Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 75 Was man auf die Mühle aufschüttet, das wird gemahlen. Auch russisch Altmann VI, 401. Böhm.: Jake na mlyn sypes, takove se mele. (Celakovsky, 161.) Kroat.: Melin melje, kaj mu naspes. (Celakovsky, 161.) Wend.: Kajkez na mlon sypas, tajke so mele. - Stoz sypas, to meles. (Celakovsky, 161.) 76 Was man auf die Mühle schütt, das theilt sie auch dem Müller mit. - Chaos, 639. Lat.: Ante deum orantes, non sitis corde vagantes; si cor non orat, frustra tunc lingua laborat. (Chaos, 693.) 77 Weil die Mühle im Gange ist, muss man aufschütten. Span.: Quando estaba picado el molino. (Don Quixote.) 78 Weit't este in de Mülln kümmet, de millt. (Waldeck.) - Curtze, 342, 361; Firmenich, I, 326, 56. Im Sauerlande: ...de schüddet eirst op. 79 Wen man in der Mühle trifft, den hält man für den Müller. - Altmann VI, 435. Die Russen: Wer in der Mühle ist, wird Müller benamt. (Altmann VI, 467.) 80 Wenn die Mühle des Nachts stehen bleibt, wacht der Müller auf. - Frischbier2, 2669. 81 Wenn die Mühle kein Wasser hat, hört sie auf zu mahlen. 82 Wenn die Mühle nicht klappert, so gibt's kein Mehl. Lat.: Qui vitat molam, vitat farinam. (Tappius, 211a; Philippi, II, 141.) 83 Wenn die Mühle steht, tanzen die Esel. It.: Quando il molino e chiuso gl' asini trescano. (Pazzaglia, 216, 5.) 84 Wer auf einer Mühle nicht gemahlen bekommt, geht in die andere. Dän.: Hvo ei kand faae malet paa en mölle, gaaer til en anden. (Prov. dan., 419.) 85 Wer auf meine Mühle kommt, ist mein Freund. Engl.: He is my friend that grindeth at my mill. (Bohn II, 95.) It.: Colui e il mio zio che vuole il bene mio. (Bohn II, 95.) Port.: Este he meu amigo, que moe no meu moinho. (Bohn I, 273.) Span.: Ese es mi amigo el que muele en mi molinillo. (Bohn I, 227.) 86 Wer das letzt auff der Mühl hat, der wandelt im schatten des Tods. - Lehmann, 174, 41. It.: Chi va al mulino, s' infarina. (Bohn I, 86.) 87 Wer die Mühle fleucht, der flieht auch das Mehl. - Simrock, 7129a. 88 Wer die Mühle verlässt, kommt aus dem Mehlstaube. Frz.: Qui fuit la moelle fuit la farine. (Leroux, II, 299.) 89 Wer eine Mühle an das Wasser baut, will damit mahlen. Aehnlich russisch Altmann VI, 463. 90 Wer erst zu der müle kompt, der malet erst. (S. Kommen 191.) - Tappius, 212b; Körte, 4311; Lehmann, II, 840, 260; Simrock, 7136; Graf, 25, 283; Reinsberg III, 2; Braun, I, 2778. Wer ee zu der mul kompt, der melt ee. (Hofmann, 34, 105.) Bei gleichen Rechten entscheidet der Vorzug der Zeit. Mhd.: Die ok irst to der molen kumt, die sal erst molen. (Homeyer, II, 59, 4; Wackernagel, 284, 312; Rössler, I, 151.) Dän.: Hvo först kommer til mölle, faaer först malet. (Prov. dan., 419; Bohn I, 378.) Engl.: First come, first served. Frz.: Le premier venu engrene. - Premier venu, premier moulu. Holl.: Die ierst ter molen comt, sal ierst malen. (Tunn., 10, 4.) It.: Chi e primo al mulino primo macina. In Wälschtirol: Chi e primo molim masna. (Hörmann, 26.) Lat.: Ante molem primo veniens molet hic prius imo. (Fallersleben, 240.) - Primus veniens, primus molet. (Marin, 8.) Schwed.: Den som först kommer till qwarnen, far först mala. (Marin, 8.) 91 Wer in der Mühle Flöte bläst, verschwendet seinen Athem. Böhm.: Ve mlyne nehud', a ozralce, kdyz spi, nebud'. (Celakovsky, 139.) 92 Wer in die Mühle gehet, der wird bestaubt. - Lehmann, 859, 3; Sailer, 125. Wer indess nur eine Stunde darin ist, wird bei weitem nicht so staubig, als wer sich stets darin befindet. [Spaltenumbruch] Böhm.: Kdo casto do mlyna chodi, zmouci se. (Celakovsky, 40.) Dän.: Hov som gaaer i mölen bliver stövet. (Prov. dan., 60.) Holl.: Die in den molen komt, wordt ligt bestoven. - Die omtrent den molen woont, bestuift van het meel. (Harrebomee, II, 95a.) Lat.: Non intret molam qui vult vitare farinam. 93 Wer in die Mühle geht, wird mehlig, wer in den Himmel kommt, wird selig; aber lieber mehlig als selig. 94 Wer zur Mühle will, geht dem Wasser nach. 95 Wie man die Mühle stellt, so geht sie. - Altmann VI, 485. 96 Wi's uf de Meile kimmt, su werd's abgemoalen. (Schles.) - Gomolcke, 1119; Frommann, III, 242, 11; hochdeutsch bei Simrock, 7135. Auch die Kroaten sagen: Die Mühle mahlt, wie du aufschüttest. (Reinsberg III, 64.) *97 Auf meine Mühle wird auch wol einmal Wasser kommen. Auch mir wird es einmal tagen, sagt, der Zukunft vertrauend, der Serbe. Auch mir wird einst die Sonne scheinen, der Kroat. Auch auf unserer Strasse wird einmal Festtag sein, der Russe. Der Perser: Ein oder das andere mal wird das Wasser in meinen Kanal fliessen. (Reinsberg II, 137.) *98 Dar is wat in'r Möl. - Eichwald, 1323. *99 Dat is noch in'r Möl. - Eichwald, 1322. *100 Die Mühle seiner (seines) Feinde(s) mit Wasser versorgen. "Herr G. sollte doch aufhören, die Mühlen seiner Gegner mit Wasser zu versorgen." (National-Zeitung, Berlin 1870, Nr. 307.) *101 Er hat das letzte auf der Mühle. Frz.: Il sent le sapin. (Lendroy, 1358.) *102 Er hat eine Mühle ohne Wasser und Wind. Es fehlen ihm die nothwendigen Mittel zur Betreibung seines Geschäfts. Frz.: Peindre sans huyle. Lat.: Absque oleo pingere. (Bovill, I, 176.) *103 Er het em z' Müli troschet. - Sutermeister, 79. Er hat ihn gedroschen, wie man das Getreide zur Mühle drischt. Für dergleichen fühlbare, handgreifliche Züchtigungen finden sich a. a. O. noch folgende schweizer Redensarten: Er hat em eis abg'hoberet, abgetöfflet, erlideret. Er hat em eis g'tängt. Er hat em's greiset. Er hat em g'ge (nämlich Prügel). Er het mit em kragab g'macht. Er hat en fläckli bim Krübis g'nu. Er het en Näggis erwütscht (s. Nacken). Er het e mit ere g'hämpflige Ruethe erhaue. Er hed en ausg'wüscht. *104 Er ist dur d' Mühli dure gange. (Luzern.) *105 Er möchte ihre Mühle zwischen Wind und Wasser küssen. - Eiselein, 474. *106 Er weiss seine Mühle nicht im Gange zu erhalten. Holl.: Hij weet den molen niet aan den gang te houden. (Harrebomee, II, 95b.) *107 Er wird schon wieder einmal auf meine Mühle kommen. Frz.: Laissez-le faire, il viendra moudre a notre moulin. (Lendroy, 1040.) *108 Es ist (schon) auff der mühlen, wenn nur wind ist. - Lehmann, 150, 12. Um zu sagen, dass etwas bereit, fertig, im Gange u. s. w. ist, finden sich a. a. O. noch folgende verwandte Redensarten: Es ist angespannt. Man hat schon gesattelt. Die Axt ist albereit dem Baum angeschlagen. Er ist schon in der Esse. Es ist beim Feuer. *109 Es ist eine Mühle, der es an Wasser fehlt. Frz.: C'est une ecoute s'il pleut. (Kritzinger, 259b.) *110 Ich will auf keiner andern Mühle mahlen. Engl.: I am loth to change my mill. (Bohn II, 169.) *111 Seine Mühle hat das letzte aufgeschüttet. *112 Seine Mühle klappert mit dem letzten Wasser. *113 Sie mahlen auf Einer Mühle. - Altmann VI, 513. Mühlbacher. De Melembecher hun de Mel äinjden um Becher. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 518. Mühlchristel. * Das ist ein Mühlchristel. (Nordböhmen.) Ein tölpischer, unbeholfener Mensch. Mühlen, s. Müllheim. Mühlen (Verb.). Wer nicht mühlet, will kein Mehl. - Simrock, 7129. Lat.: Devitat quicunque molam, fugit ille farinam. [Spaltenumbruch] 75 Was man auf die Mühle aufschüttet, das wird gemahlen. Auch russisch Altmann VI, 401. Böhm.: Jaké na mlýn sypeš, takové se mele. (Čelakovsky, 161.) Kroat.: Melin melje, kaj mu naspeš. (Čelakovsky, 161.) Wend.: Kajkež na młón sypaš, tajke so mele. – Štož sypaš, to meleš. (Čelakovsky, 161.) 76 Was man auf die Mühle schütt, das theilt sie auch dem Müller mit. – Chaos, 639. Lat.: Ante deum orantes, non sitis corde vagantes; si cor non orat, frustra tunc lingua laborat. 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75 Was man auf die Mühle aufschüttet, das wird gemahlen.
Auch russisch Altmann VI, 401.
Böhm.: Jaké na mlýn sypeš, takové se mele. (Čelakovsky, 161.)
Kroat.: Melin melje, kaj mu naspeš. (Čelakovsky, 161.)
Wend.: Kajkež na młón sypaš, tajke so mele. – Štož sypaš, to meleš. (Čelakovsky, 161.)
76 Was man auf die Mühle schütt, das theilt sie auch dem Müller mit. – Chaos, 639.
Lat.: Ante deum orantes, non sitis corde vagantes; si cor non orat, frustra tunc lingua laborat. (Chaos, 693.)
77 Weil die Mühle im Gange ist, muss man aufschütten.
Span.: Quando estaba picado el molino. (Don Quixote.)
78 Weit't este in de Mülln kümmet, de millt. (Waldeck.) – Curtze, 342, 361; Firmenich, I, 326, 56.
Im Sauerlande: ...de schüddet éirst op.
79 Wen man in der Mühle trifft, den hält man für den Müller. – Altmann VI, 435.
Die Russen: Wer in der Mühle ist, wird Müller benamt. (Altmann VI, 467.)
80 Wenn die Mühle des Nachts stehen bleibt, wacht der Müller auf. – Frischbier2, 2669.
81 Wenn die Mühle kein Wasser hat, hört sie auf zu mahlen.
82 Wenn die Mühle nicht klappert, so gibt's kein Mehl.
Lat.: Qui vitat molam, vitat farinam. (Tappius, 211a; Philippi, II, 141.)
83 Wenn die Mühle steht, tanzen die Esel.
It.: Quando il molino è chiuso gl' asini trescano. (Pazzaglia, 216, 5.)
84 Wer auf einer Mühle nicht gemahlen bekommt, geht in die andere.
Dän.: Hvo ei kand faae malet paa en mølle, gaaer til en anden. (Prov. dan., 419.)
85 Wer auf meine Mühle kommt, ist mein Freund.
Engl.: He is my friend that grindeth at my mill. (Bohn II, 95.)
It.: Colui è il mio zio che vuole il bene mio. (Bohn II, 95.)
Port.: Este hé meu amigo, que móe no meu moinho. (Bohn I, 273.)
Span.: Ese es mi amigo el que muele en mi molinillo. (Bohn I, 227.)
86 Wer das letzt auff der Mühl hat, der wandelt im schatten des Tods. – Lehmann, 174, 41.
It.: Chi va al mulino, s' infarina. (Bohn I, 86.)
87 Wer die Mühle fleucht, der flieht auch das Mehl. – Simrock, 7129a.
88 Wer die Mühle verlässt, kommt aus dem Mehlstaube.
Frz.: Qui fuit la moelle fuit la farine. (Leroux, II, 299.)
89 Wer eine Mühle an das Wasser baut, will damit mahlen.
Aehnlich russisch Altmann VI, 463.
90 Wer erst zu der müle kompt, der malet erst. (S. Kommen 191.) – Tappius, 212b; Körte, 4311; Lehmann, II, 840, 260; Simrock, 7136; Graf, 25, 283; Reinsberg III, 2; Braun, I, 2778.
Wer ee zu der mul kompt, der melt ee. (Hofmann, 34, 105.) Bei gleichen Rechten entscheidet der Vorzug der Zeit.
Mhd.: Die ok irst to der molen kumt, die sal erst molen. (Homeyer, II, 59, 4; Wackernagel, 284, 312; Rössler, I, 151.)
Dän.: Hvo først kommer til mølle, faaer først malet. (Prov. dan., 419; Bohn I, 378.)
Engl.: First come, first served.
Frz.: Le premier venu engrène. – Premier venu, premier moulu.
Holl.: Die ierst ter molen comt, sal ierst malen. (Tunn., 10, 4.)
It.: Chi è primo al mulino primo macina. In Wälschtirol: Chi è primo molim masna. (Hörmann, 26.)
Lat.: Ante molem primo veniens molet hic prius imo. (Fallersleben, 240.) – Primus veniens, primus molet. (Marin, 8.)
Schwed.: Den som först kommer till qwarnen, får först mala. (Marin, 8.)
91 Wer in der Mühle Flöte bläst, verschwendet seinen Athem.
Böhm.: Ve mlýnĕ nehud', a ožralce, když spí, nebud'. (Čelakovsky, 139.)
92 Wer in die Mühle gehet, der wird bestaubt. – Lehmann, 859, 3; Sailer, 125.
Wer indess nur eine Stunde darin ist, wird bei weitem nicht so staubig, als wer sich stets darin befindet.
Böhm.: Kdo často do mlýna chodí, zmouči se. (Čelakovsky, 40.)
Dän.: Hov som gaaer i mølen bliver støvet. (Prov. dan., 60.)
Holl.: Die in den molen komt, wordt ligt bestoven. – Die omtrent den molen woont, bestuift van het meel. (Harrebomée, II, 95a.)
Lat.: Non intret molam qui vult vitare farinam.
93 Wer in die Mühle geht, wird mehlig, wer in den Himmel kommt, wird selig; aber lieber mehlig als selig.
94 Wer zur Mühle will, geht dem Wasser nach.
95 Wie man die Mühle stellt, so geht sie. – Altmann VI, 485.
96 Wi's uf de Mîle kimmt, su werd's abgemoalen. (Schles.) – Gomolcke, 1119; Frommann, III, 242, 11; hochdeutsch bei Simrock, 7135.
Auch die Kroaten sagen: Die Mühle mahlt, wie du aufschüttest. (Reinsberg III, 64.)
*97 Auf meine Mühle wird auch wol einmal Wasser kommen.
Auch mir wird es einmal tagen, sagt, der Zukunft vertrauend, der Serbe. Auch mir wird einst die Sonne scheinen, der Kroat. Auch auf unserer Strasse wird einmal Festtag sein, der Russe. Der Perser: Ein oder das andere mal wird das Wasser in meinen Kanal fliessen. (Reinsberg II, 137.)
*98 Dar is wat in'r Möl. – Eichwald, 1323.
*99 Dat is noch in'r Möl. – Eichwald, 1322.
*100 Die Mühle seiner (seines) Feinde(s) mit Wasser versorgen.
„Herr G. sollte doch aufhören, die Mühlen seiner Gegner mit Wasser zu versorgen.“ (National-Zeitung, Berlin 1870, Nr. 307.)
*101 Er hat das letzte auf der Mühle.
Frz.: Il sent le sapin. (Lendroy, 1358.)
*102 Er hat eine Mühle ohne Wasser und Wind.
Es fehlen ihm die nothwendigen Mittel zur Betreibung seines Geschäfts.
Frz.: Peindre sans huyle.
Lat.: Absque oleo pingere. (Bovill, I, 176.)
*103 Er het em z' Müli trôschet. – Sutermeister, 79.
Er hat ihn gedroschen, wie man das Getreide zur Mühle drischt. Für dergleichen fühlbare, handgreifliche Züchtigungen finden sich a. a. O. noch folgende schweizer Redensarten: Er hat em eis abg'hoberet, abgetöfflet, erlideret. Er hat em eis g'tängt. Er hat em's greiset. Er hat em g'ge (nämlich Prügel). Er het mit em kragab g'macht. Er hat en fläckli bim Krübis g'nu. Er het en Näggis erwütscht (s. Nacken). Er het e mit ere g'hämpflige Ruethe erhaue. Er hed en ûsg'wüscht.
*104 Er ist dur d' Mühli dure gange. (Luzern.)
*105 Er möchte ihre Mühle zwischen Wind und Wasser küssen. – Eiselein, 474.
*106 Er weiss seine Mühle nicht im Gange zu erhalten.
Holl.: Hij weet den molen niet aan den gang te houden. (Harrebomée, II, 95b.)
*107 Er wird schon wieder einmal auf meine Mühle kommen.
Frz.: Laissez-le faire, il viendra moudre à notre moulin. (Lendroy, 1040.)
*108 Es ist (schon) auff der mühlen, wenn nur wind ist. – Lehmann, 150, 12.
Um zu sagen, dass etwas bereit, fertig, im Gange u. s. w. ist, finden sich a. a. O. noch folgende verwandte Redensarten: Es ist angespannt. Man hat schon gesattelt. Die Axt ist albereit dem Baum angeschlagen. Er ist schon in der Esse. Es ist beim Feuer.
*109 Es ist eine Mühle, der es an Wasser fehlt.
Frz.: C'est une écoute s'il pleut. (Kritzinger, 259b.)
*110 Ich will auf keiner andern Mühle mahlen.
Engl.: I am loth to change my mill. (Bohn II, 169.)
*111 Seine Mühle hat das letzte aufgeschüttet.
*112 Seine Mühle klappert mit dem letzten Wasser.
*113 Sie mahlen auf Einer Mühle. – Altmann VI, 513.
Mühlbacher.
De Melembêcher hun de Mel äinjden um Bêcher. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 518.
Mühlchristel.
* Das ist ein Mühlchristel. (Nordböhmen.)
Ein tölpischer, unbeholfener Mensch.
Mühlen, s. Müllheim.
Mühlen (Verb.).
Wer nicht mühlet, will kein Mehl. – Simrock, 7129.
Lat.: Devitat quicunque molam, fugit ille farinam.
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