby w stary wóz szalone konie załozył. (Čelakovský, 389.) 605 Rasche Pferde werfen schlaffe (schlechte) Reiter ab. 606 Rasches Pferd kam oft krank zu Hause. – Simrock, 7863; Körte, 4773; Körte2, 5981; Braun, I, 3287. 607 Reitet man auch die Pferde auf Trense, die Kantare muss mitspielen. „Auch wir Menschen wollen neben der Güte die Kraft verspüren.“ (Bog. Goltz, Die Bildung und die Gebildeten.) 608 Säm Pêr bünd lichter to hön, as drê Frûnslüt. (Rendsburg.) Sieben Pferde sind leichter zu hüten, als drei Frauensleute. 609 Schebig Pferdt leid kein Strigel. – Lehmann, 591, 38. 610 Schöne Pferde kosten Geld. Frz.: Qui aura de beaux chevaux si ce n'est le roi. (Leroux, I, 104; II, 74.) 611 Sein Pferd, sein Weib und seinen Wein soll man öffentlich nicht preisen. Holl.: Zijn paard, zijn zwaard, zijn wijn en vrouw, die prees geen man dan met berouw. (Harrebomée, II, 166b.) 612 Sein Pferd und Weib zu schlagen, wird wenig Ehre tragen. Böhm.: Konĕ nebij, čeledína netup, ženy nepopouzej, chceš-li z nich úžitek míti. (Čelakovský, 394.) Poln.: Konia niebij, sługi nielżyj, żony niedraźni, chcesz-li mieć z nich statek. (Čelakovský, 394.) 613 So lange man den Pferden die Beine schrapet, je besser ziehen sie. – Petri, III, 7. 614 Soll das Pferd recht gehen, so muss man das Mundstück (den Zügel) gerecht machen. – Lehmann, 130, 22. Gute Zucht thut's. 615 Sowol gute als böse Pferde müssen Sporen haben; Weiber, sie seyn gut oder böss, müssen Schläg haben. – Lehmann, II, 491, 17. 616 Starw' noch nich, Pierd, säd' de Bûr, ik will ierst Hawern séigen. Frz.: Ne meurs, cheval, herbe te vient. (Leroux, I, 104.) 617 Stirbt ein Pferd, so bringt man die Haut. – Graf, 269, 278; Klingen, 152b, 2. Wer sich ein Pferd, eine Kuh oder ein anderes Thier geliehen hatte, musste dafür einstehen und es im gegebenen Falle ersetzen. Das obige Sprichwort hat den Billigkeitsfall im Auge, wenn ein verliehenes Thier durch irgendeinen Unfall, eine Krankheit, das Leben verlor, dann sollte blos, weil es ja doch einmal sterben musste, die Haut dem Darleiher übergeben wer den. 618 Strauchelt doch wol ain Pferdt, hat vier füsse. – Agricola II, 214; Lehmann, II, 580, 116; Körte, 4775. „Da nun öffters ein Pferd auf vieren stolpert, so ist es kein Wunder, dass die leichtsinnige, unwissende Menschen es so oft verschütten.“ (Keller, 162b.) Dän.: Hesten falder paa fire been, hvi ikke en mand paa to. (Prov. dan., 287.) Frz.: Il n'est si bon cheval qui ne brousse. (Körte, 4775.) – Ung cheval a quatre pieds et si chiet. (Leroux, I, 104.) Holl.: Een paard met vier pooten kan wel eens struikelen. – Een paard met vier pooten struikelt wel. (Bohn I, 315.) – Een paard met vier voeten struikelt wel eens, hoe veel te meer de rijder, die erop zit. – Een paard met vier voeten struikelt wel eens, ik zwijge van een' mensch die maar twee voeten heeft. (Harrebomée, II, 162a.) It.: Anco il cavallo si stanca, sebben ha quattro piedi. – Cade un cavallo, che ha quattro gambe. (Bohn I, 72 u. 76.) Lat.: Quadrupes in plano quandoque cadit sano. (Binder, II, 2698.) Schwed.: Snafvar en häst på fyra been, än sedan en man på en tunga. (Grubb, 362 u. 746.) 619 Stolpert doch ein Pferd auf vier Eisen. – Eiselein, 510; Gaal, 1254; Simrock, 7887. 620 'T steckt up ên Perd gên Emmer vull. – Kern, 811. 621 Tapfere Pferde achten nicht auf das Gebell der Hunde. Lat.: Incus maxima non metuit strepitum. (Sutor, 992; Philippi, I, 193; Hanzely, 78; Hauer, M2; Seybold, 237.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [653]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/667>, abgerufen am 23.11.2024.