Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.[Spaltenumbruch] 123 Es geht kein Mönch allein. Bei Tunnicius (892): It geit nein monik alleine. ( Non monachi est casti solummodo carpere gressum.) 124 Es geht kein Mönch allein, damit, wenn der Teufel einen holt, der andere sagen kann, wo er hingekommen ist. - Klosterspiegel, 12, 39. "Warumb geht kein Mönch allein vber die Gass? Antwort: Wann der Teuffel einen holt, dass der ander sag, wo er hin sey kommen." (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 465.) "Sieh an den Mönch, den fluchenden, und nimm dir ein Exempel dran. Dass er nicht ganz mit Haut und Haar des Teufels sei, das ist ein Wahn." (Mirza Schaffy.) Holl.: Ten gaet gheen monic allene. (Tunn., 32, 5.) Lat.: Non decet ut monachus vadat sine compare solus. (Fallersleben, 629; Loci comm., 133.) 125 Es geht kein Mönch verloren; will sie Gott nicht, so ist der Teufel ihrer froh. - Fischart. 126 Es gehört ein Mönch dazu, um das Leben Jesu in Maria's Leibe zu beschreiben. - Klosterspiegel, 80, 18. 127 Es geschieht offt, das der Münch den Apt regieret. - Mathesy, I, 61b. 128 Es gibt kein Mönch das Opfer mehr zurück. - Klosterspiegel, 3, 19. 129 Es gibt mehr Mönche als Kappen; denn Kappen (s. d. 3) machen keine Mönche. - Klosterspiegel, 10, 13. 130 Es ist ein Mönch im Spiel, es mag geschehen, was da will. "Geschehe in der Welt noch so vil, ein mönch will doch sein im spil." 131 Es ist kein Mönch, er hat eine Schürze zur Freundin. Die Russen: Zu jedem Mönch findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.) 132 Es ist kein Mönch, er meint, es steck' ein Abt in ihm. Die Russen: Jeder Mönch hofft Igumen zu werden. (Altmann VI, 393.) 133 Es ist kein Mönch fromm, er habe denn Haut auf der Zunge. - Klosterspiegel, 73, 2. 134 Es ist nicht jeder ein Mönch, der eine Platte hat (der im Kloster wohnt). Aehnlich russisch Altmann V, 106. Böhm.: Ne kazdy plechac farar. (Celakovsky, 269.) Poln.: Nie kazdy lysy pleban. (Celakovsky, 269.) 135 Es ist nicht jeder ein Mönch, der eine schwarze Kappe trägt. - Parömiakon, 1729; Klosterspiegel, 6, 13. 136 Es ist noch kein Mönch ersoffen, es gehe denn das Wasser über den Galgen. - Klosterspiegel, 70, 4. 137 Es kann auch einem Mönch begegnen, dass er nicht weiss, zu welchem Heiligen er beten soll. - Klosterspiegel, 67, 14. 138 Es seynd viel Münche, aber wenig verschnitten. - Lehmann, II, 139, 110; Simrock, 7075; Körte, 4285; Körte2, 5379; Eiselein, 469; Klosterspiegel, 12, 21. 139 Es sind viel Mönche im Kloster, aber wenig Fromme. 140 Es tragen nicht alle Mönche geschorene Köpfe. - Klosterspiegel, 14, 22. 141 Es verdreusst die Mönche, so man ihnen in die Kapuze hofirt. - Klosterspiegel, 36, 22; Eiselein, 470. In Böhmen verlieren sie schon die Ruhe, obgleich man sie blos an der Kappe zupft. Böhm.: Tak dlouho mnicha tahame za kapi, az se na nas obori. (Celakovsky, 263.) 142 Es wohnt mancher im Kloster, der kein Mönch ist. - Altmann VI, 506. 143 Es würde manches besser, wenn man den Mönchen ihre Schätze und das nähme, was die Köchin den Hahnen mit den stolzen Kämmen nimmt. - Klosterspiegel, 59, 7. 144 Für Einen Mönch braucht man keinen Abt. 145 Geht auch Ein Mönch zum Teufel, so bleibt das Kloster ohne Zweifel. Frz.: Faute d'un moine l'abbaye ne manque pas. 146 Gelehrter Mönch und weisser Spatz sind ein seltner Schatz. Wenn die Franciscaner mit Hülfe des Wörterbuchs die Beschlüsse des Tridentinum und den römischen [Spaltenumbruch] Katechismus herausbuchstabirten, so ernannte man sie zu Doctoren und Professoren der Theologie. - In dem Paoletti zu Pistoja antwortete ein Mönch dem Bischof: "Fragt mich nach Möbeln, nach einem Gefäss, das zum Nutzen oder zur Annehmlichkeit dient, ich werd' es euch angeben; von Büchern kennen wir hier nur den Kalender, den Sakristei und das Kochbuch." (Memoires de Scipion de Ricci u. s. w., Brüssel 1857.) "In einem Kloster konnte der Obere lange nicht den Ort ausfindig machen, wo er das geräucherte Fleisch sicher verwahren möchte; seine Mönche wussten es überall zu finden. Endlich fiel ihm die Bibliothek ein, wo er es verwahrte und sicher behielt." (Gesellschafter, Magdeburg 1783, S. 184.) In dem griechischen Kloster Megospiläne, das Prof. H. Hettner im Mai 1852 besuchte, hatten die Mönche zwar nicht den Schlüssel zum Weinkeller, aber den zur Bibliothek verlegt und konnten ihn auch nicht finden. (H. Hettner, Griechische Reiseskizzen, Braunschweig 1853, S. 150.) 147 Gemalte Mönche sind die frömbsten. - Petri, II, 333. Frz.: C'est une mechante chair que de moine, encores vautelle pis que d'abbe. (Leroux, I, 24.) 148 Gleich Münch, gleich Kappen. - Gruter, III, 44; Lehmann, 727, 14; Lehmann, II, 237, 59. Holl.: Gelijke monniken, gelijke kappen. (Harrebomee, II, 101a.) 149 Greif dem Mönch nicht an den Bauch, sonst macht er Gestank im Land. - Klosterspiegel, 48, 3. 150 Grossen München gehören grosse Kappen. - Lehmann, 727, 14; Winckler, IX, 22. 151 Hätte der Mönch eine Kuh angegangen, und sie spricht: Ich bin nicht geschickt, Messe zu halten; so sagt der Obere: Schick dich aber! - Klosterspiegel, 36, 2. 152 Ich habe zwanzig Mönche, sagte der Abt, als man ihn nach der Zahl der Geistlichen im Kloster fragte; wie viel davon Geistliche sind, mag Gott wissen. - Klosterspiegel, 12, 22. 153 Je weniger Mönche und Nonnen, desto mehr Segen. - Klosterspiegel, 59, 13. 154 Kein Mönch lässt sich ein Unglück in die Knie kommen. - Klosterspiegel, 18, 12. 155 Kein Münch soll allein vber die Gasse gehen. - Gruter, III, 58; Lehmann, II, 320, 32. 156 Kleinen München gehören kleine, grossen München grosse Kappen. - Lehmann, 289, 20; Winckler, IX, 22. 157 Lass den Mönch ins Haus, so kommt er in die Stube; lass ihn in die Stube, so kommt er ins Bett. - Klosterspiegel, 9, 1; Masson, 36. 158 Lass den Mönchen ihre Bäuche, dem Adel seine Jagden, den Bauern ihre Kirchweihe und den Hunden ihre Hochzeiten. - Klosterspiegel, 24, 17. 159 Liederliche Mönche machen gute Regeln (Ordensgesetze). 160 Man muss mit Mönchen nichts anfangen oder sie todtschlagen1. - Klosterspiegel, 5, 15. 1) Hoffentlich doch nur in einer geistigen Debatte, in einem wissenschaftlichen Kampfe. 161 Man soll keinem Mönche glauben, er habe denn Haare in der Hand. Holl.: Geloof geen' monnik, of hij hebbe haar in de hand. (Harrebomee, II, 101a.) 162 Man soll keinen Mönch heilig sprechen, wenn er bei verschlossenen Thüren ins Kloster steigen kann. - Klosterspiegel, 55, 6. 163 Mancher Mönch hätte eine Messe für sich nöthig, er brauchte sie nicht zu verkaufen. - Klosterspiegel, 62, 14. 164 Mancher sieht einen Mönch in seiner Kutte für des Papsts vergüldeten Esel an. - Klosterspiegel, 62, 21. 165 Mancher wäre kein Mönch geworden, wenn er sollte arbeiten im Orden. "Seit dem Ausgange des Mittelalters waren die faulen Mönche sprichwörtlich. Der Glaube hatte sich überall festgesetzt, dass das Kloster die Freistätte der Faulheit sei. Dieser Gedanke hat mehr Klöster säcularisirt als die grundsätzliche Opposition gegen die Herrschergewalt der Hierarchie und ihre Landmiliz, die Mönche." (Riehl, Deutsche Arbeit, VII, 2.) 166 Mit des Mönches Hand kann man auch während der Messe sprechen. - Altmann V, 106.
[Spaltenumbruch] 123 Es geht kein Mönch allein. Bei Tunnicius (892): It geit nein monik alleine. ( Non monachi est casti solummodo carpere gressum.) 124 Es geht kein Mönch allein, damit, wenn der Teufel einen holt, der andere sagen kann, wo er hingekommen ist. – Klosterspiegel, 12, 39. „Warumb geht kein Mönch allein vber die Gass? Antwort: Wann der Teuffel einen holt, dass der ander sag, wo er hin sey kommen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 465.) „Sieh an den Mönch, den fluchenden, und nimm dir ein Exempel dran. Dass er nicht ganz mit Haut und Haar des Teufels sei, das ist ein Wahn.“ (Mirza Schaffy.) Holl.: Ten gaet gheen monic allene. (Tunn., 32, 5.) Lat.: Non decet ut monachus vadat sine compare solus. (Fallersleben, 629; Loci comm., 133.) 125 Es geht kein Mönch verloren; will sie Gott nicht, so ist der Teufel ihrer froh. – Fischart. 126 Es gehört ein Mönch dazu, um das Leben Jesu in Maria's Leibe zu beschreiben. – Klosterspiegel, 80, 18. 127 Es geschieht offt, das der Münch den Apt regieret. – Mathesy, I, 61b. 128 Es gibt kein Mönch das Opfer mehr zurück. – Klosterspiegel, 3, 19. 129 Es gibt mehr Mönche als Kappen; denn Kappen (s. d. 3) machen keine Mönche. – Klosterspiegel, 10, 13. 130 Es ist ein Mönch im Spiel, es mag geschehen, was da will. „Geschehe in der Welt noch so vil, ein mönch will doch sein im spil.“ 131 Es ist kein Mönch, er hat eine Schürze zur Freundin. Die Russen: Zu jedem Mönch findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.) 132 Es ist kein Mönch, er meint, es steck' ein Abt in ihm. Die Russen: Jeder Mönch hofft Igumen zu werden. 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Wenn die Franciscaner mit Hülfe des Wörterbuchs die Beschlüsse des Tridentinum und den römischen [Spaltenumbruch] Katechismus herausbuchstabirten, so ernannte man sie zu Doctoren und Professoren der Theologie. – In dem Paoletti zu Pistoja antwortete ein Mönch dem Bischof: „Fragt mich nach Möbeln, nach einem Gefäss, das zum Nutzen oder zur Annehmlichkeit dient, ich werd' es euch angeben; von Büchern kennen wir hier nur den Kalender, den Sakristei und das Kochbuch.“ (Mémoires de Scipion de Ricci u. s. w., Brüssel 1857.) „In einem Kloster konnte der Obere lange nicht den Ort ausfindig machen, wo er das geräucherte Fleisch sicher verwahren möchte; seine Mönche wussten es überall zu finden. Endlich fiel ihm die Bibliothek ein, wo er es verwahrte und sicher behielt.“ (Gesellschafter, Magdeburg 1783, S. 184.) In dem griechischen Kloster Megospiläne, das Prof. H. Hettner im Mai 1852 besuchte, hatten die Mönche zwar nicht den Schlüssel zum Weinkeller, aber den zur Bibliothek verlegt und konnten ihn auch nicht finden. (H. Hettner, Griechische Reiseskizzen, Braunschweig 1853, S. 150.) 147 Gemalte Mönche sind die frömbsten. – Petri, II, 333. Frz.: C'est une méchante chair que de moine, encores vautelle pis que d'abbé. (Leroux, I, 24.) 148 Gleich Münch, gleich Kappen. – Gruter, III, 44; Lehmann, 727, 14; Lehmann, II, 237, 59. Holl.: Gelijke monniken, gelijke kappen. 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123 Es geht kein Mönch allein.
Bei Tunnicius (892): It geit nein monik alleine. ( Non monachi est casti solummodo carpere gressum.)
124 Es geht kein Mönch allein, damit, wenn der Teufel einen holt, der andere sagen kann, wo er hingekommen ist. – Klosterspiegel, 12, 39.
„Warumb geht kein Mönch allein vber die Gass? Antwort: Wann der Teuffel einen holt, dass der ander sag, wo er hin sey kommen.“ (Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 465.) „Sieh an den Mönch, den fluchenden, und nimm dir ein Exempel dran. Dass er nicht ganz mit Haut und Haar des Teufels sei, das ist ein Wahn.“ (Mirza Schaffy.)
Holl.: Ten gaet gheen monic allene. (Tunn., 32, 5.)
Lat.: Non decet ut monachus vadat sine compare solus. (Fallersleben, 629; Loci comm., 133.)
125 Es geht kein Mönch verloren; will sie Gott nicht, so ist der Teufel ihrer froh. – Fischart.
126 Es gehört ein Mönch dazu, um das Leben Jesu in Maria's Leibe zu beschreiben. – Klosterspiegel, 80, 18.
127 Es geschieht offt, das der Münch den Apt regieret. – Mathesy, I, 61b.
128 Es gibt kein Mönch das Opfer mehr zurück. – Klosterspiegel, 3, 19.
129 Es gibt mehr Mönche als Kappen; denn Kappen (s. d. 3) machen keine Mönche. – Klosterspiegel, 10, 13.
130 Es ist ein Mönch im Spiel, es mag geschehen, was da will.
„Geschehe in der Welt noch so vil, ein mönch will doch sein im spil.“
131 Es ist kein Mönch, er hat eine Schürze zur Freundin.
Die Russen: Zu jedem Mönch findet sich eine Mönchin. (Altmann VI, 399.)
132 Es ist kein Mönch, er meint, es steck' ein Abt in ihm.
Die Russen: Jeder Mönch hofft Igumen zu werden. (Altmann VI, 393.)
133 Es ist kein Mönch fromm, er habe denn Haut auf der Zunge. – Klosterspiegel, 73, 2.
134 Es ist nicht jeder ein Mönch, der eine Platte hat (der im Kloster wohnt).
Aehnlich russisch Altmann V, 106.
Böhm.: Ne každý plecháč farář. (Čelakovský, 269.)
Poln.: Nie každy łysy pleban. (Čelakovský, 269.)
135 Es ist nicht jeder ein Mönch, der eine schwarze Kappe trägt. – Parömiakon, 1729; Klosterspiegel, 6, 13.
136 Es ist noch kein Mönch ersoffen, es gehe denn das Wasser über den Galgen. – Klosterspiegel, 70, 4.
137 Es kann auch einem Mönch begegnen, dass er nicht weiss, zu welchem Heiligen er beten soll. – Klosterspiegel, 67, 14.
138 Es seynd viel Münche, aber wenig verschnitten. – Lehmann, II, 139, 110; Simrock, 7075; Körte, 4285; Körte2, 5379; Eiselein, 469; Klosterspiegel, 12, 21.
139 Es sind viel Mönche im Kloster, aber wenig Fromme.
140 Es tragen nicht alle Mönche geschorene Köpfe. – Klosterspiegel, 14, 22.
141 Es verdreusst die Mönche, so man ihnen in die Kapuze hofirt. – Klosterspiegel, 36, 22; Eiselein, 470.
In Böhmen verlieren sie schon die Ruhe, obgleich man sie blos an der Kappe zupft.
Böhm.: Tak dlouho mnicha taháme za kápi, až se na nás oboří. (Čelakovský, 263.)
142 Es wohnt mancher im Kloster, der kein Mönch ist. – Altmann VI, 506.
143 Es würde manches besser, wenn man den Mönchen ihre Schätze und das nähme, was die Köchin den Hahnen mit den stolzen Kämmen nimmt. – Klosterspiegel, 59, 7.
144 Für Einen Mönch braucht man keinen Abt.
145 Geht auch Ein Mönch zum Teufel, so bleibt das Kloster ohne Zweifel.
Frz.: Faute d'un moine l'abbaye ne manque pas.
146 Gelehrter Mönch und weisser Spatz sind ein seltner Schatz.
Wenn die Franciscaner mit Hülfe des Wörterbuchs die Beschlüsse des Tridentinum und den römischen
Katechismus herausbuchstabirten, so ernannte man sie zu Doctoren und Professoren der Theologie. – In dem Paoletti zu Pistoja antwortete ein Mönch dem Bischof: „Fragt mich nach Möbeln, nach einem Gefäss, das zum Nutzen oder zur Annehmlichkeit dient, ich werd' es euch angeben; von Büchern kennen wir hier nur den Kalender, den Sakristei und das Kochbuch.“ (Mémoires de Scipion de Ricci u. s. w., Brüssel 1857.) „In einem Kloster konnte der Obere lange nicht den Ort ausfindig machen, wo er das geräucherte Fleisch sicher verwahren möchte; seine Mönche wussten es überall zu finden. Endlich fiel ihm die Bibliothek ein, wo er es verwahrte und sicher behielt.“ (Gesellschafter, Magdeburg 1783, S. 184.) In dem griechischen Kloster Megospiläne, das Prof. H. Hettner im Mai 1852 besuchte, hatten die Mönche zwar nicht den Schlüssel zum Weinkeller, aber den zur Bibliothek verlegt und konnten ihn auch nicht finden. (H. Hettner, Griechische Reiseskizzen, Braunschweig 1853, S. 150.)
147 Gemalte Mönche sind die frömbsten. – Petri, II, 333.
Frz.: C'est une méchante chair que de moine, encores vautelle pis que d'abbé. (Leroux, I, 24.)
148 Gleich Münch, gleich Kappen. – Gruter, III, 44; Lehmann, 727, 14; Lehmann, II, 237, 59.
Holl.: Gelijke monniken, gelijke kappen. (Harrebomée, II, 101a.)
149 Greif dem Mönch nicht an den Bauch, sonst macht er Gestank im Land. – Klosterspiegel, 48, 3.
150 Grossen München gehören grosse Kappen. – Lehmann, 727, 14; Winckler, IX, 22.
151 Hätte der Mönch eine Kuh angegangen, und sie spricht: Ich bin nicht geschickt, Messe zu halten; so sagt der Obere: Schick dich aber! – Klosterspiegel, 36, 2.
152 Ich habe zwanzig Mönche, sagte der Abt, als man ihn nach der Zahl der Geistlichen im Kloster fragte; wie viel davon Geistliche sind, mag Gott wissen. – Klosterspiegel, 12, 22.
153 Je weniger Mönche und Nonnen, desto mehr Segen. – Klosterspiegel, 59, 13.
154 Kein Mönch lässt sich ein Unglück in die Knie kommen. – Klosterspiegel, 18, 12.
155 Kein Münch soll allein vber die Gasse gehen. – Gruter, III, 58; Lehmann, II, 320, 32.
156 Kleinen München gehören kleine, grossen München grosse Kappen. – Lehmann, 289, 20; Winckler, IX, 22.
157 Lass den Mönch ins Haus, so kommt er in die Stube; lass ihn in die Stube, so kommt er ins Bett. – Klosterspiegel, 9, 1; Masson, 36.
158 Lass den Mönchen ihre Bäuche, dem Adel seine Jagden, den Bauern ihre Kirchweihe und den Hunden ihre Hochzeiten. – Klosterspiegel, 24, 17.
159 Liederliche Mönche machen gute Regeln (Ordensgesetze).
160 Man muss mit Mönchen nichts anfangen oder sie todtschlagen1. – Klosterspiegel, 5, 15.
1) Hoffentlich doch nur in einer geistigen Debatte, in einem wissenschaftlichen Kampfe.
161 Man soll keinem Mönche glauben, er habe denn Haare in der Hand.
Holl.: Geloof geen' monnik, of hij hebbe haar in de hand. (Harrebomée, II, 101a.)
162 Man soll keinen Mönch heilig sprechen, wenn er bei verschlossenen Thüren ins Kloster steigen kann. – Klosterspiegel, 55, 6.
163 Mancher Mönch hätte eine Messe für sich nöthig, er brauchte sie nicht zu verkaufen. – Klosterspiegel, 62, 14.
164 Mancher sieht einen Mönch in seiner Kutte für des Papsts vergüldeten Esel an. – Klosterspiegel, 62, 21.
165 Mancher wäre kein Mönch geworden, wenn er sollte arbeiten im Orden.
„Seit dem Ausgange des Mittelalters waren die faulen Mönche sprichwörtlich. Der Glaube hatte sich überall festgesetzt, dass das Kloster die Freistätte der Faulheit sei. Dieser Gedanke hat mehr Klöster säcularisirt als die grundsätzliche Opposition gegen die Herrschergewalt der Hierarchie und ihre Landmiliz, die Mönche.“ (Riehl, Deutsche Arbeit, VII, 2.)
166 Mit des Mönches Hand kann man auch während der Messe sprechen. – Altmann V, 106.
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