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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] *65 Da liegt der ganze Magistrat.

Beim Kartenspiel, wenn die höchsten Trümpfe in einem Spiel zusammenfallen. (Frischbier, 2432.)

*66 Da liegt die ganze Prostemahlzeit. (Ostpreuss.)

*67 Da liegt ein Musikant (ein Spielmann) begraben. - Frischbier2, 2433.

Wenn man an einen Stein stösst.

*68 Da liggt de Dreck, wat kost't de Botter? (Ostpreuss.)

In Memel: Wie deier (theuer) de Botter.

*69 Das hat nicht hoch gelegen. - Frischbier2, 2440.

*70 Dat kanstu im Liggen don. - Dähnert, 278a.

Es ist eine leichte Arbeit, die nebenbei zu machen ist.

*71 De is Liggens dull. - Dähnert, 278a.

Man kann ihn nicht zum Aufstehen bewegen.

*72 De liggt all up'n Rüggen. - Dähnert, 278a.

Er ist bereits gestorben.

*73 Den leken (liegen) ock de Nierkes wärm. (Meurs.)

*74 Der lässt nix lieg'n wei d' Mühlschta und 's gleihed Eis'n. (Nürnberg.) - Frommann, VI, 416, 24.

*75 Doar liggt dat jo uck beter as in'n dammschen See. (Pommern.)

*76 Du leies as en Prins in der Mistkeule1. (Iserlohn.) - Frommann, V, 163, 107.

1) Keule = Grube, Höhle; küelen = höhlen, wühlen; daher schilt man Kinder, die das Bett verwühlen, Küelbär (Wühleber). (Frommann, 165, 107.)

*77 Du leies (liegst) gerade as en Kaweleir in der Scheafkar. (Iserlohn.) - Frommann, V, 161, 107.

Du liegst gerade wie ein Cavalier in der Schiebkarre.

*78 Er (sie) lässt alles liegen, wie der Hund (die Sau) den Dreck.

*79 Er lässt nichts liegen als glühend Eisen und Mühlsteine. - Simrock, 7138; Körte, 4313a; Lohrengel, II, 402.

Engl.: He'll bear it away, if it be not too hot or too leavy. (Bohn II, 70.)

Frz.: Il n'y a rien de trop froid ni de trop chaud pour lui. (Lendroy, 344.)

Holl.: Hij kan niets laten liggen dan gloeijend ijzer en molensteenen. (Harrebomee, II, 95b.) - Ik vertrouw u niets dan molensteenen en die nauwelijks op zijn kant. (Harrebomee, I, 380b.) - Indien hij zoo begrijpelijk als begeerlijk was, dan bleef er zeker niets opstraat liggen. (Harrebomee, I, 43a.)

*80 Er liegt auf den Tisch hinein, wie der Bauer, wenn er den Zins gezahlt hat. (Rottenburg.)

*81 Er liegt auf der Bärenhaut. - Berndt, 17.

*82 Er liegt auf der Lummerbank. (Brandenburg.) - Berndt, 17.

*83 Er liegt auf seinem Gut wie ein Hund auf dem Heu.

*84 Er liegt, bis ihm die Sonne in den Arsch scheint. (Breslau.)

Der Langschläfer.

*85 Er liegt brach. - Frischbier2, 2434.

*86 Er liegt dabei wie der Has' in seinem Lager.

Holl.: Hij ligt erbij als een haas in zijn leger. (Harrebomee, II, 15.)

*87 Er liegt dabei wie der Mausdreck beim Pfeffer.

*88 Er liegt hin wie der Propst von Ellwangen. (Nürtingen.)

*89 Er liegt im dritten Traum.

Schläft sehr fest.

*90 Er liegt in der Hitze.

*91 Er liegt vor Anker. - Frischbier2, 2434.

*92 Er liegt wie abgeschlachtet. - Frischbier, 2; Hennig, 5.

*93 Er ligt nit unten und oben. - Schottel, 1115b.

*94 Es lid und mahlet (Luzern.)

Die Sache ist abgethan, zur Ruhe gebracht.

*95 Es liegt da, wo niemand hinkann. - Körte, 4558.

*96 Es liegt enfach nicht drin. (Anhalt.)

Um zu sagen: Das ist nach der Natur der Sache unmöglich.

*97 Es liegt über einem wüsten Haufen, als hätt's ein Trunkenbold ausgespien.

*98 Es ligt bei jm begraben. - Egenolff, 56b.

Lat.: Terra defossum habes. (Egenolff, 56b.)

*99 Gah ligge, gah ligge. De Schwien ön dinem Oeller liggn all lang, on de Hehner sönd ock schon up de Sett. (Dönhofstädt.)

Zu einem Kinde, das nicht zu Bett will.

[Spaltenumbruch] *100 He lett nix liggen as Maulenstene un glöinige (glühende) Bolten (as gleuendig Isen). (Ostfries.) - Bueren, 613; Frommann, V, 525, 618; Hauskalender, III; für Hannover: Schambach, I; für Hildesheim: Firmenich, I, 185, 11; für Iserlohn: Firmenich, III, 188, 96; Woeste, 85, 78; für Altmark: Danneil, 205; für Holstein: Schütze, IV, 91; für Mecklenburg: Günther, II, 199, 32; für Steiermark: Firmenich, II, 769, 148; für Werl: Firmenich, I, 350, 3.

Der consequente Spitzbube. Er lässt das Stehlen nur dann, wenn es an sich unmöglich ist.

*101 He liggt all up de Kanssel. (Holst.) - Schütze III, 42.

Wird vom Prediger aufgeboten.

*102 He liggt, dat de Schwart knackt. - Frischbier2, 2436.

Von einem Langschläfer.

*103 He liggt in Jaffa. - Kern, 48.

Dies Sprichwort erinnert an die Seuche, womit die friesischen Kreuzfahrer 1109 zu Joppe oder Jaffa, einer Hafenstadt am Mittelmeere, behaftet wurden, welcher Seuche auch der friesische Heerführer Eelke Liaukma unterliegen musste. (Vgl. Gemeinnützige Nachrichten für Ostfriesland, 1806, S. 171.)

*104 He liggt mi alle Dage upper Bucht. - Eichwald, 219.

*105 He liggt övert Bökermaken. (Holst.) - Schütze, III, 42.

Ist Schriftsteller.

*106 He liggt ümmer up de Strat. (Holst.) - Schütze, III, 42.

Geht viel aus, ist ein Pflastertreter.

*107 He liggt vör't letzte Anker.

Ist todkrank.

*108 He liggt wie de Foss vorm Loch. (Mockerau bei Graudenz.)

Vom Faulen.

*109 He liggt1 wie Förschte Su om Leger. - Frischbier2, 2437.

1) Auch wöltert, d. i. wälzt sich.

*110 He ligt dar as en Roggenwulf. (Holst.) - Schütze, III, 300.

Von einem groben, sich faul hinstreckenden Menschen, weil der Wolf gern in Roggenfeldern haust.

*111 Hei ligt äs en Fürste im Suegestalle. (Westf.)

*112 Ich liege wie ein Prinz in der Mistkarre.

*113 Ich wolte, er lege da, da der Rhein vnd die Elbe zusammen kommen. - Mathesy, 228b.

*114 Ik hebbe lege as upper Britze. - Eichwald, 186.

Britze = Britsche, Pritsche, mit Bret zusammenhängend. Von britzen = schnellen, emporschnellen, vermittels eines Bretes, das in der Mitte auf einer erhöhten Unterlage ruht, oder vermittels eines ausgespannten Tuchs. (Vgl. Stürenburg, 24a.) (S. Britzen im Nachtrag.)

*115 Je, led doch der Ruthwalsche bee der? - Gomolcke, 475.

*116 Salte leit's. (Schles.) - Frommann, III, 416, 619.

Dort liegt's; dort ist die Ursache, der Grund, die Hemmung u. s. w.

*117 Sie liegen unter Einer Decke.

*118 Untereinander liegen wie Kraut und Rüben. - Schuppius, Tract.

*119 Wir liegen hie wie die Kindbetterinnen. - Eiselein, 375.

Die Berner nach der Schlacht bei Laupen.

*120 Wo dat liggt, kann noch mehr ligge. - Frischbier2, 2439.

Wenn jemand etwas, besonders zerbrechliches Geschirr fallen lässt.


Lieger.

Der Leicher öewerwennet den Streicher. (Westf.)


Liegnitz.

Liegnitz ist das andere Auge von Schlesien. - Hesekiel, 26.


Lieschen.

Hat as egh altidj: Lisken kom tu Bad. (Föhr.)

Es ist nicht immer, Lieschen komm zu Bette; d. h. es geht einem nicht stets nach Wunsch.


Liese.

* As wenn de dwatsche Liis' na Jungfer geit. (Tiegenhof.)

Wenn jemand einen Umweg macht. Jungfer ist ein Dorf im Kreise Marienburg.


[Spaltenumbruch] *65 Da liegt der ganze Magistrat.

Beim Kartenspiel, wenn die höchsten Trümpfe in einem Spiel zusammenfallen. (Frischbier, 2432.)

*66 Da liegt die ganze Prostemahlzeit. (Ostpreuss.)

*67 Da liegt ein Musikant (ein Spielmann) begraben.Frischbier2, 2433.

Wenn man an einen Stein stösst.

*68 Da liggt de Dreck, wat kost't de Botter? (Ostpreuss.)

In Memel: Wie dîer (theuer) de Botter.

*69 Das hat nicht hoch gelegen.Frischbier2, 2440.

*70 Dat kanstu im Liggen dôn.Dähnert, 278a.

Es ist eine leichte Arbeit, die nebenbei zu machen ist.

*71 De is Liggens dull.Dähnert, 278a.

Man kann ihn nicht zum Aufstehen bewegen.

*72 De liggt all up'n Rüggen.Dähnert, 278a.

Er ist bereits gestorben.

*73 Den leken (liegen) ôck de Nierkes wärm. (Meurs.)

*74 Der lässt nix lieg'n wêi d' Mühlschta und 's glêihed Eis'n. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 416, 24.

*75 Doar liggt dat jo uck bêter as in'n dammschen See. (Pommern.)

*76 Du lîes as en Prins in der Mistkéule1. (Iserlohn.) – Frommann, V, 163, 107.

1) Kéule = Grube, Höhle; küelen = höhlen, wühlen; daher schilt man Kinder, die das Bett verwühlen, Küelbär (Wühleber). (Frommann, 165, 107.)

*77 Du lîes (liegst) gerâde as en Kawelèir in der Schéafkâr. (Iserlohn.) – Frommann, V, 161, 107.

Du liegst gerade wie ein Cavalier in der Schiebkarre.

*78 Er (sie) lässt alles liegen, wie der Hund (die Sau) den Dreck.

*79 Er lässt nichts liegen als glühend Eisen und Mühlsteine.Simrock, 7138; Körte, 4313a; Lohrengel, II, 402.

Engl.: He'll bear it away, if it be not too hot or too leavy. (Bohn II, 70.)

Frz.: Il n'y a rien de trop froid ni de trop chaud pour lui. (Lendroy, 344.)

Holl.: Hij kan niets laten liggen dan gloeijend ijzer en molensteenen. (Harrebomée, II, 95b.) – Ik vertrouw u niets dan molensteenen en die nauwelijks op zijn kant. (Harrebomée, I, 380b.) – Indien hij zoo begrijpelijk als begeerlijk was, dan bleef er zeker niets opstraat liggen. (Harrebomée, I, 43a.)

*80 Er liegt auf den Tisch hinein, wie der Bauer, wenn er den Zins gezahlt hat. (Rottenburg.)

*81 Er liegt auf der Bärenhaut.Berndt, 17.

*82 Er liegt auf der Lummerbank. (Brandenburg.) – Berndt, 17.

*83 Er liegt auf seinem Gut wie ein Hund auf dem Heu.

*84 Er liegt, bis ihm die Sonne in den Arsch scheint. (Breslau.)

Der Langschläfer.

*85 Er liegt brach.Frischbier2, 2434.

*86 Er liegt dabei wie der Has' in seinem Lager.

Holl.: Hij ligt erbij als een haas in zijn leger. (Harrebomée, II, 15.)

*87 Er liegt dabei wie der Mausdreck beim Pfeffer.

*88 Er liegt hin wie der Propst von Ellwangen. (Nürtingen.)

*89 Er liegt im dritten Traum.

Schläft sehr fest.

*90 Er liegt in der Hitze.

*91 Er liegt vor Anker.Frischbier2, 2434.

*92 Er liegt wie abgeschlachtet.Frischbier, 2; Hennig, 5.

*93 Er ligt nit unten und oben.Schottel, 1115b.

*94 Es lid und mahlet (Luzern.)

Die Sache ist abgethan, zur Ruhe gebracht.

*95 Es liegt da, wo niemand hinkann.Körte, 4558.

*96 Es liegt ênfach nicht drin. (Anhalt.)

Um zu sagen: Das ist nach der Natur der Sache unmöglich.

*97 Es liegt über einem wüsten Haufen, als hätt's ein Trunkenbold ausgespien.

*98 Es ligt bei jm begraben.Egenolff, 56b.

Lat.: Terra defossum habes. (Egenolff, 56b.)

*99 Gah ligge, gah ligge. De Schwien ön dinem Oeller liggn all lang, on de Hehner sönd ock schon up de Sett. (Dönhofstädt.)

Zu einem Kinde, das nicht zu Bett will.

[Spaltenumbruch] *100 He lett nix liggen as Mûlenstêne un glöinige (glühende) Bolten (as gleuendig Isen). (Ostfries.) – Bueren, 613; Frommann, V, 525, 618; Hauskalender, III; für Hannover: Schambach, I; für Hildesheim: Firmenich, I, 185, 11; für Iserlohn: Firmenich, III, 188, 96; Woeste, 85, 78; für Altmark: Danneil, 205; für Holstein: Schütze, IV, 91; für Mecklenburg: Günther, II, 199, 32; für Steiermark: Firmenich, II, 769, 148; für Werl: Firmenich, I, 350, 3.

Der consequente Spitzbube. Er lässt das Stehlen nur dann, wenn es an sich unmöglich ist.

*101 He liggt all up de Kanssel. (Holst.) – Schütze III, 42.

Wird vom Prediger aufgeboten.

*102 He liggt, dat de Schwart knackt.Frischbier2, 2436.

Von einem Langschläfer.

*103 He liggt in Jaffa.Kern, 48.

Dies Sprichwort erinnert an die Seuche, womit die friesischen Kreuzfahrer 1109 zu Joppe oder Jaffa, einer Hafenstadt am Mittelmeere, behaftet wurden, welcher Seuche auch der friesische Heerführer Eelke Liaukma unterliegen musste. (Vgl. Gemeinnützige Nachrichten für Ostfriesland, 1806, S. 171.)

*104 He liggt mi alle Dage upper Bucht.Eichwald, 219.

*105 He liggt övert Bökermaken. (Holst.) – Schütze, III, 42.

Ist Schriftsteller.

*106 He liggt ümmer up de Strât. (Holst.) – Schütze, III, 42.

Geht viel aus, ist ein Pflastertreter.

*107 He liggt vör't letzte Anker.

Ist todkrank.

*108 He liggt wie de Foss vorm Loch. (Mockerau bei Graudenz.)

Vom Faulen.

*109 He liggt1 wie Förschte Su ôm Leger.Frischbier2, 2437.

1) Auch wöltert, d. i. wälzt sich.

*110 He ligt dar as en Roggenwulf. (Holst.) – Schütze, III, 300.

Von einem groben, sich faul hinstreckenden Menschen, weil der Wolf gern in Roggenfeldern haust.

*111 Hei ligt äs en Fürste im Suegestalle. (Westf.)

*112 Ich liege wie ein Prinz in der Mistkarre.

*113 Ich wolte, er lege da, da der Rhein vnd die Elbe zusammen kommen.Mathesy, 228b.

*114 Ik hebbe lege as upper Britze.Eichwald, 186.

Britze = Britsche, Pritsche, mit Bret zusammenhängend. Von britzen = schnellen, emporschnellen, vermittels eines Bretes, das in der Mitte auf einer erhöhten Unterlage ruht, oder vermittels eines ausgespannten Tuchs. (Vgl. Stürenburg, 24a.) (S. Britzen im Nachtrag.)

*115 Je, led doch der Ruthwalsche bee der?Gomolcke, 475.

*116 Salte leit's. (Schles.) – Frommann, III, 416, 619.

Dort liegt's; dort ist die Ursache, der Grund, die Hemmung u. s. w.

*117 Sie liegen unter Einer Decke.

*118 Untereinander liegen wie Kraut und Rüben.Schuppius, Tract.

*119 Wir liegen hie wie die Kindbetterinnen.Eiselein, 375.

Die Berner nach der Schlacht bei Laupen.

*120 Wo dat liggt, kann noch mehr ligge.Frischbier2, 2439.

Wenn jemand etwas, besonders zerbrechliches Geschirr fallen lässt.


Lieger.

Der Lîcher öewerwennet den Strîcher. (Westf.)


Liegnitz.

Liegnitz ist das andere Auge von Schlesien.Hesekiel, 26.


Lieschen.

Hat as egh altidj: Lisken kom tu Bad. (Föhr.)

Es ist nicht immer, Lieschen komm zu Bette; d. h. es geht einem nicht stets nach Wunsch.


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[[95]/0109] *65 Da liegt der ganze Magistrat. Beim Kartenspiel, wenn die höchsten Trümpfe in einem Spiel zusammenfallen. (Frischbier, 2432.) *66 Da liegt die ganze Prostemahlzeit. (Ostpreuss.) *67 Da liegt ein Musikant (ein Spielmann) begraben. – Frischbier2, 2433. Wenn man an einen Stein stösst. *68 Da liggt de Dreck, wat kost't de Botter? (Ostpreuss.) In Memel: Wie dîer (theuer) de Botter. *69 Das hat nicht hoch gelegen. – Frischbier2, 2440. *70 Dat kanstu im Liggen dôn. – Dähnert, 278a. Es ist eine leichte Arbeit, die nebenbei zu machen ist. *71 De is Liggens dull. – Dähnert, 278a. Man kann ihn nicht zum Aufstehen bewegen. *72 De liggt all up'n Rüggen. – Dähnert, 278a. Er ist bereits gestorben. *73 Den leken (liegen) ôck de Nierkes wärm. (Meurs.) *74 Der lässt nix lieg'n wêi d' Mühlschta und 's glêihed Eis'n. (Nürnberg.) – Frommann, VI, 416, 24. *75 Doar liggt dat jo uck bêter as in'n dammschen See. (Pommern.) *76 Du lîes as en Prins in der Mistkéule1. (Iserlohn.) – Frommann, V, 163, 107. 1) Kéule = Grube, Höhle; küelen = höhlen, wühlen; daher schilt man Kinder, die das Bett verwühlen, Küelbär (Wühleber). (Frommann, 165, 107.) *77 Du lîes (liegst) gerâde as en Kawelèir in der Schéafkâr. (Iserlohn.) – Frommann, V, 161, 107. Du liegst gerade wie ein Cavalier in der Schiebkarre. *78 Er (sie) lässt alles liegen, wie der Hund (die Sau) den Dreck. *79 Er lässt nichts liegen als glühend Eisen und Mühlsteine. – Simrock, 7138; Körte, 4313a; Lohrengel, II, 402. Engl.: He'll bear it away, if it be not too hot or too leavy. (Bohn II, 70.) Frz.: Il n'y a rien de trop froid ni de trop chaud pour lui. (Lendroy, 344.) Holl.: Hij kan niets laten liggen dan gloeijend ijzer en molensteenen. (Harrebomée, II, 95b.) – Ik vertrouw u niets dan molensteenen en die nauwelijks op zijn kant. (Harrebomée, I, 380b.) – Indien hij zoo begrijpelijk als begeerlijk was, dan bleef er zeker niets opstraat liggen. (Harrebomée, I, 43a.) *80 Er liegt auf den Tisch hinein, wie der Bauer, wenn er den Zins gezahlt hat. (Rottenburg.) *81 Er liegt auf der Bärenhaut. – Berndt, 17. *82 Er liegt auf der Lummerbank. (Brandenburg.) – Berndt, 17. *83 Er liegt auf seinem Gut wie ein Hund auf dem Heu. *84 Er liegt, bis ihm die Sonne in den Arsch scheint. (Breslau.) Der Langschläfer. *85 Er liegt brach. – Frischbier2, 2434. *86 Er liegt dabei wie der Has' in seinem Lager. Holl.: Hij ligt erbij als een haas in zijn leger. (Harrebomée, II, 15.) *87 Er liegt dabei wie der Mausdreck beim Pfeffer. *88 Er liegt hin wie der Propst von Ellwangen. (Nürtingen.) *89 Er liegt im dritten Traum. Schläft sehr fest. *90 Er liegt in der Hitze. *91 Er liegt vor Anker. – Frischbier2, 2434. *92 Er liegt wie abgeschlachtet. – Frischbier, 2; Hennig, 5. *93 Er ligt nit unten und oben. – Schottel, 1115b. *94 Es lid und mahlet (Luzern.) Die Sache ist abgethan, zur Ruhe gebracht. *95 Es liegt da, wo niemand hinkann. – Körte, 4558. *96 Es liegt ênfach nicht drin. (Anhalt.) Um zu sagen: Das ist nach der Natur der Sache unmöglich. *97 Es liegt über einem wüsten Haufen, als hätt's ein Trunkenbold ausgespien. *98 Es ligt bei jm begraben. – Egenolff, 56b. Lat.: Terra defossum habes. (Egenolff, 56b.) *99 Gah ligge, gah ligge. De Schwien ön dinem Oeller liggn all lang, on de Hehner sönd ock schon up de Sett. (Dönhofstädt.) Zu einem Kinde, das nicht zu Bett will. *100 He lett nix liggen as Mûlenstêne un glöinige (glühende) Bolten (as gleuendig Isen). (Ostfries.) – Bueren, 613; Frommann, V, 525, 618; Hauskalender, III; für Hannover: Schambach, I; für Hildesheim: Firmenich, I, 185, 11; für Iserlohn: Firmenich, III, 188, 96; Woeste, 85, 78; für Altmark: Danneil, 205; für Holstein: Schütze, IV, 91; für Mecklenburg: Günther, II, 199, 32; für Steiermark: Firmenich, II, 769, 148; für Werl: Firmenich, I, 350, 3. Der consequente Spitzbube. Er lässt das Stehlen nur dann, wenn es an sich unmöglich ist. *101 He liggt all up de Kanssel. (Holst.) – Schütze III, 42. Wird vom Prediger aufgeboten. *102 He liggt, dat de Schwart knackt. – Frischbier2, 2436. Von einem Langschläfer. *103 He liggt in Jaffa. – Kern, 48. Dies Sprichwort erinnert an die Seuche, womit die friesischen Kreuzfahrer 1109 zu Joppe oder Jaffa, einer Hafenstadt am Mittelmeere, behaftet wurden, welcher Seuche auch der friesische Heerführer Eelke Liaukma unterliegen musste. (Vgl. Gemeinnützige Nachrichten für Ostfriesland, 1806, S. 171.) *104 He liggt mi alle Dage upper Bucht. – Eichwald, 219. *105 He liggt övert Bökermaken. (Holst.) – Schütze, III, 42. Ist Schriftsteller. *106 He liggt ümmer up de Strât. (Holst.) – Schütze, III, 42. Geht viel aus, ist ein Pflastertreter. *107 He liggt vör't letzte Anker. Ist todkrank. *108 He liggt wie de Foss vorm Loch. (Mockerau bei Graudenz.) Vom Faulen. *109 He liggt1 wie Förschte Su ôm Leger. – Frischbier2, 2437. 1) Auch wöltert, d. i. wälzt sich. *110 He ligt dar as en Roggenwulf. (Holst.) – Schütze, III, 300. Von einem groben, sich faul hinstreckenden Menschen, weil der Wolf gern in Roggenfeldern haust. *111 Hei ligt äs en Fürste im Suegestalle. (Westf.) *112 Ich liege wie ein Prinz in der Mistkarre. *113 Ich wolte, er lege da, da der Rhein vnd die Elbe zusammen kommen. – Mathesy, 228b. *114 Ik hebbe lege as upper Britze. – Eichwald, 186. Britze = Britsche, Pritsche, mit Bret zusammenhängend. Von britzen = schnellen, emporschnellen, vermittels eines Bretes, das in der Mitte auf einer erhöhten Unterlage ruht, oder vermittels eines ausgespannten Tuchs. (Vgl. Stürenburg, 24a.) (S. Britzen im Nachtrag.) *115 Je, led doch der Ruthwalsche bee der? – Gomolcke, 475. *116 Salte leit's. (Schles.) – Frommann, III, 416, 619. Dort liegt's; dort ist die Ursache, der Grund, die Hemmung u. s. w. *117 Sie liegen unter Einer Decke. *118 Untereinander liegen wie Kraut und Rüben. – Schuppius, Tract. *119 Wir liegen hie wie die Kindbetterinnen. – Eiselein, 375. Die Berner nach der Schlacht bei Laupen. *120 Wo dat liggt, kann noch mehr ligge. – Frischbier2, 2439. Wenn jemand etwas, besonders zerbrechliches Geschirr fallen lässt. Lieger. Der Lîcher öewerwennet den Strîcher. (Westf.) Liegnitz. Liegnitz ist das andere Auge von Schlesien. – Hesekiel, 26. Lieschen. Hat as egh altidj: Lisken kom tu Bad. (Föhr.) Es ist nicht immer, Lieschen komm zu Bette; d. h. es geht einem nicht stets nach Wunsch. Liese. * As wenn de dwatsche Liis' na Jungfer geit. (Tiegenhof.) Wenn jemand einen Umweg macht. Jungfer ist ein Dorf im Kreise Marienburg.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [95]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/109>, abgerufen am 25.11.2024.