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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] kan; vom Lewen eine breite Brust und ein grob dicke Haar am Halse; von der Katzen glattigkeit und einen sanfften trit. - Coler, 327b.

294 Ein Pferd stolpert (strauchelt) mit vier Füssen, aber ein Mensch mit zweien noch mehr. - Masson, 207.

295 Ein Pferd und ein Hund hinken zu aller Stund'.

Holl.: Een paard en een hond hinken aan een stront. (Harrebomee, II, 162a.)

296 Ein Pferd verschonet eines menschen gerne vnd ist des menschen freund. - Agricola I, 686; Eyering, II, 158; Petri, II, 219; Lehmann, II, 125, 88; Blum, 102; Henisch, 1234, 18.

"Es sagen die reuter, dass ein pferd einen menschen nicht gern tritt oder schleyfft, es sei denn, dass es seine laun hat, es sey erzürnt, oder werde geiaget."

Holl.: Een paard verschoont een' mensch gaarne, en is zijn vriend. (Harrebomee, II, 162a.)

297 Ein Pferd verstehet die Füsse im Stalle. - Petri, II, 219.

298 Ein Pferd vertritt sich, ein Mensch verspricht sich.

Holl.: Een paard kan zich vertreden, een mensch kan zich vergissen. - Een paard vertrapt zich wel eens; een mensch verspreekt zich wel eens. (Harrebomee, II, 162a.)

299 Ein Pferd wird erst gut, wenn man es zäumt. - Parömiakon, 1940.

Empfehlung der Selbstbeherrschung und guter Zucht.

300 Ein Pferd wird nicht edler gehalten, obgleich es einen güldnen Zaum trägt. - Lehmann, II, 492, 18.

301 Ein Pferdt belad man anders als ein Esel oder Kameel. - Lehmann, 330, 82.

302 Ein Pferdt, das zu viel Futer hat, schupfft (schlägt) seinen Herrn. - Lehmann, 125, 46; Eiselein, 510; Simrock, 7839.

303 Ein Pferdt fasset man beim Zaum, den Ochsen bey den hörnern, den mann bei den wortten. - Lehmann, 927, 3.

304 Ein rasches Pferd und ein kurzes Schwert.

305 Ein räudig Pferd ist gut genug für einen schäbigen Herrn.

Engl.: A scal'd horse is good enough for a scabb'd squire. (Bohn II, 130.)

Lat.: Dignum patella operculum.

306 Ein schäbig Pferd braucht einen eigenen Stall.

Schwed.: Skabbot häst vil ha egit stall. ( Grubb, 769.)

307 Ein schäbig Pferd hasst (scheuet) die (leidet keine) Striegel. - Eiselein, 510; Simrock, 7880.

Frz.: Cheval rogneux n'a cure qu'on l'etrille. (Leroux, I, 102; Bohn I, 13.)

Holl.: Een schurft paard vreest den roskam. (Harrebomee, II, 162b.)

Schwed.: Skabbot häst tol ingen skrapa. (Grubb, 719.)

308 Ein scheues Pferd hat die Schwiele auf dem Rücken, ein wildes unter dem Bauche.

309 Ein scheues Pferd trägt keinen Trompeter.

Holl.: Een paard, dat schuw en schrikkig is, moet geen' trompetter dragen. (Harrebomee, II, 162.)

310 Ein scheues Pferd will nicht über die Brücke.

Holl.: Al de paarden willen niet te gelijk over de brug. (Harrebomee, II, 160.)

311 Ein schlecht Pferd, das sein Futter nicht verdient. - Simrock, 7840; Körte, 4788; Braun, I, 3284.

Dän.: Ond hest som ikke tiener föden. (Prov. dan., 435.)

Frz.: Cheval de rien, cheval d'avoine, cheval de peine, cheval de paille, cheval de bataille.

312 Ein schlechtes Pferd, das den Hafer nicht frisst, der ihm vorgeworfen wird. - Frischbier2, 2916.

In Litauen: Welches Pferd frisst nicht vom aufgeschütteten Hafer. (Schleicher, 175.)

313 Ein schlechtes Pferd frisst oft mehr als ein gutes.

Dän.: En ond hest aeder saa meget som en god. (Bohn I, 366.)

314 Ein schlechtes Pferd frisst so viel als ein gutes.

Dän.: En skarns hest aeder saa meget som en god. (Prov. dan., 287.)

315 Ein schlechtes Pferd wird nicht besser, wenn man es auch nach Rom reitet.

Frz.: Jamais cheval ni mechant homme, n'amende pour aller a Rome. (Cahier, 1573.)

316 Ein schön Pferd und schöner Stein gelten so viel, als ein reicher Narr dafür bezahlt. - Alam. Politici, II, 140.

[Spaltenumbruch] 317 Ein schönes Pferd, sagte der Eckensteher zum Droschkenkutscher; die Knochen sind gut, aber wo ist das Fleisch?

318 Ein schulgerechtes Pferd stolpert auch, aber nicht so oft als ein anderes.

319 Ein sprengend Pferd ist bald müde.

Böhm.: Bystry kun brzo se unavi. (Celakovsky, 259.)

320 Ein stolzirend Pferd kommt nicht vorwärts.

Frz.: Cheval qui piaffe n'avance guere. ( Cahier, 1371.)

321 Ein störrisch Pferd darf scharfer Sporen.

Engl.: A restive horse must have a sharp spur. (Bohn II, 104.)

322 Ein störrisch Pferd zieht nicht.

Böhm.: Zly kun kdyz se zatne, nepotahne, radse na stranu skoci. (Celakovsky, 116.)

Poln.: Zly szkapa, kiedy sie uprze, i s gory niepociagnie. (Celakovsky, 116.)

323 Ein strauchelnd Pferd muss man am Zügel halten.

Dän.: Snublende hest maae holdes i töylen. (Prov. dan., 286.)

324 Ein todtes Pferd kann man zerren, wie man will.

Holl.: Met een dood paard is goed sollen. (Harrebomee, II, 165b.)

325 Ein trabend Pferd kann der beste Schmied nicht beschlagen.

Holl.: Men kan geen paard al loopende (geen loopend paard) beslaan. (Harrebomee, II, 165b; Bohn I, 332.)

326 Ein überfüttert Pferd hat für die Rennbahn keinen Werth.

Span.: Caballo harto no es comedor. (Cahier, 3262.)

327 Ein vberladen Pferd kan nicht auffstehen, wens felt. - Petri, II, 222.

328 Ein verhungert Pferd und ein Bettelsack werden nicht leicht voll.

Böhm.: Kone suchoparneho (hladoviteho) se nedokrmis, a mosny zebracke nenaplnis. (Celakovsky, 176.)

329 Ein vornehm Pferd wohnt besser als ein armer Mann.

Die Chinesen: Die Pferde der Fürsten wohnen besser als die, für welche er sie hat und deren Vater er genannt sein will. (Cibot, 172.)

330 Ein vorsichtig Pferd fassen die Wölfe nicht.

Böhm.: Ostrazneho kone lita zver neroztrha. (Celakovsky, 247.)

331 Ein wachsam Pferd wird nicht vom Wolf überfallen.

Frz.: Cheval sur ses gardes ne sera pas mange du loup. (Cahier, 1961.)

332 Ein weisses Pferd braucht viel Streu.

Von eiteln Hausfrauen.

Dän.: Hvo der haver en hvid hest og en deylig quinde, er sjelden uden sorg. (Prov. dan., 285.)

333 Ein willig Perd mot man nich verdreiven. - Bueren, 935; hochdeutsch bei Melander.

Holl.: Men kan een gewillig paard te veel vergen. (Harrebomee, II, 165b.)

334 Ein willig Pferd darf man nicht anspornen. - Hollenberg, I, 66; Blum, 717.

Einem fleissigen Arbeiter muss man nicht zu viel zumuthen, man kann sonst leicht einen verdrossenen aus ihm machen.

Dän.: Til den hest som er villig, bör ei bruges sporer. (Prov. dan., 296.)

Engl.: Do not spur a free horse. (Gaal, 1252.)

It.: A caval, che corre, non fa bisogna sprone. (Gaal, 1252.)

Lat.: Non opus admisso subdere calcar equo. (Gaal, 1252.)

Ung.: Nem kell a sereny lonak sarkantyu. (Gaal, 1252.)

335 Ein willig Pferd soll man nicht zu viel reiten. - Petri, II, 839.

Holl.: Een gewillig paard moet men niet overrijden. (Harrebomee, II, 161b.)

It.: Buon cavallo non ha bisogno de' sproni. (Bohn I, 76.)

Lat.: Equo currenti non opus est calcaribus. (Seybold, 147.)

336 Ein willig Pferd wird bald stetig, wenn man jhm das Futter für enthelt. - Petri, II, 237.

337 Ein wohlgefüttert Pferd ist gut zum Streit.

338 Ein zu rasches Pferd kommt oft krank zu Hause.

339 Einem bissigen (oder gefrässigen) Pferde muss man die Halfter nicht zu lang machen.

340 Einem bösen Pferde gute Sporen.

Frz.: A mechant cheval bon eperon. (Cahier, 334; Masson, 98.)

341 Einem guten Pferde mangelt der Sattel nicht. - Winckler, XX, 58.

It.: A buon cavallo non manca sella. (Bohn I, 65.)

[Spaltenumbruch] kan; vom Lewen eine breite Brust und ein grob dicke Haar am Halse; von der Katzen glattigkeit und einen sanfften trit.Coler, 327b.

294 Ein Pferd stolpert (strauchelt) mit vier Füssen, aber ein Mensch mit zweien noch mehr.Masson, 207.

295 Ein Pferd und ein Hund hinken zu aller Stund'.

Holl.: Een paard en een hond hinken aan een stront. (Harrebomée, II, 162a.)

296 Ein Pferd verschonet eines menschen gerne vnd ist des menschen freund.Agricola I, 686; Eyering, II, 158; Petri, II, 219; Lehmann, II, 125, 88; Blum, 102; Henisch, 1234, 18.

„Es sagen die reuter, dass ein pferd einen menschen nicht gern tritt oder schleyfft, es sei denn, dass es seine laun hat, es sey erzürnt, oder werde geiaget.“

Holl.: Een paard verschoont een' mensch gaarne, en is zijn vriend. (Harrebomée, II, 162a.)

297 Ein Pferd verstehet die Füsse im Stalle.Petri, II, 219.

298 Ein Pferd vertritt sich, ein Mensch verspricht sich.

Holl.: Een paard kan zich vertreden, een mensch kan zich vergissen. – Een paard vertrapt zich wel eens; een mensch verspreekt zich wel eens. (Harrebomée, II, 162a.)

299 Ein Pferd wird erst gut, wenn man es zäumt.Parömiakon, 1940.

Empfehlung der Selbstbeherrschung und guter Zucht.

300 Ein Pferd wird nicht edler gehalten, obgleich es einen güldnen Zaum trägt.Lehmann, II, 492, 18.

301 Ein Pferdt belad man anders als ein Esel oder Kameel.Lehmann, 330, 82.

302 Ein Pferdt, das zu viel Futer hat, schupfft (schlägt) seinen Herrn.Lehmann, 125, 46; Eiselein, 510; Simrock, 7839.

303 Ein Pferdt fasset man beim Zaum, den Ochsen bey den hörnern, den mann bei den wortten.Lehmann, 927, 3.

304 Ein rasches Pferd und ein kurzes Schwert.

305 Ein räudig Pferd ist gut genug für einen schäbigen Herrn.

Engl.: A scal'd horse is good enough for a scabb'd squire. (Bohn II, 130.)

Lat.: Dignum patella operculum.

306 Ein schäbig Pferd braucht einen eigenen Stall.

Schwed.: Skabbot häst vil ha egit stall. ( Grubb, 769.)

307 Ein schäbig Pferd hasst (scheuet) die (leidet keine) Striegel.Eiselein, 510; Simrock, 7880.

Frz.: Cheval rogneux n'a cure qu'on l'étrille. (Leroux, I, 102; Bohn I, 13.)

Holl.: Een schurft paard vreest den roskam. (Harrebomée, II, 162b.)

Schwed.: Skabbot häst tol ingen skrapa. (Grubb, 719.)

308 Ein scheues Pferd hat die Schwiele auf dem Rücken, ein wildes unter dem Bauche.

309 Ein scheues Pferd trägt keinen Trompeter.

Holl.: Een paard, dat schuw en schrikkig is, moet geen' trompetter dragen. (Harrebomée, II, 162.)

310 Ein scheues Pferd will nicht über die Brücke.

Holl.: Al de paarden willen niet te gelijk over de brug. (Harrebomée, II, 160.)

311 Ein schlecht Pferd, das sein Futter nicht verdient.Simrock, 7840; Körte, 4788; Braun, I, 3284.

Dän.: Ond hest som ikke tiener føden. (Prov. dan., 435.)

Frz.: Cheval de rien, cheval d'avoine, cheval de peine, cheval de paille, cheval de bataille.

312 Ein schlechtes Pferd, das den Hafer nicht frisst, der ihm vorgeworfen wird.Frischbier2, 2916.

In Litauen: Welches Pferd frisst nicht vom aufgeschütteten Hafer. (Schleicher, 175.)

313 Ein schlechtes Pferd frisst oft mehr als ein gutes.

Dän.: En ond hest æder saa meget som en god. (Bohn I, 366.)

314 Ein schlechtes Pferd frisst so viel als ein gutes.

Dän.: En skarns hest æder saa meget som en god. (Prov. dan., 287.)

315 Ein schlechtes Pferd wird nicht besser, wenn man es auch nach Rom reitet.

Frz.: Jamais cheval ni méchant homme, n'amende pour aller à Rome. (Cahier, 1573.)

316 Ein schön Pferd und schöner Stein gelten so viel, als ein reicher Narr dafür bezahlt.Alam. Politici, II, 140.

[Spaltenumbruch] 317 Ein schönes Pferd, sagte der Eckensteher zum Droschkenkutscher; die Knochen sind gut, aber wo ist das Fleisch?

318 Ein schulgerechtes Pferd stolpert auch, aber nicht so oft als ein anderes.

319 Ein sprengend Pferd ist bald müde.

Böhm.: Bystrý kůň brzo se unaví. (Čelakovský, 259.)

320 Ein stolzirend Pferd kommt nicht vorwärts.

Frz.: Cheval qui piaffe n'avance guère. ( Cahier, 1371.)

321 Ein störrisch Pferd darf scharfer Sporen.

Engl.: A restive horse must have a sharp spur. (Bohn II, 104.)

322 Ein störrisch Pferd zieht nicht.

Böhm.: Złý kůň když se zatne, nepotàhne, radše na stranu skočí. (Čelakovský, 116.)

Poln.: Zły szkapa, kiedy się uprze, i s góry niepociągnie. (Čelakovský, 116.)

323 Ein strauchelnd Pferd muss man am Zügel halten.

Dän.: Snublende hest maae holdes i tøylen. (Prov. dan., 286.)

324 Ein todtes Pferd kann man zerren, wie man will.

Holl.: Met een dood paard is goed sollen. (Harrebomée, II, 165b.)

325 Ein trabend Pferd kann der beste Schmied nicht beschlagen.

Holl.: Men kan geen paard al loopende (geen loopend paard) beslaan. (Harrebomée, II, 165b; Bohn I, 332.)

326 Ein überfüttert Pferd hat für die Rennbahn keinen Werth.

Span.: Caballo harto no es comedor. (Cahier, 3262.)

327 Ein vberladen Pferd kan nicht auffstehen, wens felt.Petri, II, 222.

328 Ein verhungert Pferd und ein Bettelsack werden nicht leicht voll.

Böhm.: Konĕ suchopárného (hladovitého) se nedokrmíš, a mošny žebrácké nenaplníš. (Čelakovský, 176.)

329 Ein vornehm Pferd wohnt besser als ein armer Mann.

Die Chinesen: Die Pferde der Fürsten wohnen besser als die, für welche er sie hat und deren Vater er genannt sein will. (Cibot, 172.)

330 Ein vorsichtig Pferd fassen die Wölfe nicht.

Böhm.: Ostražného konĕ lítá zvĕř neroztrhá. (Čelakovský, 247.)

331 Ein wachsam Pferd wird nicht vom Wolf überfallen.

Frz.: Cheval sur ses gardes ne sera pas mangé du loup. (Cahier, 1961.)

332 Ein weisses Pferd braucht viel Streu.

Von eiteln Hausfrauen.

Dän.: Hvo der haver en hvid hest og en deylig quinde, er sjelden uden sorg. (Prov. dan., 285.)

333 Ein willig Pêrd môt man nich verdrîven.Bueren, 935; hochdeutsch bei Melander.

Holl.: Men kan een gewillig paard te veel vergen. (Harrebomée, II, 165b.)

334 Ein willig Pferd darf man nicht anspornen.Hollenberg, I, 66; Blum, 717.

Einem fleissigen Arbeiter muss man nicht zu viel zumuthen, man kann sonst leicht einen verdrossenen aus ihm machen.

Dän.: Til den hest som er villig, bør ei bruges sporer. (Prov. dan., 296.)

Engl.: Do not spur a free horse. (Gaal, 1252.)

It.: A caval, che corre, non fa bisogna sprone. (Gaal, 1252.)

Lat.: Non opus admisso subdere calcar equo. (Gaal, 1252.)

Ung.: Nem kell a serény lónak sarkantyú. (Gaal, 1252.)

335 Ein willig Pferd soll man nicht zu viel reiten.Petri, II, 839.

Holl.: Een gewillig paard moet men niet overrijden. (Harrebomée, II, 161b.)

It.: Buon cavallo non ha bisogno de' sproni. (Bohn I, 76.)

Lat.: Equo currenti non opus est calcaribus. (Seybold, 147.)

336 Ein willig Pferd wird bald stetig, wenn man jhm das Futter für enthelt.Petri, II, 237.

337 Ein wohlgefüttert Pferd ist gut zum Streit.

338 Ein zu rasches Pferd kommt oft krank zu Hause.

339 Einem bissigen (oder gefrässigen) Pferde muss man die Halfter nicht zu lang machen.

340 Einem bösen Pferde gute Sporen.

Frz.: A méchant cheval bon éperon. (Cahier, 334; Masson, 98.)

341 Einem guten Pferde mangelt der Sattel nicht.Winckler, XX, 58.

It.: A buon cavallo non manca sella. (Bohn I, 65.)

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[[647]/0661] kan; vom Lewen eine breite Brust und ein grob dicke Haar am Halse; von der Katzen glattigkeit und einen sanfften trit. – Coler, 327b. 294 Ein Pferd stolpert (strauchelt) mit vier Füssen, aber ein Mensch mit zweien noch mehr. – Masson, 207. 295 Ein Pferd und ein Hund hinken zu aller Stund'. Holl.: Een paard en een hond hinken aan een stront. (Harrebomée, II, 162a.) 296 Ein Pferd verschonet eines menschen gerne vnd ist des menschen freund. – Agricola I, 686; Eyering, II, 158; Petri, II, 219; Lehmann, II, 125, 88; Blum, 102; Henisch, 1234, 18. „Es sagen die reuter, dass ein pferd einen menschen nicht gern tritt oder schleyfft, es sei denn, dass es seine laun hat, es sey erzürnt, oder werde geiaget.“ Holl.: Een paard verschoont een' mensch gaarne, en is zijn vriend. (Harrebomée, II, 162a.) 297 Ein Pferd verstehet die Füsse im Stalle. – Petri, II, 219. 298 Ein Pferd vertritt sich, ein Mensch verspricht sich. Holl.: Een paard kan zich vertreden, een mensch kan zich vergissen. – Een paard vertrapt zich wel eens; een mensch verspreekt zich wel eens. (Harrebomée, II, 162a.) 299 Ein Pferd wird erst gut, wenn man es zäumt. – Parömiakon, 1940. Empfehlung der Selbstbeherrschung und guter Zucht. 300 Ein Pferd wird nicht edler gehalten, obgleich es einen güldnen Zaum trägt. – Lehmann, II, 492, 18. 301 Ein Pferdt belad man anders als ein Esel oder Kameel. – Lehmann, 330, 82. 302 Ein Pferdt, das zu viel Futer hat, schupfft (schlägt) seinen Herrn. – Lehmann, 125, 46; Eiselein, 510; Simrock, 7839. 303 Ein Pferdt fasset man beim Zaum, den Ochsen bey den hörnern, den mann bei den wortten. – Lehmann, 927, 3. 304 Ein rasches Pferd und ein kurzes Schwert. 305 Ein räudig Pferd ist gut genug für einen schäbigen Herrn. Engl.: A scal'd horse is good enough for a scabb'd squire. (Bohn II, 130.) Lat.: Dignum patella operculum. 306 Ein schäbig Pferd braucht einen eigenen Stall. Schwed.: Skabbot häst vil ha egit stall. ( Grubb, 769.) 307 Ein schäbig Pferd hasst (scheuet) die (leidet keine) Striegel. – Eiselein, 510; Simrock, 7880. Frz.: Cheval rogneux n'a cure qu'on l'étrille. (Leroux, I, 102; Bohn I, 13.) Holl.: Een schurft paard vreest den roskam. (Harrebomée, II, 162b.) Schwed.: Skabbot häst tol ingen skrapa. (Grubb, 719.) 308 Ein scheues Pferd hat die Schwiele auf dem Rücken, ein wildes unter dem Bauche. 309 Ein scheues Pferd trägt keinen Trompeter. Holl.: Een paard, dat schuw en schrikkig is, moet geen' trompetter dragen. (Harrebomée, II, 162.) 310 Ein scheues Pferd will nicht über die Brücke. Holl.: Al de paarden willen niet te gelijk over de brug. (Harrebomée, II, 160.) 311 Ein schlecht Pferd, das sein Futter nicht verdient. – Simrock, 7840; Körte, 4788; Braun, I, 3284. Dän.: Ond hest som ikke tiener føden. (Prov. dan., 435.) Frz.: Cheval de rien, cheval d'avoine, cheval de peine, cheval de paille, cheval de bataille. 312 Ein schlechtes Pferd, das den Hafer nicht frisst, der ihm vorgeworfen wird. – Frischbier2, 2916. In Litauen: Welches Pferd frisst nicht vom aufgeschütteten Hafer. (Schleicher, 175.) 313 Ein schlechtes Pferd frisst oft mehr als ein gutes. Dän.: En ond hest æder saa meget som en god. (Bohn I, 366.) 314 Ein schlechtes Pferd frisst so viel als ein gutes. Dän.: En skarns hest æder saa meget som en god. (Prov. dan., 287.) 315 Ein schlechtes Pferd wird nicht besser, wenn man es auch nach Rom reitet. Frz.: Jamais cheval ni méchant homme, n'amende pour aller à Rome. (Cahier, 1573.) 316 Ein schön Pferd und schöner Stein gelten so viel, als ein reicher Narr dafür bezahlt. – Alam. Politici, II, 140. 317 Ein schönes Pferd, sagte der Eckensteher zum Droschkenkutscher; die Knochen sind gut, aber wo ist das Fleisch? 318 Ein schulgerechtes Pferd stolpert auch, aber nicht so oft als ein anderes. 319 Ein sprengend Pferd ist bald müde. Böhm.: Bystrý kůň brzo se unaví. (Čelakovský, 259.) 320 Ein stolzirend Pferd kommt nicht vorwärts. Frz.: Cheval qui piaffe n'avance guère. ( Cahier, 1371.) 321 Ein störrisch Pferd darf scharfer Sporen. Engl.: A restive horse must have a sharp spur. (Bohn II, 104.) 322 Ein störrisch Pferd zieht nicht. Böhm.: Złý kůň když se zatne, nepotàhne, radše na stranu skočí. (Čelakovský, 116.) Poln.: Zły szkapa, kiedy się uprze, i s góry niepociągnie. (Čelakovský, 116.) 323 Ein strauchelnd Pferd muss man am Zügel halten. Dän.: Snublende hest maae holdes i tøylen. (Prov. dan., 286.) 324 Ein todtes Pferd kann man zerren, wie man will. Holl.: Met een dood paard is goed sollen. (Harrebomée, II, 165b.) 325 Ein trabend Pferd kann der beste Schmied nicht beschlagen. Holl.: Men kan geen paard al loopende (geen loopend paard) beslaan. (Harrebomée, II, 165b; Bohn I, 332.) 326 Ein überfüttert Pferd hat für die Rennbahn keinen Werth. Span.: Caballo harto no es comedor. (Cahier, 3262.) 327 Ein vberladen Pferd kan nicht auffstehen, wens felt. – Petri, II, 222. 328 Ein verhungert Pferd und ein Bettelsack werden nicht leicht voll. Böhm.: Konĕ suchopárného (hladovitého) se nedokrmíš, a mošny žebrácké nenaplníš. (Čelakovský, 176.) 329 Ein vornehm Pferd wohnt besser als ein armer Mann. Die Chinesen: Die Pferde der Fürsten wohnen besser als die, für welche er sie hat und deren Vater er genannt sein will. (Cibot, 172.) 330 Ein vorsichtig Pferd fassen die Wölfe nicht. Böhm.: Ostražného konĕ lítá zvĕř neroztrhá. (Čelakovský, 247.) 331 Ein wachsam Pferd wird nicht vom Wolf überfallen. Frz.: Cheval sur ses gardes ne sera pas mangé du loup. (Cahier, 1961.) 332 Ein weisses Pferd braucht viel Streu. Von eiteln Hausfrauen. Dän.: Hvo der haver en hvid hest og en deylig quinde, er sjelden uden sorg. (Prov. dan., 285.) 333 Ein willig Pêrd môt man nich verdrîven. – Bueren, 935; hochdeutsch bei Melander. Holl.: Men kan een gewillig paard te veel vergen. (Harrebomée, II, 165b.) 334 Ein willig Pferd darf man nicht anspornen. – Hollenberg, I, 66; Blum, 717. Einem fleissigen Arbeiter muss man nicht zu viel zumuthen, man kann sonst leicht einen verdrossenen aus ihm machen. Dän.: Til den hest som er villig, bør ei bruges sporer. (Prov. dan., 296.) Engl.: Do not spur a free horse. (Gaal, 1252.) It.: A caval, che corre, non fa bisogna sprone. (Gaal, 1252.) Lat.: Non opus admisso subdere calcar equo. (Gaal, 1252.) Ung.: Nem kell a serény lónak sarkantyú. (Gaal, 1252.) 335 Ein willig Pferd soll man nicht zu viel reiten. – Petri, II, 839. Holl.: Een gewillig paard moet men niet overrijden. (Harrebomée, II, 161b.) It.: Buon cavallo non ha bisogno de' sproni. (Bohn I, 76.) Lat.: Equo currenti non opus est calcaribus. (Seybold, 147.) 336 Ein willig Pferd wird bald stetig, wenn man jhm das Futter für enthelt. – Petri, II, 237. 337 Ein wohlgefüttert Pferd ist gut zum Streit. 338 Ein zu rasches Pferd kommt oft krank zu Hause. 339 Einem bissigen (oder gefrässigen) Pferde muss man die Halfter nicht zu lang machen. 340 Einem bösen Pferde gute Sporen. Frz.: A méchant cheval bon éperon. (Cahier, 334; Masson, 98.) 341 Einem guten Pferde mangelt der Sattel nicht. – Winckler, XX, 58. It.: A buon cavallo non manca sella. (Bohn I, 65.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [647]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/661>, abgerufen am 23.11.2024.