Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] Körte, 4494; Körte2, 5644; Simrock, 7432; Lohrengel, I, 539; Braun, I, 2987; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120. In der Schweiz; D' Natur zieht stärker as siben Stiere. (Sutermeister, 143.) - Im Plattdeutschen: Natuer treckt stärker ass thän Ossen. (Schlingmann, 1070.) Engl.: Nature draws more than ten oxen. (Bohn II, 14.) Holl.: Natuur treckt meer dan zeven paarden (oxen). (Harrebomee, II, 118a.) It.: Natura tira piu che cento cavalli. (Gaal, 1207; Pazzaglia, 240, 5.) Lat.: Custode et cura natura potentior omni. (Gaal, 1206.) - Natura plus trahit septem bobus. (Binder II, 1976.) - Nescia mutari ad mores natura recurrit. (Eiselein, 490.) - Plus vi nature septem bobus trahe iure. (Fallersleben, 543; Sutor, 540.) 56 Ein böss verkert natur hilfft nit, wann man ein loch durch sie predigt. - Franck, I, 71a; Schottel, 1127a. 57 Ein gute natur darff keynes meysters. - Franck, I, 71a. 58 Gute Naturen können nicht lange zürnen. 59 Hitzige Natur ist die beste. "Ein hitzig Natur ist die best. Denn die Pferdt, die sich im Sand vmbwaltzen sind besser, als die sich im Wasser niderlegen." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 146.) 60 Je besser natur, je söhnlicher Hertz. - Henisch, 319, 61; Petri, II, 390. Lat.: Quo quisque est major, magis est placabilis irae, et faciles motus mens generosa capit. (Henisch, 319, 62.) 61 Je grausamer Natur, je lenger Zorn. - Petri, II, 391. 62 Je lenger die Natur hinleufft, je schwerer sie wird. - Petri, II, 393. 63 Magst der Natur mit Gabeln wehren, einmal wird sie wiederkehren. - Frost, 61. 64 Man kann die Natur nicht ändern. - Simrock, 7432a. 65 Man muss der Natur den Gang lassen. Man muss der Natur ihr Recht lassen. (Altmann VI, 486.) 66 Me ka d' Natur nid frässe. - Sutermeister, 143. 67 Me ka d' Natur nid mit Strau hüete. - Sutermeister, 143. 68 Natör gongt bawen dei liere, sed Salomon's Kat, jö smiat at jagt, üus'r en Müüs auer a Tele löp. (Nordmarschen.) - Haupt, VIII, 376, 25. Natur geht über die Lehre, sagte Salomo's Katze, da warf sie das Licht weg, als eine Maus über die Diele lief. 69 Natur bedarf nur Wasser vnnd Brod. - Lehmann, II, 425, 64. 70 Natur begehrt wenig, die Einbildung vnd der Dünckel viel. - Lehmann, II, 425, 65. 71 Natur begehrt wenig, Wahn viel. - Körte, 4493; Körte2, 5643; Simrock, 7434; Venedey, 116; Braun, I, 2990. Frz.: Nature se content de peu. 72 Natur bleibt wie Rost am Eysen, wie der Mor bey der schwartzen Farb, wie der Hund beym hincken. - Lehmann, 540, 61. 73 Natur frewet sich eines andern Vnglücks. - Lehmann, II, 425, 62. 74 Natur gehet für lehr. - Franck, I, 65; Tappius, 72a; Egenolff, 11a u. 368b; Gruter, I, 61; Petri, II, 491; Henisch, 1431, 43; Eiselein, 490; Körte, 4492; Masson, 359; Simrock, 7428. Ist stärker als Unterricht. (S. Mutterwitz.) Krumm kann nicht gerade werden. "Was von Natur ist angeboren, das halt ein jeder ausserkoren, davon auch keiner leichtlich weicht, so man ihn anders lehrt und zeucht, und schlagt stets in die vorig Art, wie streng man straffet und bewahrt, so singt er doch sein alte Weis; was ihn gelüst, ist seine Speis." (Chaos, 717.) Niederd.: Natur gat boven lere. (Insita devincit artes natura vel omnis.) (Tunn., 793.) Engl.: What is bred in the bone, will never be out of the flesh. Holl.: Het zij in schande of eer, natuur gaat boven leer. (Harrebomee, II, 118a.) - Natuur gaet boven leer. (Tunn., 19, 20.) It.: La natura puo piu che l'arte. (Gaal, 1206.) Lat.: Artem natura superat, dant hoc sua cura. (Fallersleben, 542.) - Lupus pilum mutat, non mentem. Schwed.: Naturen gar öfwer uptuktelsen. (Rhodin, 99.) 75 Natur gehet vor Kunst. - Lehmann, II, 425, 55; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120. Dän.: Naturen gaaer over kunsten. (Prov. dan., 427.) Schwed.: Naturen gar för konsten. (Grubb, 567.) [Spaltenumbruch] 76 Natur geht für. - Franck, II, 6a; Petri, II, 139. 77 Natur geht vor des Amtmanns Büttel. Dän.: Högt er herre-bud; dog er naturens högere. (Prov. dan., 93.) 78 Natür geit over de Lehre. - Bueren, 898; Hauskalender, I. 79 Natur gibt uns wol das Korn, aber ungemahlen. Die Russen: Die Natur formt wol Granitblöcke, aber nicht die Granitsäulen. (Altmann V, 85.) 80 Natur guckt überall hervor. Holl.: De natuur verloechent zich niet. - Natuur is onze naaste gebuur. (Harrebomee, II, 116b u. 118a.) Lat.: Naturam frenara potes, sed vincere nunquam. (Palingen.) (Binder II, 1980.) Ung.: Kitetszik a' vas-szeg a' zsakbol. (Gaal, 554.) 81 Natur ist bald satt, aber das Auge spät. 82 Natur ist gegen einen mild, gegen einen andern gar zähe mit Gaben. "Den einen salzt und schmalzt sie, den andern lässt sie wie Saumuss ungesalzen und ungeschmalzen." 83 Natur ist mehr den Gewonheit. - Petri, II, 491. Nach italienischer Anschauung muss die Natur der Mode sich unterwerfen: Ne natura puo star contra il costume. 84 Natur ist über Kunst. - Körte, 4493. 85 Natur kann man nicht ausziehen wie einen Rock. Holl.: Dat in de natuur is, is kwaad te verdrijven. (Harrebomee, II, 117b.) It.: Invan di toglier si procura cio, che vien dalla natura. (Pazzaglia, 240, 4.) 86 Natur kehrt wieder und wenn man sie mit Heugabeln austreibt. "Wenn man will die Natur verbieten, so thut sie zweymal sehrer wüten." (Waldis, II, 60, 7.) It.: Chi l'ha per natura, fin alla fossa dura. 87 Natur läst sich nit endern. - Lehmann, II, 425, 58. 88 Natur lehrt auch das widerwertige meyden vnd fliehen. - Lehmann, II, 425, 59. 89 Natur lehrt den Hund spüren. Frz.: Nature fait le chien tracer. (Kritzinger, 475a.) Holl.: Natuur doet den hond sporen. (Harrebomee, II, 118a.) 90 Natur lügt nicht. Holl.: De natuur kan niet liegen. (Harrebomee, II, 117b.) 91 Natur, säüt Möäken, doa schlep se bei'n Prester. - Schlingmann, 1015. 92 Natur trotzt dem Büttel und dem Knüttel. 93 Natur übertrifft allzeit Kunst. 94 Natur und Gewohnheit sind ein eisern Kleid. Mhd.: Nataure unde gewoneheit, der beider kraft ist harte breit. (Freidank.) (Zingerle, 55.) - Nataur ir geleich gewonhait dick behanset. (Falkner.) (Zingerle, 108.) 95 Natur und Liebe lassen sich nicht bergen. - Körte, 4497; Simrock, 7442. 96 Natur vberwindt gwonheit. - Franck, I, 122b; Gruter, I, 61; Henisch, 1608, 63; Simrock, 7431; Graf, 14, 192; Körte, 4495; Braun, I, 2988. 97 Natur vnnd Gewonheit läst nit nach. - Lehmann, II, 425, 57. 98 Natur weiss jhre wahre wol zu verkauffen. - Lehmann, 538, 18; Sailer, 146; Simrock, 7444. 99 Natur will einen guten Führer haben. Schwed.: Naturen will hafwa en god ledswen. (Grubb, 568; Wensell, 57.) 100 Natur will ihren Lauf haben, sagte der Bock. 101 Natur wirft bald die Larve ab. Lat.: Ficta cito ad naturam reciderint suam. (Philippi, I, 155; Froberg, 234.) 102 Natur zeucht mehr (stärker) als hundert Pferde. - Lehmann, II, 425, 66; Winckler, XVIII, 91. Niederd.: Natur trekt mer dan seven perde. (Plus validis septem tractat natura caballis.) (Tunn., 795.) 103 Natur zieht stärker, denn sieben Ochsen, sprach der Abt, als er mit der Ursel allein war. - Klosterspiegel, 13, 9. 104 Natura paucis contenta, sagte der Bube, als er den dritten Hieb erhielt und zehn bekommen sollte. 105 Natura paucis contenta, sagte der Schüler, als er Hiebe vom Lehrer bekam.
[Spaltenumbruch] Körte, 4494; Körte2, 5644; Simrock, 7432; Lohrengel, I, 539; Braun, I, 2987; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120. In der Schweiz; D' Natur zieht stärker as siben Stiere. (Sutermeister, 143.) – Im Plattdeutschen: Natuer treckt stärker ass thän Ossen. (Schlingmann, 1070.) Engl.: Nature draws more than ten oxen. (Bohn II, 14.) Holl.: Natuur treckt meer dan zeven paarden (oxen). (Harrebomée, II, 118a.) It.: Natura tira più che cento cavalli. (Gaal, 1207; Pazzaglia, 240, 5.) Lat.: Custode et cura natura potentior omni. (Gaal, 1206.) – Natura plus trahit septem bobus. (Binder II, 1976.) – Nescia mutari ad mores natura recurrit. (Eiselein, 490.) – Plus vi nature septem bobus trahe iure. 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(Altmann VI, 486.) 66 Me ka d' Natur nid frässe. – Sutermeister, 143. 67 Me ka d' Natur nid mit Strau hüete. – Sutermeister, 143. 68 Natör gongt bâwen dî liêre, sêd Salomon's Kât, jö smiat at jâgt, üus'r en Müüs auer a Têle löp. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 376, 25. Natur geht über die Lehre, sagte Salomo's Katze, da warf sie das Licht weg, als eine Maus über die Diele lief. 69 Natur bedarf nur Wasser vnnd Brod. – Lehmann, II, 425, 64. 70 Natur begehrt wenig, die Einbildung vnd der Dünckel viel. – Lehmann, II, 425, 65. 71 Natur begehrt wenig, Wahn viel. – Körte, 4493; Körte2, 5643; Simrock, 7434; Venedey, 116; Braun, I, 2990. 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Körte, 4494; Körte2, 5644; Simrock, 7432; Lohrengel, I, 539; Braun, I, 2987; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120.
In der Schweiz; D' Natur zieht stärker as siben Stiere. (Sutermeister, 143.) – Im Plattdeutschen: Natuer treckt stärker ass thän Ossen. (Schlingmann, 1070.)
Engl.: Nature draws more than ten oxen. (Bohn II, 14.)
Holl.: Natuur treckt meer dan zeven paarden (oxen). (Harrebomée, II, 118a.)
It.: Natura tira più che cento cavalli. (Gaal, 1207; Pazzaglia, 240, 5.)
Lat.: Custode et cura natura potentior omni. (Gaal, 1206.) – Natura plus trahit septem bobus. (Binder II, 1976.) – Nescia mutari ad mores natura recurrit. (Eiselein, 490.) – Plus vi nature septem bobus trahe iure. (Fallersleben, 543; Sutor, 540.)
56 Ein böss verkert natur hilfft nit, wann man ein loch durch sie predigt. – Franck, I, 71a; Schottel, 1127a.
57 Ein gute natur darff keynes meysters. – Franck, I, 71a.
58 Gute Naturen können nicht lange zürnen.
59 Hitzige Natur ist die beste.
„Ein hitzig Natur ist die best. Denn die Pferdt, die sich im Sand vmbwaltzen sind besser, als die sich im Wasser niderlegen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 146.)
60 Je besser natur, je söhnlicher Hertz. – Henisch, 319, 61; Petri, II, 390.
Lat.: Quo quisque est major, magis est placabilis irae, et faciles motus mens generosa capit. (Henisch, 319, 62.)
61 Je grausamer Natur, je lenger Zorn. – Petri, II, 391.
62 Je lenger die Natur hinleufft, je schwerer sie wird. – Petri, II, 393.
63 Magst der Natur mit Gabeln wehren, einmal wird sie wiederkehren. – Frost, 61.
64 Man kann die Natur nicht ändern. – Simrock, 7432a.
65 Man muss der Natur den Gang lassen.
Man muss der Natur ihr Recht lassen. (Altmann VI, 486.)
66 Me ka d' Natur nid frässe. – Sutermeister, 143.
67 Me ka d' Natur nid mit Strau hüete. – Sutermeister, 143.
68 Natör gongt bâwen dî liêre, sêd Salomon's Kât, jö smiat at jâgt, üus'r en Müüs auer a Têle löp. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 376, 25.
Natur geht über die Lehre, sagte Salomo's Katze, da warf sie das Licht weg, als eine Maus über die Diele lief.
69 Natur bedarf nur Wasser vnnd Brod. – Lehmann, II, 425, 64.
70 Natur begehrt wenig, die Einbildung vnd der Dünckel viel. – Lehmann, II, 425, 65.
71 Natur begehrt wenig, Wahn viel. – Körte, 4493; Körte2, 5643; Simrock, 7434; Venedey, 116; Braun, I, 2990.
Frz.: Nature se content de peu.
72 Natur bleibt wie Rost am Eysen, wie der Mor bey der schwartzen Farb, wie der Hund beym hincken. – Lehmann, 540, 61.
73 Natur frewet sich eines andern Vnglücks. – Lehmann, II, 425, 62.
74 Natur gehet für lehr. – Franck, I, 65; Tappius, 72a; Egenolff, 11a u. 368b; Gruter, I, 61; Petri, II, 491; Henisch, 1431, 43; Eiselein, 490; Körte, 4492; Masson, 359; Simrock, 7428.
Ist stärker als Unterricht. (S. Mutterwitz.) Krumm kann nicht gerade werden. „Was von Natur ist angeboren, das halt ein jeder ausserkoren, davon auch keiner leichtlich weicht, so man ihn anders lehrt und zeucht, und schlagt stets in die vorig Art, wie streng man straffet und bewahrt, so singt er doch sein alte Weis; was ihn gelüst, ist seine Speis.“ (Chaos, 717.)
Niederd.: Natur gat boven lere. (Insita devincit artes natura vel omnis.) (Tunn., 793.)
Engl.: What is bred in the bone, will never be out of the flesh.
Holl.: Het zij in schande of eer, natuur gaat boven leer. (Harrebomée, II, 118a.) – Natuur gaet boven leer. (Tunn., 19, 20.)
It.: La natura può più che l'arte. (Gaal, 1206.)
Lat.: Artem natura superat, dant hoc sua cura. (Fallersleben, 542.) – Lupus pilum mutat, non mentem.
Schwed.: Naturen går öfwer uptuktelsen. (Rhodin, 99.)
75 Natur gehet vor Kunst. – Lehmann, II, 425, 55; Schlesw.-holst. Jahrb., IV, 120.
Dän.: Naturen gaaer over kunsten. (Prov. dan., 427.)
Schwed.: Naturen går för konsten. (Grubb, 567.)
76 Natur geht für. – Franck, II, 6a; Petri, II, 139.
77 Natur geht vor des Amtmanns Büttel.
Dän.: Høgt er herre-bud; dog er naturens høgere. (Prov. dan., 93.)
78 Natür geit over de Lehre. – Bueren, 898; Hauskalender, I.
79 Natur gibt uns wol das Korn, aber ungemahlen.
Die Russen: Die Natur formt wol Granitblöcke, aber nicht die Granitsäulen. (Altmann V, 85.)
80 Natur guckt überall hervor.
Holl.: De natuur verloechent zich niet. – Natuur is onze naaste gebuur. (Harrebomée, II, 116b u. 118a.)
Lat.: Naturam frenara potes, sed vincere nunquam. (Palingen.) (Binder II, 1980.)
Ung.: Kitetszik a' vas-szeg a' zsákbol. (Gaal, 554.)
81 Natur ist bald satt, aber das Auge spät.
82 Natur ist gegen einen mild, gegen einen andern gar zähe mit Gaben.
„Den einen salzt und schmalzt sie, den andern lässt sie wie Saumuss ungesalzen und ungeschmalzen.“
83 Natur ist mehr den Gewonheit. – Petri, II, 491.
Nach italienischer Anschauung muss die Natur der Mode sich unterwerfen: Nè natura può star contra il costume.
84 Natur ist über Kunst. – Körte, 4493.
85 Natur kann man nicht ausziehen wie einen Rock.
Holl.: Dat in de natuur is, is kwaad te verdrijven. (Harrebomée, II, 117b.)
It.: Invan di toglier si procura ciò, che vien dalla natura. (Pazzaglia, 240, 4.)
86 Natur kehrt wieder und wenn man sie mit Heugabeln austreibt.
„Wenn man will die Natur verbieten, so thut sie zweymal sehrer wüten.“ (Waldis, II, 60, 7.)
It.: Chi l'ha per natura, fin alla fossa dura.
87 Natur läst sich nit endern. – Lehmann, II, 425, 58.
88 Natur lehrt auch das widerwertige meyden vnd fliehen. – Lehmann, II, 425, 59.
89 Natur lehrt den Hund spüren.
Frz.: Nature fait le chien tracer. (Kritzinger, 475a.)
Holl.: Natuur doet den hond sporen. (Harrebomée, II, 118a.)
90 Natur lügt nicht.
Holl.: De natuur kan niet liegen. (Harrebomée, II, 117b.)
91 Natur, säüt Möäken, doa schlep se bî'n Prêster. – Schlingmann, 1015.
92 Natur trotzt dem Büttel und dem Knüttel.
93 Natur übertrifft allzeit Kunst.
94 Natur und Gewohnheit sind ein eisern Kleid.
Mhd.: Natûre unde gewoneheit, der beider kraft ist harte breit. (Freidank.) (Zingerle, 55.) – Natûr ir geleich gewonhait dick behanset. (Falkner.) (Zingerle, 108.)
95 Natur und Liebe lassen sich nicht bergen. – Körte, 4497; Simrock, 7442.
96 Natur vberwindt gwonheit. – Franck, I, 122b; Gruter, I, 61; Henisch, 1608, 63; Simrock, 7431; Graf, 14, 192; Körte, 4495; Braun, I, 2988.
97 Natur vnnd Gewonheit läst nit nach. – Lehmann, II, 425, 57.
98 Natur weiss jhre wahre wol zu verkauffen. – Lehmann, 538, 18; Sailer, 146; Simrock, 7444.
99 Natur will einen guten Führer haben.
Schwed.: Naturen will hafwa en god ledswen. (Grubb, 568; Wensell, 57.)
100 Natur will ihren Lauf haben, sagte der Bock.
101 Natur wirft bald die Larve ab.
Lat.: Ficta cito ad naturam reciderint suam. (Philippi, I, 155; Froberg, 234.)
102 Natur zeucht mehr (stärker) als hundert Pferde. – Lehmann, II, 425, 66; Winckler, XVIII, 91.
Niederd.: Natur trekt mêr dan seven perde. (Plus validis septem tractat natura caballis.) (Tunn., 795.)
103 Natur zieht stärker, denn sieben Ochsen, sprach der Abt, als er mit der Ursel allein war. – Klosterspiegel, 13, 9.
104 Natura paucis contenta, sagte der Bube, als er den dritten Hieb erhielt und zehn bekommen sollte.
105 Natura paucis contenta, sagte der Schüler, als er Hiebe vom Lehrer bekam.
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