Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 67 Die Pfaffen machen die Helle heiss vmb des Opffers willen. - Petri, III, 4. 68 Die Pfaffen machen jhre Kirchen zu Gaukelsäcken, zu affen vnd kinderspiel. - Zinkgref, IV, 77. 69 Die Pfaffen mögen sich nicht bücken, es steckt ihn'n ein Schelmenbein im Rücken. - Eiselein, 507. 70 Die Pfaffen müssen immer küffen (keifen, schelten). - Chemnitius, II, 556. "Ist der Welt gemein Sprichwort." 71 Die Pfaffen predigen zu ihren Ehren und nicht, um andere zu lehren. - Eiselein, 506. 72 Die Pfaffen sagen: Deus nobis haec otia fecit. - Eiselein, 507. 73 Die pfaffen seind herren, jr feind müssens neren. - Franck, I, 147a. 74 Die Pfaffen sind alle geizig (habsüchtig). - Meisner, 62; Eiselein, 506. Lat.: Genus omne vatum est appetens pecuniae. (Eiselein, 506.) 75 Die Pfaffen sind bald beleidigt. - Eiselein, 507. Lat.: Genus irritabile vatum. (Eiselein, 507.) 76 Die Pfaffen sind die ärgsten Kogen, was sie sagen, ist erlogen. - Eiselein, 507. 77 Die Pfaffen sind gut gewesen. - Eiselein, 505. 78 Die Pfaffen sind leckerer als der Teufel. "Der Teufel begehrt allein, dass die Steine solten Brot werden, sie aber begehrten in der Mess, dass das Brot solte Fleisch, vnd zwar das Fleisch Jesu Christi werden." (Zinkgref, IV, 71.) 79 Die Pfaffen sind Meister der Christenheit. (S. Kirche 35.) - Graf, 535, 3. Mhd.: Die papen, die der cristenheit meistere sin. (Homeyer, II, 661, 2.) 80 Die Pfaffen sind nie gut gewesen, sonst hetten sie so vielfaltiger Regel nicht bedorfft. - Nigrinus, 189. 81 Die Pfaffen sind so vol Heiligen Geistes als eine Kuche vol wolriechende Muscaten. - Zinkgref, IV, 77. 82 Die Pfaffen sind voll Schelmerei. - Eiselein, 506. Nd.: De papen weten ok vele quat. (Lübben, Reineke, 1054.) 83 Die Pfaffen suchen die Muhlen (Mühlen) gern zwischen den Sulen. 84 Die Pfaffen suchen etwa der Beginen (Nonnen, jungen Witwen) Rosenkränze im Busen oder unter dem Fürtuch und geben ihnen dann ihren Paternoster. - Eiselein, 506. 85 Die pfaffen tragen die kleinen creutzlein hinden nach, die (Layen vnnd) baurn die grossen voran. - Franck, II, 180a; Zinkgref, IV, 244; Petri, II, 140; Henisch, 213, 36; Lehmann, II, 71, 58; Eiselein, 396; Simrock, 5952. Holl.: De papen geven den dommen boeren de groote kruisen te dragen, en volgen zelven met de kleine. (Harrebomee, II, 159.) 86 Die Pfaffen tragen Platten und sitzen da mit blossen Köpfen. - Eiselein, 505. 87 Die Pfaffen trincken S. Georgen zu vnnd S. Georg den Pfaffen; was gilts, wenn sie truncken werden, so wird einer dem andern den busen voll speyen. - Lehmann, 810, 3. 88 Die Pfaffen trincken St. Georgen zu Tode. "Drum wird einer ein Pfaff oder Soldat, dass keiner für ihn trinkt, sondern er für alle." 89 Die Pfaffen unterhalten ihre Köchin aus dem patrimonio Christi. - Wolfius, Memorab., Cent. 16; Welt und Zeit, V, 79, 25. 90 Die Pfaffen verdienen mit jhrem Werck den Himmel so schwerlich als ein Abt oder Mönch, der vom Bet felt vnd die Nonne, die ein bein bricht. - Zinkgref, IV, 68. 91 Die Pfaffen wollen wol eigen gut haben, aber nicht eigene Weiber. - Zinkgref, IV, 77. 92 Drei Pfaffen im Rath, drei Richter ohne Gnad' und drei Bauern gierig und reich, sind neun Teufel im Erdenreich. Holl.: Drie paapen van boozen rade, drie schouten zonder genade, drie boeren, gierig en rijk, zijn negen duivels van't aardrijk. (Harrebomee, II, 159b.) [Spaltenumbruch] 93 Du meinst, pfaffen sein heilig man, sie lachen junge megdlein gern an. Lat.: Clericus in sella gaudet ueniente puella. (Loci comm., 121.) 94 Ein frommer Pfaff und ein weisser Spatz sind ein seltener Schatz (oder: sind zwei seltene Vögel). 95 Ein frommer Pfaff und ohne Lüge ein Barbier sind zwei seltene Thier'. Die Russen: Wer einen frommen Popen findet, der hebe ihn ja auf, denn er hat einen seltenen Fund gethan. (Altmann V, 103.) Ein frommer Pope ist selten, ein frommer Protope noch seltener. (Altmann VI, 473.) 96 Ein hoffertiger pfaff, ein kindt ohn straff, ein weisser aff seind vnder des teuffels herrschafft. - Franck, I, 76a; Lehmann, II, 123, 51; Zinkgref, IV, 245. 97 Ein ieder Pfaff lobt sein Heyligthum. - Lehmann, 152, 175; Eiselein, 505; Simrock, 7755; Braun, I, 3215. Frz.: Fox est li prestres qui blame ses reliques. - Ge ne viz oncques prestre qui blamast ses relicques. (Leroux, I, 27.) Holl.: Zot is de paap, die zijn heiligdom laakt. (Harrebomee, II, 160a.) 98 Ein jeder Pfaff auff dem Dorffe wil Bapst sein. - Pauli, Postilla, II, 235b. "Vnd wenn er niemand hat, mit welchen er sich vmbs Primat zanken kan, so mus er mit seinem Küster anfahen zu zanken." 99 Ein Pfaff, der nicht herrschen will in seinem Revier, und ein weisser Spatz sind seltene Thier. Holl.: Wijs mij een predikant, die niet heerschzuchtig, en een' koster, die niet kwastig is. (Harrebomee, II, 199b.) 100 Ein Pfaff, ein Pfründt, ein Junker, ein Lehn. "Keinem hat er (Carolus Magnus) weder Geistlich noch Weltlich, mehr denn ein Pfründt, ein Land oder von Lehen dess Reichs lassen." (Aventin, CCCXXXIIIIb.) 101 Ein Pfaff hat mehr Recht als Verstand. Frz.: Clerc a grant privilege. (Leroux, II, 92.) 102 Ein Pfaff hat's gern, wenn's im Beutel klingt. Holl.: Een paap mag wel een stuivertje lijden. (Harrebomee, II, 159b.) 103 Ein Pfaff in Harnisch, ein Esel in Ehren vnd ein blinder leider sind drey lecherliche Dinge. - Petri, II, 218; Henisch, 943, 27. 104 Ein Pfaff nimmt von dem andern kein Opfer. Schwed.: En präst gier intet den andra offer. (Grubb, 191.) 105 Ein Pfaff thut nichts umsonst. (Böhmen.) 106 Ein Pfaff verdient mit dem Maul mehr als ein Bauer mit den Händen. Frz.: Mieulx vault boussee de clerc que journee de vilain. (Leroux, II, 82.) 107 Ein Pfaff (Mönch) will überall mit im Spiel sein, und sollte man ihn dabei malen. 108 Ein stolzer Pfaff, ein schamloser Laff und ein kluger Aff des Teufels sind. - Eiselein, 507. Lat.: Clericus superbus, puer sine pudore et simia prudens sub imperio sunt daemonum. (Eiselein, 507.) 109 Ein zänkischer Pfaff, ein blühender März, eine Jungfrau ohne Scham behende nehmen ein übel Ende. - Eiselein, 452. Lat.: Clericus contentiosus, virgo sine pudore et Martius in flore malum habent finem. (Eiselein, 452.) 110 Eins Pfaffen, Affen vnd Wolffs biss sindt vnheilsam. - Zinkgref, IV, 246. 111 Es hat nie kein pfaff wohlgesungen, der sein andere erste (oder: sein güldin) mess singt. - Gruter, I, 31; Eiselein, 505. Bei seiner funfzigjährigen Amtsjubelfeier. 112 Es ist kein pfaff, er hat eine platte. - Franck, II, 116a; Simrock, 7753. 113 Es ist kein Pfaff fromm, er hab dann haar vff der Zungen. - Zinkgref, IV, 245. 114 Es ist noch kein Pfaff am Fasten gestorben. Die Russen: Wenn du lachende Pfaffen sehen willst, dann brauchst du nicht zu warten, bis die Fasten vorüber sind. (Altmann VI, 471.) Die Russen: Die Marterwoche schadet dem Bauch des Metropoliten nichts. (Altmann V, 80.) 115 Es ist noch nie kein Pfaff durst gestorben. - Zinkgref, IV, 247.
[Spaltenumbruch] 67 Die Pfaffen machen die Helle heiss vmb des Opffers willen. – Petri, III, 4. 68 Die Pfaffen machen jhre Kirchen zu Gaukelsäcken, zu affen vnd kinderspiel. – Zinkgref, IV, 77. 69 Die Pfaffen mögen sich nicht bücken, es steckt ihn'n ein Schelmenbein im Rücken. – Eiselein, 507. 70 Die Pfaffen müssen immer küffen (keifen, schelten). – Chemnitius, II, 556. „Ist der Welt gemein Sprichwort.“ 71 Die Pfaffen predigen zu ihren Ehren und nicht, um andere zu lehren. – Eiselein, 506. 72 Die Pfaffen sagen: Deus nobis haec otia fecit. – Eiselein, 507. 73 Die pfaffen seind herren, jr feind müssens neren. – Franck, I, 147a. 74 Die Pfaffen sind alle geizig (habsüchtig). – Meisner, 62; Eiselein, 506. Lat.: Genus omne vatum est appetens pecuniae. (Eiselein, 506.) 75 Die Pfaffen sind bald beleidigt. – Eiselein, 507. Lat.: Genus irritabile vatum. 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Georg den Pfaffen; was gilts, wenn sie truncken werden, so wird einer dem andern den busen voll speyen. – Lehmann, 810, 3. 88 Die Pfaffen trincken St. Georgen zu Tode. „Drum wird einer ein Pfaff oder Soldat, dass keiner für ihn trinkt, sondern er für alle.“ 89 Die Pfaffen unterhalten ihre Köchin aus dem patrimonio Christi. – Wolfius, Memorab., Cent. 16; Welt und Zeit, V, 79, 25. 90 Die Pfaffen verdienen mit jhrem Werck den Himmel so schwerlich als ein Abt oder Mönch, der vom Bet felt vnd die Nonne, die ein bein bricht. – Zinkgref, IV, 68. 91 Die Pfaffen wollen wol eigen gut haben, aber nicht eigene Weiber. – Zinkgref, IV, 77. 92 Drei Pfaffen im Rath, drei Richter ohne Gnad' und drei Bauern gierig und reich, sind neun Teufel im Erdenreich. Holl.: Drie paapen van boozen rade, drie schouten zonder genade, drie boeren, gierig en rijk, zijn negen duivels van't aardrijk. (Harrebomée, II, 159b.) [Spaltenumbruch] 93 Du meinst, pfaffen sein heilig man, sie lachen junge megdlein gern an. Lat.: Clericus in sella gaudet ueniente puella. (Loci comm., 121.) 94 Ein frommer Pfaff und ein weisser Spatz sind ein seltener Schatz (oder: sind zwei seltene Vögel). 95 Ein frommer Pfaff und ohne Lüge ein Barbier sind zwei seltene Thier'. Die Russen: Wer einen frommen Popen findet, der hebe ihn ja auf, denn er hat einen seltenen Fund gethan. (Altmann V, 103.) Ein frommer Pope ist selten, ein frommer Protope noch seltener. (Altmann VI, 473.) 96 Ein hoffertiger pfaff, ein kindt ohn straff, ein weisser aff seind vnder des teuffels herrschafft. – Franck, I, 76a; Lehmann, II, 123, 51; Zinkgref, IV, 245. 97 Ein ieder Pfaff lobt sein Heyligthum. – Lehmann, 152, 175; Eiselein, 505; Simrock, 7755; Braun, I, 3215. Frz.: Fox est li prestres qui blame ses reliques. – Ge ne viz oncques prestre qui blamast ses relicques. (Leroux, I, 27.) Holl.: Zot is de paap, die zijn heiligdom laakt. 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67 Die Pfaffen machen die Helle heiss vmb des Opffers willen. – Petri, III, 4.
68 Die Pfaffen machen jhre Kirchen zu Gaukelsäcken, zu affen vnd kinderspiel. – Zinkgref, IV, 77.
69 Die Pfaffen mögen sich nicht bücken, es steckt ihn'n ein Schelmenbein im Rücken. – Eiselein, 507.
70 Die Pfaffen müssen immer küffen (keifen, schelten). – Chemnitius, II, 556.
„Ist der Welt gemein Sprichwort.“
71 Die Pfaffen predigen zu ihren Ehren und nicht, um andere zu lehren. – Eiselein, 506.
72 Die Pfaffen sagen: Deus nobis haec otia fecit. – Eiselein, 507.
73 Die pfaffen seind herren, jr feind müssens neren. – Franck, I, 147a.
74 Die Pfaffen sind alle geizig (habsüchtig). – Meisner, 62; Eiselein, 506.
Lat.: Genus omne vatum est appetens pecuniae. (Eiselein, 506.)
75 Die Pfaffen sind bald beleidigt. – Eiselein, 507.
Lat.: Genus irritabile vatum. (Eiselein, 507.)
76 Die Pfaffen sind die ärgsten Kogen, was sie sagen, ist erlogen. – Eiselein, 507.
77 Die Pfaffen sind gut gewesen. – Eiselein, 505.
78 Die Pfaffen sind leckerer als der Teufel.
„Der Teufel begehrt allein, dass die Steine solten Brot werden, sie aber begehrten in der Mess, dass das Brot solte Fleisch, vnd zwar das Fleisch Jesu Christi werden.“ (Zinkgref, IV, 71.)
79 Die Pfaffen sind Meister der Christenheit. (S. Kirche 35.) – Graf, 535, 3.
Mhd.: Die papen, die der cristenheit meistere sin. (Homeyer, II, 661, 2.)
80 Die Pfaffen sind nie gut gewesen, sonst hetten sie so vielfaltiger Regel nicht bedorfft. – Nigrinus, 189.
81 Die Pfaffen sind so vol Heiligen Geistes als eine Kuche vol wolriechende Muscaten. – Zinkgref, IV, 77.
82 Die Pfaffen sind voll Schelmerei. – Eiselein, 506.
Nd.: De papen weten ok vele quat. (Lübben, Reineke, 1054.)
83 Die Pfaffen suchen die Muhlen (Mühlen) gern zwischen den Sulen.
84 Die Pfaffen suchen etwa der Beginen (Nonnen, jungen Witwen) Rosenkränze im Busen oder unter dem Fürtuch und geben ihnen dann ihren Paternoster. – Eiselein, 506.
85 Die pfaffen tragen die kleinen creutzlein hinden nach, die (Layen vnnd) baurn die grossen voran. – Franck, II, 180a; Zinkgref, IV, 244; Petri, II, 140; Henisch, 213, 36; Lehmann, II, 71, 58; Eiselein, 396; Simrock, 5952.
Holl.: De papen geven den dommen boeren de groote kruisen te dragen, en volgen zelven met de kleine. (Harrebomée, II, 159.)
86 Die Pfaffen tragen Platten und sitzen da mit blossen Köpfen. – Eiselein, 505.
87 Die Pfaffen trincken S. Georgen zu vnnd S. Georg den Pfaffen; was gilts, wenn sie truncken werden, so wird einer dem andern den busen voll speyen. – Lehmann, 810, 3.
88 Die Pfaffen trincken St. Georgen zu Tode.
„Drum wird einer ein Pfaff oder Soldat, dass keiner für ihn trinkt, sondern er für alle.“
89 Die Pfaffen unterhalten ihre Köchin aus dem patrimonio Christi. – Wolfius, Memorab., Cent. 16; Welt und Zeit, V, 79, 25.
90 Die Pfaffen verdienen mit jhrem Werck den Himmel so schwerlich als ein Abt oder Mönch, der vom Bet felt vnd die Nonne, die ein bein bricht. – Zinkgref, IV, 68.
91 Die Pfaffen wollen wol eigen gut haben, aber nicht eigene Weiber. – Zinkgref, IV, 77.
92 Drei Pfaffen im Rath, drei Richter ohne Gnad' und drei Bauern gierig und reich, sind neun Teufel im Erdenreich.
Holl.: Drie paapen van boozen rade, drie schouten zonder genade, drie boeren, gierig en rijk, zijn negen duivels van't aardrijk. (Harrebomée, II, 159b.)
93 Du meinst, pfaffen sein heilig man, sie lachen junge megdlein gern an.
Lat.: Clericus in sella gaudet ueniente puella. (Loci comm., 121.)
94 Ein frommer Pfaff und ein weisser Spatz sind ein seltener Schatz (oder: sind zwei seltene Vögel).
95 Ein frommer Pfaff und ohne Lüge ein Barbier sind zwei seltene Thier'.
Die Russen: Wer einen frommen Popen findet, der hebe ihn ja auf, denn er hat einen seltenen Fund gethan. (Altmann V, 103.) Ein frommer Pope ist selten, ein frommer Protope noch seltener. (Altmann VI, 473.)
96 Ein hoffertiger pfaff, ein kindt ohn straff, ein weisser aff seind vnder des teuffels herrschafft. – Franck, I, 76a; Lehmann, II, 123, 51; Zinkgref, IV, 245.
97 Ein ieder Pfaff lobt sein Heyligthum. – Lehmann, 152, 175; Eiselein, 505; Simrock, 7755; Braun, I, 3215.
Frz.: Fox est li prestres qui blame ses reliques. – Ge ne viz oncques prestre qui blamast ses relicques. (Leroux, I, 27.)
Holl.: Zot is de paap, die zijn heiligdom laakt. (Harrebomée, II, 160a.)
98 Ein jeder Pfaff auff dem Dorffe wil Bapst sein. – Pauli, Postilla, II, 235b.
„Vnd wenn er niemand hat, mit welchen er sich vmbs Primat zanken kan, so mus er mit seinem Küster anfahen zu zanken.“
99 Ein Pfaff, der nicht herrschen will in seinem Revier, und ein weisser Spatz sind seltene Thier.
Holl.: Wijs mij een predikant, die niet heerschzuchtig, en een' koster, die niet kwastig is. (Harrebomée, II, 199b.)
100 Ein Pfaff, ein Pfründt, ein Junker, ein Lehn.
„Keinem hat er (Carolus Magnus) weder Geistlich noch Weltlich, mehr denn ein Pfründt, ein Land oder von Lehen dess Reichs lassen.“ (Aventin, CCCXXXIIIIb.)
101 Ein Pfaff hat mehr Recht als Verstand.
Frz.: Clerc a grant privilége. (Leroux, II, 92.)
102 Ein Pfaff hat's gern, wenn's im Beutel klingt.
Holl.: Een paap mag wel een stuivertje lijden. (Harrebomée, II, 159b.)
103 Ein Pfaff in Harnisch, ein Esel in Ehren vnd ein blinder leider sind drey lecherliche Dinge. – Petri, II, 218; Henisch, 943, 27.
104 Ein Pfaff nimmt von dem andern kein Opfer.
Schwed.: En präst gier intet den andra offer. (Grubb, 191.)
105 Ein Pfaff thut nichts umsonst. (Böhmen.)
106 Ein Pfaff verdient mit dem Maul mehr als ein Bauer mit den Händen.
Frz.: Mieulx vault boussée de clerc que journée de vilain. (Leroux, II, 82.)
107 Ein Pfaff (Mönch) will überall mit im Spiel sein, und sollte man ihn dabei malen.
108 Ein stolzer Pfaff, ein schamloser Laff und ein kluger Aff des Teufels sind. – Eiselein, 507.
Lat.: Clericus superbus, puer sine pudore et simia prudens sub imperio sunt daemonum. (Eiselein, 507.)
109 Ein zänkischer Pfaff, ein blühender März, eine Jungfrau ohne Scham behende nehmen ein übel Ende. – Eiselein, 452.
Lat.: Clericus contentiosus, virgo sine pudore et Martius in flore malum habent finem. (Eiselein, 452.)
110 Eins Pfaffen, Affen vnd Wolffs biss sindt vnheilsam. – Zinkgref, IV, 246.
111 Es hat nie kein pfaff wohlgesungen, der sein andere erste (oder: sein güldin) mess singt. – Gruter, I, 31; Eiselein, 505.
Bei seiner funfzigjährigen Amtsjubelfeier.
112 Es ist kein pfaff, er hat eine platte. – Franck, II, 116a; Simrock, 7753.
113 Es ist kein Pfaff fromm, er hab dann haar vff der Zungen. – Zinkgref, IV, 245.
114 Es ist noch kein Pfaff am Fasten gestorben.
Die Russen: Wenn du lachende Pfaffen sehen willst, dann brauchst du nicht zu warten, bis die Fasten vorüber sind. (Altmann VI, 471.) Die Russen: Die Marterwoche schadet dem Bauch des Metropoliten nichts. (Altmann V, 80.)
115 Es ist noch nie kein Pfaff durst gestorben. – Zinkgref, IV, 247.
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